[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Verpackungsbeutel mit einem Beutelkörper
auf Papierbasis, der gegenüberliegende Frontwände, zwischen den Frontwänden angeordnete
Seitenwände und die Frontwände mit den Seitenwänden verbindende Längskanten aufweist,
wobei an zumindest einer der Längskanten jeweils ein die zugeordnete Frontwand bildender
Materialabschnitt und ein die zugeordnete Seitenwand bildender Materialabschnitt zur
Ausbildung einer in Längsrichtung verlaufenden Versteifungsfalte über jeweils eine
an die Längskante angrenzende Fixierschicht unmittelbar oder mittelbar miteinander
verbunden sind. Grundsätzlich können an allen Längskanten Versteifungsfalten vorgesehen
sein. Im Rahmen der Erfindung reicht es aber auch aus, wenn lediglich an einer, an
zwei oder drei Längskanten eine Versteifungsfalte vorgesehen ist.
[0002] Im Rahmen der Erfindung ist unter einem Beutelkörper auf Papierbasis eine Ausgestaltung
gemeint, bei der der Beutelkörper entweder vollständig aus Papier gebildet ist oder
eine mehrschichtige Ausgestaltung aufweist, bei der zumindest eine, mehrere oder bevorzugt
alle Schichten aus einem Papier gebildet sind, wobei aber zumindest die Fixierschicht
unmittelbar an eine Papierschicht anschließt.
[0003] Die Ausbildung von Versteifungsfalten bei Verpackungsbeuteln ist grundsätzlich aus
dem Stand der Technik bekannt und dient dazu, die Steifigkeit des Beutelkörpers zu
erhöhen. So beschreibt beispielsweise die
WO 01/24999 A1 einen Verpackungsbeutel aus Folienmaterial, wobei entweder nach innen oder nach außen
gerichtete Versteifungsfalten durch Heißsiegeln entsprechender Materialabschnitte
einer zugeordneten Seitenwand und einer zugeordneten Frontwand gebildet sind. Dementsprechend
weist das Folienmaterial eine heißsiegelbare Beschichtung z.B. aus Polyethylen auf
oder ist alternativ vollständig aus einem heißsiegelbaren Material gebildet, sodass
entsprechend allein durch das Einbringen von Hitze die entsprechenden Materialabschnitte
miteinander verbunden werden können, ohne dass eine zusätzliche Schicht mit adhäsiver
Wirkung aufgebracht werden muss. Darüber hinaus wird auch die Möglichkeit beschrieben,
über eine entsprechende Ausbildung des Versteifungsfaltens einen zusätzlichen Funktionsraum
zu bilden, in den beispielsweise Strohhalme oder andere Gegenstände eingebracht werden
können. Die im Rahmen dieser Erfindung gebildeten Versteifungsfalten sind jedoch vorzugsweise
nicht zur Ausbildung eines zusätzlichen Funktionsraums vorgesehen.
[0004] Eine ähnliche Art und Weise der Einbringung von Versteifungsfalten ist zum Beispiel
aus der
EP 2 284 090 B1 bekannt.
[0005] Gerade im Hinblick auf eine gute Rezyklierbarkeit von Verpackungsmaterialien geraten
Verpackungsbeutel, die vollständig oder zumindest zu wesentlichen Teilen aus Papier
gebildet sind, vermehrt in den Fokus, um z.B. Lebensmittel oder aber auch Tiermittel
zu verpacken. Neben der guten Rezyklierbarkeit spielt auch die Tatsache eine entscheidende
Rolle, dass die zur Herstellung von Papier erforderlichen Fasern auf nachwachsenden
Rohstoffen beruhen, sodass insgesamt eine hohe Rezyklierungsquote erreicht werden
kann. Üblicherweise wird angestrebt, eine Rezyklierungsquote von mehr als 80 Gew.-%,
bevorzugt mehr als 90 Gew.-%, besonders bevorzugt mehr als 95 Gew.-% zu erreichen.
Jedoch weisen Beutelkörper auf Papierbasis nur eine sehr geringe Formbeständigkeit
auf. Dies kann sich gerade bei geringen Grammaturen des Papiers durch ein ungewolltes
Ausbeuten des befüllten Verpackungsbeutels bemerkbar machen, wodurch das optische
Erscheinungsbild negativ beeinflusst wird. Daher ist auch bei solchen Beutelkörpern
die Einbringung von Versteifungsfalten gewünscht. Im Gegensatz zu Kunststofffolien
ist jedoch bei Papier eine Heißsiegelung grundsätzlich nur dann möglich, wenn das
Papier mit einer heißsiegelbaren Oberfläche beschichtet wird.
[0006] Einen gattungsgemäßen Stand der Technik bildet in diesem Zusammenhang die
DE 1 807 453 U, die einen Papierverpackungsbeutel mit Versteifungsnähten beschreibt, bei dem die
Versteifungsfalten durch eine heißsiegelbare Polymerbeschichtung als Fixierschicht
gebildet wird.
[0007] Eine solche Ausgestaltung hat jedoch den Nachteil, dass die Papierschichten nicht
oder zumindest nur sehr schlecht von der Polymerschicht getrennt und somit beide Materialien
nicht einzeln recycelt werden können, sodass sich insgesamt eine nur sehr schlechte
Rezyklierungsquote ergibt.
[0008] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen
Verpackungsbeutel sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Verpackungsbeutels
anzugeben, bei dem die Formbeständigkeit durch Ausbildung von Versteifungsnähten erhöht
werden und zugleich eine hohe Rezyklierungsquote erreicht werden kann.
