(19)
(11) EP 3 960 647 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.03.2022  Patentblatt  2022/09

(21) Anmeldenummer: 21193255.3

(22) Anmeldetag:  26.08.2021
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65D 5/20(2006.01)
B65D 5/66(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B65D 5/20; B65D 5/42; B65D 5/2009; B65D 5/66
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 31.08.2020 DE 202020105003 U

(71) Anmelder: AR Packaging GmbH
65830 Kriftel (DE)

(72) Erfinder:
  • Rashiti, Hekuran
    8570 Weinfelden (CH)

(74) Vertreter: Hauck Patentanwaltspartnerschaft mbB 
Postfach 11 31 53
20431 Hamburg
20431 Hamburg (DE)

   


(54) FALTSCHACHTEL UMFASSEND EINE SCHALE MIT EINEM DECKEL


(57) Faltschachtel umfassend eine Schale (28) mit einer Bodenwand (2) und Seitenwänden (3, 4, 5, 6) und einen Deckel (30) mit einer Deckwand (31) zum Abdecken der Schale (28), dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (30) zwei mit mindestens einer Seitenwand (4, 6) der Schale (28) verbundene Verbindungslaschen (32, 33), zwei jeweils über eine vertikale erste Faltlinie (36, 37) mit einer Verbindungslasche (32, 33) und über eine horizontale zweite Faltlinie (38, 39) mit einem ersten Rand (40) der Deckwand (31) verbundene Eckverbindungslaschen (34, 35), eine senkrecht zu dem ersten Rand (40) verlaufende und die Deckwand (31) in zwei Deckwandhälften (31', 32") unterteilende Trennlinie (41) und eine über eine dritte Faltlinie (43) mit einem dem ersten Rand (40) gegenüberliegenden zweiten Rand (42) der Deckwand (31) verbundene, die Trennlinie (41) überbrückende und durch eine in Fortsetzung der Trennlinie (41) erstreckte vierte Faltlinie (45) in zwei Steckzungenhälften (44',44") unterteilte Steckzunge (44) aufweist, wodurch die Deckwand (31) wahlweise durch Falten um die horizontalen zweiten Faltlinien (38, 39) zwischen den Eckverbindungslaschen (34, 35) und der Deckwand (31) aufklappbar oder durch Falten der Steckzunge (44) um die dritte Faltlinie (43) gegen die Innenseite der Deckwand (31) und Falten der Deckwandhälften (31', 31") um die vierte Faltlinie (45) in der Steckzunge (44) und um die vertikalen ersten Faltlinien (36, 37) zwischen den Eckverbindungslaschen (34, 35) und den Verbindungslaschen (32, 33) nach außen öffenbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel umfassend eine Schale und einen auf verschiedene Weisen öffenbaren Deckel.

[0002] Faltschachteln mit einer Schale und verschiedenen Verschlusssystemen sind in vielfältiger Ausführung bekannt. Derartige Faltschachteln gibt es beispielsweise mit einfachen Seitenwänden oder Seitenwänden mit Hohlrand. Die Verschlusssysteme sind beispielsweise als Einsteckdeckel ausgebildet. Im ECMA-Katalog ist mit dem Code B40.20.82.50 eine Faltschachtel mit einfachen Seitenwänden, Klebelaschen an den Ecken und Einsteckdeckel bezeichnet. Mit dem Code B49.21.00.51 ist eine Faltschachtel mit Seitenwänden mit Hohlrand, abdichtenden Deltalaschen an den Ecken und Einsteckdeckel bezeichnet.

[0003] Bei den herkömmlichen Faltschachteln mit Schale und Deckel kann der Deckel nur auf eine bestimmte Art und Weise geöffnet werden.

[0004] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Faltschachtel umfassend eine Schale und einen Deckel zu schaffen, bei dem der Deckel eine erweiterte Funktionalität aufweist.

[0005] Die Aufgabe wird durch eine Faltschachtel mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsarten der Faltschachtel sind in Unteransprüchen angegeben.

[0006] Die erfindungsgemäße Faltschachtel umfasst eine Schale mit einer Bodenwand und Seitenwänden und einen Deckel mit einer Deckwand zum Abdecken der Schale, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel zwei mit mindestens einer Seitenwand der Schale verbundene Verbindungslaschen, zwei jeweils über eine vertikale erste Faltlinie mit einer Verbindungslasche und über eine horizontale zweite Faltlinie mit einem ersten Rand der Deckwand verbundene Eckverbindungslaschen, eine senkrecht zu dem ersten Rand verlaufende und die Deckwand in zwei Deckwandhälften unterteilende Trennlinie und eine über eine dritte Faltlinie mit einem den ersten Rand gegenüberliegenden zweiten Rand der Deckwand verbundene, die Trennlinie überbrückende und durch eine in Fortsetzung der Trennlinie erstreckte vierte Faltlinie in zwei Steckzungenhälften unterteilte Steckzunge aufweist, wodurch die Deckwand wahlweise durch Falten um die horizontalen zweiten Faltlinien zwischen den Eckverbindungslaschen und der Deckwand aufklappbar oder durch Falten der Steckzunge um die dritte Faltlinie gegen die Innenseite der Deckwand und Falten der Deckwandhälften um die vierte Faltlinie in der Steckzunge und um die vertikalen ersten Faltlinien zwischen den Eckverbindungslaschen und den Verbindungslaschen nach außen öffenbar ist.

[0007] Bei den erfindungsgemäßen Faltschachteln ist der Deckel auf zwei verschiedene Weisen öffenbar. Zum einen kann dies in herkömmlicher Weise durch Falten um die horizontalen zweiten Faltlinien zwischen den Eckverbindungslaschen und der Deckwand geschehen. Zum anderen kann die Faltschachtel durch Falten der Steckzunge gegen die Innenseite der Deckwand und Falten der Deckwandhälften einschließlich der damit verbundenen Steckzungenhälften um die vierte Faltlinie in der Steckzunge und Falten der Deckwandhälften einschließlich der damit verbundenen Eckverbindungslaschen um die vertikalen ersten Faltlinien zwischen den Eckverbindungslaschen und den Verbindungslaschen geschehen. Bei geschlossener Deckwand liegen die Ränder der Deckwandhälften, zwischen denen die Trennlinie verläuft, aneinander an. Dies ist auch der Fall, wenn der Deckel in herkömmlicher Weise durch Falten um die horizontalen zweiten Faltlinien geöffnet wird. Bei der alternativen Öffnungsweise liegen jedoch bei geöffnetem Deckel die den zweiten Rand der Deckwand bildenden Ränder der Deckwandhälften aneinander an. Zudem sind bei dieser Öffnungsweise vor und nach dem Öffnen dieselben Seiten der Deckwand nach oben gerichtet. Durch die beiden verschiedenen Öffnungsweisen, die wahlweise nutzbar sind, hat die Faltschachtel einen erhöhten Aufmerksamswert, was zur Verkaufsförderung genutzt werden kann. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Deckwand so zu bedrucken, dass durch die unterschiedlichen Ausrichtungen der Bedruckung der beiden Deckwandhälften vor und nach dem Öffnen gemäß der zweitgenannten Öffnungsweise verschiedene grafische Gestaltungen und/oder Informationen dargestellt und/oder in einer für den Betrachter vorteilhaften Weise präsentiert werden. Die unterschiedlichen Darstellungen können auf die geschlossene Faltschachtel und die Anordnung des Produktes in der geöffneten Faltschachtel abgestimmt sein.

[0008] Gemäß einer weiteren Ausführungsart weisen die Deckwandhälften jeweils eine diagonale Faltlinie auf, die sich ausgehend von dem Ende der Trennlinie in dem letzten Rand der Deckwand bis zu einem äußeren Ende des zweiten Randes der Deckwand erstrecken. Die diagonalen Faltlinien erleichtern das Öffnen des Deckels in der zweiten Öffnungsweise, da sich hierbei die beiden Deckwandhälften leicht entlang der diagonalen Faltlinien verformen können, wodurch ein einfaches Aufschieben der Deckwand erleichtert wird.

[0009] Gemäß einer Ausführungsart der Erfindung sind die Verbindungslaschen in parallele erste Steckschlitze an äußeren Enden einer Seitenwand der Schale eingesteckt. Hierdurch sind die Verbindungslaschen einfach mit der Schale verbindbar. Gemäß einer weiteren Ausführungsart sind die Verbindungslaschen an mindestens eine Seitenwand der Schale angeklebt. Hierdurch sind die Verbindungslaschen einfach und sicher mit der Schale verbunden. Dabei können die Verbindungslaschen in Steckschlitze eingesteckt oder an die Außenseite mindestens einer Seitenwand angeklebt sein. Gemäß einer weiteren Ausführungsart liegen die Verbindungslaschen an zwei parallelen Seitenwänden der Schale an.

[0010] Gemäß einer weiteren Ausführungsart sind die Verbindungslaschen trapezförmig, wobei die Höhe der Verbindungslaschen sich mit zunehmendem Abstand von den vertikalen ersten Faltlinien verringert. Hierdurch kann ein Einstecken der Verbindungslaschen in Steckschlitze erleichtert werden. Gemäß einer weiteren Ausführungsart weisen die Verbindungslaschen die Form gleichschenkliger Trapeze auf.

[0011] Gemäß einer weiteren Ausführungsart weisen die Eckverbindungslaschen die Form rechtwinkliger Trapeze auf, wobei die horizontalen zweiten Faltlinien in die Grundseiten der Trapeze und die vertikalen ersten Faltlinien in senkrecht zu den Grundseiten erstreckte Schenkel der Trapeze fallen. Hierdurch werden materialsparende und optisch ansprechende Eckverbindungslaschen erreicht.

[0012] Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist der Deckel mit der Steckzunge von oben in die Schale einsteckbar, sodass die Steckzunge hinter einer Seitenwand der Schale festklemmt. Hierdurch kann der Deckel in geschlossenem Zustand der Schale gehalten werden. Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Steckzunge in einen zweiten Steckschlitz am oberen Rand einer Seitenwand der Schale einsteckbar. Hierdurch kann die Steckzunge besonders sicher an der Schale gehalten werden. Alternativ kann die Steckzunge an der Außenseite einer Seitenwand angeklebt werden, sodass der Deckel nach Lösen der Steckzunge von der Seitenwand öffenbar ist. Hierfür kann ein über Klebstoff mit der Seitenwand verbundener unterer Teil der Steckzunge entlang einer Perforationslinie oder anderen Schwächungslinie von einem oberen Teil der Steckzunge abtrennbar sein.

[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Steckzunge gleichschenklig trapezfömig mit sich von der mit dem zweiten Rand der Deckwand weg verringernder Breite. Hierdurch kann das Einstecken der Steckzunge in den zweiten Steckschlitz erleichtert werden.

[0014] Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Schale eine Hohlrandschale. Die Ausführung der Schale als Hohlrandschale begünstigt insbesondere die Ausbildung der ersten Steckschlitze und/oder des zweiten Steckschlitzes. Gemäß einer weiteren Ausführungsart sind die ersten Steckschlitze jeweils an einer Faltlinie zwischen einer Staublasche und einer Seitenwand und einer gegen die Staublasche gefalteten weiteren Seitenwand ausgebildet. Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist der zweite Steckschlitz an einer Faltlinie zwischen einem äußeren Seitenwandteil und einem horizontalen oberen Seitenwandteil einer Hohlrandschale ausgebildet. Gemäß einer weiteren Ausführungsart hat die Hohlrandschale angrenzend an den zweiten Steckschlitz eine Daumenöffnung. Hierdurch wird das Herausschieben der Steckzunge aus dem zweiten Steckschlitz erleichtert.

[0015] Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist die Deckwand an den beiden seitlichen Rändern angrenzend an den zweiten Rand nach außen vorstehende Stützlaschen auf, die zwischen den beiden Verbindungslaschen auf dem oberen Rand der Schale aufliegen, wenn die Deckwand auf die zweite Öffnungsweise geöffnet ist. Hierdurch wird der geöffnete Deckel in der Öffnungsstellung abgestützt und kann für die Ablage von Gegenständen genutzt werden, z. B. von der Schale entnommenem Produkt.

[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der anliegenden Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1
einen ersten Zuschnitt für eine Schale der Faltschachtel flachliegend in einer Perspektivansicht schräg von vorn;
Fig. 2
derselbe Zuschnitt nach dem Falten zweier gegenüberliegender Seitenwände in derselben Perspektivansicht;
Fig. 3
derselbe Zuschnitt beim Aufrichten der beiden Seitenwände in einer Perspektivansicht schräg von vorn;
Fig. 4
derselbe Zuschnitt mit den beiden vollständig aufgerichteten Seitenwänden in derselben Perspektivansicht;
Fig. 5
derselbe Zuschnitt mit eingeschlagenen Staublaschen in derselben Perspektivansicht;
Fig. 6
derselbe Zuschnitt mit weiteren eingeschlagenen Staublaschen in derselben Perspektivansicht;
Fig. 7
derselbe Zuschnitt zu einer Schale aufgerichtet in einer Perspektivansicht schräg von vorn;
Fig. 8
einen zweiten Zuschnitt für einen Deckel der Faltschachtel flachliegend in einer Perspektivansicht schräg von oben;
Fig. 9
Schale von Fig. 7 und Zuschnitt von Fig. 8 in einer Perspektivansicht schräg von vorn;
Fig. 10
derselbe Zuschnitt mit bezüglich der Eckverbindungslaschen abgewinkelten Verbindungslaschen und dieselbe Schale in derselben Perspektivansicht;
Fig. 11
derselbe Zuschnitt beim Einstecken der Verbindungslaschen in erste Steckschlitze der Schale in einer Perspektivansicht schräg von hinten;
Fig. 12
die Faltschachtel umfassend Schale und Deckel im geschlossenen Zustand in einer Perspektivansicht schräg von vorn;
Fig. 13
die Faltschachtel beim Öffnen des Deckels in der zweiten Öffnungsweise in einer Perspektivansicht schräg von vorn;
Fig. 14
die Faltschachtel bei der zweiten Öffnungsweise in einer Perspektivansicht schräg von hinten;
Fig. 15
die Faltschachtel mit geöffnetem Deckel in einer Perspektivansicht schräg von der Seite.


[0017] In der vorliegenden Anmeldung beziehen sich die Angaben "oben" und "unten" sowie "horizontal" und "vertikal" auf eine Anordnung der Faltschachtel mit der Bodenwand der Schale auf einer horizontalen Unterlage und bezüglich der Bodenwand nach oben vorstehenden Seitwänden, wobei bei geschlossenem Deckel die Deckwand oberhalb der Bodenwand angeordnet ist.

[0018] Gemäß Fig. 1 umfasst ein erster Zuschnitt 1 eine rechteckige Bodenwand 2, die an ihren seitlichen Rändern über Faltlinien mit Seitenwänden 3, 4, 5, 6 verbunden ist. Zur Bildung eines Holrandes umfassen die Seitenwände 3, 4, 5, 6 jeweils ein inneres Seitenwandteil 3I, 4I, 5I, 6I und ein äußeres Seitenwandteil 3II, 4II, 5II, 6II, die an den oberen Rändern über Faltlinien mit einander gegenüberliegenden Rändern eines oberen Seitenwandteiles 3III, 4III, 5III, 6III verbunden sind. Die oberen Seitenwandteile 3III, 5III haben jeweils an beiden Enden nach außen vorstehende Endabschnitte 3IV, 5IV, die durch Schnittlinien von den inneren Seitenwandteilen 3I, 5I getrennt sind.

[0019] Die inneren Seitenwandteile 3I, 4I, 5I, 6I sind an ihren unteren Rändern jeweils über Faltlinien mit Bodenlaschen 7, 8, 9, 10 verbunden.

[0020] Ein äußeres Seitenwandteil 5II, das mit einem der beiden langen Ränder der Bodenwand 2 verbunden ist, ist an den beiden seitlichen Rändern über Dreieckslaschen 11I, 11II, 12I, 12II mit den seitlichen Rändern benachbarter äußerer Seitenwandteile 4I, 6I verbunden, die über Faltlinien an kurze Ränder der Bodenwand 2 angelenkt sind.

[0021] Dasselbe äußere Seitenwandteil 5II weist an seinem oberen Rand in der Mitte einen trapezförmigen Vorsprung 13 auf, der über eine Schnittlinie von dem benachbarten oberen Seitenwandteil 5III getrennt ist. Im Bereich des Vorsprunges 13 weist dasselbe äußere Seitenwandteil 5II eine ungefähr halbkreisförmige Daumenöffnung 14 auf.

[0022] Die oberen Seitenwandteile 3III, 5III sind jeweils an den beiden seitlichen Rändern über Faltlinien mit rechteckigen Staublaschen 15, 16, 17, 18 verbunden.

[0023] Das äußere Seitenwandteil 3II ist an den beiden seitlichen Rändern über Faltlinien mit rechteckigen Staublaschen 19, 20 verbunden.

[0024] Die inneren Seitenwandteile 4I, 6I sind jeweils an den beiden seitlichen Rändern über Faltlinien mit streifenförmigen Staublaschen 21, 22, 23, 24 verbunden, die jeweils oben eine Anschrägung und unten einen Radius aufweisen.

[0025] Der Zuschnitt stimmt im Wesentlichen mit dem Zuschnitt der Schale mit dem Code B49.20.00.00 gemäß ECMA-Katalog überein.

[0026] Gemäß Fig. 2 werden in einem ersten Faltschritt die oberen und inneren Seitenwandteile 3III, 5III, 3I, 5I um ihre Faltlinien mit den äußeren Seitenwandteilen 3II, 5II gegen die Innenseiten des Zuschnittes 1 geklappt.

[0027] Danach werden gemäß Fig. 3 die langen Seitenwände 3, 5 aufgerichtet. Im aufgerichteten Zustand sind sie in Fig. 4 gezeigt. Die Bodenlaschen 7, 9 stützen sich auf der Bodenwand 2 ab.

[0028] In einem nächsten Schritt werden gemäß Fig. 5 die mit den oberen Seitenwandteilen 3III, 5III der langen Seitenwände 3, 5 verbundenen Staublaschen 15, 16, 17, 18 vertikal nach unten geklappt. Gemäß Fig. 6 werden danach die mit den äußeren Seitenwandteilen 3II, 5II der langen Seitenwände 3, 5 verbundenen Staublaschen 19, 20 außen gegen die zuvor genannten Staublaschen 15, 16 gefaltet.

[0029] Danach werden die äußeren Seitenwandteile 4II, 6II der kurzen Seitenwände 4, 6 hochgeklappt, wobei die Dreieckslaschen 11I, 11II, 12I, 12II nach innen gefaltet werden, bis sie und die äußeren Seitenwandteile 4II, 6II an den benachbarten Staublaschen 17, 18 anliegen. Hierbei bilden sich zwischen den äußeren Seitenwandteilen 4II, 6II und den Staublaschen 19, 20 erste Steckschlitze 25, 26 aus.

[0030] Danach werden die oberen Seitenwandteile 4III, 6III der kurzen Seitenwände 4, 6 auf die Endabschnitte 3IV, 5IV der oberen Seitenwandteile 3III, 5III der langen Seitenwände 3, 5 geklappt. Schließlich werden die inneren Seitenwandteile 4I, 6I der kurzen Seitenwände 4, 6 zwischen die langen Seitenwände 3, 5 geklappt, wobei sie mit ihren Staublaschen 21, 22, 23, 24 unter die Endabschnitte 3IV, 5IV geklappt werden. Die Bodenlaschen 8, 10 werden gegen die Oberseite der Bodenwand 2 geklappt, sodass sie bezüglich der inneren Seitenwandteile 4I, 6I nach innen vorstehen.

[0031] Neben dem Vorsprung 13 weist das obere Seitenwandteil 5III einen zweiten Steckschlitz 27 auf.

[0032] Die solchermaßen aufgerichtete Schale 28 ist in Fig. 7 gezeigt.

[0033] Gemäß Fig. 8 umfasst ein zweiten Zuschnitt 29 eines Deckels 30 eine im Wesentlichen rechteckige Deckwand 31, zwei im Wesentlichen trapezförmige Verbindungslaschen 32, 33 und zwei Eckverbindungslaschen 34, 35 in Form rechtwinkliger Trapeze.

[0034] Die Verbindungslaschen 32, 33 sind jeweils über eine vertikale erste Faltlinie 36, 37 mit einer Eckverbindungslasche 34, 35 verbunden. Die Eckverbindungslaschen 34, 35 sind jeweils über eine horizontale zweite Faltlinie 38, 39 mit einem ersten Rand 40 der Deckwand 31 verbunden.

[0035] Die Deckwand 31 ist in der Mitte durch eine von ersten Rand 40 ausgehende Trennlinie 41 in zwei Deckwandhälften 31', 31" unterteilt. Die Trennlinie 41 erstreckt sich bis hin zu dem gegenüberliegenden zweiten Rand 42. Über eine dritte Faltlinie 43 ist der zweite Rand 42 mit einer Steckzunge 44 verbunden, welche in der Mitte des zweiten Randes 42 angeordnet ist und die Trennlinie 41 überbrückt. In Fortsetzung der Trennlinie 41 weist die Steckzunge 44 eine vierte Faltlinie 45 auf, welche die Steckzunge 44 in zwei Steckzungenhälften 44', 44" unterteilt. Die Steckzunge 44 ist trapezförmig, wobei ihre Breite mit zunehmendem Abstand vom zweiten Rand 42 abnimmt.

[0036] Ferner weist die Deckwand 31 diagonale Faltlinien 46, 47 auf, die sich von der Schnittstelle der Trennlinie 41 mit dem ersten Rand 40 ausgehend jeweils bis zu einem äußeren Ende des zweiten Randes 42 erstrecken. Neben dem Ende des zweiten Randes 42 weist jede Deckwandhälfte 31', 31" an dem benachbarten seitlichen Rand eine nach außen vorstehende Stützlasche 48, 49 auf.

[0037] Gemäß Fig. 9 und 10 werden zwecks Verbindung des Deckels 30 mit der Schale 28 zunächst die Verbindungslaschen 32, 33 senkrecht bezüglich der Eckverbindungslaschen 34, 35 gefaltet.

[0038] Gemäß Fig. 11 wird der Deckel 30 mit den Verbindungslaschen 32, 33 in die ersten Steckschlitze 25, 26 zwischen den Staublaschen 19, 20 und den äußeren Seitenwandteilen 4II, 6II der kurzen Seitenwände 4, 6 hineingesteckt. Gemäß Fig. 12 wird der Deckel 30 durch Falten um die horizontalen zweiten Faltlinien 38, 39 geschlossen. Ferner wird die Steckzunge 44 in den zweiten Steckschlitz 27 eingesteckt.

[0039] Zum Öffnen des Deckels 30 kann mit dem Daumen die Steckzunge 44 aus dem zweiten Steckschlitz 27 herausgeschoben werden. Danach ist der Deckel 30 wahlweise konventionell durch Aufklappen um die horizontalen zweiten Faltlinien 38, 39 öffenbar, in entgegengesetzter Richtung zum Schließen des Deckels 30 aus der in Fig. 11 gezeigten Position.

[0040] Alternativ ist der Deckel 30 öffenbar, indem die Stecklasche 44 unter die Deckwand 31 gefaltet wird und dann die beiden Deckwandhälften 31', 31" um die vierte Faltlinie 45 aufeinander zu und um die vertikalen ersten Faltlinien 36, 37 nach außen gefaltet werden. Dies ist in den Fig. 13 und 14 gezeigt. Daraus ist auch ersichtlich, dass bei dieser Öffnungsweise die Deckwandhälften 31', 31" jeweils entlang der diagonalen Faltlinien 46, 47 teilweise zusammengefaltet werden. Am Ende des Öffnungsvorganges sind die beiden Deckwandhälften 31', 31" jedoch wieder beide horizontal ausgerichtet. Im geöffneten Zustand gemäß Fig. 15 stoßen die beiden Deckwandhälften 31', 31" mit den jeweiligen Abschnitten des zweiten Randes 42 der Deckwand 31 aneinander an. Ferner liegen die Stützlaschen 48, 49 auf der Oberseite eines oberen Seitenwandteiles 3III auf und unterstützen die Deckwand 31 in der geöffneten Stellung.

[0041] Nachfolgend kann der Deckel 30 wieder geschlossen werden, indem die Bewegung beim Öffnen in entgegengesetzter Richtung durchlaufen wird.


Ansprüche

1. Faltschachtel umfassend eine Schale (28) mit einer Bodenwand (2) und Seitenwänden (3, 4, 5, 6) und einen Deckel (30) mit einer Deckwand (31) zum Abdecken der Schale (28), dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (30) zwei mit mindestens einer Seitenwand (4, 6) der Schale (28) verbundene Verbindungslaschen (32, 33), zwei jeweils über eine vertikale erste Faltlinie (36, 37) mit einer Verbindungslasche (32, 33) und über eine horizontale zweite Faltlinie (38, 39) mit einem ersten Rand (40) der Deckwand (31) verbundene Eckverbindungslaschen (34, 35), eine senkrecht zu dem ersten Rand (40) verlaufende und die Deckwand (31) in zwei Deckwandhälften (31', 32") unterteilende Trennlinie (41) und eine über eine dritte Faltlinie (43) mit einem dem ersten Rand (40) gegenüberliegenden zweiten Rand (42) der Deckwand (31) verbundene, die Trennlinie (41) überbrückende und durch eine in Fortsetzung der Trennlinie (41) erstreckte vierte Faltlinie (45) in zwei Steckzungenhälften (44', 44") unterteilte Steckzunge (44) aufweist, wodurch die Deckwand (31) wahlweise durch Falten um die horizontalen zweiten Faltlinien (38, 39) zwischen den Eckverbindungslaschen (34, 35) und der Deckwand (31) aufklappbar oder durch Falten der Steckzunge (44) um die dritte Faltlinie (43) gegen die Innenseite der Deckwand (31) und Falten der Deckwandhälften (31', 31") um die vierte Faltlinie (45) in der Steckzunge (44) und um die vertikalen ersten Faltlinien (36, 37) zwischen den Eckverbindungslaschen (34, 35) und den Verbindungslaschen (32, 33) nach außen öffenbar ist.
 
2. Faltschachtel nach Anspruch 1, bei der die Deckwandhälften (31', 31") jeweils eine diagonale Faltlinie (46, 47) aufweisen, die sich ausgehend von dem Ende der Trennlinie (41) in dem ersten Rand (40) der Deckwand (31) bis zum einem äußeren Ende des zweiten Randes (42) der Deckwand (31) erstrecken.
 
3. Faltschachtel nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Verbindungslaschen (32, 33) in parallele erste Steckschlitze (25, 26) an äußeren Enden einer Seitenwand (3) der Schale (28) eingesteckt sind.
 
4. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die Verbindungslaschen (32, 33) an zwei parallelen Seitenwänden (4, 6) der Schale (28) anliegen.
 
5. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der die Verbindungslaschen (32, 33) trapezförmig sind, wobei die Höhe der Verbindungslaschen (32, 33) mit zunehmendem Abstand von den vertikalen ersten Faltlinien (36, 37) abnimmt.
 
6. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der die Eckverbindungslaschen (34, 35) die Form rechtwinkliger Trapeze aufweisen, wobei die horizontalen zweiten Faltlinien (38, 39) in die Grundseiten der Trapeze und die vertikalen ersten Faltlinie (36, 37) in senkrecht zu den Grundseiten erstreckte Schenkel der Trapeze fallen.
 
7. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der Deckel (30) mit der Steckzunge (44) in einen zweiten Steckschlitz (27) am oberen Rand einer Seitenwand (5) der Schale (28) einsteckbar ist.
 
8. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der die Steckzunge (44) gleichschenklig trapezförmig mit sich von der mit dem zweiten Rand (42) der Deckwand (31) weg verringernder Breite ist.
 
9. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der die Schale (28) eine Hohlrandschale ist.
 
10. Faltschachtel nach Anspruch 9, bei der die ersten Steckschlitze (25, 26) jeweils an einer Faltlinie zwischen einer Staublasche (19, 20) und einer Seitenwand (3) und einer gegen die Staublasche (19, 20) gefalteten weiteren Seitenwand (4, 6) ausgebildet ist.
 
11. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei der der zweite Steckschlitz (27) an einer Faltlinie zwischen einem äußeren Seitenwandteil (5II) und einem horizontalen oberen Seitenwandteil (5III) einer Hohlrandschale ausgebildet ist.
 
12. Faltschachtel nach Anspruch 11, bei der die Hohlrandschale angrenzend an den zweiten Steckschlitz (27) in einem äußeren Seitenwandteil 5II) eine Daumenöffnung (14) aufweist.
 
13. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei der die Deckwand (31) an den beiden seitlichen Rändern angrenzend an den zweiten Rand (42) nach außen vorstehende Stützlaschen (48, 49) aufweist, die zwischen den beiden Verbindungslaschen (32, 33) auf dem oberen Rand der Schale (28) aufliegen, wenn die Deckwand (31) auf die zweite Öffnungsweise geöffnet ist.
 
14. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, bei der die inneren Seitenwandteile (3I, 4I, 5I, 6I) an den unteren Rändern Bodenlaschen (7, 8, 9, 10) aufweisen, die sich auf der Bodenwand (2) abstützen.
 
15. Faltschachtel nach Anspruch 14, bei der die Bodenlaschen (7, 8, 9, 10) bezüglich der inneren Seitenwandteile (3I, 4I, 5I, 6I) nach innen vorstehen und jeweils an den beiden Enden Anschrägungen aufweisen, wobei sich benachbarte Bodenlaschen (7, 8, 9, 10) mit den Anschrägungen aneinander abstützen.
 




Zeichnung