(19)
(11) EP 3 957 441 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.02.2022  Patentblatt  2022/08

(21) Anmeldenummer: 20191453.8

(22) Anmeldetag:  18.08.2020
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B25B 31/00(2006.01)
B21J 15/04(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B21J 15/043; B25B 31/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: GESIPA Blindniettechnik GmbH
64546 Mörfelden-Walldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Kölm, Robert
    64546 Mörfelden-Walldorf (DE)

(74) Vertreter: Keil & Schaafhausen Patentanwälte PartGmbB 
Friedrichstraße 2-6
60323 Frankfurt am Main
60323 Frankfurt am Main (DE)

   


(54) BLINDNIETBEFESTIGER-SETZVORRICHTUNG


(57) Es wird eine Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung (1) mit einem Gehäuse (2), einer Zugspindel (4) und einem Antriebsmotor (3), der über eine Getriebeeinrichtung (11-15) mit der Zugspindel (4) verbunden ist, angegeben, wobei die Getriebeeinrichtung (11-15) eine angetriebene Spindelmutter (11) aufweist, die mit einem Gewinde auf der Zugspindel (4) in Eingriff steht.
Man möchte eine derartige Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung auf einfache Weise sowohl zum Setzen von Blindnieten als auch zum Setzen von Blindnietmuttern verwenden können.
Hierzu ist vorgesehen, dass die Getriebeeinrichtung (11-15) eine Schaltkupplung (18) aufweist, die in einer ersten Schaltstellung die Zugspindel (4) drehfest mit dem Gehäuse (2) verbindet und in einer zweiten Schaltstellung die Spindelmutter (11) und die Zugspindel (4) drehfest miteinander verbindet.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung mit einem Gehäuse, einer Zugspindel und einem Antriebsmotor, der über eine Getriebeeinrichtung mit der Zugspindel verbunden ist, wobei die Getriebeeinrichtung eine angetriebene Spindelmutter aufweist, die mit einem Gewinde auf der Zugspindel in Eingriff steht.

[0002] Ein Blindnietbefestiger ist ein Fügeelement, das von einer Seite aus in ein in einem Werkstück oder einem Stapel von Werkstücken ausgebildeten Loch eingesetzt wird, bis es mit einem Setzkopf an der freiliegenden Oberfläche anliegt. Wenn dann die Zugspindel betätigt wird, zieht diese an einem Nietdorn oder Zugdorn, so dass das auf der anderen Seite des Werkstücks oder des Stapels von Werkstücken angeordnete Ende des Blindnietbefestigers gestaucht wird und einen Schließkopf ausbildet, so dass der Blindnietbefestiger in dem Werkstück oder dem Stapel von Werkstücken gehalten ist.

[0003] Blindnietbefestiger können als Blindniet oder als Blindnietmutter ausgebildet sein. Bei einem Blindniet erfolgt die Ausbildung des Schließkopfes durch einen Nietdorn, der von der Zugspindel gezogen wird. Bei einer Blindnietmutter erfolgt die Ausbildung des Schließkopfes durch einen Zugdorn, der in ein Innengewinde der Blindnietmutter eingeschraubt ist.

[0004] Wenn ein Blindniet gesetzt werden soll, reicht es aus, wenn die Setzvorrichtung den Nietdorn ergreifen kann, um die erforderliche Zugkraft aufzubringen. Wenn eine Blindnietmutter gesetzt werden soll, ist es erforderlich, zunächst den mit einem Außengewinde versehenen Zugdorn in die Blindnietmutter einzuschrauben. Hierzu ist eine Drehbewegung des Zugdorns mit Gewinde erforderlich, die auch als "Spindeln" bezeichnet wird.

[0005] Das Einschrauben des Zugdorns in die Blindnietmutter kann von Hand erfolgen. Dies ist aber relativ umständlich und zeitraubend. Aus diesem Grund ist es bekannt, die Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung auch für das Spindeln zu verwenden.