[0009] Gegenstand der Erfindung und Lösung der Aufgabe ist ein Verpackungsbeutel gemäß dem
Patentanspruch 1. Demnach ist die zumindest einer Versteifungsfalte zugeordnete Fixierschicht
eine Klebstoffschicht, wobei Bereiche des Beutelkörpers zwischen den Versteifungsfalten
frei von einer Klebstoffschicht sind. Vorzugsweise sind alle Versteifungsfalten mit
einer Fixierschicht aus Klebstoff gebildet. Bei der Klebstoffschicht handelt es sich
somit nicht um eine vollflächige Beschichtung z.B. mit einem heißsiegelbaren Material.
Vielmehr wird lediglich gezielt in den Bereichen der Versteifungsfalte eine separate
Klebstoffschicht als Fixierschicht aufgebracht, über die Materialabschnitte einer
Frontwand und einer Seitenwand abschnittsweise miteinander verbunden werden.
[0010] Die Bereiche des Beutelkörpers, welche frei von einer solchen Klebstoffschicht sind,
beziehen sich auf dieselbe Seite insbesondere auf die Innenseite des Verpackungskörpers,
sodass entsprechend Klebstoffschichten nur an voneinander beabstandeten Bereichen
auf einer Seite des Beutelkörpers angeordnet sind. Grundsätzlich können sich die Versteifungsfalten
sowohl nach außen oder aber auch nach innen hinein in den Beutelkörper erstrecken.
Im Rahmen der Erfindung wird jedoch eine Ausgestaltung bevorzugt, bei der die Versteifungsfalten
nach außen hin ausgerichtet sind, sodass die Klebstoffschichten und auch die Bereiche,
die frei von einer Klebstoffschicht sind, sich auf die Innenseite des Beutelkörpers
beziehen.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Klebstoffschicht bzw.
sind die den einzelnen Versteifungsfalten zugeordneten Klebstoffschichten aus einem
Leim oder aus einem Schmelzklebstoff gebildet. Beim Leim handelt es sich vorzugsweise
um einen wasserlöslichen Leim auf Stärkebasis, welcher keine oder nur zu einem sehr
geringen Anteil Feststoffe enthält. Bei einem Schmelzklebstoff handelt es sich um
ein Klebstoff, welcher seine Haftwirkung über eine physikalische Abhärtung erzielt.
Schmelzklebstoffe sind bei Raumtemperatur fest und werden durch Aufschmelzen verarbeitbar.
Der Schmelzklebstoff wird dabei im schmelzflüssigen Zustand aufgebracht, wobei dann
eine Fixierung im Zuge der Abkühlung erfolgt.
[0012] Um die Versteifungsfalte mittels der Fixierschicht fixieren zu können, haben sich
unterschiedliche Ausgestaltungsvarianten als besonders zweckmäßig herausgestellt,
wobei üblicherweise im Zuge der Herstellung zunächst die Materialabschnitte der zugeordneten
Frontwand und Seitenwand so zueinander umgelegt werden, dass sich eine entsprechende
Versteifungsfalte herausbildet, bei der die Materialabschnitte sich zumindest im Wesentlichen
gegenüberliegen und entweder unmittelbar aneinander angrenzen oder einen entsprechend
kleinen Hohlraum ausbilden. Die Klebstoffschicht kann dann zumindest teilweise innerhalb
der zugeordneten Versteifungsfalte bzw. unmittelbar zwischen den beiden Materialabschnitten
angeordnet sein und dann die Materialabschnitte der zugeordneten Frontwand und Seitenwand
unmittelbar miteinander verbinden. Es erfolgt somit ein Klebstoffeintrag direkt in
die Versteifungsfalte hinein, sodass sich in der Versteifungsfalte ein dreischichtiger
Aufbau bestehend aus den Materialabschnitten der Frontwand und der Seitenwand sowie
aus der Klebstoffschicht ergibt. Eine solche Ausgestaltung hat den Vorteil, dass sie
sehr leicht mittels einer geeigneten Verfahrensführung hergestellt werden kann, wobei
allerdings der Klebstoff unmittelbar an den Innenraum des Beutelkörpers angrenzt und
somit in Kontakt mit dem Verpackungsgut gelangen kann, sodass entsprechend bei verpackten
Lebensmitteln der Klebstoff eine entsprechende Freigabe hierfür besitzen muss.
[0013] Ergänzend oder alternativ kann daher eine Ausgestaltung vorgesehen sein, bei der
die Klebstoffschicht zumindest teilweise außerhalb der zugeordneten Versteifungsfalte
angeordnet ist und zumindest eine zusätzliche Materiallage auf Papierbasis die Materialabschnitte
der Frontwand und Seitenwand miteinander verbindet. Die zumindest eine zusätzliche
Materiallage ist hierbei bevorzugt so angeordnet, dass sie die von der Versteifungsfalte
gebildete Öffnung abdeckt, sodass sie entsprechend bei nach außen hin ragenden Versteifungsfalten
im Innern des Beutelkörpers angeordnet ist. Demnach erfolgt somit ein Klebstoffauftrag
auch außerhalb der Versteifungsfalten, wobei dieser Klebstoffauftrag lediglich dazu
vorgesehen ist, die zusätzliche Materiallage mit der zugeordneten Front- und Seitenwand
zu verbinden. Im Gegensatz zu einem Einbringen einer Klebstoffschicht unmittelbar
in die Versteifungsfalte erfolgt somit eine mittelbare Verbindung bzw. Fixierung der
Versteifungsfalte über die zumindest eine zusätzliche Materiallage. Die zumindest
eine zusätzliche Materiallage kann hierzu beispielsweise streifenförmig ausgebildet
sein und sich lediglich im Bereich der jeweiligen Versteifungsfalte in Längsrichtung
erstrecken. Bei einem Beutelkörper bestehend aus zwei Seitenwänden und zwei Frontwänden
und entsprechend vier Versteifungsfalten wären demnach auch vier streifenförmige zusätzliche
Materiallagen erforderlich, um die Versteifungsfalten zu fixieren.
