[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, insbesondere einen Visiermechanismus, zum
Verlagern eines Visiers an einem Helm. Ferner betrifft die Erfindung ein Kopfschutzsystem
mit einer derartigen Vorrichtung.
[0002] Aus der
EP 3 366 153 A1 und der
CA 2 767 266 C sind Kopfschutzsysteme mit einem Helm, einem Visier und einer Vorrichtung zum Verlagern
des Visiers an dem Helm bekannt. Das Visier dieser Kopfschutzsysteme ist manuell zwischen
einer Verschlussstellung und einer Offenstellung verlagerbar. Nachteilig ist, dass
das Verlagern des Visiers zwischen der Verschlussstellung und der Offenstellung Übung
erfordert, da der durch die Vorrichtung vorgegebene Bewegungsverlauf des Visiers relativ
zu dem Helm vom Benutzer nicht einsehbar ist und das Verlagern beider Seiten des Visiers
relativ zu dem Helm zudem synchron erfolgen muss.
[0003] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung, insbesondere einen Visiermechanismus,
zum Verlagern eines Visiers an einem Helm zu verbessern, insbesondere die Bedienbarkeit
zu verbessern und hierdurch die Zuverlässigkeit der Schutzfunktion des Kopfschutzsystems
zu erhöhen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Es wurde erkannt, dass eine Vorrichtung zum Verlagern eines Visiers an einem Helm
ein Führungsmittel zum geführten Verlagern eines Visieranschlussmittels relativ zu
einem Helmanschlussmittel zwischen einer Verschlussstellung, über eine Transferstellung
in eine Offenstellung aufweisen kann, wobei mindestens ein Vorspannmittel das in der
Transferstellung angeordnete Visieranschlussmittel sowohl in Richtung der Verschlussstellung
als auch in Richtung der Offenstellung vorspannt. Hierdurch kann das Verlagern des
Visieranschlussmittels zwischen der Verschlussstellung und der Offenstellung, insbesondere
über die Transferstellung hinweg, besonders zuverlässig und komfortabel erfolgen.
Die auf das Visieranschlussmittel und das Visier, vorzugsweise in jeder Position des
Bewegungsverlaufs, wirkende Vorspannkraft gibt dem Benutzer Rückmeldung über den von
dem Führungsmittel vorgegeben Bewegungsverlauf. Zudem sichert das mindestens eine
Vorspannmittel das Visieranschlussmittel in der Verschlussstellung und/oder in der
Offenstellung. Ferner wird der Benutzer beim Verlagern des Visieranschlussmittels
aus der Transferstellung in die Verschlussstellung und/oder Offenstellung unterstützt.
Dabei kann ein kraftfreier Totpunkt vermieden werden, in der das Visier versehentlich
angeordnet werden könnte, in der es aber weder fixiert ist, noch das Gesicht des Benutzers
ausreichend schützt und/oder freigibt. Dadurch, dass die Verlagerungsbewegung des
Visieranschlussmittels relativ zu dem Helmanschlussmittel vorgegeben und an jeder
Stelle des Verlagerungsverlaufs in Richtung einer Endlage vorgespannt ist, kann das
Verlagern des Visieranschlussmittels besonders zuverlässig, komfortabel und sicher
erfolgen.
[0005] Unter dem Vorspannen des in der Transferstellung angeordneten Visieranschlussmittels
in Richtung der Verschlussstellung und in Richtung der Offenstellung wird verstanden,
dass das mindestens ein Vorspannmittel in der Transferstellung jeweils eine Kraft
auf das Visieranschlussmittel ausübt, die in Richtung des Bewegungsverlaufs aus der
Transferstellung in die Verschlussstellung bzw. in die Offenstellung orientiert ist.
Mit anderen Worten ist das Visieranschlussmittel relativ zu dem Helmanschlussmittel
in die beiden Verlagerungsrichtungen vorgespannt, welche aus der Transferstellung
herausführen.
[0006] Die von dem mindestens einen Vorspannmittel in der Transferstellung zwischen dem
Visieranschlussmittel und dem Helmanschlussmittel bewirkten Antriebskräfte und/oder
Antriebsmomente sind vorzugsweise nicht kollinear und/oder nicht parallel. Der in
der Transferstellung resultierende Kraftvektor und/oder Momentenvektor zwischen dem
Visieranschlussmittel und dem Helmanschlussmittel ist vorzugsweise in Richtung der
Verschlussstellung und in Richtung der Offenstellung ungleich Null.
[0007] Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann das Visieranschlussmittel zwischen der Verschlussstellung
und der Transferstellung entlang eines ersten Bewegungspfads verlagerbar sein und/oder
zwischen der Transferstellung und der Offenstellung entlang eines zweiten Bewegungspfads
verlagerbar sein. Das Führungsmittel kann derart ausgebildet sein, dass es die Verlagerbarkeit
des Visieranschlussmittels relativ zu dem Helmanschlussmittel auf den ersten und/oder
den zweiten Bewegungspfad beschränkt. Das Führungsmittel ist vorzugsweise derart beschaffen,
dass nur in der Transferstellung eine Verlagerung des Visieranschlussmittels relativ
zu dem Helmanschlussmittel entlang des ersten und entlang des zweiten Bewegungspfads
möglich ist. Der jeweilige Bewegungspfad kann eine lineare, insbesondere eine geradlinige,
Verlagerung und/oder eine rotatorische Verlagerung, bestimmen, insbesondere die Verlagerbarkeit
des Visieranschlussmittels relativ zu dem Helmanschlussmittel auf ausschließlich solche
Bewegungsfreiheitsgrade beschränken. Der erste Bewegungspfad und der zweite Bewegungspfad
bilden vorzugsweise den Bewegungsverlauf des Visieranschlussmittels zwischen der Verschlussstellung
und der Offenstellung. Der erste Bewegungspfad und der zweite Bewegungspfad können
in der Transferstellung aneinander angrenzen.
[0008] Vorzugsweise ist der Bewegungsverlauf, insbesondere sind der erste Bewegungspfad
und der zweite Bewegungspfad, in der Transferstellung nicht stetig differenzierbar.
Zwischen dem ersten Bewegungspfad und dem zweiten Bewegungspfad liegt vorzugsweise
ein Knick vor. Vorzugsweise beträgt ein kleinster Winkel zwischen dem ersten Bewegungspfad
und dem zweiten Bewegungspfad maximal 135°, insbesondere maximal 120°, insbesondere
maximal 100°, insbesondere maximal 90°, insbesondere maximal 60°, und/oder mindestens
30°, insbesondere mindestens 60°, insbesondere mindestens 90°, insbesondere mindestens
100°.
[0009] Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist der Visiermechanismus, insbesondere sind das
Führungsmittel und/oder das Vorspannmittel, derart ausgebildet, dass in der Transferstellung
eine Verlagerungsbewegung des Visieranschlussmittels in Richtung der Verschlussstellung,
insbesondere entlang des ersten Bewegungspfads, gesperrt werden kann, während gleichzeitig
eine Verlagerungsbewegung des Visieranschlussmittels in Richtung der Offenstellung,
insbesondere in Richtung des zweiten Bewegungspfads, freigegeben ist. Vorzugsweise
gilt dies gleichermaßen in umgekehrter Richtung für eine Verlagerungsbewegung des
Visieranschlussmittels in Richtung der Verschlussstellung, insbesondere in Richtung
des ersten Bewegungspfads, beim Sperren des zweiten Bewegungspfads. Das Verlagern
aus der Transferstellung in die Verschlussstellung und/oder in die Offenstellung wird
vorzugsweise, insbesondere vollständig, durch das mindestens eine Vorspannmittel bewirkt.
