(19)
(11) EP 3 950 143 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.02.2022  Patentblatt  2022/06

(21) Anmeldenummer: 20189931.7

(22) Anmeldetag:  06.08.2020
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B05C 3/08(2006.01)
B08B 3/04(2006.01)
B05B 13/02(2006.01)
B04B 3/00(2006.01)
B65G 49/02(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B05C 3/08; B04B 5/02; B05B 13/0257
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: WMV Apparatebau GmbH
51570 Windeck (DE)

(72) Erfinder:
  • MÜLLER, Martin
    53773 Hennef (DE)
  • JONGEN, Hubert
    51570 Windeck (DE)
  • BECKMANN, Gregor
    51570 Windeck (DE)

(74) Vertreter: Neumann Müller Oberwalleney & Partner Patentanwälte 
Overstolzenstraße 2a
50677 Köln
50677 Köln (DE)

   


(54) ANLAGE ZUM BEHANDELN VON MASSENTEILEN


(57) Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Behandeln von Massenteilen, wobei die Anlage umfasst: eine Tragstruktur (1) mit einem Tragelement (9), einen Korbträger (8), der gegenüber dem Tragelement (9) um eine Hauptachse (D) drehbar gelagert ist, eine Drehantriebsvorrichtung (11) zum Drehen des Korbträgers (8) um die Hauptachse (D), zumindest einen Zentrifugenkorb (7) zum Aufnehmen der Massenteile, und je Zentrifugenkorb (7) eine Verbindungsanordnung (17) zum reversibel lösbaren Verbinden des jeweiligen Zentrifugenkorbs (7) mit dem Korbträger (8), wobei die zumindest eine Verbindungsanordnung (17) mehrere Verbindereinheiten (18) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindereinheiten (18) jeweils einen Basiskörper (19) mit einer Bolzenaufnahme (20), einen in die Bolzenaufnahme (20) einführbaren Verbindungsbolzen (21) und einen Verriegelungsmechanismus (22) aufweisen, wobei in einem verbundenen Zustand die Verbindungsbolzen (21) in den Bolzenaufnahmen (20) eingeführt und mittels der Verriegelungsmechanismen (22) an den Basiskörpern (19) fixiert und in einem gelösten Zustand die Verbindungsbolzen (21) relativ zu den Basiskörpern (19) axial verlagerbar sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Behandeln von Massenteilen, wobei die Anlage umfasst: eine Tragstruktur mit einem Tragelement, einen Korbträger, der gegenüber dem Tragelement um eine Hauptachse drehbar gelagert ist, eine Drehantriebsvorrichtung zum Drehen des Korbträgers um eine Hauptachse, zumindest einen Zentrifugenkorb zum Aufnehmen der Massenteile, und je Zentrifugenkorb eine Verbindungsanordnung zum reversibel lösbaren Verbinden des jeweiligen Zentrifugenkorbs mit dem Korbträger, wobei die zumindest eine Verbindungsanordnung mehrere Verbindereinheiten aufweist.

[0002] Derartige Anlagen werden zum Behandeln, beispielsweise zum Beschichten von insbesondere schüttbaren Massenteilen, wie Schrauben, Stanzteile oder dergleichen eingesetzt. Nachdem die Massenteile in den Zentrifugenkorb geschüttet wurden, wird der Zentrifugenkorb in ein Tauchbad mit einem flüssigen Beschichtungsmittel eingetaucht. Anschließend wird der Zentrifugenkorb außerhalb des Beschichtungsmittels geschleudert, um überschüssiges Beschichtungsmittel von den Massenteilen ab zuschleudern.

[0003] Eine solche Anlage zum Behandeln von Massenteilen in einer Behandlungsflüssigkeit ist aus der EP 1 319 444 B1 bekannt. Die Massenteile sind in einem Zentrifugenkorb aufgenommen, der einen radial nach außen offenen, sprich C-förmigen Korbrand aufweist. Zum Herstellen einer reversibel lösbaren Verbindung mit dem Zentrifugenkorb weist die Anlage einen Korbträger mit zwei Klemmbacken auf, die beim horizontalen Einfahren des Zentrifugenkorbs in einen Arbeitsraum der Anlage in den C-förmigen Korbrand eingreifen. Anschließend werden die Klemmbacken durch umfangsverteilt angeordnete Federpakete axial nach oben gezogen, wodurch der Zentrifugenkorb am Korbträger festgeklemmt wird.

[0004] Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Anlage nach dem Stand der Technik zu verbessern.

[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Anlage der eingangs genannten Art, bei der die Verbindereinheiten jeweils einen Basiskörper mit einer Bolzenaufnahme, einen in die Bolzenaufnahme einführbaren Verbindungsbolzen und einen Verriegelungsmechanismus aufweisen, wobei in einem verbundenen Zustand die Verbindungsbolzen in den Bolzenaufnahmen eingeführt und mittels der Verriegelungsmechanismen an den Basiskörpern fixiert und in einem gelösten Zustand die Verbindungsbolzen relativ zu den Basiskörpern axial verlagerbar sind.

[0006] Von Vorteil ist, dass im verbundenen Zustand der zumindest eine Zentrifugenkorb translatorisch und rotatorisch zumindest weitestgehend spielfrei am Korbträger befestigt ist. Denn die in die Bolzenaufnahmen eingeführten Verbindungsbolzen sind im verbundenen Zustand mittels der Verriegelungsmechanismen an den Basiskörpern, bezogen auf die Hauptachse, axial und radial fest gehalten. Dadurch nehmen die Verbindereinheiten die im Betrieb der Anlage durch den zumindest einen rotierenden Zentrifugenkorb erzeugten Fliehkräfte auf. Somit kann im verbundenen Zustand das im Betrieb der Anlage von der Drehantriebsvorrichtung aufgebrachte Drehmoment von dem Korbträger über die zumindest eine Verbindungsanordnung auf den zumindest einen Zentrifugenkorb sicher übertragen werden. In bevorzugter Weise ist der zumindest eine Zentrifugenkorb nur über die Verbindereinheiten der zumindest einen Verbindungsanordnung mit dem Korbträger verbunden. Erst nach Lösen der Verriegelungsmechanismen sind die Verbindungsbolzen relativ zu den Basiskörpern axial verlagerbar, sodass der zumindest eine Zentrifugenkorb vom Korbträger entkoppelt, respektive getrennt werden kann. Im Ergebnis kann auf einfache, schnelle und automatisierte Weise der zumindest eine Zentrifugenkorb sicher und weitestgehend spielfrei mit dem Korbträger verbunden und vom Korbträger gelöst werden.

