(19)
(11) EP 3 940 732 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.01.2022  Patentblatt  2022/03

(21) Anmeldenummer: 20185955.0

(22) Anmeldetag:  15.07.2020
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01H 9/02(2006.01)
H01H 13/04(2006.01)
H01H 3/12(2006.01)
H01H 9/08(2006.01)
H01H 13/52(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
H01H 9/08; H01H 13/52; H01H 13/04; H01H 9/0207
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: Heinrichs & Co. KG
56290 Dommershausen-Dorweiler (DE)

(72) Erfinder:
  • Heinrichs, Florian
    56290 Dommershausen (DE)

(74) Vertreter: König Szynka Tilmann von Renesse Patentanwälte Partnerschaft mbB 
Zielstattstraße 38
81379 München
81379 München (DE)

   


(54) BETÄTIGUNGSELEMENT ZUM WANDEINBAU


(57) Die Erfindung betrifft ein Betätigungselement zum Einbau in eine Wand, z. B. eine Gerätegehäusewand, mit einem Bajonettmechanismus.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Betätigungselement, das in eine Wand eingebaut werden kann, z. B. die Wand eines Gerätegehäuses.

[0002] Betätigungselemente im Sinn dieser Erfindung sind Vorrichtungen, die es einer Bedienpersonen ermöglichen, durch Manipulation eines Bedienteils des Betätigungselements einen Bedienvorgang durchzuführen, also z. B. auf ein technisches Gerät einzuwirken. Ein Betätigungselement kann also z. B. ein elektrischer Schalter oder Taster sein oder eine Vorrichtung, die eine Bedienbewegung auf einen elektrischen Schalter oder Taster überträgt. In diesem Sinn sind Betätigungselemente in vielfacher Form bekannt.

[0003] Im vorliegenden Zusammenhang geht es um die Möglichkeit eines Wandeinbaus. Z. B. können elektrische Schalter oder Taster in Gebäudewände oder Gerätewände eingebaut sein. Konkret geht es um ein solches Betätigungselement, bei dem ein hier als Halteteil bezeichneter Teil im montierten Zustand die Wand durchsetzen kann und zur Befestigung des Betätigungselements von zwei Seiten gegen diese Wand anliegen kann. Bspw. geht es also um ein Betätigungselement, dass durch eine Bohrung in einer plattenartigen Gerätegehäusewand oder die Platte eines Bedienzentrums für technische Geräte eingesetzt und durch Anlage gegen die Wand in der Umgebung der Bohrung gehalten ist.

[0004] Außerdem wird im Folgenden von einem Bedienteil gesprochen, das durch eine für eine Bedienperson von außen zugängliche Bedienfläche definiert ist. Die Bedienfläche kann z. B. mit den Fingern manipuliert werden, etwa von einer Stellung in eine andere gekippt oder gedrückt werden. Das Bedienteil kann dann in der anderen Stellung verbleiben (etwa bei einem Kippschalter) oder wieder in die ursprüngliche Ausgangsstellung zurückkehren (etwa bei einem Taster). Das gleiche gilt natürlich bei einem Betätigungselement, dass selbst keine Schaltfunktion hat, sondern die Bedienbewegung lediglich überträgt.

[0005] Eine typische Methode zur Befestigung eines solchen Betätigungselements in der Wand besteht in einer Verschraubung. Bspw. kann das Betätigungselement in einer Platte montiert sein, die ihrerseits an die Wand angeschraubt wird, etwa mit einer Mehrzahl durch die Platte in die Wand eingebrachter Montageschrauben.

[0006] Bei die Wand durchsetzenden Halteteilen kann das Halteteil ein Außengewinde aufweisen und, nachdem es von der Seite des Bedienteils aus in eine Wandöffnung eingesetzt wurde, von der anderen Seite durch eine Kontermutter gegen den Rand der Öffnung verklemmt werden, welche auf das Außengewinde aufgeschraubt wird. Das ist natürlich auch umgekehrt möglich durch Einbau von der anderen Seite und Aufsetzen einer Kontermutter, etwa in Blendenform, von der Seite des Bedienteils.

[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein hinsichtlich der Wandmontage verbessertes Betätigungselement mit die Wand durchsetzendem Halteteil anzugeben.

