[0001] Die Erfindung betrifft einen Unterarmbetätiger für eine Tür.
[0002] Türdrücker an Türen werden oftmals von unterschiedlichen Personen gegriffen und stellen
daher eine relativ kritische Fläche für Kontaktinfektionen dar. Bei diesen Kontaktinfektionen,
auch Schmierinfektionen genannt, werden Erreger über eine Kette von Berührungen weitergereicht.
Werden beispielsweise Türdrücker von unterschiedlichen Personen genutzt, können auch
hier die Keime über die Hände weitergegeben und anschließend unbemerkt beispielsweise
zum Mund oder zur Nase geführt werden. Um dies zu vermeiden, werden von manchen Benutzern
Türdrücker auch mit dem Unterarm bzw. dem Ellenbogen betätigt. Allerdings ist sowohl
die Betätigung des Türdrückers als auch das anschließende Aufdrücken oder Aufziehen
der Tür umständlich und ergonomisch nicht vorteilhaft.
[0003] Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, einen Unterarmbetätiger für eine Tür anzugeben,
der ein Öffnen der Türe ohne Greifen des Türbetätigers mit der Hand ermöglicht. Die
Benutzung des Unterarmbetätigers soll dabei möglichst ergonomisch erfolgen können.
[0004] So zeigt vorliegende Erfindung einen Unterarmbetätiger für eine Tür. Bei der Tür
handelt es sich insbesondere um eine Gebäudetür. Die Tür ist vorzugsweise als Drehtür
ausgebildet und ist somit um eine Türdrehachse drehbar. An der Tür befindet sich ein
Türdrücker. Der Türdrücker steckt, beispielsweise mit einem Vierkant, in einem Schloss
der Türe. Der Türdrücker ist um eine hier als Türdrückerachse bezeichnete Achse drehbar.
Durch Drehen des Türdrückers kann die Tür geöffnet werden, insbesondere wird dadurch
die Falle eines Schlosses zurückgezogen.
[0005] Der hier vorgestellte Unterarmbetätiger ist insbesondere so ausgebildet, dass er
zu einer bestehenden Tür mit Türdrücker nachgerüstet werden kann. Mittels des Unterarmbetätigers
wird nämlich der Türdrücker nach unten gedrückt, um somit die Tür öffnen zu können.
Allerdings gibt es auch Türen, die nicht nachgerüstet, sondern ursprünglich mit dem
Unterarmbetätiger ausgestattet werden können. In diesem Fall kommt eine Kombination
aus dem Unterarmbetätiger mit Türdrücker zum Einsatz. Der Türdrücker kann dann bereits
mit dem Unterarmbetätiger verbunden sein. Diese Kombination aus Unterarmbetätiger
und Türdrücker wird im Rahmen vorliegender Erfindung als "Garnitur" bezeichnet. Solch
eine Garnitur kann auch verwendet werden, wenn an der nachzurüstenden Türe kein Türdrücker,
sondern beispielsweise lediglich ein Knauf vorhanden ist.
[0006] Der Unterarmbetätiger umfasst einen Betätigungshebel und einen Übertragungshebel.
Der Betätigungshebel ist dazu ausgebildet, um drehbar an der Tür befestigt zu werden.
Dabei ist der Betätigungshebel um eine Betätigerdrehachse relativ zu Tür drehbar.
Diese Betätigerdrehachse steht in der Grundstellung vorzugsweise horizontal. Insbesondere
ist vorgesehen, dass die Betätigerdrehachse in der Grundstellung parallel und versetzt
zur Drückerdrehachse steht. In der "Grundstellung" ist der Unterarmbetätiger an der
Tür montiert, jedoch nicht betätigt, also nicht runtergedrückt.
[0007] Der Betätigungshebel ist zum Drücken durch einen Unterarm eines Benutzers ausgebildet.
Im Rahmen vorliegender Erfindung zählt das Ellenbogengelenk bzw. der Ellenbogen zum
Unterarm.
