[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verpacken eines Gegenstands, wobei der Gegenstand
zwischen zwei Folienhalbzeuge einer Folienverpackung eingebracht wird, nach der im
Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art. Des Weiteren betrifft die Erfindung
eine Vorrichtung zum Verpacken eines Gegenstands, wobei der Gegenstand zwischen zwei
Folienhalbzeugen einer Folienverpackung angeordnet ist, gemäß dem Oberbegriff von
Anspruch 5.
[0002] Ein gattungsgemäßes Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung sind aus der
EP 3 250 469 B1 bekannt.
[0003] In der
EP 2 765 081 A1 ist ein Verfahren zum Herstellen einer Verpackung für ein Lebensmittelprodukt beschrieben,
bei dem das Lebensmittelprodukt in einen durch zwei Aufnahmeabschnitte gebildeten,
von einem Flansch umgebenen Hohlraum der Verpackung gelegt wird. An dem Flansch wird
ein den Hohlraum hermetisch abschließendes Abdichtungsgebiet gebildet.
[0004] Eine Hülle aus einem Folienmaterial für ein Lebensmittelprodukt ist aus der
DE 10 2011 002 754 A1 bekannt. Ein Hüllenteil ist entlang einer Verbindungsnaht mit einem weiteren Hüllenteil
verbunden, um einen gasdicht versiegelten Innenraum zur Aufnahme des Lebensmittelprodukts
zu bilden.
[0005] Die
DE 10 2017 129 969 A1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum mechanischen Verschließen einer
Verpackung für Lebensmittelprodukte.
[0006] Aus der
DE 20 2017 101 402 U1 ist eine Lebensmittelverpackung mit zwei über einander gegenüberliegende und zumindest
abschnittsweise aneinander anliegende Flansche miteinander verbundene, aus einem bioabbaubaren
Kunststoffmaterialabschnitt gebildete Teilschalen, die ein Lebensmittelprodukt einhausen
und konturabbildend an dem Lebensmittelprodukt anliegen, bekannt.
[0008] Des Weiteren ist aus der
DE 17 84 647 U eine Vorrichtung zum Anbringen einer Umhüllung an einem Lebensmittelprodukt bekannt.
[0009] Die
DE 10 2018 219 300 B4 beschreibt eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Einpacken eines Lebensmittelproduktes
in eine Verpackungsschale, die eine Falzeinrichtung zum Falzen eines Flansches mit
aneinander anliegenden Randabschnitten und eine Siegeleinrichtung zum Versiegeln des
Flansches aufweist. Dabei wird die Siegeleinrichtung durch einen Teil der Falzeinrichtung
bereitgestellt und beim Hochstellen eines distalen Flanschabschnittes im Zuge des
Falzens wird eine Siegelnaht generiert.
[0010] Die bekannten Lösungen sind häufig recht komplex und führen, sowohl was die Qualität
der damit hergestellten Verpackung als auch die Geschwindigkeit bei der Durchführung
des Verfahrens anbelangt, nicht immer zu optimalen Lösungen.
[0011] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Verpacken eines
Gegenstands zu schaffen, das einfach auszuführen ist und qualitativ hochwertige Ergebnisse
bereitstellt. Des Weiteren ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
zum Verpacken eines Gegenstands zu schaffen, die einen einfachen Aufbau aufweist und
eine zuverlässige Arbeitsweise garantiert.
[0012] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren, bei dem die Ränder der Folienverpackung nach dem
Siegeln gefalzt werden, lässt sich sehr einfach durchführen und liefert mit einer
hohen Wiederholgenauigkeit sehr exakte Ergebnisse, so dass die damit hergestellte
Verpackung auch hohen Ansprüchen genügt.
[0014] Dabei ist von Vorteil, dass das Falzwerkzeug zum Falzen entgegen der Richtung bewegt
wird, in der das Haltewerkzeug die Haltekraft aufbringt. Das Haltewerkzeug wirkt dabei
von oben, so dass eine lineare Bewegung des Falzwerkzeugs von unten ausreicht, um
die gewünschte Falzung durchzuführen. Dies führt zu einer einfachen und mit geringem
Aufwand steuerbaren Durchführung des Verfahrens. Des Weiteren sorgt das Haltewerkzeug
dafür, dass beim Falzen eine definierte Kante an den Rändern der Folienverpackung
entsteht.