[0008] Dazu ist erfindungsgemäß ein Bajonettmechanismus des Halteteils vorgesehen, der ein rotationsasymmetrisches Sperrteil aufweist. Das Sperrteil des Bajonettmechanismus soll sich dabei um eine Achse senkrecht zu der Wand verdrehen können und damit seine Sperrfunktion ausüben und ist dementsprechend im Bezug auf diese Achse rotationsasymmetrisch.

[0009] Mit diesem Sperrteil kann das Halteteil an der Wand befestigt werden, nämlich indem das Sperrteil durch Verdrehung gegenüber dem übrigen Halteteil oder nur der Wand in einen Formschluss mit der Wand oder auch einem an der Wand befestigten Hilfselement kommt. Die Erfindung bietet damit den Vorteil einer schnellen und einfachen Montage oder Demontage.

[0010] In diesem Sinn muss das erfindungsgemäße Betätigungselement aber nicht zwingend über einen vollständigen Bajonettmechanismus verfügen, insbesondere was einen Anschlag für die Drehung des Sperrteils betrifft. Dieser Anschlag kann z. B. auch an der Wand vorgesehen sein, etwa als Resultat einer Bearbeitung der Wand (etwa in Verbindung mit der Anbringung der Montageöffnung darin) oder auch durch ein montiertes Hilfselement. Man kann auch die in der Wand (oder eventuell in dem Hilfselement) für das Sperrteil vorzusehende und ebenfalls rotationsasymmetrische Öffnung als Teil des vollständigen Wirkmechanismus für die Befestigung auffassen und auch diese Öffnung bzw. das denkbare Hilfsteil gehören nicht zwingend zum Betätigungselement. Jedenfalls ist aber das erfindungsgemäße Betätigungselement infolge des Halteteils und des drehbaren Sperrteils für eine Bajonett-Montage geeignet.

[0011] "Rotationsasymmetrisch" bedeutet dabei, dass keine völlige Symmetrie vorliegt; es kann aber durchaus z. B. eine zweizählige oder sonstige begrenzte Rotationssymmetrie geben, vgl. das Ausführungsbeispiel.

[0012] Eine bevorzugte Variante des Betätigungselements weist ein in einer Richtung senkrecht zu der Wand verschiebbares Bedienteil auf, ist also z. B. ein Drucktaster oder Druckschalter oder ein entsprechendes reines Betätigungselement für einen davon separat ausgeführten Schalter oder Taster. Ein solches Betätigungselement mit Verschiebbarkeit senkrecht zu der Wand und damit in axialer Richtung in Bezug auf die Drehung des Sperrteils ist besonders einfach und kompakt realisierbar. Es kann überdies ästhetisch besonders ansprechend, z. B. rotationssymmetrisch bezüglich der bereits erwähnten Achse, wenig verschmutzungsanfällig und damit zuverlässig gestaltet werden.

[0013] Das Betätigungselement kann durch den beschriebenen Bajonettmechanismus wirksam in der Wand gehalten werden; es ist aber bevorzugt, dass es zusätzlich gesichert wird. Damit können die Haltekräfte und somit die Zuverlässigkeit der Befestigung in der Wand erhöht werden und es kann z. B. einem unbeabsichtigten Lösen durch etwaiges unbeabsichtigtes Zurückdrehen des Sperrteils entgegengewirkt werden. Vorzugsweise ist eine entsprechende Sicherungseinrichtung zu einem Verspannen des Halteteils in der axialen Richtung, also senkrecht zu der Wand, ausgelegt, etwa durch die Kombination aus einem Gewinde des Halteteils und eine in dem Gewinde geführte Mutter. Damit lässt sich eine axiale Kraft gegen den durch das Sperrteil erzeugten Formschluss aufbringen oder, in anderen Worten, das Halteteil in der montierten Stellung verklemmen durch eine Anpressung eines Abschnitts der Wand zwischen dem Sperrteil und der Sicherungseinrichtung, insbesondere der Mutter.