Vorteilhaft wird hierdurch erreicht, dass der Benutzer das Visieranschlussmittel entlang
des jeweiligen Bewegungspfads in die Transferstellung verlagern kann, insbesondere
entgegen einer von dem mindestens einen Vorspannmittel bewirkten Vorspannkraft, von
der aus das Visieranschlussmittel bewirkt durch das Vorspannmittel automatische in
die neue Stellung verlagert wird.
[0010] Vorzugsweise ist das Verlagern des Visieranschlussmittels relativ zu dem Helmanschlussmittel
entlang des zweiten Bewegungspfads freigegeben, wenn der erste Bewegungspfad vollständig
gesperrt ist und/oder entlang des ersten Bewegungspfads freigegeben, wenn der zweite
Bewegungspfad vollständig gesperrt ist, insbesondere derart, dass die freigegebene
Bewegung zwischen der Transferstellung und der Verschlussstellung und/oder der Offenstellung
vollständig ausführbar ist. Das Verlagern zwischen der Transferstellung und der Offenstellung
und/oder der Verschlussstellung wird vorzugsweise vollständig durch das mindestens
eine Vorspannmittel bewirkt. Dadurch, dass das mindestens eine Vorspannmittel zum
Vorspannen des in der Transferstellung angeordneten Visieranschlussmittels in Richtung
der Verschlussstellung und in Richtung der Offenstellung ausgebildet ist, kann erreicht
werden, dass in der Transferstellung keine Änderung des, insbesondere vom Benutzer,
auf das Visieranschlussmittel ausgeübten Kraftvektors erforderlich ist, um das Visieranschlussmittel
in die Transferstellung und aus der Transferstellung in die, insbesondere der Transferstellung
gegenüberliegende, Verschlussstellung und/oder Offenstellung zu bewegen.
[0011] Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann der Visiermechanismus, insbesondere können
das Führungsmittel und/oder das mindestens eine Vorspannmittel, derart ausgebildet
sein, dass das Visieranschlussmittel aus der Transferstellung in die Offenstellung
rastet und/oder aus der Transferstellung in die Verschlussstellung rastet.
[0012] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Führungsmittel derart ausgebildet,
dass es mindestens einen Endanschlag zum Begrenzen der Verlagerungsbewegung des Visieranschlussmittels
relativ zu dem Helmanschlussmittel entlang des ersten Bewegungspfads und/oder entlang
des zweiten Bewegungspfads in der Transferstellung aufweist. Vorzugsweise weist das
Führungsmittel mindestens einen Endanschlag zum Begrenzen der Verlagerungsbewegung
des Visieranschlussmittels relativ zu dem Helmanschlussmittel in der Offenstellung
und/oder in der Verschlussstellung auf.
[0013] Das Visieranschlussmittel kann zum dauerhaften oder reversibel lösbaren Verbinden
mit dem Visier ausgebildet sein. Das Visieranschlussmittel kann auch einteilig, insbesondere
stoffschlüssig mit dem Visier ausgebildet sein.
[0014] Das Helmanschlussmittel kann dauerhaft oder reversibel lösbar mit dem Helm, insbesondere
einer Helmschale des Helms verbunden sein. Insbesondere stoffschlüssig mit dem Helm
verbunden sein.
[0015] Die Begriffe Verschlussstellung, Offenstellung und Transferstellung betreffen gleichermaßen
die Anordnung der Vorrichtung, des Visieranschlussmittels relativ zu dem Helmanschlussmittel
und des Visiers relativ zu dem Helm. Dass das Visier in der Verschlussstellung geschlossen
ist und in der Offenstellung geöffnet ist, kann der mit dem Helm und Visier verbundenen
Vorrichtung entnommen werden, ggf. aber nicht der Vorrichtung in einem unverbauten
Zustand. Die Begriffe Verschlussstellung und Offenstellung können in Zusammenhang
mit der Vorrichtung in dem unverbauten Zustand ersatzweise als eine erste Stellung
und eine zweite Stellung verstanden werden.
[0016] Vorzugsweise weist die Vorrichtung einen Deckel auf, welcher das Helmanschlussmittel
und/oder das Visieranschlussmittel und/oder das Führungsmittel zumindest anteilig,
insbesondere vollständig verdeckt. Der Deekel ist vorzugsweise, insbesondere reversibel
lösbar, an dem Helmanschlussmittel anbringbar. Der Deckel kann zusammen mit dem Helmanschlussmittel
ein Gehäuse ausbilden, in dem das Visieranschlussmittel und/oder das Führungsmittel
und/oder das mindestens eine Vorspannmittel zumindest anteilig, insbesondere vollständig,
aufgenommen sind. Vorteilhaft wird hierdurch erreicht, dass relativ zueinander bewegliche
Bestandtele der Vorrichtung verdeckt, insbesondere vor dem Hineingreifen und/oder
vor Verschmutzen, geschützt sind.
[0017] Die Vorrichtung kann mindestens ein, insbesondere mindestens zwei, insbesondere mindestens
drei, insbesondere mindestens vier der Vorspannmittel aufweisen. Vorzugsweise weist
die Vorrichtung maximal vier, insbesondere maximal zwei der Vorspannmittel auf. Das
mindestens eine Vorspannmittel kann als Zugfeder und/oder als Druckfeder und/oder
als Torsionsfeder und/oder als Biegefeder und/oder als gummi-elastischer Körper ausgebildet
sein. Das mindestens eine Vorspannmittel kann ein metallisches Material, insbesondere
einem Federstahl und/oder einem Kunststoff oder ein gummi-elastisches Material aufweisen.
Das gummi-elastische Material weist vorzugsweise einen Elastizitätsmodul in einem
Bereich von 1 MPa bis 200 MPa, insbesondere von 10 MPa bis 100 MPa, und/oder eine
Shore-A-Härte in einem Bereich von 10 bis 100, insbesondere von 20 bis 60, auf. Mindestens
ein Vorspannmittel liegt vorzugsweise zwischen dem Helmanschlussmittel und dem Visieranschlussmittel.
Das mindestens eine Vorspannmittel kann eine Vorspannkraft und/oder ein Vorspannmoment
auf das Visieranschlussmittel ausüben.
[0018] Vorzugsweise weist das Führungsmittel mindestens einen Endanschlag zum Begrenzen
der Verlagerbarkeit des Visieranschlussmittels relativ zu dem Helmanschlussmittel,
insbesondere in der Verschlussstellung und/oder in der Offenstellung, auf. Das Vorspannmittel
kann dazu ausgebildet sein, das Visieranschlussmittel in die Offenstellung und/oder
die Verschlussstellung, insbesondere an den jeweiligen Endanschlag vorzuspannen. Hierdurch
kann das Visieranschlussmittel zuverlässig in der Offenstellung und/oder der Verschlussstellung
fixiert werden.
[0019] Das Führungsmittel kann mindestens einen Führungswiderstand aufweisen, der zwischen
der Verschlussstellung und der Offenstellung angeordnet ist und zu dessen Überwindung
eine Kraft erforderlich ist. Der Führungswiderstand kann beispielsweise durch ein
elastisches Element ausgebildet sein, das zwischen dem Visieranschlussmittel und dem
Helmanschlussmittel wirkt. Vorzugsweise umfasst der Führungswiderstand mindestens
eine, insbesondere zwei elastische oder starre Elemente, insbesondere Rastnasen, die
mit einem elastischen oder starren Gegenstück insbesondere einem Raststeg zusammenwirken.
Die elastischen Mittel können an dem Helmanschlussmittel angeordnet sein und das Gegenstück
kann an dem Visieranschlussmittel angeordnet sein oder andersherum. Besonders bevorzugt
ist der Führungswiderstand entlang des Verlagerungsverslaufs des Visieranschlussmittels
an die Transferstellung angrenzend, insbesondere auf Seiten der Verschlussstellung
angeordnet. Vorteilhaft wird hierdurch erreicht, dass eine bestimmte Position entlang
des Verlagerungsverlaufs, insbesondere die Transferstellung von dem Benutzer erfassbar
ist. Das Verlagern des Visiers kann somit besonders zuverlässig und komfortabel erfolgen.