[0007] Insbesondere sind die Verriegelungsmechanismen an den Basiskörpern angeordnet. Dadurch sind die Verbindereinheiten im verbundenen Zustand einfacher zu sichern.

[0008] Grundsätzlich können die Verriegelungsmechanismen aber auch getrennt von den Basiskörpern sein, in dem die eingeführten Verbindungsbolzen beispielsweise mittels beabstandet zu den Basiskörpern geführt gehaltenen Verriegelungsbolzen gesichert werden. Ebenso sind Schrauben, Bügel oder dergleichen zum Verhindern einer axialen Relativbewegung zwischen den in die Bolzenaufnahmen eingeführten Verbindungsbolzen und den Basiskörpern möglich.

[0009] Vorzugsweise sind die Verriegelungsmechanismen pneumatisch betätigbar. Da Druckluft brand- und explosionssicher ist, kann die Anlage somit auch zum Behandeln von Massenteilen in lösemittelhaltigen Beschichtungsmitteln eingesetzt werden. Zudem sind pneumatische Systeme wartungsfreundlich und langlebig. Die Basiskörper mit den pneumatisch betätigbaren Verriegelungsmechanismen können pneumatisch angetriebene Zentrierspanner sein. Bevorzugt sind die Verriegelungsmechanismen drucklos gespannt und können durch auf die Verriegelungsmechanismen einwirkende Druckluft in eine gelöste Stellung überführt werden. Weiterhin kann die Drehantriebsvorrichtung eine um die Hauptachse rotierend antreibbare Längswelle aufweisen, wobei die Längswelle als Hohlwelle gestaltet ist, durch die eine Pneumatikleitung von der Tragstruktur zum Korbträger geführt ist. Auf diese Weise sind die Verriegelungsmechanismen über eine am Korbträger angeordnete Pneumatikleitung an eine pneumatische Ringleitung der Anlage anschließbar.

[0010] Die Verriegelungsmechanismen können jeweils Formschlusselemente aufweisen, die am Basiskörper verlagerbar angeordnet sind. Die Formschlusselemente können jeweils parallel zu einer Ebene verlagerbar sein, die quer, insbesondere senkrecht zur Hauptachse ausgerichtet ist. Vorzugsweise sind die Formschlusselemente quer, insbesondere radial zu einer Mittelachse des jeweiligen Basiskörpers verlagerbar. Zum Fixieren der in die Bolzenaufnahmen eingeführten Verbindungsbolzen können die Formschlusselemente hin zur Mittelachse des jeweiligen Basiskörpers verlagert werden. Die Formschlusselemente können Verriegelungsbolzen sein, die an den Basiskörpern verlagerbar angeordnet sind. Vorzugsweise sind an jedem der Basiskörper zwei der Formschlusselemente, insbesondere der Verriegelungsbolzen verlagerbar angeordnet, die einander diametral gegenüber liegend angeordnet sind. Die Verriegelungsmechanismen können Federn umfassen, die die Formschlusselemente in eine verriegelte Stellung, das heißt hin zur Mittelachse des jeweiligen Basiskörpers, mit Federkraft beaufschlagen. Dadurch sind die Verbindereinheiten drucklos gespannt. Der Lösevorgang der Verriegelungsmechanismen kann pneumatisch oder grundsätzlich auch hydraulisch erfolgen. Alternativ zur Ausgestaltung als Verriegelungsbolzen können die Formschlusselemente auch am jeweiligen Basiskörper senkrecht zur Mittelachse verlagerbar angeordnete Kugeln sein. Im Ergebnis stellen die Verbindereinheiten eine sichere Verbindung her, die auch bei Störungen im Betriebsablauf der Anlage, beispielsweise verursacht durch einen Ausfall der elektrischen Stromversorgung oder durch einen Ausfall pneumatischer oder hydraulischer Systeme, den zumindest einen Zentrifugenkorb im verbundenen Zustand sicher am Korbträger halten.

[0011] Insbesondere können die Verbindungsbolzen jeweils eine um eine Bolzenachse umlaufende Nut aufweisen, in die im verbundenen Zustand die Formschlusselemente formschlüssig eingreifen. Dadurch sind die Verbindungsbolzen im verbundenen Zustand zumindest weitestgehend spielfrei in den Bolzenaufnahmen der Basiskörper axial und radial zur jeweiligen Mittelachse fixiert. Die Bolzenachsen verlaufen parallel zur Hauptachse, zumindest wenn der zumindest einen Zentrifugenkorb mit dem Korbträger verbunden ist.

[0012] Weiterhin können die Basiskörper an dem Korbträger und die Verbindungsbolzen an dem zumindest einen Zentrifugenkorb angeordnet sein. Dadurch kann der zumindest eine Zentrifugenkorb einfacher gereinigt werden. Denn die Verbindungsbolzen sind die passiven Verbindungspartner einer jeden Verbindereinheit, da die Verbindungsbolzen im eingeführten Zustand durch die Verriegelungsmechanismen in den Bolzenaufnahmen der Basiskörper fixiert, respektive eingespannt werden. Somit kann der zumindest eine Zentrifugenkorb auch getrennt vom Korbhalter sandgestrahlt werden, ohne die Beschädigung der Verbinder, hier der Verbindungsbolzen, zu befürchten. Bei Anordnung der Basiskörper am Korbträger ist weiterhin von Vorteil, dass die aktiven Verbindungspartner der Verbindereinheit einfacher an ein Versorgungsnetz der Anlage anschließbar sind. Auf diese Weise können die Verriegelungsmechanismen direkt an die Pneumatikleitung angeschlossen werden, die am Korbträger bereitgestellt sein kann.