[0014] Die beschriebene Mutter kann zusätzlich als Überwurfmutter ausgestaltet sein und z. B. das Gewinde und vorzugsweise auch weitere Bereiche abdecken, insbesondere das gesamte übrige Halteteil auf der dem Bedienteil zugewandten, also sichtbaren Seite. Damit können die Schmutzunempfindlichkeit und das Erscheinungsbild verbessert werden.

[0015] Eine bevorzugte Ausgestaltung sieht ein Bedienteil mit einem Schaftelement vor, welches in dem Halteteil beweglich geführt ist, insbesondere axial verschiebbar, und ferner mit einem Kopfelement an einem zu der Wand entgegengesetzten Ende des Schaftelements. Dieses Kopfelement kann die Bedienfläche aufweisen, etwa in Form der von der Wand weg weisenden Fläche des Kopfelements. Bei einer günstigen Ausgestaltung wird das Kopfelement zunächst separat hergestellt und dann an dem Schaftelement befestigt, z. B. damit verstemmt. Dies erleichtert die Herstellung, vor allem bei Metalldrehteilen, und bietet eine größere Flexibilität, weil z. B. gleiche Kopfelemente kombiniert werden können mit unterschiedlichen Schaftelementen, etwa unterschiedlich langen Schaftelementen (in axialer Richtung). Umgekehrt können gleiche Schaftelemente mit unterschiedlichen Kopfelementen kombiniert werden, etwa hinsichtlich deren Oberflächenfinish, Farbe, Material oder in Bezug auf Aufdrucke, Gravierungen und dergleichen.

[0016] Die Überwurfmutter kann neben einem typischen z B. Sechskant-Profil für einen Werkzeugangriff bei bevorzugten Ausgestaltungen auch einen variablen Außendurchmesser aufweisen, und zwar variabel entlang der Achse senkrecht zur Wand. Z. B. könnte sich der Außendurchmesser dabei beständig verringern oder der Außendurchmesser könnte z. B. ungefähr in der Mitte der axialen Erstreckung der Überwurfmutter ein Maximum haben und von dort aus beidseits etwas zurückgehen.

[0017] In dieser Weise können die für die Überwurfmutter beschriebenen technischen Vorteile und Wirkungen und insbesondere die Eigenschaft der Überwurfmutter für einen Werkzeugangriff kombiniert werden mit einer erhöhten Gestaltungsfreiheit. Insbesondere wird durch diese Variation des Außendurchmessers unter Beibehaltung des Sechskant-Grundcharakters der Überwurfmutter ein zusätzlicher Gestaltungs-Freiheitsgrad geschaffen. Dieser kann bspw. für spezifische Formen der flachen Sechskantflächen sorgen, z. B. bei in einer Richtung abnehmendem Außendurchmesser dreieckig oder bei einem Maximum in der Mitte rautenförmig (beides natürlich unter Einschluss möglicher abgerundeter Ecken sowohl des Außendurchmesserprofils als auch der Sechskantflächen). Es wird auf das Ausführungsbeispiel verwiesen.

[0018] Verschiedentlich wurde bereits auf die Möglichkeit einer Ausführung des erfindungsgemäßen Betätigungselements als z. B. elektrischer Schalter hingewiesen. Es kann sich natürlich auch um einen pneumatischen oder hydraulischen Schalter handeln. Bevorzugt ist allerdings eine Ausführung, bei der das Betätigungselement lediglich zur Übertragung einer Bedienbewegung auf ein anderes Element dient (das seinerseits z. B. ein elektrischer, pneumatischer oder hydraulischer Schalter oder auch eine Mechanik sein kann). In diesem Zusammenhang ist bevorzugt, das bereits erwähnte verschiebbare Schaftelement zu verlängern. Dabei ist das Schaftelement vorzugsweise hohl, und zwar zur Wandseite hin (also von der Bedienfläche entgegengesetzt) offen ausgeführt. Dann kann in den Hohlraum ein Verlängerungselement eingesetzt werden und im montierten Zustand über das Schaftelement hinaus und zu der entgegengesetzten Seite der Wand reichen.