[0014] Alternativ kann es sich bei der zumindest einen zusätzlichen Materiallage aber auch
um eine schlauchförmige Materiallage handeln, die die Frontwände und die Seitenwände
umschließt. Somit wäre also lediglich eine Materiallage erforderlich, um beispielsweise
alle vier Versteifungsfalten fixieren zu können. Unabhängig von der genauen Ausgestaltung
der zumindest einen zusätzlichen Materiallage erfolgt aber dennoch an sämtlichen Versteifungsfalten
eine entsprechende Fixierung über jeweils eine Klebstoffschicht, da an allen Versteifungsfalten
eine Verbindung zwischen den entsprechenden Materialabschnitten der Front- und Seitenwand
zu erfolgen hat.
[0015] Die Verwendung einer oder mehrerer zusätzlicher Materiallagen hat den Vorteil, dass
der Klebstoff nicht unmittelbar in Kontakt mit den verpackten Gütern gelangt, da die
Klebstoffschicht von der zusätzlichen Materiallage bedeckt wird. Hierbei ist es natürlich
auch denkbar, dass trotz der zusätzlichen Materiallage ein Klebstoffeintrag unmittelbar
in die Beutelfalte erfolgt. Dadurch, dass die Materiallage jedoch die von der Versteifungsfalte
gebildete Öffnung verschließt, wird eine wirksame Abgrenzung zwischen dem Bereich
der Versteifungsfalte und dem Innenraum des Beutelkörpers geschaffen.
[0016] Grundsätzlich können auch im Rahmen der Erfindung mehrere Materiallagen, z.B. zwei
Materiallagen übereinander angeordnet sein, wobei sich eine solche Anordnung darauf
bezieht, dass im Bereich von nur einer Versteifungsfalte mehrere Materiallagen schichtförmig
aufeinandergelegt angeordnet sind. Beispielsweise ist es denkbar, dass zunächst eine
streifenförmige Materiallage die jeweiligen Versteifungsfalten bedeckt und über jeweils
eine Klebstoffschicht fixiert, wobei anschließend über diese streifenförmigen Materiallagen
eine weitere durchgehende und die Front- und Seitenwände umschließende schlauchförmige
Materiallage vorgesehen ist. Eine solche Ausgestaltung hat den Vorteil, dass der Klebstoff
der streifenförmigen Materiallagen im Zuge der Herstellung genügend Zeit hat, um auszuhärten,
da zunächst die innerste, durchgehende Materialschicht auf den streifenförmigen Materiallagen
angeordnet wird und erst sodann der Beutelschlauch herausgebildet wird. Die innerste,
den Beutelkörper von innen her umschließende Materiallage kann ferner über weitere
Klebstoffschichten mit dem Beutelkörper verbunden sein. Bevorzugt erfolgt jedoch keine
Befestigung über in Längsrichtung verlaufende Klebstoffschichten. Vielmehr erfolgt
lediglich eine Verklebung im Kopf- und Bodenbereich des Verpackungsbeutels, welche
ohnehin erforderlich ist, um den Verpackungsbeutel zu verschließen.
[0017] Alternativ kann auch zunächst eine durchgehende, die Front- und Seitenwände umschließende
Materiallage vorgesehen sein, um die Versteifungsfalten zu einem gewissen Maße zu
fixieren, wobei dann die zusätzliche Materiallage im Bereich der jeweiligen Versteifungsfalte
abschnittsweise in diese hineinragt und somit selbst zu einem gewissen Maße umfalten
wird. In diesem Bereich kann sodann jeweils eine streifenförmige zusätzliche Materiallage
angeordnet sein, die die an den Beutelkörper angrenzende Materiallage fixiert.
[0018] Unabhängig von der konkreten Ausgestaltung des Verpackungsbeutels ist dieser vollständig
oder zumindest mit einer Schicht aus Kraftpapier gebildet. Unter Kraftpapier versteht
man ein Verpackungspapier, welches aus gebleichtem oder aber auch aus ungebleichtem
Sulfatzellstoff gebildet ist und hohe statische und dynamische Festigkeiten aufweist.
Aus diesem Grund wird ein solches Kraftpapier häufig für Verpackungsmaterialien eingesetzt.
Sofern nur eine Schicht aus Kraftpapier gebildet ist, handelt es sich hierbei vorzugsweise
um die innenliegende Schicht bzw. um die Schicht, die den Innenraum des Beutelkörpers
bildet. Die Innenschicht des Beutelkörpers kann darüber hinaus auch mit einer Fettbarriere
ausgebildet sein, wobei dann die Innenschicht entsprechend modifiziert wird, um den
Durchtritt von Medien durch den Beutelkörper hindurch zu verhindern. Eine solche Fettbarriere
kann über eine dünne Beschichtung z.B. aus Polyvinylalkohol (PVOH) gebildet werden,
welche aber keine Verbindung oder Versiegelung ermöglicht. Eine Beschichtung mit Polyvinylalkohol
kann darüber hinaus auch als Unterlage für eine zusätzliche Druckschicht. Da Polyvinylalkohol
wasserlöslich ist, wird hierdurch die Rezyklierbarkeit nur geringfügig beeinträchtigt.
[0019] Alternativ oder ergänzend können auch die einzelnen Fasern beschichtet, chemisch
modifiziert und/oder die Zwischenräume zwischen den Fasern z.B. mit Mikrofasern gefüllt
werden. Eine solche Modifizierung ist jedoch nicht gleichzusetzen mit einer Beschichtung
des Beutelkörpers z.B. mit einer heißsiegelbaren Polymerschicht insbesondere aus Polyolefin.
Derartige Beschichtungen werden üblicherweise im Zuge einer Extrusionsbeschichtung
aufgetragen. Bei der Aufbringung einer Fettbarriere handelt es sich jedoch lediglich
um eine Modifizierung der eigentlichen Papierschicht, die nicht im Zuge einer Extrusionsbeschichtung
erfolgt.
[0020] Sofern unterschiedliche Schichten, insbesondere unterschiedliche Papierschichten,
für den Beutelkörper zum Einsatz kommen, wird für eine außenliegende Schicht bevorzugt
ein gestrichenes Papier verwendet, welches im Gegensatz zu Kraftpapier eine höhere
Oberflächengüte und vor allem eine geringere Rauigkeit aufweist und somit ein besseres
optisches Erscheinungsbild bewirkt. Darüber hinaus kann dann die außenliegende Schicht
auch mit hoher Qualität bedruckt werden. Bei einer solchen Ausgestaltung mit einer
innenliegenden Schicht aus Kraftpapier und einer außenliegenden Schicht aus gestrichenem
Papier weist die Außenlage ein Flächengewicht zwischen 40 und 100 g/m
2, insbesondere zwischen 50 und 90 g/m
2 und die Innenlage aus Kraftpapier ein Flächengewicht zwischen 50 und 110 g/m
2, insbesondere zwischen 60 und 100 g/m
2, auf.
[0021] Bezüglich der Ausgestaltung des Kopf- und/oder Bodenbereiches haben sich mehrere
Alternativen als besonders geeignet herausgestellt. Um den Beutelkörper besonders
gut befüllen zu können, ist es beispielsweise vorgesehen, dass entweder der Kopf-
oder der Bodenbereich fest verschlossen wird, wohingegen der jeweils andere Bereich
zunächst offen bleibt, um über diese Öffnung eine Befüllung vornehmen zu können.
[0022] Beispielsweise kann der Bodenbereich fest verschlossen sein, wohingegen im Kopfbereich
zumindest eine der Frontwände mit einer siegelfähigen Beschichtung z.B. mit einer
Schmelzklebstoff-Siegelbeschichtung derart ausgebildet ist, dass Frontwände zum Verschließen
des Beutelkörpers nach dem Befüllen miteinander versiegelt werden können. Eine solche
siegelfähige Beschichtung kann grundsätzlich anstelle des Kopfbereiches auch im Bodenbereich
vorgesehen sein, wobei dann der Beutel nach dem Befüllen im Bodenbereich verschlossen
wird.
[0023] Die Siegelbeschichtung wird üblicherweise in einem schmelzflüssigen Zustand auf die
zumindest eine Frontwand aufgetragen und härtet dort aus. Im Zuge der Versiegelung
wird sodann der Schmelzklebstoff durch Hitzeeinwirkung erneut aufgeschmolzen, wodurch
sich eine Siegelnaht ausbilden kann.
[0024] Zur Ausbildung einer festen Verbindung ist eine Klebstoffschicht insbesondere ein
Haftkleber vorgesehen. Bei dem Haftkleber kann es sich um einen Dispersionsklebstoff
bzw. einen Leim handeln. Denkbar ist aber auch ein Haftkleber aus Schmelzklebstoff.
Generell ist zu unterscheiden zwischen einer Schmelzklebstoff-Siegelbeschichtung und
einem Haftkleber aus Schmelzklebstoff. Während eine Siegelbeschichtung aufgetragen
und dann erst später zur Versiegelung erneut aufgeschmolzen wird, muss ein Haftkleber
nur einmal erhitzt werden. In diesem Schmelzzustand ist ein solcher Haftkleber dann
im Vergleich zu einer Siegelbeschichtung sehr viel klebriger, damit schnell eine belastbare
Verbindung erzeugt werden kann, um das durch das Füllgut erzeugte Gewicht aufnehmen
zu können. Vor diesem Hintergrund kann sich das Material für die Schmelzklebstoff-Siegelbeschichtung
und für den Haftkleber aus Schmelzklebstoff hinsichtlich der Zusammensetzung, des
Aufschmelzverhaltens und/oder der Viskosität voneinander unterscheiden.
[0025] Sowohl die siegelfähige Beschichtung als auch die Klebstoffschicht sind bevorzugt
lediglich im Kopf- oder Bodenbereich angeordnet, sodass keine vollflächige Beschichtung
der Innenseite des Beutelkörpers erfolgt. Die entlang der Längsrichtung verlaufende
Breite dieser siegelfähigen Beschichtung kann zwischen 5 und 40 mm, bevorzugt zwischen
10 und 30 mm betragen.
[0026] Bezüglich des Verschlusses des Beutelkörpers im Kopf- und/oder Bodenbereich können
die siegelfähige Beschichtung und/oder die Klebstoffschicht beispielsweise auf einer
Innenseite des Beutelkörpers angeordnet sein. Der Beutelkörper kann dann jeweils an
den Innenseiten miteinander verbunden bzw. versiegelt werden. Denkbar ist in diesem
Zusammenhang auch ein sogenannter Staffelschnitt. Hierbei ist eine der beiden Frontwände
in einer in Längsrichtung verlaufenden Höhe kürzer ausgebildet als die andere Frontwand.
Der überstehende Abschnitt der längeren Frontwand wird dann so auf die kürze Frontwand
umfaltet, dass der überstehende Abschnitt der längeren Frontwand mit einer Innenseite
auf der Außenseite der kürzeren Frontwand liegt. Dazwischen kann dann eine Klebstoffschicht
für die Verbindung angeordnet sein. Sofern der Beutel in diesem Bereich noch nicht
verschlossen werden soll, weißt die längere Frontwand im überstehenden Abschnitt auf
der Innenseite oder die kürzere Frontwand auf der Außenseite eine siegelfähige Beschichtung
für eine Verbindung der beiden Frontwände miteinander auf.
[0027] Alternativ oder ergänzend ist es auch möglich, dass auf einer oder auf beiden Frontwänden
jeweils auf einer Außenseite im Kopf- und/oder Bodenbereich eine Klebstoffschicht
oder eine siegelfähige Beschichtung aufgetragen wird und der Verpackungskörper im
Kopf- und/oder Bodenbereich durch ein einmaliges oder mehrmaliges Umfalten der Frontwände
verschlossen wird. Die Frontwände sind dann üblicherweise gleichlang ausgebildet.
[0028] Hinsichtlich eines Verschlusses im Bodenbereich kann auch ein Deckblatt in den Bodenbereich
eingebracht und mit den Front- und Seitenwänden über eine Klebstoffschicht verbunden
werden.
[0029] Darüber hinaus können auch Wiederverschlüsse vorgesehen sein, die den Verpackungskörper
auch nach einem erstmaligen Öffnen erneut verschließbar machen. Besonders bevorzugt
sind in diesem Zusammenhang Klettverschlüsse, wobei die einzelnen Verschlusselemente
der Klettverschlüsse durch Umfalten der Frontwände im Kopfbereich miteinander in Anlage
gebracht werden können und sodann den Beutelkörper am Kopfende zusammenwirkend verschließen.
Auch für den Bodenbereich kann eine entsprechende Beschichtung vorgesehen sein, sodass
auch dort der Beutelkörper über eine Siegelnaht verschließbar bzw. verschlossen ist.
[0030] Zusätzlich zu den Versteifungsfalten an den jeweiligen Längskanten können darüber
hinaus auch die Seitenwände Seitenfalten aufweisen, wodurch der Verpackungsbeutel
besonders gut in einem ungefüllten Zustand flach aufgelegt werden kann, wobei dann
Seitenfaltenabschnitte der Seitenwände aufeinander aufliegen.
[0031] Durch die Versteifungsfalten ist es somit möglich trotz Verwendung eines relativ
dünnen Beutelmaterials ein hohes Maß an Formbeständigkeit zu erzielen, wobei der Verpackungsbeutel
insbesondere für ein Füllgewicht zwischen 0,5 und 15 kg, bevorzugt zwischen 1 und
5 kg ausgelegt ist. Der Verpackungsbeutel weist bevorzugt eine Breite zwischen 150
und 300 mm, besonders bevorzugt zwischen 180 und 280 mm auf, wobei sich die Breite
auf die Breite der Frontwände bezieht. Die in Längsrichtung verlaufende Höhe des Verpackungsbeutels
beträgt bevorzugt zwischen 350 und 800 mm, bevorzugt zwischen 380 und 500 mm. Die
Breite der Seitenwände beträgt bevorzugt zwischen 60 und 170 mm, bevorzugt zwischen
80 und 130 mm.
[0032] Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Verpackungsbeutels gemäß Patentanspruch 11, wobei zunächst eine Materialbahn in Produktionsrichtung
zugeführt wird, wobei die Materialbahn an mehreren voneinander in Querrichtung beabstandeten
Positionen zur Ausbildung von Versteifungsfalten eingedrückt wird, wobei auf die Materialbahn
jeweils im Bereich der Versteifungsfalten eine Klebstoffschicht aufgebracht wird,
die die Versteifungsfalten in der Materialbahn fixieren, wobei durch Falten der Materialbahn
ein Materialschlauch mit sich gegenüberliegenden Frontwänden, zwischen den Frontwänden
angeordneten Seitenwänden und die Frontwände mit den Seitenwänden verbindende Längskanten
bilden und wobei anschließend von dem Materialschlauch einzelne Beutelkörper abgetrennt
werden. Das Ausbilden der Versteifungsfalten erfolgt bevorzugt durch die Verwendung
von Formblechen, welche sowohl in Querrichtung als auch in Längsrichtung beabstandet
sind. Hierdurch wird eine saubere Faltung ohne Bahnverzug oder Faltenbildung erreicht,
da durch die Beabstandung der Formbleche das gleichzeitige Hineinziehen der Materialbahn
in mehrere Falten vermieden wird.
[0033] Dementsprechend ist vorgesehen, dass die Versteifungsfalten bereits in der flachliegenden
Materialbahn und somit vor der Bildung eines Materialschlauches eingebracht werden.
Hierzu kann beispielsweise unmittelbar durch die Formbleche hindurch jeweils eine
Klebstoffschicht zumindest abschnittsweise in die Versteifungsfalten eingebracht werden
und zu Fixierung sich gegenüberliegende Materialabschnitte der Materialbahnen im Bereich
der Versteifungsfalten unmittelbar über die Klebstoffschicht miteinander verbunden
werden.
[0034] Alternativ oder ergänzend werden eine oder mehrere zusätzliche Materiallagen über
zumindest abschnittsweise außerhalb der Versteifungsfalten angeordnete Klebstoffschichten
mit der Materialbahn verbunden, wobei die Materiallagen derart auf der Materialbahn
angeordnet werden, dass sie die Versteifungsfalten bedecken. Die Materiallagen können
hierzu bereits selbstklebend ausgebildet sein. Alternativ kann auch vor dem Aufbringen
auf die Materialbahn eine Klebstoffschicht z.B. aus Leim auf die zusätzlichen Materiallagen
aufgebracht werden. Zusätzlich können auch mehrere Materiallagen aufeinander angeordnet
werden, wobei hinsichtlich der Ausgestaltung der einzelnen Materiallagen auf die Ausführungen
zum Verpackungsbeutel zurückgegriffen werden kann.
[0035] Gemäß einer Weiterbildung des Verfahrens bildet sich nach dem Falten der Materialbahn
zu einem Materialschlauch ein entlang der Produktionsrichtung verlaufender Überlappungsbereich
aus, der insbesondere an einer der Frontwände angeordnet ist und der bevorzugt über
eine zuvor aufgetragene und in Längsrichtung verlaufende Klebstoffschicht z.B. aus
Leim oder einem Schmelzklebstoff verschlossen werden kann. Besonders bevorzugt ist
in diesem Zusammenhang eine Ausgestaltung, bei der der Überlappungsbereich in einer
der Versteifungsfalten oder unmittelbar daneben angeordnet ist, sodass sich hinsichtlich
der Frontwände ein ungestörtes Erscheinungsbild ergibt. Sofern mehrere Materiallagen
vorgesehen sind, werden diese bevorzugt jeweils über eine Überlappungsnaht miteinander
verbunden.
[0036] Bevorzugt wird vor der Bildung eines Materialschlauches in mehreren in Produktionsrichtung
übereinander angeordneten Abschnitten eine heißsiegelbare Beschichtung auf einer die
Innenseite des Beutelkörpers bildenden Seite der Materialbahn aufgebracht. Die Abschnitte
orientieren sich hierbei an der Anordnung der daraus zu bildenden Beutelkörper, wobei
die heißsiegelbaren Beschichtungen vorzugsweise in einem als Kopfbereich zu bestimmenden
Abschnitt vorgesehen sind.
[0037] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0038] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Verpackungsbeutel
- Fig. 2A, 2B, 2C
- den Verpackungsbeutel gemäß der Fig. 1 in einem Querschnitt mit in unterschiedlicher
Art und Weise gebildeten Versteifungsfalten
[0039] Die Fig. 1 zeigt einen Verpackungsbeutel mit einem Beutelkörper 1, der gegenüberliegende
Frontwände 2 sowie zwischen den Frontwänden 2 angeordnete Seitenwände 3 aufweist,
die die Frontwände 2 miteinander verbinden und wobei die Frontwände 2 und die Seitenwände
3 über Längskanten 4 aneinander angrenzen.
[0040] Die Seitenwände 3 sind darüber hinaus mit einer Seitenfalte ausgebildet, die die
Seitenwände 3 jeweils in zwei Seitenfaltenhälften teilt, die bei einem flachgelegten
Beutelkörper 1 aufeinander aufliegen.
[0041] Um den Beutelkörper 1 eine höhere Steifigkeit zu verleihen, sind ferner Versteifungsfalten
5 vorgesehen, die jeweils einer der Längskanten 4 zugeordnet sind und in Längsrichtung
L verlaufen.
[0042] Die genaue Art und Weise der Ausbildung der Versteifungsfalten 5 kann aus den Fig.
2A, 2B, 2C entnommen werden, wobei der in der Fig. 1 dargestellte Verpackungsbeutel
Versteifungsfalten 5 aufweist, welche nach Art der linken Seite der Fig. 2A ausgebildet
sind. Hierbei ist zu beachten, dass jeweils die linke Seite der Fig. 2A, 2B, 2C und
die rechte Seite der Fig. 2A, 2B, 2C unterschiedliche Ausgestaltungsweisen einer Ausbildung
der Versteifungsfalten 5 zeigt, sodass entsprechend jeweils nur die Hälfte eines Beutelkörpers
bei jeder Ausgestaltung gezeigt ist.
[0043] Gemäß der Fig. 2A ist der Verpackungskörper 1 über einen schlauchförmigen Vorformling
gebildet, sodass das Material der Frontwände 2 an der Längskante 4 homogen in die
Seitenwände 3 übergeht. Hiervon ausgenommen ist die Überlappungsnaht 8, über die der
Beutelkörper 1 entlang der Längsrichtung L geschlossen wird. In dem gezeigten Beispiel
ist die Überlappungsnaht 8 neben einer Versteifungsfalte 5 angeordnet, wobei die Fixierung
mittels eines Klebstoffes erfolgt. Die Überlappungsnaht 8 ist aus einem Leim bzw.
Dispersionsklebstoff gebildet. Grundsätzlich kann es sich aber auch um einen Schmelzklebstoff
handeln, wobei ein Dispersionsklebstoff bevorzugt ist.
[0044] Zur Ausbildung der Versteifungsfalten 5 ist gemäß der Fig. 2A auf der linken Seite
jeweils eine Klebstoffschicht 6 aus einem Schmelzklebstoff-Haftkleber vorgesehen,
die zumindest teilweise innerhalb der zugeordneten Versteifungsfalte 6 angeordnet
ist und die zugeordneten Materialabschnitte der Frontwand 2 und der Seitenwand 3 unmittelbar
miteinander verbindet. Als Klebstoff kommt auch ein Leim in Betracht.
[0045] Gemäß der rechten Seite der Fig. 2A erfolgt kein Einbringen einer Klebstoffschicht
6 unmittelbar in die Versteifungsfalte 5. Vielmehr wird eine zusätzliche Materiallage
7 in Streifenform über eine Klebstoffschicht 6 außerhalb der Versteifungsfalte 5 an
Materialabschnitten der Frontwand 2 und der Seitenwand 3 fixiert, wodurch auch die
Versteifungsfalte 5 in Position gehalten wird. Die zusätzlichen Materiallagen 7 bedecken
somit eine in Längsrichtung L verlaufende Öffnung der Versteifungsfalte 5, wobei Bereiche
zwischen den zusätzlichen Materiallagen 7 frei von zusätzlichen Material sind.
[0046] Insgesamt zeigt sich anhand der Fig. 2A, dass bei dem Beutelkörper 1 lediglich Fixierschichten
in Form von Klebstoffschichten 6 im Bereich der Versteifungsfalten 5 angeordnet sind,
wobei Bereiche des Beutelkörpers 1 zwischen den Versteifungsfalten 5 frei von einer
Klebstoffschicht 6 sind. Eine Ausgestaltung ohne Klebstoffschicht 6 zwischen der Versteifungsfalte
5 ist im Rahmen der Erfindung besonders bevorzugt. Insbesondere kann die Versteifungsfalte
5 nachträglich in einfacher Art und Weise aufgetrennt werden, indem der zusätzlichen
Materiallagen 7 entfernt oder durchtrennt werden.
[0047] Dies gilt gleichermaßen auch für die Ausgestaltungsvarianten der Fig. 2B und 2C.
Gemäß der Fig. 2B ist ebenfalls eine zusätzliche Materiallage 7 vorgesehen, die nunmehr
aber nicht streifenförmig ausgebildet ist, sondern die die Frontwände 2 und die Seitenwände
3 innerhalb des Beutelkörpers 1 umgibt. Somit stellt diese zusätzliche Materiallage
7 die eigentliche Innenwandung des Beutelkörpers 1 dar, die in unmittelbaren Kontakt
zu den befüllten Gütern steht. Gemäß der linken Seite der Fig. 2B ist diese zusätzliche
Materiallage 7 in den Eckbereichen jeweils über eine Klebstoffschicht 6 mit den zugeordneten
Materialabschnitten der Frontwände 2 und der Seitenwände 3 im Bereich der jeweiligen
Versteifungsnaht 5 verbunden, wobei eine Fixierung der Versteifungsfalte 5 nach Art
der Ausgestaltungsform auf der rechten Seite der Fig. 2A erfolgt. Im Gegensatz zu
der streifenförmigen Ausgestaltung der zusätzlichen Materiallagen 7 muss allerdings
im Zuge der Herstellung lediglich eine durchgehende Materiallage 7 und nicht mehrere
nebeneinander angeordnete Materiallagen 7 auf der den Beutelkörper 1 bildenden Materialbahn
angeordnet werden.
[0048] Gemäß der rechten Seite der Fig. 2B sind zwei Materiallagen 7, 7' vorgesehen, die
im Bereich der Versteifungsfalten 5 übereinander bzw. ineinander angeordnet sind.
Hierbei wird von einer Ausgestaltung gemäß der rechten Seite der Fig. 2A ausgegangen,
wobei nun zusätzlich eine innenliegende Materiallage 7' vorgesehen ist, welche die
Frontwände 2 und die Seitenwände 3 umgibt. Um sowohl den Beutelkörper 1 als auch die
zusätzliche Materiallage 7' verschließen zu können, sind Überlappungsnähte 8, 8' vorgesehen,
wobei die Überlappungsnaht 8 den Beutelkörper 1 und die Überlappungsnaht 8' die Materiallage
7' verschließt. In dem gezeigten Beispiel sind die Überlappungsnähte 8, 8' an einer
der Frontwände 2 angeordnet. Beide Überlappungsnähte 8,8' sind aus einem Leim bzw.
Dispersionsklebstoff gebildet, wobei auch grundsätzlich ein Schmelzklebstoff als Alternative
denkbar ist.
[0049] Die Fig. 2C zeigt eine weitere Ausgestaltungsvariante, wobei diesmal der Einfachheit
halber keine Überlappungsnähte 8, 8' gezeigt sind, wobei eine Anordnung in analoger
Weise zu den Fig. 2A und 2B erfolgen kann. Ausgangspunkt für die Ausgestaltung gemäß
der Fig. 2C bildet die Darstellung auf der linken Seite der Fig. 2B, wonach eine zusätzliche
die Frontwände 2 und die Seitenwände 3 umgebende Materiallage 7 über eine Klebstoffschicht
6 an den Beutelkörper 1 befestigt ist. Zur Fixierung sind sodann streifenförmige Materiallagen
7' sowie eine Klebstoffschicht 6 unmittelbar in der Versteifungsfalte 5 vorgesehen,
wobei die Materiallagen 7' in analoger Weise zu der Darstellung auf der rechten Seite
der Fig. 2A angeordnet sind aber nunmehr die in die Versteifungsfalte 5 hinein reichenden
Bereiche der zusätzlichen Materiallage 7 in dieser Position fixieren und stabilisieren.
