[0001] In Druckwasserreaktoren wird u. a. ein Gemisch aus Borsäure und Wasser als Neutronenabsorber
zur Regelung der Kettenreaktion verwandt. Wenn der Druckwasserreaktor außer Betrieb
genommen wird, muss die in ihm enthaltene Borsäure bzw. das Borsäure-Wasser-Gemisch
entsorgt werden. In der Vergangenheit war es möglich, die radiologisch unbelastete
Borsäure stark verdünnt in ein Gewässer abzugeben und sich dadurch der Borsäurelösung
zu entledigen. Aus Gründen des Umweltschutzes ist diese Option heutzutage nicht mehr
gewünscht bzw. nicht mehr genehmigungsfähig.
[0002] Daher stehen die mit dem Rückbau von Kernkraftwerken befassten Unternehmen vor der
Aufgabe, das Borsäure-Wasser-Gemisch in Übereinstimmung mit den geltenden Gesetzen
und Richtlinien umweltschonend, wirtschaftlich und sicher aufzubereiten bzw. für eine
Deponierung oder Wiederverwendung vorzubereiten.
[0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Anlage zum Abscheiden von Borsäurekristallen
mit radioaktiver Kontamination aus einem Borsäure-Wasser-Gemisch umfassend mindestens
einen Vakuumverdampfer zur Aufkonzentration des Borsäure-Wasser-Gemischs zu einer
Suspension aus Mutterlösung und Borsäurekristallen und mindestens einem Separator
zur Separation der Suspension aus Mutterlösung und Borsäurekristallen.
[0004] Bei dieser Anlage werden in zwei nacheinander angeordneten Apparaten (Vakuumverdampfer
und Separator) feste Borsäurekristalle aus dem Borsäure-Wasser-Gemisch abgetrennt.
In einem ersten Schritt wird das Borsäure-Wasser-Gemisch aufkonzentriert, indem das
Wasser in einem Vakuumverdampfer teilweise verdampft und abgezogen wird. Das dabei
entstehende Kondensat ist in der Regel frei von Verunreinigungen und kann daher als
Reinigungsflüssigkeit oder in anderer Weise unbedenklich weiterverwendet werden. Wenn
kein Bedarf besteht, kann es auch in die Kanalisation geleitet werden.
[0005] Durch das Verdampfen von Wasser nimmt die Konzentration der Borsäure in dem Borsäure-Wasser-Gemisch
zu. Ab einer bestimmten Konzentration entstehen (feste) Borsäurekristalle, die zusammen
mit der verbleibenden Flüssigkeit eine Suspension aus Mutterlösung und Borsäurekristallen
bilden. Diese Suspension wird in einem nachgeschalteten Separator in die Mutterlösung
und die Kristalle separiert. Das Borsäure-Wasser-Gemisch kann Verunreinigungen enthalten.
Der Großteil dieser Verunreinigungen verbleibt in der Mutterlösung, so dass in den
Borsäurekristallen nur wenig oder sogar keine nennenswerte Menge an Verunreinigung
vorhanden ist. Die Verunreinigungen in der Mutterlösung werden radiologisch gemessen.
Überschreitet der Aktivitätsgehalt der Verunreinigungen in der Mutterlösung einen
festgelegten Grenzwert, wird die Lösung an das Kraftwerk zurückgegeben und über den
betrieblichen Entsorgungsweg für radioaktive Abwässer entsorgt.
[0006] Die erfindungsgemäße Anlage dient zur Behandlung von radioaktiven Stoffen bzw. kontaminierter
Borsäure; sie hat einen gewissen Reinigungseffekt bezogen auf die Radioaktivität.
Dadurch kann wird ein Großteil der kontaminierten Borsäure in Fraktionen aufgetrennt
werden, die nicht mehr radioaktiv kontaminiert sind und entweder einer weiteren Verwendung
zugeführt oder auf einer normalen Deponie gelagert werden können. Die erfindungsgemäße
Anlage ist zum Aufbau und Betrieb im Kontrollbereich einer kerntechnischen Anlage
geeignet; wie zum Beispiel eines Kernkraftwerks, das rückgebaut wird.
[0007] Obwohl die Borsäurekristalle noch eine Restfeuchtigkeit aufweisen, ist es schon ein
Feststoff, der sich gut von der Mutterlösung trennen lässt. Das Ausgangsprodukt, ein
Borsäure-Wasser-Gemisch, kann in eine mehr oder minder verunreinigte Mutterlösung
und feste, gereinigte Borsäurekristalle getrennt werden.
[0008] Dabei entstehen keine Sekundärabfälle und es werden keine Zusatzstoffe benötigt,
um die gewünschte Abscheidung der Borsäurekristalle zu erreichen. Die Mutterlösung
kann in einen Vakuumverdampfer zurückgeführt werden.
[0009] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die radioaktiven Bestandteile des Borsäure-Wasser-Gemischs
in der Mutterlösung konzentriert. Anders ausgedrückt: Die anderen Fraktionen sind
radioaktiv gereinigt, bzw. deren Kontamination wird signifikant reduziert. Der bei
der Verdampfung abgezogene Wasserdampf (Brüden) und die Borsäure-Kristalle weisen
keine oder nur eine sehr geringe Radioaktivität auf, so dass sie entweder wiederverwendet
oder als "gewöhnlicher" Abfall entsorgt werden können.
[0010] Der Bildung von Agglomeraten und Anlagerungen von Borsäurekristallen an der Innenwand
des Verdampfers kann durch eine geeignete Prozessführung entgegengewirkt werden.
[0011] In dem Verdampfer ist bevorzugt ein Rührwerk vorhanden, das für eine gute Durchmischung
während der Verdampfung sorgt. Trotz dieser Durchmischung entstehen die oben genannten
Agglomerate und Anlagerungen, deren Dicke und Volumen während des Verdampfungsprozesses
zunimmt. Der Verdampfungsprozess wird rechtzeitig beendet, d. h. bevor die Dicke der
Anlagerungen zu groß wird, und das Gemisch aus konzentrierter Mutterlösung und Borsäurekristallen
wird aus dem Verdampfer abgeführt.
[0012] Anschließend wird der Verdampfer wieder mit "frischem" Borsäure-Wasser-Gemisch mit
einer niedrigeren Konzentration an Borsäure gefüllt. Dieses Borsäure-Wasser-Gemisch
löst die bei dem vorangegangenen Verdampfungsprozess entstandenen Ablagerungen von
den Innenwänden.
[0013] Dadurch wird erreicht, dass die sich bildenden Borsäurekristalle nicht an der Innenwand
des Vakuumverdampfers und dem optionalen Rührwerk anlagern und die Innenflächen des
Vakuumverdampfers nicht mit einer zu dicken Schicht aus Borsäurekristallen überzogen
werden. Beides ist unerwünscht, weil es die Effektivität des Verdampfers reduziert
und die Agglomerate zu Verstopfungen, sowie einem Zusetzen der im Verdampfer installierten
Messtechnik (Füllstandsgrenzschalter, Temperatursensoren, ...) führen können.
[0014] Der Vakuumverdampfer wird bevorzugt so gesteuert, dass die Verdampfung von Wasser
in zwei Stufen erfolgt. In einem ersten Schritt wird die Borsäurelösung auf 60 bis
150° unter bei reduzierten Drücken (50 bis 500 mbar) aufgeheizt und von dem Rührwerk
durchmischt. Das verdampfende Wasser bzw. der Wasserdampf werden kontinuierlich abgezogen
und die Borsäurelösung auf beispielsweise bis zu 25 Gewichts-Prozent (Ma-%) aufkonzentriert.
Das dabei entstehende Kondensat wird abgeführt oder kann für Reinigungszwecke innerhalb
des Prozesses wiederverwendet werden. Entsprechend der Menge des abgezogenen Wasserdampfs
wird dem Verdampfungsprozess neues unbehandeltes Borsäure-Wasser-Gemisch zugeführt.
Dadurch kann eine größere Menge an Borsäure-Wasser-Gemisch verdampft werden als das
Volumen des Vakuum-Verdampfers. Das erhöht die Verdampfungsleistung gegenüber einem
herkömmlichen Vakuum-Verdampfer, der im reinen Batch-Betrieb gefahren wird.
[0015] Außerdem baut der Vakuum-Verdampfer sehr kompakt. Die Absenkung des Drucks (Erzeugen
eines Vakuums) und das Beheizen werden dadurch einfacher und effizienter.
[0016] Sobald die gewünschte Konzentration der Borsäure in dem konzentrierten Borsäure-Wasser-Gemisch
erreicht wurde, wird die Temperatur in dem Vakuumverdampfer reduziert, beispielsweise
auf Temperaturen unterhalb von 50°C. Mit der niedrigeren Temperatur sinkt auch die
Sättigungsgrenze für die Borsäurekristalle, so dass durch die Abkühlung des konzentrierten
Borsäure-Wasser-Gemischs weitere Borsäurekristalle entstehen und gebildet werden.
[0017] Am Ende dieses bevorzugt zweistufigen Verdampfungsprozesses bildet sich eine Suspension
aus Mutterlösung und Borsäurekristallen.
[0018] Diese Suspension wird in einem Separator in eine flüssige Phase (Mutterlösung) und
eine feste Phase (Borsäurekristalle) getrennt. Der Wasseranteil in den Borsäurekristallen,
beträgt in der Regel zwischen 5 und 50 Gewichts-Prozent (Ma%).
[0019] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn diese Separation durch eine Zentrifuge
bzw. einen Dekanter erfolgt. Am Ausgang des Separators sind die Borsäurekristalle
von der Mutterlösung getrennt und können in einem (Nach-)Trockner weiter getrocknet
werden. Die Borsäurekristalle am Ausgang des Separators haben eine Restfeuchte (Wasseranteil
in der Feststoffphase) zwischen 5 und 50 Gewichts-Prozent (Ma%).
[0020] Die feste Phase (Borsäurekristalle) fällt bevorzugt aufgrund der Schwerkraft in den
Trockner.
[0021] Der (Nach-)Trockner wird zwischen vier und zehn Mal mit der festen Phase aus einem
Separator beschickt. Ein Fassungsvermögen des Trockners zwischen 100 kg und 300 kg
ist in vielem Fällen geeignet. Die Trocknung erfolgt bevorzugt bei Temperaturen zwischen
35 und 90°C und leichtem Unterdruck (zwischen 600 und 980 mbar) bis eine Restfeuchte
von. 1 % bis 10 % erreicht ist. Danach kann die pneumatische und optional durch die
Schwerkraft unterstützte Abfüllung der Borsäure über einen optionalen Knollenbrecher
mit nachgelagerter Abfüllanlage in einen Standard-Behälter oder auf andere Weise erfolgen.
Ein sehr gut geeigneter Standard-Behälter ist zum Beispiel ein 200-Liter-Fass.
[0022] Die Mutterlösung kann in den Verdampfer zurückgeführt werden. Zu diesem Zweck ist
in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung eine Rückführleitung für die Mutterlösung
zwischen dem mindestens einen Separator und mindestens einem Vakuumverdampfer vorgesehen.
[0023] Bevor die Mutterlösung in den Vakuumverdampfer zurückgeführt wird, wird in der Regel
die Dosisleistung der Mutterlösung ermittelt. Nur wenn der Aktivitätsgehalt unterhalb
eines festgelegten Grenzwerts liegt, wird die Mutterlösung wieder in den Vakuumverdampfer
zurückgeführt. Andernfalls wird die Mutterlösung über den betrieblichen Entsorgungsweg
für radioaktive Abwässer entsorgt.
[0024] Die feuchten Borsäurekristalle mit einem Wasseranteil zwischen 5 und 50 Gewichts-Prozent
werden in bevorzugter Ausgestaltung anschließend einem Trockner zugeführt. Dort werden
die Borsäurekristalle chargenweise getrocknet. Dabei haben sich Temperaturen zwischen
35°C und 90°C als geeignet erwiesen. Um den Trocknungsprozess zu befördern, ist ein
leichter Unterdruck in einem Bereich von 600 mbar bis 980 mbar vorteilhaft.
[0025] In den nunmehr endgetrockneten Borsäurekristallen können Verklumpungen entstehen.
Um die Handhabung der Borsäurekristalle zu vereinfachen, werden sie in einem Brecher,
bevorzugt einem Knollenbrecher, homogenisiert. Dadurch werden der Transport der getrockneten
Borsäurekristalle zu einer Abfüllstation und deren Abfüllen in Fässer oder andere
Behälter vereinfacht. Dieser Transport kann beispielsweise pneumatisch erfolgen.
[0026] In der Abfüllstation werden die getrockneten Borsäurekristalle in geeignete Behälter
abgefüllt und diese dann verschlossen. Es hat sich als praktisch erwiesen, wenn die
Borsäurekristalle in standarisierte Stahlfässer (mit einem Fassungsvermögen von zum
Beispiel 200 l) abgefüllt werden. Die gefüllten Fässer werden anschließend verschlossen
und können gelagert werden. Die getrockneten Borsäurekristalle können, abhängig von
der Beschaffenheit des Borsäure-Wasser-Gemisches noch radiologisch verunreinigt sein.
Gemäß Strahlenschutzverordnung (StrlschV) ist eine uneingeschränkte Freigabe für feste
und flüssige Stoffe nach Spalte 3 oder eine spezifische Freigabe für festen Stoff
bis zu 100 Mg/a nach Spalte 8 zur Beseitigung/Lagerung auf einer Deponie vorstellbar.
Es ist aber auch eine uneingeschränkte Wiederverwertung der getrockneten Borsäurekristalle
oder eine Verwendung in anderen kerntechnischen Anlagen möglich.
[0027] Um die Radioaktivität der in der erfindungsgemäßen Anlage und/oder nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren abgeschiedenen Borsäurekristalle weiter zu verringern, ist in vorteilhafter
Weiterbildung vorgesehen, nachdem die eigentliche Verdampfung durchgeführt wurde,
die erhaltenen Borsäurekristalle noch einmal aus deionisiertem Wasser umzukristallisieren
und zwar in der vier- bis zwanzigfachen Leichtwassermenge bei Temperaturen zwischen
20 und 80 °C. Alternativ kann nach Abschluss der Vakuumverdampfung einmal oder bevorzugt
in mehreren Schritten deionisiertes Wasser in den Vakuumverdampfer gegeben werden,
wobei für einen einzigen Schritt die sechsfache Menge deionisierten leichten Wassers
geeignet ist, bezogen auf die Menge der im Vakuumverdampfer befindlichen Menge an
Borsäurekristallen, die nach Auflösung der Borsäure bei 70 °C wieder durch erneute
Verdampfung abgezogen wird. Alternativ können auch mehrfach geringere Mengen an leichten
deionisierten Wassers zugegeben werden jeweils gefolgt von der Verdampfung der zugegebenen
Menge deionisierten Wassers bei 70 °C, wobei der mehrfach durchgeführte Gesamtschritt
"Wasserzugabe und Vakuumverdampfung" bis zu zehnmal wiederholt wird. Es kann aber
auch ausreichend sein, diesen Gesamtschritt nur zweimal, dreimal oder fünfmal zu wiederholen.
[0028] Durch die erfindungsmäße Zugabe deionisierten leichten Wassers kann die Tritiumaktivität
der Borsäure durch Verschiebung des bestimmenden Verteilungsgleichgewichts gesenkt
werden. Anders ausgedrückt: Nach Umkristallisation der Borsäure aus deionisiertem
Wasser oder alternativ nach Zugabe mehrerer geringerer Mengen deionisierten Wassers
in den Vakuumverdampfer jeweils gefolgt von Vakuumverdampfung der zugegebenen Leichtwassermengen
ist die Tritiumaktivität der Borsäurekristalle geringer als zu Beginn, so dass die
Radioaktivität der Borsäurekristalle verringert wird. Im Idealfall kann die Radioaktivität
der Borsäurekristalle so weit abgesenkt werden, dass die Borsäurekristalle auf einer
gewöhnlichen Deponie gelagert werden dürfen, oder dass bei Erreichung einer Radioaktivität,
die geringer ist als der durch den Grenzwert bestimmten Wert, der eine uneingeschränkten
Freigabe erlaubt, die kristallisierte Borsäure auch weiteren Verwendungen zugeführt
werden kann.
[0029] Die Zugabe von deionisiertem leichten Wasser kann mit Hilfe einer Leitung und einem
Wegeventil, bevorzugt einem 2/2-Wegeventil, erfolgen. Selbstverständlich ist es auch
möglich, die Zugabe des deionisierten leichten Wassers manuell vorzunehmen, indem
der Vakuumverdampfer geöffnet und die gewünschte Menge von deionisiertem leichten
Wasser in den Vakuumverdampfer geschüttet wird.
[0030] Die eingangs genannte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch das Verfahren nach dem
nebengeordneten Anspruch 9.
[0031] Die Verfahrensansprüche 9 ff. umfassen die Verfahrensschritte, welche in der Anlage
gemäß der Vorrichtungs-Ansprüche 1 bis 8 durchgeführt werden. Daher sind die Vorteile
des erfindungsgemäßen Verfahrens auch gleichzeitig die Vorteile der erfindungsgemäßen
Anlage.
[0032] Ausgehend von einem Borsäure-Wasser-Gemisch wird ein Teil des Wassers durch Vakuum-Verdampfen
abgezogen und dadurch die Konzentration der Borsäure erhöht (Verdampfungs-Kristallisation).
Anschließend erfolgt eine weitere Kristallisation von Borsäure durch Abkühlen der
Suspension aus Mutterlösung und Borsäurekristallen auf eine Temperatur von weniger
als 50°C und mindestens 10°C. Durch die Abkühlung der Suspension sinkt die Sättigungsgrenze
und infolgedessen werden weitere Borsäurekristalle gebildet (Kühlungskristallisation).
[0033] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Verdampfungskristallisation bei einem
Druck von 50 mbar bis etwa 500 mbar und bei Temperaturen von 60°C bis 150°C erfolgt.
Dadurch werden die Entstehung von Aufpanzerungen an der Innenwand des Verdampfers
und die Bildung von Agglomeraten von Borsäurekristallen auf einfache und wirkungsvolle
Weise unterdrückt. Die Dauer der Verdampfungs-Kristallisation beträgt, abhängig von
den o. g. Parametern und der Größe des Verdampfers zwischen 7 und 13 Stunden.
[0034] Die weitere Kristallisation von Borsäure durch Abkühlen der Suspension erfolgt bevorzugt
innerhalb des gleichen Druckbereichs und über eine Dauer von 0,5 bis 3 Stunden.
[0035] Bei der oben beschriebenen Verdampfungskristallisation bilden sich nach einer gewissen
Zeit Borsäure-Agglomerate, welche die Vakuumverdampfer durch Anhaftung an den Innenwänden
zusetzen (Aufpanzerungen). Diese Aufpanzerungen entstehen, da die Borsäurekonzentration
bei der Verdampfung immer weiter ansteigt. Durch die Aufpanzerungen können Borsäure-Agglomerate
entstehen, die ggf. den Vakuumverdampfer, sowie ein Zusetzen der Messtechnik (Füllstandgrenzschalter,
Temperatursensoren, ...) bewirken, die Rohr- und Schlauchleitungen verstopfen und
zum Abbruch des automatischen Prozesses führen. Die Ausfällung von Borsäure verstärkt
sich nochmals bei der Kühlungskristallisation.
[0036] Zu große Borsäure-Agglomerate können nicht aus dem Vakuumverdampfer und zum Separator
gefördert werden. Außerdem ist der Separator auf die Behandlung bzw. Trennung der
flüssigen und festen Phase der Borsäuresuspension ausgelegt.
[0037] Durch die oben genannten Parameter (Temperatur, Druck und/oder Zeit) kann ein Anhaften
der sich bildenden (feuchten) Borsäurekristalle an der Innenwand des Vakuumverdampfers
und den Heizeinrichtungen wirkungsvoll verhindert werden.
[0038] Anschließend wird die Suspension in eine feste Phase, nämlich Borsäurekristalle,
und eine flüssige Phase (Mutterlösung) getrennt. Die Mutterlösung kann in der Regel
in den Vakuumverdampfer zurückgeführt werden. Die Borsäurekristalle weisen noch eine
gewisse Rechtfeuchtigkeit auf, die in einem nachgelagerten optionalen Trocknungs-Schritt
weiter reduziert werden kann.
[0039] Die Trennung der Suspension in Mutterlösung und eine feste Phase, nämlich den Borsäurekristallen,
erfolgt bevorzugt durch Zentrifugieren. Dekanter haben sich als besonders geeignet
erwiesen. Allerdings können auch andere Bauarten von Zentrifugen eingesetzt werden.
[0040] Um das Verfahren möglichst effektiv und ohne dass Reststoffe anfallen durchführen
zu können, wird die bei der Separation anfallende Mutterlösung wieder in den Vakuumverdampfer
zurückgeführt, wenn ihre Dosisleistung unterhalb eines vorgegebenen Grenzwerts liegt.
Wenn die Dosisleistung oberhalb eines vorgegebenen Grenzwerts liegt, kann die Mutterlösung
nicht wieder in den Vakuumverdampfer zurückgeführt werden, sondern muss gesondert
entsorgt werden. Dies ist jedoch in der Regel nicht der Fall.
[0041] Das Endprodukt des erfindungsgemäßen Verfahrens erfüllt in der Regel die Kriterien
zur uneingeschränkten radiologischen Freigabe oder zur spezifischen radiologischen
Freigabe zur Entsorgung auf der Deponie.
[0042] Zur Trocknung der Borsäurekristalle haben sich Temperaturen zwischen 35°C und 90°C
sowie Drücke in einem Bereich zwischen 600 mbar und 980 mbar als geeignet erwiesen.
In der Regel ist die Trocknungsdauer mit 7 bis 14 Stunden anzusetzen. Dadurch wird
die Neigung der Borsäurekristalle reduziert, sich an den Innenwänden des Trockners
anzulagern und/oder große Klumpen zu bilden.
[0043] Die feste Phase der Borsäure fällt nach der Separation aufgrund der Schwerkraft in
den Trockner. Im Rahmen von Versuchen kam es im Trockner zu einer starken AgglomeratBildung
und zu Aufpanzerungen am Rührwerk nach der prozessbedingten Zuführung von Reinigungswasser
in den Trockner. Grund für die Agglomerate und Aufpanzerungen sind physikalische Wechselwirkungen
in einem Borsäure-Wasser-Gemisch bei einem Wasseranteil zwischen 5-25 Ma% auf atomarer
Ebene, die dazu führen, dass die Mischung sehr klebrig ist.
[0044] Zwischen Dekanter und Nachtrockner ist ein im Wesentlichen vertikaler Fallschacht.
In diesem Fallschacht ist möglichst weit unten eine steuerbare Klappe angeordnet.
[0045] Die Borsäure fällt beim Dekantieren durch den Fallschacht (bei geöffneter Klappe)
in den Trockner. Dabei ist es nicht zu vermeiden, dass Borsäureflocken an der Wand
des Fallschachts hängen bleiben. Diese müssen in regelmäßigen Abständen entfernt werden.
[0046] Hierzu wird die Klappe zwischen Dekanter und Trockner geschlossen und der oberhalb
der Klappe befindliche Bereich des Fallschachts über eine (Spül-)Düse mit Wasser gespült.
Das Spülwasser mit den Borsäureflocken sammelt sich auf der Klappe. Dort ist eine
Spülwasserleitung, bevorzugt mit einem schaltbaren 2/2-Wegeventil, angeschlossen.
Über die Spülwasserleitung wird das Spülwasser bei Bedarf von einer Pumpe in einen
kleinen beheizbaren Behälter mit Rührwerk gefördert.
[0047] Im nächsten Dekantierschritt, wird das in dem Behälter befindliche Spülwasser in
einen Verdampfer gefördert und dadurch in den Prozess zurückgeführt.
[0048] Der Trockner umfasst bevorzugter Weise ein Rührwerk, um die Bildung von Agglomeraten
und Aufpanzerungen/Anhaftungen an der Innenwand des Trockners zu verhindern.
[0049] Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn das Rührwerk mit Polterringen
ausgestattet wird. Sie tragen dazu bei, dass sich aufbauende Anhaftungen von Borsäurekristallen
entfernt werden. Die Polterringe sind Ringe, meist aus Metall, welche auf der Welle
des Rührwerks im Betrieb mitlaufen. Durch das Mitlaufen werden die Polterringe bewegt
und schlagen Aufpanzerungen von Borsäurekristallen an der Welle des Rührwerks ab.
[0050] Die getrockneten Borsäurekristalle werden anschließend in weiterer vorteilhafter
Ausgestaltung in einem Brecher, bevorzugt einem Knollenbrecher, zerkleinert und in
einer Abfüllanlage abgefüllt. Dieses Abfüllen kann beispielsweise in am Markt verfügbaren
200-Liter-Fässern erfolgen, die in einer normalen Deponie gelagert werden können.
[0051] Zur Verringerung der Radioaktivität der Borsäurekristalle am Ende des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann in vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens vorgesehen sein, dass
der nach der Kristallisation von Borsäure durch Vakuumverdampfen entstandenen Suspension
aus Mutterlösung und Borsäurekristallen deionisiertes leichtes Wasser zugegeben wird.
Anschließend wird die Vakuumverdampfung fortgesetzt.
[0052] Dies bedeutet, dass nach dem ersten erfindungsgemäßen Verdampfungsschritt das deionisierte
leichte Wasser zugegeben wird. Alternativ ist es auch möglich, nach dem zweiten Verdampfungsschritt,
nämlich der weiteren Kristallisation von Borsäure durch Abkühlen der Suspension aus
Mutterlösung und Borsäurekristallen deionisiertes leichtes Wasser zugegeben wird.
[0053] Anschließend wird dann die Vakuumverdampfung fortgesetzt. Es ist auch möglich, sowohl
nach dem Vakuumverdampfen als auch nach der weiteren Kristallisation von Borsäure
in zwei verschiedenen Schritten das deionisierte leichte Wasser zuzugeben.
[0054] Besonders bevorzugt ist es, wenn die Zugabe von deionisiertem leichten Wasser und
die anschließende Verdampfung mehrfach durchgeführt werden. Es ist effektiver im Sinne
einer Verschiebung der Tritiumaktivität der Borsäurekristalle, wenn nicht die gesamte
Menge an deionisiertem leichtem Wasser auf einmal zugegeben wird, sondern wenn immer
wieder in kleinen Mengen deionisiertes leichtes Wasser zugegeben und anschließend
wieder verdampft wird.
[0055] Es konnte bei Versuchen festgestellt werden. dass die Radioaktivität der Borsäurekristalle
von mehr als 200 Becquerel/Gramm durch die Zugabe von leichtem Wasser in einem oder
mehreren Schritten auf unter 200 Becquerel/Gramm Tritium (H3; leichtes Wasser) verringert
werden konnte. Gleichzeitig wird auch die Radioaktivität von des vorhandenen Kobalts
60 (Co-60) reduziert.
[0056] Die erfindungsgemäße Anlage und das erfindungsgemäße Verfahren zeichnen sich dadurch
aus, dass sie relativ einfach in der Durchführung sind. Sie benötigen keine Hilfsstoffe
und es entstehen keine Sekundärabfälle. In der Regel wird die Mutterlösung vom Separator
wieder in den Vakuumverdampfer zurückgeführt. Beim Verdampfen und bei der Trocknung
entsteht nur Kondensat bzw. Wasser. Am Ende des Trocknungsprozesses liegen darüber
hinaus trockene Borsäure-Kristalle vor. Diese können in Fässer abgefüllt werden.
[0057] Daneben zeichnen sich die erfindungsgemäße Anlage und das erfindungsgemäße Verfahren
auch durch relativ geringe Investitions- und Betriebskosten aus. An die Apparate (Vakuumverdampfer,
Separator, Trockner, Brecher und Abfüllstation) werden nur relativ geringe Anforderungen
gestellt. Borsäure ist nicht sehr aggressiv. Daher können die Apparate mit Standardwerkstoffen
gebaut werden. Beim Betrieb entstehen keine hohen Temperaturen und Drücke, so dass
auch unter dem Gesichtspunkt der Unfallverhütung und Sicherheit die Anforderungen
an die Apparate relativ gering sind.
[0058] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen entnehmbar. Alle in der Zeichnung,
deren Beschreibung und den Patentansprüchen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln
als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
Zeichnung
[0059] Es zeigen:
- Figur 1:
- Eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Anlage;
- Figur 2:
- ein Ablaufdiagramm eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens;
- Figur 3:
- Eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Anlage und
- Figur 4:
- ein Ablaufdiagramm des zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele:
[0060] Die erfindungsgemäße Anlage umfasst mehrere Apparate. In entsprechender Weise umfasst
das erfindungsgemäße Verfahren verschiedene Schritte. Diese werden nachfolgend anhand
der Figuren erläutert.
[0061] In der Figur 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Anlage als Blockschaltbild
dargestellt. Das zu behandelnde Borsäure-Wasser-Gemisch durchläuft die Anlage in der
Figur 1 von links nach rechts.
[0062] In einem ersten Schritt I wird das Borsäure-Wasser-Gemisch in einem Vakuumverdampfer
1 aufkonzentriert. Beispielsweise kann eine 4,5%-ige Borsäurelösung/ein 4,5%-iges
Borsäure-Wasser-Gemisch in den Vakuumverdampfer 1 gefördert werden. Dort wird es unter
einem leichten Vakuum unter Zuführung von thermischer Energie erhitzt. Ein Teil des
Wassers aus dem Borsäure-Wasser-Gemisch verdampft und wird abgezogen. Der Abzug des
Wasserdampfs bzw. des Kondensats ist in der Figur 1 mit dem Pfeil 3 gekennzeichnet.
Das Kondensat ist frei von Verunreinigungen oder Borsäure und kann daher als entweder
in die Umgebung abgegeben oder als Reinigungsflüssigkeit weiterverwendet werden.
[0063] In einer bevorzugten Ausgestaltung sind zwei Vakuumverdampfer 1 parallel zueinander
angeordnet, wie dies in der Figur 1 dargestellt ist. Die Vakuumverdampfer 1 werden
zeitversetzt betrieben, so dass sie abwechselnd einen Separator 5 mit einem aufkonzentrierten
Borsäure-Wasser-Gemisch beschicken. Dadurch behindern sich die Vakuumverdampfer 1
nicht gegenseitig und der Separator 5 wird gleichmäßiger ausgelastet.
[0064] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn beide Vakuumverdampfer 1 in einem Zyklus
mehrfach, zum Beispiel dreimal, mit Borsäure-Wasser-Gemisch befüllt und über den Separator
5 gefahren werden.
[0065] Der oder die Vakuumverdampfer 1 werden mit einer Zeitsteuerung bevorzugt so betrieben,
dass zunächst die Temperatur des Borsäure-Wasser-Gemischs auf eine Temperatur zwischen
60° und 150° angehoben wird. Das geschieht durch geeignete Heizeinrichtungen. Durch
das Absenken des Drucks auf 50 bis 500 mbar, wird die Verdampfung von Wasser gefördert.
Entsprechend der Masse des abgezogenen Dampfs kann Borsäure-Wasser-Lösung in den Vakuumverdampfer
1 gefördert werden. Dieser Schritt wird als "Verdampfungs-Kristallisation" bezeichnet.
Dabei bilden sich erste Borsäurekristalle.
[0066] Sobald eine gewisse Aufkonzentration der Borsäure erfolgt ist, wird die Temperatur
im Inneren des Vakuumverdampfers 1 abgesenkt auf Temperaturen unterhalb von 50°C.
Dadurch wird die Sättigungsgrenze für die Borsäurekristalle in der Suspension reduziert
und es werden weitere Borsäurekristalle gebildet. Dieser Schritt wird als "Kühlungs-Kristallisation"
bezeichnet.
[0067] Um zu verhindern, dass sich die Borsäurekristalle zu großen Brocken agglomerieren
oder sich an der Innenfläche des Vakuumverdampfers anhaften, ist es vorteilhaft, wenn
die Suspension bzw. zu Beginn das Borsäure-Wasser-Gemisch innerhalb des Vakuumverdampfers
kontinuierlich bewegt wird. Dies kann durch ein Rührwerk erfolgen. Wenn nämlich die
Borsäurekristalle zu große Agglomerate bilden, dann können diese die Rohrleitungen
und Schlauchleitungen verstopfen oder gar nicht aus dem Vakuumverdampfer 1 herausgefördert
werden.
[0068] Es hat sich bei praktischen Versuchen herausgestellt, dass das Problem von zu großen
Agglomeraten und Anhaftungen der Borsäurekristalle minimiert wird, wenn die Verdampfungskristallisation
bei Temperaturen zwischen 60° bis 150° und Drücken zwischen 50 mbar und 500 mbar erfolgt.
Die Zeitdauer ist dann letztendlich eine Frage der Größe des oder der Vakuumverdampfer
1 und der Heizleistung. Außerdem wird die Zeitdauer auch von dem gewünschten Maß an
Feststoffen in der Suspension bestimmt.
[0069] In praktischen Versuchen haben sich 7 bis 13 Stunden als geeignet erwiesen. Die anschließende
Kühlungskristallisation erfolgt bevorzugt bei Temperaturen unterhalb von 50°C bis
10°C. Der Druck bei der Kühlungskristallisation ist in der Regel der gleiche wie bei
der Verdampfungskristallisation. Die Zeitspanne der Kühlungskristallisation ist deutlich
geringer. In der Praxis haben sich Werte zwischen 0,5 bis 3 Stunden als geeignet erwiesen.
[0070] Vorteilhafterweise wird das Borsäure-Wasser-Gemisch in den Vakuumverdampfern 1, zum
Beispiel mittels eines Rührwerks, turbulent durchmischt. Es können verschiedene Bauarten
von Rührwerken zum Einsatz kommen.
[0071] Anschließend wird die Suspension in den Separator 5 gefördert. Der Separator 5 dient
dazu, die Suspension in Mutterlösung und eine feste Phase (Borsäurekristalle) zu trennen.
Am Ende des Separators 5 liegen also Mutterlösung und feste Borsäurekristalle vor.
Die Mutterlösung kann über eine Rückführleitung 7 in einen der Vakuumverdampfer 1
zurückgeführt werden.
[0072] Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Vakuumverdampfer 1
parallel zueinander. Beide Vakuumverdampfer 1 sind mit einem Separator 5 verbunden;
es können auch drei oder mehr Vakuumverdampfer 1 parallel angeordnet werden.
[0073] Außerdem können die drei oder mehr Stränge von Vakuumverdampfern 1 und Separatoren
5 zeitlich versetzt zueinander betrieben werden, so dass in relativ kurzen und gleichmäßigen
Intervallen die Borsäurekristalle aus den verschiedenen Strängen einem Trockner 9
zugeführt werden können.
[0074] Die Borsäurekristalle, die am Ende der Separation vorliegen, haben noch einen relativ
hohen Restfeuchtegehalt von 5 bis 50 Gewichts-Prozent (Ma-%). Sie werden anschließend
in einem optionalen Trockner 9 getrocknet.
[0075] Wenn sich in dem Trockner 9 noch Flüssigkeit befindet, dann entstehen sehr große
Agglomerate und Anhaftungen am Rührwerk des Trockners. Daher sollte vermieden werden,
dass Wasser in den Trockner 9 gelangt.
[0076] Um die Agglomeration und das Anhaften von Borsäurekristallen während der Trocknung
zu verhindern, ist in bevorzugter Ausgestaltung des Trockners 9 ein Rührwerk vorgesehen.
Das Rührwerk ist bevorzugt mit Polterringen ausgestattet. Polterringe tragen dazu
bei, die sich aufbauenden Borsäurekristalle zu zerschlagen, so dass relativ kleine
Agglomerate im Inneren des Trockners 9 vorliegen.
[0077] Die Polterringe sind metallische Ringe, welche auf einer Welle des Rührwerks mitlaufen.
Durch das Mitlaufen werden die Polterringe bewegt und schlagen die sich bildenden
Aufpanzerungen aus Borsäurekristallen an der Welle des Rührwerks ab.
[0078] Die Trocknung findet in der Regel bei Temperaturen zwischen 35°C und 90°C sowie einem
leichten Unterdruck (600 mbar bis 980 mbar) statt.
[0079] Die Dauer des Trocknungsvorgangs hängt von der Trocknungsleistung, der Größe und
Beladung des Trockners 9 und dem gewünschten Restfeuchteanteil ab. Dauern von 7 Stunden
bis 14 Stunden haben sich in der Praxis als erforderlich herausgestellt. Am Ende des
Trocknungsvorgangs werden Borsäurekristalle mit einem Restfeuchtegehalt von weniger
als 1% aus dem Trockner 9 gefördert.
[0080] In einem optionalen Brecher 11 werden diese Borsäurekristalle noch zerkleinert, so
dass sie - bevorzugt pneumatisch - zu einer Abfüllanlage 13 gefördert werden können.
Dort können sie automatisch, halbautomatisch oder manuell in Fässer oder andere Behälter
abgefüllt werden.
[0081] Das erfindungsgemäße Verfahren ist sehr einfach in der Durchführung, es entstehen
keine Sekundärabfälle und auch die Anforderungen an die Apparate sind relativ gering,
weil nicht mit Überdrücken gearbeitet wird und auch die Temperaturen in Bereichen
liegen, die einfach zu handhaben sind.
[0082] Selbstverständlich kann diese Anlage entsprechend den Anforderungen nahezu beliebig
skaliert werden. Es können beispielsweise zwei oder mehr Vakuumverdampfer 1 und Separatoren
5 parallelgeschaltet werden.
[0083] Anhand der Figur 2 wird der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens nochmals illustriert
und veranschaulicht. Auch hier werden zwei parallelgeschaltete Vakuumverdampfer und
ein Separator zugrunde gelegt.
[0084] In einem ersten Schritt 101.1 erfolgt die Aufkonzentration des Borsäure-Wasser-Gemischs
durch eine Verdampfung und Abzug des Dampfs in den Vakuumverdampfern 1. Dieser erste
Schritt 101.1 wird auch als Verdampfungskristallisation bezeichnet. Zeitlich nachgeschaltet
erfolgt (ebenfalls in den Vakuumverdampfern) in einem Schritt 101.2 die Kühlungskristallisation.
Das bedeutet, dass durch Abkühlen der Suspension aus Mutterlösung und festen Borsäurekristallen
die Sättigungsgrenze reduziert und infolgedessen noch weitere Borsäurekristalle ausgeschieden
werden. Die Verdampfungskristallisation und die Kühlungskristallisation erfolgen unter
Rühren der Flüssigkeit, um das Anhaften von Borsäurekristallen zu verhindern sowie
eine gleichmäßige Wärmeverteilung in den Vakuumverdampfern 1 herzustellen.
[0085] Das in den Vakuumverdampfern 1 aufkonzentrierte Borsäure-Wasser-Gemisch wird nach
Erreichen einer bestimmten Konzentration über den Separator 5 gefahren.
[0086] Beide Vakuumverdampfer werden zeitlich versetzt betrieben, so dass sich eine gleichmäßige
Auslastung des Separators 5 ergibt. Der zeitliche Versatz ist in der Figur 2 dadurch
veranschaulicht, dass die Teilschritte 101.1 und 101.2 der beiden Vakuumverdampfern
1 auf verschiedenen Höhen dargestellt sind.
[0087] Die Zahl "n" der Befüllungen der Vakuumverdampfer 1 in einem Zyklus kann 1, 2, 3
4, oder auch mehr betragen, je nach den Größenverhältnissen und den sonstigen Prozess-Parametern.
Nach jeder Befüllung eines Vakuumverdampfers 1 werden Teilschritte 101.1 und 101.2
in der oben beschriebenen Weise durchlaufen.
[0088] Anschließend wird in einem Schritt 105 die Suspension durch Zentrifugieren, bevorzugt
in einem Dekanter, in Mutterlösung und Borsäurekristalle separiert.
[0089] Diese Schritte 101.1 und 101.2 können parallel in mehreren Strängen durchgeführt
werden, wie dies in der Figur 2 angedeutet ist. Wenn die verschiedenen Stränge zeitlich
versetzt zueinander betrieben werden, dann ergibt sich eine relativ gleichmäßige batchweise
Beschickung des Separators 5 und eine relativ gleichmäßige Ausbringung an festen Borsäurekristallen
aus dem Separator 5. Die festen Borsäurekristalle werden zunächst in einem Trockner
9 (siehe Figur 1) gesammelt und anschließend getrocknet.
[0090] Nach jeder Kristallisations- und Separationsphase aus einem der zwei Vakuumverdampfer
(Teilbatches) wird der Trockner 9 mit feuchten Borsäurekristallen aus den Teilbatches
befüllt und trocknet diese. Nachdem die je "n" Teilbatches, mit n = 1, 2, 3, 4, ...,
je Vakuumverdampfer 1 abgeschlossen sind, ist der Trockner 9 gefüllt und es folgt
die Endtrocknung.
[0091] In dem Verfahrensschritt "Trocknen" 109 wird der Feuchtegehalt der Borsäurekristalle
herabgesetzt auf beispielsweise weniger als 1%.
[0092] Um dort zu verhindern, dass sich große Agglomerate bilden oder die trocken werdenden
Flüssigkristalle an der Welle eines Rührwerks anhaften, ist das Rührwerk bevorzugt
mit Polterringen versehen, die kontinuierlich dafür sorgen, dass an der Welle des
Rührwerks keine Anhaftungen entstehen. Das Rührwerk wiederum führt dazu, dass auch
an Innenseite des Trockners 9 (siehe Figur 1) keine Anhaftungen entstehen.
[0093] In einem Verfahrensschritt 111 werden die Borsäurekristalle aus dem vorangehenden
Verfahrensschritt 15 zerkleinert. Dadurch werden der Transport und das Handling der
Borsäurekristalle verbessert und vereinfacht.
[0094] In einem weiteren Verfahrensschritt 113 werden die Borsäurekristalle in geeignete
Gebinde abgefüllt.
[0095] Anhand der Figuren 3 und 4 wird eine besonders vorteilhafte Variante der erfindungsgemäßen
Anlage und des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert.
[0096] Die Unterschiede zu dem ersten Ausführungsbeispiel, das in den Figuren 1 und 2 dargestellt
wurde, betreffen den Beginn des erfindungsgemäßen Verfahrens, nämlich das Verdampfen
in dem Vakuumverdampfer 1. Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Anlage, wie sie in der Figur 3 dargestellt wird, ist eine Leitung 4 vorgesehen, welche
in den Vakuumverdampfern 1 endet. In der Leitung 4 ist vor jedem Vakuumverdampfer
1 eine Wegeventil 6 angeordnet.
[0097] Die Wegeventil6 6 sind bevorzugt in der Normalstellung geschlossen. Sie werden nur
dann geöffnet, um die gesteuerte Zufuhr von deionisiertem leichten Wasser aus der
Leitung 4 in einen oder beide der Vakuumverdampfer 1 zu ermöglichen. Wenn eine relativ
kleine Menge von deionisiertem leichten Wasser in einen der Vakuumverdampfer 1 gegeben
werden soll, wird das entsprechende Wegeventil 6 kurz geöffnet, bis die gewünschte
Menge in den Vakuumverdampfer 1 gelangt ist.
[0098] Damit sind die apparativen Unterschiede dieses zweiten Ausführungsbeispiels zu dem
ersten Ausführungsbeispiel (siehe Figur 1) bereits erläutert.
[0099] Nachfolgend werden anhand der Figur 4 verschiedene Varianten der Verfahrensführung
des zweiten Ausführungsbeispiels erläutert.
[0100] Auch hier betreffen die Änderungen gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel den Prozess
des Vakuumverdampfens. Es ist bei dem zweiten Ausführungsbeispiel möglich, nach dem
ersten Verfahrensschritt des Vakuumverdampfens (101.1) eine kleine Menge von deionisiertem
leichten Wasser in den Vakuumverdampfer zu geben. Dieser Verfahrensschritt ist durch
den Block 102.1 dargestellt. Anschließend wird das Vakuum-Verdampfen 101.1 in dem
Vakuumverdampfer 1 fortgeführt.
[0101] Die Zugabe von deionisiertem leichten Wasser und anschließendem Fortsetzen der Verdampfung
in der Vakuumverdampfung kann ein- oder mehrfach wiederholt werden. Es ist im Sinne
einer effektiven Verfahrensführung vorteilhaft, wenn kleine Mengen von deionisiertem
leichtem Wasser zugegeben und anschließend wieder verdampft werden. Das mehrfache
Durchlaufen dieser Abfolge von Verfahrensschritten ist durch den Index m = 1, 2, 3,
4, 5, ... in der Figur 4 dargestellt.
[0102] Es ist auch möglich, das deionisierte leichte Wasser im Anschluss an den Verfahrensschritt
der weiteren Kristallisation von Borsäure durch Abkühlen (101.2) vorzunehmen. Dies
ist in der Figur 4 durch den Block 102.2 angedeutet. Auch hier wird im Anschluss an
die Zugabe von deionisiertem leichtem Wasser die Verdampfung im Vakuumverdampfer mit
dem Schritt 101.1 (Vakuumverdampfung) fortgesetzt.
[0103] Es ist auch möglich, die Zugabe von deionisiertem leichtem Wasser sowohl nach der
Vakuumverdampfung 101.1 als auch nach der weiteren Kristallisation von Borsäure 101.2
vorzunehmen.
[0104] Wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel können zwei Vakuumverdampfer parallel, aber
bevorzugt zeitlich versetzt, zueinander betrieben werden. An beiden Strängen des Ablaufdiagramms
gemäß Figur 4 sind die zusätzlichen Verfahrensschritte "Zugabe von deionisiertem leichten
Wasser" 102.1 und 102.2 dargestellt.
[0105] Eine Überschlagsrechnung soll den Vorteil und den Effekt der erfindungsgemäßen Ergänzung
verdeutlichen. Wie bereits erwähnt, wird durch dem durch die Verdampfung des in dem
Vakuumverdampfer entstandenen "Borsäurebreis" durch Zugabe von deionisertem leichten
Wasser die Tritiumaktivität der Borsäure durch Verschiebung des bestimmenden Verteilungsgleichgewichts
gesenkt.
[0106] Im Folgenden werden aus den bisher gewonnenen Daten die Parameter für eine Tritiumabreicherung
abgeschätzt:
Bei Beendigung der Vakuumverdampfung haben ca. 550 kg der Borsäurelösung den Verdampfer
passiert. Unter der Annahme einer 4,5 %-igen Borsäurelösung befinden sich abschließend
ca. 25 kg Borsäure im Vakuumverdampfer, ca. 525 kg Wasser wurden via Vakuumverdampfung
dem System entzogen. Bevor nun dieser Borsäurebrei in den Dekanter transferiert wird,
werden beispielsweise 5-mal 20 kg deionisiertes leichtes Wasser zugegeben und dieses
in fünf Verdampfungsschritten wieder entfernt (d. h. Verdampft). Erst dann folgt der
Transfer des Borsäurebreis in den Dekanter. Die mehrfache Zugabe kleinerer Mengen
an deionisiertem leichten Wasser anstatt die gesamte Menge in einem Schritt zuzugeben,
ist der Tatsache geschuldet, dass die fraktionierte Anwendung durch die mehrfache
Zugabe tritiumfreien Wassers die Tritiumabreicherung entsprechend der Gesetze für
Verteilungsgleichgewichte erheblich effektiver macht.
[0107] In erfinderischer Weiterbildung der Verfahren gemäß der Figuren 1 bis 4 ist optional
vorgesehen, die Borsäurekristalle mit 80-90°% Feststoffgehalt enthält, welche den
Separator 5 verlassen, durch die Zugabe von leichtem deionisiertem Wasser oder durch
die Zugabe von Wasser wieder aufzulösen und die dadurch (wieder) entstandene Borsäurelösung
einem der Verdampfer 1 zuzuführen. Dort wird sie erneut in der oben beschriebenen
Weise verdampft und anschließend dem Separator 1 zugeführt.
[0108] In den Figuren 1 und 3 ist diese Option durch die Bezugszeichen 15 und 17 angedeutet.
Mit 15 ist eine Leitung bezeichnet, welche die Rückführung von Borsäurekristallen
in den Verdampfer ermöglicht. Mit 17 ist eine Leitung bezeichnet, welche die Zugabe
von leichtem deionisiertem Wasser ermöglicht. In den Ablaufdiagrammen (Figuren 2 und
4) ist diese Option aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
[0109] Dieses auf den ersten Blick unsinnig erscheinende Auflösen der zuvor in zwei Schritten
gewonnenen Borsäurekristalle hat einen überraschenden positiven Effekt: Die Tritiumaktivität
der Borsäure/ der Borsäurekristalle sinkt nochmals drastisch. Es haben sich bei der
Auswertung von Versuchen Aktivitäten von 2 bis 4 Becquerel ergeben. Das ist ein extrem
niedriger Wert und erleichtert die Weiterwendung oder Endlagerung.
1. Anlage zum Abscheiden von Borsäure-Kristallen aus einem Borsäure-Wasser-Gemisch umfassend
mindestens einen Vakuumverdampfer (1) zur Aufkonzentration des Borsäure-Wasser-Gemischs
zu einer Suspension aus Mutterlösung und Borsäure-Kristallen und mindestens einen
Separator (5) zur Separation der Suspension aus Mutterlösung und Borsäure-Kristallen.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Vakuumverdampfer (1) eine Heizeinrichtung und/oder ein Rührwerk
umfasst.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Separator (5) eine Zentrifuge oder ein Dekanter ist.
4. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rückführleitung (7) für Mutterlösung zwischen mindestens einem Separator (5)
und mindestens einem Vakuumverdampfer (1) vorgesehen ist.
5. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Trockner (9) umfasst.
6. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Brecher (11) umfasst.
7. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Vakuumverdampfer (1) Mittel zur Zufuhr von deionisiertem leichtem
Wasser (11) umfasst.
8. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie Mittel zur Zufuhr von deionisiertem leichtem Wasser (11) eine Leitung (4) mit
einem Wegeventil (6) zur Steuerung der Zufuhr von deionisiertem leichtem Wasser (11)
in den Vakuumverdampfer (1) umfasst.
9. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Ausgang des Separators (5) und einem Eingang des Trockners (9) eine
Leitung (15) abzweigt, die zu einem der Verdampfer (1) führt, und dass in der Leitung
(15) ein schaltbares Wegeventil vorgesehen ist.
10. Anlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Vakuumverdampfer (1) eine Leitung (17) mit einem Wegeventil zur
Steuerung der Zufuhr von leichtem deionisiertem Wasser in den Verdampfer (1) oder
in die Verbindungsleitung (15) zwischen Separator (5) und Verdampfer (1) umfasst.
11. Verfahren zum Abscheiden von Borsäure-Kristallen aus einem Borsäure-Wasser-Gemisch
umfassend die Verfahrensschritte:
- Kristallisation von Borsäure durch Vakuum-Verdampfen (101.1) bei einer Temperatur
von mindestens 60° C und höchstens 150° C unter Bildung von Borsäurekristallen,
- weitere Kristallisation von Borsäure durch Abkühlen (101.2) der Suspension aus Mutterlösung
und Borsäure-Kristallen auf eine Temperatur von weniger als 50° C und mindestens 10°
C und
- Separation (105) der Suspension aus Mutterlösung und Borsäure-Kristallen.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kristallisation durch Vakuum-Verdampfen (101.1) bei einem Druck von 50 mbar bis
500 mbar und/oder über eine Dauer von 7 bis 13 Stunden erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Kristallisation von Borsäure durch Abkühlen (101.2)) bei einem Druck
von 50 mbar bis 500 mbar und/oder über eine Dauer von 0,5 bis 3 Stunden erfolgt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Kristallisation von Borsäure durch Vakuum-Verdampfen (101.1) und die weitere
Kristallisation von Borsäure durch Abkühlen (101.2) ein- oder mehrfach (n = 1, 2,
3, 4, ...) erfolgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Suspension während des VakuumVerdampfens (101.1) und der weiteren Kristallisation
von Borsäure durch Abkühlen (101.2) der Suspension aus Mutterlösung und Borsäure-Kristallen
turbulent gemischt wird.
16. Verfahren nach einem der der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Separation der Suspension aus Mutterlösung und Borsäure-Kristallen durch Zentrifugieren,
bevorzugt durch Dekantieren, erfolgt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die bei der Separation anfallende Mutterlösung wieder in einen Vakuumerdampfer (1)
rezykliert/zurückgeführt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Borsäure-Kristalle im Anschluss an die Separation (105) mit Wasser /deionisiertem
Wasser aufgelöst und einem Verdampfer (1) zugeführt werden.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Borsäure-Kristalle im Anschluss an die Separation (105) getrocknet werden.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknung (109) der Borsäure-Kristalle bei Temperaturen zwischen 35° C und 90°
C, bei einem Druck von 600 mbar bis 980 mbar und/oder über eine Dauer von 7 bis 14
Stunden erfolgt.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die getrockneten Borsäure-Kristalle zerkleinert und/oder abgefüllt werden.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Kristallisation von Borsäure durch Vakuum-Verdampfen (101.1) und/oder der
weiteren Kristallisation von Borsäure durch Abkühlen (101.2) der Suspension aus Mutterlösung
und Borsäure-Kristallen deionisiertes leichtes Wasser zugegeben wird (102.1, 102.2)
und anschließend das Vakuum-Verdampfen (101.1) und/oder die weitere Kristallisation
von Borsäure durch Abkühlen (101.2) fortgesetzt wird.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugabe von deionisiertem leichtem Wasser mehrfach erfolgt (m = 2, 3, 4, 5, ...)
und dass nach jeder Zugabe das Vakuum-Verdampfen (101.1) und/oder die weitere Kristallisation
von Borsäure durch Abkühlen (101.2) fortgesetzt wird.