[0019] Das Verlängerungselement ist vorzugsweise separat von dem Schaftelement ausgeführt und in den Hohlraum eingesetzt. Das Verlängerungselement kann außerdem mehrteilig sein, z. B. ein in den Hohlraum eingesetzter fester Teil (Stift) kombiniert mit einer davon ausgehend weiterreichenden elastischen Einrichtung (Schraubenfeder) sein. Außerdem kann in dem Hohlraum zusätzlich zu dem Verlängerungselement eine Rückstellfeder für die Bewegung des Schaftelements und damit des Bedienteils vorgesehen sein, etwa in einem Spalt zwischen dem Verlängerungselement und einer Innenmantelfläche des Hohlraums.

[0020] Bei einer bevorzugten und dabei auch einfachen Ausgestaltung liegt neben dem bereits erwähnten Sicherungselement (der Mutter) und dem Sperrteil (des Bajonettmechanismus) in dem Halteteil lediglich noch ein Basiselement vor, welches das Außengewinde für die Mutter aufweisen kann und gegenüber dem z. B. das Schaftelement verschiebbar sein kann. Das Basiselement oder Sperrteil können dabei einstückig miteinander ausgeführt sein, das Basiselement kann also gewissermaßen einen wandseitigen Fuß als Sperrteil aufweisen, der durch die Wandöffnung hindurchgesteckt und auf der anderen Seite verdreht wird. Hieraus wird deutlich, dass das Sperrteil gegenüber dem übrigen Halteelement nicht zwingend drehbar sein muss, sondern sich die Verdrehung auch zwischen dem Halteteil und der Wand abspielen kann. Zur Veranschaulichung wird auf das Ausführungsbeispiel verwiesen.

[0021] Die Erfindung betrifft außer dem Betätigungselement an sich auch die Kombination daraus mit einer Wand, in der eine geeignete Öffnung vorgesehen ist. Bei dieser Wand kann es sich z. B. um eine Bedienplatte einer Bedieneinheit oder eines Geräts oder um ein Gerätegehäuse handeln, sodass die Kombination auch die Bedieneinheit oder das Gerät als Kombinationspartner umfassen kann. Insbesondere kann dabei die Öffnung in geeigneter Weise ausgestaltet sein, also z. B. in einer zu dem Sperrteil passenden Weise rotationsasymmetrisch, sodass in einer bestimmten Position, das Sperrteil hindurchgesteckt werden kann und in einer dazu verdrehten Position ein Formschluss entsteht. Wie bereits weiter oben festgehalten, kann die asymmetrische Öffnung im Prinzip aber auch durch Einsetzen eines separaten Hilfselements in eine z. B. rotationssymmetrische Bohrung in der Wand hergestellt werden, wobei eine bevorzugte Kombination dann dieses Hilfsteil mitumfasst (mit und ohne Wand).

[0022] Ferner kann die Wandöffnung oder die Öffnung in einem solchen Hilfsteil mit Anschlägen für die Drehbewegung des Sperrteils, nämlich Vorsprüngen auf der zu dem Bedienteil entgegengesetzten Seite versehen sein. Z. B. kann eine Blechwand umgebogene Nasen als solche Vorsprünge aufweisen. Mindestens ein Vorsprung ist gemeint, mindestens, insbesondere genau zwei sind bevorzugt. Solche Vorsprünge sind allerdings nicht wirklich notwendig, denn es kann z. B. im Betätigungselement selbst ebenfalls einen Sperrmechanismus für die Drehbewegung geben und es kann natürlich die Montage unter Beachtung des Formschlusses auch ohne Anschlag erfolgen. Insbesondere ist der Anschlag nach Herstellung einer Verspannung oder anderen Sicherung nicht mehr entscheidend.

[0023] Ferner kann ein entsprechender Vorsprung an eine Kunststoffwand angespritzt sein, oder er kann materialunabhängig angeklebt oder in eine weitere Öffnung eingesteckt sein.

[0024] Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet für die Erfindung sind Bediengeräte für elektrische Musikinstrumente einschließlich Verstärker für solche Instrumente, etwa elektrische Gitarren. Ein solches Bediengerät, in dem Teile des Musikinstruments und/oder des Verstärkers integriert sein können, kann ein Plattenelement als (integralen oder separaten) Gehäuseteil aufweisen und das erfindungsgemäße Betätigungselement kann z. B. zur Bedienung eines elektrischen Tasters in dem Bediengerät dienen. Der Taster kann ein Mikroschalter sein und bspw. durch die bereits erwähnte Feder als Bestandteil eines Verlängerungsteils bedient werden, sodass auch bei heftiger Betätigung des Betätigungselements der Mikroschalter unbeschädigt bleibt.

[0025] Ein besonderer Aspekt der Erfindung besteht in diesem und in anderen Zusammenhängen in der erfindungsgemäßen Möglichkeit, das Betätigungselement ausschließlich von einer Seite aus zu montieren. Ein entsprechendes Gerätegehäuse muss nicht geöffnet werden, sondern das Betätigungselement kann mit dem Sperrteil durchgesteckt und verdreht werden. Dies bildet einen ganz wesentlichen Unterschied zu den ganz am Anfang erwähnten Kontermuttern. Dieser Unterschied ist nicht nur für die Herstellung, sondern auch für den späteren Austausch wegen Reparatur oder auch Auf- oder Nachrüstung relevant.

[0026] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Figur 1
zeigt eine perspektivische Gesamtansicht eines erfindungsgemäßen Betätigungselements zusammen mit einem Ausschnitt aus einer Wand,
Figur 2
zeigt eine Schnittansicht längs der Achse durch das Betätigungselement aus Figur 1,
Figur 3
zeigt eine perspektivische Ansicht des Betätigungselements aus den Figuren 1 und 2, aber im Vergleich zu Figur 1 von der anderen Wandseite aus.


[0027] Die Figuren zeigen zunächst mit der Bezugsziffer 1 ein hier nur ausschnittsweise dargestelltes Wandstück, nämlich einen Teil einer Blechwand, die eine Bedienplatte für das Steuergerät eines elektrischen Gitarrenverstärkers bildet. Ein solches Steuergerät kann mit einem pultartigen flachen Aufbau im Fußbereich eines Gitarristen vorgesehen sein, der mit seinen Füßen einzelne Betätigungselemente der hier dargestellten Bauweise drückt und damit bestimmte Bedienoperationen auslöst. Dementsprechend handelt es sich hier hinsichtlich der Betätigung um einen Taster, aber tatsächlich um ein rein mechanisches Teil, das in noch näher dargestellter Weise über eine Verlängerung einen Mikroschalter betätigt.

[0028] Figur 3 zeigt eine in der Blechplatte 1 vorgesehene Öffnung 2, die in Bezug auf Figur 3 ungefähr eine Hochkantform hat, also in Bezug auf eine mittige und senkrecht zu der Platte 1 stehende Achse in diesem Sinn asymmetrisch ist (es liegt nämlich lediglich eine zweizählige Symmetrie vor). Diese Öffnung kann z. B. mit einem Laser ausgeschnitten oder gestanzt sein. An zwei zueinander entgegengesetzten Eckpositionen sind dabei Vorsprünge, nämlich umgebogene Blechstreifenstücke 3 vorgesehen, wobei die Umbiegungen zu der in Figur 3 sichtbaren und dem größten Teil des Betätigungselements entgegengesetzten Innenseite ausgerichtet sind.

[0029] In diese Öffnung 2 ist ein Sperrteil 4 eingesetzt, genauer gesagt ist es von der in Figur 3 hinteren Seite in einer gegenüber der dargestellten Orientierung um 90° verdrehten Position durchgesteckt und dann um den genannten Winkel verdreht, bis es in Anlage zu den Vorsprüngen 3 gelangt. Damit steht das Sperrteil 4, das abgesehen von den Vorsprüngen eine zu der Öffnung 2 im Wesentlichen komplementäre Form aufweist, in der dargestellten verdrehten Orientierung in einem Formschluss mit dieser Öffnung 2.

[0030] Figur 2 zeigt das Sperrteil 4 links und in Figur 1 ist es unter dem dargestellten Teil der Platte 1 verdeckt. Figur 2 zeigt weiterhin, dass das Sperrteil 4 integral ausgeführt ist mit einem Basisteil 5, wobei mit letzterem Begriff der Teil rechts von der Platte 1 in Figur 2 bezeichnet ist. Das Basisteil 5 weist dabei ein Außengewinde auf und ist im Wesentlichen hohl mit einer Öffnung nach rechts, also von der Platte 1 weg. Auf das Außengewinde des Basisteils 5 ist eine Überwurfmutter 6 mit einem Innengewinde aufgeschraubt, die in Figur 1 gut zu erkennen ist.