[0006] Wenn ein Blindniet gesetzt wird, reißt der Nietdorn ab oder wird sogar aus dem gesetzten Blindniet herausgezogen. Dieser Nietdorn muss dann abtransportiert und entsorgt werden. Aus diesem Grunde ist es vorteilhaft, wenn die Zugspindel einen Durchgangskanal oder zumindest einen Aufnahmeraum aufweist, in den der abgerissene oder herausgezogene Nietdorn eintreten kann. Dies ist beim Setzen einer Blindnietmutter nicht erforderlich.

[0007] Diese unterschiedlichen Anforderungen machen es schwierig, eine Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung so auszubilden, dass sie Blindniete und Blindnietmuttern setzen kann.

[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung so auszubilden, dass sie mit wenig Aufwand sowohl zum Setzen von Blindnieten als auch zum Setzen von Blindnietmuttern geeignet ist.

[0009] Diese Aufgabe wird bei einer Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Getriebeeinrichtung eine Schaltkupplung aufweist, die in einer ersten Schaltstellung die Zugspindel drehfest mit dem Gehäuse verbindet und in einer zweiten Schaltstellung die Spindelmutter und die Zugspindel drehfest miteinander verbindet.

[0010] Mit einer derartigen Setzvorrichtung lässt sich auf einfache Weise ein Blindniet setzen. Hierzu muss die Schaltkupplung in die erste Schaltstellung gebracht werden. Die Zugspindel ist dann drehfest mit dem Gehäuse verbunden. Wenn die Spindelmutter durch den Antriebsmotor gedreht wird, bewirkt diese Drehung eine axiale Verlagerung der Zugspindel, die sich aufgrund der drehfesten Verbindung mit dem Gehäuse nicht drehen kann. Auf gleiche Weise wird auch eine Blindnietmutter gesetzt. Allerdings kann man zuvor den Antriebsmotor nutzen, um den Zugdorn in die Blindnietmutter einzuschrauben. Hierzu muss lediglich die Schaltkupplung in die zweite Schaltstellung gebracht werden. Wenn die Spindelmutter und die Zugspindel drehfest miteinander verbunden sind, dann bewirkt eine Drehung der Spindelmutter, die durch den Antriebsmotor bewirkt wird, auch eine entsprechende Rotation der Zugspindel und damit eine Rotation des Zugdorns, so dass der Zugdorn in die Blindnietmutter eingeschraubt werden kann. Gegebenenfalls muss man einen am Blindniet oder an der Blindnietmutter angreifenden Zugmechanismus auswechseln, wenn man vom Setzen eines Blindniets zum Setzen einer Blindnietmutter oder umgekehrt übergehen möchte.

[0011] Vorzugsweise weist die Schaltkupplung eine Schaltmuffe auf, die in Axialrichtung auf der Zugspindel verschiebbar ist. Die Schaltmuffe verbindet dann in Abhängigkeit von ihrer Stellung in Axialrichtung entweder die Zugspindel mit dem Gehäuse drehfest oder die Spindelmutter und die Zugspindel drehfest.

[0012] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Schaltmuffe drehfest mit der Zugspindel verbunden. Damit muss in jeder Schaltstellung nur noch eine weitere Verbindung hergestellt werden.

[0013] Vorzugsweise erzeugt die Schaltkupplung einen Kraftschluss und/oder einen Formschluss zwischen der Schaltmuffe und der Spindelmutter und/oder dem Gehäuse. Die Schaltkupplung erzeugt also entweder einen Kraftschluss zwischen der Schaltmuffe und dem Gehäuse in der ersten Schaltstellung und einen Kraftschluss zwischen der Schaltmuffe und der Spindelmutter in der zweiten Schaltstellung oder sie erzeugt anstelle von einem Kraftschluss einen Formschluss oder anstelle von beiden Kraftschlüssen jeweils zwei Formschlüsse.

[0014] Vorzugsweise weist die Schaltmuffe eine erste Eingriffsgeometrie auf, die mit einer zweiten Eingriffsgeometrie am Gehäuse in Eingriff bringbar ist. Die beiden Eingriffsgeometrien bilden, wenn sie miteinander in Eingriff gebracht worden sind, einen Formschluss.

[0015] Auch ist von Vorteil, dass die Schaltmuffe eine dritte Eingriffsgeometrie aufweist, die mit einer vierten Eingriffsgeometrie an der Spindelmutter in Eingriff bringbar ist. Auch die dritte Eingriffsgeometrie und die vierte Eingriffsgeometrie erzeugen dann einen Formschluss.

