[0001] Die Erfindung betrifft ein Unterwasserfahrzeug, insbesondere ein Unterseeboot, mit
einer äußeren Form, wobei die Form zur Reduzierung der Detektierbarkeit mittels aktiven
Sonar optimiert ist. Hierdurch kann die Distanz, aus welcher das Unterfasserfahrzeug
wahrscheinlich erfassbar ist, deutlich reduziert werden.
[0002] Unterwasserfahrzeuge, insbesondere militärische Unterseeboote, weisen aktuell üblicher
Weise grob vereinfacht eine zylindrische Grundform im Mittelschiff mit einem halbkugelförmigen
Bug und einem kegelförmigen Heck auf. Diese Form ist strömungsgünstig und als Einhüllen-
oder Zweihüllenboot gut zu fertigen.
[0003] Zur Detektion von Unterseebooten wird heute insbesondere Sonar verwendet, wobei die
Detektion vorzugsweise über große Distanzen, beispielsweise 100 km, erfolgen soll.
Dieses führt dazu, dass die Schallwellen des Sonars in einem sehr flachen Winkel parallel
zur Wasseroberfläche auf ein Unterwasserfahrzeug treffen. Um die Detektion zu vermeiden,
muss die Reflexion der Schallwellen insbesondere zum Sender hin vermieden werden wo
meist auch der Empfänger sitzt. Aus dieser geometrischen Betrachtung ergibt sich,
dass die Detektierbarkeit eines Unterwasserfahrzeugs auf große Distanz insbesondere
von der Reflexion von Schall in einem Winkel von ± 20°, insbesondere in einem Winkel
von ± 10° abhängig ist.
[0004] Auf kurze Distanzen sind andere Ortungsmöglichkeiten, insbesondere Wärme, Schallemission,
magnetisches Verhalten und viele andere mehr relevant, sodass hier die Detektierbarkeit
regelmäßig durch andere Parameter bestimmt wird.
[0005] Ein zylindrischer Körper hat jedoch die Eigenschaft, eine Welle praktisch vertikal
isotrop zu reflektieren und somit in alle vertikalen Raumrichtungen praktisch die
gleiche Energie abzugeben. Dieses führt dazu, dass die Detektion im kritischen flachen
Winkelbereich nicht besonders gering ist.
[0006] Aus der
US 1,500,997 ist eine plattenförmige Verkleidung eines Unterseebootes zur Reduktion der Signatur
bekannt.
[0007] Aus der
GB 531 892 A ist ein elektrisch angetriebenes Kleinst-Unterseeboot bekannt.
[0008] Aus der
DE 196 23 127 C1 ist ein Schallabsorber zur Verringerung des Zielmaßes bekannt.
[0010] Aus der
DE 1 196 531 A ist ein Unterwasserfahrzeug mit gekrümmter Oberfläche bekannt.
[0011] Aus der
US 2005/0145159 A1 ist eine Schiffshüllenkonstruktion bekannt, welche eine Krümmung aufweist.
[0012] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Unterwasserfahrzeug zu schaffen, welches unter
den Bedingungen der Ortung über Distanz eine deutlich verringerte Detektionswahrscheinlichkeit
aufweist.
[0013] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Unterwasserfahrzeug mit den in Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie den Zeichnungen.
[0014] Das erfindungsgemäße Unterwasserfahrzeug mit reduzierter Detektionswahrscheinlichkeit
weist eine Außenhülle auf. Das Unterwasserfahrzeug weist eine Bugsektion, eine Hecksektion
und eine Mittelschiffsektion auf. Die Außenhülle der Mittelschiffsektion weist quer
zur Längsrichtung des Unterwasserfahrzeugs einen polygonalen Querschnitt auf. Ferner
weist die Außenhülle der Mittelschiffsektion eine Krümmung entlang der Längsrichtung
des Unterwasserfahrzeugs über die gesamte Länge der Mittelschiffsektion auf.
[0015] Der polygonale Querschnitt an sich ist bekannt zur gezielten Reflexion einer Detektionswelle
in eine vom Sender abweichende Richtung. Dieses ist im Flugzeugbau oder Schiffbau,
beispielsweise der Sea Shadow, prinzipiell bekannt. Hier werden große, ebene und verkippte
Flächen als Reflektoren verwendet.
