[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einziehen und Verdichten fester und elastischer
Materialien im Bereich des Erfassens, Sortierens, Recycelns und Wiederaufbereitens
von Kunststoffen, Textilien, Pappe, Papier, Aluminiumblechen usw. in der Industrie,
des Aufbereitens von Futtermitteln und Lagerstoffen für Tierställe in der Landwirtschaft
etc.
[0002] Es sind eine Vielzahl von Verfahren und Vorrichtungen zum Erfassen, Sortieren, Recyceln
und Wiederaufbereiten fester Materialien wie beispielsweise Kunststoffen, Textilien,
fester organischer Stoffe wie Stroh, Heu etc. bekannt, die zum Beispiel zum Sortieren
und Sammeln von Abfällen in Großküchen und Haushalten, Verpackungsanlagen, Logistiklagern,
Versandhäusern, zum Knüllen, Zerkleinern und Pressen von Textilien, Faserstoffen,
Pappe und Papier geeignet sind. Insbesondere beim Sammeln von Materialien werden verschiedene
Verfahren, wie Verdichten durch Erwärmen, Zerkleinern, Erwärmen und Pressen unter
Druck genutzt, um eine platzsparende Lagerung vor der weiteren Verwertung oder Vernichtung
zu gewährleisten.
[0003] So ist zum Beispiel aus der
EP 0 397 280 B1 ein Verfahren und eine Vorrichtung bekannt, bei der durch Erwärmen von Kunststoffmüll,
in Form von thermoplastischer Verpackungsfolien in Blocks vorgesehen ist, wobei der
Kunststoffabfall in einen Seitenwandungen, eine Bodenwandung und einen Stempel aufweisenden
Behälter eingebracht wird; der Kunststoffabfall komprimiert wird, dem Kunststoffabfall
durch die Seitenwandungen des Behälters Wärme zugeführt wird um die Oberfläche des
Kunststoffabfalls zu erweichen, danach der Kunststoffabfall gekühlt wird, wobei die
erweichte äußere Schicht hart wird und der dabei erhaltene komprimierte blockähnliche
Kunststoffabfall aus dem Behälter entnommen werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kompression des Kunststoffabfalls bei einem Druck von 250 bis 400 g/cm2 durchgeführt
wird, dem Kunststoffabfall außerdem über die feste Bodenwandung des Behälter und durch
einen Stempel Wärme zugeführt wird, um die Oberfläche des Kunststoffabfalls bei einer
Temperatur von 120 bis 180°C zu erweichen und weiter zu schmelzen, die Kühlung des
Kunststoffabfalls durch Zuführung von Luft in den Behälter mit Hilfe eines Lüfters
oder Gebläses für 5 bis 15 Minuten durchgeführt wird, wobei die erweichte und geschmolzene
äußere Schicht hart wird. Wobei die Innenwände des Behälters mit Teflon beschichtet
sind, um ein verkleben des Kunststoffs an den Innenwänden zu verhindern.
[0004] Die Vorrichtung zum Verfahren erscheint von einfacher Gestalt, erfordert jedoch durch
Vorbehandlung des Kunststoffs durch Erwärmen, zur Komprimierung mit Druckeinrichtung,
Abkühlen durch Luft mit Gebläse usw. einen hohen konstruktiven und verfahrenstechnischen
sowie energetischen Aufwand, der vor allem kosten- und zeitaufwendig ist.
[0005] In der
EP 0 605 709 B1 wird eine Vorrichtung zum Entsorgen von im Haushalt, insbesondere in der Küche anfallenden
Abfallgegenständen aus Werkstoffen, wie Kunststoff, Metall, besonders Weißblech, Glas,
in einem Gehäuse, zum Beispiel in einem Möbelstück angeordneten Schredder zum direkten
Zerkleinern der anfallenden Abfallgegenstände, über einen Einwurfschacht des Schredders
über einen Verteilerschacht unter dem Schredder, in mehrere nachgeordnete Behälter
nach verschiedenen Werkstoffarten zuordenbar ist.
Auch diese Lösung ist konstruktiv aufwendig und nur für die Aufnahme zerkleinerter
Abfälle und geringer Mengen geeignet.