[0016] Bevorzugterweise ist mindestens eine der Eingriffsgeometrien in einer radialen Entfernung von einer Rotationsachse der Zugspindel angeordnet, die dem Radius der Schaltmuffe entspricht. Die Eingriffsgeometrie ist also radial relativ weit außen angeordnet. Damit ergibt sich ein großer Hebelarm, so dass ein großes Drehmoment übertragen werden kann. Die Eingriffsgeometrie muss dabei nicht exakt mit der radialen Entfernung von der Rotationsachse der Zugspindel übereinstimmen. Abweichungen von ± 25% sind hier zulässig.

[0017] Vorzugsweise weist das Gehäuse einen Gegenhalter auf, der in der ersten Schaltstellung mit der Zugspindel drehfest verbunden ist. Das Gehäuse kann dann relativ einfach ausgebildet werden. Der Gegenhalter bildet die Drehsicherung.

[0018] Vorzugsweise weist der Gegenhalter eine Lageranordnung auf, in der die Zugspindel drehbar gelagert ist. Der Gegenhalter kann z. B. auf der Spindel axial fixiert und im Gehäuse axial verschiebbar angeordnet sein.

[0019] Vorzugsweise weist die Zugspindel einen durchgehenden Längskanal auf. Durch den Längskanal kann dann ein abgerissener oder herausgezogener Nietdorn nach dem Setzen eines Blindniets abtransportiert werden.

[0020] Es ist bevorzugt, dass der Kanal zumindest in einem seinem Ende benachbarten Abschnitt eine von einer Kreisform abweichende Innenkontur aufweist. Dies betrifft insbesondere das Ende des Kanals, dass einem Mundstück benachbart ist, durch das ein Nietdorn bei einem Blindniet oder ein Zugdorn bei einer Blindnietmutter geführt ist. Die Innenkontur kann beispielsweise polygonartig ausgebildet sein. Man kann dann die Innenkontur zur Drehmomentübertragung verwenden.

[0021] Auch ist von Vorteil, wenn der Zugdorn oder ein damit verbundenes Zwischenstück zumindest in einem in dem Kanal angeordneten Bereich eine Außenkontur aufweist, die an die Innenkontur des Kanals angepasst ist. In diesem Fall erreicht man eine besonders gute Drehmomentübertragung zwischen der Zugspindel und dem Zugdorn oder dem damit verbundenen Zwischenstück, so das der Zugdorn, falls erforderlich, zum Auffinden der Blindnietmutter gedreht werden kann.

[0022] Auch ist von Vorteil, wenn dass der Kanal einen Anschlag aufweist, an dem eine auf den Zugdorn oder das Zwischenstück wirkende Feder anliegt. Die Feder ist insbesondere bei Verwendung eines Zwischenstücks nützlich. Sie drückt das Zwischenstück in den Zugdorn und gewährleistet damit eine drehfeste Verbindung zwischen dem Zwischenstück und dem Zugdorn.

[0023] Vorzugsweise ist die Spindelmutter als Kugelgewindemutter ausgebildet. Eine Kugelgewindemutter arbeitet mit einer relativ geringen Reibung und damit relativ geringen Verlusten, so dass man die Setzvorrichtung auch bei Verwendung einer Batterie als Energiequelle über einen längeren Zeitraum betreiben kann.

[0024] Es ist Vorteil, wenn eine auf einen Zugdorn wirkenden Zugeinrichtung mit der Zugspindel verbunden ist und ein Mundstück im Gehäuse befestigt ist, durch das der Zugdorn hindurchgeführt ist, wobei das Mundstück eine zur Zugspindel gerichtete Verlängerung aufweist, an der der Zugdorn mit einem Zugdornkopf anliegt, wobei die Verlängerung einen vorbestimmten Abstand zwischen dem Zugdornkopf und der Zugeinrichtung erzeugt. Beim Setzen einer Blindnietmutter muss die Zugeinrichtung eine Zugkraft auf den Zugdorn aufbringen. Hierzu muss die Zugspindel in Zugrichtung angetrieben werden. Ein relativ klein bauender Elektromotor wird jedoch Schwierigkeiten haben, die hierfür erforderliche Zugkraft im Stillstand aufzubringen. Es ist deswegen günstig, wenn man den Motor zunächst hoch laufen lassen kann. In diesem Fall kann die Zugeinrichtung einen Leerweg oder Leerhub zurücklegen, bei dem noch keine Deformation der Blindnietmutter erfolgt. Dieser Leerweg wird realisiert, indem der Zugdorn durch die Gestaltung des Mundstücks in einem gewissen Abstand von der Zugeinrichtung gehalten wird.

