GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft ein Segment eines Rauchartikels, insbesondere ein Segment
zur Kühlung oder Filtration des im Rauchartikel strömenden Aerosols, das besser biologisch
abbaubar ist als aus dem Stand der Technik bekannte Segmente und das eine günstige
Kombination an Eigenschaften hinsichtlich Zugwiderstand und Filtrationseffizienz aufweist.
HINTERGRUND UND STAND DER TECHNIK
[0002] Rauchartikel sind typischerweise stabförmige Artikel, die aus mindestens zwei nacheinander
angeordneten stabförmigen Segmenten bestehen. Ein Segment enthält ein Material, das
in der Lage ist, beim Aufheizen ein Aerosol zu bilden, und mindestens ein weiteres
Segment dient dazu, Eigenschaften des Aerosols zu beeinflussen.
[0003] Bei dem Rauchartikel kann es sich um eine Filterzigarette handeln, bei der ein erstes
Segment das aerosolbildende Material, insbesondere Tabak, enthält und ein weiteres
Segment als Filter ausgeführt ist und der Filtration des Aerosols dient. Das Aerosol
wird dabei durch Verbrennen des aerosolbildenden Materials erzeugt, und der Filter
dient primär dazu, das Aerosol zu filtern und die Filterzigarette mit einem definierten
Zugwiderstand auszustatten. Bei dem Rauchartikel kann es sich aber auch um ein sogenanntes
heated tobacco product handeln, bei dem das aerosolbildende Material nur aufgeheizt aber nicht verbrannt
wird. Dadurch wird die Zahl und Menge der gesundheitsschädlichen Substanzen im Aerosol
vermindert. Ein derartiger Rauchartikel besteht ebenfalls aus mindestens zwei, häufiger
aber aus mehr, insbesondere aus vier Segmenten. Ein Segment enthält das aerosolbildende
Material, das typischerweise Tabak, rekonstituierten Tabak oder nach anderen Verfahren
aufbereiteten Tabak umfasst. Weitere, teilweise optionale Segmente im Rauchartikel
dienen dazu, das Aerosol weiterzuleiten, das Aerosol abzukühlen oder das Aerosol zu
filtern.
[0004] Die Segmente sind meistens von einem Umhüllungsmaterial umhüllt. Sehr oft wird Papier
als Umhüllungsmaterial verwendet.
[0005] Im Folgenden wird, soweit nicht explizit darauf hingewiesen wird oder sich direkt
aus dem Zusammenhang anderes ergibt, unter "Segment" das Segment eines Rauchartikels
verstanden, das nicht das aerosolbildende Material enthält, sondern beispielsweise
dazu dient, das Aerosol weiterzuleiten, abzukühlen oder zu filtern.
Aus dem Stand der Technik ist bekannt, derartige Segmente aus nicht natürlichen Polymeren
wie Celluloseacetat oder Polylactiden zu bilden. Nach dem Konsum des Rauchartikels
muss der Rauchartikel geeignet entsorgt werden. In vielen Fällen wirft der Konsument
aber den konsumierten Rauchartikel einfach in der Umwelt weg, und Versuche, dieses
Verhalten durch Information oder Strafen einzuschränken, waren wenig erfolgreich.
[0006] Da Celluloseacetat und Polylactide in der Umwelt nur sehr langsam biologisch abgebaut
werden, hat die Industrie ein Interesse, die Segmente des Rauchartikels aus anderen
Materialien zu fertigen, die besser biologisch abbaubar sind. Zudem sind beispielsweise
in der Europäischen Union Regelungen geplant, die die Verwendung von nicht natürlichen
Polymeren in Rauchartikeln erheblich reduzieren oder verbieten, sodass auch aus diesem
Grund ein Interesse besteht, alternative Segmente für Rauchartikel zur Verfügung zu
haben.
[0007] An die Segmente in einem Rauchartikel werden verschiedene Anforderungen gestellt.
Eine erste Anforderung besteht darin, das Aerosol zu filtern. Oft ist diese Filtration
selektiv, das heißt, sie entfernt bestimmte Substanzen aus dem Aerosol und beeinflusst
damit den Geschmack des Aerosols. Hinsichtlich der Filtration möchte man sowohl Segmente
haben, die eine besonders hohe Filtrationseffizienz besitzen, beispielsweise, wenn
sie primär der Filtration dienen, als auch solche, die eine besonders niedrige Filtrationseffizienz
besitzen, beispielsweise, wenn sie vor allem das Aerosol weiterleiten oder kühlen
sollen.
[0008] Eine weitere Anforderung besteht darin, einen bestimmten Zugwiderstand zu erzeugen.
Der Konsument erwartet beim Rauchen einen bestimmten Widerstand, das heißt, eine bestimmte
Druckdifferenz, um Aerosol aus dem Rauchartikel anzusaugen. Die Segmente für Rauchartikel
sind daher oft so gestaltet, dass sie einen bestimmten Zugwiderstand aufweisen.
[0009] Eine weitere Anforderung besteht darin, das Aerosol zu kühlen. Das Aerosol hat unmittelbar
nach seiner Bildung eine Temperatur von mehreren 100°C und muss, während es durch
den Rauchartikel strömt, auf eine für den Konsumenten verträgliche Temperatur gekühlt
werden. Im Stand der Technik geschieht dies typischerweise durch die Ableitung von
Wärme aus dem Aerosol.
[0010] Schließlich besteht eine weitere Anforderung darin, den Rauchartikel mit einer ausreichenden
mechanischen Stabilität auszustatten. Der Konsument soll beim normalen Konsum des
Rauchartikels den Rauchartikel nicht versehentlich zusammendrücken können, daher müssen
die Segmente eine bestimmte Härte aufweisen. Dies wird zum Teil auch durch die Wahl
eines geeigneten Umhüllungsmaterials erreicht.
[0011] Versuche alle diese Anforderungen mit einer guten biologischen Abbaubarkeit zu vereinen,
waren bisher nicht ausreichend erfolgreich.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Segment für einen Rauchartikel bereitzustellen,
das besser biologisch abbaubar ist als konventionelle Segmente in Rauchartikeln und
das hinsichtlich Filtrationseigenschaften, Kühlungseffekt und Zugwiderstand jedenfalls
nicht schlechter ist als konventionelle Segmente.