[0006] Aus der Druckschrift
EP 0 686 579 B1 ist auch eine Vorrichtung zum getrennten Aufnehmen, Verdichten und Lagern von Hausmüll
bekannt. Die Vorrichtung umfasst eine Kipptür zur Aufnahme der Abfälle und eine Reihe
von Vorrichtungen für die Abfallverarbeitung, in denen die Abfallprodukte komprimiert
und verdichtet werden. Dazu gehören mehrere Aufnahmebehälter für Aufnahme verschiedener
fester Abfälle. Geräte für die Positionierung eines jeden Aufnahmebehälters unter
die entsprechende Verarbeitungsvorrichtung und eine Schalttafel mit separaten Schaltern
für jede der verschiedenen Abfallarten, über die der jeweilige Abfall über die die
jeweilige Müllverarbeitungsvorrichtung positionierbar ist. Die Vorrichtung umfasst
außerdem Geräte für die Analyse einer oder mehrerer Eigenschaften der zu entsorgenden
Abfälle, Geräte zur Überwachung der Vorgänge und für die Unterbrechung des Müllverarbeitungsprozesses.
Dabei wird organisches Material getrocknet und zerkleinert, Kunststoffabfälle werden
durch einen Kompaktierer verdichtet, damit das Material zerkleinert und transportiert
werden kann. Dazu werden verzahnte Walzen für die Zerkleinerung von Plastikbehältern
eingesetzt. Bei der Verarbeitung von Metallen wird ein Motor zum Antreiben einer Presse
eingesetzt.
[0007] Auch hier handelt es sich um eine Vorrichtung, die konstruktiv aufwendig und teuer
ist und eine zeitintensive Vorbearbeitung (Trocknen, Komprimieren, Zerkleinern, Pressen)
des Materials erforderlich macht, um es verdichtet in Aufnahmebehältern aufzunehmen
und zur Weiterverarbeitung zu geben.
[0008] Es war deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zu entwickeln, die einen kostengünstigen
einfachen konstruktiven Aufbau gewährleistet, die beim Anwender eine wenig zeitintensive
und hochleistungsfähige Benutzung gestattet und variabel, platzsparend ortsfest und/
oder transportabel einzusetzen ist.
[0009] Die Aufgabe wird, gemäß Anspruch 1, dadurch gelöst, dass eine Vorrichtung zum Einziehen
und Verdichten fester und elastischer Materialien entwickelt wurde, dadurch gekennzeichnet,
dass das Rahmengestell aus jeweils zwei horizontal und gegenüberliegend verbundenen
Längsholmen und zwei gegenüberliegend angeordneten Querholmen gebildet ist, wobei
die zwei Querholme in einem Stück ausgeführt und die zwei Längsholme in vertikaler
Richtung geteilt sind und die getrennten Teile des jeweiligen Längsholms mit einer,
beidseitig angeordneten Feder beweglich überbrückt, auseinander- und zusammenzuziehen
sind, dass die Längsholme beidseitig parallel zu ihren Teilungsflächen jeweils mindestens
durch eine Welle gegenüberliegend verbunden sind, auf der jeweils eine Zahnradwalze
lagert, die jeweils aus mehreren separaten Zahnritzeln zusammengesetzt ist, die gegenläufig
zueinander drehbar angeordnet sind und die im Zustand der Ruhe ineinandergreifen,
wobei mindestens eine der Wellen als Antriebswelle zu einem Motor vorgesehen ist,
dass alle Zahnritzel beidseitig durch Bleche auf den Wellen beabstandet sind, wobei
die Bleche, auf den Wellen durch ihre identischen Außenkonturen die Zahnritzel in
Richtung eines Aufnahmebehältnisses radial überragen, die Blechkanten unter den Zahnradwalzen
von diesen weggerichtet eine unterbrochene, horizontale Ebene bilden und jeweils gegenüberliegend
unter den, in einem Stück ausgeführten, Querholmen, unabhängig von der Drehung der
Zahnritzel, feststehend stabil gehalten sind.