[0013] Des Weiteren kann der Korbträger je Zentrifugenkorb eine Halteplattform aufweisen, wobei die Basiskörper der zumindest einen Verbindungsanordnung an der Halteplattform angeordnet sein können. Dadurch kann der zumindest einen Zentrifugenkorb einfacher am Korbträger angekoppelt und von diesem wieder abgekoppelt werden. Die zumindest eine Halteplattform kann auch als Korbaufnahme bezeichnet werden. Die zumindest eine Halteplattform ist zweckmäßigerweise an einer vom Tragelement abgewandten Unterseite des Korbträgers angeordnet, um den zumindest einen Zentrifugenkorb am Korbträger hängend anschließen zu können. Die zumindest eine Halteplattform kann flanschförmig ausgebildet sein. In Axialansicht kann das Profil der zumindest einen Halteplattform beispielsweise die Form eines Polygons, Kreis oder die Form einer anderen geometrischen Figur aufweisen. Entscheidend dabei ist, dass die am Korbträger angeordneten Komponenten der Verbindereinheiten angeordnet werden können, um mit den Gegenkomponenten der Verbindereinheiten an dem zumindest einen Zentrifugenkorb verbunden werden zu können. Von Vorteil sind dabei Formen, die symmetrisch zur Korbachse sind, um Unwuchten zu vermeiden.

[0014] Insbesondere sind die Verbindereinheiten der zumindest einen Verbindungsanordnung an der zumindest einen Halteplattform in Umfangsrichtung um eine Korbachse beabstandet zueinander angeordnet. Die zumindest eine Korbachse ist vorzugsweise parallel zur Hauptachse ausgerichtet. Der zumindest eine Zentrifugenkorb kann rotationssymmetrisch zu der Korbachse sein. Auf diese Weise werden Unwuchten im Betrieb der Anlage verringert, respektive vermieden. Wenn der Korbträger zum Halten von nur einem Zentrifugenkorb ausgelegt ist, dann fällt die Korbachse mit der Hauptachse zusammenfallen. Grundsätzlich kann der eine Zentrifugenkorb auch exzentrisch zur Hauptachse am Korbträger gehalten sein. Im verbundenen Zustand kann dann die Korbachse von der Hauptachse radial beabstandet sein. Wenn der Korbträger dagegen zum Halten von mehreren Zentrifugenkörben, insbesondere von zwei, drei, vier, fünf oder sechs Zentrifugenkörben ausgelegt ist, dann sind die Korbachsen radial von der Hauptachse beabstandet.

[0015] Weiterhin können die Verbindereinheiten der zumindest einen Verbindungsanordnung gleichbeabstandet zur Korbachse angeordnet sein. Besonders gute Ergebnisse wurden mit drei der Verbindereinheiten erreicht. Grundsätzlich kann die Anlage aber auch mehr als drei der Verbindereinheiten aufweisen, um den zumindest einen Zentrifugenkorb beim Rotieren um die Hauptachse stets sicher am Korbträger zu halten. Dies kann vor allem dann von Vorteil sein, wenn die im Betrieb der Anlage durch den zumindest einen rotierenden Zentrifugenkorb erzeugten Fliehkräfte, respektive die zu erwartenden Fliehkräfte eine noch stabilere Verbindung zwischen dem zumindest einen Zentrifugenkorb und dem Korbträger notwendig machen.

[0016] An dem Korbträger können mehrere der Halteplattformen angeordnet sein, um mehrere der Zentrifugenkörbe gleichzeitig mit der Anlage behandeln zu können. Insbesondere können die Halteplattformen von der Drehantriebsvorrichtung um die jeweilige Korbachse drehend antreibbar sein. Dadurch können die Zentrifugenkörbe unabhängig von einer Rotationsbewegung des Korbträgers um die Hauptachse um die Korbachsen rotiert werden.

[0017] Die Verbindungsbolzen der zumindest einen Verbindungsanordnung können von einer stirnseitig ausgebildeten Verbindungsfläche des zumindest einen Zentrifugenkorbs vorstehen. Beispielsweise kann der zumindest einen Zentrifugenkorb einen insbesondere umlaufenden Rand aufweisen, dessen Stirnseite die Verbindungsfläche aufweist. Vorzugsweise ist die Verbindungsfläche im verbundenen Zustand senkrecht zur Hauptachse ausgerichtet. Des Weiteren kann der zumindest eine Zentrifugenkorb einen Verbindungsflansch aufweisen, der die Verbindungsfläche umfasst. Der Verbindungsflansch kann endseitig an dem jeweiligen Zentrifugenkorb angeordnet sein und kann, bezogen auf die jeweilige Korbachse, radial nach außen abstehen. Dadurch wird eine größere Verbindungsfläche bereitgestellt, die ausreichend Platz zur Anordnung der Komponenten der Verbindereinheiten an dem zumindest einen Zentrifugenkorb bietet.

[0018] Vorzugsweise sind die Bolzenachsen der Verbindungsbolzen parallel zur Hauptachse ausgerichtet. Insbesondere weisen die Bolzenaufnahmen der Basiskörper jeweils eine Mittelachse auf, die ebenfalls parallel zur Hauptachse ausgerichtet ist. Damit geben die Verbindereinheiten eine Steckrichtung vor, die sich parallel zur Hauptachse erstreckt. Dies vereinfacht das An- und Abkoppeln des zumindest einen Zentrifugenkorbs am Korbträger. Zweckmäßigerweise ist der Korbträger zumindest während des Koppelvorgangs derart ausgerichtet, dass die Hauptachse parallel zur Schwerkraftrichtung verläuft. Um den zumindest einen Zentrifugenkorb mit dem Korbträger zu verbinden, kann der zumindest eine Zentrifugenkorb höhenverstellbar sein. Beispielsweise kann eine Hebevorrichtung vorgesehen sein, die den zumindest einen Zentrifugenkorb entlang der Hauptachse in der Höhe verstellen kann. Die Hebevorrichtung kann den zumindest einen Zentrifugenkorb zum Ankoppeln hochbewegen, das heißt von unten an den Korbträger heranfahren, beziehungsweise zum Abkoppeln wieder nach unten hin absenken. Grundsätzlich kann zum Koppeln auch der Korbträger höhenverstellbar sein. Hierzu kann der Korbträger höhenverstellbar an einer Tragstruktur, insbesondere einem Transportwagen, gehalten sein. Grundsätzlich kann aber auch der Korbträger und der zumindest eine Zentrifugenkorb zum An- und/oder Abkoppeln gemeinsam aufeinander zu beziehungsweise voneinander weg bewegt werden.

