[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Urinal, insbesondere auf ein Urinal
mit integrierter Duschfunktion für Männer.
[0002] Bei Männern kann nach dem Urinieren in ein Urinal das Problem auftreten, dass an
dem Penis hängengebliebene Urintropfen in die Hose oder Unterhose gelangen. Das führt
sowohl objektiv zu mangelnder Hygiene als auch subjektiv zu einem mangelnden Hygienegefühl.
Schlechter Geruch kann zur Unsicherheit führen, und bei Diabetespatienten kann die
Infektionsgefahr erhöht sein. Bei herkömmlichen Urinalen kann dieses Problem durch
Rückspritzer verstärkt sein, die entstehen, wenn der Urinstrahl auf eine glatte Fläche
auftrifft.
[0003] All dies führt dazu, dass die Benutzung eines Urinals eher als ein unangenehmes Erlebnis
empfunden wird, das nicht (anders als beispielsweise das Duschen) zu einem Wohlgefühl
danach führt.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein Urinal bereitzustellen,
mit dem die oben beschriebenen Probleme vermieden werden können und dem Benutzer ein
angenehmes Erlebnis vermittelt werden kann.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch Urinal gemäß Anspruch 1. Weiterbildungen der Erfindung
sind jeweils in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Das erfindungsgemäße Urinal umfasst ein Becken zum Auffangen eines Urinstrahls und
einen Duschkopf, der ausgebildet ist zum Abgeben eines Wasserstrahls zum Waschen des
Penis nach und/oder während des Urinierens.
[0007] Wasserstrahl im Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst ganz allgemein jede strahlförmige
Form der Wasserabgabe, sei es ein einzelner Strahl wie bei einem Wasserhahn, eventuell
über einen Perlator mit Luft durchsetzt, mehrere Strahlen nebeneinander wie bei einer
Dusche, in einzelne Tropfen aufgelöste Strahlen oder Ähnliches. Vorzugsweise wird
ein sanfter, warmer Wasserstrahl verwendet. Anstelle von purem Wasser kann der Wasserstrahl
auch durch ein Gemisch aus Wasser und Seife gebildet sein.
[0008] Durch das Bereitstellen eines so ausgebildeten Urinals kann einem Benutzer die Möglichkeit
gegeben werden, sich sofort nach dem Urinieren den Penis und optional auch gleichzeitig
die Hände im Wasserstrahl zu waschen. Dadurch wird die Hygiene verbessert und ein
angenehmes Sauberkeitsgefühl wie nach einem Duschen ermöglicht. Durch die verbesserte
Hygiene kann auch die Gefahr von Infektionen bei Diabetespatienten verringert werden.
[0009] Weitere Merkmale und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
von Ausführungsbeispielen anhand der beigefügten Zeichnungen.
- Fig. 1
- zeigt eine perspektivische Ansicht eines Urinals gemäß einer ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
- Fig. 2
- zeigt eine Vorderansicht des in Fig. 1 gezeigten Urinals.
- Fig. 3
- zeigt eine Seitenansicht des in Fig. 1 gezeigten Urinals.
- Fig. 4
- zeigt eine perspektivische Ansicht eines Urinals gemäß einer zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
[0010] Mit Bezug auf die beigefügten Figuren 1 bis 3 wird zunächst ein Urinal 1 gemäß einer
ersten Ausführungsform beschrieben. Dabei zeigt Fig. 1 eine perspektivische Ansicht,
Fig. 2 eine Vorderansicht und Fig. 3 eine Seitenansicht des Urinals1.
[0011] Das Urinal 1 umfasst ein Becken 10 zum Auffangen des Urins und einen Deckel 12. Das
Becken 10 und der Deckel 12 sind über eine Halterung 14 an einer Wand 16 so angebracht,
dass ein oberer Rand 11 des Beckens 10 und ein unterer Rand 13 des Deckels 12 in einem
Abstand voneinander und/oder in einem Winkel zueinander angeordnet sind. Dadurch ergibt
sich an der Vorderseite des Urinals (in Fig. 1 und 3 der rechten Seite) ein hinreichend
großer Abstand, den Penis unter dem Deckel 12 über das Becken 10 zu halten. Bei der
Benutzung des Urinals dient der Deckel 12 als Sichtschutz des Penis vor den Blicken
des Benutzers eines benachbarten Urinals. Der Deckel 12 kann fest oder schwenkbar
montiert sein.
[0012] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel ist für das Design von Becken und Deckel
aus ästhetischen Gründen die Form einer leicht geöffneten Muschelschale gewählt. Die
vorliegende Erfindung ist aber nicht auf dieses konkrete Design eingeschränkt.
[0013] Das Becken 10 wird von einer auf dem (nicht gezeigten) Boden aufstehenden Säule 18
gestützt. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel ist die Säule nach unten verjüngt,
die vorliegende Erfindung ist aber nicht darauf eingeschränkt.
[0014] In der vorliegenden Ausführungsform ist der Deckel 12 mit einer Wasserzuleitung 20
versehen, die innerhalb oder unterhalb des Deckels 12 zu einem Duschkopf 22 führt,
der unterhalb des Vorderteils des Deckels angebracht ist und zum Abgeben eines Wasserstrahls
24 ausgebildet ist. Da die Wasserzuleitung 20 und der Duschkopf 22 in Fig. 1 durch
den Deckel 12 verdeckt sind, sind sie gestrichelt dargestellt.
[0015] Eine Abflussleitung 26 dient zum Abführen des Urins und des von dem Duschkopf 22
abgegebenen Wassers 24 aus dem Becken 10. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel
verläuft die Abflussleitung 26 durch die Säule in den Boden.
[0016] In dem Becken 10 kann ein Rückspritzschutz 30 in Form einer Kugel (Perle) angeordnet
sein, vorzugsweise oberhalb des Anschlusses der Abflussleitung 26. Der Rückspritzschutz
30 vermeidet durch seine gerundete Form das direkte Zurückspritzen des Urinstrahls.
[0017] An dem oberen Rand 11 des Beckens 10 und/oder dem unteren Rand 13 des Deckels 12
können Lichtquellen 32 angeordnet sein, beispielsweise aus Leuchtdioden gebildete
Leuchtpunkte oder Leuchtbänder. Ähnliche Lichtquellen können auch an anderen Stellen
des Urinals angebracht sein, beispielsweise zum Beleuchten des Duschkopfs oder der
"Perle".
[0018] Während oder nach dem Urinieren kann der Duschkopf 22 durch den Benutzer manuell
über einen Schalter oder Taster ausgelöst werden, aus hygienischen Gründen vorzugsweise
berührungslos wie beispielsweise über eine Lichtschranke oder einen Näherungsschalter.
Er kann aber auch automatisch ausgelöst werden, sobald ein Benutzer an das Urinal
herantritt, beispielsweise durch einen Näherungsschalter. Nach dem Auslösen gibt der
Duschkopf 22 einen Wasserstrahl 24 ab, der zum Waschen des Penis verwendet werden
kann. Der Wasserstrahl kann automatisch nach einer vorbestimmten Zeit ausgeschaltet
werden oder über einen Näherungsschalter, der das Entfernen des Benutzers von dem
Urinal erfasst.
[0019] Mit einem so ausgebildeten Urinal wird dem Benutzer die Möglichkeit gegeben, sich
sofort nach dem Urinieren den Penis zu waschen. Dadurch wird ein angenehmes Gefühl
wie nach dem Duschen ermöglicht und verhindert, dass Urintropfen in die Hose oder
Unterhose gelangen. Das Urinieren und das Duschen des Penis können auch gleichzeitig
erfolgen. Durch den Rückspritzschutz werden Sauberkeit und Hygiene weiter verbessert.
Durch die verbesserte Hygiene kann auch die Gefahr von Infektionen bei Diabetespatienten
verringert werden. Auch der Sichtschutz durch den Deckel macht die Benutzung des Urinals
angenehmer für den Benutzer. Diese Wirkungen und ein ansprechendes Design machen den
Gang zum Urinieren zu einem angenehmen Erlebnis.
[0020] Fig. 4 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Urinals 2 gemäß einer zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
[0021] Das in Fig. 4 gezeigte Urinal 2 unterscheidet sich von dem in Fig. 1 gezeigten Urinal
1 lediglich in der Anordnung des Duschkopfs und der Wasserzuleitung. Die übrigen Bestandteile
entsprechen dem in Fig. 1 gezeigten Urinal 1 und werden daher nicht erneut beschrieben.
[0022] Bei dem Urinal 2 verläuft die Wasserzuleitung 21 (in Fig. 4 gestrichelt dargestellt)
unterhalb des oder durch den Körper des Beckens 10, und der Duschkopf 23 ist am Vorderende
des Beckens 10 angebracht. Nach dem Auslösen gibt der Duschkopf 23 einen Wasserstrahl
25 nach oben ab, der ebenso wie der nach unten gerichtete Wasserstrahl 24 bei der
ersten Ausführungsform zum Waschen des Penis und evtl. zusätzlich der Hände verwendet
werden kann. Somit können mit dem Urinal 2 dieselben Wirkungen erzielt werden wie
mit dem Urinal 1.
[0023] In beiden Ausführungsformen können der Duschkopf und der Wasserstrahl 24 weiter so
ausgebildet sein, dass gleichzeitig auch die Hände gewaschen werden können. Dadurch
können als weitere Wirkung Waschbecken eingespart werden.
[0024] Neben den beiden oben dargestellten Ausführungsformen sind auch weitere Abwandlungen
möglich. So kann beispielsweise die Abflussleitung durch den Körper des Beckens in
die Wand führen. In diesem Fall enthält die Säule keine Wasserleitung. Die Säule kann
auch ganz weggelassen sein und das gesamte Urinal nur über die Halterung an der Wand
gehalten werden. Statt in Form einer Kugel kann der Rückspritzschutz auch in einer
anderen gerundeten, das Rückspritzen des Urinstrahls verhindernden Form gebildet sein.
[0025] Das Urinal kann zusätzlich weitere, vorzugsweise berührungslos bedienbare Vorrichtungen
enthalten, beispielsweise einen Seifenspender oder einen Papierspender für Papiertrockentücher
oder eine Warmluftdüse ähnlich wie bei einem Händetrockner zum Trocknen des gewaschenen
Penis und evtl. auch der Hände.
1. Urinal (1, 2), umfassend
ein Becken(10) zum Auffangen eines Urinstrahls und einen Duschkopf (22, 23), der ausgebildet
ist zum Abgeben eines Wasserstrahls (24, 25) zum Waschen des Penis nach dem und/oder
während des Urinierens.
2. Urinal (1, 2) gemäß Anspruch 1, ferner umfassend einen Deckel (12), der als Sichtschutz
des Penis vor den Blicken des Benutzers eines benachbarten Urinals ausgebildet ist.
3. Urinal (1, 2) gemäß Anspruch 2, wobei der Deckel so oberhalb des Beckens angeordnet
ist, dass ein oberer Rand (11) des Beckens (10) und ein unterer Rand (13) des Deckels
(12) in einem Abstand voneinander und/oder in einem Winkel zueinander angeordnet sind.
4. Urinal (1) gemäß Anspruch 2 oder 3, wobei der Duschkopf (22) an einer Unterseite des
Deckels (12) angeordnet ist.
5. Urinal (2) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Duschkopf (23) innerhalb des
Beckens (10) angeordnet ist.
6. Urinal (2) gemäß Anspruch 5, wobei der Duschkopf (23) ausgebildet ist zum Abgeben
eines nach oben gerichteten Wasserstrahls (25)
7. Urinal (2) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei
der Duschkopf (22) durch den Benutzer manuell ausgelöst werden kann,
wobei das Auslösen vorzugsweise berührungslos erfolgt.
8. Urinal (2) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei
der Duschkopf (22) automatisch ausgelöst wird, sobald das Urinal benutzt wird.
9. Urinal (2) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei
der Wasserstrahl automatisch nach einer vorbestimmten Zeit ausgeschaltet wird und/oder
der Wasserstrahl automatisch beim Entfernen des Benutzers von dem Urinal ausgeschaltet
wird.
10. Urinal (2) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, weiter umfassend einen Rückspritzschutz
(30), der zum Verhindern des Rückspritzens des Urinstrahls ausgebildet ist.
11. Urinal (2) gemäß Anspruch 10, wobei der Rückspritzschutz (30) durch einen Körper mit
gerundeten Oberflächen, vorzugsweise durch eine Kugel gebildet ist.
12. Urinal (2) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei das Becken durch eine auf einem
Boden aufsitzende Säule (18) gestützt wird.
13. Urinal (2) gemäß Anspruch 12, weiter umfassend eine Abflussleitung, (26) die durch
die Säule hindurch (18) in den Boden führt.
14. Urinal (2) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, weiter umfassend eine Abflussleitung,
die in eine Wand führt, an der das Urinal befestigt ist.
15. Urinal (2) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14, weiter umfassend zumindest eine Lichtquelle
(32), wobei
die zumindest eine Lichtquelle (32) vorzugsweise durch aus Leuchtdioden gebildete
Leuchtpunkte oder Leuchtbänder gebildet ist und/oder
die zumindest eine Lichtquelle (32) vorzugsweise an dem oberen Rand (11) des Beckens
(10) und/oder dem unteren Rand (13) des Deckels (12) angeordnet ist.