[0001] Die Erfindung betrifft einen Saugroboter gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Der Saugroboter zur autonomen Reinigung besitzt ein Gehäuse, welches einen Innenraum
begrenzt, sowie ein Gebläse zur Erzeugung eines Saugluftstroms. Mittels des Saugluftstroms
können auf der Bodenfläche befindliche Schmutzpartikel durch einen am Gehäuse angeordneten
Saugmund des Saugroboters mobilisiert und zu einem Behälter transportiert werden,
welcher im Innenraum des Gehäuses angeordnet ist. Zur Führung des Saugluftstroms besitzt
der Saugroboter einen Saugkanal, der den Saugmund unter Zwischenschaltung des Behälters
strömungsmäßig mit dem Gebläse verbindet.
[0003] Saugroboter der vorstehend beschriebenen Art sind in dem Stand der Technik in einer
Vielzahl bereits bekannt. Typischerweise besitzen gattungsgemäße Saugroboter einen
im Innenraum des Gehäuses angeordneten Fahrantrieb, mittels dessen Rollen, welche
üblicherweise an einer Unterseite des Gehäuses angeordnet sind, angetrieben werden
können, um den Saugroboter in Bewegung zu versetzen. Um die Reinigung der Bodenfläche
zusätzlich zu verbessern, weisen die bekannten Saugroboter üblicherweise eine Hauptbürste
auf, welche in einem Bereich nah am Saugmund angeordnet ist. In aller Regel besitzen
Saugroboter der vorstehend beschriebenen Art zudem Sensoren, mittels derer in dem
Raum befindliche Hindernisse, insbesondere Möbel, erfasst werden können. Mittels einer
im Innenraum des Saugroboters angeordneten Steuereinrichtung wird in Abhängigkeit
einer durch die Sensoren erfassten Raumgeometrie eine Fahrtrichtung des Saugroboters
angepasst.
[0004] Problematisch ist bei den bekannten Saugrobotern, dass in Randbereichen und Ecken
des Raums befindliche Schmutzpartikel nicht erfasst werden. Hierzu gibt es im Stand
der Technik bereits Lösungen, wie beispielsweise Saugroboter mit rotierenden Seitenbürsten,
wobei diese das Problem mit sich bringen, dass die Seitenbürsten einen zusätzlichen
Motor benötigen. Ein zusätzlicher Motor bedingt eine erhöhte elektrische Leistung,
die wiederum den Akku des Saugroboters belastet und in einer geringeren Akkulaufzeit
pro Reinigungsfahrt endet. Auch besteht bei rotierenden Seitenbürsten das Problem,
dass sich die Borstenbüschel der Seitenbürsten in tiefen Teppichen verzwirbeln und
stecken bleiben. Ferner schränken Seitenbürsten den Saugroboter im Hinblick auf seine
Mobilität ein, wie beispielsweise beim Überwinden von Teppichen.
[0005] Des Weiteren ist es aus dem Stand der Technik bekannt, die Randreinigung mit Hilfe
eines gesteigerten Luftstroms zu verbessern. Dabei wird die Saugöffnung des Saugroboters
so vergrößert, dass sie möglichst weit an eine Außenkante des Saugrobotergehäuses
reicht, so dass der Saugstrom bis an den Rand und die Ecken des Raums gelangt und
den dort befindlichen Schmutz aufsaugen kann. Allerdings ist die erhöhte Saugleistung
aufgrund einer verhältnismäßig großen Saugöffnung in der Regel nicht ausreichend,
um ein zufriedenstellendes Ergebnis im Rand- und Eckbereich zu erzielen. Darüber hinaus
wird für eine erhöhte Saugleistung eine erhöhte elektrische Leistung des Saugroboters
benötigt, was letztlich wieder eine geringere Akkulaufzeit pro Reinigungsfahrt mit
sich bringt.
[0006] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Saugroboter bereitzustellen,
bei dem die Reinigung von Rand- und Eckbereichen gegenüber dem Stand der Technik optimiert
ist.
[0007] Die vorstehende Aufgabe wird ausgehend von einem Saugroboter der eingangs beschriebenen
Art mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben
sich aus den zugehörigen Unteransprüchen.
[0008] Der erfindungsgemäße Saugroboter ist gekennzeichnet durch einen Nebenluftkanal, der
in eine in einem Bereich einer Außenkante des Gehäuses angeordnete Saugöffnung mündet.