[0013] Diese Aufgabe wird durch ein Segment nach Anspruch 1 und einen Rauchartikel nach
Anspruch 13 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0014] Die Erfinder haben gefunden, dass bestimmte faserbasierte Bahnmaterialien für Segmente
in Rauchartikeln geeignet sind, um zumindest die Anforderung an die biologische Abbaubarkeit
zu erfüllen. Als faserbasierte Bahnmaterialien werden hier alle bahnförmigen Materialien
aus Stapelfasern bezeichnet, die sich zu Segmenten für Rauchartikeln formen lassen.
Geeignete faserbasierte Bahnmaterialien sind insbesondere Papier oder Vliese. Im Folgenden
wird unter "Bahnmaterial" ausnahmslos ein faserbasiertes Bahnmaterial für die Verwendung
in Rauchartikeln verstanden.
[0015] Die Erfinder haben weiter gefunden, dass eine bestimmte Kombination aus Eigenschaften
des Bahnmaterials und des daraus erzeugten Segments es erlaubt, die verschiedenen
zusätzlichen Anforderungen in einer besonders günstigen Weise zu erfüllen.
[0016] Konkret umfasst das erfindungsgemäße Segment ein Umhüllungsmaterial und ein Bahnmaterial,
das von dem Umhüllungsmaterial umhüllt wird. Das Bahnmaterial umfasst mindestens 40%
Zellstofffasern und weniger als 10% nicht natürliche Polymere, wobei die Prozentangaben
auf die Masse des Bahnmaterials bezogen sind. Des Weiteren besitzt das Bahnmaterial
ein Flächengewicht von mindestens 10 g/m
2 und höchstens 70 g/m
2, eine Dicke von mindestens 25 µm und höchstens 400 µm. Im Segment weist das besagte
Bahnmaterial eine Fläche von mindestens 20 cm
2 und höchstens 90 cm
2 pro cm
3 Volumen des Segments auf.
[0017] Das aus dem Bahnmaterial gefertigte Segment besitzt ohne das Umhüllungsmaterial eine
Dichte von mindestens 50 kg/m
3 und höchstens 300 kg/m
3. Schließlich muss für die Dichte des Bahnmaterials (ρ
web) in kg/m
3, die Dichte des Segments ohne Umhüllungsmaterial (ρ
Seg) in kg/m
3 und die Fläche des Bahnmaterials im Segment pro cm
3 Volumen des Segments (A-
Web) in cm
2/cm
3 die folgende Ungleichung erfüllt sein

[0018] Gemäß den Erkenntnissen der Erfinder werden der Zugwiderstand, die Filtrationseffizienz
und die Kühlwirkung des Segments von der Struktur und Menge des Bahnmaterials im Segment
bestimmt. Dabei erhöht eine poröse Struktur des Bahnmaterials den Wärmeübergang und
die Filtrationseffizienz. Neben der Struktur des Bahnmaterials spielt auch die Menge
des Bahnmaterials im Segment eine Rolle. Sie wird einerseits durch die Fläche des
Bahnmaterials im Segment pro Volumen des Segments spezifiziert, wobei eine höhere
Fläche pro Volumen Zugwiderstand, Filtrationseffizienz und Wärmeübergang erhöht, und
andererseits durch die Dichte des Segments ohne Umhüllungsmaterial, wobei eine höhere
Dichte vor allem den Zugwiderstand erhöht. Insbesondere für den Kühleffekt des Segments
spielen neben der für den Wärmeübergang zur Verfügung stehenden Fläche auch die Dichte
des Bahnmaterials und des Segments eine Rolle, weil sie die Weiterleitung der Wärme
beeinflussen.
[0019] Die Erfinder haben nun gefunden, dass innerhalb der oben angegebenen Grenzen für
das Flächengewicht des Bahnmaterials, die Dicke des Bahnmaterials, die Dichte des
Bahnmaterials, die Fläche des Bahnmaterials pro Volumen im Segment und die Dichte
des Segments ohne Umhüllungsmaterial sich dann eine besonders günstige Kombination
an Eigenschaften ergibt, wenn für den aus der Dichte des Bahnmaterials, der Dichte
des Segments ohne Umhüllungsmaterial und der Fläche des Bahnmaterials pro Volumen
des Segments gebildeten Parameter die oben angegebene Ungleichung erfüllt ist.
[0020] Das Bahnmaterial im Segment des Rauchartikels umfasst Zellstofffasern, wobei mindestens
40% der Masse des Bahnmaterials durch Zellstofffasern gebildet werden. Zellstofffasern
bestehen aus natürlichen Polymeren und sind biologisch gut abbaubar, woraus sich ein
erster Vorteil der Erfindung ergibt. Ein weiterer für die Erfindung wesentlicher Vorteil
ergibt sich aus der Tatsache, dass Zellstofffasern hygroskopisch sind. Das Aerosol
im Rauchartikel enthält Wasser und die Zellstofffasern können dieses Wasser zum Teil
aufnehmen und tragen damit zu einer Kühlung des Aerosols bei. Dabei wird im Gegensatz
zu Segmenten aus anderen Materialien aber nicht mehr Wärme abgeleitet, sondern ein
Teil des Wassers im Aerosol mit der im Wasser gespeicherten Wärmeenergie zurückgehalten.
Damit gelangt ein Aerosol zum Konsumenten des Rauchartikels, dessen Temperatur nicht
notwendigerweise erheblich reduziert ist, das aber wesentlich weniger Wärmeenergie
enthält und damit für den Konsumenten verträglicher ist.
[0021] Bevorzugt ist der Anteil an Zellstofffasern im Bahnmaterial daher höher und beträgt
bevorzugt mindestens 60%, besonders bevorzugt mindestens 90% und ganz besonders bevorzugt
mindestens 99%, jeweils bezogen auf die Masse des Bahnmaterials.
[0022] Die Zellstofffasern können Holzzellstofffasern aus Laubhölzern oder Nadelhölzern
sein, aber auch aus anderen Pflanzen wie Hanf, Flachs, Sisal, Jute, Abacä oder Espartogras
und werden nach den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren hergestellt. Mischungen
von Zellstofffasern verschiedener Herkunft können eingesetzt werden.
[0023] Damit die gute biologische Abbaubarkeit des Segments gewährleistet ist, soll das
Bahnmaterial weniger als 10% seiner Masse an nicht natürlichen Polymeren enthalten.
Natürliche Polymere sind dabei Polymere, die ohne chemische Veränderung oder ohne
Veränderung der Zusammensetzung direkt aus natürlichen Rohstoffen gewonnen wurden
oder zu solchen aus der Natur gewonnen Polymeren chemisch identisch sind. Konkret
bestehen Zellstofffasern aus natürlichen Polymeren, und Fasern aus regenerierter Cellulose
gehören ebenfalls zu den natürlichen Polymeren. Bei Celluloseacetat oder Polylactiden
hingegen haben chemische Veränderungen stattgefunden, sodass sie zu den nicht natürlichen
Polymeren gehören, und obwohl die Ausgangsstoffe in der Natur vorkommen, wurden diese
Ausgangsstoffe zumindest derart verändert, dass eine schnelle biologische Abbaubarkeit
nicht mehr gewährleistet ist. Ebenfalls sind alle Polymere, die aus Mineralölen gewonnen
wurden, wie Polyethylen, Polypropylen, Polyester oder Polystyrol nicht natürliche
Polymere.
[0024] Bevorzugt enthält das Bahnmaterial weniger als 5% der Masse des Bahnmaterials nicht
natürliche Polymere und besonders bevorzugt weniger als 1% der Masse Bahnmaterials.
Eine optimale biologische Abbaubarkeit ergibt sich dann, wenn das Bahnmaterial keine
nicht natürlichen Polymere enthält, weshalb dies eine ganz besonders bevorzugte Ausführungsform
darstellt.
[0025] Das Bahnmaterial kann Fasern aus regenerierter Cellulose, wie Viscosefasern, Modalfasern,
Lyocell
® oder Tencel
® enthalten, wobei deren Anteil bevorzugt weniger als 60% der Masse des Bahnmaterials
und besonders bevorzugt weniger als 40% der Masse das Bahnmaterials beträgt. Die Menge
an Fasern aus regenerierter Cellulose kann gewählt werden, um die Filtrationseffizienz
noch weiter zu optimieren.
[0026] Das Bahnmaterial kann auch Füllstoffe enthalten, wobei die Füllstoffe bevorzugt durch
Calciumcarbonat, Magnesiumoxid, Magnesiumhydroxid, Aluminiumhydroxid, Titandioxid
und Silikate oder Mischungen daraus gebildet werden. Ein besonders bevorzugter Füllstoff
ist gefälltes Calciumcarbonat. Der Anteil an Füllstoffen bezogen auf die Masse des
Bahnmaterials beträgt bevorzugt mindestens 0%, besonders bevorzugt mindestens 5% und
ganz besonders bevorzugt mindestens 10% und bevorzugt höchstens 40%, besonders bevorzugt
höchstens 35% und ganz besonders bevorzugt höchstens 30%. Da Füllstoffe wesentlich
weniger Wasser aufnehmen als Zellstofffasern kann eine Erhöhung des Anteils an Füllstoffen
bei gleichem Flächengewicht des Bahnmaterials zu einer Reduktion der Filtrationseffizienz
für Wasser beitragen. Damit kann auch die Kühlwirkung des Segments beeinflusst werden.
[0027] Das Bahnmaterial kann auch beschichtet sein. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Bahnmaterial mit Polyvinylalkohol oder einem Polysaccharid beschichtet, wodurch
sich die Filtrationseffizienz für Wasser reduziert und somit das Aerosol weniger getrocknet
wird. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Polysaccharid ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Stärke, Carboxymethylcellulose, Guar, Dextrin, Pektin
oder Mischungen daraus. Zu beachten ist, dass Polyvinylalkohol kein natürliches Polymer
ist, und die Menge an nicht natürlichen Polymeren 10% der Masse des Bahnmaterials
nicht überschreitet.
[0028] Das Bahnmaterial kann auch imprägniert sein. Im Unterschied zur Beschichtung verbleibt
bei einer Imprägnierung die aufgetragene Zusammensetzung nicht nur an der Oberfläche
sondern dringt wesentlich in die Struktur des Bahnmaterials ein. In einer bevorzugten
Ausführungsform ist das Bahnmaterial mit Glycerol oder Propylenglykol imprägniert.
Diese Substanzen können die Filtrationseffizienz für Glycerol erhöhen, das im aerosolbildenden
Material des Rauchartikels oft als Feuchthaltemittel dient und die Bildung des Aerosols
fördert.
[0029] Das Bahnmaterial kann auch Aromastoffe enthalten, um den Geschmack des Aerosol zu
beeinflussen. Die Aromastoffe können in chemisch gebundener Form oder physikalisch
gebundener Form, beispielsweise verkapselt, im Bahnmaterial enthalten sein. Bevorzugt
sind die Aromastoffe ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Menthol, Ethylvanillinglucosid,
Vanillin und Ethylvanillin.
[0030] Weitere Komponenten des Bahnmaterials, wie Leimungsmittel, beispielsweise AKD, ASA
oder Harze oder weitere Additive und Prozesshilfsmittel kann der Fachmann nach seiner
Erfahrung wählen, wobei allerdings zu beachten ist, dass die Menge an nicht natürlichen
Polymeren weniger als 10% der Masse des Bahnmaterials betragen muss.
[0031] Das Flächengewicht des Bahnmaterials beträgt zwischen 10 g/m
2 und 70 g/m
2 und bevorzugt zwischen 20 g/m
2 und 60 g/m
2 und besonders bevorzugt zwischen 25 g/m
2 und 50 g/m
2. Das Flächengewicht kann gemäß ISO 536:2012 bestimmt werden. Die Wahl des Flächengewichts
beeinflusst die Verarbeitbarkeit des Bahnmaterials, insbesondere den Vorgang des Crimpens
oder Faltens, und den Materialaufwand für das Segment. Die bevorzugten Intervalle
vereinbaren den Materialaufwand mit den erzielten Segmenteigenschaften besonders gut.