[0010] Hervorzuheben ist, der einfache und überschaubare Aufbau der Konstruktion, die preisgünstig
in einem Bausatz herzustellen ist. Durch die Auswahl von mehr oder weniger stumpfflächigen
Zahnritzeln mit bis zur Wellenoberfläche wahlweise unterschiedlich langen und kurzen
Zahnflanken und deren beidseitige Beabstandung mit Blechen, sowie durch die Beweglichkeit
des Rahmengestells in horizontaler Längsrichtung ist eine automatische, mechanische
Anpassung des Abstandes der Zahnradwalzen, durch die angeordneten Federn, an die Stärke
des Materials gegeben. Darüber hinaus können zur Stabilisierung des Einzugs- und Vorverdichtungseffektes
der Vorrichtung, beispielsweise zum Einzug luftgefüllter Verpackungsmaterialien, die
Zahnflanken zusätzlich mit einem oder mehreren Stich- oder Schnittelementen, wie Spikes
oder spitzen Klingen, ausgestattet werden. Die Materialteile werden dabei nicht zerkleinert
sondern abgeflacht und vorverdichtet, in das darunter angeordnete Aufnahmebehältnis
abgegeben und weiter verdichtet.
[0011] Besonders hervorzuheben sind die zwischen den Zahnritzeln der Zahnradwalzen auf den
Wellen angeordneten Bleche, die zwei Funktionen erfüllen. Sie ragen durch ihre Außenkontur
unterhalb der Zahnradwalzen radial in das Aufnahmebehältnis und werden endseitig an
den gegenüberliegenden Querholmen fest gehalten. Dabei bilden die radial nach unten
gerichteten Blechkanten über die gesamte horizontale Breite des Rahmengestells eine
unterbrochene stabile Haltefläche, die einerseits verhindert, dass das eingezogene
Material wieder zurück in die Zahnradwalzen gelangen kann, was zu Verstopfungen des
Materialflusses führen würde und die andererseits das bereits im Aufnahmebehältnis
befindliche Material in Richtung desselben festhält und das Material bei zunehmend
voller werdenden Aufnahmebehältnis mechanisch zusammenpresst und immer fester verdichtet
wird.
[0012] Sehr vorteilhaft ist es auch, gemäß Anspruch 2, dass das Rahmengestell mit den vertikal
getrennten Längsholmen beidseitig an einem beliebigen Montagegestell auf Schienen
oder Wellen längs beweglich gelagert ist und mindestens ein Motor an dem Montagegestell
zur Verbindung mit jeweils mindestens einer Antriebswelle lösbar angeordnet ist. Die
flexible Anordenbarkeit des Rahmengestells auf einem beliebigen, den jeweils beim
Anwender vorhandenen Platzverhältnissen angepasstes Montagegestell, das nach Bedarf
in längs verlaufenden Schienen oder auf Wellen eine längs verschiebbare Beweglichkeit
des Rahmengestells gewährleistet, unterstützt die vielseitige Anwendbarkeit beim jeweiligen
Anwender.
[0013] Die auf dem Rahmengestell aufzusetzende Materialaufnahme, und das an der Unterseite
angeordnete Aufnahmebehältnis, gemäß Anspruch 3, gewährleistet ein einfaches Einwerfen
des einzuziehenden Materials und stellt für die Nutzer einen erheblichen Sicherheitsfaktor
dar, in dem diese nicht mit den Zahnradwalzen in Berührung kommen können. Durch eine
beispielsweise zusätzlich angeordnete Sensortechnik ist dem Bediener, beim Einwerfen
des zu recycelnden Materials in die Materialaufnahme und beim Wechseln des mit dem
verdichteten Material gefüllten Aufnahmebehältnisses, kein Zugriff zu den Zahnradwalzen
möglich.
[0014] Vorteilhaft ist darüber hinaus, dass, gemäß Anspruch 4, die in das Aufnahmebehältnis
ragenden Bleche eine ungewollte Rückführung des bereits eingezogenen Materials in
die Zahnradwalzen verhindern, wodurch ein Blockieren der Zahnradwellen vermeidbar
ist und diese somit vor ungewollten Unterbrechungen bzw. Ausfällen der Vorrichtung
gesichert sind. Zeitaufwendige Reparaturen werden demzufolge vermieden.
[0015] Hervorzuheben ist, gemäß Anspruch 5, ebenfalls, dass der Motor derart justierbar
ist, dass er bei Überlastung, beispielsweise bei vollem Aufnahmebehältnis abschaltet.
Das gestattet eine sicherheitstechnische Abschaltung zur Vermeidung eines Motorausfalls
und gewährleistet, dass die Anwender erkennen, dass das Aufnahmebehältnis voll ist
und ausgetauscht werden muss.