Dabei ist der Nebenluftkanal unter Zwischenschaltung des Behälters strömungsmäßig
mit dem Gebläse verbunden, sodass der mittels des Gebläses erzeugte Saugluftstrom
zusätzlich zu dem Saugmund des Saugkanals auch an der Saugöffnung des Nebenluftkanals
wirkt und auf diese Weise Schmutzpartikel unter Wirkung des Saugluftstroms an der
Saugöffnung des Nebenluftkanals aufnehmbar und mittels des Nebenluftkanals unmittelbar
oder mittelbar zu dem Behälter beförderbar sind.
[0009] Der erfindungsgemäße Saugroboter hat viele Vorteile. Die erfindungsgemäß vorgesehene
zusätzliche Saugöffnung erhöht gezielt die Reinigungsleistung im Rand- oder Eckbereich
eines Raumes, ohne - im Vergleich zu einem vergrößerten Saugmund aus dem Stand der
Technik - den Saugmund überproportional vergrößern zu müssen. Demnach ist die zusätzlich
benötigte elektrische Energie, die für die Erzeugung eines Saugluftstroms zur Speisung
des Saugmundes und der Saugöffnung erforderlich ist, gemäß der vorliegenden Erfindung
deutlich geringer, so dass die Akkulaufzeit pro Reinigungsvorgang gegenüber einem
Saugroboter ohne verbesserte Rand- und Eckreinigung nur geringfügig sinkt. Gegenüber
den aus dem Stand der Technik bekannten Saugrobotern mit verbesserter Rand- und Eckreinigung
ist die Akkulaufzeit des erfindungsgemäßen Saugroboters signifikant erhöht. Der Nebenluftkanal
kann beispielsweise von einem Rohr gebildet werden, wobei ein im Bereich der Außenkante
des Gehäuses befindliches Ende des Rohrs die Saugöffnung bildet. Das Rohr kann einen
runden oder einen eckigen Querschnitt aufweisen. Selbstverständlich kann der Nebenluftkanal
auch auf andere Weise aufgebaut sein.
[0010] Durch das erfindungsgemäße Vorsehen des Nebenluftkanals kann auf die Anordnung von
Seitenbürsten verzichtet werden, wodurch der Verschleiß von Seitenbürsten und der
damit in Verbindung stehende Wartungs- und Austauschaufwand entfällt. Ferner entfällt
auch die Notwendigkeit eines zusätzlichen Motors für die Seitenbürsten und die Mobilität
des erfindungsgemäßen Saugroboters ist gegenüber einem Saugroboter mit Seitenbürsten
erhöht.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Nebenluftkanal
in den Saugmund mündet, was bedeutet, dass die Schmutzpartikel von dem Nebenluftkanal
mittelbar zu dem Behälter befördert werden, nämlich unter Zwischenschaltung des Saugmundes
und des Saugkanals. Anders ausgedrückt werden die Schmutzpartikel an der Saugöffnung
erfasst und über den Nebenluftkanal, den Saugmund und den Saugkanal zu dem Behälter
befördert. Diese Ausgestaltung erfordert wenige bauliche Änderungen gegenüber einem
herkömmlichen Saugroboter ohne Rand- und Eckreinigung, so dass sich der erfindungsgemäße
Saugroboter durch eine einfache und günstige Herstellung auszeichnet.
[0012] Eine vorzugsweise Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Nebenluftkanal
auf einer zu der Bodenfläche weisenden Seite offen ausgebildet ist. Hierdurch wird
der Gefahr eines Verstopfens des Nebenluftkanals durch Schmutz oder durch kleine Gegenstände
entgegengewirkt.
[0013] Gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterentwicklung des erfindungsgemäßen Saugroboters
mündet der Nebenluftkanal nicht in den Saugkanal, sondern direkt in den Behälter.
Das heißt, dass der Nebenluftkanal unmittelbar zu dem Behälter führt, also direkt
und ohne Zwischenschaltung anderer Komponenten. Demnach besitzt der Behälter - im
Gegensatz zu der weiter oben beschriebenen "mittelbaren" Alternative - zwei Verbindungsquerschnitte,
nämlich einen Verbindungsquerschnitt zu dem Saugkanal und einen Verbindungsquerschnitt
zu dem Nebenluftkanal. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass der Nebenluftkanal
im Bedarfsfall direkt an dem Behälter strömungstechnisch zugeschaltet oder abgeschaltet
werden kann, wodurch Strömungsverluste vermeidbar sind.