[0031] In einem axialen Loch der Überwurfmutter 6 (die Achse liegt in Figur 2 horizontal und ist gestrichelt eingezeichnet) ist ein Bedienteil 7 geführt, welches ein Schaftelement 8 und ein damit verstemmtes und rechts davon angeordnetes Kopfelement 9 aufweist. Figur 2 zeigt dabei, dass von dem Schaftelement 8 ein im Profil schräg stehender kreisrunder Rand nach rechts, also in Richtung von der Platte 1 weg, absteht. Dieser greift in eine demgegenüber im Winkel nicht ganz passende Rille in dem Komplement 9 ein und wird darin durch Verstemmen befestigt, wobei Figur 2 den unverstemmten Zustand zeigt.

[0032] Das Schaftelement 8 wiederum ist axial verschieblich in der Überwurfmutter und in dem hohlen Bereich des Basiselements 5 geführt bzw. gehalten, wobei das Schaftelement 8 seinerseits ebenfalls hohl ausgeführt ist, aber mit zu der Platte 1 weisender Öffnung, also in Figur 2 nach links.

[0033] In diesen Hohlraum des Schaftelements 8 ist ein in den Figuren 2 und 3 nur unvollständig gezeichnetes Verlängerungselement 10 lose eingesetzt. Dieses reicht eigentlich in beiden Figuren weiter nach links, und zwar mit einem radial gegenüber dem dargestellten Teil verjüngten Dorn. Auf diesen Dorn kann eine Schraubenfeder aufgesteckt werden, über die eine axiale Verschiebebewegung dann schonend auf einen Mikroschalter übertragen wird, der in Figur 1 unter und in Figur 2 links von der Platte 1 unabhängig von dem Betätigungselement montiert und nicht dargestellt ist. Damit kann also ein Drücken auf eine in Figur 2 nach rechts weisende Bedienfläche 11 des Bedienteils 9 übertragen werden, nämlich über das Schaftelement 8, das Verlängerungselement 10 und gegebenenfalls die beschriebene Schraubenfeder.

[0034] Alternativ könnte aber z. B. auch ein Induktionsmechanismus durch das Verlängerungselement 10 betätigt werden oder auch ein robusterer Schalter, der keine Feder erfordert.

[0035] Die Figur 2 zeigt außerdem, dass zwischen einen in Figur 2 rechts, also dem Bedienteil 9, zugewandten radialen Schulterabschnitt 12 des Verlängerungselements 10 und eine den Hohlraum begrenzende Stirnfläche 13 in dem Basiselement 5 eine Schraubenfeder 14 gelegt ist, die im montierten Zustand, also bei angezogener Überwurfmutter 6, auf Druck belastet ist und damit den axial beweglichen Teil im nicht beaufschlagten Zustand von der Platte 1 weg drückt, als in Figur 2 nach rechts.

[0036] Figur 1 zeigt zusammen mit Figur 2, dass abgesehen von einer Verdickung zur Anlage an der Platte 1 die Überwurfmutter 6 im Übrigen einen leicht variabel gestalteten Außendurchmesser mit einem Maximum ungefähr in ihrer Mitte (hinsichtlich ihrer axialen Länge) aufweist, wodurch die in Figur 1 gut sichtbaren flachen Sechskantflächen eine typische Rautenform erhalten. In dieser oder ähnlicher Weise kann also die Überwurfmutter 6, die abgesehen von dem Bedienteil 9 und eines Abschnitts des Schaftelements 8 das gesamte äußere Erscheinungsbild bestimmt, einerseits zum Werkzeugangriff dienen und andererseits relativ frei und attraktiv gestaltet werden.

[0037] Im Übrigen erkennt man, insbesondere anhand Figur 3, leicht, dass sich das Betätigungselement bei zunächst (gegenüber der in Figur 2 dargestellten Situation) leicht gelockerter Überwurfmutter 6 (von der in Figur 3 nach hinten weisenden Seite aus) mit um 90° um die Achse (wie eingezeichnet in Figur 2) verdrehtem Sperrteil 4 durch die Öffnung 2 hindurchstecken lässt und auf der anderen Seite durch Verdrehung um 90° bis zur Anlage an den Vorsprüngen 3 in eine Formschlussposition bringen lässt.