[0016] Besonders vorteilhaft ist, gemäß Anspruch 6, dass zum Einziehen und Vorverdichten
auch zu recycelnder Materialarten und -formen an Stelle von Zahnradwalzen Kunststoff-
oder Gummiwalzen mit unterschiedlicher Formen- und Oberflächengestaltung einzusetzen
sind und die Materialarten und -formen sowie Größen aller Vorrichtungsteile an die
jeweiligen Anwendungsbereiche anzupassen sind. Diese Variante ist besonders auch aus
sicherheitstechnischen Gründen, beispielsweise für das Einziehen von PP-, PET- und
Polyesterumreifungsbändern von Bedeutung. Diese vergleichsweise schmalen Teile werden
von den Umfangsflächen der Kunststoff- oder Gummiwalzen mit unterschiedlicher Formen-
und Oberflächengestaltung fest gehalten und demzufolge gerade und vertikal nach unten
eingezogen.
[0017] Schließlich unterstützt, gemäß Anspruch 7, die Gestaltung des Montagegestells als
ortfesten Rahmen oder mit angeordneten Rollen die Variabilität des Einsatzes des erfindungsgemäßen
Rahmengestells.
[0018] Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben
werden. Die Zeichnungen zeigen dabei in
- Fig.1
- die prinzipielle perspektivische Draufsicht des erfindungsgemäßen Rahmengestells auf
einem Montagegestell mit symbolisch angeordnetem Motor,
- Fig.2
- die prinzipielle perspektivische Ansicht des Rahmengestells von unten, mit geschlossenen
Längsholmen, quer angeordneten Wellen und darauf angeordneten Zahnritzeln mit beabstandenten
Blechen,
- Fig.3
- die prinzipielle perspektivische Ansicht des Rahmengestells von unten, mit geöffneten
Längsholmen, und eingezogenem Material,
- Fig.4
- die prinzipielle Seitenansicht des Rahmengestells mit einer aufgesetzten Materialaufnahme
und einem darunter angeordneten Aufnahmebehältnis und von Blechen vertikal geführtem
Material, eingesetzt in einem mobilen Montagegestell.
[0019] Im Fig.1 ist eine prinzipielle perspektivische Draufsicht auf das erfindungsgemäße
Rahmengestells 1 mit zwei gegenüberliegend angeordneten, mittig geteilten, geschlossenen,
Längsholmen 1.1 und zwei gegenüberliegend angeordneten in einem Stück ausgeführten
Querholmen 1.2 dargestellt. Beidseitig von den Teilungsflächen der Längsholme 1.1
ist beispielsweise jeweils eine Welle 5 mit jeweils vorzugsweise einer Zahnradwalze
2 angeordnet, die aus mehreren Zahnritzeln 2.1 zusammengesetzt ist und die beidseitig
durch Bleche 6 beabstandet sind, wobei die Bleche 6, gemäß Fig.2, unterhalb der Zahnritzel
2.1 vertikal herausragen und mit ihrer Kontur endseitig und gegenüberliegend an den
Querholmen 1.2 des Rahmengestells 1 stabil gehalten sind. Zum Einziehen und Vorverdichten
spezieller zu recycelnder Materialien, können zur Stabilisierung des Einzugs- und
Vorverdichtungseffektes der Vorrichtung, beispielsweise auch zum Einzug und der Vorverdichtung
luftgefüllter Verpackungsmaterialien, die Zahnflanken der Zahnritzel 2.1 zusätzlich
mit einem oder mehreren Stich- oder Schnittelementen, wie Spikes oder spitzen Klingen,
ausgestattet werden.
[0020] Die beiden Teile der gegenüberliegend angeordneten, Längsholme 1.1 sind jeweils durch
eine, in den Zeichnungen nicht näher dargestellte, Feder 4, beispielsweise eine Zugfeder,
überbrückt, die, gemäß Fig.3, beim Einführen von Material zwischen die Zahnradwalzen
2 dehnbar in horizontaler Längsrichtung auseinander zu drücken sind und nachdem das
Material die Zahnradwalzen 2 durchlaufen hat, wieder zusammengezogen werden, wodurch
die Zahnradwalzen 2 wieder ineinandergreifen. Das Rahmengestell 1 ist zunächst als
Bausatz herstellbar und wird nun in einem beliebigen Montagegestell 8 mit seinen Längsholmen
1.1 beidseitig gelagert. Damit die längsseitige horizontale Bewegung des Rahmengestells
1 gewährleistet werden kann, sind in den beiden gegenüber liegenden Längsteilen des
Montagerahmens 8 vorzugsweise, in den Zeichnungen nicht näher dargestellte, Schienen,
angeordnet, in denen sich die Längsholme 1.1 des Rahmengestells 1 bei der Aufnahme
von Material zwischen den Zahnradwalzen 2 in einer horizontalen Ebene dehnen und zusammenziehen
können. Ein symbolisch dargestellter Motor 3, vorzugsweise ein Elektromotor, wird
mit einer der Wellen 5, die als Antriebswelle dient, gekoppelt und ist am Montagegestell
8 befestigt und mit dem Rahmengestell 1 lösbar verbunden. Selbstverständlich können
auch mehrere Wellenpaare 5 mit Zahnradwalzen 2 und Blechen 6 nebeneinander oder untereinander
angeordnet werden und von jeweils einem oder weiteren Motoren 3 angetrieben werden.
[0021] Gemäß Fig.4 ist auf dem Rahmengestell 1 eine Materialaufnahme 9 aufgesetzt, die beispielsweise
als konkav ausgebildeter Blechmantel ausgebildet ist, der die Wellen 5 und die nach
oben gerichteten Zahnradwalzen 2 überbrückt und nach außen verschließt. In diesen
kann der Nutzer von oben Material einwerfen, was in das Rahmengestell 1 zwischen die
Zahnradwalzen 2 fällt, von diesen erfasst wird und zwischen den Zahnritzeln 2.1 und
den, diese beabstandenten, Blechen 6 in ein, unter dem Rahmengestell 1 angeordnetes
Aufnahmebehältnis 7, beispielsweise einen Kunststoffsack, eingezogen wird. Je voller
das Aufnahmebehältnis 7 wird, steigt die Oberfläche des Materials nach oben an. Die
Bleche 6 ragen aus dem Rahmengestell 1 vertikal in das Aufnahmebehältnis 7 hinein
und bilden, gemäß Fig.2 und 3, eine vertikal nach unten gerichtete, unterbrochene
Ebene, die die Oberfläche des Materials im gefüllten Aufnahmebehältnis 7 nach unten
drückt und zunehmend fest verdichtet. Füllt sich der beispielsweise eingesetzte Kunststoffsack
und kann sich das Material nicht weiter nach unten bewegen, wird der Motor 3 überlastet
und hält entsprechend seiner vorher erfolgten Justage automatisch an. Die Nutzer wissen
nun, dass das Aufnahmebehältnis 7 ausgewechselt werden und durch ein leeres Aufnahmebehältnis
7 ausgetauscht werden muss. Gemäß Fig.4 ist das Rahmengestell 1 beispielsweise auf
einem fahrbaren Montagegestell 10 gelagert. Der Nutzer kann deshalb die komplettierte
Vorrichtung an einen anderen Ort bewegen, wo neues, einzuziehendes und zu verdichtendes
Material bereitliegt.
[0022] Zum Einziehen PP-, PET- und Polyesterumreifungsbänder, können an Stelle der Zahnradwalzen
2 auch Kunststoff- oder Gummiwalzen mit unterschiedlicher Form- und Oberflächengestaltung
auf den Wellen angeordnet werden, die ebenfalls durch Bleche 6 beabstandet sind. Diese
Walzenausführungsform gestattet ein vertikales Einziehen der Umreifungsbänder und
verhindert vor allem deren Rückführung zwischen die Kunststoff- oder Gummiwalzen.
