[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spinn- oder Spulmaschine mit einer Vielzahl
nebeneinander angeordneter Arbeitsstellen, wobei die Arbeitsstellen als zumindest
teilautarke Arbeitsstellen ausgebildet sind, welche zumindest nach Bereitstellung
eines Fadenendes einen Ansetzvorgang selbstständig durchführen können und welche jeweils
wenigstens ein arbeitsstelleneigenes, pneumatisches Wartungsorgan zum Durchführen
des Ansetzvorgangs aufweisen.
[0002] Aus der
DE 10 2015 118 987 A1 ist eine Spinnmaschine mit teilautarken Arbeitsstellen bekannt. Die Arbeitsstellen
weisen eine vollautomatische Anspinnvorrichtung auf, sodass bei einer Unterbrechung
des Produktionsprozesses das spulenseitige Fadenende lediglich an der Arbeitsstelle
bereitgestellt werden muss. Dies kann manuell durch eine Bedienperson, durch einen
Bedienroboter oder auch durch Einrichtungen der Arbeitsstelle selbst erfolgen. Sobald
das Fadenende an der Arbeitsstelle bereitgestellt ist können jedoch sämtliche weitere
Schritte des Anspinnprozesses durch die Arbeitsstelle selbst durchgeführt werden.
Zur Handhabung des Fadens sowie für weitere Wartungstätigkeiten können an den Arbeitsstellen
pneumatische Wartungsorgane wie beispielsweise Saugdüsen, Fadenspeicherdüsen oder
Blasdüsen angeordnet sein. Kommt es an diesen Wartungsorganen zu Störungen oder Fehlfunktionen
so wird dies jedoch häufig von der Arbeitsstelle nicht erkannt. Es kann lediglich
registriert werden, dass ein Ansetzprozess fehlgeschlagen ist.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die aus dem Stand der Technik bekannten
Nachteile zu beseitigen, insbesondere Fehlfunktionen an den Wartungsorganen zu erkennen.
[0004] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Spinn- oder Spulmaschine sowie ein Verfahren mit
den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche.
[0005] Vorgeschlagen wird eine Spinn- oder Spulmaschine mit einer Vielzahl nebeneinander
angeordneter Arbeitsstellen, wobei die Arbeitsstellen als zumindest teilautarke Arbeitsstellen
ausgebildet sind, welche zumindest nach Bereitstellung eines Fadenendes einen Ansetzvorgang
selbstständig durchführen können und welche jeweils wenigstens ein arbeitsstelleneigenes,
pneumatisches Wartungsorgan zum Durchführen des Ansetzvorgangs aufweisen. Unter einem
Ansetzvorgang wird im Rahmen der vorliegenden Anmeldung sowohl ein Anspinnvorgang
an einer Spinnmaschine als auch ein Spleissvorgang an einer Spinn- oder Spulmaschine
verstanden.
[0006] Es wird vorgeschlagen, dass die Spinn- oder Spulmaschine einen Messkopf mit einem
Sensor aufweist, welcher dem wenigsten einen pneumatischen Wartungsorgan einer zu
überprüfenden Arbeitsstelle zustellbar ist und mittels welchem ein Arbeitsdruck des
wenigstens einen Wartungsorgans überprüfbar ist. Der Messkopf ist dabei in einem entlang
der Arbeitsstellen verfahrbaren Servicewagen angeordnet.
[0007] Ebenso wird bei einem Verfahren zum Betreiben einer solchen Spinn- oder Spulmaschine
vorgeschlagen, dass ein Arbeitsdruck des wenigstens einen Wartungsorgans mittels eines
entlang der Arbeitsstellen verfahrbaren Servicewagens überprüft wird, wobei dem wenigsten
einen pneumatischen Wartungsorgan einer zu überprüfenden Arbeitsstelle ein Messkopf
mit einem Sensor zugestellt wird.
[0008] Wie eingangs beschrieben, sind moderne Spinn- oder Spulmaschinen mit einem zunehmend
höheren Automatisierungsgrad in der Lage, eine Vielzahl an Wartungstätigkeiten selbstständig
durchzuführen. Durch Störungen an den Spinnstellen kann es aber dennoch zu Stillstandszeiten
mit Produktionsausfällen und einer entsprechenden Abnahme der Produktivität kommen.
Mittels des Servicewagens mit dem Messkopf können nun Kontrollmessungen an den Arbeitsstellen
durchgeführt werden und Fehlfunktionen frühzeitig erkannt werden. Es können somit
auch frühzeitig Abhilfemaßnahmen eingeleitet werden und produktionsmindernde Stillstandszeiten
vermieden werden. Beispielsweise können derartige Kontrollmessungen in regelmäßigen
Zeitabständen an den einzelnen Arbeitsstellen durchgeführt werden. Ebenso können Kontrollmessungen
aufgrund bestimmter Ereignisse an den Arbeitsstellen wie beispielsweise einem gescheiterten
Ansetzversuch durchgeführt werden. Besonders vorteilhaft dabei ist es weiterhin, dass
der Messkopf mit dem Sensor entlang der Arbeitsstellen verfahrbar ist und somit nicht
an jeder einzelnen Spinnstelle vorgesehen werden muss. Die Spinn- oder Spulmaschine
kann hierdurch kostengünstig ausgeführt werden.
[0009] Die zu überprüfende Arbeitsstelle ist dabei eine Arbeitsstelle aus der Vielzahl an
Arbeitsstellen. Der Arbeitsdruck des wenigstens einen Wartungsorgans kann dabei direkt,
insbesondere mittels eines Drucksensors, oder indirekt über eine dem druckproportionale
Größe erfasst werden. Beispielsweise kann im Falle eines mit Unterdruck beaufschlagten
Wartungsorgans auch eine Betätigungskraft einer gegen den Unterdruck arbeitenden Komponente
des Wartungsorgans gemessen werden. Dies kann beispielsweise mittels eines Kraftsensors
oder auch anhand der Stromaufnahme eines Aktors, welcher die Komponente gegen den
Unterdruck bewegt, ermittelt werden.
[0010] Vorteile bringt es mit sich, wenn der Messkopf derart beweglich in dem Servicewagen
angeordnet ist, dass er verschiedenartigen Wartungsorganen der zu überprüfenden Arbeitsstelle(n)
zustellbar ist. Bei dem Verfahren wird entsprechend der Messkopf verschiedenartigen
Wartungsorganen der zu überprüfenden Arbeitsstelle(n) zugestellt. Der Messkopf ist
hierzu aus einer Ruheposition, in welcher er sich im Wesentlichen innerhalb des Servicewagens
befindet, in mehrere Arbeitspositionen an der Arbeitsstelle belegbar. Es können somit
mittels ein und desselben Messkopfes verschiedenartige Wartungsorgane an den Arbeitsstellen
überprüft werden. Dabei ist es denkbar, dass zur Überprüfung einer Arbeitsstelle der
Servicewagen vor dieser Arbeitsstelle positioniert wird und der Messkopf nacheinander
den verschiedenartigen Wartungsorganen zugestellt wird. Ebenso ist es denkbar, dass
an einer Arbeitsstelle ein erstes Wartungsorgan überprüft wird und an einer anderen
Arbeitsstelle ein zweites, von dem ersten Wartungsorgan verschiedenes Wartungsorgan.
[0011] Nach einer ersten Ausführung weist das wenigstens eine Wartungsorgan eine Prüföffnung
zum Aufsetzen des Messkopfs auf. Die Prüföffnung ist während des Betriebs der Arbeitsstelle
verschlossen und kann zum Aufsetzen des Messkopfes von der Arbeitsstelle oder vorzugsweise
von einer entsprechenden Bedieneinheit des Servicewagens geöffnet werden. Eine derartige
Prüföffnung ermöglicht in vorteilhafter Weise auch das Überprüfen des Arbeitsdruck
während des regulären Betriebs. Beispielsweise kann ein unterdruckbeaufschlagtes Wartungsorgan
eine solche Prüföffnung aufweisen.
[0012] Nach einer anderen Ausführung ist es von Vorteil, wenn der Messkopf auf eine Arbeitsöffnung,
insbesondere eine Saugöffnung oder eine Blasöffnung, des wenigstens einen Wartungsorgans
aufsetzbar ist bzw. bei dem Verfahren auf eine Arbeitsöffnung aufgesetzt wird. Es
ist in diesem Fall nicht erforderlich, eine zusätzliche Öffnung, welche zugleich auch
eine zusätzliche Fehlerquelle oder auch Undichtigkeit darstellen kann, in dem Wartungsorgan
vorzusehen. Zudem kann der Arbeitsdruck exakt an der Stelle gemessen werden, an welcher
er auch im Betrieb wirksam ist, sodass auf diese Weise genauere Ergebnisse erzielt
werden.
[0013] Vorteilhaft ist es auch, wenn der Sensor als Unterdrucksensor ausgebildet ist und
der Messkopf einer Saugdüse und/oder einer Speicherdüse der zu überprüfenden Arbeitsstelle
zustellbar ist, wobei vorzugsweise der Messkopf auf die Saugöffnung der Saugdüse und/oder
der Speicherdüse aufsetzbar ist. Bei dem Verfahren wird entsprechend der Messkopf
einer Saugdüse und/oder einer Speicherdüse der zu überprüfenden Arbeitsstelle zugestellt.
Die Saugdüse ist beispielsweise im regulären Betrieb mittels eines Absperrelements
von dem Unterdrucknetz abgesperrt. Durch eine Überprüfung des Arbeitsdrucks, bei welcher
das Absperrelement geöffnet wird, kann erkannt werden, ob das Absperrelement korrekt
arbeitet oder eventuell die Saugdüse oder die sie versorgende Unterdruckleitung durch
Fadenreste o. ä. verstopft ist. Selbiges gilt für die Speicherdüse, welche im regulären
Betrieb ebenfalls mittels eines Absperrelements von dem Unterdrucknetz abgesperrt
ist.
[0014] Auch ist es von Vorteil, wenn der Messkopf einer mit Unterdruck beaufschlagten Spinneinheit
der zu überprüfenden Arbeitsstelle zustellbar ist bzw. bei dem Verfahren einer mit
Unterdruck beaufschlagten Spinneinheit der zu überprüfenden Arbeitsstelle zugestellt
wird. Mittels des Servicewagens und dem Messkopf können somit nicht nur pneumatische
Wartungsorgane, sondern auch der Arbeitsdruck pneumatischer Arbeitsorgane wie beispielsweise
der Spinneinheit einer Rotorspinnvorrichtung oder einer Luftspinnvorrichtung überprüft
werden. Eine derartige Prüfung des Arbeitsdrucks einer Rotorspinnvorrichtung mittels
eines in einem verfahrbaren Servicewagen angeordneten Messkopfes war bei bisherigen
Spinnmaschinen nicht möglich und besitzt daher selbstständig erfinderische Bedeutung.
Vorzugsweise ist dabei der Messkopf auf eine durch ein Deckelelement verschließbare
Öffnung der Spinneinheit direkt aufsetzbar. Auch hier kann wiederum festgestellt werden,
ob eine Absaugöffnung der Spinneinheit sich eventuell zugesetzt hat und daher nicht
genügend Unterdruck für den Spinnprozess zur Verfügung steht.
[0015] Zusätzlich oder alternativ ist es vorteilhaft, wenn der Sensor als Drucksensor ausgebildet
ist und der Messkopf einer Blasdüse der zu überprüfenden Arbeitsstelle zustellbar
ist bzw. zugestellt wird. Vorzugsweise ist dabei der Messkopf direkt auf die Blasöffnung
der Blasdüse aufsetzbar. Die Blasdüse kann beispielsweise eine Reinigungsdüse sein,
beispielsweise eine Reinigungsdüse zur Reinigung eines Spinnelements oder auch von
Teilen der Arbeitsstelle. Die Blasdüse kann aber auch eine Förderdüse sein, mittels
welcher beispielsweise ein Fadenende an der Arbeitsstelle transportiert werden kann.
[0016] Auch ist es vorteilhaft, wenn der Messkopf ein Dichtelement aufweist zum Abdichten
der Prüföffnung und/oder der Arbeitsöffnung und/oder der verschließbaren Öffnung der
Spinneinheit. Zum einen kann hierdurch sichergestellt werden, dass korrekte Messwerte
des Arbeitsdrucks erzielt werden. Zum anderen können Druckverluste oder Unterdruckverluste,
welche sich an anderer Stelle des Druckluft- oder Unterdrucknetzes negativ auswirken
könnten, hierdurch vermieden werden.
[0017] Bei dem Verfahren ist es vorteilhaft, wenn mittels des Messkopfes ein zeitlicher
Verlauf des Arbeitsdruckes des wenigstens einen pneumatischen Wartungsorgans erfasst
wird. Hierdurch kann beispielsweise auch überprüft werden, ob die Öffnungs- und Schließzeiten
eines Absperrelements korrekt in Bezug auf den Wartungsvorgang sind oder auch, ob
der Arbeitsdruck nach Öffnen des Absperrelements nur verzögert zur Verfügung steht.
Ebenso können auch Schwankungen des Arbeitsdrucks hierdurch erfasst werden.
[0018] Ebenso ist es vorteilhaft, wenn die Spinn- oder Spulmaschine eine Auswerteeinheit
zur Auswertung von Messwerten des Messkopfes aufweist bzw. die Messwerte des Messkopfes
in einer Auswerteeinheit der Spinn- oder Spulmaschine ausgewertet werden. Die Auswerteeinheit
kann dabei innerhalb des Servicewagens, insbesondere in einer Steuereinheit des Servicewagens
vorgesehen sein. Alternativ kann die Auswerteeinheit aber auch in einer Steuereinheit
der Spinn- oder Spulmaschine angeordnet sein, beispielsweise in einer zentralen Steuereinheit
der Spinn- oder Spulmaschine oder auch in einer Steuereinheit einer Arbeitsstelle.
Mittels der Auswerteeinheit können die Messwerte des Messkopfes entweder mit einem
vorgegebenen Referenzwert oder mit einem früheren Messwert verglichen werden. Dabei
kann auch eine zulässige Abweichung von dem Referenzwert oder einem früheren Bezugswert
bzw. Messwert vorgegeben werden. Wird diese überschritten, so kann eine Fehlermeldung
ausgegeben werden. Es ist allerdings auch denkbar, dass die auf diese Weise festgestellte
Störung direkt durch eine entsprechende Einheit des Servicewagens beseitigt wird.
[0019] Vorteilhaft ist es zudem, wenn der Messkopf einen Aktor zum Bewegen einer Komponente
des wenigstens einen pneumatischen Wartungsorgans aufweist und mittels des Sensors
eine Betätigungskraft des Aktors erfassbar ist. Beispielsweise kann eine Zubringereinheit,
welche im Betrieb die Saugöffnung der Saugdüse verschließt, entgegen der Wirkung des
Unterdrucks geöffnet werden und die hierfür erforderliche Betätigungskraft erfasst
werden. In derselben Weise können auch andere Abdeckungen, welche eine Saugöffnung
gegen den Unterdruck abschließen, betätigt und die Betätigungskraft erfasst werden.
[0020] Ebenso bringt es Vorteile mit sich, wenn der Messkopf eine Reinigungsvorrichtung
zum Reinigen des wenigstens einen pneumatischen Wartungsorgans und/oder einer Absaugöffnung
der Spinneinheit aufweist. Wird aufgrund der Messung mittels des Messkopfes eine Störung
an der Arbeitsstelle erfasst, so kann diese mittels der Reinigungsvorrichtung beseitigt
werden. Beispielsweise kann eine verstopfte Düse oder eine verstopfte Öffnung oder
Zuleitung mittels einer als Blas- oder Saugeinheit ausgebildeten Reinigungsvorrichtung
beseitigt werden. Die Reinigungsvorrichtung kann jedoch auch ein mechanisches Reinigungselement
beinhalten.
[0021] Nach einer anderen Weiterbildung ist es vorteilhaft, wenn der Servicewagen, insbesondere
der Messkopf, eine Bilderfassungseinrichtung zum Erfassen eines Zustands der Arbeitsstelle,
insbesondere eines Zustands von Arbeitsorganen und/oder Wartungsorganen der Arbeitsstelle
aufweist. Beispielsweise ist es dadurch möglich, zeitgleich oder in engem zeitlichen
Zusammenhang mit der Überprüfung des wenigstens einen Wartungsorgans den Zustand der
Arbeitsstelle oder auch einzelner Arbeitsorgane oder Wartungsorgane der Arbeitsstelle
durch Aufnahme eines Bildes zu dokumentieren. Hierdurch ist es beispielsweise möglich,
auch zu einem späteren Zeitpunkt die Bilder durch einen Bediener oder auch automatisch
auszuwerten und Veränderungen des Zustands durch Vergleich mit früheren Bildern zu
erkennen. Beispielsweise ist es hierdurch möglich, schleichende oder auch kleinere
Beschädigungen von Bauteilen zu erkennen, welche mit bloßem Auge nicht unbedingt sofort
ersichtlich sind. Ebenso kann erkannt werden, ob sich Bauteile zum Zeitpunkt der Aufnahme
des Bildes in ihrer korrekten Position befinden. Ebenso können Probleme wie Verschmutzungen
oder fehlende Bauteile auch nachträglich noch erkannt werden und hierdurch als Ursachen
für beispielsweise Qualitätsprobleme oder fehlgeschlagene Ansetzversuche und dergleichen
festgestellt werden. Die Bilderfassungseinrichtung kann dabei direkt an dem Messkopf
angeordnet sein oder auch als separate Einheit des Servicewagens ausgebildet sein.
[0022] Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Bilderfassungseinrichtung mit einer
Bilderkennungseinrichtung in Verbindung steht. Die Bilderkennungseinrichtung kann
dabei direkt in der Bilderfassungseinrichtung integriert sein oder in einer Steuereinheit
des Servicewagens und/oder der Spinn-oder Spülmaschine angeordnet sein. Die Bilderkennung
kann dabei beispielsweise durch Vergleich mit in der Bilderkennungseinrichtung hinterlegten
Abbildern der Arbeitsstelle und/oder des betreffenden Arbeitsorgans und/oder des betreffenden
Wartungsorgans erfolgen. Es ist jedoch auch möglich, bestimmte Bauteile und/oder die
Position bestimmter Bauteile und/oder Verschmutzungen durch eine automatische Bildverarbeitung
zu erkennen.
[0023] Vorteile bringt es mit sich, wenn die Arbeitsstelle als vollautarke Arbeitsstelle
einer Spinnmaschine ausgebildet ist und zumindest eine einzeln angetriebene Zuführvorrichtung
für ein Fasermaterial, eine einzeln antreibbare und/oder einzeln betätigbare Spinneinheit,
eine einzeln antreibbare Abzugsvorrichtung für einen gesponnenen Faden sowie eine
einzeln antreibbare Spulvorrichtung aufweist. An einer derartigen Spinn- oder Spulmaschine
mit vollautarken Arbeitsstellen kann der Messkopf mit dem Sensor besonders vorteilhaft
eingesetzt werden.
[0024] Weitere Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele
beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Spinn- oder Spulmaschine in einer schematischen Vorderansicht,
- Figur 2
- eine Arbeitsstelle einer Spinn- oder Spulmaschine in einer schematischen Seitenansicht
während des regulären Betriebs,
- Figur 3
- eine Arbeitsstelle einer Spinn- oder Spulmaschine in einer schematischen Seitenansicht
während der Messung des Arbeitsdruckes einer Saugdüse,
- Figur 4
- eine Arbeitsstelle einer Spinn- oder Spulmaschine in einer schematischen Seitenansicht
während der Messung des Arbeitsdruckes einer Spinneinheit, sowie
- Figur 5
- eine Arbeitsstelle einer Spinn- oder Spulmaschine in einer schematischen Seitenansicht
während der Messung des Arbeitsdruckes einer Blasdüse.
[0025] Bei der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele werden identische oder
in ihrer Gestaltung und/oder Wirkweise zumindest vergleichbare Merkmale mit gleichen
Bezugszeichen versehen. Weiterhin werden diese lediglich bei ihrer erstmaligen Erwähnung
detailliert erläutert, während bei den folgenden Ausführungsbeispielen lediglich auf
die Unterschiede zu den bereits beschriebenen Ausführungsbeispielen eingegangen wird.
Weiterhin sind aus Gründen der Übersichtlichkeit von mehreren identischen Bauteilen
bzw. Merkmalen oftmals nur eines oder nur einige wenige beschriftet.
[0026] Figur 1 zeigt eine Spinn- oder Spulmaschine 1 in einer schematischen Vorderansicht.
Die Spinn- oder Spulmaschine 1 ist vorliegend als Spinnmaschine ausgebildet und weist
in an sich bekannter Weise eine Vielzahl nebeneinander angeordneter Arbeitsstellen
2 auf. Jede der Arbeitsstellen 2 weist eine Zuführvorrichtung 3 auf, welche im vorliegenden
Beispiel einer Spinnmaschine eine Speisewalze mit nachfolgender Auflösewalze oder
ein Streckwerk beinhaltet. Weiterhin weist jede der Arbeitsstellen 2 eine Spinneinheit
6, beispielsweise eine Rotorspinnvorrichtung oder eine Luftspinnvorrichtung, sowie
eine Abzugsvorrichtung 4 zum Abziehen eines in der Spinneinheit 6 gesponnenen Fadens
7 auf. Weiterhin ist an jeder der Arbeitsstellen 2 eine Spulvorrichtung 5 zum Aufspulen
des Fadens 7 vorgesehen. Sofern die Spinn- oder Spulmaschine 1 abweichend von der
gezeigten Darstellung als Spulmaschine ausgebildet ist, beinhaltet die Zuführvorrichtung
3 eine Ablaufspule, von welcher das Garn ebenfalls mittels einer Abzugsvorrichtung
4 abgezogen wird und der Spulvorrichtung 5 zugeführt wird. Die Zuführvorrichtung 3,
die Abzugsvorrichtung 4, die Spulvorrichtung 5 sowie wie gegebenenfalls die Spinneinheit
6 sind Arbeitsorgane der Spinn- oder Spulmaschine 1.
[0027] Neben den beschriebenen Arbeitsorganen weist jede der Arbeitsstellen 2 noch eine
Vielzahl von Wartungsorganen 8 zum Durchführen von Wartungstätigkeiten an den einzelnen
Arbeitsstellen 2 auf. Als pneumatische Wartungsorgane 8 sind vorliegend eine unterdruckbeaufschlagbare
Speicherdüse 10 sowie eine unterdruckbeaufschlagbare Saugdüse 9 vorgesehen. Diese
sind lediglich beispielhaft zu verstehen. Es können an den Arbeitsstellen 2 noch weitere
mit Unterdruck beaufschlagbare Wartungsorgane 8 sowie auch mit Druckluft beaufschlagbare
Wartungsorgane 8 angeordnet sein. Zur Überprüfung des Arbeitsdrucks der pneumatischen
Wartungsorgane 8 weist die Spinn- oder Spulmaschine 1 weiterhin einen Messkopf 13
mit einem Sensor 14 auf, welcher in einem entlang der Arbeitsstellen 2 verfahrbaren
Servicewagen 12 angeordnet ist. Wie anhand der folgenden Figuren noch näher ausgeführt,
ist der Messkopf 13 an einem beweglichen Arm 15 angeordnet, sodass er zumindest einem
der Wartungsorgane 8, vorzugsweise aber auch mehreren Wartungsorganen 8, zustellbar
ist wenn der Servicewagen 12 vor einer zu überprüfenden Arbeitsstelle 2 positioniert
ist. Der Servicewagen 12 weist weiterhin eine Steuereinheit 23 auf, welche eine Auswerteeinheit
22 zur Auswertung von Messwerten des Messkopfes 13 beinhaltet und welche mit einer
Steuereinheit 23 der Spinn- oder Spulmaschine 1 in Verbindung steht.
[0028] Figur 2 zeigt eine Arbeitsstelle 2 eine Spinn- oder Spulmaschine 1 in einer schematischen
Seitenansicht. Die Arbeitsstelle 2 ist vorliegend als Arbeitsstelle 2 einer Rotorspinnmaschine
ausgebildet, bei welcher die Spinneinheit 6 ebenfalls mit Unterdruck beaufschlagt
wird. Die Spinneinheit 6 ist hierzu über eine Absaugöffnung 25 mit einem Unterdruckkanal
27 verbunden. Die Spinneinheit 6 ist während des Betriebs mit einem Deckelelement
20 verschlossen. Zum Warten der Spinneinheit 6 kann das Deckelelement 20 geöffnet
werden (siehe strichpunktierte Linie).
[0029] Die pneumatischen Wartungsorgane 8, hier die Saugdüse 9 sowie die Speicherdüse 10,
können jeweils mittels eines Absperrelements 26 vom Unterdruck abgesperrt werden,
wenn sie nicht benötigt werden. Vorliegend ist die Arbeitsstelle 2 im laufenden Betrieb
gezeigt, in welchem die Saugdüse 9 sowie die Speicherdüse 10 mittels des Absperrelements
26 abgesperrt sind. Bei der Saugdüse 9 ist weiterhin noch eine Saugöffnung 17 erkennbar,
durch welche während des laufenden Betriebs der Faden 7 verläuft. Ebenso ist bei der
Speicherdüse 10 die Saugöffnung 17, durch welche beim Ansetzen eine Fadenüberlänge
schlaufenförmig eingesaugt wird, ersichtlich.
[0030] Die Spinneinheit 6 ist im vorliegenden Beispiel nicht vom Unterdrucknetz absperrbar,
es ist jedoch auch möglich, die Spinneinheit 6 mittels eines weiteren Absperrelements
26 vom Unterdruckkanal 27 abzusperren.
[0031] Die Funktionsweise der pneumatischen Wartungsorgane 8 hängt maßgeblich davon ab,
dass ein Unterdruck in ausreichender Höhe sowie zum korrekten Zeitpunkt zur Verfügung
gestellt wird. Beispielsweise muss bei der Fadensuche mittels der Saugdüse 9 ein ausreichend
hohes Unterdruckniveau erreicht werden, um das Fadenende von der Spulenoberfläche
aufnehmen zu können. Ebenso muss bei der Fadenspeicherdüse 10 der Unterdruck zum korrekten
Zeitpunkt innerhalb des Ansetzprozesses zur Verfügung stehen, um während des Hochlaufens
entstehende Fadenüberlängen aufzunehmen.
[0032] Figur 3 zeigt nun die Arbeitsstelle 2 in einer Situation, in welcher der Servicewagen
12 mit dem Messkopf 13 vor der Arbeitsstelle 2 positioniert ist, um den Arbeitsdruck
wenigstens eines der pneumatischen Wartungsorgane 8 zu überprüfen. Aus Gründen der
Übersichtlichkeit wurde der Faden 7 an der Arbeitsstelle 2 hier nicht dargestellt.
Im vorliegenden Beispiel wurde dabei der Messkopf 13 mit dem Sensor 14 mittels des
beweglichen Armes 15 über der Saugöffnung 17 der Saugdüse platziert. Der Sensor 14
ist in diesem Fall als Drucksensor, insbesondere als Unterdrucksensor, ausgebildet.
Weiterhin wurde zur Messung des Arbeitsdrucks das Absperrelement 26 der Saugdüse 9
geöffnet, sodass diese nun mit Unterdruck aus dem Unterdruckkanal 27 beaufschlagt
wird. Der von dem Sensor 14 erfasste Messwert des Arbeitsdrucks wird sodann einer
Steuereinheit 23 des Servicewagens 12 zugeführt und über diese an eine weitere Steuereinheit
23 der Spinn- oder Spulmaschine 1 weitergeleitet, wo er in einer Auswerteeinheit 22
ausgewertet wird. Alternativ ist es jedoch auch möglich, die Auswerteeinheit 22 direkt
in dem Servicewagen 12 anzuordnen. Im vorliegenden Beispiel erfolgt die Überprüfung
des Arbeitsdrucks der Saugdüse 9 bei stillstehender Arbeitsstelle 2. Die Steuereinheit
23 des Servicewagens 12 und/oder die Steuereinheit 23 der Spinn- oder Spulmaschine
1, welche auch eine Steuereinheit 23 der Arbeitsstelle 2 sein kann, weisen daher bevorzugt
ein Prüfprogramm auf, um das Öffnen und Schließen des Absperrelements 26 für die Überprüfung
des Arbeitsdrucks zu steuern. Die Steuereinheiten 23 stehen hierzu miteinander in
Verbindung. Dabei kann nicht nur ein einziger Messwert des Arbeitsdrucks erfasst werden,
sondern es kann auch ein Messwertverlauf erfasst werden, aus welchem ersichtlich ist
zu welchem Zeitpunkt nach dem Öffnen des Absperrelements 26 der Arbeitsdruck zur Verfügung
steht.
[0033] Alternativ zu der gezeigten Ausführung wäre es allerdings auch denkbar, dass das
Wartungsorgan 8, hier beispielsweise die Saugdüse 9, eine Prüföffnung zusätzlich zu
der Saugöffnung 17 aufweist, welche während des regulären Betriebes sowie während
des Ansetzvorgangs verschlossen ist. In diesem Fall kann eine Überprüfung des Arbeitsdrucks
auch während eines Fadensuchvorganges durchgeführt werden. Der Servicewagen 12 ist
in diesem Fall in der Lage, mittels eines Manipulators die Prüföffnung zu öffnen und
zu schließen, um den Messkopf 13 aufzusetzen.
[0034] In analoger Weise wie zuvor beschrieben, könnte anstelle oder zusätzlich zur Überprüfung
des Arbeitsdrucks der Saugdüse 9 auch der Arbeitsdruck der Speicherdüse 10 überprüft
werden. Auch hierbei wird vorzugsweise der Messkopf 13 direkt auf die Saugöffnung
17 der Speicherdüse 10 aufgesetzt und das Absperrelement 26 der Speicherdüse 10 geöffnet.
Vorzugsweise erfolgt dies auch hier mittels eines Prüfprogramms. Mittels eines solchen
Prüfprogramms ist es dabei auch möglich, den Arbeitsdruck zu einem oder mehreren bestimmten
Zeitpunkten nach dem Öffnen des Absperrelements 26 zu messen, um den Zeitpunkt zu
ermitteln, zu welchem der Arbeitsdruck tatsächlich zur Verfügung steht.
[0035] Dabei ist es natürlich auch denkbar, dass das Prüfprogramm einen vollständigen Ansetzvorgang
ohne Faden 7 nachbildet, sodass die Messung des Arbeitsdrucks der Saugdüse 9 und/oder
der Speicherdüse 10 unter realen Bedingungen erfolgen kann. Der Messkopf 13 kann dabei
auch nacheinander zuerst der Saugdüse 9 und anschließend der Speicherdüse 10 zugestellt
werden.
[0036] Um Druckverluste zu vermeiden und die Messung nicht zu verfälschen, weist der Messkopf
13 vorzugsweise ein Dichtelement 21 auf, welches hier jedoch nicht ersichtlich ist,
sondern nur in Figur 4 dargestellt wird.
[0037] Figur 4 zeigt ebenfalls eine Arbeitsstelle 2 einer Spinnmaschine mit einer mit Unterdruck
beaufschlagten Spinneinheit 6. Im Unterschied zu den beiden vorhergehenden Darstellungen
ist hier auch die Spinneinheit 6 mittels eines Absperrelements 26 absperrbar. Es wird
in diesem Beispiel nicht der Arbeitsdruck eines pneumatischen Wartungsorgans 8, sondern
der Arbeitsdruck eines pneumatischen Arbeitsorgans, hier der als Rotorspinnvorrichtung
ausgebildeten Spinneinheit 6, überprüft. Zum Überprüfen des Arbeitsdrucks wurde zunächst
das Deckelelement 20 aufgeklappt, was sowohl durch den Servicewagens 12 als auch durch
die Arbeitsstelle 2 selbst bewerkstelligt werden kann. Anschließend wurde der Messkopf
13 mit dem als Drucksensor ausgebildeten Sensor 14 direkt auf die Öffnung 19 der Spinneinheit
6 aufgesetzt. Wie zuvor beschrieben können auch hier ein oder mehrere Messwerte, gegebenenfalls
zu verschiedenen Zeitpunkten, des Arbeitsdrucks der Spinneinheit 6 erfasst werden
und an die Auswerteeinheit 22 weitergeleitet werden. Um den Arbeitsdruck korrekt zu
erfassen und Druckverluste zu vermeiden, weist der Messkopf 13 gemäß vorliegendem
Beispiel weiterhin ein Dichtelement 21 auf.
[0038] Der Messkopf 13 weist im vorliegenden Beispiel weiterhin noch eine Reinigungsvorrichtung
24 auf, welche beispielsweise als Blasvorrichtung ausgebildet sein kann. Wird bei
der Messung an der Spinneinheit 6 ein zu niedriger Arbeitsdruck festgestellt, was
durch Vergleich mit einem Referenzwert mittels der Auswerteeinheit 22 geschieht, so
deutet dies auf eine Fehlfunktion oder eine Störung hin. Beispielsweise kann die Absaugöffnung
25 durch Fasermaterial oder Fadenstücke verstopft sein. Mittels der Reinigungsvorrichtung
24 des Messkopfs 13 kann nun gezielt ein Druckluftstoß eingebracht werden, um die
Absaugöffnung 25 zu reinigen. Durch eine anschließende erneute Messung des Arbeitsdrucks
kann weiterhin festgestellt werden ob die Störung dadurch beseitigt wurde.
[0039] Mittels einer solchen Reinigungsvorrichtung 24 des Messkopfs 13 könnte natürlich
auch eine Verstopfung eines pneumatischen Wartungsorgans 8, beispielsweise im Bereich
der Speicherdüse 10 oder einer Blasdüse 11 (s. Figur 5), gelöst werden. Je nach Ausführung
der Speicherdüse 10 bzw. der Blasdüse 11 und/oder des Absperrelements 26 kann die
Reinigungsvorrichtung 24 dabei als Blasvorrichtung oder auch als Saugvorrichtung ausgebildet
sein. Je nach Zugänglichkeit des pneumatischen Wartungsorgans 8 sowie der verstopfungsanfälligen
Stellen kommt natürlich auch eine mechanisch arbeitende Reinigungsvorrichtung 24 in
Betracht.
[0040] Figur 5 zeigt eine andere Ausführung einer Arbeitsstelle 2, bei welcher beispielhaft
die Überprüfung des Arbeitsdrucks einer Blasdüse 11, welche ebenfalls ein pneumatisches
Wartungsorgan 8 darstellt, gezeigt ist. Die Blasdüse 11 ist vorliegend unterhalb der
Abzugsvorrichtung 4 angeordnet, um ein von der Abzugsvorrichtung 4 her kommendes Fadenende
mittels eines Druckluftstoßes in die Spinneinheit 6 zurückzuführen, um es dort anzuspinnen.
Die Blasdüse 11 ist hierzu mit einer Blasöffnung 18 versehen. Zur Druckluftversorgung
ist die Blasdüse 11 weiterhin mittels eines Absperrelements 26 mit einer Druckluftleitung
16 verbunden. Zur Verdeutlichung ist die Blasdüse 11 in geschnittener Darstellung
gezeigt. Der Messkopf 13 weist in diesem Fall ebenfalls einen Drucksensor 14 auf und
ist direkt der Blasöffnung 18 der Blasdüse 11 zugestellt. Auch hier können wiederum
in einer bevorzugten Ausführung zusätzlich zur Höhe des Arbeitsdrucks mittels eines
Prüfprogramms auch die Schaltzeiten des Absperrelements 26 überprüft werden.
[0041] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine
beliebige Kombination der beschriebenen Merkmale, auch wenn sie in unterschiedlichen
Teilen der Beschreibung bzw. den Ansprüchen oder in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
dargestellt und beschrieben sind, vorausgesetzt, dass kein Widerspruch zur Lehre der
unabhängigen Ansprüche entsteht.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Spinn- oder Spulmaschine
- 2
- Arbeitsstelle
- 3
- Zuführvorrichtung
- 4
- Abzugsvorrichtung
- 5
- Spulvorrichtung
- 6
- Spinneinheit
- 7
- Faden
- 8
- Wartungsorgan
- 9
- Saugdüse
- 10
- Speicherdüse
- 11
- Blasdüse
- 12
- Servicewagen
- 13
- Messkopf
- 14
- Sensor
- 15
- Arm
- 16
- Druckluftleitung
- 17
- Saugöffnung
- 18
- Blasöffnung
- 19
- Öffnung der Spinneinheit
- 20
- Deckelelement
- 21
- Dichtelement
- 22
- Auswerteeinheit
- 23
- Steuereinheit
- 24
- Reinigungsvorrichtung
- 25
- Absaugöffnung
- 26
- Absperrelement
- 27
- Unterdruckkanal
1. Spinn- oder Spulmaschine (1) mit einer Vielzahl nebeneinander angeordneter Arbeitsstellen
(2), wobei die Arbeitsstellen (2) als zumindest teilautarke Arbeitsstellen (2) ausgebildet
sind, welche zumindest nach Bereitstellung eines Fadenendes einen Ansetzvorgang selbstständig
durchführen können und welche jeweils wenigstens ein arbeitsstelleneigenes, pneumatisches
Wartungsorgan (8) zum Durchführen des Ansetzvorgangs aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Spinn-oder Spulmaschine (1) einen Messkopf (13) mit einem Sensor (14) aufweist,
welcher dem wenigsten einen pneumatischen Wartungsorgan (8) einer zu überprüfenden
Arbeitsstelle (2) zustellbar ist und mittels welchem ein Arbeitsdruck des wenigstens
einen Wartungsorgans (8) überprüfbar ist, und dass der Messkopf (13) in einem entlang
der Arbeitsstellen (2) verfahrbaren Servicewagen (12) angeordnet ist.
2. Spinn- oder Spulmaschine (1) nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Messkopf (13) derart beweglich in dem Servicewagen (12) angeordnet ist, dass
er verschiedenartigen Wartungsorganen (8) der zu überprüfenden Arbeitsstelle(n) zustellbar
ist.
3. Spinn- oder Spulmaschine (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Wartungsorgan (8) eine Prüföffnung zum Aufsetzen des Messkopfs
(13) aufweist.
4. Spinn- oder Spulmaschine (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Messkopf (13) auf eine Arbeitsöffnung, insbesondere eine Saugöffnung (17) oder
eine Blasöffnung (18), des wenigstens einen Wartungsorgans (8) aufsetzbar ist.
5. Spinn- oder Spulmaschine (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (14) als Unterdrucksensor ausgebildet ist und dass der Messkopf (13) einer
Saugdüse (9) und/oder einer Speicherdüse (10) der zu überprüfenden Arbeitsstelle (2)
zustellbar ist, wobei vorzugsweise der Messkopf (13) auf die Saugöffnung (17) der
Saugdüse (9) und/oder der Speicherdüse (10) aufsetzbar ist.
6. Spinn- oder Spulmaschine (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Messkopf (13) einer mit Unterdruck beaufschlagten Spinneinheit (6) der zu überprüfenden
Arbeitsstelle (2) zustellbar ist, wobei vorzugsweise der Messkopf (13) auf eine durch
ein Deckelelement (20) verschließbare Öffnung (19) der Spinneinheit (6) aufsetzbar
ist.
7. Spinn- oder Spulmaschine (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (14) als Drucksensor ausgebildet ist und dass der Messkopf (13) einer
Blasdüse (11) der zu überprüfenden Arbeitsstelle (2) zustellbar ist, wobei vorzugsweise
der Messkopf (13) auf die Blasöffnung (18) der Blasdüse (11) aufsetzbar ist.
8. Spinn- oder Spulmaschine (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Messkopf (13) einen Aktor zum Bewegen einer Komponente des wenigstens einen pneumatischen
Wartungsorgans (8) aufweist und dass mittels des Sensors (14) eine erforderliche Betätigungskraft
zum Bewegen der Komponente erfassbar ist.
9. Spinn- oder Spulmaschine (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Messkopf (13) eine Reinigungsvorrichtung (24) zum Reinigen des wenigstens einen
pneumatischen Wartungsorgans (8) und/oder einer Absaugöffnung (25) der Spinneinheit
(6) aufweist.
10. Spinn- oder Spulmaschine (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Servicewagen (12), insbesondere der Messkopf (13), eine Bilderfassungseinrichtung
zum Erfassen eines Zustands der Arbeitsstelle (2), insbesondere eines Zustands von
Arbeitsorganen und/oder Wartungsorganen (8) der Arbeitsstelle (2) aufweist.
11. Verfahren zum Betreiben einer Spinn- oder Spulmaschine (1) mit einer Vielzahl nebeneinander
angeordneter Arbeitsstellen (2), wobei die Arbeitsstellen (2) als zumindest teilautarke
Arbeitsstellen (2) ausgebildet sind, welche zumindest nach Bereitstellung eines Fadenendes
einen Ansetzvorgang selbstständig durchführen können und welche jeweils wenigstens
ein arbeitsstelleneigenes, pneumatisches Wartungsorgan (8) zum Durchführen des Ansetzvorgangs
aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass ein Arbeitsdruck des wenigstens einen Wartungsorgans (8) mittels eines entlang der
Arbeitsstellen (2) verfahrbaren Servicewagens (12) überprüft wird, wobei dem wenigsten
einen pneumatischen Wartungsorgan (8) einer zu überprüfenden Arbeitsstelle (2) ein
Messkopf (13) mit einem Sensor (14) zugestellt wird.
12. Verfahren nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Messkopf (13) verschiedenartigen Wartungsorganen (8) der zu überprüfenden Arbeitsstelle(n)
zugestellt wird, wobei vorzugsweise der Messkopf (13) auf eine Arbeitsöffnung, insbesondere
eine Saugöffnung (17) oder eine Blasöffnung (18), des wenigstens einen Wartungsorgans
(8) aufgesetzt wird.
13. Verfahren nach einem der vorherigen Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Messkopf (13) einer Saugdüse (9) und/oder einer Speicherdüse (10) und/oder einer
mit Unterdruck beaufschlagten Spinneinheit (6) der zu überprüfenden Arbeitsstelle
(2) zugestellt wird.
14. Verfahren nach einem der vorherigen Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (14) als Drucksensor ausgebildet ist und dass der Messkopf (13) einer
Blasdüse (11) der zu überprüfenden Arbeitsstelle (2) zugestellt wird.
15. Verfahren nach einem der vorherigen Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Messkopfes (13) ein zeitlicher Verlauf des Arbeitsdruckes des wenigstens
einen pneumatischen Wartungsorgans (8) erfasst wird.
16. Verfahren nach einem der vorherigen Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Messwerte des Messkopfes (13) in einer Auswerteeinheit (22) der Spinn- oder Spulmaschine
(1) ausgewertet werden.