[0008] Der Übertragungshebel des Unterarmbetätigers ist zur Kraftübertragung vom Betätigungshebel
auf den Türdrücker ausgebildet. Dementsprechend ist der Übertragungshebel drehbar
mit dem Betätigungshebel verbunden und zur drehbaren Verbindung mit dem Türdrücker
ausgebildet. Der Übertragungshebel erstreckt sich in Grundstellung des Unterarmbetätigers
im Wesentlichen in einer vertikalen Richtung. Beim Drücken des Betätigungshebels schwenkt
der Betätigungshebel um die Betätigerdrehachse. Dadurch wird der Übertragungshebel
nach unten gedrückt. Dabei dreht bzw. schwenkt der Übertragungshebel relativ zum Betätigungshebel
und relativ zum Türdrücker. Durch die Bewegung des Übertragungshebels wird der Türdrücker
nach unten gedrückt.
[0009] Die Kombination aus Betätigungshebel und Übertragungshebel hat den Vorteil, dass
der Betätigungshebel entsprechend der Länge des Übertragungshebels höher als der Türdrücker
angeordnet werden kann. Dadurch befindet sich der Betätigungshebel auf einer ergonomisch
optimalen Höhe zur Betätigung durch den Unterarm des Benutzers.
[0010] In bevorzugter Ausführung ist vorgesehen, dass der Unterarmbetätiger einen Adapter
umfasst. Dieser Adapter ist am Türdrücker befestigbar, so dass der Unterarmbetätiger
an einer Türe gut nachrüstbar ist. Beim Nachrüsten des Unterarmbetätigers muss der
Betätigungshebel an der Tür und der Adapter am Türdrücker befestigt werden. Es ist
insbesondere vorgesehen, dass der Übertragungshebel drehbar mit dem Adapter verbunden
ist und der Adapter fest mit dem Türdrücker verbunden werden kann.
[0011] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Adapter als Hülse ausgebildet und kann
auf den Türdrücker aufgesteckt werden. Zur Befestigung der Hülse am Türdrücker weist
die Hülse beispielsweise eine Madenschraube auf, die gegen den Türdrücker geklemmt
werden kann. In alternativer Ausgestaltung weist der Adapter zwei Schalen auf, die
um den Türdrücker gelegt und miteinander verbunden werden können. Auch dadurch ist
es möglich, auf einfache Weise den Adapter am Türdrücker zu befestigen.
[0012] Für die drehbare Bewegung zwischen Übertragungshebel und Betätigungshebel bzw. zwischen
Übertragungshebel und Adapter oder Türdrücker sind vorzugsweise Kugelgelenke vorgesehen.
So ist bevorzugt vorgesehen, dass der Übertragungshebel über ein erstes Kugelgelenk
am Betätigungshebel befestigt ist.
[0013] Zusätzlich oder alternativ weist die Verbindung zwischen Übertragungshebel und Adapter
ein zweites Kugelgelenk auf. Wenn kein Adapter verwendet wird, sondern der Übertragungshebel
unmittelbar mit einem Türdrücker verbunden ist, befindet sich vorzugsweise das Kugelgelenk
an der Verbindung zwischen Übertragungshebel und Türdrücker.
[0014] Das jeweilige Kugelgelenk hat zum Vorteil, dass die drehbare Bewegung zwischen Übertragungshebel
und Betätigungshebel bzw. zwischen Übertragungshebel und Adapter/Türdrücker beim Betätigen
des Unterarmbetätigers gegeben ist. Zusätzlich hierzu ermöglichen die beiden Kugelgelenke
jedoch auch, dass der Unterarmbetätiger relativ einfach an der Tür montiert werden
kann, da durch die Kugelgelenke in der Grundstellung eine Neigung des Übertragungshebels
gegenüber der Vertikalen möglich ist.
[0015] Der Übertragungshebel ist vorzugsweise längenverstellbar. Insbesondere weist der
Übertragungshebel eine Gewindestange auf, die in einer Hülse eingeschraubt ist. Durch
Einschrauben bzw. Herausschrauben der Gewindestange relativ zur Hülse kann die Länge
des Übertragungshebels variiert werden. Beispielsweise über eine Sicherungsmutter
auf der Gewindestange kann die eingestellte Länge gegenüber der Hülse fixiert werden.
[0016] Der Unterarmbetätiger umfasst vorzugsweise ein Befestigungselement, das an der Tür
befestigbar ist. Diese Befestigung an der Tür ist insbesondere weder verschiebbar
noch verdrehbar.