[0015] Dadurch, dass das Haltewerkzeug durch eine Schutzglocke gebildet wird, die während
des Siegelns zwischen dem Siegelwerkzeug und dem Gegenstand angeordnet wird, ist zum
einen ein sicherer Halt der Folienverpackung während des Falzens gewährleistet und
es wird zum anderen verhindert, dass von dem Siegelwerkzeug ausgehende hohe Temperaturen
zu dem Gegenstand gelangen und die Qualität desselben beeinträchtigen können.
[0016] In einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass
die Ränder mittels des Falzwerkzeugs nach dem Siegeln um einen Winkel von ca. 90°
um die Schutzglocke gefalzt werden. Auf diese Weise lässt sich mit vergleichsweise
geringem Aufwand eine Falzung der Verpackung an den Rändern erreichen, wobei die Schutzglocke
neben ihrer Funktion als Schutz des zu verpackenden Gegenstands vor einer zu starken,
durch das Siegelwerkzeug eingebrachten Wärmeeinwirkung auch mit dem sich in einer
linearen Bewegung entgegen der Richtung, in der die Schutzglocke die Haltekraft aufbringt,
bewegenden Falzwerkzeug zusammenwirkt, um die Falzung der Ränder der Folienverpackung
zu bewirken. Demnach hat die Schutzglocke in diesem Fall drei Funktionen, nämlich
das Halten der Folienverpackung, das Schützen des Gegenstands und das Zusammenwirken
mit dem Falzwerkzeug.
[0017] Eine Vereinfachung des Verfahrens ergibt sich, wenn die Ränder während des Siegelns
oder unmittelbar vor dem Siegeln mittels eines Schneidwerkzeugs beschnitten werden.
Des Weiteren stellt diese Vorgehensweise die Entstehung einer qualitativ hochwertigen
Folienverpackung sicher.
[0018] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung kann darin bestehen, dass der
zwischen den zwei Folienhalbzeugen aufgenommene Gegenstand zwischen einzelnen Verfahrensschritten
mittels eines Unterwerkzeugs zeitweise kontinuierlich und zeitweise diskontinuierlich
bewegt wird. Dies ermöglicht eine einfachere Durchführung des Verfahrens, da in Abhängigkeit
von der Komplexität der einzelnen Verfahrensschritte eine kontinuierliche oder eine
diskontinuierliche Bewegung des Unterwerkzeugs möglich ist. Die einzelnen Verfahrensschritte
können auf diese Weise auf mehrere Arbeitsstationen verteilt werden. Dadurch kann
die Zeit für die Durchführung der Arbeitsschritte aufgeteilt und wesentlich reduziert
werden. Hierdurch kann die Taktleistung der Maschinen wesentlich erhöht werden.
[0019] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verpacken eines Gegenstands_ist in Anspruch
5 angegeben.
[0020] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann einen relativ einfachen und damit sowohl kostengünstigen
als auch zuverlässigen Aufbau aufweisen, wobei im Wesentlichen ein Siegelwerkzeug
zum Verbinden der Ränder mittels Siegeln, ein Falzwerkzeug zum Falzen der Ränder nach
dem Siegeln und ein Haltewerkzeug zum Halten der Folienhalbzeuge während des Falzens
erforderlich sind.
[0021] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann dadurch auf die jeweiligen Erfordernisse eines
bestimmten Gegenstands bzw. einer gewünschten Folienverpackung für den Gegenstand
angepasst werden.
[0022] Dabei nimmt die das Haltewerkzeug bildende Schutzglocke zwei Funktionen wahr, nämlich
das Halten der Folienhalbzeuge während des Falzens und den Schutz des zu verpackenden
Gegenstands vor einer zu starken, durch das Siegelwerkzeug eingebrachten Wärmeeinwirkung.
[0023] Um eine noch bessere Folienverpackung erzeugen zu können, kann in einer vorteilhaften
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein weiteres Falzwerkzeug zum nochmaligen
Falzen der Ränder um einen Winkel von ca. 90° vorgesehen sein.