[0019] Vorzugsweise weist der zumindest eine Zentrifugenkorb eine perforierte, respektive mit Löchern versehene Wand auf. Weiterhin kann der zumindest eine Zentrifugenkorb genau eine Kammer zum Aufnehmen der Massenteile aufweisen. Dadurch ist der zumindest eine Zentrifugenkorb auf einfache Weise mit Massenteilen befüllbar. Um die im Betrieb der Anlage durch den zumindest einen rotierenden Zentrifugenkorb erzeugten Rückstellmomente zu reduzieren, kann der zumindest eine Zentrifugenkorb auch in mehrere, insbesondere zwei. Drei, vier, fünf, sechs oder sieben Kammern unterteilt sein. Dadurch ist die Anlage laufruhiger und langlebiger. Weiterhin gewährleistet dies eine kontinuierliche Lageänderung, respektive ein Umwälzen der Massenteile beim Drehen des zumindest einen Zentrifugenkorbs. Die Kammern sind räumlich voneinander getrennt und sind in Umfangsrichtung verteilt angeordnet und nach oben hin offen, um die Massenteile einfüllen zu können. Die Wände des Zentrifugenkorbs können perforiert, respektive mit Löchern versehen sein. Insbesondere ist eine ungerade Anzahl an Kammern vorgesehen. Durch die ungerade Anzahl von Kammern je Zentrifugenkorb wird das Gesamtvolumen des Zentrifugenkorbs maximiert.

[0020] Die Tragstruktur kann ein ortsfestes Gestell sein. Das Tragelement kann ein Querbalken sein, der starr in der Tragstruktur eingebunden ist. Alternativ kann das Tragelement um eine horizontale Schwenkachse schwenkbar in der Tragstruktur gehalten sein. In geschwenkter Stellung werden die im zumindest einen Zentrifugenkorb enthaltenen Massenteile besser umgewälzt.

[0021] Die mit der Anlage zu behandelnden Massenteile können beispielsweise Schrauben, Stanzteile oder ein anderes Schüttgut sein. Die zu behandelnden Massenteile werden in den zumindest einen Zentrifugenkorb gefüllt, der anschließend in eine Behandlungsflüssigkeit getaucht werden kann. Die Anlage kann zumindest ein mit einer Flüssigkeit befüllbares Tauchbecken zum Eintauchen des zumindest einen Zentrifugenkorbs aufweisen. Das Tauchbecken kann mittels einer Hebevorrichtung höhenverstellbar sein. Vorzugsweise sind die Hebevorrichtung für das Tauchbecken und die Hebevorrichtung für den zumindest einen Zentrifugenkorb zwei unterschiedliche Hebevorrichtungen. Grundsätzlich möglich ist aber auch, dass die Hebevorrichtung zur Höhenverstellung des Tauchbeckens und des zumindest einen Zentrifugenkorbs ausgestaltet ist.

[0022] Beim Eintauchen in die Behandlungsflüssigkeit kann der zumindest eine Zentrifugenkorb mit den Massenteilen mit zunächst langsamer Drehzahl um die vorzugsweise vertikal ausgerichtete Hauptachse des Korbträgers und/oder gegebenenfalls um die zumindest eine Korbachse mittels der Drehantriebsvorrichtung drehend angetrieben werden. Weiterhin kann der Korbträger um die horizontale Schwenkachse schwenkbar sein, um den zumindest einen Zentrifugenkorb im verbundenen Zustand schwenken zu können. Dies führt vor allem bei schöpfenden Massenteilen, bei denen sich in Vertiefungen, wie den Innenantrieben von Schrauben, die Behandlungsflüssigkeit sammelt, zu gleichmäßigeren Beschichtungs- und/oder Reinigungsergebnissen. Der zumindest eine Zentrifugenkorb kann anschließend tropfnass aus dem Tauchbecken herausgehoben werden, in dem das Tauchbecken abgesenkt und/oder der zumindest eine Zentrifugenkorb angehoben werden/wird. Bedarfsweise kann außerhalb der Behandlungsflüssigkeit ein Vorgang des Abschleuderns erfolgen, wobei bei höherer Drehzahl eine überschüssige Menge an Behandlungsflüssigkeit abgeschleudert wird.

[0023] Weiterhin kann die Anlage zumindest einen Transportwagen umfassen, an dem der Korbträger höhenverstellbar gehalten sein kann. Der Transportwagen kann horizontal verfahrbar sein. Hierzu kann der Transportwagen auf in dem Gestell oder an einer Raumdecke aufgehängten Schienen über einzelne Behandlungsstationen der Anlage verfahrbar sein. Unterhalb des Fahrweges des Transportwagens kann das zumindest eine Tauchbecken angeordnet sein, das die Behandlungsflüssigkeit enthalten und in das der zumindest eine Zentrifugenkorb durch Höhenverstellung des Korbträgers und/oder durch Höhenverstellung des Tauchbeckens eingetaucht werden kann. Bei einseitig begrenzten Raumverhältnissen kann der Transportwagen auch auf seitlich entlang des zumindest einen Tauchbeckens angeordneten Schienen verfahrbar sein und einen über das Becken ragenden Kragarm haben.

[0024] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden in den Zeichnungen dargestellt und nachstehend beschrieben. Hierin zeigt:
Figur 1
eine erfindungsgemäße Anlage gemäß einer ersten Ausführungsform mit zwei Zentrifugenkörben zum Aufnehmen von Massenteilen in Seitenansicht;
Figur 2
einen vergrößerte Teildarstellung der Anlage aus Figur 1 in perspektivischer Ansicht;
Figur 3
eine vergrößerte Teildarstellung der Anlage aus Figur 1 in Seitenansicht, wobei Verbindereinheiten der Anlage in einem gelösten Zustand gezeigt sind;
Figur 4
eine vergrößerte Teildarstellung der Anlage aus Figur 1 in Seitenansicht, wobei Verbindereinheiten der Anlage in einem verbundenen Zustand gezeigt sind;
Figur 5
eine Schnittansicht entlang der Linie V-V aus Figur 3; und
Figur 6
eine erfindungsgemäße Anlage gemäß einer zweiten Ausführungsform mit einem Zentrifugenkorb zum Aufnehmen von Massenteilen in teilgeschnittener, perspektivischer Darstellung.


[0025] Die Figuren 1 bis 5 zeigen eine Anlage zum Behandeln von Massenteilen gemäß einer ersten Ausführungsform. Die Anlage dient zur Beschichtung von schüttbaren Massenteilen (nicht gezeigt), wie Schrauben, Stanzteile oder dergleichen, wobei die zu beschichtenden Massenteile in eine Beschichtungsflüssigkeit (nicht gezeigt) getaucht und anschließend außerhalb der Beschichtungsflüssigkeit geschleudert werden können.

[0026] In der Figur 1 ist erkennbar, dass die Anlage ein ortsfestes Gestell 1 aufweist, das einen Arbeitsraum 2 umschließt. In dem Arbeitsraum 2 ist ein Lackwagen 3 mit einem Tauchbecken 4 positioniert, der seitlich in den Arbeitsraum 2 hereingeschoben und aus diesem wieder herausgeschoben werden kann. In dem Tauchbecken 4 ist die Beschichtungsflüssigkeit enthalten. Um den Lackwagen 3 samt dem Tauchbecken 4 anheben beziehungsweise absenken zu können, kann an dem Gestell 1 eine Hebevorrichtung 5 angebracht sein. Das Tauchbecken 4 kann somit entlang einer Hochachse, die sich in einem kartesischen Koordinatensystem mit drei Raumrichtungen X, Y und Z entlang der Z-Richtung erstreckt, verlagert werden. In der Figur 1 sind zur Verdeutlichung der Ausrichtung des Gestells 1 die drei Raumrichtungen X, Y und Z eingezeichnet. Die Raumrichtung Z verläuft parallel zur Schwerkraftrichtung. Die Bezeichnungen "unten", "oben", "unterhalb" und "oberhalb" sind als Lageangaben in Bezug auf die Z-Richtung zu verstehen. Unter "horizontal" ist eine Erstreckung parallel zu einer von den beiden Raumrichten X und Y aufgespannten Ebene zu verstehen.

[0027] Oberhalb des Lackwagens 3 ist eine Zentrifuge 6 mit zwei exzentrisch zu einer Hauptachse D der Zentrifuge 6 angeordneten Zentrifugenkörben 7 angeordnet. Die in der Figur 1 gezeigte Zentrifuge 6 kann auch als Planetenzentrifuge bezeichnet werden. Die Zentrifugenkörbe 7 weisen perforierte, respektive mit Löchern versehene Wände auf, die die Beschichtungsflüssigkeit durchdringen können. Weiterhin umfasst jeder Zentrifugenkorb 7, hier, drei Kammern zum Aufnehmen der Massenteile. Zum Befüllen der Zentrifugenkörbe 7 mit den Massenteilen sind die Zentrifugenkörbe 7 nach oben hin offen und können jeweils mittels eines Deckels verschließbar sein. Die Zentrifugenkörbe 7 sind rotationssymmetrisch zur Korbachse K ausgebildet.

[0028] Die Zentrifuge 6 weist einen Korbträger 8 auf, der an einem Querbalken 9 des Gestells 1 befestigt ist. Der Querbalken 9 ist, hier, starr in das Gestell 1 eingebunden. Grundsätzlich möglich ist aber auch, dass der Querbalken 9 um eine horizontale Achse, die sich parallel zur Raumrichtung Z erstreckt, schwenkbar gehalten ist, um die Zentrifuge 6 im Betrieb der Anlage schwenken zu können.

[0029] Der Korbträger 8 weist eine horizontal ausgerichtete Drehtraverse 10 auf. An der Drehtraverse 10 sind die beiden Zentrifugenkörbe 6 reversibel lösbar befestigt. Weiterhin weist die Zentrifuge 6 eine Drehantriebsvorrichtung 11 zum Drehen der Drehtraverse 10 um die Hauptachse D und der Zentrifugenkörbe 7 um die Korbachsen K auf.

[0030] Zum Drehen der Drehtraverse 10 um die Hauptachse D umfasst die Drehantriebsvorrichtung 11 einen oberhalb des Querbalkens 9 stationär gehaltenen Hauptantrieb 12 in Form eines Elektromotors. Der Hauptantrieb 12 ist am Querbalken 9 befestigt, insbesondere festgeschraubt. Weiterhin weist die Drehantriebsvorrichtung 11 eine Längswelle 13 auf, die gegenüber dem Querbalken 9 um die Hauptachse D drehbar gelagert ist. Die Längswelle 13 ist von dem Hauptantrieb 12 um die Hauptachse D drehend antreibbar. Das vom Hauptantrieb 12 erzeugte Drehmoment wird im Betrieb der Anlage über die vertikal ausgerichtete Längswelle 13 auf die unterhalb des Querbalkens 9 hängend angeordnete Drehtraverse 10 übertragen. Hierzu ist die Drehtraverse 10 auf einem dem Korbträger 8 zugewandten Ende der Längswelle 13 befestigt und mit der Längswelle 13 drehfest verbunden, beispielsweise mittels einer Welle-Nabe-Verbindung, die eine Passfeder und Sicherungsmutter umfassen kann.

[0031] Zum Drehen der Zentrifugenkörbe 7 um die Korbachsen K weist die Drehantriebsvorrichtung 11 zwei Nebenantriebe 14 mit vom Hauptantrieb 12 unabhängig arbeitenden Elektromotoren auf, sodass die Zentrifugenkörbe 8 unabhängig von einer Rotationsbewegung der Drehtraverse 8 drehend antreibbar sind. Konkret sind die Nebenantriebe 14 an der Drehtraverse 10 befestigt und treiben jeweils einen Kraftübertragungsstrang 15 an. An einer den Zentrifugenkörben 7 zugewandten Unterseite der Drehtraverse 10 sind Halteplattformen 16 gegenüber der Drehtraverse 10 um die Korbachse K drehbar gelagert. Die Halteplattformen 16 sind flanschartig ausgebildet. Die Halteplattformen 16 sind jeweils mit einem der Kraftübertragungsstränge 15 antriebsverbunden.

[0032] Zum reversibel lösbaren Verbinden der Zentrifugenkörbe 7 mit den Halteplattformen 16 des Korbträgers 8 ist je Zentrifugenkorb 7 eine Verbindungsanordnung 17 vorgesehen. Der Aufbau und die Funktionsweise der Verbindungsanordnungen 17 werden unter Bezugnahme auf die Figuren 2 bis 5 nachstehend beschrieben.

[0033] Die Verbindungsanordnungen 17 weisen, hier, jeweils drei Verbindereinheiten 18 auf. Die Verbindereinheiten 18 sind in Umfangsrichtung um die Korbachse K gleichverteilt und können, wie insbesondere in der Figur 2 erkennbar ist, mit gleichem Abstand zur jeweiligen Korbachse K angeordnet sein.

[0034] Die Verbindereinheiten 18 weisen jeweils einen Basiskörper 19 mit einer Bolzenaufnahme 20, einen in die Bolzenaufnahme 20 einführbaren Verbindungsbolzen 21 und einen Verriegelungsmechanismus 22 auf.

[0035] In einem verbundenen Zustand sind die Verbindungsbolzen 21 in den Bolzenaufnahmen 20 eingeführt und mittels der Verriegelungsmechanismen 22 am Basiskörper 19 fixiert. Der verbundene Zustand ist in den Figuren 1 und 4 gezeigt. In einem gelösten Zustand geben die Verriegelungsmechanismen 22 die Verbindungsbolzen 21 frei, sodass die Verbindungsbolzen 21 relativ zu den Basiskörpern 19 axial verlagerbar sind. Dann können die Verbindungsbolzen 21 aus den Bolzenaufnahmen 20 herausgezogen werden. In dem gelösten Zustand können die Zentrifugenkörbe 7 somit vom Korbträger 8 abgekoppelt werden, wie in den Figuren 2 und 3 gezeigt ist.

[0036] Die Basiskörper 19 sind an den Halteplattformen 16 befestigt und können von diesen hin zu den Zentrifugenkörben 7 axial vorstehen. Die Verbindungsbolzen 21 weisen jeweils eine Bolzenachse A21 auf, die parallel zur Hauptachse D ausgerichtet ist. Vor dem Verbinden werden die Zentrifugenkörbe 7 ausgerichtet, sodass die Bolzenachsen A21 der Verbindungsbolzen 21 mit Mittelachsen A20 der Bolzenaufnahmen 20 zusammenfallen. Dann können die Verbindungsbolzen 21 von unten in die nach unten hin offenen Bolzenaufnahmen 20 eingeführt werden.

[0037] Die Verriegelungsmechanismen 22 weisen je Verbindereinheit 18 zwei federbelastete Formschlusselemente 23 auf. Die Formschlusselemente 23 sind als Verriegelungsbolzen gestaltet. Die Formschlusselemente 23 sind radial zur jeweiligen Mittelachse A20, respektive senkrecht zur Hauptachse D am jeweiligen Basiskörper 19 verlagerbar angeordnet. Die Formschlusselemente 23 sind am jeweiligen Basiskörper 19 einander diametral gegenüberliegend angeordnet. Jedes Formschlusselement 23 ist mit einer gegenüber dem Basiskörper 19 abgestützten Feder (nicht gezeigt) hin zur Mittelachse A20 beaufschlagt. Somit sind im verbundenen Zustand die in die Bolzenaufnahmen 20 eingeführten Verbindungsbolzen 21 durch Federkraft eingespannt. Die Anlage weist ein pneumatisches Versorgungssystem auf, an das die Basiskörper 19 angeschlossen sind, um die Formschlusselemente 23 pneumatisch zu entspannen, respektive gegen die Federkraft und damit weg von den Mittelachsen A20 zu verlagern. Hierzu können an den Halteplattformen 16 Steckkupplungen für pneumatische Leitungen 24 angeordnet sein, über die die Basiskörper 19 in das Versorgungssystem der Anlage einbindbar sind. Die pneumatische Leitung ist durch die als Hohlwelle gestaltete Längswelle 13 geführt. Die Basiskörper 19 mit den Verriegelungsmechanismen 22 können beispielsweise pneumatisch angetriebene Zentrierspanner sein. Grundsätzlich möglich ist aber auch, dass statt eines pneumatischen Versorgungssystems ein hydraulisches Versorgungssystem zum Lösen der Formschlusselemente 23 vorgesehen ist.

[0038] Die Verbindungsbolzen 21 der jeweiligen Verbindungsanordnung 17 stehen parallel zur jeweiligen Korbachse K von einer stirnseitig ausgebildeten Verbindungsfläche 25 des jeweiligen Zentrifugenkorbs 7 vor. Insbesondere in der Figur 2 ist erkennbar, dass der jeweilige Zentrifugenkorb 7 einen Verbindungsflansch 26 aufweist, der endseitig an dem Zentrifugenkorb 7 ausgebildet ist und sich radial zur jeweiligen Korbachse K erstreckt. An einem vom Verbindungsflansch 26 abgewandten Ende ist der jeweilige Zentrifugenkorb 7 mit einer Bodenwand 27 ausgebildet. Die Verbindungsflächen 25 sind an den dem Korbträger 8 zugewandten Oberseiten der Verbindungsflansche 26 ausgebildet und sind im verbundenen Zustand senkrecht zur Hauptachse D beziehungsweise den beiden Korbachsen K ausgerichtet. Die Verbindungsbolzen 21 weisen jeweils bezogen auf die Bolzenachse A21 eine umlaufende Nut 28 auf, in die die jeweiligen Formschlusselemente 21 im verbundenen Zustand formschlüssig eingreifen. Die Verbindungsbolzen 21 können weiterhin einen Bolzenkörper 29 mit einer zentralen Gewindebohrung 30 aufweisen, in die eine Schraube 31 zum Fixieren des jeweiligen Bolzenkörpers 29 am jeweiligen Verbindungsflansch 26 eingeschraubt sein kann, wie in der Figur 5 erkennbar ist. Ebenso können die Basiskörper 19 der Verbindereinheiten 18 in Bohrungen der Halteplattformen 16 eingesetzt und an diesen mit Schrauben 32 befestigt sein.

[0039] Zum Ankoppeln der beiden Zentrifugenkörbe 7 an den Korbträger 8 können die Zentrifugenkörbe 7 auf einer Hebevorrichtung höhenverstellbar angeordnet sein. Hierzu kann die Hebevorrichtung 5 dienen, mit der auch der Lackwagen 3 anhebbar ist.

[0040] Im Betrieb der Anlage können die Zentrifugenkörbe 7 außerhalb des Arbeitsraums 2 mit Massenteilen befüllt und anschließend in den Arbeitsraum 2 hineingefahren werden. Dort können die Zentrifugenkörbe 7 mit der Hebevorrichtung 5 von unten an den Korbträger 8 herangefahren werden. Während des dann erfolgenden Koppelvorgangs werden die Verbindungsbolzen 21 von unten in die Bolzenaufnahmen 20 der Basiskörper 19 eingeführt. Sobald die Nuten 28 der Verbindungsbolzen 21 und die Formschlusselemente 23 einander axial überdecken, werden die mit Federkraft beaufschlagten Formschlusselemente 23 formschlüssig in die Nuten 28 der Verbindungsbolzen 21 gedrückt. Dann sind die Verbindungsbolzen 21 axial und radial gesichert, respektive im Basiskörper 19 eingespannt. In dem verbundenen Zustand sind die beiden Zentrifugenkörbe 7 zumindest weitestgehend spielfrei mit den beiden Halteplattformen 16 des Korbträgers 8 reversibel lösbar verbunden.

[0041] Zum Behandeln der in den Zentrifugenkörben 7 enthaltenen Massenteile kann anschließend der Lackwagen 3 mit dem Tauchbecken 4 mit der Hebevorrichtung 5 von unten an die Zentrifugenkörbe 7 herangefahren werden, um die Zentrifugenkörbe 7 in die Behandlungsflüssigkeit einzutauchen. Dabei können die Nebenantriebe 14 die Zentrifugenkörbe 7 mit langsamer Drehzahl, beispielsweise mit 0,5 bis 10 Umdrehungen pro Minute, in der Behandlungsflüssigkeit um die Korbachsen K rotierend antreiben. Anschließend können die mit den Massenteilen befüllten Zentrifugenkörbe 7 tropfnass aus dem Tauchbecken 4 herausgezogen werden, in dem das auf dem Lackwagen 3 angeordnete Tauchbecken 4 mit der Hebevorrichtung 5 wieder nach unten weg bewegt wird. Um überschüssige Behandlungsflüssigkeit von den Massenteilen zu entfernen, können die Zentrifugenkörbe 7 außerhalb des Tauchbeckens 4 geschleudert werden. Hierbei kann der Hauptantrieb 12 den Korbträger 8 um die Hauptachse D mit höherer Drehgeschwindigkeit, insbesondere mit Drehzahlen von bis zu 200 Umdrehungen pro Minute rotierend antreiben. Zusätzlich oder abwechselnd können die beiden Nebenantriebe 14 die Zentrifugenkörbe 7 bedarfsweise um die Korbachsen K mit Drehgeschwindigkeiten von beispielsweise 0,5 bis 10 Umdrehungen pro Minute rotieren. Die Drehrichtungen der Zentrifugenkörbe 7 um die Korbachsen K können gegenläufig zueinander sein. Entsprechend kann einer der beiden Zentrifugenkörbe 7 zusammen mit dem Korbträger 8 in einer ersten Drehrichtung und der zweite Zentrifugenkorb 7 in eine der ersten Drehrichtung entgegengesetzten zweiten Drehrichtung angetrieben werden. Zum einen dadurch und zum anderen durch die Unterteilung der Zentrifugenkörbe 7 in mehrere Kammern werden die bei Rotation der Zentrifugenkörbe 7 erzeugten Drehmomente reduziert. Grundsätzlich können die Zentrifugenkörbe 7 aber auch gleichsinnig gedreht werden und/oder nur eine zentrale Kammer aufweisen.

[0042] Zum Abkoppeln der beiden Zentrifugenkörbe 7 vom Korbträger 8 werden die Formschlusselemente 23 pneumatisch gelöst, sodass die Formschlusselemente 23 aus den Nuten 28 der Verbindungsbolzen 21 herausgezogen werden. Dann können die Verbindungsbolzen 21 aus den Bolzenaufnahmen 20 herausgezogen, respektive gegenüber den Basiskörpern 19 axial verlagert werden. Insbesondere können die Zentrifugenkörbe 7 durch die Hebevorrichtung 5 wieder abgelassen werden. Nachfolgend kann das Entleeren von den behandelten Massenteilen und Befüllen mit zu behandelnden Massenteile der Zentrifugenkörbe 7 außerhalb des Arbeitsraums 2 erfolgen. Die abgekoppelten Zentrifugenkörbe 7 können grundsätzlich auch gegen andere der Zentrifugenkörbe 7 getauscht werden, um den Durchsatz der Anlage zu steigern.

[0043] In der Figur 6 ist eine Anlage zum Behandeln von Massenteilen gemäß einer zweiten Ausführungsform gezeigt. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der vorbeschriebenen ersten Ausführungsform gemäß den Figuren 1 bis 5 dadurch, dass die Anlage nur den einen Zentrifugenkorb 7 aufweist. Entsprechend weist die Anlage auch nur eine einzige Verbindungsanordnung 17 zum reversibel lösbaren Verbinden des Zentrifugenkorbs 7 mit dem Korbträger 8 auf, wobei der Aufbau und die Funktionsweise der Verbindungsanordnungen 17 gemäß der ersten Ausführungsform entsprechen, sodass hinsichtlich der Gemeinsamkeiten auf die vorstehenden Erläuterungen verwiesen wird. Insgesamt sind gleiche Einzelheiten mit gleichen Bezugszeichen versehen wie in den Figuren 1 bis 5.

[0044] Der Zentrifugenkorb 7 weist, hier, nur eine einzige Kammer auf und ist im verbundenen Zustand konzentrisch zur Hauptachse D am Korbträger 8 gehalten, wie in der Figur 6 gezeigt. Der Korbträger 8 weist entsprechend auch nur die eine Halteplattform 16 auf, die mittels des Hauptrotors 12 der Drehantriebsvorrichtung 11 um die Hauptachse D drehbar ist. Die Drehantriebsvorrichtung 11 weist, im Gegensatz zu der Anlage gemäß der ersten Ausführungsform, keine Nebenantriebe 14 auf. Die Verbindereinheiten 18 der Verbindungsanordnung 17 sind in Umfangsrichtung um die Hauptachse D gleichverteilt und mit gleichem Abstand zur Hauptachse D angeordnet.