[0025] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1
eine schematische Darstellung einer Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung,
Fig. 2
eine schematische Darstellung einer Getriebeeinrichtung der Setzvorrichtung in einer ersten Schaltstellung einer Schaltkupplung,
Fig. 3
die Getriebeeinrichtung nach Fig. 2 in einer zweiten Schaltstellung der Schaltkupplung und
Fig. 4
die Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung in einem Zustand, in dem sie zum Setzen einer Blindnietmutter geeignet ist.


[0026] In allen Fig. sind gleiche und einander entsprechende Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

[0027] Fig. 1 zeigt schematisch eine Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung 1 mit einem Gehäuse 2, in dem ein Antriebsmotor 3 angeordnet ist. Der Antriebsmotor 3 ist ein Elektromotor, der von einer nicht näher dargestellten Batterie mit elektrischer Energie versorgt werden kann. Alternativ dazu kann natürlich auch ein Kabel vorgesehen sein, über das der Motor mit einer externen Stromquelle verbunden werden kann.

[0028] Die Setzvorrichtung 1 weist eine als Gewindespindel ausgebildete Zugspindel 4 auf, die mit einem nur schematisch dargestellten Zugmechanismus 5 verbunden ist. Der Zugmechanismus 5 ist in einem Gehäusekopf 6 angeordnet, der eine Stirnseite 7 mit einer Öffnung 8 aufweist. Der Gehäusekopf 6 kann auf das Gehäuse 2 aufgeschraubt sein. Hierzu weist das Gehäuse 2 ein Gewinde 9 auf. Andere Befestigungsarten sind möglich, beispielsweise eine Bajonettverbindung oder eine Verbindung mit einer Überwurfmutter.

[0029] Die Zugspindel 4 weist ein Außengewinde 10 auf, mit dem eine Kugelgewindemutter 11 in Eingriff steht. Die Kugelgewindemutter 11 bildet einen Teil einer Getriebeeinrichtung. Die Kugelgewindemutter 11 weist eine Außenverzahnung 12 auf, die mit einer Zahnwelle 13 in Eingriff steht. Die Zahnwelle 13 ist mit einem Zahnrad 14 verbunden, das mit einem weiteren Zahnrad 15 verbunden ist, das auf einer Ausgangswelle 16 des Motors 3 angeordnet ist.

[0030] Die Zugspindel 4 ist an ihrem vom Zugmechanismus 5 abgewandten Ende in einem Gegenhalter 17 drehbar, aber axial fest gelagert. Der Gegenhalter 17 ist im Gehäuse 2 drehfest, aber axial verschiebbar angeordnet.

[0031] Zwischen dem Gegenhalter 17 und der Spindelmutter 11 ist eine Schaltkupplung 18 angeordnet, die eine Schaltmuffe 19 aufweist, die parallel zur Achse der Zugspindel 4 in Richtung eines Doppelpfeils 20 verschiebbar ist.

[0032] Fig. 2 zeigt die Schaltmuffe 19 der Schaltkupplung 18 in einer ersten Schaltstellung. In dieser ersten Schaltstellung ist die Zugspindel 4 drehfest mit dem Gegenhalter 17 verbunden. Hierzu ist die Schaltmuffe 19 axial verschiebbar, aber drehfest mit der Zugspindel 4 verbunden. Die Zugspindel 4 weist im Bereich der Schaltmuffe 19 eine in Umfangsrichtung der Zugspindel 4 unrunde Form auf, beispielsweise in Form eines Polygons oder einer Vielkeilanordnung 21, so dass die Schaltmuffe 19 auf der Zugspindel 4 nicht verdreht werden kann, sondern ein Haltemoment, das sich auf der Schaltmuffe 19 bewegt, auch auf die Zugspindel 4 wirkt.