[0017] Das Befestigungselement dient vorzugsweise zur drehbaren Aufnahme des Betätigungshebels,
so dass der Betätigungshebel am Befestigungselement drehbar angeordnet ist. Insbesondere
ist vorgesehen, dass der Betätigungshebel vom Befestigungselement demontierbar und
montierbar ist, so dass zunächst das Befestigungselement an der Tür befestigt werden
kann und daraufhin der Betätigungshebel am Befestigungselement drehbar montiert werden
kann.
[0018] Das Befestigungselement ist vorzugsweise zum Anschrauben oder Ankleben oder Ansaugen
an der Tür ausgebildet. Bei der Ausbildung zum "Ansaugen" ist das Befestigungselement
als Saugnapf ausgebildet. Bei den meisten Anwendungsfällen ist jedoch das Anschrauben
oder Ankleben zu bevorzugten, da beim Öffnen der Tür relativ große Kräfte auf das
Befestigungselement wirken.
[0019] Der Betätigungshebel umfasst vorzugsweise einen Drückabschnitt. Dieser Drückabschnitt
erstreckt sich in Grundstellung vorzugsweise senkrecht zur Betätigerdrehachse und
somit horizontal. Insbesondere ist vorgesehen, dass das eine Ende des Drückabschnitts
drehbar mit der Tür verbunden wird und das freie andere Ende zum Drücken durch den
Benutzer ausgebildet ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass der Drückabschnitt des
Betätigungshebels so ausgebildet ist, dass der Unterarm auf das freie Ende und/oder
den Bereich zwischen dem freien Ende und dem drehbar befestigten Ende aufgelegt wird.
[0020] Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass der Betätigungshebel einen Ziehabschnitt umfasst,
der zum Aufziehen der Tür mit dem Unterarm ausgebildet ist. Dieser Ziehabschnitt ist
insbesondere ein Bereich des Betätigungshebels, der sich bei Auflegen des Unterarms
zwischen Unterarm und Körper des Benutzers befindet. Entsprechend befindet sich der
Unterarm zwischen dem Ziehabschnitt und dem Türblatt.
[0021] Es ist insbesondere vorgesehen, dass der Ziehabschnitt dazu ausgebildet ist, um mit
dem Unterarm eine parallel zur Betätigerdrehachse wirkende Kraft auf den Unterarmbetätiger
bzw. die Tür aufzubringen. Dadurch ist es möglich, durch Ziehen an dem Ziehabschnitt
die Türe aufzuziehen.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung erstreckt sich der Ziehabschnitt nur am freien
Ende des Betätigungshebels und ist zur Positionierung an der ellenbogenseitigen Unterarmhälfte,
insbesondere an oder in der Armbeuge, des Benutzers angeordnet. Zur Beschreibung der
Position des Ziehabschnitts wird der Unterarm in eine ellenbogenseitige Unterarmhälfte
und eine handseitige Unterarmhälfte unterteilt. Für den Benutzer ist es aus ergonomischer
Sicht optimal, wenn er möglichst nahe am Ellenbogengelenk die ziehende Kraft auf den
Ziehabschnitt aufbringen kann.
[0023] Wie eingangs erwähnt, wird der Unterarmbetätiger vorzugsweise zum Nachrüsten einer
bestehenden Tür mit Türdrücker verwendet. Wenn allerdings der Unterarmbetätiger nicht
zum Nachrüsten verwendet wird oder kein Türdrücker, sondern beispielsweise ein Türknauf
an der Tür vorhanden ist, so kann anstatt des Nachrüstsatzes auch eine Kombination
aus Unterarmbetätiger mit Türdrücker zur Anwendung kommen. So umfasst die Erfindung
eine Garnitur mit dem beschriebenen Unterarmbetätiger und einem Türdrücker, der drehbar
mit dem Übertragungshebel verbunden ist. Diese drehbare Verbindung zwischen Übertragungshebel
und Türdrücker kann über den oben beschriebenen Adapter erfolgen oder anderweitig.
[0024] Die im Rahmen des Unterarmbetätigers beschriebenen vorteilhaften Ausgestaltungen
und Unteransprüche finden entsprechend vorteilhafte Anwendung auf die erfindungsgemäße
Garnitur.
[0025] Ferner umfasst die Erfindung eine Anordnung mit einer Tür samt Türdrücker und einem
an der Tür befestigten Unterarmbetätiger. Der Unterarmbetätiger ist dabei wie vorab
beschrieben ausgestaltet. Der Türdrücker ist zur Betätigung eines Schlosses der Tür
um die Drückerdrehachse drehbar. Der Unterarmbetätiger ist derart an der Tür befestigt,
so dass die Betätigerdrehachse des Unterarmbetätigers parallel und versetzt zur Drückerdrehachse
angeordnet ist.
[0026] Insbesondere befindet sich der Betätigungshebel über dem Türdrücker, so dass eine
komfortable und ergonomisch optimale Benutzung ermöglicht ist.
[0027] Die im Rahmen des erfindungsgemäßen Unterarmbetätigers beschriebenen vorteilhaften
Ausgestaltungen und Unteransprüche finden entsprechend vorteilhafte Anwendung auf
die erfindungsgemäße Anordnung.
[0028] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Dabei
zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Anordnung mit Tür und erfindungsgemäßem Unterarmbetätiger gemäß
einem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 2, 3
- den erfindungsgemäßen Unterarmbetätiger gemäß dem Ausführungsbeispiel in zwei unterschiedlichen
Ansichten,
- Fig. 4
- ein Detail des erfindungsgemäßen Unterarmbetätigers gemäß dem Ausführungsbeispiel,
und
- Fig. 5
- den erfindungsgemäßen Unterarmbetätiger gemäß dem Ausführungsbeispiel während einer
Benutzung.
[0029] Im Folgenden wird eine Anordnung 20 mit Tür 21, Türdrücker 22 und Unterarmbetätiger
1 im Detail erläutert. Die Fig. 1 bis 3 zeigen dabei den Unterarmbetätiger 1 in einer
Grundstellung, bei der der Unterarmbetätiger 1 an der Tür 21 montiert jedoch nicht
gedrückt ist. Fig. 4 zeigt eine Detaildarstellung, bei der einzelne Elemente des Unterarmbetätigers
1 der Übersichtlichkeit halber ausgeblendet sind. Fig. 5 zeigt den Unterarmbetätiger
1 zusammen mit einem Unterarm 30, wobei sich hier der Unterarmbetätiger 1 nicht in
der Grundstellung, sondern in einer gedrückten Stellung befindet.
[0030] Im Folgenden wird, soweit nicht explizit anders erwähnt, stets auf alle Figuren Bezug
genommen.
[0031] Der Unterarmbetätiger 1 umfasst einen Betätigungshebel 2. Mittels eines Befestigungselementes
3 ist der Betätigungshebel 2 an der Tür 21 befestigt. Hierzu weist das Befestigungselement
3 eine Platte 4 auf, die an der Tür 21 anschraubbar ist. Von dieser Platte 4 erstreckt
sich eine Welle 5. Auf diese Welle 5 ist der Befestigungshebel 2 aufsteckbar.
[0032] Durch die Verbindung zwischen Welle 5 und Betätigungshebel 2 ist der Betätigungshebel
2 um eine Betätigerdrehachse 40 drehbar. Der Türdrücker 22 ist um eine Drückerdrehachse
41 drehbar. Die Tür 21 ist um eine Türdrehachse 42 drehbar. Die Drückerdrehachse 41
und die Betätigerdrehachse 40 stehen parallel zueinander. Die Betätigerdrehachse 40
und die Drückerdrehachse 41 stehen beide horizontal und jeweils senkrecht zur vertikalen
Türdrehachse 42.
[0033] Der Betätigungshebel 2 erstreckt sich vom Befestigungselement 3 mit einem Drückabschnitt
6 bis zu seinem freien Ende 12. Am freien Ende 12 ist ein Ziehabschnitt 7 des Betätigungshebels
3 ausgebildet. In Grundstellung erstreckt sich der Drückabschnitt 6 im Wesentlichen
horizontal und senkrecht zur Betätigerdrehachse 40. Der Ziehabschnitt 7 erstreckt
sich vom freien Ende 12 im Wesentlichen senkrecht zur Betätigerdrehachse 40 und vertikal
nach oben.
[0034] Der Unterarmbetätiger 1 umfasst des Weiteren einen Übertragungshebel 8. Der Übertragungshebel
8 erstreckt sich in Grundstellung im Wesentlichen in vertikaler Richtung. Der Übertragungshebel
8 ist mit einem ersten Kugelgelenk 9 mit dem Betätigungshebel 2, insbesondere dem
Drückabschnitt 6, verbunden.
[0035] Das untere Ende des Übertragungshebels 8 ist über ein zweites Kugelgelenk 10 mit
einem Adapter 11 des Unterarmbetätigers 1 drehbar verbunden.
[0036] Der Adapter 11, ausgebildet als Hülse, ist auf den Türdrücker 22 aufgesteckt. Mittels
einer Madenschraube ist der Adapter 11 fest am Türdrücker 22 befestigt.
[0037] Beim Drücken des Unterarmbetätigers 1 dreht bzw. schwenkt der Übertragungshebel 8
mittels der beiden Kugelgelenke 9, 10 relativ zum Betätigungshebel 2 und zum Adapter
11. Dies verdeutlicht beispielsweise die Darstellung in Fig. 5.
[0038] Des Weiteren ermöglichen die Kugelgelenke 9, 10 auch eine einfache Montage, da, beispielsweise
wie in Fig. 3 gezeigt, eine Neigung des Übertragungshebels 8 zur Vertikalen möglich
ist. So ist beispielsweise vorgesehen, dass der Übertragungshebel 8 um einen Winkel
46, der kleiner 90° ist, gegenüber der Betätigerdrehachse 40 geneigt ist.
[0039] Fig. 2 verdeutlicht, dass der Unterarmbetätiger 1 eine erste Hebellänge 43, eine
zweite Hebellänge 44 und einen Achsabstand 45 aufweist. Unabhängig vom hier konkret
gezeigten Ausführungsbeispiel ist die erste Hebellänge 43 von der Betätigerdrehachse
40 bis zum äußersten Ende des Betätigungshebels 2 definiert. Die zweite Hebellänge
44 erstreckt sich von der Betätigerdrehachse 40 zur Verbindungsstelle zwischen Betätigungshebel
2 und Übertragungshebel 8, insbesondere zur Mitte des ersten Kugelgelenks 9. Die erste
Hebellänge 43 und die zweite Hebellänge 44 werden in Grundstellung und Horizontal
gemessen. Der Achsabstand 45 erstreckt sich vom Verbindungspunkt zwischen Betätigungshebel
2 und Übertragungshebel 8, insbesondere der Mitte des ersten Kugelgelenks 9, zur Höhe
der Drückerdrehachse 41. Der Achsabstand 45 wird dabei Vertikal und in Grundstellung
gemessen.
[0040] Unabhängig vom hier vorgestellten Ausführungsbeispiel ist bevorzugt vorgesehen, dass
die erste Hebellänge 43 zwischen 10 cm und 50 cm beträgt. Zusätzlich oder alternativ
ist bevorzugt vorgesehen, dass die zweite Hebellänge 44 zwischen 5 cm und 30 cm beträgt.
Zusätzlich oder alternativ ist bevorzugt vorgesehen, dass der Achsabstand 45 zwischen
5 cm und 50 cm beträgt.
[0041] Der Übertragungshebel 8 ist höhen- bzw. längenverstellbar. Dabei muss die Verstellbarkeit
nicht über den gesamten als vorteilhaft definierten Wertebereich für den Achsabstand
45 möglich sein. Im Regelfall ist es ausreichen, wenn über wenige Zentimeter eine
Einstellung des Übertragungshebels 8 möglich ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
umfasst der Übertragungshebel 8 eine Gewindestange, die in einer Hülse zur Längenverstellung
ein- und ausschraubbar ist.
[0042] Fig. 5 zeigt den Unterarm 30 eines Benutzers. Zur Beschreibung der Erfindung ist
der Unterarm 30 in eine ellenbogenseitige Unterarmhälfte 31 eingeteilt, die sich von
der handseitigen Unterarmhälfte unterscheidet. Der Ziehabschnitt 7 befindet sich im
gezeigten Ausführungsbeispiel am freien Ende 12 des Betätigungshebels 2 und somit
bei entsprechender Länge des Betätigungshebels 2 im Bereich der ellenbogenseitigen
Unterarmhälfte 31. Dadurch ist ein ergonomisch optimales Aufziehen der Tür 21 möglich.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Unterarmbetätiger
- 2
- Betätigungshebel
- 3
- Befestigungselement
- 4
- Platte
- 5
- Welle
- 6
- Drückabschnitt
- 7
- Ziehabschnitt
- 8
- Übertragungshebel
- 9
- erstes Kugelgelenk
- 10
- zweites Kugelgelenk
- 11
- Adapter
- 12
- freies Ende
- 20
- Anordnung
- 21
- Tür
- 22
- Türdrücker
- 30
- Unterarm
- 31
- ellenbogenseitige Unterarmhälfte
- 40
- Betätigerdrehachse
- 41
- Drückerdrehachse
- 42
- Türdrehachse
- 43
- erste Hebellänge
- 44
- zweite Hebellänge
- 45
- Achsabstand
- 46
- Winkel
1. Unterarmbetätigter (1) für eine Tür (21), umfassend
• einen Betätigungshebel (2), der um eine Betätigerdrehachse (40) drehbar an der Tür
(21) befestigbar ist und zum Drücken durch einen Unterarm (30) eines Benutzers ausgebildet
ist,
• und einen Übertragungshebel (8) zur Kraftübertragung vom Betätigungshebel (2) auf
einen Türdrücker (22) der Tür (21), wobei der Übertragungshebel (8) drehbar mit dem
Betätigungshebel (2) verbunden ist und zur drehbaren Verbindung mit dem Türdrücker
(22) ausgebildet ist.
2. Unterarmbetätigter nach Anspruch 1, umfassend einen Adapter (11), der am Türdrücker
(22) befestigbar ist, wobei der Übertragungshebel (8) drehbar mit dem Adapter (11)
verbunden ist.
3. Unterarmbetätigter nach Anspruch 2, wobei der Adapter (11) als Hülse ausgebildet ist
und auf den Türdrücker (22) aufsteckbar ist.
4. Unterarmbetätigter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Übertragungshebel
(8) über ein erstes Kugelgelenk (9) am Betätigungshebel (2) befestigt ist und/oder
wobei der Übertragungshebel (8) über ein zweites Kugelgelenk (10) am Adapter (11)
oder am Türdrücker (22) befestigbar ist.
5. Unterarmbetätigter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Übertragungshebel
(8) längenverstellbar ist.
6. Unterarmbetätigter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend ein Befestigungselement
(3), das an der Tür (21) befestigbar ist, wobei der Betätigungshebel (2) drehbar mit
dem Befestigungselement (3) verbunden ist.
7. Unterarmbetätigter nach Anspruch 6, wobei das Befestigungselement (3) zum Anschrauben
oder Ankleben oder Ansaugen an der Tür (21) ausgebildet ist.
8. Unterarmbetätigter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Betätigungshebel
(2) einen Drückabschnitt (6) umfasst, der sich senkrecht zur Betätigerdrehachse (40)
und in Grundstellung horizontal erstreckt, wobei der Drückabschnitt (6) als Auflage
für den Unterarm (30) ausgebildet ist.
9. Unterarmbetätigter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Betätigungshebel
(2) einen Ziehabschnitt (7) umfasst, der zum Aufziehen der Tür (21) mit dem Unterarm
(30) ausgebildet ist.
10. Unterarmbetätigter nach Anspruch 9, wobei der Ziehabschnitt (7) am freien Ende (12)
des Betätigungshebels (2) zur Positionierung an der ellenbogenseitigen Unterarmhälfte
(31), insbesondere an der Armbeuge, des Benutzers angeordnet ist.
11. Garnitur umfassend einen Unterarmbetätigter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
und einen Türdrücker (22) der drehbar mit dem Übertragungshebel (8) verbunden ist.
12. Anordnung (20) umfassend eine Tür (21) mit Türdrücker (22) und einen an der Tür (21)
befestigten Unterarmbetätigter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei der Türdrücker
(22) zur Betätigung eines Schlosses der Tür (22) um eine Drückerdrehachse (41) drehbar
ist und wobei die Betätigerdrehachse (40) parallel und versetzt zur Drückerdrehachse
(41) angeordnet ist.
13. Anordnung nach Anspruch 12, wobei der Betätigungshebel (2) über dem Türdrücker (22)
angeordnet ist.