[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einzugsvorrichtung für ein bewegbares Teil,
insbesondere für ein Möbelteil, mit einem an einem Gehäuse drehbar gelagerten Hebel,
der mit dem bewegbaren Teil in einem Winkelbereich zwischen zwei Endlagen koppelbar
ist, um das bewegbare Teil abzubremsen oder zu beschleunigen, wobei der Hebel über
einen Kraftspeicher in eine Endlage vorgespeichert ist, wobei der Hebel mit einem
entlang einer an dem Gehäuse ausgebildeten Führungsbahn geführten Verbindungselement
gelenkig verbunden ist, wobei die Führungsbahn linear ausgebildet ist und der Kraftspeicher
mit dem Verbindungselement auf der von dem Hebel abgewandten Seite verbunden ist.
[0002] Aus der
DE 10 2012 111 551 A1 ist eine Auszugsführung mit einer Dämpfungseinrichtung bekannt, bei der ein mit der
Auszugsführung koppelbarer Mitnehmer linear an einem Gehäuse geführt ist, wobei der
Mitnehmer über einen drehbar gelagerten Hebel Dämpfungskräfte eines linearen Druckdämpfers
überträgt. Um gute Hebelverhältnisse zu besitzen, muss der Abstand zwischen dem Druckdämpfer
und dem Mitnehmer vergleichsweise groß sein.
[0003] Die
EP 1 816 927 offenbart eine Antriebsvorrichtung für eine Ausziehführung, bei der ein Kippsegment
wahlweise entlang einer Führungsbahn mit einem bogenförmigen Endabschnitt bewegbar
ist oder um eine Achse drehbar gelagert ist. In beiden Fällen besteht das Problem,
dass das durch einen Kraftspeicher vorgespannte Kippsegment die Kräfte auf einen Mitnehmer
recht abrupt freigibt, was für den Benutzer beim Bewegen des bewegbaren Möbelteils
spürbar ist. Eine ähnliche Kippvorrichtung zum Halten eines Schubkastens zeigt auch
die
GB 1,117,071.
[0004] DE 10 2013 103989 A1 offenbart eine Schließvorrichtung für Möbel nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Einzugsvorrichtung zu schaffen,
die bei kompakter Bauweise einen sanfteren Übergang zwischen einer entkoppelten Position
und einer eingekoppelten Position eines bewegbaren Teils ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einer Einzugsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Einzugsvorrichtung ist ein drehbar gelagerter Hebel vorgesehen,
der über einen vorbestimmten Winkelbereich zwischen zwei Endlagen mit einem bewegbaren
Teil koppelbar ist, wobei der Hebel mit einem entlang einer Führungsbahn geführten
Verbindungselement gelenkig verbunden ist. Dadurch kann über das Verbindungselement
eine Kraftübertragung auf den Hebel erfolgen, insbesondere durch den Kraftspeicher
und optional einen Dämpfer. Dies ermöglicht die Kopplung zwischen dem linear wirkenden
Kraftspeicher und dem drehbar gelagerten Hebel.
[0008] Vorzugsweise durchläuft bei der Bewegung des drehbar gelagerten Hebels von einer
ersten Endlage in eine zweite Endlage der Kraftspeicher ein Maximum hinsichtlich der
Federkraft. Der drehbar gelagerte Hebel kann somit bei Überschreiten eines Totpunktes
durch den gespannten Kraftspeicher in einer Endlage gehalten werden. Der Totpunkt
ist dabei der Punkt, an dem der Kraftspeicher die größte Kraft auf den drehbar gelagerten
Hebel ausübt. Wird dieser überschritten, ändert sich die Wirkrichtung des Kraftspeichers
auf den drehbaren Hebel. Der drehbare Hebel wird somit in einer ersten Endlage in
eine erste Drehrichtung durch den Kraftspeicher vorgespannt und in einer gegenüberliegenden
zweiten Endlage in die gegenüberliegende zweite Drehrichtung vorgespannt. Dies gewährleistet
eine stabile Fixierung des drehbaren Hebels und somit auch des damit gekoppelten bewegbaren
Teils in der jeweiligen Endlage.
[0009] In einer weiteren Ausgestaltung kann der Hebel der Einzugsvorrichtung in beiden Endlagen
von dem bewegbaren Teil entkoppelt sein. Dadurch kann beispielsweise eine Endlage
eines Schubkastens durch andere Anschläge vorgegeben werden und die Einzugsvorrichtung
dient nur zum Abbremsen des Schubkastens. Dies ermöglicht die Beseitigung eines Schlupfes
zwischen den Schienen einer Auszugsführung.
[0010] In einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist der Kraftspeicher mit dem Verbindungselement
auf der von dem Hebel abgewandten Seite verbunden. Dadurch können das Verbindungselement
und der Kraftspeicher benachbart angeordnet werden, was zu einer kompakten Bauweise
führt.
[0011] In einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist der Hebel an einem Gehäuse drehgelagert,
an dem die Führungsbahn für das Verbindungselement ausgebildet ist. Die Führungsbahn
verläuft erfindungsgemäß nur linear. Dabei kann das Verbindungselement mit einem in
der Führungsbahn geführten Schlitten gelenkig verbunden sein. Das Verbindungselement
kann beispielsweise als Stange ausgebildet sein, das auf einer Seite zusammen mit
dem Schlitten bewegbar ist und an der gegenüberliegenden Seite gelenkig mit dem Hebel
verbunden ist. In einer einstückigen Ausführung von Schlitten und Verbindungselement,
kann das Verbindungselement auch mit einem angeformten Lagerelement beispielsweise
einem Zapfen verschieblich und drehbar in der Führungsbahn geführt werden.
[0012] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist ein Dämpfer vorgesehen, der die Bewegung des
Hebels zu einer Endlage hin abbremst. Der Dämpfer kann dabei auf der von dem Hebel
abgewandten Seite mit dem Verbindungselement verbunden sein, so dass der Dämpfer und
das Verbindungselement benachbart zueinander angeordnet sind.
[0013] Der Hebel ist erfindungsgemäß über einen Winkelbereich zwischen den Endlagen von
60° und 120° bewegbar, um mit dem bewegbaren Teil gekoppelt zu werden. Die Kopplung
des Hebels kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass der Hebel eine nutförmige oder
schlitzförmige Aufnahme aufweist, in die ein Vorsprung oder Zapfen des bewegbaren
Teils über diesen Winkelbereich eingreift. Wenn das bewegbare Teil linear geführt
wird, ändert sich das Verhältnis zwischen Drehbewegung des Hebels und linearer Bewegung
des bewegbaren Teils, so dass bei Freigabe des bewegbaren Teils die Kräfte weniger
abrupt auftreten, als wenn ein durch einen Kraftspeicher vorgespannter Mitnehmer linear
entlang einer Führungsbahn mit einem abgewinkelten Endabschnitt geführt ist.
[0014] Die erfindungsgemäße Einzugsvorrichtung wird vorzugsweise bei Auszugsführungen eingesetzt,
wie sie für Möbel oder Haushaltsgeräte Verwendung finden. Die Einzugsvorrichtung kann
aber auch für Schiebetüren oder andere bewegbare Bauteile eingesetzt werden.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die
beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Einzugsvorrichtung;
- Figur 2
- eine perspektivische Explosionsdarstellung der Einzugsvorrichtung der Figur 1;
- Figuren 3A bis 3E
- mehrere Ansichten der Einzugsvorrichtung der Figur 1 ohne Gehäusedeckel in unterschiedlichen
Positionen;
- Figuren 4A bis 4D
- mehrere Ansichten der erfindungsgemäßen Einzugsvorrichtung mit einer Auszugsführung;
- Figur 5
- eine perspektivische Ansicht einer modifizierten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Einzugsvorrichtung;
- Figur 6
- eine perspektivische Explosionsdarstellung der Einzugsvorrichtung der Figur 5;
- Figuren 7A bis 7E
- mehrere Ansichten der Einzugsvorrichtung der Figur 5 ohne Gehäusedeckel in unterschiedlichen
Positionen;
- Figur 8
- ein Diagramm zum Kraftverlauf bei einer Einzugsvorrichtung mit einem linear geführten
Mitnehmer, und
- Figur 9
- ein Diagramm zum Kraftverlauf einer erfindungsgemäßen Einzugsvorrichtung.