[0014] Den erfindungsgemäßen Saugroboter weiter ausgestaltend weist dieser mindestens eine
Verstelleinrichtung auf, mindestens ein Verstellelement und einen Verstellantrieb
umfasst, wobei mittels des Verstellelements ein Strömungsquerschnitt des Saugkanals
und/oder ein Strömungsquerschnitt des Nebenluftkanals zumindest teilweise, vorzugsweise
vollständig, verschließbar und/oder freigebbar ist. Demnach kann in Abhängigkeit davon,
wo die Saugleistung benötigt wird, auf die Strömungsquerschnitte des Saugkanals oder
des Nebenluftkanals Einfluss genommen werden.
[0015] Für den Fall, dass der Nebenluftkanal im Behälter mündet, kann ein Verstellelement
vorgesehen sein, das den Strömungsquerschnitt des Nebenluftkanals verschließen beziehungsweise
freigeben kann. In Bereichen von Ecken und Rändern kann der Strömungsquerschnitt des
Nebenluftkanals zusätzlich freigegeben werden, wohingegen er im Flächenbereich verschlossen
wird. So wird die zur Verfügung stehende Saugleistung des Saugroboters individuell
an die vorliegenden Gegebenheiten angepasst.
[0016] Wird die Verstelleinrichtung bei Saugrobotern vorgesehen, dessen Nebenluftkanal in
dem Behälter mündet, sind andere Möglichkeiten eröffnet: Beispielsweise kann bei Fahrten
an Ecken- und Randbereichen vorgesehen sein, dass der Strömungsquerschnitt des Saugkanals
gänzlich von einem entsprechenden Verstellelement verschlossen wird, so dass der gesamte
Saugluftstrom des Gebläses durch den Nebenluftkanal strömt und die Saugleistung des
Saugroboters im Ecken- und Randbereich optimiert ist. Bei der Reinigung außerhalb
der Eckenund Randbereiche ist der Strömungsquerschnitt des Nebenluftkanals durch ein
entsprechendes Verstellelement verschließbar und der Strömungsquerschnitt des Saugkanals
freigebbar, so dass dann eine verbesserte Flächenreinigung gegeben ist. Zu Randbereichen
eines Raums können ebenfalls Bereiche von Trennwänden oder anderen Wandabschnitten
gezählt werden, genauso wie Mobiliar.
[0017] Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass bei Fahrten an Ecken- und Randbereichen
der Strömungsquerschnitt des Saugkanals nur teilweise verschlossen und der Strömungsquerschnitt
des Nebenluftkanals freigegeben wird, so dass durch beide Kanäle Schmutz aufgenommen
wird.
[0018] Als Verstellelement kann beispielsweise eine bewegliche Klappe oder ein Schieber
dienen.
[0019] Die beschriebene Ausgestaltung ist dann zudem besonders von Vorteil, wenn das Verstellelement
von einer an dem Behälter angeordneten Schablone gebildet ist, die zwischen einer
Nebenposition und einer Hauptposition verstellbar ist, wobei die Schablone bei Vorliegen
in ihrer Hauptposition den Strömungsquerschnitt des Saugkanals und bei Vorliegen in
ihrer Nebenposition den Strömungsquerschnitt des Nebenluftkanals zumindest teilweise,
vorzugsweise vollständig, freigibt. Vorteilhafterweise kann das Verstellelement zudem
mindestens eine Zwischenposition, vorzugsweise eine beliebige Vielzahl von Zwischenpositionen,
zwischen der Hauptposition und der Nebenposition einnehmen. Vorteil der erfindungsgemäßen
Schablone ist, dass sie als einzelnes Bauteil zur Einstellung beider Strömungsquerschnitte
herangezogen werden kann.
[0020] Dabei ist es besonders zweckmäßig, wenn die Schablone möglichst flach, nach Art eines
Blechs, ausgebildet ist, wobei eine Mittelebene der Schablone parallel zu einer Wandung
des Behälters verläuft. Eine derartige Schablone führt nur zu einem minimalen Platzverlust
innerhalb des Saugroboters. Die Schablone kann aus einem Kunststoff, einem Karton
oder anderen Materialen bestehen, die für Luft zumindest im Wesentlichen, vorzugsweise
vollständig, undurchlässig sind. Vorteilhafterweise besitzt die Schablone einen Ausschnitt
in Form einer Öffnung, die dem Strömungsquerschnitt des Saugkanals entspricht und
einen Ausschnitt, der dem Strömungsquerschnitt des Nebenluftkanals entspricht. Das
Verstellelement ist mittels des Verstellantriebs parallel zu der Mittelebene der Schablone
verschiebbar. Als praktikabel hat sich die Verschiebung der Schablone in horizontale
oder in vertikale Richtung gezeigt.
