[0001] Die Erfindung betrifft eine lineare Stromverteileranordnung mit einer linearen Versorgungseinheit
mit wenigstens einem Schutzleiter und einem Gehäusekörper, wobei die lineare Versorgungseinheit
in dem Gehäusekörper gelagert ist.
[0002] Lineare Stromverteileranordnungen werden insbesondere für Beleuchtungssysteme in
Gebäuden eingesetzt, um Leitungen zur Versorgung von Geräten mit Energie und/oder
Signalen kostengünstig und optisch ansprechend zu verlegen. Unter Signalen wird dabei
sowohl die Übertragung von allgemeinen Signalen, wie beispielsweise Steuersignalen,
als auch die Übertragung von Daten, wie beispielsweise Mess- oder Informationsdaten,
verstanden. Der Einbauort der Geräte kann flexibel entlang eines Gehäusekörpers der
Stromverteileranordnung gewählt und leicht variiert werden. Die Geräte können damit
auf einfache Weise mit einem Verbindungselement elektrisch leitend mit den Leitern
einer linearen Versorgungseinheit an einem variabel festlegbaren Einbauort kontaktiert
werden. Solche Stromverteileranordnungen haben den Vorteil, dass die Geräte sowohl
elektrisch kontaktierend und auch zu gleich mechanisch an dem Gehäusekörper getragen
werden.
[0003] Zur Verteilung bzw. Weiterleitung der Energie oder Signale werden in den linearen
Stromverteileranordnungen und so auch im Rahmen dieser Erfindung lineare Versorgungseinheiten
verwendet, die in einem Gehäusekörper gelagert werden. Diese Versorgungseinheiten
können dabei beispielsweise als Stromführungsprofile aber auch als Flachbandkabel
ausgebildet sein. Die Stromführungsprofile sind dabei aus einem sich in Längsrichtung
erstreckenden Grundkörper ausgebildet, der eine Anzahl von Kammern aufweist, in denen
einzelne Leiter angeordnet sind. Diese Stromführungsprofile sind in der Regel starr
ausgebildet und weisen herstellungsbedingt eine begrenzte Länge auf. Für längere Stromverteileranordnungen,
wie sie beispielsweise in größeren Werks- oder Lagerhallen eingesetzt werden, sind
daher üblicherweise mehrere Stromführungsprofile nötig, die dann über ein Verbindungselement
sowohl mechanisch als auch elektrisch miteinander verbunden werden. Auch bei der Verwendung
von Flachbandkabeln können je nach Länge des Flachbandkabels Verbindungselemente eingesetzt
werden.
[0004] Da diese linearen Versorgungseinheiten meist über mehrere Meter verlegt werden, sind
diese besonders anfällig für Längenausdehnungen des Materials aufgrund von hohen Temperaturen
bzw. allgemein Temperaturschwankungen in der Umgebung. Dies führt in der Praxis regelmäßig
dazu, dass die linearen Versorgungseinheiten bei der Ausdehnung einen Druck auf die
Verbindungselemente oder Endkappen an den Enden der Versorgungseinheiten aufbauen,
welcher entweder in einer Ausweichbewegung der Versorgungseinheiten quer zur linearen
Erstreckungsrichtung oder in einer Verschiebung der Verbindungselemente bzw. Endkappen
führt. Dies kann eine Kontaktierung der Endgeräte erschweren oder sogar unterbrechen.
Umgekehrt kann es bei einer Verkürzung der Versorgungseinheiten durch Absenkung der
Raumtemperatur dazu kommen, dass die Kontaktierung der Leiter der Versorgungseinheit
mit den Verbindungselementen unterbrochen wird, sodass die nachfolgenden Versorgungseinheiten
nicht mehr mit Signalen oder Strom versorgt werden können.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin eine lineare Stromverteileranordnung
anzugeben, deren lineare Versorgungseinheit bestmöglich gegen Längenausdehnung durch
Temperaturschwankungen geschützt bzw. im Gehäusekörper fixiert ist.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des unabhängigen
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich durch die Merkmale der
Unteransprüche.
[0007] Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass oben beschriebene lineare Versorgungseinheiten
entsprechende Schutzleiter aufweisen, die elektrisch mit dem Gehäusekörper verbunden
werden müssen, um den Schutzleiter zu erden. Da dies ohnehin über einen separaten
Kontakt und somit ein separates Bauteil geschieht, wird im Rahmen der Erfindung dieser
Kontakt dahingehend erweitert, dass er einerseits wie bisher die elektrische Verbindung
zwischen dem Schutzleiter und dem Gehäusekörper herstellt, andererseits den Schutzleiter
in der linearen Versorgungseinheit zentriert und drittens eine lineare Ausdehnung
oder gar Verschiebung der Versorgungseinheiten verhindert. Das ursprünglich als reines
Kontaktelement aufgebautes Bauteil, wird somit nun in einer Dreifachfunktion als Fixierungselement
ausgebildet.
[0008] Um die lineare Versorgungseinheit bestmöglich umgreifen zu können und so auch den
Schutzleiter innerhalb der Versorgungseinheit zu zentrieren und zu fixieren, ist das
Fixierungselement in bevorzugter Ausführung E-förmig ausgebildet. Dabei erstrecken
sich die Halteschenkel an den Randbereichen des Fixierungselement, während der Kontaktierungssteg
zwischen den Halteschenkel, insbesondere mittig zwischen diesen, angeordnet ist. Sowohl
der Kontaktierungssteg als auch die Halteschenkel erstrecken sich in die gleiche Richtung,
was insgesamt zu einem E-förmigen Querschnitt führt.
[0009] Um die lineare Ausdehnung und Verschiebung der linearen Versorgungseinheit weiter
einzuschränken, umfassen die Halteschenkel in besonders vorteilhafter Ausgestaltung
eine Anzahl von Lamellenelemente. Diese Lamellenelemente sind bevorzugt gegenüber
der Ebene des jeweiligen Halteschenkels schräg ausgebildet, so dass diese schräg auf
die lineare Versorgungseinheit und den Gehäusekörper wirkenden Lamellenelemente eine
Kontaktkraft ausüben und dadurch die lineare Versorgungseinheit an einer Ausdehnung
oder Verschiebung bei Temperaturschwankungen hindern.
[0010] Um diese Kräfte in beide Ausbreitungsrichtung gleichmäßig ausüben zu können, sind
die Lamellenelemente in bevorzugter Ausgestaltung zumindest teilweise in verschiedene
Richtungen orientiert.
[0011] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch
die Weiterbildung eines Kontaktelements für den Schutzleiter zu einem Fixierungselement,
mit einem einzelnen Bauteil und somit kostengünstig und platzsparend auch eine Fixierung
des Schutzleiters und eine Längenausdehnung oder Verschiebung der linearen Versorgungseinheiten
erzielt werden kann. Dabei müssen für diese Art der Kontaktierung und Fixierung die
bestehenden Geometrien der linearen Versorgungseinheit und des Gehäusekörpers nicht
gesondert angepasst werden, was das Fixierungselement sehr flexibel und leicht einsetzbar
macht.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine lineare Stromverteileranordnung,
Fig. 2 ein Fixierungselement,
Fig. 3 ein Querschnitt durch die Lamellenelemente eines Halteschenkels,
Fig. 4 ein Querschnitt durch eine lineare Stromverteileranordnung mit einem Fixierungselement.
[0013] Gleiche Merkmale sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0014] Eine lineare Stromverteileranordnung 1 ist im Ausführungsbeispielnach der Fig. 1
gezeigt. Diese umfasst einen Gehäusekörper 2 mit einer Länge L in dem eine lineare
Versorgungseinheit 4 angeordnet ist. Dazu umfasst der Gehäusekörper 2 einen entsprechend
ausgeformten Aufnahmebereich 6 in dem die lineare Versorgungseinheit 4 an entsprechenden
Kontaktzonen 5 eingeklemmt werden kann. Die lineare Versorgungseinheit 4 ist im Ausführungsbeispiel
als Stromführungsprofil ausgebildet und umfasst eine Anzahl von Kammern 8 in denen
Leiter 10 eingelegt werden können. Einer dieser Leiter 10, im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 der mittlere Leiter 10, ist als Schutzleiter 12 ausgebildet und muss im
Betrieb mit dem Gehäusekörper 2 elektrisch verbunden bzw. geerdet werden.
[0015] Durch Temperaturschwankungen kann es allerdings passieren, dass sich die lineare
Versorgungseinheit 4 ausdehnt bzw. zusammenzieht und auch bei mehreren Schwankungen
innerhalb des Gehäusekörpers 2 verschiebt bzw. wandert. Für eine Fixierung der linearen
Versorgungseinheit 4 und gleichzeitig einer Erdung des Schutzleiters 12 ist ein in
Fig. 2 dargestelltes Fixierungselement 14 vorgesehen. Dieses Fixierungselement 14
umfasst einen Basisbereich 16 an dem sich auf einer Seite zwei Halteschenkel 18 und
ein Kontaktierungssteg 20 erstrecken und somit einen E-förmigen Querschnitt bilden.
Der Kontaktierungssteg 20 ist entsprechend der Position des Schutzleiters 12 mittig
angeordnet. Er ist üblicherweise nicht über die gesamte Länge des Fixierungselementes
in x Richtung ausgebildet, sondern erstreckt sich nur über einen Teilbereich. Kann
sich aber auch im Einzelfall über die gesamte Länge erstrecken.
[0016] Die Halteschenkel 18 sind in den Randbereichen des Basisbereichs 16 angeformt und
erstrecken sich in die gleiche Richtung wie der Kontaktierungssteg 20. Am vom Basisbereich
18 abgewandten Ende der Halteschenkel 18 ist eine Lamellenstruktur vorgesehen mit
einer Anzahl vom Lamellenelementen 22, die leicht aus der Ebene 24 des Halteschenkels
18 heraus verdreht angeordnet sind. Dies ist im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 noch
einmal verdeutlicht dargestellt. Fig. 3 zeigt ein Halteschenkel 18 von unten, wodurch
sichtbar ist, dass sich die Lamellenelemente 22 aus der Ebene 24 des Halteschenkel
18 herausdrehen. In diesem Ausführungsbeispiel sind dabei vier Lamellenelemente 22a
gegen den Uhrzeigersinn herausgebogen und vier Lamellenelemente 22b im Uhrzeigersinn
verdreht. Je nach Einsatzzweck und Anwendungsfall kann aber auch eine alternierende
Anordnung bevorzugt werden, wie auch der Winkel der Verdrehung entsprechend den Anforderungen
verändert werden kann.
[0017] Das Fixierungselement 14 ist im Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 im Einsatz gezeigt.
Das Fixierungselement 14 wird dabei so eingesetzt, dass der Kontaktierungssteg 20
den Schutzleiter 12 berührt und somit kontaktiert. Der Basisbereich 16 des Fixierungselementes
14 ist dabei so ausgebildet, dass die Halteschenkel 18 die lineare Versorgungseinheit
4 umgreifen und in die Kontaktzone 5 eingreifen. Durch dieses Eingreifen wird die
lineare Versorgungseinheit 4 weiter im Aufnahmebereich 6 des Gehäusekörpers 2 gehalten
und fixiert. Da sowohl der Kontaktierungssteg 20 als auch der Basisbereich 16 und
die Halteschenkel 18 elektrisch leitend ausgebildet sind, wird hierbei eine elektrische
Verbindung vom Schutzleiter 12 zum Gehäusekörper 2 hergestellt, wodurch der Schutzleiter
12 geerdet wird. Weiterhin wird der Schutzleiter 12 durch diese Anordnung in der Mitte
fixiert.
[0018] Die Lamellenelemente 22 sorgen darüber hinaus durch ihre entsprechende Ausrichtung
dafür, dass eine lineare Ausdehnung und Verschiebung der linearen Versorgungseinheit
4 vermieden wird und diese somit in ihrer Position fixiert wird. Weiterhin können
sich die Lamellenelemente 22 in eine mögliche Pulverbeschichtung oder Isolierung des
Gehäusekörpers 2eindringen und so direkt metallischen Grundkörper des Gehäusekörpers
2 kontaktieren.
[0019] In den Ausführungsbeispielen nach der Fig. 5 und Fig. 6 sind alternative, einstückige
Fixierungselemente 14 aus einem Blechteil gezeigt. Oben ist jeweils der Grundschnitt
mit entsprechenden Falzlinien 26 dargestellt und in der unteren Abbildung das zugehörige
gefalzte und einsatzbereite Fixierungselement 14. Durch diese einstückige Ausbildung
des Fixierungselements 14 kann dieses besonders leicht und kostengünstig an bestehende
lineare Stromführungsprofile 1 angepasst bzw. für diese gefertigt werden.
[0020] Sollte im Einzelfall eine Erdung des Schutzleiters bereits auf anderem Wege geschehen
sein und nur noch eine Fixierung der linearen Versorgungseinheit im Gehäusekörper
gewünscht werden, können die Halteschenkel in allen hier erwähnten Ausführungsbeispielen
auch einzeln verwendet werden und in die Kontaktzone des Gehäusekörpers und der linearen
Versorgungseinheit eingeschoben werden. In diesem Fall ist der Basisbereich und der
Kontaktierungssteg nicht mehr nötig und die Halteschenkel als einfache Bleche mit
gegebenenfalls Lamellenelementen wie beispielsweise in Fig. 3 dargestellt ausgebildet.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1
- lineare Stromverteileranordnung
- 2
- Gehäusekörper
- 4
- lineare Versorgungseinheit
- 5
- Kontaktzonen
- 6
- Aufnahmebereich
- 8
- Kammern
- 10
- Leiter
- 12
- Schutzleiter
- 14
- Fixierungselement
- 16
- Basisbereich
- 18
- Halteschenkel
- 20
- Kontaktierungssteg
- 22. 22a, 22b
- Lamellenelemente
- 24
- Ebene des Halteschenkels
- 26
- Falzlinie
- L
- Länge des Gehäusekörpers
- X
- lineare Erstreckungsrichtung
1. Lineare Stromverteileranordnung (1) mit einer linearen Versorgungseinheit (4) mit
wenigstens einem Schutzleiter (12) und einem Gehäusekörper (2), wobei die lineare
Versorgungseinheit (4) in dem Gehäusekörper (2) gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Fixierungselement (14) vorgesehen ist, welches einen Kontaktierungssteg (20)
und eine Anzahl von Halteschenkeln (18) aufweist, die elektrisch miteinander verbunden
sind, wobei der Kontaktierungssteg (20) auf den Schutzleiter (12) eingreift und die
oder der Halteschenkel (18) derart zwischen der linearen Versorgungseinheit (4) und
dem Gehäusekörper (2) eingreifen, dass der oder die Halteschenkel (18) sowohl in Kontakt
mit der linearen Versorgungseinheit (4) als auch in elektrischen Kontakt mit dem Gehäusekörper
(2) stehen.
2. Lineare Stromverteileranordnung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fixierungselement (14) im Querschnitt im Wesentlichen E-förmig ausgebildet ist,
wobei der Kontaktierungssteg(20) zwischen den Halteschenkeln (18) angeordnet ist.
3. Lineare Stromverteileranordnung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteschenkel (18) eine Anzahl von Lamellenelementen (22) aufweisen.
4. Lineare Stromverteileranordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Lamellenelemente (22a, 22b) aus der Ebene (24) des jeweiligen
Halteschenkels (18) heraus schräg gestellt sind.
5. Lineare Stromverteileranordnung (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Lamellenelemente (22a, 22b) in verschiedene Richtungen orientiert
sind.