[0020] Vorzugweise ist das Führungsmittel derart ausgebildet, dass das Visieranschlussmittel
zwischen der Verschlussstellung und der Transferstellung zumindest anteilig, insbesondere
ausschließlich, linear bewegt wird. Diese Linearbewegung ist vorzugsweise derart orientiert,
dass das Visier aus der Verschlussstellung in die Transferstellung entlang einer Blickrichtung
des Benutzers nach vorne, insbesondere vor den Helm, verlagert wird. Das Führungsmittel
kann derart ausgebildet sein, dass das Visieranschlussmittel beim Verlagern aus der
Transferstellung in die Offenstallung in Hinblick auf die Blickrichtung des Benutzers
nach oben bewegt, insbesondere linear bewegt und/oder geschwenkt, wird.
[0021] Eine Vorrichtung nach Anspruch 2 ist besonders wirtschaftlich herstellbar und zuverlässig
im Betrieb. Als ein einziges Vorspannmittel wird ein Vorspannmittel verstanden, welches
ein einziges Wirkprinzip aufweist, also beispielsweise als Biegefeder oder Torsionsfeder
oder Zugfeder ausgebildet ist, und/oder einen einzigen Funktionsabschnitt aufweist
und/oder einteilig, insbesondere stoffschlüssig, ausgebildet ist. Vorzugweise bewirkt
das einzige Vorspannmittel das Vorspannen des in der Transferstellung angeordneten
Visieranschlussmittels sowohl in Richtung der Verschlussstellung als auch in Richtung
der Offenstellung. Hierzu kann das Vorspannmittel beispielsweise exzentrisch zu einer
Drehachse angeordnet sein, um die das Visieranschlussmittel aus der Transferstellung
schwenkbar ist. Hierdurch kann das Vorspannmittel ein Antriebsmoment aus der Transferstellung
zwischen dem Visieranschlussmittel und dem Helmanschlussmittel bewirken. Das Visieranschlussmittel
kann zudem linear zu dem Helmanschlussmittel verlagerbar sein, wobei das einzige Vorspannmittel
auch in Richtung dieser linearen Verlagerungsbewegung eine Antriebskraft zwischen
dem Visieranschlussmittel und dem Helmanschlussmittel bewirkt. Das einzige Vorspannmittel
ist vorzugsweise als Zugfeder, insbesondere als gummi-elastische Feder, insbesondere
als Gummiband und/der als Gummiring, ausgebildet. Die Anzahl der Bauteile der Vorrichtung
ist somit reduziert, wodurch deren Montage- und Herstellungskosten reduziert sind.
[0022] Eine Vorrichtung nach Anspruch 3 ist besonders zuverlässig zwischen der Verschlussstellung
und der Offenstellung, insbesondere aus der Transferstellung, verlagerbar. Unter der
Vorspannkraft und/oder dem Vorspannmoment sind die von dem mindestens einen Vorspannmittel
erzeugte und/oder die an dem mindestens einen Vorspannmittel anliegende Kraft und/oder
das Moment zu verstehen. Dadurch, dass die Vorspannkraft und/oder das Vorspannmoment
in der Transferstellung maximal sind, wird ein ungewolltes Verweilen des Visieranschlussmittels
in der Transferstellung zuverlässig verhindert.
[0023] Eine Vorrichtung nach Anspruch 4 gewährleistet das Verlagern des Visiers an dem Helm
in besonders zuverlässiger Weise. Unter der Antriebskraft und/oder dem Antriebsmoment
werden die von dem mindestens einen Vorspannmittel zwischen dem Visieranschlussmittel
und dem Helmanschlussmittel bewirkte Kraft und/oder das Drehmoment verstanden. Einfluss
auf die bewirkte Antriebskraft und/oder das Antriebsmoment haben die Vorspannkraft
und/oder das Vorspannmoment, insbesondere deren Betrag und Orientierung, und/oder
deren Kraftangriffspunkte, insbesondere in Bezug auf das Visieranschlussmittel und/oder
das Helmanschlussmittel und/oder das Führungsmittel. Vorzugsweise werden das Antriebsmoment
und die Antriebskraft von dem mindestens einen Vorspannmittel in der Transferstellung,
insbesondere in jeder Position zwischen der Verschlussstellung und der Offenstellung,
auf das Visieranschlussmittel bewirkt. Die Vorrichtung kann hierzu ein einziges Vorspannmittel
aufweisen. Beispielswiese kann das Vorspannmoment das Verlagern des Visieranschlussmittels
aus der Transferstellung in die Offenstellung bewirken und die Vorspannkraft kann
das Verlagen des Visieranschlussmittels aus der Transferstellung in die Verschlussstellung
bewirken oder andersherum.
[0024] Eine Vorrichtung nach Anspruch 5 ist hinsichtlich der Unterstützung der Verlagerungsbewegung
des Visiers an dem Helm besonders flexibel einstellbar. Die von dem ersten und dem
zweiten Vorspannmittel bewirkten Kräfte und/oder Drehmomente sind vorzugsweise nicht
kollinear. Beispielsweise können die beiden Vorspannmittel als zwei schräg zueinander
orientierte Linearfedern, insbesondere als Zugfedern und/oder als zwei exzentrisch
zueinander angeordnete Drehfedern und/oder als eine Drehfeder und eine Linearfeder
ausgebildet sein. Das erste und das zweite Vorspannmittel können einteilig ausgebildet,
insbesondere stoffschlüssig miteinander verbunden sein. Das jeweilige Vorspannmittel
bildet in diesem Fall einen eigenständigen Funktionsabschnitt einer Kombinationsfeder.
[0025] Eine Vorrichtung nach Anspruch 6 gewährleistet das Verlagern des Visiers an dem Helm
in besonders komfortabler und zuverlässiger Weise. Der Knick in dem Bewegungsverlauf
kann durch einen Knick in einer Kulissenführung ausgebildet sein und/oder dadurch,
dass der Bewegungsverlauf ausgehend von der Transferstellung in die Offenstellung
einer Schwenkbewegung folgt und in die Verschlussstellung einer Linearbewegung folgt
oder andersherum. Durch die Ausbildung des Knicks in dem Bewegungsverlauf wird das
Vorspannen des Visieranschlussmittels in der Transferstellung sowohl in Richtung der
Offenstellung als auch in Richtung der Verschlussstellung zuverlässig gewährleistet.
[0026] Eine Vorrichtung nach Anspruch 7 ist besonders robust im Betrieb und wirtschaftlich
herstellbar. Die Kulissenführung umfasst vorzugsweise minderndes eine, insbesondere
mindestens zwei, insbesondere maximal 3, insbesondere genau zwei, Kulissen. Die mindestens
eine Kulisse kann ein Führungselement, insbesondere eine Führungsnut und/oder einen
Führungsschlitz und/oder einen Führungsrahmen und/oder eine Führungsschiene, aufweisen.
Die mindestens eine Kulisse weist vorzugsweise einen Führungskörper, insbesondere
einen Kulissenstein, auf. Das Führungselement kann zum geradlinigen und/oder zum kurvenförmigen,
insbesondere zum kreisbogenförmigen Führen des Führungskörpers ausgebildet sein. Vorzugsweise
sind das Führungselement und der Führungskörper einteilig, insbesondere stoffschlüssig,
jeweils mit einer der beiden Komponenten die durch das Helmanschlussmittel und das
Visieranschlussmittel gebildet sind, ausgebildet. Beispielsweise können das Helmanschlussmittel
und/oder Visieranschlussmittel und der jeweilige Bestandteil der Kulisse in einem
Spritzgussverfahren hergestellt sein. Die Kulissenführung, insbesondere die mindesten
eine Kulisse kann als Linearführung ausgebildet sein.