[0032] Die Dicke des Bahnmaterials beträgt zwischen 25 µm und 400 µm und bevorzugt zwischen
35 µm und 150 µm und besonders bevorzugt zwischen 40 µm und 100 µm. Wie beim Flächengewicht
ist die Dicke des Bahnmaterials für die Verarbeitbarkeit von Bedeutung und die bevorzugten
Intervalle ergeben bei gewünschten Eigenschaften des Segments eine Dicke, die besonders
gut zum Crimpen oder Falten geeignet ist. Die Dicke kann nach ISO 534:2011 bestimmt
werden.
[0033] Das Flächengewicht und die Dicke beeinflussen gemeinsam über die Dichte die Eigenschaften
des aus dem Bahnmaterial gefertigten Segments. Die Dichte des Bahnmaterials beträgt
vorzugsweise zwischen 100 kg/m
3 und 1200 kg/m
3, besonders bevorzugt zwischen 200 kg/m
3 und 700 kg/m
3 und ganz besonders bevorzugt zwischen 300 kg/m
3 und 600 kg/m
3. Die Dichte beschreibt die Porenstruktur des Bahnmaterials und damit eine für die
Filtrationseffizienz, den Wärmeübergang und den Zugwiderstand wesentliche Größe. Die
bevorzugten Intervalle erlauben eine günstige Kombination aus Zugwiderstand und Filtrationseffizienz.
Die Dichte kann nach ISO 534:2011 bestimmt werden.
[0034] Das Segment enthält zwischen 20 cm
2 und 90 cm
2 Bahnmaterial pro cm
3 Volumen des Segments, bevorzugt zwischen 30 cm
2/cm
3 und 80 cm
2/cm
3 und besonders bevorzugt zwischen 35 cm
2/cm
3 und 70 cm
2/cm
3, jeweils bezogen auf das Volumen des Segments. Die Fläche des Bahnmaterials pro Volumen
des Segments beschreibt, wie dicht das Bahnmaterial im Segment gepackt ist. Sie hat
daher Auswirkungen auf den Zugwiderstand, aber auch auf die Filtrationseigenschaften,
den Wärmeübergang und die Härte des Segments. Die Fläche des Bahnmaterials kann beispielsweise
durch Wägung des Bahnmaterials und Berechnung aus dem nominalen oder gemessenen Flächengewicht
des Bahnmaterials ermittelt werden.
[0035] Die Dichte des Segments selbst, ohne das Umhüllungsmaterial, beträgt zwischen 50
kg/m
3 und 300 kg/m
3, bevorzugt zwischen 60 kg/m
3 und 250 kg/m
3 und besonders bevorzugt zwischen 70 kg/m
3 und 200 kg/m
3. Auch dieser Parameter hat wesentliche Auswirkungen auf den Zugwiderstand, die Filtrationseffizienz
und die Härte des Segments. Die Dichte des Segments ist ohne das Umhüllungsmaterial
angegeben, da das Umhüllungsmaterial wenig Einfluss auf den Zugwiderstand, die Filtrationseffizienz
oder den Wärmeübergang hat. Die Ermittlung der Dichte des Segments kann rechnerisch
erfolgen. Dabei wird zunächst das Volumen des Segments bestimmt, das beispielsweise
bei einem zylindrischen Segment aus dem Durchmesser und der Länge berechnet werden
kann. Der Einfluss des Umhüllungsmaterials auf den Durchmesser kann vernachlässigt
werden. Die Masse des Segments kann durch Wägung bestimmt werden, wobei das Segment
mit dem Umhüllungsmaterial umhüllt ist. Die Masse des Umhüllungsmaterials kann aus
der Fläche des Umhüllungsmaterials und dem nominalen oder gemessenen Flächengewicht
des Umhüllungsmaterials ermittelt werden. Beispielsweise bei einem typischen, zylindrischen
Segment ergibt sich die Fläche des Umhüllungsmaterials aus dem Umfang des Segments
und der Überlappung des Umhüllungsmaterials mit sich selbst sowie der Länge des Segments.
[0036] Von der Masse des Segments mit Umhüllungsmaterial wird die Masse des Umhüllungsmaterials
abgezogen und durch Division durch das Volumen des Segments dessen Dichte berechnet.
Ein numerisches Beispiel ist weiter unten detailliert ausgeführt.
[0037] Da die Dichte des Bahnmaterials, die Dichte des Segments ohne Umhüllungsmaterial
und die Fläche des Bahnmaterials im Segment pro Volumen des Segments alle Einfluss
auf den Zugwiderstand, die Filtrationseffizienz und den Wärmeübergang des Segments
besitzen und dabei in einer komplexen Wechselbeziehung stehen, haben die Erfinder
festgestellt, dass nur mit einer bestimmte Kombination dieser Eigenschaften die Anforderungen
an das Segment gut erfüllt werden können. Es hat sich gezeigt, dass dafür ein aus
diesen Eigenschaften berechneter Parameter Z maßgeblich ist, der durch

berechnet wird, wobei
- ρWeb
- die Dichte des Bahnmaterials in kg/m3,
- ρSeg
- die Dichte des Segments ohne Umhüllungsmaterial in kg/m3, und
- AWeb
- die Fläche des Bahnmaterials pro Volumen des Segments in cm2/cm3 sind.
[0038] Dieser Parameter Z soll mindestens 1300 und höchstens 2800, bevorzugt mindestens
1350 und höchstens 2600 und besonders bevorzugt mindestens 1400 und höchstens 2400
betragen. Erst dadurch erhält man ein Segment mit günstigen Eigenschaften und in den
bevorzugten Intervallen einen besonders günstigen Kompromiss aus Zugwiderstand und
Filtrationseigenschaften.