[0038] Dann kann die Überwurfmutter 6 angezogen werden, sodass sich wie in Figur 2 eingezeichnet eine kraftbeaufschlagte Anlage des Sperrteils 4 von der in Figur 2 linken Seite an die Platte 1 und eine komplementäre kraftbeaufschlagte Anlage des in Figur 2 linken Randes der Überwurfmutter 6 an die entgegengesetzte Seite der Platte 1 ergibt. Dann ist der Formschluss durch einen zusätzlichen Kraftschluss gesichert und das Betätigungselement in der Platte 1 montiert. Hierzu muss es keine Bedienoperation von der in Figur 2 linken Seite aus geben, sodass das Betätigungselement von außen demontiert und montiert werden kann, ohne das Gehäuse zu öffnen, zu dem die Platte 1 gehört.

[0039] Dabei ist das Betätigungselement bemerkenswert einfach und mit einer sehr schlichten und ansprechenden und dabei schmutzunempfindlichen äußeren Form aufgebaut. Insbesondere ist kein separates Element zur Bedienung einer Verdrehung des Sperrteils 4 vorgesehen, weil dieses fest verbunden ist mit dem Basiselement 5 (vorliegend einstückig damit). Im vorliegenden Fall genügt eine Verdrehung mithilfe der Überwurfmutter 6, weil zur Verdrehung des Sperrteils 4 keine wesentliche Kraft nötig ist, wie das Spiel der Platte 1 (in Figur 2) zwischen dem Sperrteil 4 und dem Basiselement 5 zeigt. Natürlich wäre es aber auch möglich, hier mit einem sehr kleinen Spiel bzw. einer Reibschluss erzeugenden Klemmung zu arbeiten, womit z. B. die Sicherung durch die Überwurfmutter 6 überflüssig werden könnte.


Ansprüche

1. Betätigungselement zum Einbau in eine Wand (1) mit
einem Halteteil (4,5,6) zur Befestigung in der Wand (1),
welches Halteteil (4,5,6) die Wand (1) im befestigten Zustand durchsetzen und von zwei entgegengesetzten Seiten der Wand (1) gegen die Wand (1) anliegen kann,
sowie einem relativ zu dem Halteteil (4,5,6) zur Betätigung beweglichen Bedienteil (8,9,10) mit einer für eine Bedienperson von außen zugänglichen Bedienfläche (11),
dadurch gekennzeichnet, dass das Halteteil (4,5,6) einen Bajonettmechanismus zur Befestigung in der Wand (1) aufweist,
welcher Bajonettmechanismus ein bezüglich einer Achse senkrecht zu der Wand (1) rotationsasymmetrisches Sperrteil (4) aufweist.
 
2. Betätigungselement nach Anspruch 1, bei dem das Bedienteil (8,9,10) relativ zu dem Halteteil (4,5,6) in einer zu der Wand (1) senkrechten Richtung verschiebbar ist.
 
3. Betätigungselement nach Anspruch 1 oder 2 mit einer im montierten Zustand des Betätigungselements auf einer Bedienteilseite der Wand (1) vorgesehenen Sicherungseinrichtung (6) zum Sichern einer durch den Bajonettmechanismus bewirkten Befestigung, wobei die Sicherungseinrichtung (6) vorzugsweise zum Spannen des Halteteils (4,5,6) in einer Richtung senkrecht zu der Wand (1) ausgelegt ist und dazu vorzugsweise ein Gewinde des Halteteils (4,5,6) und eine in dem Gewinde geführte Mutter (6) des Halteteils (4,5,6) aufweist.
 
4. Betätigungselement nach Anspruch 3, bei dem die Mutter (6) als Überwurfmutter ausgestaltet ist und das Gewinde und vorzugsweise auch das gesamte übrige Halteteil (4,5) auf der dem Bedienteil (8,9,10) zugewandten Seite der Wand (1) überdecken kann.
 