[0024] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann ein Schneidwerkzeug
zum Beschneiden der Ränder während des Siegelns oder unmittelbar vor dem Siegeln vorgesehen
sein. Dies ermöglicht ein einfaches und zuverlässiges Beschneiden der Ränder der Folienverpackung.
[0025] Wenn in diesem Zusammenhang das Schneidwerkzeug fest mit dem Siegelwerkzeug verbunden
ist, so kann eine einfache Beheizung des Schneidwerkzeugs über das Siegelwerkzeug
erfolgen, um das Beschneiden der Ränder mit einer höheren Temperatur durchführen zu
können.
[0026] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass das Falzwerkzeug in einem Unterwerkzeug angeordnet
ist, welches dafür vorgesehen ist, den zwischen den zwei Folienhalbzeugen aufgenommenen
Gegenstand zwischen einzelnen Verfahrensschritten zeitweise kontinuierlich und zeitweise
diskontinuierlich zu bewegen. Auf diese Weise kann die Vorrichtung an die jeweiligen
Gegebenheiten des mit der Vorrichtung durchgeführten Verfahrens, insbesondere im Hinblick
auf komplexe oder weniger komplexe Verfahrensschritte, angepasst werden.
[0027] Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig
dargestellt:
Es zeigt:
- Fig. 1
- einen ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
- Fig. 2
- einen zweiten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens;
- Fig. 3
- einen dritten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens;
- Fig. 4
- einen vierten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens;
- Fig. 5
- einen fünften Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens; und
- Fig. 6
- einen sechsten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0028] Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung 1 zum Verpacken eines sehr vereinfacht dargestellten
Gegenstands 2. Bei dem Gegenstand 2 handelt es sich im vorliegenden Fall um ein Lebensmittelprodukt,
wie zum Beispiel um eine Schokoladenhohlfigur, wie beispielsweise einen Osterhasen,
ein Schokoladenei oder ähnliches. Es sind jedoch auch andere Formen von Lebensmittelprodukten
2 denkbar. Des Weiteren kann die Vorrichtung 1 auch zum Verpacken anderer Gegenstände
2, wie zum Beispiel pharmazeutischer Produkte, Spielzeugen, Werkzeugen und ähnliches,
benutzt werden. In dem Schnitt von Fig. 1 weist der Gegenstand 2 einen runden Querschnitt
auf. Zum einen kann der Querschnitt des Gegenstands 2 jedoch deutlich komplexer sein
und zum anderen kann sich der Querschnitt des Gegenstands 2 über seine senkrecht zur
Zeichenebene verlaufende Länge mehrmals ändern, wie dies zum Beispiel bei Schokoladenhohlfiguren
häufig der Fall ist.
[0029] Der Gegenstand 2 ist zwischen zwei Folienhalbzeugen 3a und 3b einer Folienverpackung
3 angeordnet. Das Einbringen des Gegenstands 2 zwischen die beiden Folienhalbzeuge
3a und 3b der Folienverpackung 3 findet vor den in den Figuren 1 bis 6 dargestellten
Fertigungsschritten statt und kann auf an sich bekannte Weise durchgeführt werden.
Beispielsweise kann dabei zunächst das untere Folienhalbzeug 3b geformt, anschließend
der Gegenstand 2 in das untere Folienhalbzeug 3b eingelegt und danach das obere Folienhalbzeug
3a geformt und auf das Lebensmittelprodukt 2 aufgelegt werden.
[0030] Die Folienhalbzeuge 3a und 3b weisen jeweilige umlaufende, über den Gegenstand 2
umfangsseitig überstehende Ränder 4a und 4b auf. Zumindest in einzelnen Bereichen
befindet sich zwischen den Rändern 4a und 4b der beiden Folienhalbzeuge 3a und 3b
eine nicht dargestellte Siegelschicht, deren Funktion zu einem späteren Zeitpunkt
näher erläutert wird. Aufgrund der üblicherweise nicht symmetrischen Außenkontur des
Gegenstands 2 können die Ränder 4a und 4b um den Umfang des Gegenstands 2 in an sich
bekannter Weise unterschiedlich breit sein. Die bei dem Siegeln entstehende Siegelnaht
kann auch eine nicht ebene Raumkurve sein, d.h. sie kann eine dreidimensionale Geometrie
beschreiben.
[0031] Der in der Folienverpackung 3 angeordnete Gegenstand 2 ist in einem Unterwerkzeug
5, das Teil der Vorrichtung 1 ist, aufgenommen. Das Unterwerkzeug 5, das auch als
Matrize bezeichnet werden kann, arbeitet mit einem mehrteiligen Oberwerkzeug 6 zusammen,
von dem sich in der Position von Fig. 1 sämtliche Bauteile in ihrem oberen Zustand
befinden. Die einzelnen Bauteile des Oberwerkzeugs 6 werden jeweils zusammen mit ihrer
Funktion beschrieben.
[0032] So wird in dem Verfahrensschritt von Fig. 2 ein zu dem Oberwerkzeug 6 gehörender
Niederhalter 7 in der mit "x" bezeichneten Richtung nach unten zu dem Unterwerkzeug
5 verfahren, bis der Niederhalter 7 auf den Rändern 4a und 4b der Folienverpackung
3 aufliegt. Dadurch wird die Folienverpackung 3 und der darin angeordnete Gegenstand
2 fest an dem Unterwerkzeug 5 gehalten.
[0033] Anschließend fährt, wie in Fig. 3 dargestellt, ein Schneidwerkzeug 8 in der Richtung
x auf das Unterwerkzeug 5 zu und beschneidet in dem Zustand von Fig. 4 die Ränder
4a und 4b der Folienverpackung 3. Das Schneidwerkzeug 8 ist im vorliegenden Fall an
einem Siegelwerkzeug 9 angebracht und fährt zusammen mit demselben in Richtung des
Unterwerkzeugs 5. Wie in Fig. 4 dargestellt, findet demnach das Siegeln der Ränder
4a und 4b der Folienverpackung 3 während oder unmittelbar nach dem Beschneiden der
Ränder 4a und 4b statt. Der zeitliche Versatz zwischen dem Siegeln und dem Schneiden
ist davon abhängig, um welchen Betrag das Schneidwerkzeug 8 nach unten in Richtung
des Unterwerkzeugs 5 über das Siegelwerkzeug 9 übersteht. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
findet der Schneidvorgang unmittelbar vor dem Siegelvorgang statt. Gegebenenfalls
kann das Beschneiden der Ränder 4a und 4b der Folienverpackung 3 auch zu einem anderen
als dem dargestellten Zeitpunkt erfolgen. Insbesondere ist es möglich, das Beschneiden
der Ränder 4a und 4b der Folienverpackung 3 bereits vor dem in Fig. 1 dargestellten
Zustand der Folienverpackung 3 durchzuführen. In diesem Fall könnte die Vorrichtung
1 ohne das Schneidwerkzeug 8 ausgeführt werden.
[0034] Beim Siegeln der Ränder 4a und 4b der Folienverpackung 3 wird durch das Siegelwerkzeug
9 Wärme auf die Folienverpackung 3 aufgebracht, wodurch die sich zwischen den Rändern
4a und 4b befindende Siegelschicht aktiviert wird und somit die beiden Folienhalbzeuge
3a und 3b miteinander verbindet. Hierzu weist das Siegelwerkzeug 9 eine nicht dargestellte
Heizeinrichtung auf, die gegebenenfalls auch die Temperatur des Schneidwerkzeugs 8
erhöhen kann. Des Weiteren wirkt das Siegelwerkzeug 9 auch mit einer gewissen Kraft
auf die Ränder 4a und 4b der Folienverpackung 3.
[0035] Um bei diesem Einbringen von Wärme Beeinträchtigungen bzw. Beschädigungen des Gegenstands
2 zu verhindern, weist das Oberwerkzeug 6 des Weiteren eine Schutzglocke 10 auf, die
zumindest während des Siegelns zwischen dem Siegelwerkzeug 9 und dem Gegenstand 2
angeordnet wird. Wie in Fig. 3 zu erkennen ist, wird die Schutzglocke 10 bereits vor
dem Auftreffen des Schneidwerkzeugs 8 auf die Folienverpackung 3, d. h. vor dem Beschneiden
der Ränder 4a und 4b, auf die Folienverpackung 3 aufgesetzt. Dadurch wirkt die Schutzglocke
10, neben dem Schutz des Gegenstand 2 vor eventuell von dem Siegelwerkzeug 9 ausgehenden,
hohen Temperaturen außerdem als Haltewerkzeug zum Halten der Folienverpackung 3 während
des Schneid- und des Siegelvorgangs.
[0036] In einer nicht zu der Erfindung gehörenden Ausführungsform wäre es auch möglich,
die Funktion der Schutzglocke 10 von der Funktion des Haltewerkzeugs zu trennen, beispielsweise
indem ein zusätzliches Haltewerkzeug eingesetzt würde. Des Weiteren ist es bei bestimmten
Gegenständen möglich, auf die Schutzglocke 10 zu verzichten. In diesem Fall könnte
das Haltewerkzeug eine andere Form als diejenige der dargestellten Schutzglocke 10
aufweisen, die Funktion des Haltewerkzeugs zum Halten der Folienhalbzeuge 3a und 3b
während des Falzens der Ränder 4a und 4b mit der Haltekraft wäre jedoch im Prinzip
dieselbe.
[0037] Die Schutzglocke 10 wird also unabhängig von dem Siegelwerkzeug 9 mit dem daran angebrachten
Schneidwerkzeug 8 und im vorliegenden Fall vor dem Siegelwerkzeug 9 in Richtung x
nach unten bewegt. Des Weiteren bleibt die Schutzglocke 10, wie nachfolgend noch beschrieben
wird, länger auf der Folienverpackung 3 als das Siegelwerkzeug 9 und das Schneidwerkzeug
8.
[0038] Um die Schutzwirkung für den Gegenstand 2 zu erhöhen, insbesondere wenn es sich dabei
um eine Schokoladenhohlfigur handelt, kann die Schutzglocke 10 in nicht dargestellter
Weise gekühlt werden und hierzu beispielsweise einen oder mehrere innere Hohlräume
aufweisen, durch die eine Kühlflüssigkeit, zum Beispiel Kühlwasser, geleitet werden
kann.
[0039] Der Niederhalter 7, das Siegelwerkzeug 9 mit dem Schneidwerkzeug 8 und die Schutzglocke
10 können dabei alle einzeln verfahren werden. Dies kann, zum Beispiel durch eine
entsprechende Anordnung und/oder Länge von Federelementen, von denen zwei Federelemente
11 der Schutzglocke 10 beispielhaft dargestellt sind, so realisiert werden, dass für
den Antrieb dieser einzelnen Bauteile des Oberwerkzeugs 6 lediglich ein nicht dargestellter
Stempel und eine auf den Stempel wirkende Antriebseinrichtung erforderlich ist. Die
jeweiligen Bauteile des Oberwerkzeugs 6 werden dann durch die Kombination des Stempels
und der Federelemente zwangsweise so bewegt, wie das Verfahren dies erfordert. Auch
der Niederhalter 7 und das Siegelwerkzeug 9 können mit entsprechenden Federelementen
beaufschlagt sein, die aus Übersichtlichkeitsgründen in den Figuren jedoch nicht dargestellt
sind. Selbstverständlich ist es jedoch auch möglich, für jedes Bauteil des Oberwerkzeugs
6 eine separate Antriebseinrichtung vorzusehen.
[0040] Die Vorrichtung 1 weist des Weiteren ein Falzwerkzeug 12 auf, das im vorliegenden
Fall in einer Ausnehmung 13 des Unterwerkzeugs 5 angeordnet ist. Auch das Falzwerkzeug
12 ist mittels Federelementen 14 beaufschlagt und wird von einem Stempel 15 bewegt.
Der Stempel 15 ist fest mit dem Falzwerkzeug 12 verbunden oder einteilig mit demselben
ausgeführt. Zur Betätigung des Stempels 15 ist ein nicht dargestelltes Betätigungswerkzeug
vorgesehen, das in der Lage ist, den Stempel 15 entgegen der Kraft der Federelemente
14 nach oben zu drücken. Aus einem Vergleich der Figuren 4 und 5 ist diese Bewegung
des Stempels 15 mit dem damit verbundenen Falzwerkzeug 12 erkennbar.
[0041] Bei der Vorrichtung 1 handelt es sich demnach um ein dreiteiliges Werkzeug mit dem
Oberwerkzeug 6, dem Unterwerkzeug 5 und dem nicht dargestellten, zur Betätigung des
Stempels 15 vorgesehenen Betätigungswerkzeug.
[0042] In Fig. 5 ist der mit dem Falzwerkzeug 12 durchgeführte Falzvorgang zu erkennen,
bei dem zumindest der gesiegelte Bereich der Ränder 4a und 4b nach dem Siegeln mittels
des Falzwerkzeugs 12 gefalzt wird. Dabei werden die Folienhalbzeuge 3a und 3b während
des Falzens an einem dem Gegenstand 2 zugewandten Bereich der Ränder 4a und 4b mittels
der in diesem Fall das Haltewerkzeug bildenden Schutzglocke 10 mit einer Haltekraft
gehalten. Das Falzwerkzeug 12 wird in einer linearen Bewegung entgegen der Richtung
x bewegt, in der das Haltewerkzeug, in diesem Fall somit die Schutzglocke 10, die
Haltekraft aufbringt. Während die Haltekraft durch das Haltewerkzeug bzw. durch die
Schutzglocke 10 von oben aufgebracht wird, wird das Falzwerkzeug 12 zur Durchführung
der Falzbewegung von unten nach oben verfahren. Während dieses Vorgangs ist das Siegeln
bereits beendet und das Siegelwerkzeug 9 ist in eine gegenüber dem Unterwerkzeug 5
angehobene Position verfahren.
[0043] Bei dem in Fig. 5 dargestellten Falzvorgang werden die Ränder 4a und 4b um ca. 90°
gefalzt. Die Schutzglocke 10 bildet bei diesem Falzen der Ränder 4a und 4b mittels
des Falzwerkzeugs 12 ein Gegenlager, sodass die Ränder 4a und 4b um die Schutzglocke
10 gefalzt werden. Die Schutzglocke 10 dient also zum Halten der Folienverpackung
3, schützt den Gegenstand 2 vor zu starker Wärmeeinwirkung durch das Siegelwerkzeug
9 und wirkt beim Falzen der der Ränder 4a und 4b mit dem Falzwerkzeug 12 zusammen.
Das Ergebnis des Falzvorgangs ist in Fig. 6 dargestellt, in dem sowohl das Falzwerkzeug
12 als auch sämtliche Bauteile des Oberwerkzeugs 6 wieder in ihre Position gemäß Fig.
1 verfahren wurden.
[0044] Nach dem in Fig. 5 dargestellten Falzen der Ränder 4a und 4b können die Ränder 4a
und 4b mittels eines weiteren, nicht dargestellten Falzwerkzeugs nochmals um einen
Winkel von ca. 90° gefalzt werden, so dass die in Fig. 6 nach oben stehenden Abschnitte
der Ränder 4a und 4b auf den dem Gegenstand 2 zugewandten Abschnitten der Ränder 4a
und 4b aufliegen.
[0045] Bei der gesamten Bewegung des Unterwerkzeugs 5 in einer die Vorrichtung 1 beinhaltenden
Maschine, in der das gesamte Verfahren zum Verpacken des Gegenstands 2 durchgeführt
wird, kann das Unterwerkzeug 5 als Träger für den Gegenstand 2 dienen und kann in
dieser Funktion zeitweise kontinuierlich und zeitweise diskontinuierlich bewegt werden.
Auf dem Unterwerkzeug 5 können demnach verschiedene weitere, hierin nicht beschriebene
Umformvorgänge an der Folienverpackung 3 vorgenommen werden.
[0046] Sämtliche Werkzeuge der Vorrichtung 1, in diesem Fall der Niederhalter 7, das Schneidwerkzeug
8, das Siegelwerkzeug 9, die Schutzglocke 10 und das Falzwerkzeug 12 weisen eine an
die Kontur des Gegenstands 2 angepasste Kontur auf, was in den Schnittdarstellungen
nicht erkennbar ist.
1. Verfahren zum Verpacken eines Gegenstands (2), wobei der Gegenstands (2) zwischen
zwei Folienhalbzeugen (3a,3b) einer Folienverpackung (3) angeordnet wird, welche jeweilige
umlaufende, über den Gegenstand (2) umfangsseitig überstehende Ränder (4a,4b) aufweisen,
wobei zumindest in einzelnen Bereichen zwischen den Rändern (4a,4b) der beiden Folienhalbzeuge
(3a,3b) eine Siegelschicht vorgesehen ist, und wobei die Ränder (4a,4b) mittels eines
Siegelwerkzeugs (9) durch Siegeln miteinander verbunden werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest der gesiegelte Bereich der Ränder (4a,4b) nach dem Siegeln mittels eines
Falzwerkzeugs (12) gefalzt wird, wobei die Folienhalbzeuge (3a,3b) während des Falzens
an einem dem Gegenstand (2) zugewandten Bereich der Ränder (4a,4b) mittels wenigstens
eines durch eine während des Siegelns zwischen dem Siegelwerkzeug (9) und dem Gegenstand
(2) angeordnete Schutzglocke (10) gebildeten Haltewerkzeugs mit einer Haltekraft gehalten
werden, und wobei das Falzwerkzeug (12) zum Falzen in einer linearen Bewegung entgegen
der Richtung (x) bewegt wird, in der das Haltewerkzeug die Haltekraft aufbringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ränder (4a,4b) mittels des Falzwerkzeugs (12) nach dem Siegeln um einen Winkel
von ca. 90° um die Schutzglocke (10) gefalzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ränder (4a,4b) während des Siegelns oder unmittelbar vor dem Siegeln mittels eines
Schneidwerkzeugs (8) beschnitten werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zwischen den zwei Folienhalbzeugen (3a,3b) aufgenommene Gegenstand (2) zwischen
einzelnen Verfahrensschritten mittels eines Unterwerkzeugs (5) zeitweise kontinuierlich
und zeitweise diskontinuierlich bewegt wird.
5. Vorrichtung (1) zum Verpacken eines Gegenstands (2), wobei der Gegenstand (2) zwischen
zwei Folienhalbzeugen (3a,3b) einer Folienverpackung (3) angeordnet ist, welche jeweilige
umlaufende, über den Gegenstand (2) umfangsseitig überstehende Ränder (4a,4b) aufweisen,
wobei sich zumindest in einzelnen Bereichen zwischen den Rändern (4a,4b) der beiden
Folienhalbzeuge (3a,3b) eine Siegelschicht befindet, mit einem Siegelwerkzeug (9)
zum Verbinden der Ränder (4a,4b) mittels Siegeln,
gekennzeichnet durch
ein Falzwerkzeug (12) zum Falzen zumindest des gesiegelten Bereichs der Ränder (4a,4b)
nach dem Siegeln, und ein durch eine während des Siegelns zwischen dem Siegelwerkzeug
(9) und dem Gegenstand (2) angeordnete Schutzglocke (10) gebildetes Haltewerkzeug
zum Halten der Folienhalbzeuge (3a,3b) während des Falzens mit einer Haltekraft an
einem dem Gegenstand (2) zugewandten Bereich der Ränder (4a,4b), wobei das Falzwerkzeug
(12) und das Haltewerkzeug derart relativ zueinander angeordnet sind, dass das Falzwerkzeug
(12) zum Falzen in einer linearen Bewegung entgegen der Richtung (x) bewegbar ist,
in der das Haltewerkzeug die Haltekraft aufbringt.
6. Vorrichtung (1) nach Anspruch 5,
gekennzeichnet durch
ein weiteres Falzwerkzeug zum nochmaligen Falzen der Ränder (4a,4b) um einen Winkel
von ca. 90°.
7. Vorrichtung (1) nach Anspruch 5 oder 6,
gekennzeichnet durch
ein Schneidwerkzeug (8) zum Beschneiden der Ränder (4a,4b) während des Siegelns oder
unmittelbar vor dem Siegeln.
8. Vorrichtung (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schneidwerkzeug (8) fest mit dem Siegelwerkzeug (9) verbunden ist.
9. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Falzwerkzeug (12) in einem Unterwerkzeug (5) angeordnet ist, welches dafür vorgesehen
ist, den zwischen den zwei Folienhalbzeugen (3a,3b) aufgenommenen Gegenstand (2) zwischen
einzelnen Verfahrensschritten zeitweise kontinuierlich und zeitweise diskontinuierlich
zu bewegen.