[0039] Das Umhüllungsmaterial des Segments ist bevorzugt ein Papier und besonders bevorzugt
ein Papier mit einem Flächengewicht von mindestens 20 g/m
2 und höchstens 150 g/m
2 und ganz besonders bevorzugt ein Papier mit einem Flächengewicht von mindestens 50
g/m
2 und höchstens 120 g/m
2 . Zur Erzielung günstiger Eigenschaften des Segments, sind die Dichte des Segments
und damit die Härte vergleichsweise gering. Deshalb können Umhüllungsmaterialien mit
einem Flächengewicht von 50 g/m
2 bis 150 g/m
2 die Härte des Segments noch weiter verbessern. Das Flächengewicht darf aber nicht
zu hoch sein, weil sonst die Rückstellkräfte des Umhüllungsmaterials die Herstellung
eines Segments, insbesondere die Verklebung des Umhüllungsmaterials mit sich selbst,
erschweren.
[0040] Ebenso wichtig wie das Flächengewicht kann auch die Biegesteifigkeit des Umhüllungsmaterials
sein, um eine günstige Härte des Segments einzustellen. Die Biegesteifigkeit soll
daher bevorzugt mindestens 0,05 Nmm und höchstens 0,90 Nmm, besonders bevorzugt mindestens
0,10 Nmm und höchstens 0,80 Nmm betragen. Die Biegesteifigkeit kann nach ISO 5628:2012
gemessen werden, besonders nach der in dieser Norm beschriebenen Zwei-Punkt-Methode.
Die Biegesteifigkeit kann von der Richtung abhängen, in der die Probe aus dem Bahnmaterial
entnommen wurde. Die durch das obige bevorzugte und besonders bevorzugte Intervall
angegebenen Merkmale, sind erfüllt, wenn die Biegesteifigkeit in mindestens einer
Richtung in dem angegebenen bevorzugten oder besonders bevorzugten Intervall liegt.
[0041] Das erfindungsgemäße Segment ist bevorzugt zylindrisch und hat bevorzugt einen Durchmesser
von mindestens 5 mm und höchstens 9 mm, besonders bevorzugt von mindestens 7 mm und
höchstens 8,5 mm.
[0042] Das erfindungsgemäße Segment ist bevorzugt mindestens 4 mm und höchstens 40 mm lang,
besonders bevorzugt mindestens 6 mm und höchstens 35 mm und ganz besonders bevorzugt
mindestens 10 mm und höchstens 28 mm.
[0043] Das erfindungsgemäße Segment kann Bestandteil eines Rauchartikels sein, sodass ein
erfindungsgemäßer Rauchartikel ein aerosolbildendes Material und das erfindungsgemäße
Segment umfasst.
[0044] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Rauchartikel eine Filterzigarette umfassend
mindestens ein erfindungsgemäßes Segment und ein weiteres Segment, das Tabak enthält.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Segment ein
Segment des Filters einer Filterzigarette.
[0045] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist der Rauchartikel ein Rauchartikel,
der ein aerosolbildendes Material enthält, das beim bestimmungsgemäßen Gebrauch des
Rauchartikels nur aufgeheizt aber nicht verbrannt wird, und der mindestens ein erfindungsgemäßes
Segment und ein Filtersegment enthält, wobei das mindestens eine erfindungsgemäße
Segment zwischen dem aerosolbildenden Material und dem Filtersegment angeordnet ist.
In dieser Anordnung dient das mindestens eine erfindungsgemäße Segment vor allem zur
Kühlung des Aerosols.
[0046] Das erfindungsgemäße Segment kann aus Bahnmaterial nach aus dem Stand der Technik
bekannten Verfahren hergestellt werden. Solche Verfahren umfassen typischerweise das
Crimpen oder Falten des Bahnmaterials, die Herstellung eines endlosen Strangs aus
dem Bahnmaterial, das Umhüllen des endlosen Strangs mit einem Umhüllungsmaterial und
das Schneiden des umhüllten Strangs in Segmente der gewünschten Größe.
[0047] Rauchartikel unter Verwendung des erfindungsgemäßen Segments können nach aus dem
Stand der Technik bekannten Verfahren hergestellt werden.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0048]
- Fig.1
- zeigt eine Tabelle (Tabelle 1), in der die Zusammensetzungen von 25 Bahnmaterialien
zusammengefasst sind.
- Fig.2
- zeigt eine Tabelle (Tabelle 2), in der charakteristische Größen der Bahnmaterialien
(Breite, Flächengewicht, Dicke, Dichte) der 25 Bahnmaterialien von Tabelle 1 zusammengefasst
sind.
- Fig.3
- zeigt eine Tabelle (Tabelle 3), in der charakteristische Größen von 25 Segmenten (Masse,
Dichte, Fläche, Parameter Z) zusammengefasst sind, die aus den Bahnmaterialien von
Tabellen 1 und 2 gebildet sind.
- Fig.4
- zeigt eine Tabelle (Tabelle 4), in der funktionelle Eigenschaften der Segmente von
Tabelle 3 (Zugwiderstand, Filtrationseffizienz im Hinblick auf Nikotin, Wasser und
Glycerol) zusammengefasst sind.
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0049] Die Erfindung soll nun an einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen genauer beschrieben
und mit nicht erfindungsgemäßen Beispielen verglichen werden.
[0050] Verschiedene faserbasierte Bahnmaterialien wurden nach den aus dem Stand der Technik
bekannten Verfahren der Papierherstellung hergestellt und daraus Rollen mit einer
Breite von 175 mm bis 315 mm geschnitten. Die Rollen der Bahnmaterialien wurden gecrimpt
und jeweils ein endloser Strang gefertigt und mit einem Umhüllungsmaterial mit einem
Flächengewicht von 78 g/m
2 umhüllt. Der Strang mit dem Umhüllungsmaterial hatte einen Durchmesser von 7,85 mm,
wobei das Umhüllungsmaterial eine Breite von 27 mm hatte und daher zur Verklebung
mit sich selbst etwa 2, 3 mm überlappte.
[0051] Die Zusammensetzung der Bahnmaterialien ist in Tabelle 1 angegeben. Alle Bahnmaterialien
waren aus Holzzellstoff gefertigt, bei den zwei Bahnmaterialien Nr. 22 und 23 wurden
auch Lyocell
® Fasern eingesetzt, wobei sich der angegebene Prozentsatz von 40% auf die Masse an
Lyocell
® Fasern in der gesamten Fasermasse im Bahnmaterial bezieht. Die Bahnmaterialien 4-6,
12 und 13 enthielten außerdem zu 29,5% ihrer Masse gefälltes Calciumcarbonat (CaCO
3).
[0052] Bahnmaterialien 16-21, 24 und 25 waren mit einer oxidierten Stärke beschichtet und
die Bahnmaterialien 14, 15, 18 und 19 waren mit Gylcerol getränkt. Die Bahnmaterialien
20 und 21 waren mit Propylenglykol getränkt.
[0053] Von den Bahnmaterialien wurden das Flächengewicht nach ISO 536:2012 und die Dicke
und Dichte nach ISO 534:2011 bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben,
wobei die Nummern der Bahnmaterialien jenen der Tabelle 1 entsprechen.
[0054] Die aus den Bahnmaterialien gefertigten Stränge wurden in Stäbe mit einer Länge von
je 108 mm geschnitten und deren Masse durch Wägung bestimmt.
[0055] Die Daten der aus den Bahnmaterialien 1-25 gefertigten Stäbe sind in Tabelle 3 angegeben,
wobei wiederum die Nummern der Bahnmaterialien jenen von Tabelle 1 entsprechen. Die
Masse in Tabelle 3 ist dabei die Masse eines 108 mm langen Stabes mit einem Umhüllungsmaterial
mit einem Flächengewicht von 78 g/m
2. Aus der Masse des Stabes und der bekannten Geometrie wurde die Dichte folgendermaßen
berechnet.
Die Masse des Umhüllungsmaterials, das 27 mm breit und 108 mm lang ist, beträgt

Das Volumen des Stabes wurde aus der bekannten Geometrie des Stabes berechnet, also

Dabei wurde die Dicke des Umhüllungsmaterials vernachlässigt. Von der Masse des Stabes
mit Umhüllungsmaterial wurde die Masse des Umhüllungsmaterials abgezogen und das Ergebnis
durch das Volumen dividiert. Beispielsweise ergibt sich so die Dichte des aus Bahnmaterial
1 gefertigten Stabes zu

[0056] Ebenso ist in Tabelle 3 der Parameter Z angegeben, der aus

berechnet wird, wobei
- ρWeb
- die Dichte des Bahnmaterials in kg/m3,
- ρSeg
- die Dichte des Segments ohne Umhüllungsmaterial in kg/m3, und
- AWeb
- die Fläche des Bahnmaterials pro Volumen des Segments in cm2/cm3 ist.
Der Parameter Z ist unabhängig von der Geometrie, insbesondere dem Durchmesser und
der Länge des Stabes oder des Segments, und charakterisiert ausschließlich die innere
Struktur des Segments.
[0057] Der Zugwiderstand der 108 mm langen Stäbe wurde gemäß ISO 6565 gemessen. Aus den
Stäben wurden Segmente mit einer Länge von 18 mm geschnitten und daraus Rauchartikel
hergestellt.
[0058] Der Rauchartikel war ein sogenanntes
heated tobacco product, bei dem der im Rauchartikel enthaltene Tabak nur aufgeheizt wurde. Der Rauchartikel
bestand aus einem Segment mit dem Tabak in Strömungsrichtung gefolgt von einem Transfersegment,
in dem das Aerosol kondensieren kann, und weiter gefolgt von dem erfindungsgemäßen
Segment, das hier primär zur Abkühlung des Aerosols dient, und abschließend einem
Filtersegment.
[0059] Die Rauchartikel wurden in einem kommerziell erhältlichen Heizgerät aufgeheizt und
nach dem in ISO 3308 angegebenen Verfahren abgeraucht. Die Filtrationseffizienz für
Nikotin, Wasser und Glycerol wurde für die aus den Bahnmaterialien 8-25 gefertigten
Segmente gemessen. Die Filtrationseffizienz für eine Substanz ist dabei die Differenz
zwischen der Menge an Substanz, die in das Segment einströmt, und der Menge an Substanz,
die aus dem Segment wieder ausströmt, bezogen auf die in das Segment einströmende
Menge der Substanz. Die Filtrationseffizienz wird als Prozentsatz ausgedrückt und
wurde für Nikotin, Wasser und Glycerol in dieser Weise für ein 18 mm langes Segment
bestimmt.
[0060] In Tabelle 4 sind der Zugwiderstand eines 108 mm langen Stabs und die Filtrationseffizienzen
eines 18 mm langen Segments für Nikotin, Wasser und Glycerol angegeben. Auch hier
entsprechen die Nummern der Bahnmaterialien jenen von Tabelle 1.
[0061] Bei den aus den Bahnmaterialien 1-25 gefertigten Segmenten handelt es sich um erfindungsgemäße
Segmente, die einen Parameter Z von etwa 1300 bis etwa 2250 aufweisen. Der Zugwiderstand
des 108 mm langen Stabes liegt zwischen 17,9 mmWG und 63,9 mmWG und erlaubt damit
die Gestaltung von Segmenten, die entweder das Aerosol weiterleiten und nur einen
niedrigen Zugwiderstand bieten oder die das Aerosol filtern und zusätzlich erlauben,
den Zugwiderstand des Rauchartikels zu erhöhen. Speziell ein Vergleich der von der
Zusammensetzung her identischen Bahnmaterialien 2 und 11 zeigt den Einfluss der Dichte
des Segments auf den Zugwiderstand. Ein Segment aus Bahnmaterial 2 mit einer Dichte
des Segments von 73,3 kg/m
3 ergibt einen Zugwiderstand (108 mm) von 23,8 mmWG während ein aus Bahnmaterial 11
gefertigtes Segment mit einer Dichte von 170,5 kg/m
3 einen Zugwiderstand (108 mm) von 54,5 mm WG besitzt. Dies zeigt die Bedeutung der
Dichte des Segments, weshalb sie eine wesentliche Komponente des Parameters Z ist.
Der Zugwiderstand wird allerdings nicht alleine von der Dichte des Segments bestimmt.
[0062] Die Bahnmaterialien 6 und 7 haben ähnliches Flächengewicht, wobei das Bahnmaterial
6 aber 29,5% Calciumcarbonat enthält und daher eine deutlich höhere Dichte besitzt.
Die daraus gefertigten Segmente haben ähnliche Dichte und auch die Fläche des Bahnmaterials
pro Volumen des Segments ist ähnlich. Trotzdem unterscheiden sie sich deutlich im
Zugwiderstand, der bei dem aus Bahnmaterial 6 gefertigten Stab (108 mm) 63,9 mmWG
beträgt und bei dem aus Bahnmaterial 7 gefertigten Stab (108 mm) nur 30,5 mmWG. Dies
zeigt, dass die Dichte des Bahnmaterials selbst eine eigenständige Bedeutung für die
Eigenschaften des daraus gefertigten Segments besitzt und daher auch als wesentliche
Eigenschaft in den Parameter Z eingeht.
[0063] Die Fläche des Bahnmaterials pro Volumen des Segments ist von der Dichte des Bahnmaterials
und der Dichte des Segments ohne Umhüllungsmaterial abhängig und damit auch eine für
den Zugwiderstand wesentliche Eigenschaft und geht daher ebenfalls in den Parameter
Z ein.
[0064] Die Segmente der mit Stärke beschichteten Bahnmaterialien 16-21 zeigen alle eine
niedrigere Filtrationseffizienz für Wasser als die Segmente aus den vergleichbaren
Bahnmaterialien 8, 9 und 11, während sie sich in den Filtrationseffizienzen für Nikotin
und Glycerol kaum unterscheiden. Damit zeigt sich, dass eine Beschichtung mit oxidierter
Stärke dazu verwendet werden kann, die Filtrationseffizienz für Wasser einzustellen.
[0065] Die Tränkung mit Glycerol oder Propylenglykol der Bahnmaterialien 18-21 bewirkt bei
den daraus gefertigten Segmenten eine deutlich höhere Filtrationseffizienz für Nikotin
und Glycerol verglichen mit den Segmenten aus den Bahnmaterialien 16 und 17, die keine
solche Tränkung aufweisen. Durch die Tränkung kann also die Filtrationseffizienz für
Nikotin und Glycerol angepasst werden.
[0066] In Summe sind alle aus den Bahnmaterialien 1-25 gefertigten Segmente als Segment
in einem Rauchartikel nützlich und können sowohl vor allem zur Kühlung des Aerosol
als auch zur Filtration des Aerosols dienen. Die biologische Abbaubarkeit aller aus
den Bahnmaterialien 1-25 gefertigten Segmente ergab sich unmittelbar aus den verwendeten
Komponenten und wurde nicht weiter getestet. Es zeigte sich, dass mit den erfindungsgemäßen
Segmenten für die Anwendung in Rauchartikeln günstige Eigenschaften erhalten werden
und zusätzlich eine ausgezeichnete biologische Abbaubarkeit erreicht wird.
[0067] Dass der Parameter Z wesentlich zur Differenzierung zwischen erfindungsgemäßen und
nicht erfindungsgemäßen Segmenten ist, zeigen die folgenden zwei nicht erfindungsgemäßen
Beispiele.
[0068] Aus Bahnmaterial 7 wurde ein Segment mit einer Dichte ohne Umhüllungsmaterial von
90,4 kg/m
3 und einer Fläche des Bahnmaterials pro Volumen des Segments von 36,9 cm
2/cm
3 gefertigt. Der Parameter Z für dieses Segment ergab sich zu

und liegt damit außerhalb des erfindungsgemäßen Intervalls von 1300 bis 2800.
Der 108 mm lange Stab aus diesem Bahnmaterial weist nur einen Zugwiderstand von 12,3
mmWG auf, was für die Anwendung in Rauchartikeln zu niedrig ist. Außerdem ist die
Härte des Segments trotz des Umhüllungsmaterials mit 78 g/m
2 nicht für die weitere Verarbeitung zu einem Rauchartikel ausreichend. Zu beachten
ist, dass dieses Segment alle erfindungsgemäßen Anforderungen erfüllt mit Ausnahme
jener an den Parameter Z.
[0069] Aus Bahnmaterial 12 wurde ein Segment mit einer Dichte ohne Umhüllungsmaterial von
233,9 kg/m3 und einer Fläche des Bahnmaterials pro Volumen des Segments von 89,9 cm
2/cm
3 gefertigt. Der Parameter Z für dieses Segment ergab sich zu

und liegt damit außerhalb des erfindungsgemäßen Intervalls von 1300 bis 2800
[0070] Die Filtrationseffizienz dieses Segments für Wasser lag trotz des Gehalts an Calciumcarbonat
im Bahnmaterial 12 über 65% und erzeugt damit ein zu trockenes Aerosol und führt daher
zu einem für den Konsumenten nicht akzeptablen Geschmack. Zu beachten ist, dass auch
dieses Segment alle erfindungsgemäßen Anforderungen erfüllt mit Ausnahme jener an
den Parameter Z.
[0071] Die beiden nicht erfindungsgemäßen Vergleichsbeispiele zeigen somit, dass der Parameter
Z wesentlich ist, um ein Segment mit zufriedenstellenden Eigenschaften zu erhalten.
1. Segment eines Rauchartikels, umfassend ein faserbasiertes Bahnmaterial und ein Umhüllungsmaterial,
das das faserbasierte Bahnmaterial umhüllt, wobei das faserbasierte Bahnmaterial
- mindestens 40% Zellstofffasern und weniger als 10% nicht natürliche Polymere umfasst,
jeweils bezogen auf die Masse des Bahnmaterials,
- ein Flächengewicht von mindestens 10 g/m2 und höchstens 70 g/m2 hat, und
- eine Dicke von mindestens 25 µm und höchstens 400 µm hat,
wobei das genannte Bahnmaterial im Segment eine Fläche von mindestens 20 cm2 und höchstens 90 cm2 pro cm3 Volumen des Segments aufweist,
wobei das Segment ohne das Umhüllungsmaterial eine Dichte von mindestens 50 kg/m3 und höchstens 300 kg/m3 aufweist, und
wobei ein Parameter Z, der definiert ist als Z = ρWeb + 5 · pseg + 12 · AWeb, die Ungleichung 1300 ≤ Z ≤ 2800 erfüllt, wobei
ρWeb die Dichte des Bahnmaterials in kg/m3,
ρSeg die Dichte des Segments ohne Umhüllungsmaterial in kg/m3, und
AWeb die Fläche des Bahnmaterials pro Volumen des Segments in cm2/cm3 sind.
2. Segment nach Anspruch 1, bei dem der Anteil an Zellstofffasern im Bahnmaterial mindestens
60%, vorzugsweise mindestens 90% und besonders bevorzugt mindestens 99% beträgt, jeweils
bezogen auf die Masse des Bahnmaterials.
3. Segment nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Zellstofffasern durch Holzzellstofffasern
aus Laubhölzern oder Nadelhölzern gebildet sind, aus anderen Pflanzen, insbesondere
Hanf, Flachs, Sisal, Jute, Abacä oder Espartogras gewonnen sind, oder durch Gemische
daraus gebildet sind.
4. Segment nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Bahnmaterial weniger
als 5% seiner Masse an nicht natürlichen Polymeren enthält, bevorzugt weniger als
1% seiner Masse an nicht natürlichen Polymeren enthält, und besonders vorzugsweise
keine nicht natürlichen Polymere enthält.
5. Segment nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Bahnmaterial Fasern aus
regenerierter Cellulose, insbesondere Viscosefasern, Modalfasern, Lyocell® oder Tencel® enthält, wobei deren Anteil bevorzugt weniger als 60% der Masse des Bahnmaterials
und besonders bevorzugt weniger als 40% der Masse das Bahnmaterials beträgt.
6. Segment nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Bahnmaterial Füllstoffe
enthält, wobei die Füllstoffe bevorzugt durch Calciumcarbonat, insbesondere gefälltes
Calciumcarbonat, Magnesiumoxid, Magnesiumhydroxid, Aluminiumhydroxid, Titandioxid,
Silikate oder Mischungen daraus gebildet werden.
7. Segment nach Anspruch 6, bei dem der Anteil an Füllstoffen bezogen auf die Masse des
Bahnmaterials mindestens 0%, bevorzugt mindestens 5% und besonders bevorzugt mindestens
10% beträgt, und höchstens 40%, bevorzugt höchstens 35% und besonders bevorzugt höchstens
30% beträgt.
8. Segment nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Bahnmaterial beschichtet
ist, insbesondere mit Polyvinylalkohol oder einem Polysaccharid beschichtet ist, wobei
das Polysaccharid vorzugsweise ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Stärke,
Carboxymethylcellulose, Guar, Dextrin, Pektin oder Mischungen daraus, und/oder
bei dem das Bahnmaterial imprägniert ist, insbesondere mit Glycerol oder Propylenglykol
imprägniert ist, und/oder
bei dem das Bahnmaterial Aromastoffe enthält, wobei die Aromastoffe vorzugsweise in
chemisch gebundener Form oder in physikalisch gebundener Form, beispielsweise verkapselt,
im Bahnmaterial enthalten sind, wobei die Aromastoffe vorzugsweise ausgewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus Menthol, Ethylvanillinglucosid, Vanillin und Ethylvanillin.
9. Segment nach einem der vorgehenden Ansprüche, bei dem das Flächengewicht des Bahnmaterials
zwischen 20 g/m
2 und 60 g/m
2, vorzugsweise zwischen 25 g/m
2 und 50 g/m
2 beträgt, und/oder
bei dem die Dicke des Bahnmaterials zwischen 35 µm und 150 µm, vorzugsweise zwischen
40 µm und 100 µm beträgt, und/oder
bei dem die Dichte des Bahnmaterials zwischen 100 kg/m3 und 1200 kg/m3, bevorzugt zwischen 200 kg/m3 und 700 kg/m3 und besonders bevorzugt zwischen 300 kg/m3 und 600 kg/m3 beträgt.
10. Segment nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welches zwischen 30 cm
2/cm
3 und 80 cm
2/cm
3, vorzugsweise zwischen 35 cm
2/cm
3 und 70 cm
2/cm
3 Bahnmaterial pro cm
3 Volumen des Segments enthält, und/oder
dessen Dichte, ohne das Umhüllungsmaterial, zwischen 60 kg/m3 und 250 kg/m3, vorzugsweise zwischen 70 kg/m3 und 200 kg/m3 beträgt, und/oder
bei dem der Parameter Z mindestens 1350 und höchstens 2600, vorzugsweise mindestens
1400 und höchstens 2400 beträgt.
11. Segment nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Umhüllungsmaterial durch
Papier gebildet ist, vorzugsweise mit einem Flächengewicht von mindestens 20 g/m2 und höchstens 150 g/m2 und besonders bevorzugt mit einem Flächengewicht von mindestens 50 g/m2 und höchstens 120 g/m2, und/oder
bei dem das Umhüllungsmaterial eine Biegesteifigkeit von mindestens 0,05 Nmm und höchstens
0,90 Nmm, vorzugsweise von mindestens 0,10 Nmm und höchstens 0,80 Nmm aufweist.
12. Segment nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Segment zylindrisch ist
und vorzugsweise einen Durchmesser von mindestens 5 mm und höchstens 9 mm, besonders
vorzugsweise von mindestens 7 mm und höchstens 8,5 mm hat, und/oder wobei das Segment
mindestens 4 mm und höchstens 40 mm lang ist, vorzugsweise mindestens 6 mm und höchstens
35 mm lang ist, und besonders bevorzugt mindestens 10 mm und höchstens 28 mm lang
ist.
13. Rauchartikel, umfassend ein Segment nach einem der vorhergehenden Ansprüche und ein
aerosolbildendes Material.
14. Rauchartikel nach Anspruch 13, bei dem das aerosolbildende Material Tabak und der
Rauchartikel eine Filterzigarette ist, wobei das genannte Segment vorzugsweise den
Filter oder einen Teil desselben bildet.
15. Rauchartikel nach Anspruch 13, bei dem das aerosolbildende Material im bestimmungsgemäßen
Gebrauch nur aufgeheizt, aber nicht verbrannt wird, und der Rauchartikel zusätzlich
ein Filtersegment enthält, wobei das Segment zwischen dem aerosolbildenden Material
und dem Filtersegment angeordnet ist.