[0033] Die Schaltmuffe 19 weist eine erste Eingriffsgeometrie 22 auf, die mit einer zweiten Eingriffsgeometrie 23 am Gegenhalter 17 in Eingriff gebracht werden kann. Wenn die erste Eingriffsgeometrie 22 und die zweite Eingriffsgeometrie 23 miteinander in Eingriff stehen, ist ein Formschluss zwischen der Schaltmuffe 19 und dem Gegenhalter 17 gebildet.

[0034] Die Schaltmuffe 19 weist eine dritte Eingriffsgeometrie 24 auf. Die Spindelmutter 11 weist eine vierte Eingriffsgeometrie 25 auf. Wenn, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist, die dritte Eingriffsgeometrie 24 mit der vierten Eingriffsgeometrie 25 in Eingriff gebracht worden ist, dann besteht eine formschlüssige Verbindung zwischen der Schaltmuffe 19 und der Spindelmutter 11. Dies ist die Situation, die sich in der zweiten Schaltstellung der Schaltmuffe 19 ergibt. In diesem Fall sind die Spindelmutter 11 und die Zugspindel 4 drehfest miteinander verbunden.

[0035] Anstelle eines Formschlusse kann auch ein Kraftschluss erzeugt werden, beispielsweise durch eine entsprechende Paarung von Reibflächen.

[0036] Der Gegenhalter 17 weist eine Lageranordnung 26 auf, die so ausgebildet ist, dass sie einerseits eine Rotationsbewegung der Zugspindel 4 gegenüber dem Gegenhalter 17 ermöglicht, andererseits die Zugspindel 4 in Bezug auf den Gegenhalter 17 axial fixiert. Der Gegenhalter 17 ist dann im Gehäuse 2 axial verschiebbar.

[0037] Wenn ein Blindniet gesetzt werden soll, wird sein Nietdorn mit dem Greifmechanismus 5 in Eingriff gebracht. Der Setzkopf des Blindniets liegt dann an der Stirnseite 7 des Gehäusekopfes 6 an. Die Schaltmuffe 19 befindet sich in der in Fig. 2 dargestellten ersten Schaltstellung. Wenn dann der Motor 3 in Betrieb gesetzt wird, erzeugt er eine Drehbewegung der Spindelmutter 11. Da die Zugspindel 4 durch die Schaltmuffe 19 gegenüber dem Gegenhalter 17 und damit gegenüber dem Gehäuse 2 drehfest gehalten ist, wird die Drehbewegung der Spindelmutter 11 in eine Zugbewegung der Zugspindel 4 übersetzt. Der Nietdorn wird gezogen und formt auf der Blindseite des Blindniets den Schließkopf aus.

[0038] Die Zugspindel 4 weist einen Durchgangskanal 27 auf, durch den der Nietdorn entsorgt werden kann, wenn er abgerissen oder aus dem Blindniet herausgezogen worden ist.

[0039] Wenn hingegen eine Blindnietmutter gesetzt werden soll, ist es zuvor erforderlich, einen Zugdorn 30, der in Fig. 4 dargestellt ist, mit seinem Außengewinde in die Blindnietmutter einzuschrauben und gegebenenfalls den auf den Zugdorn wirkenden Teil des Zugmechanismus 5 umzurüsten. Hierzu wird der Zugdorn 30 (Fig. 4) mit dem Zugmechanismus 5 in Eingriff gebracht und die Schaltmuffe 19 der Schaltkupplung 18 wird in die in Fig. 3 dargestellte zweite Schaltposition gebracht, in der die Spindelmutter 11 mit der Zugspindel 4 drehfest verbunden ist. Wenn nun der Motor 3 in Betrieb gesetzt wird, dann dreht sich mit der Spindelmutter 11 auch die Zugspindel 4, so dass der Zugdorn in die Blindnietmutter eingeschraubt werden kann. Diese Schraub- oder Spindelbewegung ist dabei nicht auf eine vorbestimmte Anzahl von Umdrehungen beschränkt. Auch wird die Zugspindel 4 in diesem Abschnitt der Betätigung der Setzvorrichtung 1 in Axialrichtung nicht bewegt.