[0016] Eine Einzugsvorrichtung 1 umfasst ein Gehäuse 2, an dem ein Hebel 3 um eine Achse
4 drehbar gelagert ist. Der Hebel 3 umfasst eine Aufnahme 31, in die ein bewegbares
Teil 5 einfügbar ist, das als Zapfen oder Vorsprung ausgebildet ist, der in die Aufnahme
an dem drehbaren Hebel 3 eingreift und zusammen mit diesem bewegt werden kann. Dabei
ist das bewegbare Teil 5 verschiebbar an der Aufnahme des drehbar gelagerten Hebels
3 angeordnet.
[0017] Die Einzugsvorrichtung 1 ist im Detail in der Explosionsdarstellung der Figur 2 gezeigt.
Das Gehäuse 2 umfasst ein Gehäuseteil 21 und einen Gehäusedeckel 20, die in der montierten
Position einen Hohlraum ausbilden. In dem Gehäuse 2 ist ein Kraftspeicher 7 in Form
einer Feder, insbesondere einer Schraubenfeder, angeordnet, die mit einem ersten Ende
70 an einer Wand in dem Gehäuse 2 an einer Aufnahme 22 festgelegt ist. Der Kraftspeicher
7 ist an dem gegenüberliegenden Ende 71 mit einem Verbindungselement 6 verbunden,
das als Stange ausgebildet ist und an einem Ende einen Halter 61 aufweist, in dem
das Ende 71 des Kraftspeichers 7 festlegbar ist. Das Verbindungselement 6 ist an dem
gegenüberliegenden Ende mit dem drehbar gelagerten Hebel 3 gelenkig verbunden, wobei
hierfür ein Zapfen 60 an dem Verbindungselement 6 in eine Öffnung 32 an dem Hebel
3 eingreift, die beabstandet von der Achse 4 des Hebels 3 angeordnet ist. Die Achse
4 des Hebels 3 entspricht seiner Drehachse, die sich durch eine Öffnung 30 an dem
Hebel 3 und einen Zapfen 25 an dem Gehäuseteil 21 ergibt, wobei ein Ende des Hebels
3 im Bereich einer Ausnehmung 23 des Gehäuses 2 aus dem Gehäuse 2 seitlich hervorsteht,
um das bewegbare Teil 5 über einen vorbestimmten Winkelbereich, erfindungsgemäß zwischen
60° und 120°, aufzunehmen.
[0018] Die Einzugsvorrichtung 1 umfasst ferner einen Dämpfer 8, der als linearer Druckdämpfer
ausgebildet ist, beispielsweise als Fluiddämpfer, der ein zylindrisches Gehäuse 80
umfasst, an dem eine mit einem Kolben verbundene Kolbenstange 81 verschiebbar gelagert
ist. Der Dämpfer 8 kann an einer Aufnahme 24 des Gehäuses 2 fixiert sein, wobei die
Kolbenstange 81 über ein Verbindungselement 82 mit einem Schlitten 9 verbunden ist.
Der Schlitten 9 weist hierfür eine Aufnahme 91 auf, in die ein Endabschnitt des Verbindungselementes
82 eingefügt ist. Der Schlitten 9 umfasst ferner eine Öffnung 90, in die ein Bolzen
62 des Verbindungselementes 6 eingefügt ist, so dass das Verbindungselement 6 gelenkig
an dem Schlitten 9 gelagert ist. Der Schlitten 9 ist in einer linearen Führungsbahn
26 an dem Gehäuseunterteil 21 geführt.
[0019] In Figur 3A ist die Einzugsvorrichtung 1 mit gespanntem Kraftspeicher 7 gezeigt,
der im Wesentlichen parallel und benachbart zu dem Verbindungselement 6 angeordnet
ist. Das bewegbare Teil 5 wurde linear, im Wesentlichen parallel zu einer Längsrichtung
des Gehäuses 2, und unabhängig vom Hebel 3 an die Einzugsvorrichtung heran bewegt
und befindet sich vor der Aufnahme an dem drehbar gelagerten Hebel 3, während der
Hebel 3 in einer Endposition gehalten wird. Soll das bewegbare Teil 5, das beispielsweise
mit einem bewegbaren Möbelteil, wie einem Schubkasten oder einer Schiebetür, gekoppelt
ist, nun weiter in eine Endstellung, beispielsweise der maximalen Öffnungsposition
oder der Schließposition, bewegt werden, findet eine Relativbewegung zwischen dem
bewegbaren Teil 5 und dem Gehäuse 2 statt, wie dies der Vergleich der Figuren 3B und
3C zeigt. In Figur 3C wurde der Hebel 3 geringfügig gegen den Uhrzeigersinn gedreht,
beispielsweise zwischen 1° und 5°, so dass das Verbindungselement 6 ebenfalls verschwenkt
wurde und nun nicht mehr parallel zum Kraftspeicher 7 ausgerichtet ist. Dabei wurde
ein Totpunkt überschritten, also der Punkt, an dem der Kraftspeicher 7 maximal gespannt
ist. Dies führt zu einer Entriegelung der Einheit aus Hebel 3, Verbindungselement
6 und Kraftspeicher 7, so dass der Kraftspeicher 7 nun eine Kraft auf den Hebel 3
über das Verbindungselement 6 übertragen kann, um diesen in eine Drehrichtung gegen
den Uhrzeigersinn zu drehen.
[0020] In Figur 3D ist eine Zwischenposition gezeigt, in der das bewegbare Teil 5 in der
Aufnahme an dem Hebel 3 radial nach innen verschoben wurde und über den Hebel 3 bewegt
wird. Diese Bewegung erfolgt über den Kraftspeicher 7 und das Verbindungselement 6,
wobei das Verbindungselement 6 über den Schlitten 9 entlang der Führungsbahn 26 verfahren
wird. Die Bewegung des Hebels 3 erfolgt bis zu einer Endlage, in der das bewegbare
Teil 5 gehalten wird. In Figur 3E ist das bewegbare Teil 5 in seiner Endlage gezeigt,
wobei es noch in der Aufnahme des Hebels 3 angeordnet ist.
[0021] Das bewegbare Teil 5 kann bei einer extern aufgebrachten gegenläufigen Kraftbewegung,
beispielsweise durch den Anwender ausgeübte Schließbewegung eines Schubelements, wie
einem Schubkasten, das Ausfahren aus der Einzugsvorrichtung 1 einleiten. Dabei wird
durch eine entsprechende gegenläufige Bewegung des Hebels 3 gegen den Uhrzeigersinn
der Kraftspeicher 7 solange gespannt, bis der Hebel 3 den Totpunkt überschreitet und
dann in der gegenüberliegenden ersten Endlage gemäß Figur 3B fixiert ist. Anschließend
erfolgt eine Entkopplung zwischen dem bewegbaren Teil 5 und der Aufnahme 31 am Hebel
3 gemäß Figur 3B und das bewegbare Teil 5 kann wieder unabhängig von dem Hebel 3,
wie in Figur 3A gezeigt, bewegt werden.
[0022] Die Bewegung des drehbaren Hebels 3 kann dabei durch den Dämpfer 8 abgebremst werden,
der je nach Dämpfungsrichtung als Druck- und/oder Zugdämpfer ausgebildet sein kann.
Optional kann der Dämpfer 8 auch weggelassen werden.
[0023] In Figur 4A ist die Einzugsvorrichtung 1 zusammen mit einer Auszugsführung 10 gezeigt,
die eine stationäre Schiene 11 aufweist, die beispielsweise an einem Möbelkorpus oder
einem Haushaltsgerät festlegbar ist. An der stationären Schiene 11 ist eine mittlere
Schiene 12 verfahrbar gelagert, an der eine weitere verfahrbare Schiene 13 angeordnet
ist, an der ein Schubelement, wie ein Schubkasten, oder ein anderes Bauteil festlegbar
ist. Die Auszugsführung 10 kann statt drei Schienen auch nur zwei Schienen oder mehr
als drei Schienen umfassen. In dieser gezeigten Ausführungsform ist die Einzugsvorrichtung
1 an der verfahrbaren Schiene 13 angeordnet und das relativ zur Einzugsvorrichtung
1 bewegbare Teil 5 ist über ein schematisch dargestelltes Verbindungsmittel 14 mit
der stationären Schiene 11 verbunden.
[0024] Die Auszugsführung 10 befindet sich in der in Figur 4A gezeigten Position kurz vor
Erreichen ihrer Endstellung wobei der Kraftspeicher 7 gespannt ist, und der Hebel
3 sich in der in Figur 3A gezeigten ersten Endlagenposition befindet. Bewegt sich
die Schiene 13 weiter in ihre Endstellung, von der stationären Schiene 11 weiter weg,
koppelt das bewegbare Teil 5 an den Hebel 3 und bewegt somit den drehbar gelagerten
Hebel 3 aus seiner Endlage heraus, was dazu führt, dass das Verbindungselement 6 mit
dem Hebel 3 über den Totpunkt hinweg bewegt wird, so dass dann der Kraftspeicher 7
das Verbindungselement 6 und den Hebel 3 antreibt. In Figur 4C ist eine mittlere Position
gezeigt, bei der die Einzugsvorrichtung entriegelt wurde und der Kraftspeicher das
Verbindungselement 6 antreibt, wodurch der Hebel 3 sich am bewegbaren Teil 5 abstützt
und dadurch die Schiene 13 in Richtung Endstellung bewegt.
[0025] Die Bewegung des Hebels 3 relativ zum bewegbaren Teils 5 wird fortgesetzt, bis die
in Figur 4D gezeigte Position erreicht ist, die im Wesentlichen der Figur 3E entspricht.
Die Schiene 13 hat ihre Endstellung erreicht und wird über den Hebel 3 und das daran
gekoppelte Teil 5 in der Position gehalten.
[0026] Für das Ausfahren aus der Endstellung, hier Einschieben der Auszugsführung 10, wird
der Bewegungsablauf umgekehrt, d.h. die Einzugsvorrichtung 1 wird mit der Schiene
13 in Richtung stationärer Schiene 11 gefahren, und durch die Kopplung des bewegbaren
Teils 5 mit der Aufnahme des drehbar gelagerten Hebels 3, wird dann über den drehbare
gelagerten Hebel 3 und das Verbindungselement 6 der Kraftspeicher 7 gespannt, bis
der Totpunkt überschritten wird und die in den Figuren 4B und 3B gezeigte Position
erreicht wird. Dann kann das bewegbare Teil 5 aus der Aufnahme des Hebels 3 entfernt
werden, so dass die Einzugsvorrichtung 1 mit der Schiene 13 unabhängig von dem bewegbaren
Teil 5 bewegbar ist.
[0027] In Figur 5 ist eine modifizierte Ausführungsform einer Einzugsvorrichtung gezeigt,
wobei die gleichen Bauteile mit denselben Bezugsziffern bezeichnet sind. Ein drehbar
an einem Gehäuse 2 gelagerter Hebel 3 umfasst eine Aufnahme 31 für ein bewegbares
Teil 5. Dabei ist das bewegbare Teil 5 als zylindrischer Bolzen ausgebildet und umfasst
eine Abflachung 50, die den Eingriff des bewegbaren Teils 5 an dem Hebel 3 erleichtert.
[0028] Die Einzugsvorrichtung 1 der Figur 5 ist im Detail in der Explosionsdarstellung der
Figur 6 gezeigt. Das Gehäuse 2 umfasst ein schalenförmiges Gehäuseteil 21 und einen
Gehäusedeckel 20, die einen Hohlraum umgeben, in dem ein Kraftspeicher 7 in Form einer
Feder angeordnet ist. Ein erstes Ende 70 des Kraftspeichers 7 ist an einer Aufnahme
22 festgelegt und ein gegenüberliegendes Ende 71 mit einem Halter 43 an einem Verbindungsteil
40 verbunden. Das Verbindungsteil 40 ist in einer kanalförmigen Aufnahme an dem Gehäuse
2 im Wesentlichen linear geführt.
[0029] Das Verbindungsteil 40 weist einen Zapfen 41 auf, der in eine Öffnung 42 an dem als
Stange ausgebildeten Verbindungselement 6 eingreift und die beiden gelenkig verbindet.