[0027] Eine Vorrichtung nach Anspruch 8 ist besonders robust im Betrieb und komfortabel
bedienbar. Das Führungsmittel kann zum geführten Verlagern des Visieranschlussmittels
relativ zu dem Helmanschlussmittel ausschließlich Gelenke aufweisen. Das Führungsmittel
weist vorzugsweise mindestens ein, insbesondere mindestens zwei, und/oder maximal
vier, insbesondere maximal drei, insbesondere maximal zwei, vorzugsweise genau zwei,
der Gelenke auf. Die Gelenke gewährleisten eine besonders reibungsarme Verlagerung
und sind besonders robust gegenüber Verschmutzungen.
[0028] Vorzugsweise ist das Visieranschlussmittel mittels eines Kopplungselements an dem
Helmanschluss angebracht. Über ein erstes Gelenk kann das Kopplungselement an dem
Helmanschlussmittel angebracht sein. Das Visieranschlussmittel kann über ein zweites
Gelenk an dem Kopplungselement angebracht sein. Vorzugsweise sind die Drehachsen dieser
beiden Gelenke parallel zu einander orientiert und/oder beabstandet zueinander positioniert.
Ein Abstand zwischen den Drehachsen dieser Gelenke liegt vorzugsweise in einem Bereich
von 3 mm bis 15 mm, insbesondere von 5 mm bis 10 mm.
[0029] Eine Vorrichtung nach Anspruch 9 gewährleistet das Verlagern des Visiers an dem Helm
in einer besonders bedienerfreundlichen Weise. Durch das Verlagern des Visieranschlussmittels
zwischen der Verschlussstellung und der Transferstellung mit der im Wesentlichen linearen
Verlagerungsbewegung kann das Visier zunächst von dem Kopf des Benutzers von der Vorderseite
des Helms weg bewegt werden. Ein Spalt zwischen dem Helm und dem Visier kann somit
vermieden werden. Das Visier kann weitestgehend dicht auf der Nase des Benutzers aufliegen.
Ein zum Verlagern des Visiers aus der Verschlussstellung erforderliche Bewegungsfreiraum
muss entsprechend nicht vorgehalten werden. Der Winkel, um den das Visieranschlussmittel
beim Verlagern zwischen der Verschlussstellung und der Transferstellung relativ zu
dem Helmanschlussmittel geschwenkt wird, liegt vorzugsweise in einem Bereich von 0°
bis 10°, insbesondere in einem Bereich von 2° bis 10°.
[0030] Eine Vorrichtung nach Anspruch 10 gewährleistet das Verlagern des Visiers an dem
Helm in besonders komfortabler Weise. Das Verlagern des Visieranschlussmittels zwischen
der Verschlussstellung und der Transferstellung erfolgt vorzugweise rein linear, insbesondere
rein geradlinig. Das Visier kann somit auf kürzestem Weg vor den Helm, also in die
Transferposition, verlagert werden, um aus dieser Position über den Helm, also in
die Offenstellung, geführt zu werden.
[0031] Eine Vorrichtung nach Anspruch 11 ist besonders komfortabel handhabbar. Vorzugweise
das Führungsmittel dazu ausgebildet, das Visieranschlussmittel relativ zu dem Helmanschlussmittel
zwischen der Transferstellung und der Offenstellung ausschließlich rotatorisch, insbesondere
kreisbogenförmig zu verlagern. Vorzugsweise erfolgt an der Transferstellung ein Übergang
der Verlagerungsbewegung zwischen einer translatorischen Bewegung, insbesondere einer
rein translatorischen Bewegung, in eine rotatorische Bewegung, insbesondere eine rein
rotatorische Bewegung.
[0032] Eine Vorrichtung nach Anspruch 12 gewährleistet einen besonders hohen Bedienkomfort.
Der Winkel, um den das Visieranschlussmittel relativ zu dem Helmanschluss verschwenkbar
ist, liegt vorzugweise in einem Bereich von 15° bis 180°, insbesondere von 20° bis
90°, insbesondere von 30° bis 60°, insbesondere von 40° bis 50° und/oder beträgt maximal
180°. Das Führungsmittel ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass das Visier relativ
zu dem Helm zwischen der Transferstellung und der Offenstellung in vertikaler Richtung
um eine Distanz in einem Bereich von 10 mm bis 60 mm, insbesondere von 25 mm bis 50
mm, verlagert wird. Die Verlagerung in vertikaler Richtung kann zumindest anteilig
auch durch eine translatorische Bewegungskomponente des Visiers relativ zu dem Helm
erfolgen.
[0033] Eine Vorrichtung nach Anspruch 13 ist besonders komfortabel bedienbar. Der Griff
kann an dem Visieranschlussmittel und/oder dem Kopplungselement angebracht sein. Der
Griff kann an dem Helmanschlussmittel translatorisch und/oder rotatorisch verlagerbar
angebracht sein. Vorzugsweise ist der Griff an einem Deckel angebracht, insbesondere
einteilig mit diesem ausgebildet. Der Griff und/oder das Führungsmittel sind vorzugsweise
derartig ausgebildet, dass durch das Betätigen des Griffs das Visieranschlussmittel
relativ zu dem Helmanschlussmittel zwischen der Verschlussstellung und der Transferstellung
und/oder zwischen der Offenstellung und der Transferstellung verlagerbar ist. Vorteilhaft
wird hierdurch erreicht, dass zum Verlagern des Visiers an dem Helm das Visier selbst
nicht gegriffen werden muss, wodurch eine Sichtbeeinträchtigung durch Verschmutzungen
vermieden werden kann.
[0034] Eine Vorrichtung nach Anspruch 14 ist besonders komfortabel bedienbar. Dadurch, dass
der Griff relativ zu dem Visieranschlussmittel beweglich gelagert ist, ist zwischen
der Bewegung des Griffs und der Bewegung des Visieranschlussmittels relativ zu dem
Helmanschlussmittel eine Kraftwandlug ermöglicht. Hierdurch kann das Verlagern des
Visieranschlussmittels relativ zu dem Helmanschlussmittel besonders leichtgängig und
kontrolliert erfolgen. Vorzugsweis ist der Griff, insbesondere starr, mit einem zwischen
dem Helmanschlussmittel und dem Visieranschlussmittel wirkenden Kopplungselement verbunden.
[0035] Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Kopfschutzsystem zu verbessern,
insbesondere dessen Bedienbarkeit zu verbessern und eine besonders hohe Sicherheit
im Betrieb zu gewährleisten.
[0036] Diese Aufgabe wird durch ein Kopfschutzsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 15
gelöst. Die Vorteile des Kopfschutzsystems entsprechen den Vorteilen der vorstehend
beschriebenen Vorrichtung. Insbesondere kann das Kopfschutzsystem mit mindestens einem
der Merkmale weitergebildet werden, die vorstehend in Zusammenhang mit der Vorrichtung
beschrieben sind. Das Kopfschutzsystem weist vorzugsweise genau zwei der Vorrichtungen
auf. Je eine der Vorrichtungen ist vorzugsweise an den beiden Seiten des Helms und/oder
des Visiers angeordnet. Mindestens eine, insbesondere sämtliche, Drehachsen der Vorrichtungen
sind vorzugsweise konzentrisch zueinander angeordnet.
[0037] In der Verschlussstellung ist das Visier vorzugsweise flächenbündig mit dem Helm,
insbesondere einer Helmschale angeordnet. In der Offenstellung ist das Visier vorzugsweise
oberhalb seiner Anordnung in der Verschlussstellung angeordnet und/oder oberhalb einer
Außenfläche des Helms, insbesondere der Helmschale, angeordnet.
[0038] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Kopfschutzsystems mit einem Helm, einem Visier und einer
Vorrichtung zum Verlagern des Visiers an dem Helm, wobei die Vorrichtung in einer
Verschlussstellung angeordnet ist und wobei ein Führungsmittel der Vorrichtung von
einem Deckel verdeckt ist,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Kopfschutzsystems in Fig. 1, wobei der Deckel von der Vorrichtung
abgenommen ist, sodass ersichtlich ist, dass das Führungsmittel eine Kulissenführung
zum Verlagern des Visiers relativ zu dem Helm aufweist,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des Kopfschutzsystems in Fig. 1, wobei die Vorrichtung in einer
Transferstellung, zwischen der Verschlussstellung und einer Offenstellung angeordnet
ist,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht des Kopfschutzsystems in Fig. 1, wobei die Vorrichtung in der Offenstellung
angeordnet ist,
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung des energetischen Potentials von Antriebskräften und/oder
Antriebsmomenten entlang eines Bewegungsverlaufs des Visiers relativ zu dem Helm,
welche von mindestens einem Vorspannmittel der Vorrichtung zwischen einem Helmanschlussmittel
und einem Visieranschlussmittel der Vorrichtung bewirkt werden,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht eines Kopfschutzsystems gemäß einer weiteren Ausführungsform, wobei
die Vorrichtung in der Verschlussstellung angeordnet ist und wobei das Führungsmittel
zwei Gelenke zum rotatorischen Verlagern des Visiers relativ zu dem Helm um zwei parallel
und exzentrisch zueinander angeordnete Drehachsen aufweist,
- Fig. 7
- eine Rückansicht der Vorrichtung in Fig. 6,
- Fig. 8
- eine Explosionsdarstellung der Vorrichtung in Fig. 6,
- Fig. 9
- eine Seitenansicht des Kopfschutzsystems in Fig. 6, wobei die Vorrichtung in der Transferstellung
angeordnet ist,
- Fig. 10
- eine Rückansicht der Vorrichtung in Fig. 9,
- Fig. 11
- eine Seitenansicht des Kopfschutzsystems in Fig. 6, wobei die Vorrichtung in der Offenstellung
angeordnet ist,
- Fig. 12
- eine Rückansicht der Vorrichtung in Fig. 11,
- Fig. 13
- eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Verlagern eines Visiers an einem Helm gemäß
einer weiteren Ausführungsform, wobei die Vorrichtung in der Verschlussstellung angeordnet
ist und wobei das Führungsmittel eine Kulissenführung zum Verlagern des Visiers relativ
zu dem Helm aufweist und,
- Fig. 14
- eine Seitenansicht der Vorrichtung in Fig. 13, wobei die Vorrichtung in der Transferstellung
angeordnet ist, und
- Fig. 15
- eine Seitenansicht der Vorrichtung in Fig. 13, wobei die Vorrichtung in der Offenstellung
angeordnet ist.
[0039] Anhand der Fig. 1 bis Fig. 5 ist ein Kopfschutzsystem 1 gemäß einer ersten Ausführungsform
beschrieben. Das Kopfschutzsystem 1 weist einen Helm 2 zum Schutz des Kopfs und eine
Visier 3 zum Schutz des Gesichts, insbesondere der Augen, auf. Das Visier 3 ist mittels
zweier Vorrichtungen 4 verlagerbar an dem Helm angebracht. Die beiden Vorrichtungen
4 sind an dem Helm 2 symmetrisch, insbesondere symmetrisch zu einer parallel zur Blickrichtung
des Benutzers orientierten Vertikalebene, vorzugsweise beidseitig, angeordnet.
[0040] Der Helm 2 umfasst eine Helmschale 5, einen nicht dargestellten Stoßabsorber und
einen nicht dargestellten Kinnriemen.
[0041] Das Visier 3 weist ein sich über beide Augen durchgängig erstreckendes Sichtglas
6 auf. Das Sichtglas 6 ist in einem Visierrahmen 7 gehalten. In der Verschlussstellung,
in der das Visier 3 geschlossen ist, ist das Visier 3 hinsichtlich seiner Außenkontur
flächenbündig zur Außenkontur des Helms 2, insbesondere der Helmschale 5, angeordnet.
[0042] Die beiden Vorrichtung 4 weisen jeweils ein Helmanschlussmittel 8, ein Visieranschlussmittel
9, ein Führungsmittel 10 und ein einziges Vorspannmittel 11 auf. Das Helmanschlussmittel
8 ist fest, insbesondere dauerhaft, mit dem Helm 2, insbesondere der Helmschale 5,
verbunden. Das Visieranschlussmittel 9 ist fest, insbesondere dauerhaft, mit dem Visierrahmen
7 verbunden. Ein Deckel 12 der Vorrichtung 4 überdeckt das Helmanschlussmittel 8 und
das Visieranschlussmittel 9 zumindest anteilig und das Führungsmittel 10 vollständig.
[0043] Das Führungsmittel 10, das in den Fig. 2 bis Fig. 4 weiter im Detail dargestellt
ist, ist zum geführten Verlagern des Visieranschlussmittels 9 relativ zu dem Helmanschlussmittel
8 ausgebildet. Das Führungsmittel 10 umfasst eine Kulissenführung mit einer ersten
Führungskulisse 13 und einer zweiten Führungskulisse 14. Die beiden Führungskulissen
13, 14 weisen jeweils ein Führungselement 15, 16 und einen verschiebbar darin oder
daran gelagerten Führungskörper 17, 18 auf. Das erste Führungselement 15 ist als geradliniger
Führungsschlitz, insbesondere in Form eines Langlochs, in dem Helmanschlussmittel
8 ausgebildet. Der erste Führungskörper 17 ist als Bolzen, insbesondere als Zapfen,
an dem Visieranschlussmittel 9 ausgebildet. Das zweite Führungselement 16 ist als
Führungsrahmen mit einem linearen und einem kreissektorförmigen Abschnitt an dem Helmanschlussmittel
8 ausgebildet. Der zweite Führungskörper 18 ist als riegelförmiger Abschnitt des Visieranschlussmittels
9 ausgebildet, an dem auch der erste Führungskörper 17 angebracht ist.
[0044] Das Führungsmittel 10, insbesondere die beiden Führungskulissen 13, 14, sind derart
ausgebildet, dass das Visieranschlussmittel 9 relativ zu dem Helmanschlussmittel 8
zwischen der Verschlussstellung und einer Transferstellung geradlinig verschiebbar.
Ferner ist das Führungsmittel 10, insbesondere sind die Führungskulissen 13, 14, derart
ausgebildet, dass das Visieranschlussmittel 9 relativ zu dem Helmanschlussmittel 8
zwischen der Transferstellung und einer Offenstellung, in der das Visier 3 geöffnet
ist, drehbar gelagert ist. Die Transferstellung ist zwischen der Offenstellung und
der Verschlussstellung angeordnet. Aus der Transferstellung kann das Visieranschlussmittel
9 relativ zu dem Helmanschlussmittel 8 sowohl geradlinig in Richtung der Verschlussstellung
als auch rotatorisch in Richtung der Offenstellung verlagert werden.
[0045] Zwischen der Verschlussstellung und der Transferstellung ist das Visieranschlussmittel
9 relativ zu dem Helmanschlussmittel 8 entlang einer Blickrichtung des Benutzers um
eine Führungslänge d in einem Bereich vom 5 mm bis 30 mm, insbesondere von 15 mm bis
25 mm, verlagerbar. Zwischen der Transferstellung und der Offenstellung ist das Visieranschlussmittel
9 relativ zu dem Helmanschlussmittel 8 um einen Führungswinkel α in einem Bereich
von 25° bis 90°, insbesondere von 35° bis 60°, schwenkbar.
[0046] Das Führungsmittel 10 weist einen Führungswiderstand 19 auf, welcher insbesondere
zum ertastbaren Erfassen der Transferstellung durch den Benutzer ausgebildet ist.
Der Führungswiderstand 19 umfasst zwei an dem Helmanschlussmittel 8, insbesondere
an dem zweiten Führungselement 16, angeordnete, insbesondere elastisch ausgebildete
oder gelagerte, Rastnasen 20, welche mit einem an dem Visieranschlussmittel 9 ausgebildeten
Raststeg 21 zusammenwirken. Der Führungswiderstand 19 ist derart ausgebildet, dass
zum Verlagern des Visieranschlussmittels 9 relativ zu dem Helmanschlussmittel 8 zwischen
der Verschlussstellung und der Transferstellung, insbesondere unmittelbar an die Transferstellung
angrenzend, eine Widerstandskraft zu überwinden ist. Hierdurch wird die Transferstellung
von dem Benutzer taktil erfassbar gekennzeichnet.
[0047] Zum Begrenzen der Verlagerbarkeit des Visieranschlussmittels 9 relativ zu dem Helmanschlussmittel
8 in der Verschlussstellung weist das Führungsmittel 10 einen ersten Endanschlag 22
auf. Zum Begrenzen der Verlagerbarkeit in der Offenstellung weist das Führungsmittel
10 einen zweiten Endanschlag 23 auf. Beide Endanschläge 22, 23 sind durch die zweite
Führungskulisse 14 gebildet.
[0048] Das einzige Vorspannmittel 11 ist in Form einer Zugfeder aus einem gummi-elastischen
Material, insbesondere in Form eines Gummibands, ausgebildet. Das Vorspannmittel 11
wirkt zwischen dem Visieranschlussmittel 9 und dem Helmanschlussmittel 8, insbesondere
zwischen zwei daran angeordneten Ankerelementen 24, 25. Die von dem Vorspannmittel
11 ausgeübte Vorspannkraft F wirkt zwischen dem ersten Ankerelement 24 und dem zweiten
Ankerelement 25.
[0049] Zwischen der Transferstellung und der Offenstellung ist das Visieranschlussmittel
9 relativ zu dem Helmanschlussmittel 8 um eine Drehachse 26 schwenkbar. Die Drehachse
26 ist konzentrisch zu dem ersten Führungskörper 17, insbesondere dem Führungszapfen,
und zu dem kreissektorförmigen Abschnitt des zweiten Führungselements 16 angeordnet.
Die Vorspannkraft F wirkt exzentrisch zu der Drehachse 26 auf das Visieranschlussmittel
9. Ein Abstand b zwischen dem Vektor der Vorspannkraft F und der Drehachse 26 liegt
in einem Bereich von 2 mm bis 20 mm, insbesondere beträgt dieser 5 mm.
[0050] Die Vorspannkraft F bewirkt in der Transferstellung eine Antriebskraft F
A zwischen dem Helmanschlussmittel 8 und dem Visieranschlussmittel 9, welche das Visieranschlussmittel
9 in die Verschlussstellung vorspannt, also in die Verschlussstellung überführen möchte.
Die Antriebskraft F
A weist eine parallel zu der Bewegungsbahn zwischen der Verschlussstellung und der
Transferstellung orientierte Kraftkomponente ist. Ferner bewirkt die Vorspannkraft
F in der Transferstellung ein Antriebsmoment M
A zwischen dem Helmanschlussmittel 8 und dem Visieranschlussmittel 9, welches das Visieranschlussmittel
9 in die Offenstellung vorspannt, also in die Offenstellung überführen möchte. Das
Antriebsmoment M
A begünstigt eine Drehbewegung aus der Transferstellung in die Offenstellung. Hierdurch
wird das in der Transferstellung angeordnete Visieranschlussmittel 9 sowohl in Richtung
der Verschlussstellung als auch in Richtung der Offenstellung vorgespannt. In der
Transferstellung ist die Vorspannkraft F, insbesondere sind die Antriebskraft F
A und das Antriebsmoment M
A, maximal.
[0051] Die Funktionsweisen des Kopfschutzsystems 1 und der Vorrichtung 4 sind wie folgt:
Das Kopfschutzsystem 1 ist am Kopf des Benutzers angebracht und das Visier 3 sowie
das Visieranschlussmittel 9 befinden sich in der Verschlussstellung. Das Vorspannmittel
11 ist gespannt und erzeugt die Vorspannkraft F.
[0052] Zum Verlagern des Visiers 3 in die Offenstellung kann das Visier 3 mit der Hand an
dem Visierrahmen 7 gegriffen und nach vorne, insbesondere in Blickrichtung des Benutzers,
verlagert werden. Hierbei wird das Visieranschlussmittel 9 entgegen der von dem Vorspannmittel
11 zwischen dem Helmanschlussmittel 8 und dem Visieranschlussmittel 9 bewirkten Antriebskraft
F
A linear in Richtung der Transferstellung verlagert. Hierbei wird das Visier 3, insbesondere
das Visieranschlussmittel 9, an dem Führungsmittel 10, insbesondere entlang der Führungskulissen
13, 14, zwischen der Verschlussstellung und der Transferstellung geradlinig geführt.
Vor dem Erreichen der Transferstellung muss die von dem Führungswiderstand 19 bewirkte
Widerstandskraft überwunden werden. Hierbei werden die Rastnasen 20 elastisch verformt,
bis der Raststeg 21 an den Rastnasen 20 vorbeigleiten kann. Das Visier 3, insbesondere
das Visieranschlussmittel 9, befindet sich in der Transferstellung. Die Antriebskraft
F
K, welche das Visieranschlussmittel 9 in die Verschlussstellung vorspannt, ist maximal.
In der Transferstellung liegt die Antriebskraft F
K vorzugsweise in einem Bereich von 5 N bis 20 N.
[0053] In der Transferstellung gibt das Führungsmittel 10 eine Schwenkbewegung des Visieranschlussmittels
9 relativ zu dem Helmanschlussmittel 8 um die Drehachse 26 frei. Das von dem Vorspannmittel
11 zwischen dem Helmanschlussmittel 8 und dem Visieranschlussmittel 9 bewirkte Antriebsmoment
M
A spannt das Visieranschlussmittel 9 in die Offenstellung vor. In der Transferstellung
ist das Antriebsmoment M
A maximal. Vorzugsweise liegt das Antriebsmoment M
A in der Transferstellung in einem Bereich von 0,01 Nm bis 1 Nm, insbesondere von 0,05
Nm bis 0,2 Nm.
[0054] Der Führungswiderstand 19 gewährleistet, dass die Anordnung des Visiers 3 in der
Transferstellung von dem Benutzer zuverlässig, insbesondere auch beim Betätigen mit
Handschuhen, zuverlässig erfassbar ist. Dadurch, dass das Visieranschlussmittel 9
in der Transferstellung, insbesondere zeitgleich, sowohl in die Verschlussstellung
als auch in die Offenstellung vorgespannt ist, ist der Bedienkomfort nochmals verbessert.
Insbesondere kann das Verlagern des Visieranschlussmittels 9 zwischen der Verschlussstellung
und der Offenstellung über die Transferstellung hinaus besonders zuverlässig und kontinuierlich
erfolgen.
[0055] In der Fig. 5 ist das energetische Potential Φ über der Position x entlang des Bewegungsverlaufs
des Visieranschlussmittels 9 relativ zu dem Helmanschlussmittel 8 für die Antriebskraft
F
A und das Antriebsmoment M
A dargestellt. Die Verschlussstellung ist durch die Ziffer I gekennzeichnet, die Transferstellung
durch die Ziffer II und die Offenstellung durch die Ziffer III.
[0056] In der Verschlussstellung und in der Offenstellung liegt das Visieranschlussmittel
9 an den Endanschlägen 22, 23 an, wodurch das energetische Potential Φ sowohl der
Antriebskraft F
A als auch des Antriebsmoment M
A dort Null beträgt. Zwischen der Verschlussstellung und der Transferstellung kann
keine Drehbewegung des Visieranschlussmittels 9 relativ zu dem Helmanschlussmittel
8 in Richtung des Antriebsmoments M
A erfolgen, wodurch das damit verbundene energetische Potential Φ Null bleibt. Dasselbe
gilt gleichermaßen für das energetische Potential aufgrund der Antriebskraft F
A zwischen der Transferstellung und der Offenstellung.
[0057] Aufgrund des Spannens des Vorspannmittels 11 beim Verlagern des Visieranschlussmittels
9 aus der Verschlussstellung in die Transferstellung nimmt das energetische Potential
Φ zunächst sprunghaft und dann stetig ansteigend bis zum Erreichen der Transferstellung
zu. Zwischen der Transferstellung und der Offenstellung ist die lineare Bewegung in
Richtung der Antriebskraft F
A blockiert. Das in der Transferstellung maximale Antriebsmoment M
A nimmt von der Transferstellung in die Offenstellung stetig ab. Gleiches gilt für
das energetische Potential Φ aufgrund des Antriebsmoment M
A, wobei dieses energetische Potential in der Offenstellung aufgrund des Endanschlags
23 zu Null wird.
[0058] Aus der Fig. 5 wird ersichtlich, dass das Vorspannmittel 11 das in der Transferstellung
angeordnete Visieranschlussmittel 9 sowohl in Richtung der Offenstellung als auch
in Richtung der Verschlussstellung vorspannt.
[0059] Anhand der Fig. 6 bis Fig. 12 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des Kopfschutzes
1, insbesondere der Vorrichtung 4, beschrieben. Im Unterschied zu dem vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiel ist das Visier 3 einteilig, insbesondere einstückig, ausgebildet.
Das Visier 3 ist reversibel lösbar mit dem Visieranschlussmittel 9 verbunden. Insbesondere
ist das Visieranschlussmittel 9 direkt in eine Ausnehmung des Visiers 3 eingesetzt.
Die Vorrichtung 4 weist zwei Vorspannmittel 11a, 11b auf, welche als Drehfedern, insbesondere
aus einem Federstahl, ausgebildet sind. Die Vorspannmittel 11a, 11b sind als Spiralfedern
ausgebildet. Das Führungsmittel 10 ist zum rein gelenkigen Verbinden des Visieranschlussmittels
9 mit dem Helmanschlussmittel 8 ausgebildet. Das Führungsmittel 10 umfasst also keine
Kulissenführung. Ferner weist die Vorrichtung 4 einen Griff 27 zum Verlagern der Vorrichtung
4, insbesondere des Visieranschlussmittels 9, aus der Verschlussstellung in die Transferstellung,
insbesondere in die Offenstellung, auf. Der Griff 27 ist einteilig, insbesondere stoffschlüssig,
mit dem Deckel 12 ausgebildet.
[0060] Das Visieranschlussmittel 9 ist mit dem Helmanschlussmittel 8 über ein Kopplungselement
28 verbunden. Der Deckel 12 mit dem Griff 27 ist mittels eines Befestigungsbolzens
29 und eines Achsbolzens 30 starr mit dem Kopplungselement 28 verbunden. Über den
Achsbolzen 30 sind der Deckel 12 und das Kopplungselement 28 um eine erste Drehachse
26a drehbar an dem Helmanschlussmittel 8 gelagert. Das ringförmig ausgebildete Visieranschlussmittel
9 ist an dem Kopplungselement 28 um eine zweite Drehachse 26b drehbar gelagert. Die
zweite Drehachse 26b ist parallel zu der ersten Drehachse 26a orientiert. Ein Achsabstand
c zwischen den beiden Drehachsen 26a, 26b liegt in einem Bereich von 3 mm bis 15 mm,
insbesondere beträgt dieser 5 mm.
[0061] Das Führungsmittel 10 umfasst zwei Gelenke 31a, 31b mit den beiden Drehachsen 26a,
26b und eine Führungseinheit 32. Die Führungseinheit 32 umfasst eine Führungskante
33 und einen Führungskörper 34. Die Führungskante 33 ist durch das Helmanschlussmittel
8 ausgebildet und zum einseitigen Führen des Führungskörpers 34 ausgebildet. Der Führungskörper
34 ist einteilig, insbesondere stoffschlüssig mit dem Visieranschlussmittel 9 verbunden.
An den beiden Enden der Führungskante 33 sind Endanschläge 22, 23 ausgebildet.
[0062] Das erste Vorspannmittel 11a bewirkt ein Vorspannmoment M
1 und hiermit ein entsprechendes Antriebsmoment M
A,1 um die erste Drehachse 26a zwischen dem Helmanschlussmittel 8 und dem Visieranschlussmittel
9, insbesondere dem Kopplungselement 28. Das zweite Vorspannmittel 11b bewirkt ein
Vorspannmoment M
2 und hiermit ein entsprechendes Antriebsmoment M
A,2 um die zweite Drehachse 26b zwischen dem Visieranschlussmittel 9 und dem Helmanschlussmittel
8, insbesondere dem Kopplungselement 28. Das erste Vorspannmoment M
1 und das zweite Vorspannmoment M
2 sind derart orientiert, dass das Kopplungselement 28 durch beide Antriebsmomente
M
A,1, M
A,2 in die Verschlussstellung vorgespannt ist.
[0063] Die Funktionsweise des Kopfschutzsystems 1 und der Vorrichtung 4 gemäß der vorstehend
beschriebenen Ausführungsform ist wie folgt:
Das Visier 3 und die Vorrichtung 4, insbesondere das Visieranschlussmittel 9, befinden
sich zunächst in der Verschlussstellung, in welcher der Führungskörper 34 an dem ersten
Endanschlag 22 anliegt. Der Griff 27 erstreckt sich von der zweiten Drehachse 26b
in horizontaler Richtung.
[0064] Zum Verlagern des Visieranschlussmittels 9 in die Transferstellung wird der Griff
27 von dem Benutzer mit der Hand nach unten, insbesondere in eine annähernd vertikale
Orientierung, geschwenkt. Hierdurch wird das starr mit dem Griff 27 verbundene Kopplungselement
28 um die erste Drehachse 26a entgegen der Vorspannkraft des ersten Vorspannmittels
11a, insbesondere auch des zweiten Vorspannmittels 11b, geschwenkt. Das gelenkig an
dem Kopplungselement 28 angebrachte Visieranschlussmittel 9 wird von dem Kopplungselement
28 mitgenommen. Der an dem Visieranschlussmittel 9 angebrachte Führungskörper 34 ist
mittels des zweiten Vorspannmittels 11b an die Führungskante 33 vorgespannt. Der Führungskörper
34 gleitet entlang der Führungskante 33 in die Transferstellung.
[0065] In der Transferstellung bewirkt das erste Vorspannmittel 11a das Antriebsmoment M
A,1, welches das Visieranschlussmittel 9 über das Kopplungselement 28 in die Verschlussstellung
vorspannt. Ferner bewirkt das zweite Vorspannmittel 11b das Antriebsmoment M
A,2, welches das Visieranschlussmittel 9 in die Offenstellung vorspannt.
[0066] Dadurch, dass der Griff 27 in der Transferstellung von dem Benutzer noch gehalten
wird, ist eine Rückführung des Visieranschlussmittels 9 in die Verschlussstellung
verhindert. Das zweite Vorspannmittel 11b bewirkt das Verlagern des Visieranschlussmittels
9 in die Offenstellung. In der Offenstellung liegt der Führungskörper 34 an dem zweiten
Endanschlag 23 an.
[0067] In der Transferstellung ist das energetische Potential Φ einer Verlagerungsbewegung
in die Verschlussstellung bzw. in die Offenstellung aufgrund der beiden Antriebsmomente
M
A,1, M
A,2 ungleich Null. In der Verschlussstellung und in der Offenstellung ist das jeweilige
energetische Potential Null.
[0068] Anhand der Fig. 13 bis Fig. 15 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel beschrieben.
Im Unterschied zu der ersten beschriebenen Ausführungsform ist das Vorspannmittel
11 nicht als Zugfeder, sondern als Biegefeder ausgebildet. Das einzige Vorspannmittel
11 ist einteilig, insbesondere ohne stoffliche Trennung, ausgebildet und umfasst zwei
Funktionsabschnitte 35a, 35b. Der erste Funktionsabschnitt 35a bewirkt in der Art
einer Druckfeder über zwei Schenkel 36a, 36b eine Vorspannkraft F und hierdurch eine
entsprechende Antriebskraft F
A zwischen dem Helmanschlussmittel 8 und dem Visieranschlussmittel 9 zum Verlagern
des Visieranschlussmittels 9 in die Verschlussstellung.
[0069] Der zweite Funktionsabschnitt 35b bewirkt ein Vorspannmoment M und hierdurch ein
entsprechendes Antriebsmoment M
A zwischen dem Helmanschlussmittel 8 und dem Visieranschlussmittel 9 zum Vorspannen
des Visieranschlussmittels 9 in die Offenstellung. In der Transferstellung ist das
Visieranschlussmittel 9 mittels des Vorspannmittels 11 sowohl in die Verschlussstellung
als auch in die Offenstellung vorgespannt.
[0070] Dadurch, dass das Vorspannmittel 11 einteilig ausgebildet ist, jedoch das bisherige
Anschlussmittel 9 sowohl in die Verschlussstellung als auch in die Offenstellung vorspannt
und hierzu die Vorspannkraft F als auch das Vorspannmoment M auf das Visieranschlussmittel
9 ausübt, ist die Vorrichtung 4 konstruktiv besonders einfach im Aufbau und wirtschaftlich
herstellbar.
[0071] Die Funktionsweise des Kopfschutzsystems 1 und der Vorrichtung 4 entspricht der Funktionsweise
des Kopfschutzsystems 1 und der Vorrichtung 4 gemäß den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen.
[0072] Den obigen Ausführungsformen ist insbesondere gemeinsam, dass deren Führungsmittel
10 einen Bewegungsverlauf des Visieranschlussmittels 9 relativ zu dem Helmanschlussmittel
8 gewährleistet, welcher in der Transferstellung einen Knick 37 aufweist. Insbesondere
hierdurch wird erreicht, dass das Visieranschlussmittel 9 in der Transferstellung
sowohl in Richtung der Verschlussstellung als auch in Richtung der Offenstellung vorspannbar
ist.
[0073] Das Kopfschutzsystem 1 und die Vorrichtung 4 gewährleisten vorteilhaft, dass das
Visier 3 bzw. das jeweilige Visieranschlussmittel 9 relativ zu dem Helm 2 bzw. dem
Helmanschlussmittel 8 besonders zuverlässig, kontinuierlich und komfortabel zwischen
der Verschlussstellung und der Offenstellung verlagerbar sind. Das Führungsmittel
10 und das Vorspannmittel 11 sind zudem besonders einfach im Aufbau, wodurch die Vorrichtung
4 und das Kopfschutzsystem 1 besonders wirtschaftlich herstellbar sind.
1. Vorrichtung (4), insbesondere Visiermechanismus, zum Verlagern eines Visiers (3) an
einem Helm (2), aufweisend
1.1. ein Helmanschlussmittel (8) zum Verbinden der Vorrichtung (4) mit dem Helm (2),
1.2. ein Visieranschlussmittel (9) zum Verbinden der Vorrichtung (4) mit dem Visier
(3),
1.3. ein Führungsmittel (10) zum geführten Verlagern des Visieranschlussmittels (9)
relativ zu dem Helmanschlussmittel (8) zwischen
1.3.1. einer Verschlussstellung, in der das Visier (3) geschlossen ist,
1.3.2. einer Offenstellung, in der das Visier (3) geöffnet ist, und
1.3.3. einer Transferstellung, zwischen der Verschlussstellung und der Offenstellung,
und
1.4. mindestens ein Vorspannmittel (11, 11a, 11b) zum Vorspannen des in der Transferstellung
angeordneten Visieranschlussmittels (9) in Richtung der Verschlussstellung und in
Richtung der Offenstellung.
2. Vorrichtung (4) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein einziges Vorspannmittel (11).
3. Vorrichtung (4) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine von dem mindestens einen Vorspannmittel (11, 11a, 11b) erzeugte Vorspannkraft
(F) und/oder ein von dem mindestens einen Vorspannmittel (11, 11a, 11b) erzeugtes
Vorspannmoment (M1, M2) in der Transferstellung maximal sind.
4. Vorrichtung (4) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Transferstellung das mindestens eine Vorspannmittel (11, 11a, 11b) zwischen
dem Helmanschlussmittel (8) und dem Visieranschlussmittel (9) eine Antriebskraft (FA) und ein Antriebsmoment (MA) bewirkt.
5. Vorrichtung (4) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Transferstellung ein erstes Vorspannmittel (11a) zwischen dem Helmanschlussmittel
(8) und dem Visieranschlussmittel (9) eine erste Antriebskraft (FA) und/oder ein erstes Antriebsmoment (MA, MA,1) in Richtung der Verschlussstellung bewirkt und ein zweites Vorspannmittel (11b)
eine zweite Antriebskraft (FA) und/oder ein zweites Antriebsmoment (MA,2) zwischen dem Helmanschlussmittel (8) und dem Visieranschlussmittel (9) in Richtung
der Offenstellung bewirkt.
6. Vorrichtung (4) nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Bewegungsverlauf des Visieranschlussmittel (9) relativ zu dem Helmanschlussmittel
(8) in der Transferstellung einen Knick (37) aufweist.
7. Vorrichtung (4) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel (10) mindestens eine Kulissenführung (13, 14) zum geführten Verlagern
des Visieranschlussmittels (9) relativ zu dem Helmanschlussmittel (8) aufweist.
8. Vorrichtung (4) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel (10) mindestens ein Gelenk (31a, 31b) zum geführten Verlagern
des Visieranschlussmittels (9) relativ zu dem Helmanschlussmittel (8) aufweist.
9. Vorrichtung (4) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel (10) derart ausgebildet ist, dass das Visieranschlussmittel (9)
beim Verlagern zwischen der Verschlussstellung und der Transferstellung um einen Winkel
(α) von maximal 5° relativ zu dem Helmanschlussmittel (8) geschwenkt wird.
10. Vorrichtung (4) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel (10) zum rein translatorischen, geradlinigen Verlagern des Visieranschlussmittels
(9) relativ zu dem Helmanschlussmittel (8) zwischen der Verschlussstellung und der
Transferstellung ausgebildet ist.
11. Vorrichtung (4) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel (10) zum Schwenken des Visieranschlussmittels (9) relativ zu dem
Helmanschlussmittel (8) zwischen der Transferstellung und der Offenstellung ausgebildet
ist.
12. Vorrichtung (4) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel (10) zum Schwenken des Visieranschlussmittels (9) relativ zu dem
Helmanschlussmittel (8) zwischen der Transferstellung und der Offenstellung um einen
Winkel (α) von mindestens 15° ausgebildet ist.
13. Vorrichtung (4) nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Griff (27) zum Verlagern des Visiers (3) zwischen der Verschlussstellung und
der Offenstellung.
14. Vorrichtung (4) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Griff (27) relativ zu dem Visieranschlussmittel (9) beweglich gelagert ist.
15. Kopfschutzsystem (1), aufweisend
15.1. einen Helm (2) und/oder ein Visier (3), und
15.2. mindestens eine Vorrichtung (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, welche mittels
des Helmanschlussmittels (8) mit dem Helm (2) verbunden ist und/oder mittels des Visieranschlussmittels
(9) mit dem Visier (3) verbunden ist.