[0040] Sobald der Zugdorn ausreichend weit in die Blindnietmutter hineingeschraubt worden ist, wird die Schaltmuffe 19 in die erste Schaltstellung (Fig. 2) verschoben, so dass eine weitere Drehung der Spindelmutter 11 dazu führt, dass die Zugspindel 4 in Zugrichtung bewegt wird und den Schließkopf der Blindnietmutter ausbildet.

[0041] Die Spindelmutter 11 ist vorzugsweise als Kugelgewindemutter mit einer Reihe von Kugeln 28 ausgebildet, um eine Reibung zwischen der Spindelmutter 11 und der Zugspindel 10 kleinzuhalten.

[0042] Der Motor 3 kann über eine Betätigungseinrichtung 29, beispielsweise in Form eines Tasters, in Betrieb gesetzt werden.

[0043] Die Schaltmuffe 19 kann manuell oder auf andere Weise betätigt werden.

[0044] Fig. 4 zeigt eine Darstellung der Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung 1 in einem Zustand, in dem sie für das Setzen einer Blindnietmutter geeignet ist. Hierzu weist der Zugmechanismus 5 eine Zugeinrichtung 31 auf, die mit der Zugspindel 4 verbunden ist. Der Zugdorn 30 ist durch ein Mundstück 32 hindurchgeführt, dass in den Gehäusekopf 6 eingeschraubt ist. Das Mundstück 32 weist eine Verlängerung 33 auf, die in das Innere des Gehäusekopfes 6 gerichtet ist. Die Verlängerung 33 hält einen Zugdornkopf 34 des Zugdorns 30 in einem vorbestimmten Abstand zur Zugeinrichtung 31, d. h. die Zugeinrichtung 31 kann, wenn die Zugspindel 4 beginnt, sich zu bewegen, zunächst einen Leerhub durchführen, bevor sie den Zugdornkopf 34 erreicht. Mit anderen Worten kann zunächst der Antriebsmotor 3, der die Zugspindel 4 antreibt, hochlaufen und eine gewisse Drehzahl erreichen, bevor er beginnt eine Zugkraft auf den Zugdornkopf 34 auszuüben. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der Antriebsmotor 3 als Elektromotor ausgebildet ist. Die Deformation einer Blindnietmutter beginnt, wenn die Zugeinrichtung 31 zur Anlage an den Zugdornkopf 34 kommt.

[0045] Der Zugdornkopf 34 kann in einem Adapter 35 angeordnet sein. Der Adapter 35 füllt einen Zwischenraum zwischen dem Zugdornkopf 34 und der Innenwand der Zugeinrichtung 31 aus, so das Zugdornkopf 34 immer eine definierte Position in der Zugeinrichtung 31 behält. Bei Verwendung des Adapters 35 beginnt die Deformation der Blindnietmutter, wenn die zur Einrichtung 31 zur Anlage an den Adapter 35 kommt.

[0046] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Zugdorn 30 über ein Zwischenstück 36 mit der Zugspindel 4 verbunden. Der Zugdornkopf 34 weist beispielsweise einen Innensechskant 37 auf, in den das Zwischenstück 36 mit einem entsprechenden Sechskantquerschnitt 38 eingreifen kann. Der Kanal 27 weist an seinem Ende, dass dem Mundstück 32 benachbart ist, ebenfalls eine Innenkontur auf, die von einer Kreisform abweicht und zur Übertragung eines Drehmoments geeignet ist. Das Zwischenstück 36 weist eine an diese Innenkontur des Kanals 27 angepasste Außenkontur auf. Die Innenkontur des Kanals 27 und die Außenkontur des Zwischenstücks 36 können beispielsweise ebenfalls sechseckig ausgebildet sein.

[0047] Alternativ ist es auch möglich, den Zugdorn 30 mit einem Fortsatz aus zu gestalten, der bis in den Kanal 27 reicht und eine an die Innenkontur des Kanals angepasste Außenkontur zur Drehmomentübertragung aufweist, so das auf diese Weise eine drehfeste Verbindung zwischen der Zugspindel 4 und dem Zugdorn 30 geschaffen werden kann.