Liste der verwendeten Bezugszeichen
[0023]
- 1
- Rahmengestell
1.1 Längsholme vertikal geteilt,
1.2 Querholme in einem Stück,
- 2
- Zahnradwalzen,
2.1 Zahnritzel,
- 3
- Motor,
- 4
- Federn an den Querholmen,
- 5
- Welle,
- 6
- Bleche,
- 7
- Aufnahmebehältnis,
- 8
- Montagegestell,
- 9
- Materialaufnahme,
- 10
- fahrbares Montagegestell
1. Vorrichtung zum Einziehen und Verdichten fester und elastischer Materialien, bestehend
aus einem Rahmengestell (1) an dem gegenläufig zueinander drehende Zahnrad-, Kunststoff-
oder Gummiwalzen (2) mit unterschiedlichen Formen und Oberflächen angeordnet sind,
die mit einem Motor (3) angetrieben werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rahmengestell (1) aus jeweils zwei horizontal und gegenüberliegend verbundenen
Längsholmen (1.1) und Querholmen (1.2) gebildet ist, wobei die zwei Querholme (1.2)
in einem Stück ausgeführt und die zwei Längsholme (1.1) in vertikaler Richtung geteilt
sind und die getrennten Teile des jeweiligen Längsholms (1.1) mit einer, beidseitig
angeordneten Feder (4) beweglich überbrückt und auseinander-und zusammenzuziehen sind,
dass die Längsholme (1.1) beidseitig parallel zu ihren Teilungsflächen jeweils mindestens
durch eine Welle (5) gegenüberliegend verbunden sind, auf der jeweils eine Zahnradwalze
(2) lagert, die jeweils aus mehreren separaten Zahnritzeln (2.1) zusammengesetzt ist,
die gegenläufig zueinander drehbar angeordnet sind und die im Zustand der Ruhe ineinandergreifen,
wobei mindestens eine der Wellen (5) als Antriebswelle zu einem Motor (3) vorgesehen
ist,
dass alle Zahnritzel (2.1) beidseitig durch Bleche (6) auf den Wellen (5) beabstandet
sind, wobei die Bleche (6), auf den Wellen (5) durch ihre identischen Außenkonturen
die Zahnritzel (2.1) in Richtung eines, unter dem Rahmengestell (1) angeordneten,
Aufnahmebehältnisses (7) radial überragen, die Blechkanten unter den Zahnradwalzen
(2) von diesen weg gerichtet eine unterbrochene, horizontale Ebene bilden und jeweils
gegenüberliegend unter den in einem Stück ausgeführten Querholmen (1.2), unabhängig
von der Drehung der Zahnritzel (2.1), feststehend stabil gehalten.
2. Vorrichtung zum Einziehen und Verdichten fester und elastischer Materialien nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass das Rahmengestell (1) mit den vertikal getrennten Längsholmen (1.1.) beidseitig an
einem beliebigen Montagegestell (8) auf Schienen oder Wellen längs beweglich gelagert
ist und mindestens ein Motor (3) an dem Montagegestell (8) zur Verbindung mit der
jeweiligen Antriebswelle lösbar angeordnet ist.
3. Vorrichtung zum Einziehen und Verdichten fester und elastischer Materialien, nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Rahmengestell (1) mit einer oben aufgesetzten Materialaufnahme (9) ausgestattet
ist und an dessen Unterseite das Aufnahmebehältnis (7) auswechselbar angeordnet ist.
4. Vorrichtung zum Einziehen und Verdichten fester und elastischer Materialien, nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweils, zwischen den Zahnradwalzen (2), eingezogene Material zwischen den in
das Aufnahmebehältnis (7) hineinragenden Blechen (6) vorverdichtet in das sich füllende
Aufnahmebehältnis (7) fällt, durch die, über die gesamte Breite des Rahmengestells
(1) im Aufnahmebehältnis (7) gebildete horizontale Ebene der Bleche (6) im Aufnahmebehältnis
(7) zu verdichten und eine ungewollte Rückführung zwischen die Zahnradwalzen (2) zu
verhindern ist.
5. Vorrichtung zum Einziehen und Verdichten fester und elastischer Materialien, nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei vollem Aufnahmebehältnis (7) und dadurch bedingter höher werdender Belastung
des Motors (3), entsprechend seiner angepassten Justierung die Vorrichtung automatisch
abzuschalten und das Aufnahmebehältnis (7) mit dem fest verdichteten Material auszutauschen
ist.
6. Vorrichtung zum Einziehen und Verdichten fester und elastischer Materialien, nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Einziehen und Vorverdichten auch zu recycelnder Materialarten und -formen an
Stelle von Zahnradwalzen (2) Kunststoff- oder Gummiwalzen mit unterschiedlicher Formen-
und Oberflächengestaltung einzusetzen sind und die Materialarten und -formen sowie
Materialgrößen aller Vorrichtungsteile an die jeweiligen Anwendungsbereiche anzupassen
sind.
7. Vorrichtung zum Einziehen und Verdichten fester und elastischer Materialien, nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige Montagegestell (8) zur Aufnahme des Rahmengestells (1), je nach Einsatzgebiet
ortsfest oder mit einem fahrbaren Montagegestell (10) ausgestattet ist.