[0045] In dem ortsfesten Gestell 1, das den Arbeitsraum 2 umschließt, kann der Lackwagen 3 mit dem Tauchbecken 4 mit der Hebevorrichtung 5 entlang der Hochachse, die sich in einem kartesischen Koordinatensystem mit drei Raumrichtungen X, Y und Z entlang der Z-Richtung erstreckt, verlagert werden. In der Figur 6 sind zur Verdeutlichung der Ausrichtung des Gestells 1 die drei Raumrichtungen X, Y und Z eingezeichnet. Die Raumrichtung Z verläuft parallel zur Schwerkraftrichtung. Die Bezeichnungen "unten", "oben", "unterhalb" und "oberhalb" sind als Lageangaben in Bezug auf die Z-Richtung zu verstehen. Unter "horizontal" ist eine Erstreckung parallel zu einer von den beiden Raumrichten X und Y aufgespannten Ebene zu verstehen. Der Zentrifugenkorb 7 kann ebenso mit der Hebevorrichtung 5 zum An- und Abkoppeln von unten an den Korbträger 8 herangefahren beziehungsweise abgelassen werden. Der Querbalken 9 ist, hier, um eine horizontale Schwenkachse S schwenkbar im Gestell 1 eingebunden und mit einem Schwenkantrieb 33 um die Schwenkachse S schwenkend antreibbar. Die Schwenkachse S erstreckt sich , hier, parallel zur Raumrichtung Y.

Bezugszeichenliste



[0046] 
1
Gestell
2
Arbeitsraum
3
Lackwagen
4
Tauchbecken
5
Hebevorrichtung
6
Zentrifuge
7
Zentrifugenkorb
8
Korbträger
9
Querbalken
10
Drehtraverse
11
Drehantriebsvorrichtung
12
Hauptantrieb
13
Längswelle
14
Nebenantrieb
15
Kraftübertragungsstrang
16
Halteplattform
17
Verbindungsanordnung
18
Verbindereinheit
19
Basiskörper
20
Bolzenaufnahme
21
Verbindungsbolzen
22
Verriegelungsmechanismus
23
Formschlusselement
24
Steckkupplung
25
Verbindungsfläche
26
Verbindungsflansch
27
Bodenwand
28
Nut
29
Bolzenkörper
30
Gewindebohrung
31
Schraube
32
Schraube
33
Schwenkantrieb
A
Bolzenachse, Mittelachse
D
Hauptachse
K
Korbachse
S
Schwenkachse
X, Y, Z
Raumrichtung



Ansprüche

1. Anlage zum Behandeln von Massenteilen, wobei die Anlage umfasst:

eine Tragstruktur (1) mit einem Tragelement (9),

einen Korbträger (8), der gegenüber dem Tragelement (9) um eine Hauptachse (D) drehbar gelagert ist,

eine Drehantriebsvorrichtung (11) zum Drehen des Korbträgers (8) um die Hauptachse (D),

zumindest einen Zentrifugenkorb (7) zum Aufnehmen der Massenteile, und je Zentrifugenkorb (7) eine Verbindungsanordnung (17) zum reversibel lösbaren Verbinden des jeweiligen Zentrifugenkorbs (7) mit dem Korbträger (8), wobei die zumindest eine Verbindungsanordnung (17) mehrere Verbindereinheiten (18) aufweist,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Verbindereinheiten (18) jeweils einen Basiskörper (19) mit einer Bolzenaufnahme (20), einen in die Bolzenaufnahme (20) einführbaren Verbindungsbolzen (21) und einen Verriegelungsmechanismus (22) aufweisen,

wobei in einem verbundenen Zustand die Verbindungsbolzen (21) in den Bolzenaufnahmen (20) eingeführt und mittels der Verriegelungsmechanismen (22) an den Basiskörpern (19) fixiert und in einem gelösten Zustand die Verbindungsbolzen (21) relativ zu den Basiskörpern (19) axial verlagerbar sind.


 
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verriegelungsmechanismen (22) an den Basiskörpern (19) angeordnet sind.
 
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verriegelungsmechanismen (22) pneumatisch betätigbar sind.
 
4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Drehantriebsvorrichtung (11) eine um die Hauptachse (D) rotierend antreibbare Längswelle (13) aufweist, wobei die Längswelle (13) als Hohlwelle gestaltet ist, durch die eine Pneumatikleitung (24) von der Tragstruktur (1) zum Korbträger (8) geführt ist.
 
5. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verriegelungsmechanismen (22) jeweils Formschlusselemente (23) aufweisen, die am Basiskörper (19) verlagerbar angeordnet sind.
 
6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Formschlusselemente (23) hin zu einer Mittelachse (A20) der Bolzenaufnahmen (20) mit Federkraft beaufschlagt sind.
 
7. Anlage nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindungsbolzen (21) jeweils eine umlaufende Nut (28) aufweisen, wobei im verbundenen Zustand die Formschlusselemente (23) in die Nuten (28) eingreifen.
 
8. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Basiskörper (19) an dem Korbträger (8) und die Verbindungsbolzen (21) an dem zumindest einen Zentrifugenkorb (7) angeordnet sind.
 
9. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass der Korbträger (8) je Zentrifugenkorb (7) eine Halteplattform (16) aufweist, wobei die Basiskörper (19) der zumindest einen Verbindungsanordnung an der Halteplattform (16) angeordnet sind.
 
10. Anlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindereinheiten (18) der zumindest einen Verbindungsanordnung (17) an der zumindest einen Halteplattform (16) in Umfangsrichtung um eine Korbachse (K) beabstandet zueinander angeordnet sind.
 
11. Anlage nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere der Halteplattformen (16) am Korbträger (8) angeordnet sind, wobei die Halteplattformen (16) von der Drehantriebsvorrichtung (11) um die jeweilige Korbachse (K) drehend antreibbar sind.
 
12. Anlage nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindungsbolzen (21) der zumindest einen Verbindungsanordnung (17) von einer stirnseitig ausgebildeten Verbindungsfläche (25) des zumindest einen Zentrifugenkorbs (7) vorstehen.
 
13. Anlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindungsfläche (25) an einem Verbindungsflansch (26) des zumindest einen Zentrifugenkorbs (7) ausgebildet ist.
 
14. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindungsbolzen (21) jeweils eine Bolzenachse (A) aufweisen, wobei die Bolzenachsen (A) parallel zur Hauptachse (D) ausgerichtet sind.
 
15. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
dass die Anlage eine Hebevorrichtung (5) zum Höhenverstellen des zumindest einen Zentrifugenkorbs (7) entlang der Hauptachse (D) aufweist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente