[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schichtstruktur, umfassend eine Adhäsionslage,
eine Papierlage und zwischen der Adhäsionslage und der Papierlage eine Trennlage,
wobei die Adhäsionslage die Trennlage kontaktiert.
[0002] Eine Schichtstruktur im Sinne der vorliegenden Anmeldung ist ein Lagenverbund, welcher
die ihm in der vorliegenden Anmeldung zugeschriebenen Lagen und Schichten umfasst,
oder aus diesen Lagen besteht.
[0003] Derartige Schichtstrukturen können, je nach Ausgestaltung der Adhäsionslage, auf
beliebigen Oberflächen aufgebracht werden. Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet liegt
in der Verpackungsindustrie, wo derartige Schichtstrukturen als Etiketten auf Verpackungen
aufgebracht sind. Unabhängig von Material und Gestalt des verpackten Gutes kann durch
Verpackungen eine hinsichtlich Oberflächeneigenschaften und Oberflächenmaterial verhältnismäßig
einheitliche Außenfläche zur Anbringung der Schichtstruktur bereitgestellt werden.
Dadurch kann eine Art von Schichtstruktur auf einer Vielzahl von Verpackungen zur
Kennzeichnung unterschiedlicher verpackter Güter angebracht werden.
[0004] Bekannte Schichtstrukturen der eingangs genannten Art weisen häufig zwischen der
Papierlage und der Trennlage eine Lage aus orientiertem Polypropylen (oPP) auf. Die
Trennlage ist dann eine Primerlage, welche eine ausreichende Haftung der Adhäsionslage
an der oPP-Lage und damit an dem Verbund aus Papierlage und oPP-Lage sicherstellt.
[0005] Die oPP-Lage dient dabei gleichsam als Substrat der Papierlage und stabilisiert diese,
sodass ein unerwünschtes Einreißen der Papierlage am aufgebrachten Etikett durch die
oPP-Lage verhindert wird. Da die Schichtstruktur häufig auf eine Materialbahn aufgetragen
wird, aus der erst nach dem Auftrag der Schichtstruktur eine Verpackung erzeugt wird,
ist die Schichtstruktur während der Herstellung der Verpackung hohen mechanischen
Belastungen ausgesetzt, die zur lokalen Rissbildung in der Papierlage führen könnten.
Dies verhindert im Stand der Technik die oPP-Lage, welche von der Verpackungsmaterial
beim Herstellen der Verpackung induzierte Spannungen durch elastische oder plastische
Verformung abbaut und nicht oder nur in verringertem Maße an die Papierlage überträgt.
[0006] Nachteilig an diesen bekannten Schichtstrukturen ist ihre schwierige Wiederverwertbarkeit,
da der Lagenverbund aus Papierlage und oPP-Lage nur mit unerwünscht hohem Aufwand
recyclebar ist. Überdies ist die Herstellung des Lagenverbunds kostspielig.
[0007] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Schichtstruktur der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden, dass sie mit gleicher Qualität in der Anwendung,
jedoch verbesserter Recyclebarkeit verwendbar ist.
[0008] Diese Aufgabe löst die vorliegende Erfindung an einer Schichtstruktur der eingangs
genannten Art dadurch, dass die Trennlage als Releaselack-Auftragsschicht auf die
Papierlage aufgetragen ist und die Papierlage kontaktiert.
[0009] Die bisher stabilisierend verwendete oPP-Lage entfällt somit und die Trennlage wird
als Releaselack-Auftragsschicht unmittelbar auf die Papierlage aufgetragen. Somit
entfällt mit der oPP-Lage das Haupthindernis einer Wiederverwertung der Schichtstruktur.
Die Schichtstruktur ist somit nachhaltiger als die eingangs geschilderte Schichtstruktur
des Stands der Technik.
[0010] Mit dem Wegfall der oPP-Lage entfällt ein die Papierlage in ihrer Integrität stabilisierendes
Substrat. Diese Stabilisierungswirkung wird nun von der Releaselack-Auftragsschicht
übernommen. Eine besonders gute Stabilisierungswirkung bei gleichzeitig hoher Haftung
an der Papierlage kann dadurch erhalten werden, dass die Releaselack-Auftragsschicht
eine Releaselack-Auftragsschicht auf Polyamidbasis ist. Die Releaselack-Auftragsschicht
besteht somit zu mehr als 50 Gew.-%, bevorzugt zu mehr als 80 Gew.-% und besonders
bevorzugt zu mehr als 95 Gew.-% aus Polyamid. Bezugszustand ist dabei der trockene
Zustand der Releaselack-Auftragsschicht nach deren Auftrag. Nach Verdampfen eines
etwaig während des Auftrags vorhandenen Lösemittels kann die Releaselack-Auftragsschicht
unter Vernachlässigung unvermeidlicher Verunreinigungen zu 100 Gew.-% aus Polyamid
bestehen. Die Releaselack-Auftragsschicht kann mindestens ein Additiv oder/und mindestens
ein Wachs oder eine Mischung unterschiedlicher Wachse umfassen.
[0011] Die Releaselack-Auftragsschicht kann besonders dünn in einem Auftragsverfahren flüssig
aufgetragen und abgerakelt werden. Alternativ kann die Releaselack-Auftragsschicht
in einem Druckverfahren aufgetragen werden. Vorteilhaft an der Releaselack-Auftragsschicht
ist, dass sie ihre gewünschte technische Wirkung bereits bei niedrigen Grammaturen
erreicht. So reicht es gemäß ersten Versuchen aus, wenn die Releaselack-Auftragsschicht
mit einem Auftragsgewicht von mindestens 1,0 g/m
2, vorzugsweise 1,5 g/m
2, besonders bevorzugt von mindestens 2 g/m
2 auf die Papierlage aufgetragen ist. Ab einem Auftragsgewicht der Releaselack-Auftragsschicht
von 1,5 g/m
2 auf die Papierlage haben die Erfinder eine vollflächige Trennbarkeit der Adhäsionslage
von der Releaselack-Auftragsschicht, und somit auch von der Papierlage, festgestellt.
Insbesondere gestattet diese Trennbarkeit eine Trennung der Adhäsionslage von der
Papierlage ohne Erzeugung von Faserrissen in der Papierlage. Bei einem Auftragsgewicht
der Releaselack-Auftragsschicht von 1,0 g/m
2 bis 1,5 g/m
2 auf die Papierlage kann ebenfalls eine rissfreie Trennung der Adhäsionslage von der
Papierlage erzielt werden. Hierbei können jedoch auch in geringem Umfang Faserrisse
in der Papierlage auftreten, die für bestimmte Anwendungen jedoch hinnehmbar sind.
Bevorzugt ist, wie bereits eingangs erwähnt, die Papierlage wenigstens auf der Seite
des Auftrags der Releaselack-Auftragsschicht vorgestrichen, und ferner insbesondere
glatt. Eine derartige Papierlage unterstützt die Reduzierung oder/und Verhinderung
von Faserrissen in der Papierlage, welche bei der oben beschriebenen Trennung der
Adhäsionslage von der Releaselack-Auftragsschicht, bzw. von der Papierlage, insbesondere
bei Verwendung einer nicht auf der Seite des Auftrags der Releaselack-Auftragsschicht
vorgestrichenen oder/und auf dieser Seite weniger glatten Papierlage, auftreten können.
Dies gilt bei den oben beschriebenen Auftragsgewichten der Releaselack-Auftragsschicht,
insbesondere auch im Bereich niedriger Auftragsgewichte von 1,0 g/m
2 bis 1,5 g/m
2.
[0012] Ebenso werden keine besonders dicken Releaselack-Auftragsschichten benötigt. Um dafür
Sorge zu tragen, dass der überwiegende Hauptbestandteil der Schichtstruktur gut recyclebares
Papier ist, braucht die Releaselack-Auftragsschicht mit einem Auftragsgewicht von
nicht mehr als 5 g/m
2, vorzugsweise von nicht mehr als 3 g/m
2 auf die Papierlage aufgetragen ist. Bevorzugt liegt das Auftragsgewicht der Releaselack-Auftragsschicht
in einem Bereich von 1 bis 5 % des Flächengewichts der Papierlage.
[0013] Ebenso bevorzugt ist das Auftragsgewicht der Adhäsionslage größer als das der Releaselack-Auftragsschicht
und kleiner als das Flächengewicht der Papierlage.
[0014] Die in dieser Anmeldung für eine Lage oder Schicht angegebenen Flächengewichte betreffen
den trockenen bzw. ausgehärteten Zustand der jeweiligen Lage bzw. Schicht.
[0015] Bevorzugt ist die Papierlage wenigstens auf der Seite des Auftrags der Releaselack-Auftragsschicht
vorgestrichen, um eine gewisse Glattheit der der Releaselack-Auftragsschicht zugewandten
Papierlagenseite zu erreichen und somit ein Eindringen von Releaselack in die Faserstruktur
der Papierlage zu vermeiden.
[0016] Für eine stabiles Schichtstruktur mit hoher Bauteilintegrität ist es vorteilhaft,
wenn die Haftkraft zwischen der Releaselack-Auftragsschicht und der Papierlage größer
ist als zwischen der Releaselack-Auftragsschicht und der Adhäsionslage.
[0017] Außerdem ist die Haftkraft zwischen der Releaselack-Auftragsschicht und der Adhäsionslage
geringer als zwischen der Adhäsionslage und einer Verpackungsmateriallage, auf welche
die Schichtstruktur aufgebracht ist. Somit kann nämlich eine Art Manipulationssiegel
bereitgestellt werden, welches anzeigt, ob eine mit der Schichtstruktur versehene
Verpackung im Bereich der Schichtstruktur manipuliert wurde. Die vorliegende Erfindung
betrifft daher auch eine Anordnung, umfassend eine in der vorliegenden Anmeldung beschriebene
Schichtstruktur, welche auf eine Verpackungsmateriallage aufgetragen ist. Derartige
Anordnungen werden allgemein weiter unten beschrieben. Die Verpackungsmateriallage,
die Teil eines Verpackungsmateriallagenverbunds sein kann, kann eine Verpackungsmateriallage
vor oder auch nach Herstellung einer Verpackung daraus sein.
[0018] Durch dieses letztgenannte Haftungsverhältnis verbleibt nach einem Aufbringen der
Schichtstruktur auf eine Verpackungsmateriallage und nach einem erneuten Abziehen
der Schichtstruktur von dieser die Adhäsionslage wenigstens teilweise, vorzugsweise
vollständig, auf der Verpackungsmateriallage. Dadurch wird eine Manipulation der Verpackungsmateriallage
im Bereich einer zuvor bereits aufgetragen Schichtstruktur für jedermann leicht erkennbar.
[0019] Im Zweifel gilt die Haftung zwischen jenen sich kontaktierenden Schichten als größer,
zwischen welchen bei Anwendung ansonsten gleicher Delaminationstechnik zu ihrer Trennung
eine größere Kraft aufgewendet werden muss.
[0020] Die Erkennbarkeit einer wie oben beschrieben stattgefundenen Manipulation kann noch
dadurch erhöht werden, dass die Adhäsionslage Farbpigmente enthält. Weiß und Schwarz
gelten dabei als Farben im Sinne der Anmeldung. Die Adhäsionslage kann dabei ein Adhäsionsschichtenverbund
aus wenigstens zwei gesondert voneinander hergestellten Adhäsionsschichten sein. Die
Adhäsionsschichten sind bevorzugt aus demselben Adhäsionspolymer gebildet, können
jedoch auch aus unterschiedlichen, aber kompatiblen Adhäsionspolymeren gebildet sein.
Im Falle eines Adhäsionsschichtenverbunds als der Adhäsionslage kann gemäß einer vorteilhaften
Weiterbildung der vorliegenden Erfindung nur ein Teil der Adhäsionsschichten Farbpigmente
enthalten, während wenigstens eine Adhäsionsschicht von Farbpigmenten frei ist. Ebenso
können wenigstens zwei Adhäsionsschichten vorgesehen sein, von welchen jede Farbpigmente
einer anderen Farbe enthält.
[0021] Bevorzugt ist die Adhäsionslage eine Heißsiegellage, welche durch Erwärmen auf eine
bestimmte Siegeltemperatur und Andrücken mit einem bestimmten Siegeldruck für eine
bestimmte Siegeldauer auf einen bestimmten Untergrund mit dem Untergrund verbunden
werden kann. In der Regel ist dieser Untergrund eine Heißsiegellage aus einem Material,
welches mit dem Material der Heißsiegellage zur Herstellung einer adhäsiven Bindung
kompatibel ist. Die erzeugte Siegelnahtfestigkeit kann in an sich bekannter Weise
durch Veränderung vor allem der Siegeldauer oder/und des Siegeldrucks in gewissen
Grenzen eingestellt werden. Bevorzugt ist die Heißsiegelschicht gegen beliebige Materialien,
wie insbesondere gegen Papier, PET, PP, PS, Überdrucklacke und dergleichen siegelfähig.
[0022] Alternativ kann die Adhäsionslage eine Kaltkleberlage, insbesondere eine Kaltsiegellage,
sein, welche in der Regel auf beliebigen Untergründen haftet. Ist die Adhäsionslage
eine Kaltkleberlage, ist diese zur Vermeidung einer unerwünschten Verblockung in der
Regel mit einer Releasefolie abgedeckt. Als Releasefolie kommt beispielsweise silikonbeschichtetes
Papier infrage.
[0023] Die Adhäsionslage kann zur Erzielung einer besonders hohen absoluten Haftkraft bei
vorgegebener linienbezogener Siegelnahtfestigkeit vollflächig mit dem Untergrund,
insbesondere einer Verpackungsmateriallage, verbunden sein. Falls ein erleichtertes
Lösen der Schichtstruktur von seinem Untergrund gewünscht ist, kann zur Verringerung
der Haftkraft der Schichtstruktur am Untergrund insgesamt die Adhäsionslage unter
Aussparung von Flächenbereichen nur teilflächig auf die Releaselack-Auftragsschicht
aufgetragen sein. Von der Adhäsionslage ausgesparte Bereiche der Releaselack-Auftragsschicht
und der Papierlage können außerdem als Informationsträger für Information dienen,
die erst nach einem Abziehen der Schichtstruktur vom Untergrund, etwa nach dem Erwerb
eines etikettierten Verpackungsprodukts verfügbar sein soll, wie dies beispielsweise
bei dem Preisausschreiben der Fall sein kann.
[0024] Die Papierlage weist bevorzugt ein Flächengewicht von 40 g/m
2 bis 120 g/m
2 auf. Insbesondere weist die Papierlage bevorzugt ein Flächengewicht von 70 g/m
2 bis 120 g/m
2 auf, wobei dieses Flächengewicht sich insbesondere bei als Haftetiketten ausgebildeten
Schichtstrukturen als vorteilhaft erwiesen hat. Flächengewichte im Bereich von 80
g/m
2 bis 100 g/m
2, besonders bevorzugt von 90 g/m
2, sind zur Vermeidung von Schichtstrukturen mit übermäßigen Gewicht besonders bevorzugt.
[0025] Zur Bereitstellung einer von insbesondere als Etiketten bzw. Haftetiketten ausgebildeten
Schichtstrukturen üblicherweise gewünschten Information über die Herkunft oder/und
den Inhalt oder/und die Qualität eines mit der Schichtstruktur versehenen und/oder
etikettierten Produkts kann die Papierlage auf der von der Releaselack-Auftragsschicht
abgewandten Seite einen Farbauftrag oder/und eine Schutzlackschicht aufweisen. Der
Farbauftrag ist bevorzugt ein Druck-Farbauftrag, mit welchem Information in Text-
oder/und Bildform auf die vom Verbraucher sofort erkennbare Sichtseite der Schichtstruktur
aufgetragen sein kann. Durch eine Schutzlackschicht kann der Druck-Farbauftrag oder
allgemein der Farbauftrag vor Abrieb und Beeinträchtigung geschützt sein.
[0026] Zur verbesserten Recyclingfähigkeit der Schichtstruktur weist die Schichtstruktur
bevorzugt nur die genannten Lagen und Schichten auf. Nach einem Entfernen der Schichtstruktur
von seinem Untergrund, bei welchem in der Regel die Adhäsionslage auf dem Untergrund
verbleibt, ist der weitaus überwiegende Gewichtsanteil des abgezogenen Schichtstrukturrests
einfach recycelbares Papier. Gegebenenfalls an dem abgezogenen Schichtstrukturrest
verbleibende Reste der Adhäsionslage können einfach über große Bereiche des Schichtstrukturrests
entfernt werden.
[0027] Die Adhäsionslage ist zur Haftung an einem Untermaterial, insbesondere einer Verpackungsmateriallage,
ausgebildet.
[0028] Die Papierlage kann eine Sichtseite aufweisen, wobei auf einer von der Sichtseite
der Papierlage, insbesondere bezogen auf eine Dickenrichtung der Schichtstruktur,
abgewandten Seite der Schichtstruktur die Releaselack-Auftragsschicht aufgetragen
ist. Hierbei ist insbesondere die Adhäsionslage flächig auf die Releaselack-Auftragsschicht
aufgetragen.
[0029] Die Schichtstruktur ist vorzugsweise flächig ausgebildet.
[0030] Als flächig werden im Sinne der Anmeldung Strukturen und/oder Lagen bezeichnet, deren
Abmessung jeweils in Dickenrichtung wesentlich kleiner ist, insbesondere mindestens
um den Faktor 20 bis wenigstens 100 kleiner ist, als ihre Abmessung orthogonal zur
Dickenrichtung. Vorzugsweise ist die Adhäsionslage oder/und die Papierlage oder/und
die Trennlage oder/und die Releaselack-Auftragsschicht oder/und der Druckauftrag oder/und
die Schutzlackschicht flächig ausgebildet.
[0031] Die Schichtstruktur weist als eine bezogen auf die Dickenrichtung der Schichtstruktur
äußerste Lage die Adhäsionslage auf. Die Adhäsionslage kann die äußerste Lage nur
abschnittsweise, also etwa musterartig unter Aussparung von Flächenbereichen der Adhäsionslage,
bevorzugt jedoch vollflächig bilden.
[0032] Die Schichtstruktur kann ein Deckel für einen Behälter, insbesondere eine Papierdeckelfolie
oder ein Kartondeckel, oder/und ein Haftetikett oder eine Materialbahn sein, wobei
die Materialbahn vorzugsweise dazu ausgebildet ist, bei der Herstellung einer Verpackung
oder eines Etiketts bzw. Hafteitiketts verwendet zu werden.
[0033] Die vorliegend diskutierte Schichtstruktur ist besonders kostengünstig herstellbar,
da die Schichtstruktur nur durch Auftrag flüssiger oder pastöser Schichten auf die
Papierlage gebildet sein kann. Damit kann die Schichtstruktur alleine durch Beschichten
oder/und Bedrucken der Papierlage gebildet sein. Mit dem Trocknen der feucht oder
pastös aufgetragenen Schichten ist die Schichtstruktur fertiggestellt. Der Schritt
eines Kaschierens ist zur Herstellung der Schichtstruktur nicht erforderlich. Daher
kann die Schichtstruktur vorteilhaft in einer Maschine während eines Durchlaufs einer
Papierbahn an der Papierbahn hergestellt werden.
[0034] Die vorliegende Erfindung betrifft daher auch ein Verfahren zur Herstellung einer
Schichtstruktur, wie sie oben beschrieben und weitergebildet ist, umfassend die folgenden
Schritte:
- Transportieren einer Papierbahn durch eine Auftragsvorrichtung hindurch,
- während des Transports Auftragen von Releaselack auf eine Seite der Papierbahn,
- Beschichten des Releaselacks mit Adhäsionsmaterial, wie Siegellack oder Kaltkleber.
[0035] Vor dem Beschichten des Releaselacks mit Adhäsionsmaterial ist es vorteilhaft, den
Releaselack längs einer Trocknungsstrecke zu trocknen. Als bevorzugter Siegellack
wird eine Heißsiegeldispersion als Adhäsionsmaterial auf die Releaselack-Auftragsschicht
aufgetragen.
[0036] Das Verfahren kann weiter den Schritt eines Bedruckens der anderen Seite der Papierbahn
mit wenigstens einer Druckfarbe umfassen. Bedruckt wird dabei jene Seite der Papierbahn,
auf welche kein Releaselack aufgetragen wird oder ist.
[0037] Das Bedrucken der Papierbahn mit der wenigstens einen Druckfarbe kann vor einem Auftrag
von Releaselack oder gleichzeitig mit diesem oder nach einem Auftrag von Releaselack
erfolgen. Ebenso kann das Bedrucken der Papierbahn mit der wenigstens einen Druckfarbe
vor dem Beschichten des Releaselacks mit Adhäsionsmaterial, gleichzeitig mit diesem
oder nach dem Beschichten erfolgen.
[0038] Wie oben bereits dargelegt wurde kann das Verfahren zum Schutz des beim Bedrucken
aufgetragenen Druckfarbauftrags ein Beschichten des Druckfarbauftrags mit einem Schutzlack
umfassen.
[0039] Besonders bevorzugt und wirtschaftlich vorteilhaft wird die Schichtstruktur während
eines einzigen Durchlaufs einer Papierbahn durch eine Auftragsvorrichtung mit mehreren
Auftragsstationen hergestellt.
[0040] Ferner befasst sich die vorliegende Erfindung mit einer Anordnung, insbesondere mit
einer Verpackung, umfassend ein Obermaterial und ein Untermaterial, wobei die erfindungsgemäße
Schichtstruktur das Obermaterial ist. Dabei haftet die Adhäsionslage der Schichtstruktur
an dem Untermaterial, insbesondere vollflächig oder nur abschnittsweise. Die Schichtstruktur
kann als das Obermaterial auf das Untermaterial aufgetragen sein. Insbesondere bildet
die Schichtstruktur eine Außenseite der Anordnung.
[0041] Das Untermaterial ist vorzugsweise von der Schichtstruktur separat ausgebildet. Das
Untermaterial kann eine Verpackungsmateriallage sein oder/und kann ein Kunststoff
sein. Das Untermaterial kann einen Abschnitt eines Behälters ausbilden, z. B. eines
Bechers oder einer Schale. Das Untermaterial kann einfach eine Behälterwand sein,
auf welche die Schichtstruktur zur Kennzeichnung des Behälters als Haftetikett angeordnet
sein kann. Die Schichtstruktur kann jedoch vorteilhaft dann einen einfach und sicher
zu öffnenden Verschluss des Behälters bilden, wenn der Abschnitt des Untermaterials
ein von einer Behälterwand weg abstehender, um eine Behälteröffnung umlaufender Kragen
ist. Ein Kragen ist insbesondere ein umlaufender, in wenigstens eine zur Umfangsrichtung
orthogonale Auskragrichtung, bevorzugt radial, auskragender Vorsprung. Zum erleichterten
Anbringen der Adhäsionslage der Schichtstruktur an einer vorzugsweise ebenen Fläche
des Kragens kragt dieser bevorzugt ohne axiale Verlaufskomponente nach radial außen
oder nach radial innen von der Behälterwand aus, wegen der erleichterten Entleerung
des Bechers bevorzugt nach außen.
[0042] Die Verpackung kann ein Beutel sein, welcher vollständig aus der Schichtstruktur
ausgebildet sein kann. Ebenso kann nur eine Wand des Beutels eine Schichtstruktur
sein, welche gegen eine weitere, von der Schichtstruktur separate und konstruktiv
von dieser abweichende Verpackungsmateriallage des Beutels als dem Untermaterial gesiegelt
ist. Die separate Verpackungsmateriallage kann alternativ eine erfindungsgemäße Schichtstruktur
sein. Die Verpackungsmateriallage als das Untermaterial kann jedoch durch Umfalten
der Schichtstruktur auf sich selbst, dann mit aufeinander zu weisenden Adhäsionslagen,
auch Teil der Schichtstruktur selbst sein. Dann umgibt ein zusammenhängender Abschnitt
der erfindungsgemäßen Schichtstruktur einen Hohlraum einer Verpackung umgibt.
[0043] Wie oben bereits dargelegt ist, kann von der Schichtstruktur, welche mittels ihrer
Adhäsionslage mit einem Untermaterial verbunden ist, eine von der freiliegenden Außenseite
der Schichtstruktur bis einschließlich zur Releaselack-Auftragsschicht reichenden
Teilstruktur als Ablösestruktur vom Untermaterial abgezogen werden. Die Adhäsionslage
verbleibt wenigstens teilweise oder bevorzugt vollständig an jenem Bereich, an welchem
sie mit dem Untermaterial verbunden ist. Die Ablösestruktur kann vollständig von der
Adhäsionslage oder nur in einem dafür ausgebildeten Ablösebereich ihrer Flächenerstreckung
ablösbar sein. Beispielsweise kann die Schichtstruktur nur in dem Ablösebereich eine
Releaselack-Auftragsschicht aufweisen und in einem vom Ablösebereich verschiedenen
Bereich nicht.
[0044] Wird als Adhäsionslage eine Kaltkleberlage verwendet, so kann ein Bereich des Untermaterials,
an dem nach einem Ablösen der Ablösestruktur von dem Untermaterial freiliegender Kaltkleber
verbleibt, eine Haftfläche ausbilden. Ist die Anordnung eine Verpackung, so kann die
Haftfläche bevorzugt eine Entnahmeöffnung der Verpackung vollständig oder teilweise
umgeben, so dass der von dem Untermaterial abgelöste Teil der Schichtstruktur einen
wiederverschließbaren Klebeverschluss der Verpackung bilden kann.
[0045] Jene äußerste Lage des Untermaterials, an welcher eine erfindungsgemäße Schichtstruktur
mit ihrer Adhäsionslage haftet, ist nachfolgend als Kontaktlage bezeichnet. Die Kontaktlage
kann die Adhäsionslage der Verpackungsmateriallage sein, wenn diese ebenfalls eine
erfindungsgemäße Schichtstruktur ist.
[0046] Ebenso kann, wenn die Verpackungsmateriallage ebenfalls eine erfindungsgemäße Schichtstruktur
ist, die Sichtseite der Papierlage und/oder ein auf die Sichtseite der Papierlage
aufgebrachter Druckauftrag und/oder eine auf die Sichtseite der Papierlage und/oder
auf den Druckauftrag aufgebrachte Schutzlackschicht die Kontaktlage sein.
[0047] Die Schichtstruktur kann eine Öffnung in dem Untermaterial, welches Teil einer Verpackung
sein kann, bedecken, wobei die Öffnung vorzugsweise zur Entnahme eines Produkts aus
dem Inneren der Verpackung eingerichtet ist.
[0048] Die Schichtstruktur kann eine über ihre gesamte Flächenerstreckung im Wesentlichen
gleiche Dicke aufweisen.
[0049] Die Releaselack-Auftragsschicht kann unter Aussparung wenigstens eines Bereichs der
Papierlage musterartig oder kann alternativ vollflächig auf die Papierlage aufgetragen
sein. Sie kann sich über die gesamte Erstreckung der Schichtstruktur in wenigstens
einer zur Schichtstruktur-Dickenrichtung orthogonalen Richtung der Schichtstruktur
aus Längsrichtung und/oder Breitenrichtung erstrecken. Ebenso kann ein Teilabschnitt
der Schichtstruktur, welcher kein oben beschriebener Ablöseabschnitt sein soll, über
seine gesamte Erstreckung in Dickenrichtung frei von einer Releaselack-Auftragsschicht
sein. Dieser Teilabschnitt kann durch mindestens eine, vorzugsweise im Wesentlichen
parallel zur Dickenrichtung verlaufende, die Schichtstruktur schneidende virtuelle
Fläche, insbesondere Ebene, begrenzt sein. Diese virtuelle Fläche kann ferner wenigstens
nur abschnittsweise oder vollständig im Wesentlichen parallel zur Längsrichtung oder
zur Breitenrichtung verlaufen. Die Abmessung der Schichtstruktur in ihrer Dickenrichtung
kann in diesem Teilabschnitt geringer sein als außerhalb dieses Teilabschnitts. Vorzugsweise
erstreckt sich dieser Teilabschnitt entweder über die gesamte Abmessung der Schichtstruktur
in Längsrichtung oder über die gesamte Abmessung der Schichtstruktur in Breitenrichtung.
[0050] Die Verpackung kann ein Beutel, insbesondere zur Aufnahme medizinischer Produkte,
eine Sekundärverpackung, ein Sachetpouch oder ein Siegelrandflachbeutel sein. Die
Schichtstruktur kann, beispielsweise als, insbesondere nicht eigensteife, Deckelfolie
oder als, insbesondere eigensteifer, Deckelkarton gegen verschiedene Untermaterialien
siegeln (bzw. an diesen Untermaterialien haften). Hierdurch können insbesondere Untermaterialien
bereitstellende Behälter, wie Becher oder Schalen, die bevorzugt aus Kunststoff ausgebildet
sind, verschlossen werden, wodurch geschlossene Verpackungen ausgebildet werden.
[0051] Ferner befasst sich die Erfindung mit einem Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen
Anordnung, insbesondere einer Verpackung, umfassend die folgenden Schritte: Bereitstellen
einer erfindungsgemäßen Schichtstruktur, welche vorzugsweise ein Obermaterial ist,
und Siegeln der Schichtstruktur gegen ein Untermaterial. Unter einem Schritt eines
"Siegelns" ist ein Schritt einer Ausbildung einer Verbindung zwischen der Schichtstruktur
und dem Untermaterial zu verstehen, wobei diese Verbindung durch die Adhäsionslage
ausgebildet wird und somit insbesondere eine Klebeverbindung ist. Ein Obermaterial
ist insbesondre auf einem Untermaterial angeordnet.
[0052] Die Adhäsionslage hat vorzugsweise ein Auftragsgewicht von nicht mehr als 9,0 g/m
2, gemessen an der trockenen bzw. ausgehärteten Lage, auf die Releaselack-Auftragsschicht.
Haftet die Schichtstruktur an einem Untermaterial und bedeckt die Schichtstruktur
eine Öffnung in dem Untermaterial, so reist bei derartigen Auftragsgewichten beim
Abziehen der Schichtstruktur von der Öffnung die Adhäsionslage durch Rissbildung entlang
des Umfangs der Öffnung. Die Öffnung wird dann freigegeben, ohne dass eine Haut aus
Adhäsionslage die Öffnung verschließt, insbesondere wird die Öffnung vollständig freigegeben.
[0053] Die Adhäsionslage ist insbesondere eine Heißsiegeldispersion-Lage, sie kann eine
EVAC-Dispersion-Lage, eine Acrylat-Dispersion-Lage oder eine Lage aus einem lösemittelhaltigen
Heißsiegellack, z. B. auf Polyesterbasis, sein.
[0054] In der Anmeldung angegebene Werte oder/und Bereichsgrenzen der Auftragsgewichte oder/und
Flächengewichte weisen insbesondere eine Fehlertoleranz von +0,04 g/m
2 und -0,05 g/m
2 auf.
[0055] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert werden. Es stellt dar:
- Fig. 1
- eine grobschematische Querschnittsansicht durch eine erfindungsgemäße Ausführungsform
einer Schichtstruktur, aufgebracht auf eine Verpackungsmateriallage,
- Fig. 2a
- eine grobschematische Querschnittsansicht durch eine erfindungsgemäße Ausführungsform
der Schichtstruktur als Deckel eines Behälters und durch eine erfindungsgemäße Ausführungsform
einer als Verpackung ausgebildeten Anordnung,
- Fig. 2b
- eine grobschematische Querschnittsansicht durch eine Ablösestruktur und einen Behälter,
- Fig. 3
- eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform einer als Verpackung ausgebildeten
Anordnung,
- Fig. 4
- eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform einer als Verpackung ausgebildeten
Anordnung,
- Fig. 5
- eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform einer als Verpackung ausgebildeten
Anordnung,
- Fig. 6
- eine grobschematische Querschnittsansicht des A-A Schnitts aus Figur 5 mit einer zweiten
erfindungsgemäßen Ausführungsform einer Schichtstruktur, und
- Fig. 7
- eine grobschematische Querschnittsansicht des A-A Schnitts aus Figur 5 mit einer dritten
erfindungsgemäßen Ausführungsform einer Schichtstruktur.
[0056] Die Figuren sind nicht maßstabsgetreu.
[0057] In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Schichtstruktur allgemein mit 10 bezeichnet.
In der Ausführungsform der Figur 1 bildet die Schichtstruktur ein Haftetikett aus.
Die Schichtstruktur 10 ist, insbesondere als ein Obermaterial, auf eine Verpackungsmateriallage
12 aufgesiegelt, welche insbesondere ein Untermaterial ausbildet. Die Verpackungsmateriallage
12 kann als Monolage das gesamte Verpackungsmaterial sein oder kann Teil eines mehrlagigen
Lagenverbunds sein, welcher das Verpackungsmaterial bildet.
[0058] Die Schichtstruktur weist als massereichste Lage 14, welche auch die Lage mit dem
größten Flächengewicht ist, eine Papierlage auf, welche auf ihrer Sichtseite 14a einen
Druckauftrag 16 trägt, der durch eine Schutzlackschicht 18 vollständig abgedeckt ist,
um ihn vor äußeren Einflüssen zu schützen. Die Schutzlackschicht 18 ist bevorzugt
transparent, um das Erscheinungsbild des Druckauftrags 16 nicht zu beeinflussen.
[0059] Die Papierlage 14 weist im dargestellten Beispiel ein Flächengewicht von 90 g/m
2 auf.
[0060] Auf der von der Sichtseite 14a der Papierlage 14 abgewandten Seite 14b ist als Trennlage
eine Releaselack-Auftragsschicht 20 aufgetragen. Die Releaselack-Auftragsschicht 20,
welche auf Polyamid basiert und daher überwiegend Polyamid enthält, ist mit einem
bevorzugten, aber nicht einzig möglichen Flächengewicht von 2,5 g/m
2 aufgetragen. Dies bedeutet, die an der Schichtstruktur ausgebildete trockene Releaselack-Auftragsschicht
20 wiegt pro Quadratmeter 2,5 g.
[0061] Auf der Releaselack-Auftragsschicht 20 ist als die Adhäsionslage eine Heißsiegelschicht
22 (bzw. Heißsiegellage) als Heißsiegeldispersion aufgetragen. Die Heißsiegelschicht
22 ist bevorzugt ein Polyolefin und kann beispielsweise eine Polyethylen- oder eine
Polypropylenschicht sein. Die Heißsiegelschicht 22 kann in einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform ein Ethylen-Vinylacetat oder/und ein Ethylen-Vinylacetat-Copolymer
umfassen oder sein.
[0062] Die Verpackungsmateriallage 12 kann aus dem gleichen siegelfähigen Material gebildet
sein wie die Heißsiegelschicht 22, sodass durch Erwärmen über den Erweichungspunkt
und Andrücken aneinander die Heißsiegelschicht 22, und damit die Schichtstruktur 10
insgesamt, mit der Verpackungsmateriallage 12 verbunden werden kann. Durch die gewählte
Siegeltemperatur, den gewählten Siegeldruck und die gewählte Siegeldauer lässt sich
die Festigkeit der Verbindung zwischen der Schichtstruktur 10 und der Verpackungsmateriallage
12 einstellen.
[0063] Bevorzugt ist die Heißsiegelschicht 22 gegen beliebige Materialien, wie insbesondere
gegen Papier, PET, PP, PS, Überdrucklacke und dergleichen siegelfähig.
[0064] Das Auftragsgewicht, wiederum bezogen auf den trockenen Zustand, der Heißsiegellage
22 ist bevorzugt größer als das Auftragsgewicht (Flächengewicht) der Releaselack-Auftragsschicht
20.
[0065] Durch die Siegelverbindung ist haftet die Heißsiegelschicht 22 mit hoher Haftkraft
auf der Verpackungsmateriallage 12.
[0066] Die Haftung der Heißsiegelschicht 22 an der Releaselack-Auftragsschicht 20 ist niedriger
als die Haftung der Releaselack-Auftragsschicht 20 an der Papierlage 14. Dies bedeutet
grundsätzlich, dass unter gleichen Lösebedingungen, beispielsweise unter gleicher
Art einer delaminierenden Abschälung, einer Lage von einer anderen, zur Trennung der
Releaselack-Auftragsschicht 20 von der Papierlage 14 eine höhere Kraft erforderlich
ist als zur Trennung der Heißsiegelschicht 22 von der Releaselack-Auftragsschicht
20. Auch zur Trennung der Heißsiegelschicht 22 von der Verpackungsmateriallage 12
ist in der Regel eine höhere Kraft erforderlich als zur Trennung der Heißsiegelschicht
22 von der Releaselack-Auftragsschicht 20.
[0067] Versucht man nun, die auf die Verpackungsmateriallage 12 durch Siegeln aufgebrachte
Schichtstruktur 10 wieder von der Verpackungsmateriallage 12 zu lösen, findet eine
Trennung zwischen der Releaselack-Auftragsschicht 20 und der Heißsiegelschicht 22
statt, die an der Verpackungsmateriallage 12 verbleibt. Somit kann die Heißsiegelschicht
22 als Manipulationssiegel mit Farbpigmenten versehen sein, um eine auf der Verpackungsmateriallage
12 nach einem Ablösen der Schichtstruktur 10 verbliebene Heißsiegelschicht 22 besonders
leicht erkennbar zu machen. Die Farbpigmente der Heißsiegelschicht 22 sind vorzugsweise
mit Kontrast zu Farbpigmenten in der Verpackungsmateriallage 12 oder in unterhalb
der Verpackungsmateriallage 12 gelegenen, von der Seite der Schichtstruktur 10 aus
sichtbaren weiteren Verpackungsmateriallagen gewählt.
[0068] Da die gesamte Schichtstruktur frei von kaschierten Schichten und ist alleine durch
Auftrag flüssiger oder pastöser Schichten auf die Papierlage hergestellt. Die Herstellung
der Schichtstruktur kann vorteilhafterweise an einer einzigen Maschine während eines
Durchlaufs einer Papierbahn durch diese erfolgen. Auf der einen Seite 14a der Papierlage
14 wird der Druckauftrag 16 und die Schutzlackschicht 18 aufgetragen auf der entgegengesetzten
Seite 14b die Releaselack-Auftragsschicht 20 und die Heißsiegelschicht 22.
[0069] Figur 2a zeigt eine geschlossene Verpackung 24, umfassend die bereits im Zusammenhang
mit der Figur 1 beschriebene Schichtstruktur 10, welche in diesem Fall eine Deckelfolie
oder einen Deckelkarton ausbildet, sowie einen beispielsweise aus Kunststoff ausgebildeten
Becher 26 mit einem eine Becheröffnung 28 umlaufenden Kragen 30, welcher sich von
einem Innenraum 32 des Bechers 26 weg nach außen erstreckt. Die Adhäsionslage 22 der
in Figur 2a verwendeten Schichtstruktur 10 kann im Unterschied zur Beschreibung dieser
Struktur im Zusammenhang mit der Figur 1 als Kaltkleberlage ausgebildet sein. Die
Adhäsionslage 22 haftet an einer nach außen weisenden Fläche 34 des Kragens 30, sodass
die Schichtstruktur 10 die Becheröffnung 28 verschließt. Wird die Schichtstruktur
10 von dem Becher 26 abgezogen, so trennt sich im Bereich des Kragens 30 die Adhäsionslage
22 von der Releaselack-Auftragsschicht 20. Ferner trennt sich die Adhäsionslage 22,
insbesondere bei einem Auftragsgewicht von nicht mehr als 9,0 g/m
2, gemessen an der trockenen bzw. ausgehärteten Lage, der Adhäsionslage 22 auf der
Releaselack-Auftragsschicht 20, durch Rissbildung entlang des Umfangs der Becheröffnung
28 auf, wie dies durch die gestrichelten Linien 36l, 36r angedeutet ist. Für jede
Kombination aus Releaselack-Auftragsschicht, Adhäsionslage und der Dimensionierung
der Schichtstruktur sowie der Dimensionierung und Ausgestaltung der Bereiche, an denen
die Schichtstruktur an einem Untermaterial haftet, kann der Fachmann durch Versuche
einfach ein Auftragsgewicht der Adhäsionslage ermitteln, sodass dieser Effekt eintritt.
Dieser Effekt tritt insbesondere in der hier beschriebenen Ausführungsform auf, wenn
die Adhäsion der an dem Schichtstrukturrest nach dem Abziehen der Schichtstruktur
10 von der Becheröffnung 28 verbleibenden Adhäsionslage an der Releaselack-Auftragsschicht
20 größer als die Reißfestigkeit der Adhäsionslage 22 ist.
[0070] Beim Abziehen der Schichtstruktur 10 wird die Becheröffnung 28 freigegeben. Ist die
Adhäsionslage 22 als eine Kaltkleberlage ausgebildet, so kann die Becheröffnung 28
durch Platzieren der abgezogenen Schichtstruktur 10 auf dem an dem Kragen 30 verbleibendem
Rest der Adhäsionslage 22 wieder verschlossen werden. Die an der Fläche 34 nach dem
oben beschriebenen Abziehen haftenden und nach außen freiliegenden Abschnitte der
Adhäsionslage 22 haften nach dem Wiederverschluss an freiliegenden Abschnitten der
Releaselack-Auftragsschicht 20 der abgezogenen Schichtstruktur 10 oder an an der abgezogenen
Schichtstruktur 10 verbliebenen Abschnitten der Adhäsionslage 22.
[0071] Figur 2b zeigt den Becher 26 mit an der Fläche 34 haftenden und nach außen freiliegenden
Abschnitten 22l, 22m, 22r der Adhäsionslage 22 sowie eine Ablösestruktur 11, welche
aus der Schichtstruktur 10 durch das oben beschriebene Abziehen dieser Schichtstruktur
10 von dem Becher 26 entsteht. Die Lagen und Schichten der Ablösestruktur 11 sind
mit denselben Bezugszeichen wie diejenigen der Schichtstruktur 10 versehen und es
wird explizit auf deren Beschreibung im Zusammenhang mit der Schichtstruktur verwiesen.
[0072] Figur 3 zeigt eine als Beutel ausgebildete Verpackung 38, welche aus zwei übereinander
angeordneten Lagen der im Zusammenhang mit der Figur 1 beschriebenen Schichtstruktur
10 ausgebildet ist, wobei in Figur 3 nur die in der dargestellten Ansicht oben liegende
Lage 40 dargestellt ist. Diese Lagen sind Ausführungsformen von Verpackungsmateriallagen
und sind mit zueinander weisenden, jeweils als eine Heißsiegellage ausgebildeten Adhäsionslagen
22 übereinander angeordnet. Die Schichtstrukturen 10 der Lagen sind entlang des Außenumfangs
durch eine Heißsiegelnaht 42 miteinander verbunden, sodass die Verpackung 38 ein in
ihrem Innenraum aufgenommenes Gut umschließt. Die jeweiligen Adhäsionslagen 22 der
übereinander angeordneten Lagen sind Ausführungsformen von in der Beschreibungseinleitung
genannten Kontaktlagen.
[0073] Die Adhäsionslage 22 der in Figur 3 für die Lagen verwendeten Schichtstruktur 10
kann im Unterschied zur Beschreibung dieser Struktur im Zusammenhang mit der Figur
1 als Kaltkleberlage ausgebildet sein. Die Schichtstrukturen 10 der Lagen sind dann
entlang des Außenumfangs durch eine Kaltsiegelnaht 42' miteinander verbunden, wobei
diese Alternative ebenso in Figur 3 eingezeichnet ist. Diese Kaltsiegelnaht 42' lässt
sich in bekannter Art und Weise öffnen und wieder verschließen.
[0074] Figur 4 zeigt eine als Beutel ausgebildete Ausführungsform einer Verpackung 138,
welche viele Aspekte der in Figur 3 beschriebenen Ausführungsform der Verpackung 38
aus Lagen mit Schichtstrukturen 10 zeigt, bei welchen die Adhäsionslage 22 eine Heißsiegellage
ist. Im Folgenden werden nur die Unterschiede der Verpackung 138 zu der Verpackung
38 beschrieben. Elemente und Abschnitte der Verpackung 138, welche denjenigen der
Verpackung 38 entsprechen, sind mit einem bezüglich der entsprechenden Elemente bzw.
Abschnitte der Verpackung 38 um 100 erhöhten Bezugszeichen versehen, und es wird explizit
auf die entsprechende Beschreibung der Verpackung 38 verwiesen. Dies gilt nicht für
die Verwendung der Bezugszeichen für die beschriebene Schichtstruktur 10 und deren
Lagen und Schichten.
[0075] In der Ausführungsform der Figur 4 weist die Lage 140 eine Öffnung 144 auf, welche
einen Zugang zum Innenraum der Verpackung 138 ermöglicht. Die Öffnung 144 ist durch
eine aus einer Schichtstruktur 10 ausgebildete Abdeckung 146 bedeckt. In diesem Fall
ist die Schutzlackschicht 18 der Schichtstruktur 10 der Lage 140 die Kontaktlage der
Lage 140. Die Abdeckung 146 ist eine Ausbildungsform einer Papierdeckelfolie und eines
Obermaterials und die Lage 140 ist eine Ausbildungsform eines Untermaterials. Beim
Abziehen der Abdeckung 146 von der Lage 140 trennt sich die Adhäsionslage 22 der Abdeckung
146 im Wesentlichen entlang des Umfangs der Öffnung 144 durch Rissbildung auf und
ein Abschnitt der Adhäsionslage 22 der Abdeckung 146 verbleibt aufgrund der Trennung
der Adhäsionslage 22 der Abdeckung 146 von der Releaselack-Auftragsschicht 20 der
Abdeckung 146 auf der Kontaktlage der Lage 140. Sofern anstelle einer Heißsiegellage
eine Kaltkleberlage als Adhäsionslage 22 der Schichtstruktur 10 der Abdeckung 146
verwendet wird, so bildet dieser auf der Kontaktlage verbleibende Abschnitt der Adhäsionslage
22 der Abdeckung 146 eine freiliegende Haftfläche aus. Diese Haftfläche kann dazu
dienen, die Öffnung 144 durch Anbringen der Abdeckung 146 oder durch einen Abschnitt
der Verpackung 138 zu verschließen, wobei der Abschnitt der Verpackung 138 durch Falten
dieser Verpackung 138 über die Öffnung 144 und in Kontakt mit der Haftfläche gebracht
werden kann. Hierdurch wird ein wiederverschließbarer Klebeverschluss der Verpackung
138 ausgebildet.
[0076] Figur 5 zeigt eine als Beutel ausgebildete Ausführungsform einer Verpackung 238,
welche aus zwei übereinander angeordneten, gegebenenfalls abgesehen vom Aufdruck,
im Wesentlichen identischen Verpackungsmateriallagen ausgebildet ist. In Figur 5 ist
nur die in der dargestellten Ansicht oben liegende Verpackungsmateriallage 212 dargestellt.
Diese Verpackungsmateriallagen können Monolagen aus Kunststoff sein. Diese Verpackungsmateriallagen
sind entlang des Außenumfangs durch eine Heißsiegelnaht 242 miteinander verbunden,
sodass die Verpackung 238 ein in ihrem Innenraum aufgenommenes Gut umschließt. Die
Verpackungsmateriallage 212 weist eine Öffnung 244 auf, welche einen Zugang zum Innenraum
der Verpackung 238 ermöglicht. Die Öffnung 244 ist durch eine aus einer Schichtstruktur
210 oder 310 ausgebildete Abdeckung 246 bedeckt, wie sie in Bezug auf die Figuren
6 und 7 jeweils beschrieben wird.
[0077] Figur 6 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Schichtstruktur 210, welche die Abdeckung
246 ausbildet und auf der Verpackungsmateriallage 212 aufgebracht ist. Die Schichtstruktur
210 entspricht in vielen Aspekten der in Figur 1 beschriebenen Ausführungsform der
Schichtstruktur 10. Im Folgenden werden, sofern nicht anders dargelegt, nur die Unterschiede
der Schichtstruktur 210 zu der Schichtstruktur 10 beschrieben. Elemente und Abschnitte
der Schichtstruktur 210, welche denjenigen der Schichtstruktur 10 entsprechen, sind
mit einem bezüglich der entsprechenden Elemente bzw. Abschnitte der Schichtstruktur
10 um 200 erhöhten Bezugszeichen versehen, und es wird explizit auf die entsprechende
Beschreibung der der Schichtstruktur 10 verwiesen.
[0078] Die Schichtstruktur 210 der Abdeckung 246 ist, ebenso wie die Schichtstruktur 10,
flächig ausgebildet und erstreckt sich in einer Längsrichtung L, einer Breitenrichtung
B, welche in Figur 6 senkrecht zur Zeichenebene verläuft, und einer Dickenrichtung
D, welche in Figur 5 senkrecht zur Zeichenebene verläuft. In diesen Schichtstrukturen
10, 210 ist die Adhäsionslage von der Schutzlackschicht in Dickenrichtung D beabstandet.
In einem Teilabschnitt TA ist die Schichtstruktur 210 in Dickenrichtung D frei von
einer Releaselack-Auftragsschicht. Der Teilabschnitt TA der Schichtstruktur 210 ist
gegenüber dem den Rest der Schichtstruktur 210 ausbildenden Teilabschnitt TB der Schichtstruktur
210 durch eine Ebene K abgegrenzt, welche senkrecht zur Längsrichtung L und parallel
zur Dickenrichtung D verläuft.
[0079] Die Schichtstruktur 210 weist über ihre gesamte Flächenerstreckung eine konstante
Abmessung H0 in Dickenrichtung auf. Dies wird erreicht, indem im Teilabschnitt TA
die Adhäsionslage 222 eine Abmessung H1 in Dickenrichtung D aufweist, welche gleich
der Summe der Abmessung H2 der Adhäsionslage 222 in Dickenrichtung D im Teilabschnitt
TB und der Abmessung H3 der im Teilabschnitt TB vorliegenden Releaselack-Auftragsschicht
220 ist. Die Adhäsionslage 222 weist entlang einer Erstreckungsrichtung der Schichtstruktur
210, hier beispielhaft der Längsrichtung L, voneinander verschiedene Abmessungen H1,
H2 in Dickenrichtung D auf.
[0080] Wird nun die Abdeckung 246 in Abziehrichtung P abgezogen, so löst sich die Adhäsionslage
222 von der Releaselack-Auftragsschicht 220. Die Adhäsionslage 222 trennt sich entlang
des Umfangs der Öffnung 244 durch Rissbildung auf und es verbleibt ein Abschnitt der
Adhäsionslage 222 auf der ein Untermaterial ausbildenden Verpackungsmateriallage 212,
wie dies bereits in Bezug auf die Ausführungsform der Figur 4 erläutert wurde. Die
Trennung der Adhäsionslage 222 von der Releaselack-Auftragsschicht 220 beginnt beim
Abziehen in Abziehrichtung P an einem ersten Endabschnitt 248 der Schichtstruktur
210. Sobald diese Trennung das an der Ebene K liegende Ende der Releaselack-Auftragsschicht
220 erreicht, spürt die Person, welche die Abdeckung 246 abzieht, einen erhöhten Widerstand,
da die Haftkraft zwischen der Adhäsionslage 222 und der Papierlage 214 größer ist
als die Haftkraft zwischen der Releaselack-Auftragsschicht 220 und der Adhäsionslage
222. Vorzugsweise bildet sich beim Abziehen der Abdeckung 246 in Abziehrichtung P
entlang der Ebene K eine Knicklinie in der Schichtstruktur 210 aus, an der die Abdeckung
246 abknickt. Handelt es sich bei der Adhäsionslage 222 um eine Kaltkleberschicht,
so bildet die auf der Verpackungsmateriallage 212 nach dem Abziehen der Abdeckung
246 verbleibende freiliegende Adhäsionslage 222 eine Haftfläche aus, an der die Abdeckung
246 wieder haften und die Öffnung 244 wieder verschließen kann.
[0081] Figur 7 zeigt eine dritte Ausführungsform einer Schichtstruktur 310, welche als Alternative
zur Schichtstruktur 210 die Abdeckung 246 ausbildet und auf der Verpackungsmateriallage
212 aufgebracht ist. Die Schichtstruktur 310 entspricht in vielen Aspekten der in
Figur 6 beschriebenen Ausführungsform der Schichtstruktur 210. Im Folgenden werden,
sofern nicht anders dargelegt, nur die Unterschiede der Schichtstruktur 310 zu der
Schichtstruktur 210 beschrieben. Elemente und Abschnitte der Schichtstruktur 310,
welche denjenigen der Schichtstruktur 210 entsprechen, sind mit einem bezüglich der
entsprechenden Elemente bzw. Abschnitte der Schichtstruktur 210 um 100 erhöhten Bezugszeichen
versehen, und es wird explizit auf die entsprechende Beschreibung der Schichtstruktur
210 verwiesen.
[0082] Im Unterschied zur Schichtstruktur 210 ist die Abmessung der Schichtstruktur 310
über ihre Flächenerstreckung in Dickenrichtung D nicht über ihre gesamte Flächenerstreckung
gleich. Im Teilabschnitt TA ist diese Abmessung H4 der Schichtstruktur 310 in Dickenrichtung
D geringer als die Abmessung H5 der Schichtstruktur 310 in Dickenrichtung D im Teilabschnitt
TB. Die Abmessung H6 der Adhäsionslage 322 in Dickenrichtung D ist in den Teilabschnitten
TA und TB im Wesentlichen gleich. Die Abmessung H5 ist um die Abmessung H7 der Releaselack-Auftragsschicht
320 größer als die Abmessung H4. Wird die Abdeckung 246 auf die Verpackungsmateriallage
212 aufgeklebt, so bildet sich eine rein schematisch und aus Gründen deutlicher Illustration
überzeichnet angedeutete Stufe 350 aus. Die Stufe 350 kann, wie in der Figur 7 angedeutet,
im Wesentlichen in der Verpackungsmateriallage 212 ausgebildet sein, oder, wie durch
die einen Außenflächenverlauf der Schichtstruktur andeutenden Linien 352, 354 skizziert,
im Wesentlichen in der Abdeckung 246 ausgebildet sein. Die Änderung des Verlaufs der
Verpackungsmateriallage 212 ist der Übersicht halber nicht in der Figur 7 angedeutet.
Alternativ kann die Stufe 350 kann sowohl in der Verpackungsmateriallage 212 als auch
in der Abdeckung 246 ausgebildet sein.
[0083] Die Stufe 350 ist zur besseren Wahrnehmung als Sprung in der Figur 7 schematisch
dargestellt. Tatsächlich wird die Stufe 350, sowie alle möglicherweise vorhandenen
Stufen in der Verpackungsmateriallage 212, der Adhäsionslage 322 und/oder der gesamten
Schichtstruktur 310 oder ihren Lagen und/oder Schichten, nicht als Sprung sondern
als eine sich in Längsrichtung L über eine gewisse Länge erstreckende Abweichung des
Verlaufs dieser Lagen, Schichten und/oder Strukturen von einem geraden bzw. ebenen
Verlauf ausgebildet sein.
1. Schichtstruktur (10; 210; 310), umfassend eine Adhäsionslage (22; 222; 322), eine
Papierlage (14; 214; 314) und zwischen der Adhäsionslage (14; 214; 314) und der Papierlage
(14; 214; 314) eine Trennlage (20; 220; 320), wobei die Adhäsionslage (22; 222; 322)
die Trennlage (20; 220; 320) kontaktiert, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennlage (20; 220; 320) als Releaselack-Auftragsschicht (20; 220; 320) auf die
Papierlage (14; 214; 314) aufgetragen ist und die Papierlage (14; 214; 314) kontaktiert.
2. Schichtstruktur (10; 210; 310) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Releaselack-Auftragsschicht (20; 220; 320) eine Releaselack-Auftragsschicht (20;
220; 320) auf Polyamidbasis ist.
3. Schichtstruktur (10; 210; 310) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Releaselack-Auftragsschicht (20; 220; 320) mit einem Auftragsgewicht von mindestens
1,0 g/m2 auf die Papierlage (14; 214; 314) aufgetragen ist, und/oder dass die Releaselack-Auftragsschicht
(20; 220; 320) mit einem Auftragsgewicht von nicht mehr als 5 g/m2 auf die Papierlage (14; 214; 314) aufgetragen ist.
4. Schichtstruktur (10; 210; 310) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftkraft zwischen der Releaselack-Auftragsschicht (20; 220; 320) und der Papierlage
(14; 214; 314) größer ist als zwischen der Releaselack-Auftragsschicht (20; 220; 320)
und der Adhäsionslage (22; 222; 322).
5. Schichtstruktur (10; 210; 310) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Adhäsionslage (22; 222; 322) Farbpigmente enthält.
6. Schichtstruktur (10; 210; 310) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Adhäsionslage (22; 222; 322) eine Heißsiegellage (22; 222; 322) oder eine Kaltkleberlage
ist.
7. Schichtstruktur (10; 210; 310) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Adhäsionslage (22; 222; 322) vollflächig oder unter Aussparung von Flächenbereichen
nur teilflächig auf die Releaselack-Auftragsschicht (20; 220; 320) aufgetragen ist.
8. Schichtstruktur (10; 210; 310) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Papierlage (14; 214; 314) ein Flächengewicht von 40 g/m2 bis 120 g/m2, vorzugsweise von 80 g/m2 bis 100 g/m2, besonders bevorzugt von 90 g/m2 aufweist.
9. Schichtstruktur (10; 210; 310) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Papierlage (14; 214; 314) auf der von der Releaselack-Auftragsschicht (20; 220;
320) abgewandten Seite (14a; 214a; 314a) einen Farbauftrag (16; 216; 316) oder/und
eine Schutzlackschicht (18; 218; 318) aufweist.
10. Schichtstruktur (10; 210; 310) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtstruktur (10; 210; 310) nur die genannten Lagen und Schichten (14, 16,
18, 20, 22; 214, 216, 218, 220, 222; 314, 316, 318, 320, 322) aufweist und/oder dass
die Schichtstruktur (10; 210; 310) nur durch Auftrag flüssiger oder pastöser Schichten
auf die Papierlage (14; 214; 314) gebildet ist.
11. Schichtstruktur (10; 210; 310) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtstruktur (10; 210; 310) ein Deckel für einen Behälter oder/und ein Haftetikett
oder eine Materialbahn ist.
12. Verfahren zur Herstellung einer Schichtstruktur (10; 210; 310) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, umfassend die folgenden Schritte:
- Transportieren einer Papierbahn (14; 214; 314) durch eine Auftragsvorrichtung hindurch,
- während des Transports Auftragen von Releaselack auf eine Seite (14b) der Papierbahn
(14; 214; 314),
- Beschichten des Releaselacks mit Adhäsionsmaterial, wie Siegellack oder Kaltkleber.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
gekennzeichnet durch die folgenden weiteren Verfahrensschritte:
- Bedrucken der anderen Seite (14a; 214a; 314a) der Papierbahn (14; 214; 314), auf
welche kein Releaselack aufgetragen wird oder ist, mit wenigstens einer Druckfarbe,
- optional: Beschichten des Druckfarbauftrags (16; 216; 316) mit einem Schutzlack.
14. Anordnung, umfassend eine Schichtstruktur (10; 210; 310) nach einem der Ansprüche
1 bis 11 und ein Untermaterial, wobei die Adhäsionslage (22; 222; 322) der Schichtstruktur
(10; 210; 310) an dem Untermaterial haftet.
15. Verfahren zur Herstellung einer Anordnung nach Anspruch 14, umfassend die folgenden
Schritte:
- Bereitstellen einer Schichtstruktur (10; 210; 310) nach einem der Ansprüche 1 bis
11, und
- Siegeln der Schichtstruktur (10; 210; 310) gegen ein Untermaterial.