[0016] Dieses alleine hat den Nachteil, dass auch Reflexionen höherer Ordnung in andere
Winkel auftreten und so eine Detektierbarkeit auch im kritischen flachen Winkelbereich
erfolgen kann. Des Weiteren ist für ein Unterseeboot eine derartige Anordnung alleine
auch nicht so wirksam wie beispielsweise für ein Flugzeug, da ein Unterseeboot von
mehreren Grenzflächen umgeben ist, an denen eine Reflektion zum Sender erfolgen kann.
Derartige Grenzflächen sind beispielsweise vor allem der Meeresgrund und die Wasseroberfläche,
aber auch Flächen, die sich aus der Schichtung des Meerwassers ergeben können und
Reflektionsebenen darstellen.
[0017] Um diesen Nachteil zu minimieren weist erfindungsgemäß die Außenhülle der Mittelschiffsektion
eine Krümmung entlang der Längsrichtung des Unterwasserfahrzeugs auf. Hierdurch treten
beide Effekte, Reflexion und Dispersion, auf. Effekt ist, dass die Energie der Detektionswelle
im kritischen flachen Winkelbereich deutlich minimiert werden kann. Die Krümmung der
Außenhülle der Mittelschiffsektion erstreckt sich über die gesamte Länge der Mittelschiffsektion.
Die Krümmung kann hierbei über die Länge einen veränderlichen Krümmungsradius aufweisen,
der Krümmungsradius darf jedoch nicht unendlich werden. Hierdurch würde sich wenigstens
an einer Stelle eine ebene Fläche bilden, welche einen eintreffenden Strahl ohne Dispersion
reflektieren würde.
[0018] Die Mittelschiffsektion ist zwischen der Bugsektion und der Hecksektion angeordnet.
Die Bugsektion weist eine Länge von 5 % bis 40 %, bevorzugt von 5 % bis 30 %, besonders
bevorzugt von 5 % bis 20 % der Gesamtlänge des Unterwasserfahrzeugs auf, wobei die
Bugsektion am Bug des Unterwasserfahrzeugs beginnt. Die Hecksektion weist eine Länge
von 5 % bis 40 %, bevorzugt von 5 % bis 30 %, besonders bevorzugt von 5 % bis 20 %
der Gesamtlänge des Unterwasserfahrzeugs auf, wobei die Hecksektion am Heck des Unterwasserfahrzeugs
beginnt. Somit weist die Mittelschiffsektion eine Länge von 20% bis 90 %, bevorzugt
von 40 % bis 90 %, besonders bevorzugt von 60 % bis 90 % der Gesamtlänge des Unterwasserfahrzeugs
auf.
[0019] Hierdurch kann die Leistung der in Senderrichtung reflektierten Welle um Faktor beispielsweise
10.000 gegenüber einem konventionellen zylinderförmigen Unterwasserfahrzeug verringert
werden. Hierdurch sinkt die Entfernung, auf welche eine Detektion wahrscheinlich ist,
um bis zu einer Größenordnung. Dieses steigert die Bewegungsfreiheit eines Unterwasserfahrzeugs
deutlich.
[0020] Als polygonaler Querschnitt kann zum Beispiel ein Dreieck oder ein Viereck vorkommen,
wobei diese beiden Polygone aufgrund der geringen Anpassungsmöglichkeit eher weniger
bevorzugt sind. Bevorzugt sind hingegen Polygone mit 5 bis 10 Ecken beziehungsweise
Seiten, wobei die Länge der Seiten sich weiter bevorzugt unterscheiden. Besonders
bevorzugt sind gegenüberliegende Seiten paarweise jeweils gleich lang.
[0021] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der polygonale Querschnitt
abgerundete Eckbereiche auf. Dieses ist fertigungstechnisch und hydrodynamisch vorteilhaft.
[0022] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der polygonale Querschnitt
senkrecht zur Längsachse eine Spiegelebene auf. Dieses bedeutet, dass die Außenkontur
der Backbordseite und der Steuerbordseite gleich sind.
[0023] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Außenhülle der Mittelschiffsektion
quer zur Längsrichtung des Unterwasserfahrzeugs über den gesamten Querschnitt eine
Krümmung entlang der Längsrichtung des Unterwasserfahrzeugs auf.
[0024] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Außenhülle wenigstens ein
erstes Segment auf, wobei das erste Segment in Längsrichtung des Unterwasserfahrzeugseinen
ersten Kegelschnitt bildet oder aus zwei oder mehreren Kegelschnitten zusammengesetzt
ist. Ein Segment ist als ein Bereich definiert, welcher oben und unten durch die Kanten
des polygonalen Querschnitts begrenzt ist. In Längsrichtung ist die Ausdehnung des
Segments durch die Ausdehnung der Mittelschiffsektion begrenzt. Ein Kegelschnitt ist
ein Teilbereich des Mantels eines Kegels. Besonders bevorzugt weisen ein erstes Segment
und ein auf der gegenüberliegenden Schiffsseite liegendes korrespondierendes zweites
Segment spiegelbildliche Kegelausschnitte auf. Ein Kegel oder Konus ist eine geometrische
Figur, welche sich über Höhe und Radius definiert. Bei einem Kegelausschnitt ändert
sich somit der Krümmungsradius quer zur Längsrichtung des Unterwasserfahrzeugs kontinuierlich.
Selbstverständlich kann es sich auch um einen Kegelausschnitt eines schiefen Kegels
handeln, bei welchem die Höhenachse nicht mittig zur kreisförmigen Grundfläche liegt.
[0025] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Außenhülle wenigstens ein
drittes Segment auf, wobei das dritte Segment in Längsrichtung des Unterwasserfahrzeugs
zumindest abschnittsweise, bevorzugt vollständig, einen dritten Kegelschnitt bildet,
wobei Höhe und/oder Radius des dritten Kegelschnitts von Höhe und/oder Radius des
ersten Kegelschnitts verschieden sind.
[0026] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der Kegel des Kegelschnitts
eine Höhe auf, wobei das Verhältnis von Höhe zu Länge des Unterwasserfahrzeugs zwischen
0,5 und 1.000, bevorzugt zwischen 3,5 und 130, besonders bevorzugt zwischen 8,0 und
35, liegt.
[0027] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der Kegel des Kegelschnitts
einen Durchmesser auf, wobei das Verhältnis von Kegeldurchmesser zu Länge des Unterwasserfahrzeugs
zwischen 2 und 100, bevorzugt zwischen 6 und 50, besonders bevorzugt zwischen 10 und
20, liegt.
[0028] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Unterwasserfahrzeug in
der Mittelschiffsektion einen Turm auf. Besonders bevorzugt weist der Turm um wenigstens
10°, besonders bevorzugt um wenigstens 20°, gegenüber der Senkrechten geneigte Außenwände
auf.
[0029] Besonders bevorzugt weist der Turm den gleichen Winkel wie die unterhalb des Turm
angrenzende Seite des polygonalen Querschnitts auf.
[0030] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Krümmung der Mittelschiffssektion
einen Krümmungsradius auf, wobei das Verhältnis von Krümmungsradius zu Länge des Unterwasserfahrzeugs
zwischen 5 und 1.000, bevorzugt zwischen 10 und 250, besonders bevorzugt zwischen
25 und 100, liegt.
[0031] Die Krümmung der Mittelschiffssektion muss nicht über die gesamte Länge konstant
sein. Die Krümmung der Mittelschiffssektion kann insbesondere angrenzend an die Bugsektion
und/oder Hecksektion zu den Sektionen hin ansteigend sein, beispielsweise um einen
Übergang zu schaffen. Bevorzugt ist die Krümmung im Übergang vom Mittelschiff zur
Bugsektion zunehmend und im Übergang vom Mittelschiff zum Bereich der Hecksektion
abnehmend.
[0032] Beispielsweise ergibt sich somit für ein Unterwasserfahrzeug mit 80 m Länge eine
Krümmung der Mittelschiffssektion welche eine Querschnittsvergrößerung eines gedachten,
das Mittelschiff umfassenden Kreises gegenüber einer ungekrümmten, geraden Zylinderform
von etwa 0,5 m bis 2 m bewirkt, wobei der Turm oder andere Auf- oder Anbauten hier
gedanklich nicht berücksichtigt werden.
[0033] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der polygonale Querschnitt
eine breiteste Stelle auf, wobei die breiteste Stelle des polygonalen Querschnitts
unterhalb oder oberhalb der Mitte angeordnet ist, wobei die Mitte die halbe Höhe des
polygonalen Querschnitts definiert ist.
[0034] Die Abweichung von einer symmetrischen Auslegung ermöglicht es, gezielt einen größeren
Teil der eintreffenden Detektionswelle in die gleiche Richtung abzulenken. Befindet
sich die breiteste Stelle unterhalb der Mitte, so wird der größere Teil nach oben
und somit zur Wasseroberfläche reflektiert. Befindet sich die breiteste Stelle oberhalb
der Mitte, so wird der größere Teil nach unten und somit zum Meeresgrund reflektiert.
Für die Bootsstabilität ist die erste für die Verringerung des Zielmaßes die zweite
Variante bevorzugt.
[0035] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die breiteste Stelle des polygonalen
Querschnitts wenigstens 10%, bevorzugt wenigstens 20% der halben Höhe des polygonalen
Querschnitts unterhalb oder oberhalb der Mitte angeordnet.
[0036] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weisen alle Ebenen des polygonalen
Querschnitts eine Neigung von wenigstens 10°, bevorzugt von wenigstens 20°, gegenüber
der Senkrechten auf.
[0037] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weisen alle Ebenen des polygonalen
Querschnitts eine Neigung von 10° bis 40° oder 50° bis 80° gegenüber der Senkrechten
auf. Auch der Winkel von 45° ist zu vermeiden, da hierbei die eintreffende Welle beispielsweise
an die Wasseroberfläche reflektiert wird, von dieser zurück reflektiert wird und dann
wieder direkt zum Sender reflektiert wird. Zwar wird die Intensität durch die Mehrfachreflexion
geringer, ist aber dennoch gegenüber anderen Winkeln deutlich erhöht.
[0038] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Außenhülle eine schallabsorbierende
Eigenschaft auf. Zusätzlich zur optimierten Geometrie kann die Außenhülle aus einem
schallabsorbierenden Material bestehen, dieses aufweisen oder damit beschichtet sein.
Da die Absorption nie vollständig sein kann, kombinieren sich die beiden Effekte positiv.
[0039] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Außenhülle für Schallwellen
im Frequenzbereich von 100 Hz bis 100 kHz, insbesondere im Bereich von 1 kHz bis 25
kHz im Wesentlichen reflektierend und/oder absorbierend ist. Da unter der Außenhülle
andere, nicht optimierte Strukturen angeordnet sein können, muss die Transmission
durch die Außenhülle so gering wie möglich gehalten werden. Die Summe aus Reflexionsgrad,
Absorptionsgrad und Transmissionsgrad beträgt definitionsgemäß 1. Als im Wesentlichen
reflektierend und/oder absorbierend wird angesehen, wenn der Reflexionsgrad und/oder
der Transmissionsgrad wenigstens 0,75 bevorzugt wenigstens 0,9, besonders bevorzugt
wenigstens 0,95 beträgt.
[0040] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Unterwasserfahrzeug unter
der Außenhülle einen im Wesentlichen zylindrischen Druckkörper auf.
[0041] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst die Außenhülle den zylindrischen
Druckkörper nicht vollständig. Somit bildet der Druckkörper bereichsweise die Außenhülle.
Dieses kann beispielsweise an eher unkritischen Stellen, beispielsweise an der Unterseite
der Fall sein.
[0042] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind zwischen Außenhülle und Druckkörper
Sensoren, insbesondere passive Sonarsensoren und/oder Betriebsstoffspeicher angeordnet.
[0043] Betriebsstoffspeicher umfassen alle Formen von Lagergütern, die zum Betrieb des Unterseeboots
erforderlich sind, beispielhaft sind dieses Benzin- oder Dieseltanks, Wasserstoffspeicher,
beispielsweise in Form von Druckgasspeicher, Flüssig-WasserstoffSpeicher oder Metallhydridspeicher,
Sauerstoffspeicher, beispielsweise in Form von Druckgasspeicher oder Flüssig-Sauerstoff-Speicher,
Methanolspeicher, Ethanolspeicher, Batterien, Akkumulatoren sowie Druckgasspeicher
für Gasturbinen aber auch autonome oder ferngesteuerte Unterwasserfahrzeuge, Waffen,
wie zum Beispiel Torpedos oder Flugkörper, oder Täuschkörper.
[0044] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist ein Propeller auf der Höhe der
breitesten Stelle der Außenhaut angeordnet.
[0045] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Unterwasserfahrzeug ein Unterseeboot.
Bevorzugt ist das Unterwasserfahrzeug ein militärisches Unterwasserfahrzeug, besonders
bevorzugt ein militärisches Unterseeboot.
[0046] Nachfolgend ist das erfindungsgemäße Unterwasserfahrzeug anhand in den Zeichnungen
dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
- Fig. 1
- Aufsicht auf ein erfindungsgemäßes Unterwasserfahrzeug
- Fig. 2
- Querschnitt eines ersten beispielhaften Unterwasserfahrzeugs
- Fig. 3
- Querschnitt eines zweiten beispielhaften Unterwasserfahrzeugs
- Fig. 4
- Querschnitt eines dritten beispielhaften Unterwasserfahrzeugs
- Fig. 5
- Querschnitt eines vierten beispielhaften Unterwasserfahrzeugs
[0047] In Fig. 1 ist die Aufsicht ein Unterwasserfahrzeug 10 mit einer Bugsektion 20, einer
Mittelschiffsektion 30 und einer Hecksektion 40 dargestellt, wobei das Unterwasserfahrzeug
in der Hecksektion 40 ein Ruder 60, hier in Form eines Kreuzruders, und einen Propeller
70 aufweist. Das Unterwasserfahrzeug 10 weist eine Außenhülle 50 auf, welche in Längsrichtung
des Unterwasserfahrzeugs 10 eine Krümmung der Mittelschiffssektion aufweist, wie im
Vergleich zu einem vereinfacht als Zylinder dargestelltem Druckkörper 80 erkennbar
ist. Praktisch wird der Druckkörper 80 am Bug und am Heck auch abgerundete Enden,
vorzugsweise halbkugelförmige Enden aufweisen, was hier zur Vereinfachung vernachlässig
wurde. Auch muss der Druckkörper 80 nicht die volle Länge einnehmen. Insbesondere
können im Bug Waffenrohre angeordnet sein.
[0048] Fig. 2 zeigt einen ersten beispielhaften Querschnitt. Die Außenhülle 80 weist einen
hexagonalen Querschnitt auf, die breiteste Stelle 100 liegt genau auf der Höhe der
Mitte 90, welche durch den Mittelpunkt des zylinderförmigen Druckkörpers 80 gebildet
wird. Dieser Punkt wird hier und im Folgenden sinngemäß als Mitte gemäß der halben
Höhe des polygonalen Querschnitts verwendet, da diese praktisch zusammenfallen, sich
der Mittelpunkt jedoch einfacher visuell darstellen lässt. Alle Flächen der Außenhülle
50 weisen einen Winkel von 30° beziehungsweise 90° gegenüber der Senkrechten auf.
[0049] Fig. 3 zeigt einen zweiten beispielhaften Querschnitt. Die Außenhülle 80 weist einen
unregelmäßigen sechseckigen Querschnitt auf, wobei die breiteste Stelle 100 deutlich
oberhalb der Mitte 90 angeordnet ist. Hierdurch wird ein Großteil der einfallenden
Wellen zum Meeresgrund reflektiert, was eine weitere Minimierung der Detektionswahrscheinlichkeit
zur Folge hat.
[0050] Fig. 4 zeigt einen dritten beispielhaften Querschnitt. Die Außenhülle 80 weist einen
unregelmäßigen sechseckigen Querschnitt auf, wobei die breiteste Stelle 100 deutlich
unterhalb der Mitte 90 angeordnet ist. Hierdurch wird zwar ein Großteil der einfallenden
Wellen zur Wasseroberfläche reflektiert, der Schwerpunkt des Unterwasserfahrzeugs
10 kann jedoch tiefer angeordnet werden. Dieses ist für die Stabilität des Unterwasserfahrzeugs
10 vorteilhaft.
[0051] Im Gegensatz zu Fig. 2 bis Fig. 4 zeigt Fig. 5 einen Querschnitt mit abgerundeten
Ecken, der ansonsten prinzipiell gleich mit dem zweiten beispielhaften Querschnitt
aus Fig. 3 ist. Zusätzlich sind zwischen der Außenhülle 50 und dem Druckkörper 80
Treibstoffspeicher 110 und Sonarsensoren 120 angeordnet.
[0052] Alle in Fig. 2 bis Fig. 5 gezeigten Querschnitte sind spiegelsymmetrisch ausgeführt.
Dieses ist nicht notwendig, aber bevorzugt.
[0053] Bezugszeichen
- 10
- Unterwasserfahrzeug
- 20
- Bugsektion
- 30
- Mittelschiffsektion
- 40
- Hecksektion
- 50
- Außenhülle
- 60
- Ruder
- 70
- Propeller
- 80
- Druckkörper
- 90
- Mitte
- 100
- breiteste Stelle
- 110
- Treibstoffspeicher
- 120
- Sonarsensoren
1. Unterwasserfahrzeug (10) mit reduzierter Detektionswahrscheinlichkeit, wobei das Unterwasserfahrzeug
(10) eine Außenhülle (50) aufweist, wobei das Unterwasserfahrzeug (10) eine Bugsektion
(20), eine Hecksektion (40) und eine Mittelschiffsektion (30) aufweist, wobei die
Außenhülle (50) der Mittelschiffsektion (30) quer zur Längsrichtung des Unterwasserfahrzeugs
(10) einen polygonalen Querschnitt aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenhülle (50) der Mittelschiffsektion (30) eine Krümmung entlang der Längsrichtung
des Unterwasserfahrzeugs (10) über die gesamte Länge der Mittelschiffsektion (30)
aufweist.
2. Unterwasserfahrzeug (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der polygonale Querschnitt abgerundete Eckbereiche aufweist.
3. Unterwasserfahrzeug (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der polygonale Querschnitt senkrecht zur Längsachse eine Spiegelebene aufweist.
4. Unterwasserfahrzeug (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenhülle (50) der Mittelschiffsektion (30) quer zur Längsrichtung des Unterwasserfahrzeugs
(10) über den gesamten Querschnitt eine Krümmung entlang der Längsrichtung des Unterwasserfahrzeugs
(10) aufweist.
5. Unterwasserfahrzeug (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenhülle (50) in Längsrichtung des Unterwasserfahrzeugs (10) einen Kegelschnitt
bildet oder aus zwei oder mehreren Kegelschnitten zusammengesetzt ist.
6. Unterwasserfahrzeug (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterwasserfahrzeug (10) in der Mittelschiffsektion (30) einen Turm aufweist.
7. Unterwasserfahrzeug (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Krümmung der Mittelschiffssektion einen Krümmungsradius aufweist, wobei das Verhältnis
von Krümmungsradius zu Länge des Unterwasserfahrzeugs (10) zwischen 5 und 1.000, bevorzugt
zwischen 10 und 250, besonders bevorzugt zwischen 25 und 100, liegt.
8. Unterwasserfahrzeug (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der polygonale Querschnitt eine breiteste Stelle (100) aufweist, wobei die breiteste
Stelle (100) des polygonalen Querschnitts unterhalb oder oberhalb der Mitte (90) angeordnet
ist, wobei die Mitte (90) als halbe Höhe des polygonalen Querschnitts definiert ist.
9. Unterwasserfahrzeug (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die breiteste Stelle (100) des polygonalen Querschnitts wenigstens 10%, bevorzugt
wenigstens 20 % der halben Höhe des polygonalen Querschnittsunterhalb oder oberhalb
der Mitte (90) angeordnet ist.
10. Unterwasserfahrzeug (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Ebenen des polygonalen Querschnitts eine Neigung von wenigstens 10°, bevorzugt
von wenigstens 20°, gegenüber der Senkrechten aufweisen.
11. Unterwasserfahrzeug (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Ebenen des polygonalen Querschnitts eine Neigung von 10° bis 40° oder 50° bis
80° gegenüber der Senkrechten aufweisen.
12. Unterwasserfahrzeug (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenhülle (50) eine schallabsorbierende Eigenschaft aufweist.
13. Unterwasserfahrzeug (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenhülle (50) für Schallwellen im Frequenzbereich von 100 Hz bis 100 kHz, insbesondere
im Bereich von 1 kHz bis 25 kHz im Wesentlichen reflektierend und/oder absorbierend
ist.
14. Unterwasserfahrzeug (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterwasserfahrzeug (10) unter der Außenhülle (50) einen im Wesentlichen zylindrischen
Druckkörper (80) aufweist.
15. Unterwasserfahrzeug (10) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Außenhülle (50) und Druckkörper (80) Sensoren, insbesondere passive Sonarsensoren
(120), und/oder Treibstoffspeicher (110) angeordnet sind.