5. Betätigungselement nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem das Bedienteil (8,9,10) ein beweglich in dem Halteteil (4,5,6) geführtes Schaftelement (8) und ein Kopfelement (9) an einem relativ zu der Wand (1) äußeren Ende des Schaftelements (8) aufweist, wobei das Kopfelement (9) vorzugsweise zu dem Schaftelement separat ausgeführt und daran befestigt, vorzugsweise damit verstemmt ist.
 
6. Betätigungselement nach Anspruch 5, bei dem das Schaftelement (8) hohl und zur Wandseite hin offen ausgeführt ist und in dem Hohlraum in dem Schaftelement (8) ein Verlängerungselement (10) vorgesehen ist, das aus dem Hohlraum im montierten Zustand zu der entgegengesetzten Seite der Wand (1) reicht und zur Übertragung der Betätigung dient, wobei dieses Verlängerungselement (10) vorzugsweise separat von dem Schaftelement (8) ausgeführt und in dieses eingesetzt ist und wobei vorzugsweise zusätzlich eine Rückstellfeder (14) für die Betätigung des Bedienteils (8,9,10) in dem Hohlraum vorgesehen ist.
 
7. Betätigungselement nach Anspruch 3, optional in Verbindung mit einem der Ansprüche 4 bis 6, bei dem das Halteteil (4,5,6) neben dem Sicherungselement, insbesondere der Mutter (6), aus einem Basiselement (5), insbesondere mit einem Außengewinde für die Mutter (6), und einem Sperrteil (4) besteht, wobei das Basiselement (5) und das Sperrteil (4) vorzugsweise einstückig miteinander ausgeführt sind.
 
8. Kombination aus einem Betätigungselement nach einem der vorstehenden Ansprüche und einer Wand (1) mit einer Öffnung (2), wobei die Wand (1) und die Öffnung (2) zur Befestigung des Betätigungselements mittels des Bajonettmechanismus darin geeignet sind, wobei es sich vorzugsweise um eine Kombination des Betätigungselements mit einem Gerät handelt, das ein Gehäuse aufweist, wobei die Wand (1) Teil des Gehäuses ist.
 
9. Kombination nach Anspruch 8, bei der die Wand (1) an der Öffnung (2) mindestens einen, vorzugsweise mindestens zwei Vorsprünge (3) auf der zu dem Bedienteil (8,9,10) entgegengesetzten Seite der Wand (1) aufweist, die für eine Drehbewegung des Sperrteils (4) in eine Formschlussposition einen Begrenzungsanschlag bilden.
 
10. Kombination nach Anspruch 9, bei der der zumindest eine Vorsprung aus dem Material der Wand (1) besteht und vorzugsweise angespritzt oder aus der Wand (1) umgebogen ist.
 
11. Bediengerät für ein elektrisches Musikinstrument mit einem Gehäuse und einem daran befestigten Betätigungselement, wobei das Betätigungselement und eine Wand (1) des Gehäuses die Kombination nach Anspruch 8, 9 oder 10 bilden.
 
12. Verwendung eines Betätigungselements nach einem der Ansprüche 1 bis 7 oder einer Kombination nach einem der Ansprüche 8 bis 10 zur Bedienung eines Sensors oder Mikroschalters, wobei vorzugsweise eine Feder an dem Bedienteil (8,9,10), insbesondere dem Schaftelement (8) oder dem Verlängerungselement (10) nach Anspruch 5 oder 6, zur Kraftübertragung von dem Bedienteil (8,9,10) auf den Mikroschalter vorgesehen ist.
 
13. Verwendung eines Betätigungselements nach einem der Ansprüche 1 bis 7 für eine Bedienplatte eines elektrischen Musikinstruments oder eines Steuergeräts hierfür, insbesondere eines Gitarrenverstärker-Steuergeräts.
 
14. Verwendung eines Betätigungselements nach einem der Ansprüche 1 bis 7, einer Kombination nach einem der Ansprüche 8 bis 10 oder eines Bediengeräts nach Anspruch 11, bei der das Betätigungselement ausschließlich durch Montagevorgänge auf der dem Bedienteil (8,9,10) zugewandten Seite der Wand (1) montiert und/oder demontiert wird, insbesondere ohne ein Gerätegehäuse, zu dem die Wand (1) gehört, zu öffnen.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht