[0001] Die Erfindung betrifft eine Faltvorrichtung für einen ebenen Zuschnitt, mit mehreren
in einer Reihe in einer ersten Richtung auf Abstand nebeneinander angeordneten Lagerblöcken,
deren gegenseitiger Abstand in der ersten Richtung mittels einer Antriebsvorrichtung
veränderbar ist und die jeweils eine Auflagerfläche für den Zuschnitt aufweisen, einer
Haltevorrichtung, mittels der der Zuschnitt auf den Auflagerflächen gehalten ist,
und mehreren Faltschwertern, die in der ersten Richtung auf Abstand nebeneinander
angeordnet sind, wobei zwischen unmittelbar benachbarten Lagerblöcken zumindest eines
der Faltschwerter angeordnet ist und wobei die Faltschwerter unter Änderung ihres
gegenseitigen Abstandes in der ersten Richtung und mit einer zusätzlichen Bewegungskomponente
senkrecht zum Zuschnitt verstellbar sind.
[0002] In der Verpackungstechnik tritt häufig das Problem auf, dass mehrere Objekte, beispielsweise
Ampullen, in einer größeren Umverpackung, beispielsweise einer Schachtel sicher positioniert
werden müssen. Zu diesem Zweck ist es bekannt, in die Schachtel einen gefalteten Einsatz
einzulegen, der aufgrund seiner Faltung Aufnahmefächer für die Ampullen besitzt. Der
Einsatz wird üblicherweise aus einem ebenen Zuschnitt beispielsweise aus Pappe, Karton
oder Kunststoff durch Falten aufgerichtet und hergestellt und dann in die Schachtel
eingesetzt.
[0003] In der
EP 0 491 658 B1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung beschrieben, um einen ebenen Zuschnitt in
gewünschter Weise zu falten. Dabei sind mehrere in einer Reihe und auf Abstand nebeneinander
angeordnete Lagerblöcke vorgesehen, die auf ihrer Oberseite jeweils eine Auflagerfläche
aufweisen, auf die der Zuschnitt aufgelegt werden kann. Die Lagerblöcke sind längs
einer Linearführung mittels einer Antriebsvorrichtung in Form eines Riementriebes
verstellbar.
[0004] Um den Zuschnitt aus seiner ebenen Ausgangsform auszulenken, sind oberhalb des Zuschnittes
mehrere Faltschwerter angeordnet, die längs einer weiteren Linearführung relativ zueinander
verstellbar sind und zusätzlich über eine Steuerkulisse eine Bewegung senkrecht zum
Zuschnitt ausführen können. Für die Bewegung der Faltschwerter ist eine weitere Antriebsvorrichtung
vorgesehen. Auf diese Weise wird die Faltvorrichtung nicht nur konstruktiv sehr aufwändig,
sondern sie benötigt auch einen relativ großen Bauraum.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Faltvorrichtung der genannten Art
zu schaffen, deren konstruktiver Aufbau vereinfacht ist und die eine kompakte Bauform
besitzt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Faltvorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass die unmittelbar benachbarten Lagerblöcke
über ein Gestänge miteinander bewegungsgekoppelt sind und dass das zwischen den bewegungsgekoppelten
Lagerblöcken angeordnete Faltschwert mit dem Gestänge so verbunden ist, das eine Abstandsänderung
der Lagerblöcke in der ersten Richtung mittels des Gestänges auf das Faltschwert zu
dessen Verstellbewegung übertragbar ist.
[0007] Das Gestänge dient erfindungsgemäß einerseits dazu, die Bewegung der Lagerblöcke
untereinander zu synchronisieren. Es ist somit lediglich notwendig, eine Antriebsbewegung
auf einen Lagerblock oder wenige Lagerblöcke aufzubringen, wobei die Antriebsbewegung
von dem angetriebenen Lagerblock über das jeweilige Gestänge auf den benachbarten
Lagerblock übertragen wird. Gleichzeitig ist das Faltschwert mit dem Gestänge so verbunden,
das die Abstandsänderung der Lagerblöcke und somit eine Bewegung des Gestänges auf
das zugeordnete Faltschwert übertragen wird und somit zu dessen Verstellbewegung sowohl
mit einer Bewegungskomponente senkrecht zum Zuschnitt als auch in der ersten Richtung
führt. Auf diese Weise ist erreicht, dass für das Faltschwert oder die Faltschwerter
keine eigene Antriebsvorrichtung notwendig ist, da ihre Verstellbewegung von der Bewegung
der Lagerblöcke abgeleitet wird.
[0008] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass mehrere Lagerblöcke und insbesondere alle Lagerblöcke
mit ihrem unmittelbar benachbarten Lagerblock über eines der Gestänge bewegungsgekoppelt
sind. In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung ist damit erreicht, dass mittels
der Antriebsvorrichtung lediglich ein Lagerblock verstellt und insbesondere verschoben
werden kann und dass dadurch über die Gestelle alle anderen Lagerblöcke ebenfalls
verstellt oder verschoben werden.
[0009] In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass nur eine Antriebsvorrichtung
vorgesehen ist, deren Antriebswirkung auf alle Lagerblöcke übertragen wird. In bevorzugter
Ausgestaltung ist der Erfindung ist vorgesehen, dass zwei Antriebsvorrichtungen vorgesehen
sind, von denen eine Antriebsvorrichtung mit dem ersten Lagerblock der Reihe von Lagerblöcken
und die andere Antriebsvorrichtung mit dem letzten Lagerblock der Reihe von Lagerblöcken
verbunden ist.
[0010] Zwischen unmittelbar benachbarten Lagerblöcken ist ein Zwischenraum gebildet, wobei
in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein kann, dass zwischen mehreren und insbesondere
zwischen allen unmittelbar benachbarten Lagerblöcken zumindest eines der Faltschwerter
angeordnet ist.
[0011] Die Faltvorrichtung umfasst vorzugsweise ein Traggestell, mit dem die Faltvorrichtung
in eine Verpackungsmaschine in auswechselbarer Weise eingebaut werden kann. In Weiterbildung
der Erfindung umfasst das Traggestell zumindest eine Linearführung für zumindest einige
der Lagerblöcke und/oder für zumindest einige der Faltschwerter, um eine definierte
Bewegung der Lagerblöcke in der ersten Richtung und/oder der Faltschwerter sowohl
in der ersten Richtung als auch mit einer senkrechten Komponente dazu gewährleistet
ist.
[0012] Die Linearführung kann von einer sich in die erste Richtung erstreckenden Führungsschiene
oder Führungsstange gebildet sein. Vorzugsweise verlaufen mehreren Führungsschienen
oder Führungsstangen auf Abstand parallel zueinander. Vorzugsweise sind jedem Lagerblock
zwei Führungsschienen oder Führungsstangen zugeordnet und jeder Lagerblock ist beispielsweise
durch jeweils eine Kugelbuchse auf den ihnen zugeordneten Führungsschienen oder Führungsstangen
verschieblich abgestützt. In Weiterbildung der Erfindung können vier Führungsschienen
oder Führungsstangen vorgesehen sein, wobei zwei der Führungsschienen oder Führungsstangen
einer ersten Gruppe von Lagerblöcken und die beiden anderen Führungsschienen oder
Führungsstangen einer zweiten Gruppe von Führungsschienen oder Führungsstangen zugeordnet
sind und wobei die Lagerblöcke der ersten Gruppe und die Lagerblöcke der zweiten Gruppe
abwechselnd hintereinander angeordnet sind. Dadurch lässt sich erreichen, dass die
Kugelbuchsen das Zusammenschieben der Lagerblöcke nicht behindern und sich somit eine
sehr geringe Abmessung der zusammengeschobenen Lagerblöcke erzielen lässt.
[0013] In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zumindest einer der Lagerblöcke
relativ zum Traggestell unverschieblich gehalten ist und dass zumindest einige der
Lagerblöcke relativ zum Traggestell verstellbar sind. Der unverschieblich relativ
zum Traggestell gehaltene Lagerblock dient dabei als Gegenlager für die Bewegung der
Lagerblöcke in der ersten Richtung.
[0014] In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der erste
Lagerblock der Reihe von Lagerblöcken oder der letzte Lagerblock der Reihe von Lagerblöcken
relativ zum Traggestell unverschieblich gehalten ist und dass dann die Antriebsvorrichtung
am jeweils entgegengesetzten Lagerblock, d.h. im ersten Fall am letzten Lagerblock
der Reihe von Lagerblöcken und im zweitgenannten Fall am ersten Lagerblock der Reihe
von Lagerblöcken angreift, wodurch die zwischen den beiden äußeren Lagerblöcken angeordneten
Lagerblöcke bei Aktivierung der Antriebsvorrichtung ebenfalls verstellt oder verschoben
werden.
[0015] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der mittlere Lagerblock
der Reihe von Lagerblöcken oder ein im mittleren Bereich der Reihe von Lagerblöcken
angeordnete Lagerblock relativ zum Traggestell unverschieblich gehalten ist und dass
eine erste Antriebsvorrichtung am ersten Lagerblock der Reihe von Lagerblöcken und
eine zweite Antriebsvorrichtung am letzten Lagerblock der Reihe von Lagerblöcken angreift.
[0016] Bei der Antriebsvorrichtung kann es sich um eine pneumatische oder hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit
oder um einen endlos umlaufenden Riemen insbesondere Zahnriemen oder um einen Servomotor
oder einen Linearmotor handeln.
[0017] Der ebene Zuschnitt wird mittels der Haltevorrichtung auf den Auflagerflächen der
Lagerblöcke gehalten. Dabei kann der Zuschnitt einer Klemm- oder Druckkraft ausgesetzt
sein. In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Haltevorrichtung
zumindest einen Sauger aufweist. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass der
Sauger in die Auflagerfläche des Lagerblocks integriert ist. Vorzugsweise besitzen
zumindest ein Lagerblock und insbesondere alle Lagerblöcke beispielsweise auf ihrer
Oberseite einen oder zwei Sauger, an denen ein Unterdruck erzeugt werden kann. Sobald
der ebene, zu faltende Zuschnitt auf die Auflagerfläche aufgesetzt ist, wird der Unterdruck
aktiviert, wodurch der Zuschnitt einer Saugkraft ausgesetzt wird, die ihn gegen die
Auflagerflächen zieht. Dadurch ist der Zuschnitt in allen Verfahrensschritten sicher
auf den Auflagerflächen gehalten.
[0018] Das Gestänge, das zwei unmittelbar benachbarte Lagerblöcke miteinander verbindet,
weist vorzugsweise mehrere gelenkig miteinander verbundene stabförmige Glieder auf
und ist insbesondere als Kniehebel ausgestaltet. Ein Kniehebel der genannten Art kann
zwei beidseitig gelenkig gelagerte Pendelstäbe aufweisen, wobei jeder Pendelstab vorzugsweise
bei seinem einen axialen Ende in einem Verbindungsgelenk mit dem jeweils anderen Pendelstab
gelenkig verbunden und an seinem anderen axialen Ende in einem Lagergelenk mit einem
der Lagerblöcke gelenkig verbunden ist.
[0019] Dabei kann vorgesehen sein, dass das Gestänge zwei mit Abstand übereinander angeordnete
Kniehebel der genannten Art aufweist.
[0020] Das Faltschwert ist mit dem Gestänge bzw. dem Kniehebel verbunden. Dabei kann vorgesehen
sein, dass das Faltschwert in dem Verbindungsgelenk mit dem Kniehebelverbunden ist.
[0021] In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Faltschwert einen Faltschwertträger,
der am Gestänge angebracht ist, und einen Faltschwertkopf aufweist. Der Faltschwertträger
kann von einer vertikal ausgerichteten Platte gebildet sein. Der Faltschwertkopf kann
auswechselbar an dem Faltschwertträger gehalten sein, so dass eine Anpassung an unterschiedliche
zu faltende ebene Zuschnitte durch Wahl und Auswechslung entsprechender Faltschwertköpfe
möglich ist. Der Faltschwertkopf kann eine spitz nach oben zulaufende Konfiguration
aufweisen und insbesondere von einer Leiste mit einem dreieckigen Querschnitt gebildet
sein. Vorzugsweise ist der Faltschwertkopf oberhalb des oberen der beiden Kniehebel
angeordnet und kann ausgewechselt werden, ohne das Gestänge oder die Kniehebel demontieren
zu müssen.
[0022] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Faltvorrichtung,
- Fig. 2
- die Faltvorrichtung gemäß Fig. 1 in Seitenansicht mit aufgelegtem Zuschnitt,
- Fig. 3
- eine ausschnittsweise vergrößerte Darstellung der Faltvorrichtung gemäß Fig. 2,
- Fig. 4
- die Faltvorrichtung gemäß Fig. 2 während der Verstellung der Lagerblöcke und
- Fig. 5
- die Faltvorrichtung gemäß Fig. 4 in vollständig zusammengeschobener Position.
[0023] In den Fig. 1, 2 und 3 ist eine Faltvorrichtung 10 für einen ebenen Zuschnitt Z aus
Karton oder Pappe dargestellt, die ein transportables Traggestell 11 aufweist, das
zur Handhabung mit Handgriffen 28 versehen ist. Auf dem Traggestell 11 ist eine Linearführung
13 mit mehreren parallel auf Abstand nebeneinander angeordneten Führungsstangen 24
montiert. Die Führungsstangen 24 verlaufen geradlinig in eine erste Richtung R, wie
es durch den Pfeil in Fig. 1 angedeutet ist.
[0024] Auf den Führungsstangen 24 sind mehrere Lagerblöcke 12.1 und 12.2 in der ersten Richtung
R in einer Reihe auf Abstand nebeneinander angeordnet. Der mittlere Lagerblock 12.1
ist unverschieblich auf den Führungsstangen 24 montiert. Die anderen Lagerblöcke 12.2
sind längs den Führungsstangen 24 verschieblich.
[0025] Zwischen zwei unmittelbar benachbarten Lagerblöcken 12.1, 12.2 ist jeweils ein Faltschwert
19 angeordnet, das ebenfalls auf den Führungsstangen 24 verschieblich geführt ist.
Jedes Faltschwert 19 besteht aus einem Faltschwertträger 23 (siehe Fig. 3) und einem
auswechselbar am Faltschwertträger 23 gehaltenen Faltschwertkopf 25. Der Faltschwertträger
23 ist von einer vertikal ausgerichteten Platte gebildet und der Faltschwertkopf 25
besitzt eine spitz nach oben zulaufende Konfiguration und kann von einer Leiste mit
einem dreieckigen Querschnitt gebildet sein.
[0026] Unmittelbar benachbarte Lagerblöcke 11.1, 11.2 sind jeweils über ein Gestänge 20
miteinander bewegungsgekoppelt. Das Gestänge 20 umfasst zwei auf Abstand vertikal
übereinander angeordnete Kniehebel 21. Jeder Kniehebel 21 weist zwei beidseitig gelenkig
gelagerte Pendelstäbe 22 auf. Jeder Pendelstab 22 ist an seinem einem axialen Ende
in einem Verbindungsgelenk 26 mit dem jeweils anderen Pendelstab 22 gelenkig verbunden
und an seinem anderen axialen Ende in einem Lagergelenk 27 mit dem jeweiligen Lagerblock
12.1, 12.2 gelenkig verbunden.
[0027] Jedes Faltschwert 19 ist in dem Verbindungsgelenk 26 mit den zugehörigen Kniehebeln
21 verbunden. Insbesondere ist der Faltschwertträger 23 an die beiden Kniehebel 21
gelenkig angeschlossen, wobei der Faltschwertkopf 25 jederzeit vom Faltschwertträger
23 abgenommen werden kann, ohne das Gestänge 20 demontieren zu müssen.
[0028] Auf der Unterseite des Traggestells 11 sind zwei Antriebsvorrichtungen 14 in Form
von Kolben-Zylinder-Einheiten 15 angeordnet. Die Kolben-Zylinder-Einheiten 15 sind
mit ihrem Zylinder jeweils fest mit dem Traggestell 11 verbunden, wobei das freie
Ende des Kolbens mit demjenigen Lagerblock 12.2 verbunden ist, der am Ende der Reihe
von Lagerblöcken angeordnet ist, d.h. einerseits mit dem gemäß Fig. 2 linken Lagerblock
und andererseits mit dem gemäß Fig. 2 rechten Lagerblock 12.2.
[0029] Auf der Oberseite der Lagerblöcke 12.1, 12.2 ist jeweils eine Haltevorrichtung 17
für den Zuschnitt Z gebildet, die jeweils von zwei Saugern 18 gebildet ist, die in
den jeweiligen Lagerblock 12.1, 12.2 integriert sind. Die Sauger 18 sind in üblicher
Weise über Leitungen 29 mit einer Unterdruckquelle verbunden.
[0030] Fig. 2 zeigt die Lagerblöcke 12.1, 12.2 in ihrem am weitesten auseinandergezogenen
Zustand, wobei zwischen zwei benachbarten Lagerblöcken 12.1, 12.2 jeweils ein Faltschwert
19 angeordnet ist. Der mittlere Lagerblock 12.1 ist unverschieblich am Traggestell
11 gehalten.
[0031] Wenn die beiden Antriebsvorrichtungen 14 aktiviert werden, werden sowohl der gemäß
Fig. 2 linke Lagerblock 12.2 als auch der gemäß Fig. 2 rechte Lagerblock 12.2 entlang
den Führungsstangen 24 nach innen aufeinander zu bewegt. Diese Bewegung wird über
die Gestänge 20 auf die nicht unmittelbar angetriebenen Lagerblöcke 12.2 übertragen.
Der festgehaltene mittlere Lagerblock 12.1 bleibt stehen.
[0032] Durch die Antriebsbewegung der beiden äußeren Lagerblöcke 12.2 verringert sich der
gegenseitige Abstand zwischen den Lagergelenken 27 der jeweiligen Kniehebel 21, wodurch
die Kniehebel 21 nach oben ausweichen, d.h. das jeweilige Verbindungsgelenk 26 führt
eine nach oben gerichtete Bewegung aus. Dadurch führen auch die an den Verbindungsgelenken
26 angelenkten Faltschwerter 19 eine nach oben gerichtete Bewegung aus, wodurch der
jeweilige Faltschwertkopf 26 mit dem auf den Auflagerflächen 16 aufliegenden Zuschnitt
Z in Anlage kommt und auf diesen eine verformende Kraft senkrecht zur der Zuschnittebene
ausübt. Die Verformung des Zuschnitts Z wird durch das Zusammenfahren der Lagerblöcke
11.1 und 11.2 noch weiter unterstützt. Dieser Zustand ist in Fig. 4 dargestellt.
[0033] Fig. 5 zeigt die Lagerblöcke in ihrem vollständig zusammengeschobenen Zustand, in
dem die Faltschwerter 19 nach oben hervorstehen und den Zuschnitt Z verformt haben.
Wenn die endgültige Verformung des Zuschnitts Z erreicht ist, wird der Unterdruck
an den Saugern 18 der Haltevorrichtung 17 abgeschaltet, so dass der verformte Zuschnitt
Z nach oben von der Faltvorrichtung 10 abgenommen werden kann.
1. Faltvorrichtung (10) für einen ebenen Zuschnitt (Z), mit mehreren in einer Reihe in
einer ersten Richtung (R) auf Abstand nebeneinander angeordneten Lagerblöcken (12.1,
12.2), deren gegenseitiger Abstand mittels einer Antriebsvorrichtung (14) veränderbar
ist und die jeweils eine Auflagerfläche (16) für den Zuschnitt (Z) aufweisen, einer
Haltevorrichtung (17), mittels der der Zuschnitt (Z) auf den Auflagerflächen (16)
gehalten ist, und mehreren Faltschwertern (17), die in der ersten Richtung (R) auf
Abstand nebeneinander angeordnet sind, wobei zwischen unmittelbar benachbarten Lagerblöcken
(12.1, 12.2) zumindest eines der Faltschwerter (19) angeordnet ist und wobei die Faltschwerter
(19) unter Änderung ihres gegenseitigen Abstandes in der ersten Richtung (R) und mit
einer Bewegungskomponente senkrecht zum Zuschnitt (Z) verstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die unmittelbar benachbarten Lagerblöcke (12.1, 12.2) jeweils über ein Gestänge (20)
miteinander bewegungsgekoppelt sind und dass das zwischen den bewegungsgekoppelten
Lagerblöcken (12.1, 12.2) angeordnete Faltschwert (19) mit dem Gestänge (20) so verbunden
ist, dass die Abstandsänderung der Lagerblöcke (12.1, 12.2) in der ersten Richtung
(R) mittels des Gestänges (20) auf das Faltschwert (19) zu dessen Verstellbewegung
übertragbar ist.
2. Faltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass alle Lagerblöcke (12.1, 12.2) mit ihrem unmittelbar benachbarten Lagerblock (11.1,
11.2) über eines der Gestänge (20) bewegungsgekoppelt sind.
3. Faltvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen allen unmittelbar benachbarten Lagerblöcken (12.1, 12.2) zumindest eines
der Faltschwerter (19) angeordnet ist.
4. Faltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Traggestell (11) vorgesehen ist, das zumindest eine Linearführung (13) für zumindest
einige der Lagerblöcke (12.1., 12.2) und/oder für zumindest einige der Faltschwerter
(19) aufweist.
5. Faltvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Lagerblöcke (12.1) relativ zum Traggestell (11) unverschieblich
gehalten ist und dass zumindest einige der Lagerblöcke (12.2) relativ zum Traggestell
(11) verstellbar sind.
6. Faltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsvorrichtung (14) an demjenigen Lagerblock (12.2) eingreift, der am Ende
der Reihe von Lagerblöcken (12.1, 12.2) angeordnet ist.
7. Faltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass an beiden Lagerblöcken (12.2), die am Ende der Reihe von Lagerblöcken (12.1, 12.2)
angeordnet sind, jeweils eine Antriebsvorrichtung (14) angreift.
8. Faltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsvorrichtung (14) eine Kolben-Zylinder-Einheit (15) oder ein endlos umlaufender
Riemen oder ein Servomotor oder ein Linearmotor ist.
9. Faltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (17) zumindest einen Sauger (18) aufweist.
10. Faltvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Sauger (18) in die Auflagerfläche (16) des Lagerblocks (12.1, 12.2) integriert
ist.
11. Faltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gestänge (20) zumindest einen Kniehebel (21) aufweist.
12. Faltvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Kniehebel (21) zwei beidseitig gelenkig gelagerte Pendelstäbe (22) aufweist,
wobei jeder Pendelstab (22) an seinem einen axialen Ende in einem Verbindungsgelenk
(26) mit dem jeweils anderen Pendelstab (22) gelenkig verbunden und an seinem anderen
axialen Ende in einem Lagergelenk (27) mit einem der Lagerblöcke (12.1, 12.2) gelenkig
verbunden ist.
13. Faltvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestänge (20) zwei mit Abstand übereinander angeordnete Kniehebel (21) aufweist.
14. Faltvorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Faltschwert (19) in dem Verbindungsgelenk (26) mit dem Gestänge (20) verbunden
ist.
15. Faltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass das Faltschwert (19) einen Faltschwertträger (23), der am Gestänge (20) angebracht
ist, und einen Faltschwertkopf (25) aufweist.
16. Faltvorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Faltschwertkopf (25) auswechselbar am Faltschwertträger (23) gehalten ist.