Das Verbindungselement 6 weist eine weitere Öffnung 44 auf, die mit einem Zapfen 32'
an dem Hebel 3 gelenkig verbunden ist. Der Hebel 3 ist um den Zapfen 25 drehbar gelagert.
[0030] Ferner ist ein Dämpfer 8 mit einem Gehäuse 80 und einer relativ zu dem Gehäuse bewegbaren
Kolbenstange 81vorhanden. Der Dämpfer 8 ist in einer Aufnahme 24 des Gehäuses 2 fixiert
und die Kolbenstange 81 ist mit dem Verbindungsteil 40 gekoppelt.
[0031] In den Figuren 7A bis 7E ist die Einzugsvorrichtung der Figur 5 in verschiedenen
Positionen gezeigt. Der Bewegungsablauf entspricht im Wesentlichen den Figuren 3A
bis 3E, allerdings erfolgt in der zweiten Endposition keine Verriegelung des bewegbaren
Teils 5 an dem Hebel 3. Hier erfolgt in beiden Endlagen des Hebels 3 eine Entkopplung
zwischen dem bewegbaren Teil 5 und dem Hebel 3. Wenn die Einzugsvorrichtung an einer
Auszugsführung 10 eingesetzt wird, kommt es in der Position der Figur 7D nicht zu
einem Stopp durch die Einzugsvorrichtung 1, sondern zu einem Entkoppeln. Die Auszugsführung
10 wird dann erst durch andere Endanschläge angehalten. So kann beispielsweise auch
Schlupf aus der Auszugsführung 10 gezogen werden, ohne durch die Einzugsvorrichtung
1 behindert zu werden oder diese zu beschädigen. Ferner sorgt die Abflachung 50 an
dem bewegbaren Teil 5 für eine bessere Einfädelung in die Aufnahme 31 des Hebels 3.
[0032] In Figur 8 ist ein Diagramm einer Einzugsvorrichtung mit einem linear bewegbaren
Mitnehmer gezeigt, der entlang einer Führungsbahn mit einem abgewinkelten Endabschnitt
bewegbar ist und durch einen Kraftspeicher vorgespannt ist. Dabei ist die Kraft des
Kraftspeichers auf den Mitnehmer und der Weg beim Entriegeln der Einzugsvorrichtung
gezeigt, wobei das Diagramm von rechts nach links gelesen werden muss. Auf der rechten
Seite ist das bewegbare Teil, beispielsweise der Schubkasten, in seiner geöffneten
Endstellung. Die Kraft durch den Kraftspeicher auf den linear geführten Mitnehmer
steigt dann beim Schließen zunächst an und fällt dann vergleichsweise abrupt ab, beispielsweise
über eine Wegstrecke von 9 mm. In diesem Bereich kippt der Mitnehmer oder das Kippsegment
ab und gibt das bewegbare Teil frei. Dies erfolgt vergleichsweise abrupt über eine
kurze Wegstrecke.
[0033] In Figur 9 ist ein Kraft-Weg-Diagramm einer erfindungsgemäßen Einzugsvorrichtung
1 gezeigt. Auch hier wird zunächst ausgehend von der rechten Seite ein in geöffneter
Endstellung befindlicher Schubkasten angenommen. Beim Schließen wird der teilentspannte
Kraftspeicher wieder gespannt, wobei die Kraft über das Verbindungselement 6 und den
Hebel 3 auf das bewegbare Teil 5 ansteigt und ein Maximum durchläuft. Die Wegstrecke
zwischen der maximalen Kraft des Kraftspeichers auf das bewegbare Teil 5 bis hin zur
Entkopplung des bewegbaren Teils 5 an dem Hebel 3 erfolgt allerdings über eine deutlich
längere Wegstrecke, beispielsweise in einem Bereich zwischen 15 mm bis 40 mm, vorzugsweise
17 mm bis 25 mm, so dass für den Benutzer der Kraftübergang weniger abrupt ist, was
in der Handhabung angenehmer ist. Die eingestellte Maximalkraft durch den Kraftspeicher
ist mit 20 N etwa gleich groß gewählt worden.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Einzugsvorrichtung
- 2
- Gehäuse
- 3
- Hebel
- 4
- Achse
- 5
- Teil
- 6
- Verbindungselement
- 7
- Kraftspeicher
- 8
- Dämpfer
- 9
- Schlitten
- 10
- Auszugsführung
- 11
- stationäre Schiene
- 12
- Schiene
- 13
- Schiene
- 14
- Verbindungsmittel
- 20
- Gehäusedeckel
- 21
- Gehäuseteil
- 22
- Aufnahme
- 23
- Ausnehmung
- 24
- Aufnahme
- 25
- Zapfen
- 26
- Führungsbahn
- 30
- Öffnung
- 31
- Aufnahme
- 32
- Öffnung
- 32`
- Zapfen
- 40
- Verbindungsteil
- 41
- Zapfen
- 42
- Öffnung
- 43
- Halter
- 44
- Öffnung
- 50
- Abflachung
- 60
- Zapfen
- 61
- Halter
- 62
- Bolzen
- 70
- Ende
- 71
- Ende
- 80
- Gehäuse
- 81
- Kolbenstange
- 82
- Verbindungselement
- 90
- Öffnung
- 91
- Aufnahme
1. Einzugsvorrichtung (1) für ein bewegbares Teil (5), insbesondere für ein Möbelteil,
mit einem an einem Gehäuse (2) drehbar gelagerten Hebel (3), der mit dem bewegbaren
Teil (5) in einem Winkelbereich zwischen zwei Endlagen koppelbar ist, um das bewegbare
Teil (5) abzubremsen oder zu beschleunigen, wobei der Hebel (3) über einen Kraftspeicher
(7) in eine Endlage vorgespeichert ist, wobei der Hebel (3) mit einem entlang einer
an dem Gehäuse (2) ausgebildeten Führungsbahn (26) geführten Verbindungselement (6)
gelenkig verbunden ist, wobei die Führungsbahn (26) linear ausgebildet ist und der
Kraftspeicher (7) mit dem Verbindungselement (6) auf der von dem Hebel (3) abgewandten
Seite verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkelbereich zwischen den beiden Endlagen des Hebels (3) zwischen 60° und 120°
liegt.
2. Einzugsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Bewegung des drehbar gelagerten Hebels (3) von einer ersten Endlage in die
zweite Endlage der Kraftspeicher (7) ein Maximum hinsichtlich der Federkraft durchläuft.
3. Einzugsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der drehbar gelagerte Hebel (3) durch Überschreiten eines Totpunktes durch den gespannten
Kraftspeicher (7) in einer Endlage gehalten ist.
4. Einzugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (6) mit einem in der Führungsbahn (26) geführten Schlitten
(9) gelenkig verbunden ist.
5. Einzugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (6) als Stange ausgebildet ist.
6. Einzugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Dämpfer (8) vorgesehen ist, der die Bewegung des Hebels (3) zu einer Endlage
abbremst.
7. Einzugsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Dämpfer (8) mit dem von dem Hebel (3) abgewandten Ende mit dem Verbindungselement
(6) verbunden ist.
8. Einzugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (3) in beiden Endlagen von dem bewegbaren Teil (5) entkoppelt ist.
9. Auszugsführung (10) mit einer stationären Schiene (11) und mindestens einer bewegbaren
Schiene (12, 13), dadurch gekennzeichnet, dass eine bewegbare Schiene (12, 13) über eine Einzugsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche in einer Endstellung fixierbar ist.
10. Auszugsführung (10) mit einer stationären Schiene (11) und mindestens einer bewegbaren
Schiene (12, 13), dadurch gekennzeichnet, dass eine bewegbare Schiene (12, 13) über eine Einzugsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche in Richtung einer Endstellung bewegt und vor Erreichen der Endstellung wieder
freigegeben wird.
1. A retraction device (1) for a movable part (5), in particular for a furniture part,
having a rotatably mounted lever (3) which is rotatably mounted on a housing (2),
which can be coupled to the movable part (5) in an angle range between two end positions
to decelerate or accelerate the movable part, wherein the lever (3) is prestored via
a force accumulator (7) in one end position, wherein the lever (3) is connected in
an articulated manner to a connecting element (6) guided along a guide path (26),
wherein the guide path (26) is formed in a linear manner and the force accumulator
(7) is connected to the connecting element (6) on the side facing away from the lever
(3), characterized in that the angle range between the two end positions of the lever (3) is between 60° and
120°.
2. The retraction device according to Claim 1, characterized in that during the movement of the rotatably mounted lever (3) from a first end position
into the second end position, the force accumulator (7) passes through a maximum with
respect to the spring force.
3. The retraction device according to Claim 1 or 2, characterized in that the rotatably mounted lever (3) is held in an end position by overcoming a dead center
by way of the tensioned force accumulator (7).
4. The retraction device according to any one of the preceding claims, characterized in that the connecting element (6) is connected in an articulated manner to a carriage (9)
guided in the guide path (26).
5. The retraction device according to any one of the preceding claims, characterized in that the connecting element (6) is formed as a rod.
6. The retraction device according to any one of the preceding claims, characterized in that a damper (8) is provided, which decelerates the movement of the lever (3) toward
an end position.
7. The retraction device according to Claim 6, characterized in that the damper (8) is connected with the end facing away from the lever (3) to the connecting
element (6).
8. The retraction device according to any one of the preceding claims, characterized in that the lever (3) is decoupled in both end positions from the movable part (5).
9. A pullout guide (10) having a stationary rail (11) and at least one movable rail (12,
13), characterized in that the movable rail (12, 13) is fixable in an end position via a retraction device (1)
according to any one of the preceding claims.
10. A pullout guide (10) having a stationary rail (11) and at least one movable rail (12,
13), characterized in that a movable rail (12, 13) is moved in the direction of an end position via a retraction
device (1) according to any one of the preceding claims and is released again before
reaching the end position.
1. Dispositif de rétraction (1) d'une partie mobile (5) notamment d'une partie de meuble
comprenant un levier (3) monté pivotant sur un boîtier (2), et susceptible d'être
couplé à la partie mobile (5) dans une plage angulaire comprise entre deux positions
de fin de course, pour freiner la partie mobile (5) ou l'accélérer,
- le levier (3) étant prépositionné dans une position de fin de course par un accumulateur
de force (7),
- le levier (3) étant relié de manière articulée à un élément de liaison (6) guidé
le long d'un chemin de guidage (26) sur le boîtier (2),
- le chemin de guidage (26) étant linéaire et l'accumulateur de force (7) étant relié
à l'élément de liaison (6) sur le côté opposé à celui du levier (3), dispositif caractérisé en ce que la plage angulaire entre les deux positions de fin de course du levier (3) est comprise
entre 60° et 120°.
2. Dispositif de rétraction selon la revendication 1, caractérisé en ce que pendant le mouvement du levier (3) d'une première position de fin de course vers
la seconde position de fin de course, l'accumulateur de force (7) passe par un maximum
de la force de ressort.
3. Dispositif de rétraction selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le levier (3) monté pivotant est maintenu dans une position de fin de course par
l'accumulateur de force (7) tendu, par le dépassement d'un point mort.
4. Dispositif de rétraction selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'élément de liaison (6) est relié de manière articulée à un chariot (9) guidé sur
le chemin de guidage (26).
5. Dispositif de rétraction selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'élément de liaison (6) est en forme de tige.
6. Dispositif de rétraction selon l'une des revendications précédentes, caractérisé par un amortisseur (8) qui freine le mouvement du levier (3) vers une position de fin
de course.
7. Dispositif de rétraction selon la revendication 6, caractérisé en ce que l'amortisseur (8) est relié à l'extrémité de l'élément de liaison (6) à l'opposé
du levier (3).
8. Dispositif de rétraction selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le levier (3) est découplé de la partie mobile (5) dans les deux positions de fin
de course.
9. Guide d'extraction (10) comprenant un rail fixe (11) et au moins un rail mobile (12,
13) caractérisé en ce que un rail mobile (12, 13) se fixe dans une position de fin de course par un dispositif
de rétraction (1) selon l'une des revendications précédentes.
10. Guide d'extraction (10) comprenant un rail fixe (11) et au moins un rail mobile (12,
13), caractérisé en ce que un rail mobile (12, 13) se déplace en direction d'une position de fin de course par
un dispositif de rétraction (1) selon l'une des revendications précédentes et il est
de nouveau libéré avant d'atteindre la position de fin de course.