[0050] Sämtliche dargestellten Beutelkörper 1 sind ferner vollständig aus Papier gebildet,
wobei es sich um ein Kraftpapier handelt. Grundsätzlich ist es aber auch möglich,
dass beispielsweise die Außenseite über ein gestrichenes Papier gebildet ist, welches
hinsichtlich einer Bedruckbarkeit von besonderem Vorteil ist.
1. Verpackungsbeutel mit einem Beutelkörper (1) auf Papierbasis, der gegenüberliegende
Frontwände (2), zwischen den Frontwänden (2) angeordnete Seitenwände (3) und die Frontwände
(2) mit den Seitenwänden (3) verbindende Längskanten (4) aufweist, wobei an zumindest
einer der Längskanten (4) jeweils ein die zugeordnete Frontwand (2) bildender Materialabschnitt
und ein die zugeordnete Seitenwand (3) bildender Materialabschnitt zur Ausbildung
einer in Längsrichtung (L) verlaufenden Versteifungsfalte (5) über jeweils eine an
die Längskante (L) angrenzende Fixierschicht miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest einer Versteifungsfalte (5) zugeordnete Fixierschicht eine Klebstoffschicht
(6) ist, wobei Bereiche des Beutelkörpers (1) zwischen den Versteifungsfalten (5)
frei von einer Klebstoffschicht (6) sind.
2. Verpackungsbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffschicht (6) aus einem Leim oder aus einem Schmelzklebstoff gebildet
ist.
3. Verpackungsbeutel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffschicht (6) zumindest teilweise innerhalb der zugeordneten Versteifungsfalte
(5) angeordnet ist und die Materialschnitte der zugeordneten Frontwand (2) und Seitenwand
(3) unmittelbar miteinander verbindet.
4. Verpackungsbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffschicht (6) zumindest teilweise außerhalb der zugeordneten Versteifungsfalte
(5) angeordnet ist und zumindest eine zusätzliche Materiallage (7, 7') auf Papierbasis
die Materialabschnitte der Frontwand (2) und Seitenwand (3) miteinander verbindet.
5. Verpackungsbeutel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine zusätzliche Materiallage streifenförmig ausgebildet ist und sich
lediglich im Bereich der Versteifungsfalte in Längsrichtung erstreckt.
6. Verpackungsbeutel nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine zusätzliche Materiallage (7, 7') die Frontwände (2) und die Seitenwände
(3) umgibt.
7. Verpackungsbeutel nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei Materiallagen (7, 7') übereinander angeordnet sind.
8. Verpackungsbeutel nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich zumindest eine Materiallage (7, 7') abschnittsweise in die Versteifungsfalte
(5) hineinerstreckt.
9. Verpackungsbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Beutelkörper (1) oder zumindest eine Schicht des Beutelkörpers (1) aus einem
Kraftpapier gebildet ist.
10. Verpackungsbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Frontwände (2) in einem Kopfbereich und/oder in einem Bodenbereich
auf einer Innenseite des Beutelkörpers (1) eine siegelfähige Beschichtung aufweisen.
11. Verfahren zur Herstellung eines Verpackungsbeutels insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 10,
- wobei eine Materialbahn in Produktionsrichtung zugeführt wird,
- wobei die Materialbahn an mehreren voneinander in Querrichtung beabstandeten Positionen
zur Ausbildung von Versteifungsfalten (5) eingedrückt wird,
- wobei auf die Materialbahn jeweils im Bereich der Versteifungsfalten (5) eine Klebstoffschicht
(6) aufgebracht wird, die die Versteifungsfalten (5) in der Materialbahn fixieren,
- wobei durch Falten der Materialbahn ein Materialschlauch mit sich gegenüberliegenden
Frontwänden (2), zwischen den Frontwänden (2) angeordneten Seitenwänden (3) und die
Frontwände (2) mit den Seitenwänden (3) verbindende Längskanten (4) gebildet werden,
- wobei von dem Materialschlauch einzelne Beutelkörper (1) abgetrennt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei die Klebstoffschichten (6) zumindest abschnittsweise
in die Versteifungsfalten (5) eingebracht werden und zur Fixierung sich gegenüberliegende
Materialabschnitte der Materialbahn im Bereich der Versteifungsfalten (5) unmittelbar
über die Klebstoffschicht (6) miteinander verbunden werden.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, wobei eine oder mehrere zusätzliche Materiallagen
(7, 7') über die Klebstoffschichten (6) mit der Materialbahn verbunden werden, wobei
die Materiallagen derart auf der Materialbahn angeordnet werden, dass sie die Versteifungsfalten
(5) bedecken.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei mehrere Materiallagen (7, 7') übereinander auf die
Materialbahn gelegt werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei sich nach dem Falten der Materialbahn
zu einem Materialschlauch ein entlang der Produktionsrichtung verlaufender Überlappungsbereich
(8, 8') ausbildet.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, wobei in mehreren in Produktionsrichtung
hintereinander angeordneten Abschnitten eine heißsiegelbare Beschichtung auf einer
die Innenseite des Beutelkörpers (1) bildenden Seite der Materialbahn aufgebracht
wird.