[0048] im Kanal 27 ist weiterhin eine Druckfeder 39 angeordnet. Die Druckfeder stützt sich an einer Stufe 40 ab, die durch eine Durchmesserverringerung des Kanals 27 gebildet ist. Die Druckfeder 39 sorgt dafür, dass das Zwischenstück 36 immer im Eingriff mit dem Zugdornkopf 34 bleibt. Die Druckfeder 39 kann in gewissen Grenzen komprimiert werden, so dass sich der Zugdorn 30 gegenüber der Zugspindel 4 in Axialrichtung, d. h. in Zugrichtung, etwas bewegen kann.


Ansprüche

1. Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung (1) mit einem Gehäuse (2), einer Zugspindel (4) und einem Antriebsmotor (3), der über eine Getriebeeinrichtung (11-15) mit der Zugspindel (4) verbunden ist, wobei die Getriebeeinrichtung (11-15) eine angetriebene Spindelmutter (11) aufweist, die mit einem Gewinde auf der Zugspindel (4) in Eingriff steht, dadurch gekennzeichnet, dass die Getriebeeinrichtung (11-15) eine Schaltkupplung (18) aufweist, die in einer ersten Schaltstellung die Zugspindel (4) drehfest mit dem Gehäuse (2) verbindet und in einer zweiten Schaltstellung die Spindelmutter (11) und die Zugspindel (4) drehfest miteinander verbindet.
 
2. Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltkupplung (18) eine Schaltmuffe (19) aufweist, die in Axialrichtung auf der Zugspindel (4) verschiebbar ist.
 
3. Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltmuffe (19) drehfest mit der Zugspindel (4) verbunden ist.
 
4. Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltkupplung (18) einen Kraftschluss und/oder einen Formschluss zwischen der Schaltmuffe (19) und der Spindelmutter (11) und/oder dem Gehäuse erzeugt (2).
 
5. Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltmuffe (19) eine erste Eingriffsgeometrie (22) aufweist, die mit einer zweiten Eingriffsgeometrie (23) am Gehäuse (2) in Eingriff bringbar ist.
 
6. Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltmuffe (19) eine dritte Eingriffsgeometrie (24) aufweist, die mit einer vierten Eingriffsgeometrie (25) an der Spindelmutter (11) in Eingriff bringbar ist.
 
7. Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Eingriffsgeometrien (22-25) in einer radialen Entfernung von einer Rotationsachse der Zugspindel (4) angeordnet ist, die dem Radius der Schaltmuffe (19) entspricht.
 
8. Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) einen Gegenhalter (17) aufweist, der in der ersten Schaltstellung mit der Zugspindel (4) drehfest verbunden ist.
 
9. Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugspindel (4) einen durchgehenden Längskanal (27) aufweist.
 
10. Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (27) zumindest in einem seinem Ende benachbarten Abschnitt eine von einer Kreisform abweichende Innenkontur aufweist.
 
11. Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Zugdorn (31) oder ein damit verbundenes Zwischenstück (36) zumindest in einem in dem Kanal (27) angeordneten Bereich eine Außenkontur aufweist, die an die Innenkontur des Kanals (27) angepasst ist.
 
12. Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (27) einen Anschlag (40) aufweist, an dem eine auf den Zugdorn (31) oder das Zwischenstück (36) wirkende Feder (39) anliegt.
 
13. Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindelmutter (11) als Kugelgewindemutter ausgebildet ist.
 
14. Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine auf einen Zugdorn (30) wirkenden Zugeinrichtung (31) mit der Zugspindel (4) verbunden ist und ein Mundstück (32) im Gehäuse (2) befestigt ist, durch das der Zugdorn (30) hindurchgeführt ist, wobei das Mundstück (32) eine zur Zugspindel (4) gerichtete Verlängerung (33) aufweist, an der der Zugdorn (30) mit einem Zugdornkopf (34) anliegt, wobei die Verlängerung (33) einen vorbestimmten Abstand zwischen dem Zugdornkopf (34) und der Zugeinrichtung (31) erzeugt.
 
15. Blindnietbefestiger-Setzvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Zugdornkopf (34) über einem Adapter (35) an der Verlängerung anliegt.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht