[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Rotationskopf, insbesondere für Verpackungsmaschinen,
umfassend: einen Stator; einen Rotor mit wenigstens einem energieverbrauchenden Arbeitsorgan
und eine Übertragungseinrichtung zur Übertragung von Energie vom Stator auf den Rotor
sowie einer Regeleinrichtung zur Regelung einer Energiezufuhr zu dem Arbeitsorgan.
Die vorliegende Erfindung betrifft ebenso eine Vorrichtung umfassend den Rotationskopf
und ein Verfahren zur Regelung einer Energiezufuhr zu einem Arbeitsorgan des Rotationskopfs.
[0002] Nach dem Stand der Technik wird die vom Arbeitsorgan verbrauchte Energie mittels
Schleifringübertragung vom Stator auf den Rotor übertragen. Die Vorteile dieser Bauart
liegen im relativ einfachen Aufbau, der ausgereiften Technologie und den geringen
Kosten.
[0003] Allerdings bringt die Schleifringübertragung auch einige Nachteile mit sich: insbesondere
bei komplexeren Rotationsköpfen mit einer Mehrzahl von individuell regelbaren Arbeitsorganen
steigt die Anzahl der zur Energie- und Signalübertragung erforderlichen Übertragungskanäle,
und damit der Bauraum, für entsprechende Energieübertragungseinrichtungen erheblich
an. Dies behindert Reinigung der Maschine, was besonders nachteilig ist, weil offene
Systeme Wartung und Reinigung beanspruchen. Die Schleifringübertragung ist aufgrund
hoher Übergangswiderstände energieaufwändig und es besteht die Gefahr der Funkenbildung.
Wegen des Schleifkontakts ergibt sich naturgemäß ein hoher Verschleiß der aneinander
schleifenden Bauteile. Insgesamt ist diese herkömmliche Lösung mit Schleifringübertragung
auch optisch nicht ansprechend.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aus dem Stand der Technik
bekannten Probleme zu lösen und einen kompakteren und verschleißärmeren Rotationskopf
bereitzustellen.
[0005] Zur Lösung der vorstehend definierten Aufgabe offenbart die vorliegende Erfindung
den Rotationskopf nach Anspruch 1. Als neben geordnete Aspekte offenbart die vorliegende
Erfindung auch die Vorrichtung zum Verpacken und/oder Versiegeln kleinstückiger Artikel
unter Verwendung eines solchen Rotationskopfs nach Anspruch 11 sowie ein Verfahren
zum Regeln einer Energiezufuhr zu dem energieverbrauchenden Arbeitsorgan eines solchen
Rotationskopfs gemäß Anspruch 12.
[0006] Ein erfindungsgemäßer Rotationskopf mit einer Vielzahl von individuell regelbaren
Arbeitsorganen und kontaktloser Energie- und Signalübertragung zwischen Stator und
Rotor wird in Zusammenarbeit mit der Firma KONTENDA GmbH in Magdeburg hergestellt.
[0007] Der hierin offenbarte Rotationskopf ist insbesondere für die Anwendung in Verpackungs-
und/oder Versiegelungsmaschinen vorgesehen und umfasst: einen Stator, einen Rotor
mit wenigstens einem energieverbrauchenden Arbeitsorgan, und eine Übertragungseinrichtung
zur Energie- und Signalübertragung zwischen dem Stator und dem Rotor, wobei der Rotor
wenigstens eine mit der Übertragungseinrichtung gekoppelte Regeleinrichtung zur Regelung
der Energiezufuhr zu dem Arbeitsorgan aufweist. Die Regelung der Energiezufuhr des
Arbeitsorgans besteht beispielsweise darin, dass dem Arbeitsorgan Energie zugeführt
wird, bis ein am Arbeitsorgan gemessener Wert (Istwert) einen gewünschten Zielwert
(Sollwert) erreicht. Im einfachsten Fall ist der Sollwert fest vorgegeben oder wird
direkt am Arbeitsorgan bzw. der Regeleinrichtung eingestellt bzw. verstellt (vgl.
Thermostatregler). Alternativ dazu kann der Sollwert aber auch statorseitig (z.B.
mit einem statorseitigen Eingabegerät) eingestellt und ggf. verstellt werden, wobei
der Sollwert als Signal über die Übertragungseinrichtung auf den Rotor bzw. auf die
rotorseitige Regeleinrichtung übertragbar ist. So kann beispielsweise der Stator des
Rotationskopfs mit einem Eingabegerät (z.B. Computer mit Display) verbunden sein,
an welchem der Sollwert einstellbar ist und gegebenenfalls der am Arbeitsorgan gemessene
Istwert angezeigt wird. Erfindungsgemäß erfolgt die Regelung der Energiezufuhr zu
dem Arbeitsorgan rotorseitig, d.h. die Regeleinrichtung ist auf dem Rotor angeordnet.
Dies hat den Vorteil, dass der Energiebedarf des Arbeitsorgans zur Erreichung eines
Sollwerts besonders einfach ermittelbar ist. So kann auf Basis des am Arbeitsorgan
gemessenen Istwerts ein Signal erzeugt und zur Berechnung des Energiebedarfs an den
Stator übertragen. Auf Basis dieses Signals kann der Stator eine entsprechende Energiemenge/Leistung
(= Energie pro Zeit) ermitteln und bereitstellen und an den Rotor übertragen. Bei
einer Mehrzahl von energieverbrauchenden Arbeitsorganen hat dies den Vorteil, dass
rotorseitig lediglich ein Signal auf Basis der an den Arbeitsorganen gemessenen Istwerte
erzeugt und an den Stator weitergegeben werden kann, wobei die vom Stator berechnete
Gesamtenergiemenge/Leistung über die Regeleinrichtungen dann an den Rotor und an die
entsprechenden Arbeitsorgane weitergegeben wird. Im Gegensatz zur herkömmlichen Lösung,
bei der eine Vielzahl paralleler Schleifkontakte verwirklicht werden musste, um eine
Vielzahl von Arbeitsorganen individuell zu regeln, ist die Energie- und Signalübertragung
bei der erfindungsgemäßen Lösung mit rotorseitiger Regelung wesentlich einfacher und
kann durch die vorzugsweise kontaktlose (zum Beispiel induktive) Übertragungstechnik
auch wesentlich kompakter ausgeführt werden. Im Rahmen der Erfindung ist aber auch
möglich, die Energie- und Signalübertragung durch Kontakt zwischen dem Stator und
dem Rotor zu bewerkstelligen, z.B. mittels Schleifringübertragung, weil durch die
rotorseitige Regelung im Gegensatz zur herkömmlichen Lösung lediglich ein Signal vom
Rotor an den Stator übertragen werden muss und die Gesamtenergiemenge vom Stator an
den Rotor übermittelt werden muss, sodass die Anzahl der Schleifringkontakte gegenüber
den herkömmlichen Lösungen weitaus geringer ist.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstände der abhängigen Ansprüche.
[0009] Es kann sinnvoll sein, wenn die Regeleinrichtung wenigstens einen Sensor zur Erfassung
wenigstens eines Istwerts des Arbeitsorgans aufweist, wobei der Istwert vorzugsweise
ein Temperaturwert und/oder Zustandswert (AN/AUS) ist. Im einfachsten Fall ist die
Regeleinrichtung als Thermostatregler ausgeführt. Dabei wird eine Zieltemperatur des
Arbeitsorgans als Sollwert vorgegeben und die gegenwärtige Temperatur des Arbeitsorgans
als Istwert erfasst. Durch die Energiezufuhr wird das Arbeitsorgan erwärmt oder gekühlt,
sodass sich die gemessene Temperatur (Istwert) der Zieltemperatur (Sollwert) annähert,
bis die gemessene Temperatur (Istwert) die Zieltemperatur (Sollwert) erreicht. Es
ist insbesondere auch möglich, dass jedes Arbeitsorgan mehrere Regeleinrichtungen
und mehrere individuell regelbare Abschnitte aufweist. Gleichsam ist es auch möglich,
dass eine Regeleinrichtung mehrere Arbeitsorgane bzw. eine Gruppe von Arbeitsorganen
regelt.
[0010] Es kann sich als nützlich erweisen, wenn die Übertragungseinrichtung konfiguriert
ist, um ein auf Basis des wenigstens einen Istwerts erzeugtes Eingabe-Signal vom Rotor
auf den Stator zu übertragen. Insbesondere bei der Erfassung mehrerer Istwerte kann
die Erzeugung eines einzelnen Eingabesignals die vom Rotor auf den Stator zu übertragende
Datenmenge deutlich reduzieren. Gerade bei einer Mehrzahl von Istwerten kann die Erzeugung
eines einzelnen Eingabe-Signals die auf den Stator zu übertragende Datenmenge deutlich
reduzieren, weil die Istwerte nicht einzeln an den Stator übertragen werden müssen.
[0011] Es kann hilfreich sein, wenn die Übertragungseinrichtung konfiguriert ist, um eine
auf Basis des Eingabe-Signals (und ggf. eines einstellbaren Sollwerts oder Kennfeldes)
berechnete Energiemenge vom Stator auf den Rotor zu übertragen. Dadurch wird dem Rotor
eine bedarfsgerecht kalkulierte Energiemenge zugeführt, die dann über die rotorseitigen
Regeleinrichtungen an die Arbeitsorgane weitergegeben wird. Auch hierbei kann die
Anzahl der Energieübertragungskanäle reduziert werden, da die Aufteilung der übertragenen
Gesamtenergie erst rotorseitig über die Regeleinrichtung erfolgt.
[0012] Es kann sich als praktisch erweisen, wenn die Regeleinrichtung konfiguriert ist,
um die Energiezufuhr zu dem zugehörigen Arbeitsorgan in Abhängigkeit von der übertragenen
Energiemenge zu regeln. Dadurch kann die Energiezufuhr zu dem Arbeitsorgan optimiert
werden.
[0013] Es kann zweckdienlich sein, wenn der Stator eine statorseitige Steuereinrichtung
aufweist und der Rotor eine rotorseitige, mit der Regeleinrichtung gekoppelte Steuereinrichtung
aufweist, wobei die Übertragungseinrichtung zur (uni- oder bidirektionalen, vorzugsweise
kontaktlosen) Energie- und Signalübertragung zwischen der statorseitigen Steuereinrichtung
und der rotorseitigen Steuereinrichtung konfiguriert ist, wobei die rotorseitige Steuereinrichtung
konfiguriert ist, um das Eingabe-Signal auf Basis des wenigstens einen Istwerts zu
erzeugen und dieses Eingabe-Signal der Übertragungseinrichtung zur Übertragung auf
die statorseitige Steuereinrichtung zuzuführen, und wobei die statorseitige Steuereinrichtung
konfiguriert ist, um die Energiemenge auf Basis des Eingabe-Signals zu berechnen und
diese Energiemenge der Übertragungseinrichtung zur Übertragung auf die rotorseitige
Steuereinrichtung sowie auf die Regeleinrichtung zuzuführen. Bei dieser Ausführungsform
erfolgen die Erzeugung des Eingabe-Signals und die Berechnung der Energiemenge systemintern
bzw. rotorseitig und statorseitig.
[0014] Es kann sich als sinnvoll erweisen, wenn die statorseitige Steuereinrichtung konfiguriert
ist, um der Übertragungseinrichtung wenigstens einen Sollwert zur Regelung des Arbeitsorgans,
vorzugsweise einen Temperatursollwert und/oder Zustandswert, zur Übertragung auf die
rotorseitige Steuereinrichtung und ggf. die Regeleinrichtung zuzuführen. Dadurch kann
beispielsweise über ein einzelnes statorseitiges Eingabegerät der Sollwert für alle
Arbeitsorgane eingestellt bzw. verstellt werden.
[0015] Es kann vorteilhaft sein, wenn der Rotationskopf mehrere energieverbrauchende Arbeitsorgane
aufweist, vorzugsweise mit einer gemeinsamen Regeleinrichtung oder jeweils mit wenigstens
einer eigenen Regeleinrichtung, wobei bevorzugt die Übertragungseinrichtung konfiguriert
ist, um wenigstens ein auf Basis der Istwerte aller Arbeitsorgane erzeugtes Eingabe-Signal
vom Rotor auf den Stator zu übertragen, und weiter bevorzugt um eine auf Basis aller
Eingabe-Signale berechnete Energiemenge vom Stator auf den Rotor übertragen, wobei
besonders bevorzugt jede Regeleinrichtung konfiguriert ist, um die Energiezufuhr zu
dem zugehörigen Arbeitsorgan in Abhängigkeit der Energiemenge zu regeln. Bei einer
Vielzahl von Arbeitsorganen kommen die Vorteile des erfindungsgemäßen Rotationskopfs
besonders zur Geltung. Insbesondere kann durch die rotorseitige Regeleinrichtung die
Anzahl der Energie- und Signalübertragungskanäle gegenüber der herkömmlichen Schleifringübertragung
deutlich reduziert werden. Es kann aber auch von Vorteil sein, wenn jedes Arbeitsorgan
wenigstens zwei individuell regelbare Abschnitte aufweist oder wenn eine Gruppe von
Arbeitsorganen von einer einzelnen Regeleinrichtung geregelt wird.
[0016] Es kann sich als nützlich erweisen, wenn der Stator wenigstens eine Schnittstelle
zur Energie-und Signalübertragung mit einer externen Einrichtung aufweist, wobei ein
Sollwert zur Regelung des Arbeitsorgans bevorzugt über diese Schnittstelle eingebbar
und über die Übertragungseinrichtung auf die Regeleinrichtung übertragbar ist. Über
diese Schnittstelle kann z.B. ein Eingabegerät an den Stator angekoppelt werden, über
welches die Sollwerte einstellbar bzw. verstellbar sind und an welchem gegebenenfalls
die Istwerte ablesbar sind.
[0017] Es kann praktisch sein, wenn das Arbeitsorgan wenigstens ein individuell regelbares
Heizelement zur Heißsiegelung von heißsiegelfähigem Verpackungsmaterial aufweist,
vorzugsweise jedes Arbeitsorgan zwei oder vier individuell regelbare Heizelemente.
Bei einer vorteilhaften Variante ist der Rotationskopf als Siegelkopf zur Versiegelung
kleinstückiger Artikel in heißsiegelfähigem Verpackungsmaterial mit insgesamt acht
Arbeitsorganen ausgeführt, die jeweils vier individuell beheizbare Haltebacken aufweisen.
Bei dieser Variante werden die Temperaturen aller 32 Haltebacken jeweils durch eine
eigene Regeleinrichtung individuell geregelt. Insgesamt gibt es also 32 Regeleinrichtungen.
Die Sollwerte aller 32 Haltebacken können beispielsweise über ein an die Schnittstelle
des Stators angekoppeltes Eingabegerät individuell eingestellt werden. Vorzugsweise
sind die Sollwerte aller 32 Haltebacken gleich.
[0018] Es kann sich als nützlich erweisen, wenn die Übertragungseinrichtung zur kontaktlosen,
vorzugsweise induktiven, Energie- und/oder Signalübertragung zwischen dem Stator und
dem Rotor ausgebildet ist. Dadurch ergibt sich eine Verschleißminimierung sowie eine
Verringerung der Kanäle für Signal-/Energieübertragung, Dies ermöglicht eine kompakte
Bauweise zur Übertragung hoher Leistungen.
[0019] Es kann sinnvoll sein, wenn die Übertragungseinrichtung wenigstens einen Kontakt
zur Energie-und/oder Signalübertragung zwischen dem Stator und dem Rotor aufweist,
vorzugsweise wenigstens einen Schleifringkontakt. Der Vorteil dieser Technologie liegt
in der technischen Ausgereiftheit und der hohen Zuverlässigkeit.
[0020] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Verpackungsmaschine zum Verpacken
und/oder Versiegeln von kleinstückigen Artikeln in heißsiegelfähigem Verpackungsmaterial
umfassend wenigstens einen Rotationskopf nach einer der vorangehenden Ausführungen.
[0021] Noch ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung einer
Energiezufuhr zu dem energieverbrauchenden Arbeitsorgan des Rotationskopfs nach einer
der vorangehenden Ausführungen, wobei mittels der Regeleinrichtung ein Istwert des
Arbeitsorgans erfasst wird und ein auf Basis des Istwerts erzeugtes Eingabe-Signal
mittels der Übertragungseinrichtung (vorzugsweise kontaktlos) vom Rotor auf den Stator
übertragen wird, wobei auf Basis des Eingabe-Signals eine Energiemenge berechnet und
(vorzugsweise kontaktlos) vom Stator auf den Rotor übertragen wird, und wobei die
Energiezufuhr zu dem Arbeitsorgan in Abhängigkeit der Energiemenge geregelt wird.
[0022] Weitere bevorzugte Ausführungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich durch Kombinationen
der Merkmale, die in den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen offenbart
sind.
Begriffe und Definitionen
Arbeitsorgan
[0023] Das Arbeitsorgan kann ein beliebiger Energieverbraucher sein, wie z.B. ein Aktor,
z.B. ein Servomotor, Piezoantrieb, oder eine Heizeinrichtung.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0024] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenschnittansicht eines erfindungsgemäßen Rotationskopfs nach dem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Schnittrichtung entlang der Rotationsachse des
Rotationskopfs und Blickrichtung radial zur Rotationsachse, wobei der Rotationskopf
vier Arbeitsorgane mit einer gemeinsamen Regeleinrichtung aufweist, um eine Energiezufuhr
zu den Arbeitsorganen gemeinsam zu regeln.
Fig. 2 eine schematische Frontalansicht eines erfindungsgemäßen Rotationskopfs nach
dem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Blickrichtung entlang der Rotationsachse
des Rotationskopfs, wobei der Rotationskopf vier Arbeitsorgane mit jeweils einer eigenen
Regeleinrichtung aufweist, um eine Energiezufuhr zu den Arbeitsorganen individuell
zu regeln.
Figur 3 eine schematische Ansicht einer Übertragungseinrichtung zur kontaktlosen Energie-und
Signalübertragung mittels Induktion.
Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
[0025] Die bevorzugten Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachstehend
mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen im Detail beschrieben.
[0026] Zunächst werden anhand des ersten Ausführungsbeispiels die wesentlichen Merkmale
des erfindungsgemäßen Rotationskopfs 1 erläutert. Anhand weiterer Ausführungsbeispiele
werden anschließend mögliche Abwandlungen aufgezeigt, wobei identische Merkmale mit
identischen Bezugszeichen versehen sind, um auf die vorangehende Beschreibung zu verweisen
und um Wiederholungen zu vermeiden.
[0027] Das Erfindungsprinzip ist auf alle Arten von Rotationsköpfen 1 anwendbar. Offenbart
sind demnach ein Rotationskopf 1 für Verpackungs- und/oder Versiegelungsmaschinen,
sowie ein Rotationskopf 1 für andere Anwendungen mit Ausnahme von Verpackungs- und/oder
Versiegelungsmaschinen.
Erstes Ausführungsbeispiel (Fig. 1): Rotationskopf mit einer rotorseitigen Regeleinrichtung
[0028] Der erfindungsgemäße Rotationskopf 1 ist als Siegelkopf für Verpackungsmaschinen
ausgebildet und umfasst einen Stator 2 mit einer statorseitigen Steuereinrichtung
4, einen Rotor 3 mit einer rotorseitigen Steuereinrichtung 5 sowie mit vier energieverbrauchenden
Arbeitsorganen 6, die hier als Siegelorgane bzw. als beheizbare Haltebackenpaare ausgebildet
sind. Eine Übertragungseinrichtung 7 dient zur bidirektionalen und vorzugsweise kontaktlosen
(induktiven) Energie- und ggf. Signalübertragung zwischen dem Stator 2 und dem Rotor
3 bzw. zwischen der statorseitigen Steuereinrichtung 4 und der rotorseitigen Steuereinrichtung
5.
[0029] Der Aufbau und das Funktionsprinzip einer beispielhaften Übertragungseinrichtung
7 zur kontaktlosen Energie-und Signalübertragung mittels Induktion wird später mit
Bezug auf Figur 3 beschrieben.
[0030] Der Rotor 3 weist eine mit der rotorseitigen Steuereinrichtung 5 bzw. der Übertragungseinrichtung
7 gekoppelte Regeleinrichtung 8 zur Regelung der Energiezufuhr zu dem Arbeitsorgan
6 auf. Eine räumliche Differenzierung zwischen rotorseitiger Steuereinrichtung 5 und
der (rotorseitigen) Regeleinrichtung 8 ist in der Praxis nicht erforderlich. Diese
Differenzierung dient im Rahmen dieser Erfindung lediglich der Erläuterung der unterschiedlichen
Funktionen dieser Einrichtungen.
[0031] Im ersten Ausführungsbeispiel regelt eine Regeleinrichtung 8 die Energiezufuhr aller
Arbeitsorgane 6 auf Basis eines an z.B. einem der Arbeitsorgane 6 gemessenen Istwerts,
damit dieser Istwert einen vorgegebenen Zielwert (Sollwert) erreicht. Die einzelne
Regeleinrichtung 8 regelt folglich eine Gruppe von Arbeitsorganen 6.
[0032] Der Rotor 3 bildet ein Gehäuse mit einem im Wesentlichen zylindrischen Körper 11
und einem kreisförmigen Deckel 12, der über ein Wälzlager drehbar am Stator 2 gelagert
ist. Das Gehäuse umschließt die statorseitige und rotorseitige Elektronik, nämlich
die statorseitige und rotorseitige Steuereinrichtung 4, 5 sowie die rotorseitige Regeleinrichtung
8, wie auch die statorseitigen und rotorseitigen Teile der Übertragungseinrichtung
7. Bei kontaktloser Energie- und Signalübertragung stehen sich die statorseitigen
und rotorseitigen Teile der Übertragungseinrichtung 7 vorzugsweise mit einem Spalt
10 gegenüber.
[0033] Ferner weist die Regeleinrichtung 8 für jedes Arbeitsorgan 6 wenigstens einen Sensor
zur Erfassung des Istwerts eines wenigstens Arbeitsorgans 6 auf. Der Istwert ist beispielsweise
ein Temperaturwert und/oder Zustandswert (AN/AUS) des Arbeitsorgans 6. Es kann auch
ein einzelner Sensor zur Erfassung der Temperatur aller Arbeitsorgane 6 vorgesehen
sein oder es können auch mehrere Temperatursensoren an jedem Arbeitsorgan 6 vorgesehen
sein.
[0034] Auf Basis der Istwerte erzeugt die rotorseitige Steuereinrichtung 5 ein Eingabe-Signal,
das mittels der Übertragungseinrichtung 7 an die statorseitige Steuereinrichtung 4
übertragen wird. Der Istwert kann als Differenz zu einem Sollwert gebildet werden,
kann aber auch als Absolutwert verwendet werden, wenn beispielsweise der Sollwert
konstant ist und die Berechnung der Energiemenge nach einem vorgegebenen Kennfeld
erfolgt. Bei mehreren Istwerten kann z.B. ein Eingabe-Signal auf Basis eines Mittel-
oder Gesamtwerts gebildet werden.
[0035] Per kontaktloser Signalübertragung überträgt die Übertragungseinrichtung 7 das auf
Basis des Istwerts erzeugte Eingabe-Signal vom Rotor 3 auf den Stator 2 bzw. von der
rotorseitigen Steuereinrichtung 5 auf die statorseitige Steuereinrichtung 4.
[0036] Die statorseitige Steuereinrichtung 4 errechnet auf Basis dieses Eingabe-Signals
den Gesamtenergiebedarf aller Arbeitsorgane 6 und überträgt diese Energiemenge mittels
der Übertragungseinrichtung 7 kontaktlos an die rotorseitige Steuereinrichtung 5.
Die Energiemenge kann in Abhängigkeit von einer Differenz zwischen Istwert und einem
vorgegebenen Sollwert errechnet werden, oder aus einem gespeicherten Kennfeld abgelesen
werden. Der Sollwert kann zuvor über eine Energie- und/oder Datenschnittstelle 9 in
die statorseitige Steuereinrichtung 4 eingegeben und dort gespeichert werden. Der
Sollwert ist zudem über die Übertragungseinrichtung 7 auf die rotorseitige Steuereinrichtung
5 und die damit gekoppelte Regeleinrichtung 8 übertragbar.
[0037] In der Regeleinrichtung 8 erfolgt schließlich eine Aufteilung der auf den Rotor 3
übertragenen Energie auf die Arbeitsorgane 6. Die Regeleinrichtung 8 regelt die Energiezufuhr
zu dem entsprechenden Arbeitsorgan 6, bis der Istwert den vorgegebenen Sollwert erreicht.
[0038] An folgendem Zahlenbeispiel, das auf dem ersten Ausführungsbeispiel mit vier individuell
temperaturgeregelten Arbeitsorganen 6 basiert, kann das Erfindungsprinzip gut erläutert
werden:
- erstes Arbeitsorgan: Ist +49,8°C; Soll: +50°C, Differenz: 0,2K
- zweites Arbeitsorgan: Ist +49,7°C; Soll: +50°C, Differenz: 0,3K
- drittes Arbeitsorgan: Ist +49,9°C; Soll: +50°C, Differenz: 0,1K
- viertes Arbeitsorgan: Ist +49,6°C; Soll: +50°C, Differenz: 0,4K
- Ist-Durchschnitt: +49,75 °C (Istwert), Soll-Durchschnitt: +50 °C (Istwert)
[0039] Die Istwerte entsprechen der am jeweiligen Arbeitsorgan 6 gemessenen Temperatur.
Der vorgegebene Sollwert entspricht der Zieltemperatur der Arbeitsorgane 6.
[0040] Soweit die Temperatur der Arbeitsorgane auf Basis eines Temperatur-Mittelwerts der
Arbeitsorgane geregelt wird, kann die Aufteilung der vom Stator 2 auf den Rotor 3
übertragenen Energiemenge auf die Arbeitsorgane 6 zu gleichen Teilen erfolgen (E =
Energieeinheit), wie am nachstehenden Zahlenbeispiel erläutert wird:
- erstes Arbeitsorgan: Ist +49,8°C; Soll: +50°C, Differenz: 0,2 K, Energiebedarf: 2,5
E
- zweites Arbeitsorgan: Ist +49,7°C; Soll: +50°C, Differenz: 0,3 K, Energiebedarf: 2,5
E
- drittes Arbeitsorgan: Ist +49,9°C; Soll: +50°C, Differenz: 0,1 K, Energiebedarf: 2,5
E
- viertes Arbeitsorgan: Ist +49,6°C; Soll: +50°C, Differenz: 0,4 K, Energiebedarf: 2,5
E
- Gesamtdifferenz: 1 K, Gesamtenergiebedarf: 10 E
[0041] Da der Temperaturmittelwert aller Arbeitsorgane 6 als Istwert auf einen Sollwert
geregelt wird und nicht die individuell gemessenen Temperaturen der einzelnen Arbeitsorgane
6, wird allen Arbeitsorganen 6 die gleiche Energiemenge (eine Energieeinheit E) zugeführt,
obwohl die ermittelte Temperaturdifferenz zwischen der gemessenen Temperatur (Ist)
und der Zieltemperatur (Soll) an allen vier Arbeitsorganen 6 verschieden ist. Bei
vergleichsweise geringen Temperaturdifferenzen zwischen den Arbeitsorganen 6, die
in der Praxis wohl zu erwarten sind, ist diese Art der Temperaturregelung an den Arbeitsorganen
6 hinreichend genau.
Zweites Ausführungsbeispiel (Fig. 2): Rotationskopf 1 mit mehreren rotorseitigen Regeleinrichtungen
8
[0042] Im zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 umfasst der Rotationskopf 1 ebenfalls
vier energieverbrauchende Arbeitsorgane 6, die aber abweichend vom ersten Ausführungsbeispiel
jeweils eine eigene Regeleinrichtung 8 aufweisen, um die Energiezufuhr zu jedem Arbeitsorgan
6 individuell zu regeln. Die Gesamtenergiemenge, die den Arbeitsorganen 6 zuzuführen
ist, wird hierbei auf Basis der individuell gemessenen Istwerte errechnet und vom
Stator 2 auf den Rotor 3 übertragen. Abschließend wird die Energiezufuhr zu jedem
der Arbeitsorgane 6 durch die jeweilige Regeleinrichtung 8 individuell geregelt, sodass
der Istwert und den vorgegebenen Sollwert erreicht, wie das folgende Zahlenbeispiel
veranschaulicht:
- erstes Arbeitsorgan: Ist +48°C; Soll: +50°C, Differenz: 2K, Energiebedarf: 20 E
- zweites Arbeitsorgan: Ist +47°C; Soll: +50°C, Differenz: 3K, Energiebedarf: 30 E
- drittes Arbeitsorgan: +49°C; Soll: +50°C, Differenz: 1K, Energiebedarf: 10 E
- viertes Arbeitsorgan: Ist +46°C; Soll: +50°C, Differenz: 4K, Energiebedarf: 40 E
- Ist-Durchschnitt: 47,5 °C; Gesamtenergiebedarf: 100 E (z.B. 1 E = 1 Wattsekunde)
[0043] Zur Berechnung der vom Stator 2 auf den Rotor 3 zu übertragenden Energiemenge kommt
es zunächst nur auf den Gesamtenergiebedarf an. Es wird hierbei angenommen, dass der
Gesamtenergiebedarf proportional zur Gesamtdifferenz der Istwerte und Sollwerte aller
Arbeitsorgane 6 ist. Demnach muss zur Berechnung der Gesamtenergiemenge nur ein auf
Basis des Istwerts erzeugtes Eingabe-Signal, das hier auf der Gesamtdifferenz der
Istwerte und Sollwerte aller Arbeitsorgane 6 basiert, vom Rotor 3 auf den Stator 2
übertragen werden. Nach der Übertragung der Gesamtenergiemenge vom Stator 2 auf den
Rotor 3 erfolgt die Aufteilung der übertragenen Energie mittels der rotorseitigen
Regeleinrichtungen 8 auf die Arbeitsorgane 6. Dabei wird die Gesamtenergiemenge mittels
der individuellen Regeleinrichtungen 8 nun proportional zur Istwert-Sollwert-Differenz
so auf die Arbeitsorgane 6 aufgeteilt, dass dem dritten Arbeitsorgan die geringste
Energiemenge zugeführt wird, und in aufsteigender Reihenfolge dem ersten Arbeitsorgan
(Temperaturdifferenz 2 K), zweiten Arbeitsorgan (Temperaturdifferenz 3 K) und vierten
Arbeitsorgan 6 (Temperaturdifferenz 4 K) eine entsprechend höhere Energiemenge.
[0044] Liegt die Isttemperatur über der Solltemperatur, so ist der Energiebedarf des jeweiligen
Arbeitsorgans 0 E. Somit fließen effektiv nur die Arbeitsorgane 6 in die Ermittlung
des Energiebedarfs ein, bei denen die Isttemperatur kleiner ist als die Solltemperatur.
Durch Ausbleiben der Energiezufuhr kühlt sich das jeweilige Arbeitsorgan 6 durch Abgabe
von Energie an die Umgebung wieder auf den Sollwert ab. Bei Unterschreiten des Istwerts
unter den Sollwert ist der Energiebedarf dieses Arbeitsorgans wieder positiv, wie
das folgende Zahlenbeispiel veranschaulicht:
- erstes Arbeitsorgan: Ist +52°C; Soll: +50°C, Differenz: -2K, Energiebedarf: 0 E
- zweites Arbeitsorgan: Ist +47°C; Soll: +50°C, Differenz: 3K, Energiebedarf: 30 E
- drittes Arbeitsorgan: +49°C; Soll: +50°C, Differenz: 1K, Energiebedarf: 10 E
- viertes Arbeitsorgan: Ist +51°C; Soll: +50°C, Differenz: -1K, Energiebedarf: 0 E
- Ist-Durchschnitt: 47,5 °C; Gesamtenergiebedarf: 40 E (z.B. 1 E = 1 Watt)
[0045] Durch die individuelle Regelung aller Arbeitsorgane 6 können Temperaturunterschiede
zwischen den Arbeitsorganen 6 optimal ausgeglichen werden.
[0046] In einem alternativen Zahlenbeispiel sind die Sollwerte der Arbeitsorgane 6 individuell
eingestellt:
- erstes Arbeitsorgan: Ist +48°C; Soll: +51°C, Differenz: 3 K, Energiezufuhr: 30 E
- zweites Arbeitsorgan: Ist +47°C; Soll: +52°C, Differenz: 5 K, Energiezufuhr: 50 E
- drittes Arbeitsorgan: +49°C; Soll: +50°C, Differenz: 1 K, Energiezufuhr: 10 E
- viertes Arbeitsorgan: Ist +46°C; Soll: +49°C, Differenz: 3 K, Energiezufuhr: 30 E
- Gesamtdifferenz: 12 K, Gesamtenergiebedarf: 120 E
[0047] Dabei können die Arbeitsorgane 6 nicht nur individuell beheizt werden, sondern auch
auf unterschiedliche Temperaturen geregelt werden.
Drittes Ausführungsbeispiel Siegelkopf mit 32 rotorseitigen Regeleinrichtungen
[0048] Im dritten Ausführungsbeispiel (nicht dargestellt) ist der Rotationskopf 1 als Siegelkopf
zum Versiegeln von kleinstückigen Artikeln in heißsiegelfähigen Verpackungsmaterial
ausgebildet. Der Siegelkopf 1 umfasst insgesamt acht Arbeitsorgane 6 mit jeweils vier
individuell beheizbaren Haltebacken, zwischen denen das den Artikel umschließende
Verpackungsmaterial eingeklemmt und durch Wärmezufuhr über die Haltebacken heißgesiegelt
wird. Vor der Siegelung des Verpackungsmaterials wird dem Artikel zunächst in einem
an sich bekannten Verfahren ein beispielsweise rechteckiger Verpackungsmaterialzuschnitt
zugeordnet und schlauchförmig um den Artikel gewickelt. Die über den Artikel beidseitig
überstehenden Enden des Verpackungsmaterialschlauchs werden zwischen den jeweils beiderseits
des Artikels paarweise angeordneten Haltebackenpaaren eingeklemmt. Bei einer vorzugsweise
kontinuierlichen Rotation des Rotationskopf 1 um seine Rotationsachse R wird jeder
Haltebacke Wärmeenergie zugeführt, um die Wärme durch Druckkontakt konduktiv auf das
Verpackungsmaterial zu übertragen. Bei Erreichen einer Aktivierungstemperatur verschmilzt
das Verpackungsmaterial in den zur Deckung gebrachten und zusammengedrückten Siegelbereichen,
um den Artikel im Verpackungsmaterial idealerweise luftdicht bzw. hermetisch zu versiegeln.
[0049] Durch die individuelle Temperaturregelung aller 32 Haltebacken sind insgesamt 32
rotorseitige Regeleinrichtungen 8 vorzusehen. Dabei werden die Temperaturen der Haltebacken
als Istwerte gemessen. Auf Basis der gemessenen Istwerte wird ein Eingabe-Signal erzeugt
und an den Stator 2 übermittelt. Auf Basis des Eingabe-Signals wird eine Gesamtenergiemenge
für alle 32 Haltebacken berechnet und an den Rotor 3 übertragen. Mittels der 32 rotorseitigen
Regeleinrichtungen 8 wird die auf den Rotor übertragene Gesamtenergiemenge auf die
32 Haltebacken verteilt, sodass sich die gemessene Temperatur jeder Haltebacke (Istwert)
an die Zieltemperatur (Sollwert) annähert.
Induktive Energie-und Signalübertragung (Figur 3)
[0050] Eine beispielhafte Einrichtung zur induktiven Energie- und Signalübertragung bzw.
Übertragungseinrichtung 7 wird nachstehend mit Bezug auf die Figur 3 erläutert.
[0051] Eine (statorseitige) Primärspule L1 wird von einem Wechselstrom Us durchflossen,
um ein sich periodisch veränderndes Magnetfeld B zu erzeugen. Das Magnetfeld B induziert
in der (rotorseitigen) Sekundärspule L2 eine Spannung, welche zur Energie- oder Signalübertragung
genutzt werden kann. Ein Oszillator O befindet sich zwischen einer Spannungsquelle
Q und der Primärspule L1. Zwischen der Sekundärspule L2 und dem Arbeitsorgan 6 ist
ein Gleichrichter G angeordnet. So wird der auf der Primärseite erzeugte Wechselstrom
Us auf der Sekundärseite als Gleichstrom an das Arbeitsorgan 6 angelegt.
[0052] Es entsteht kein mechanischer Verschleiß und die gekapselte Bauweise behindert die
Reinigung nicht. Bei geschickter Konstruktion kann eine derartige Übertragungseinrichtung
7 relativ "unsichtbar" integriert werden. Eine hohe Datenübertragung und höhere Beweglichkeit
werden möglich. Der Kerngedanke der Erfindung ist die rotorseitige Regeleinrichtung
6. Diese ermöglicht, dass in der einen Richtung nur ein Temperatursollwert und ggf.
Steuerbefehle vom Stator 2 auf den Rotor 3 ("Hinübertragung") übertragen werden muss,
wobei in der Gegenrichtung ("Rückübertragung") nur ein Signal z.B. auf Basis aller
32 Temperaturistwerte der Haltebacken sowie Zustandsmeldungen etc. als Signal vom
Rotor 3 auf den Stator 2 übertragen werden, und wobei anschließend nur der auf Basis
des Eingabe-Signals ermittelte Energiemenge aller Arbeitsorgane 6 auf den Rotor 3
übermittelt und anschließend per Regeleinrichtung 6 an die Arbeitsorgane 6 verteilt
wird.
[0053] Der Vorteil der kontaktlosen Signal-/Energieübertragung ergibt sich vorwiegend durch
die Verschleißminimierung und die Verringerung der Kanäle für Signal-/Energieübertragung,
was die kompakte Bauweise zur Übertragung hoher Leistungen ermöglicht.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 1
- Rotationskopf
- 2
- Stator
- 3
- Rotor
- 4
- Steuereinrichtung (statorseitig)
- 5
- Steuereinrichtung (rotorseitig)
- 6
- Arbeitsorgan
- 7
- Übertragungseinrichtung
- 8
- Regeleinrichtung (rotorseitig)
- 9
- Anschluss
- 10
- Luftspalt
- 11
- Gehäuse
- 12
- Deckel
- 13
- Lager
- B
- Magnetfeld
- G
- Gleichrichter
- L1
- Spule
- L2
- Spule
- O
- Oszillator
- Q
- Spannungsquelle
- R
- Rotationsachse
- S
- Schwenkachse
- Us
- Wechselstrom
1. Rotationskopf (1), insbesondere für Verpackungs- und/oder Versiegelungsmaschinen,
umfassend: einen Stator (2), einen Rotor (3) mit wenigstens einem energieverbrauchenden
Arbeitsorgan (6), und eine Übertragungseinrichtung (7) zur Energie- und Signalübertragung
zwischen dem Stator (2) und dem Rotor (3), wobei der Rotor (3) wenigstens eine mit
der Übertragungseinrichtung (7) gekoppelte Regeleinrichtung (8) zur Regelung der Energiezufuhr
zu dem Arbeitsorgan (6) aufweist.
2. Rotationskopf (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Regeleinrichtung (8) wenigstens einen Sensor zur Erfassung wenigstens eines Istwerts
des Arbeitsorgans (6) aufweist, wobei der Istwert vorzugsweise ein Temperaturwert
und/oder Zustandswert ist.
3. Rotationskopf (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungseinrichtung (7) konfiguriert ist, um ein auf Basis des wenigstens
einen Istwerts erzeugtes Eingabe-Signal vom Rotor (3) auf den Stator (2) zu übertragen.
4. Rotationskopf (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungseinrichtung (7) konfiguriert ist, um eine auf Basis des Eingabe-Signals
berechnete Energiemenge vom Stator (2) auf den Rotor (3) zu übertragen.
5. Rotationskopf (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Regeleinrichtung (8) konfiguriert ist, um die Energiezufuhr zu dem zugehörigen
Arbeitsorgan (6) in Abhängigkeit von der übertragenen Energiemenge zu regeln.
6. Rotationskopf (1), nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Stator (2) eine statorseitige Steuereinrichtung (4) aufweist und der Rotor (3)
eine rotorseitige, mit der Regeleinrichtung (8) gekoppelte Steuereinrichtung (5) aufweist,
wobei die Übertragungseinrichtung (7) zur Energie- und Signalübertragung zwischen
der statorseitigen Steuereinrichtung (4) und der rotorseitigen Steuereinrichtung (5)
konfiguriert ist, wobei die rotorseitige Steuereinrichtung (5) konfiguriert ist, um
das Eingabe-Signal auf Basis des wenigstens einen Istwerts zu erzeugen und dieses
Eingabe-Signal der Übertragungseinrichtung (7) zur Übertragung auf die statorseitige
Steuereinrichtung (4) zuzuführen, und wobei die statorseitige Steuereinrichtung (4)
konfiguriert ist, um die Energiemenge auf Basis des Eingabe-Signals zu berechnen und
diese Energiemenge der Übertragungseinrichtung (7) zur Übertragung auf die rotorseitige
Steuereinrichtung (5) sowie auf die Regeleinrichtung (8) zuzuführen.
7. Rotationskopf (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die statorseitige Steuereinrichtung (4) konfiguriert ist, um der Übertragungseinrichtung
(7) wenigstens einen Sollwert zur Regelung des Arbeitsorgans (6), vorzugsweise einen
Temperatursollwert und/oder Zustandswert, zur Übertragung auf die rotorseitige Steuereinrichtung
(5) und ggf. die Regeleinrichtung (8) zuzuführen.
8. Rotationskopf (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotationskopf (1) mehrere energieverbrauchende Arbeitsorgane (6) aufweist, vorzugsweise
mit einer gemeinsamen Regeleinrichtung (8) oder jeweils mit wenigstens einer eigenen
Regeleinrichtung (8), wobei bevorzugt die Übertragungseinrichtung (7) konfiguriert
ist, um wenigstens ein auf Basis der Istwerte aller Arbeitsorgane (6) erzeugtes Eingabe-Signal
vom Rotor (3) auf den Stator (2) zu übertragen, und weiter bevorzugt um eine auf Basis
aller Eingabe-Signale berechnete Energiemenge vom Stator (2) auf den Rotor (3) zu
übertragen, wobei besonders bevorzugt jede Regeleinrichtung (8) konfiguriert ist,
um die Energiezufuhr zu dem zugehörigen Arbeitsorgan (6) in Abhängigkeit der Energiemenge
zu regeln.
9. Rotationskopf (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stator (2) wenigstens eine Schnittstelle (9) zur Energie- und Signalübertragung
mit einer externen Einrichtung aufweist, wobei ein Sollwert zur Regelung des Arbeitsorgans
(6) bevorzugt über diese Schnittstelle eingebbar und über die Übertragungseinrichtung
(7) auf die Regeleinrichtung (8) übertragbar ist.
10. Rotationskopf (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Arbeitsorgan (6) wenigstens ein individuell regelbares Heizelement zur Heißsiegelung
von heißsiegelfähigem Verpackungsmaterial aufweist, vorzugsweise jedes Arbeitsorgan
(6) zwei oder vier individuell regelbare Heizelemente.
11. Rotationskopf (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungseinrichtung (7) zur kontaktlosen, vorzugsweise induktiven, Energie-und/oder
Signalübertragung zwischen dem Stator (2) und dem Rotor (3) ausgebildet ist.
12. Rotationskopf (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungseinrichtung (7) wenigstens einen Kontakt zur Energie- und/oder Signalübertragung
zwischen dem Stator (2) und dem Rotor (3) aufweist, vorzugsweise wenigstens einen
Schleifringkontakt.
13. Verpackungsmaschine zum Verpacken und/oder Versiegeln von kleinstückigen Artikeln
(A) in heißsiegelfähigem Verpackungsmaterial (V) umfassend wenigstens einen Rotationskopf
(1) nach einem der vorangehenden Ansprüche.
14. Verfahren zur Regelung einer Energiezufuhr zu dem energieverbrauchenden Arbeitsorgan
(6) des Rotationskopfs (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei mittels der Regeleinrichtung
(8) ein Istwert des Arbeitsorgans (6) erfasst wird und ein auf Basis des Istwerts
erzeugtes Eingabe-Signal mittels der Übertragungseinrichtung (7) vom Rotor (3) auf
den Stator (2) übertragen wird, wobei auf Basis des Eingabe-Signals eine Energiemenge
berechnet und vom Stator (2) auf den Rotor (3) übertragen wird, und wobei die Energiezufuhr
zu dem Arbeitsorgan (6) mittels der Regeleinrichtung (8) in Abhängigkeit der Energiemenge
geregelt wird.