[0021] Durch Verschieben der Schablone in die Hauptposition ist die Schablone derart positioniert,
dass der dem Saugkanal zugeordnete Ausschnitt mit dem Strömungsquerschnitt des Saugkanals
zusammenfällt, so dass der Saugkanal vollständig freigegeben ist. In dieser Position
versperrt die Schablone den Strömungsquerschnitt des Nebenluftkanals. Befindet sich
die Schablone in der Nebenposition fällt der dem Nebenluftkanal entsprechende Ausschnitt
mit dem Strömungsquerschnitt des Nebenluftkanals zusammen und der Nebenluftkanal ist
vollständig freigegeben. In der Nebenposition kann die Schablone - je nach gewünschter
Ausführungsform - entweder den Strömungsquerschnitt des Saugkanals vollständig oder
aber nur teilweise versperren. Auch ist es denkbar, dass der Strömungsquerschnitt
bei Vorliegen der Schablone in ihrer Nebenposition vollständig freigegeben ist.
[0022] Gemäß einer vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindung besitzt der Saugroboter mindestens
einen Sensor zur Erfassung von Daten betreffend eine Entfernung einer Außenkante des
Saugroboters zu mindestens einer Wand des Raums sowie eine Steuerungseinrichtung zur
Verarbeitung der erfassten Daten und zur Ansteuerung der Verstelleinrichtung in Abhängigkeit
von den erfassten Daten. Auf diese Weise läuft die Einstellung des Verstellelements
vollständig automatisch ab: Erfasst der Sensor eine Entfernung zu einer Wand, die
auf einen ausreichenden Abstand zu der Wand schließen lässt, verbleibt die Schablone
in der Hauptposition und die Staubpartikel werden über den Saugmund erfasst. Sobald
der Sensor jedoch eine Entfernung zu einer Wand misst, die darauf schließen lässt,
dass der Saugroboter an einem Rand des Raumes angekommen ist, erfolgt eine entsprechende
Datenverarbeitung in der Steuerungseinrichtung sowie eine entsprechende Ansteuerung
des Verstellelements, so dass der Strömungsquerschnitt des Nebenluftkanals freigegeben
wird.
[0023] Detektiert der mindestens eine Sensor eine kurze Entfernung zu zwei Wänden, so nähert
sich der Saugroboter einem Eckenbereich.
[0024] Vorteilhafterweise kann die Steuerungseinrichtung des Saugroboters auf Grundrissdaten
des Raumes zugreifen, um die Reinigungsfahrt in zwei Abschnitte zu unterteilen, nämlich
in einen Abschnitt zur Reinigung der Ecken- und Randbereiche und einen Abschnitt zur
Reinigung eines Innenbereiches. Auf diese Weise ist eine Häufigkeit eines Wechsels
des Verstellelements von der Hauptposition in die Nebenposition und umgekehrt minimiert.
[0025] Es ist gemäß einer vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass der
Nebenluftkanal über das Gehäuse hinaus übersteht, so dass die Saugöffnung so nah wie
möglich an Rand- und Eckenbereiche herangelangen kann.
[0026] Diesbezüglich ist es ferner von Vorteil, wenn der Nebenluftkanal zumindest teilweise
aus Kunststoff oder Gummi besteht und nicht starr sondern flexibel ausgeführt ist,
so dass eine Beschädigung von der Umgebung, wie beispielsweise Wänden oder Mobiliar,
vermieden wird und der Nebenluftkanal an Hindernissen umgeklappt werden bzw. ausweichen
kann. In einer alternativen Ausführungsform kann der Nebenluftkanal zumindest teilweise
auch aus anderen flexiblen Materialien ausgeführt sein.
[0027] Ebenfalls wird die zugrundeliegende Aufgabe mittels eines Verfahrens mit den Merkmalen
des Anspruchs 10 gelöst. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
dass mittels eines Sensors Daten betreffend eine Entfernung einer Außenkante des Saugroboters
zu mindestens einer Wand des Raums erfasst werden und mittels einer Steuerungseinrichtung
die erfassten Daten verarbeitet werden. Ferner steuert die Steuerungseinrichtung die
Verstelleinrichtung in Abhängigkeit der erfassten Daten an, so dass das Verstellelement
derart verstellt wird, dass ein Strömungsquerschnitt des Saugkanals und/oder ein Strömungsquerschnitt
des Nebenluftkanals des Saugroboters zumindest teilweise verschlossen und/oder freigegeben
wird bzw. werden.
[0028] Das erfindungsgemäße Verfahren ist mittels des erfindungsgemäßen Haushalts- oder
Gewerbegeräts besonders einfach durchführbar. Die sich hierdurch ergebenden Vorteile
sind vorstehend bereits dargelegt.
[0029] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen rein schematisch
dargestellt und werden nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Saugroboter,
- Figur 2
- einen Schnitt durch den Saugroboter gemäß Figur 1,
- Figur 3
- eine Frontansicht eines Verstellelements aus Figur 1,
- Figur 4
- eine dreidimensionale Unteransicht eines weiteren erfindungsgemäßen Saugroboters,
- Figur 5
- eine Unteransicht des Saugroboters nach Figur 4,
- Figur 6
- einen Ausschnitt einer Frontansicht des Saugroboters gemäß Figur 4.
- Figur 7
- eine dreidimensionale Unteransicht eines weiteren erfindungsgemäßen Saugroboters,
- Figur 8
- eine Unteransicht des Saugroboter nach Figur 7, und
- Figur 9
- einen Ausschnitt einer Frontansicht des Saugroboters gemäß Figur 7.
[0030] Ein Ausführungsbeispiel, das in den
Figuren 1 bis 3 gezeigt ist, betrifft einen erfindungsgemäßen Saugroboter
1 mit einem Gehäuse
2, das einen Innenraum
3 begrenzt. Das Gehäuse
2 ist in der Draufsicht D-förmig, kann aber auch rund oder andersförmig ausgebildet
sein. Im Innenraum
3 des Saugroboters
1 ist ein Behälter
4 angeordnet, in dem vom Saugroboter
1 erfasste Schmutzpartikel gesammelt werden. Ferner besitzt der Saugroboter
1 ein Gebläse
5 zur Erzeugung eines Saugluftstroms sowie einen Saugmund
6 an einer in der
Figur 2 angedeuteten Bodenfläche
7 zugewandten Unterseite
8 des Gehäuses
2. Der Saugmund 6 ist mittels eines Saugkanals
9 und unter Zwischenschaltung des Behälters
4 strömungsmäßig mit dem Gebläse
5 verbunden, so dass Schmutzpartikel unter Wirkung des Saugluftstroms an dem Saugmund
6 aufgenommen und durch den Saugkanal
9 zu dem Behälter
4 befördert werden.
[0031] Erfindungsgemäß besitzt der Saugroboter
1 gemäß den
Figuren 1 bis 3 einen Nebenluftkanal
10, der ebenfalls unter Zwischenschaltung des Behälters
4 strömungsmäßig mit dem Gebläse
5 verbunden ist. Der Nebenluftkanal
10 weist eine Saugöffnung
11 auf, die sich im Bereich einer Außenkante
12 des Gehäuses
2, insbesondere in einem unteren Eckbereich
13 des Gehäuses
2, befindet. Im Eckbereich
13 des Gehäuses
2 befindliche Schmutzpartikel werden somit mittels eines von dem Saugluftstrom des
Saugkanals
9 unabhängigen Saugluftstroms des Nebenluftkanals
10 an der Saugöffnung
11 erfasst und in das Gehäuse
2 geleitet.
[0032] Der Nebenluftkanal
10 verläuft in der Draufsicht betrachtet in einem ersten Abschnitt schräg ausgehend
von dem Eckbereich
13 bis neben den Saugkanal
9 und von dort parallel neben dem Saugkanal
9 bis hin zum Behälter
4. Anders ausgedrückt verläuft der Nebenluftkanal
10 ausgehend von dem Behälter
4 in Fahrtrichtung
14 des Saugroboters
1 und knickt dann schräg in Richtung zu dem Eckbereich
13 ab.
[0033] Der erfindungsgemäße Saugroboter
1 besitzt eine Verstelleinrichtung
15 mit einem Verstellelement
16 und einem Verstellantrieb, wobei in den Figuren lediglich das Verstellelement
16 zu erkennen ist. Das Verstellelement
16 ist zwischen dem Behälter
4 und dem Saugkanal
9 sowie dem Nebenluftkanal
10 angeordnet und kann so verstellt werden, dass ein Strömungsquerschnitt
17 des Saugkanals
9 und/oder ein Strömungsquerschnitt
18 des Nebenluftkanals
10 verändert werden. Im vorliegenden Beispiel ist das Verstellelement
16 in Form einer flachen, langgestreckten Schablone
19 mit rechteckigem Querschnitt und einer Breite
B, einer Höhe
H und einer Dicke
D ausgebildet, wobei der Querschnitt der Schablone
19 in
Figur 3 gezeigt ist. Die Schablone
19 weist an ihren beiden kurzen Seiten jeweils eine Führung
20 auf, mittels des sie innerhalb des Gehäuse
2 in vertikale Richtung auf und ab bewegt werden kann. Alternativ ist es auch denkbar,
dass die Führungen so vorgesehen sind, dass die Schablone in horizontale Richtung
verschiebbar ist.
[0034] Das Verstellelement
16 weist zwei Öffnungen
21, 22 auf, von denen die erste Öffnung
21 dem Strömungsquerschnitt
17 des Saugkanals
9 und die zweite Öffnung
22 dem Strömungsquerschnitt
18 des Nebenluftkanals
10 entspricht. In Abhängigkeit von der jeweiligen Position des Verstellelements
16 wird der Strömungsquerschnitt
17 des Saugkanals
9 und/oder der Strömungsquerschnitt
18 des Nebenluftkanals
10 teilweise oder gänzlich verschlossen oder freigegeben.
[0035] Ferner besitzt der erfindungsgemäße Saugroboter
1 einen nicht in den Figuren dargestellten Sensor zur Erfassung einer Entfernung zu
mindestens einer Wand eines Raumes sowie eine Steuerungseinrichtung
23 zur Verarbeitung der von dem Sensor erfassten Daten und zur Ansteuerung der Verstelleinrichtung
15 in Abhängigkeit von den erfassten Daten des Sensors. Gelangt der Saugroboter
1 in die Nähe von Rand- und Eckbereichen, wird dies erfasst und die Schablone
19 so verstellt, dass der Strömungsquerschnitt
18 des Nebenluftkanals
10 freigegeben ist und eine verbesserte Ecken- und Randreinigung gegeben ist. Es versteht
sich, dass ebenfalls Entfernungen zu Mobiliar oder anderen Einbauten von dem Sensor
erfasst werden, so dass das Verstellelement
16 bei Annäherung derartiger Bereiche ebenfalls entsprechend verstellt wird.
[0036] Hierbei können zwei Varianten unterschieden werden:
Gemäß der ersten Variante wird der Strömungsquerschnitt
17 des Saugkanals
9 bei Fahrten an Ecken- und Randbereichen mittels der Schablone
19 verschlossen und nur der Strömungsquerschnitt
18 des Nebenluftkanals
10 freigegeben. Bei dieser Variante besteht eine sehr hohe Saugleistung in dem Nebenluftkanal
10, wodurch die Ecken- und Randreinigung optimiert ist.
[0037] Gemäß der zweiten Variante wird der Strömungsquerschnitt
17 des Saugkanals
9 bei Fahrten an Ecken- und Randbereichen nur zu einem gewissen Anteil geschlossen
und der Strömungsquerschnitt
18 des Nebenluftkanals
10 freigegeben. Folglich wird sowohl am Saugmund
6 als auch an der Saugöffnung
11 Schmutz aufgenommen und die Ecken- und Randreinigung ist verbessert.
[0038] Befindet sich der Saugroboter
1 außerhalb von Ecken- und Randbereichen wird dies von dem Sensor wahrgenommen und
die Schablone
19 derart positioniert, dass der Strömungsquerschnitt
18 des Nebenluftkanals
10 geschlossen ist. Die gesamte Leistung des Gebläses
5 steht zur Erzeugung des Saugstroms in dem Saugkanal
9 zur Verfügung, so dass eine verbesserte Flächenreinigung gegeben ist. Es versteht
sich, dass der Saugroboter ebenfalls mehrere Sensoren besitzen kann.
[0039] Ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen Saugroboter
1' ist in den
Figuren 4 bis 6 gezeigt. Die Hauptbestandteile des Saugroboters
1' entsprechen den Hauptbestandteilen des Saugroboters
1 aus den
Figuren 1 bis 3, weshalb für diese Bestandteile dieselben Bezugszeichen benutzt werden. In der
Figur 4 ist zu erkennen, dass in dem Saugmund
6 eine Bürste
24 angeordnet ist, die die Aufnahme von Schmutz unterstützt.
[0040] Im Unterschied zu dem Saugroboter
1 gemäß den
Figuren 1 bis 3 besitzt der Saugroboter
1' gemäß den
Figuren 4 bis 6 einen Nebenluftkanal
10', der ausgehend von seiner Saugöffnung
11' zu dem Saugmund 6 führt und dort mündet. Der Nebenluftkanal
10' besteht aus einem Kanal, wobei ein Ende die Saugöffnung
11' bildet. Die Saugöffnung
11' befindet sich im Bereich der Außenkante
12 des Gehäuses
2' des Saugroboters
1', abermals in einem unteren Eckbereich
13 des Gehäuses
2, wobei der Nebenluftkanal
10' über das Gehäuse
2' hervorsteht. Dies ist gut in der
Figur 6 zu erkennen. In der
Figur 6 ist ebenfalls zu erkennen, dass das Gehäuse
2' im Vertikalschnitt betrachtet eine leicht gerundete Kontur besitzt, so dass eine
Breite des Gehäuses
2' an der Unterseite
8 des Saugroboters
1' kleiner ist als eine Breite desselben in einem darüber befindlichen mittleren Bereich
25. Somit steht der Nebenluftkanal
10' zwar an der Unterseite
8 des Saugroboters
1' über das Gehäuse
2' über, nicht jedoch über eine maximale Ausladung des Gehäuses
2'. Dadurch dass der Nebenluftkanal
10' über das Gehäuse
2' an der Unterseite
8 des Saugroboters
1' vorsteht, ist eine maximale Annäherung der Saugöffnung
11' an Rand-, Eckbereiche und Mobiliar eines Raums möglich.
[0041] Da der Nebenluftkanal
10' im Saugmund
6 mündet, ist er mittelbar mit dem nicht in den
Figuren 4 bis 6 gezeigten Behälter verbunden. Dies bedeutet, dass die von der Saugöffnung
11' aufgenommenen Staubpartikel zunächst in den Saugmund
6 und von dort über den ebenfalls nicht in den Figuren gezeigten Saugkanal in den Behälter
befördert werden. Ferner ist der Nebenluftkanal
10' im vorliegenden Beispiel immer aktiv und sein Strömungsquerschnitt
18' ist nicht verschließbar. Somit wird auch keine zusätzliche Verstelleinrichtung benötigt.
[0042] Alternativ kann jedoch auch eine Verstelleinrichtung mit Verstellelement vorgesehen
sein, das zum Schließen und Öffnen des Strömungsquerschnittes des Nebenluftkanals
geeignet ist.
[0043] Der Nebenluftkanal kann in einer weiteren Alternative zu der Bodenfläche hin geöffnet
ausgebildet sein, so dass einer Gefahr von Verstopfungen entgegengewirkt wird.
[0044] Weiterhin ist der Nebenluftkanal
10' so auszuführen, dass dieser vom Saugmund
6 zum Saugöffnung
11' v-förmig zuläuft, um eine optimale Luftströmung durch den Kanal zu gewährleisten.
[0045] Ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen Saugroboter
1' ist in den
Figuren 7 bis 9 gezeigt. Der Saugroboter
1 entspricht im Wesentlichen der Ausführungsform gemäß den
Figuren 4 bis 6 mit dem Unterschied, dass der Nebenluftkanal 10 von dem Gehäuse 2 des Saugroboters
1 hervorsteht. Dies ermöglicht eine maximale Annäherung der Saugöffnung 11' an Rand-,
Eckbereiche und Mobiliar eines Raums.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- Saugroboter
- 2
- Gehäuse
- 3
- Innenraum
- 4
- Behälter
- 5
- Gebläse
- 6
- Saugmund
- 7
- Bodenfläche
- 8
- Unterseite
- 9
- Saugkanal
- 10
- Nebenluftkanal
- 11
- Saugöffnung
- 12
- Außenkante
- 13
- Eckbereich
- 14
- Fahrtrichtung
- 15
- Verstelleinrichtung
- 16
- Verstellelement
- 17
- Strömungsquerschnitt Saugkanal
- 18
- Strömungsquerschnitt Nebenluftkanal
- 19
- Schablone
- 20
- Führung
- 21
- Erste Öffnung
- 22
- Zweite Öffnung
- 23
- Steuerungseinrichtung
- 24
- Bürste
- 25
- Mittlerer Bereich
- B
- Breite
- H
- Höhe
- D
- Dicke
1. Saugroboter (1, 1') zur autonomen Reinigung von Bodenflächen (7) eines Raums umfassend
- ein Gehäuse (2, 2'), welches einen Innenraum (3) begrenzt,
- einen im Innenraum (3) des Gehäuses (2, 2') angeordneten Behälter (4) zur Aufnahme
von Schmutzpartikeln,
- ein Gebläse (5) zur Erzeugung eines Saugluftstroms,
- mindestens einen am Gehäuse (2, 2') angeordneten Saugmund (6) sowie
- einen Saugkanal (9), der den Saugmund (6) unter Zwischenschaltung des Behälters
(4) strömungsmäßig mit dem Gebläse (5) verbindet,
wobei Schmutzpartikel unter Wirkung des Saugluftstroms an dem Saugmund (6) aufnehmbar
und mittels des Saugkanals (9) zu dem Behälter (4) beförderbar sind,
gekennzeichnet, durch
einen Nebenluftkanal (10, 10'), der in eine in einem Bereich einer Außenkante (12)
des Gehäuses (2) angeordnete Saugöffnung (11, 11') mündet,
wobei der Nebenluftkanal (10, 10') unter Zwischenschaltung des Behälters (4) strömungsmäßig
mit dem Gebläse (5) verbunden ist, sodass der mittels des Gebläses (5) erzeugte Saugluftstrom
zusätzlich zu dem Saugmund (6) des Saugkanals (9) auch an der Saugöffnung (11, 11')
des Nebenluftkanals (10, 10') wirkt und auf diese Weise Schmutzpartikel unter Wirkung
des Saugluftstroms an der Saugöffnung (11, 11') des Nebenluftkanals (10, 10') aufnehmbar
und mittels des Nebenluftkanals (10, 10') unmittelbar oder mittelbar zu dem Behälter
(4) beförderbar sind.
2. Saugroboter (1') nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Nebenluftkanal (10') in den Saugmund (6) mündet.
3. Saugroboter (1') nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Nebenluftkanal (10') auf einer zu der Bodenfläche (7) weisenden Seite offen ausgebildet
ist.
4. Saugroboter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Nebenluftkanal (10) in den Behälter (4) mündet.
5. Saugroboter (1, 1') nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch mindestens eine Verstelleinrichtung (15), umfassend mindestens ein Verstellelement
(16) und einen Verstellantrieb, wobei mittels des Verstellelements (16) ein Strömungsquerschnitt
(17) des Saugkanals (9) und/oder ein Strömungsquerschnitt (18, 18') des Nebenluftkanals
(10, 10') zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, verschließbar und/oder freigebbar
ist.
6. Saugroboter (1, 1') nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement (16) von einer an dem Behälter (4) angeordneten Schablone (19)
gebildet ist, die zwischen einer Nebenposition und einer Hauptposition verstellbar
ist, wobei die Schablone (19) bei Vorliegen in ihrer Hauptposition den Strömungsquerschnitt
(17) des Saugkanals (9) und bei Vorliegen in ihrer Nebenposition den Strömungsquerschnitt
(8) des Nebenluftkanals (10, 10') zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, freigibt.
7. Saugroboter (1, 1') nach Anspruch 5 oder 6, gekennzeichnet durch mindestens einen Sensor zur Erfassung von Daten betreffend eine Entfernung einer
Außenkante des Saugroboters (1, 1') zu mindestens einer Wand des Raums sowie durch
eine Steuerungseinrichtung (23) zur Verarbeitung der erfassten Daten und zur Ansteuerung
der Verstelleinrichtung (15) in Abhängigkeit von den erfassten Daten.
8. Saugroboter, dadurch gekennzeichnet, dass der Nebenluftkanal (10') über das Gehäuse (2') hinaus übersteht.
9. Saugroboter, dadurch gekennzeichnet, dass der Nebenluftkanal (10, 10') zumindest teilweise aus Kunststoff oder Gummi besteht.
10. Verfahren zum Betrieb eines Saugroboters (1, 1') nach einem der vorhergehenden Ansprüche
7 bis 9, wobei
- mittels eines Sensors Daten betreffend eine Entfernung einer Außenkante des Saugroboters
(1, 1') zu mindestens einer Wand des Raums erfasst werden;
- mittels einer Steuerungseinrichtung (23) die erfassten Daten verarbeitet werden
und die Steuerungseinrichtung (23) die Verstelleinrichtung (15) in Abhängigkeit der
erfassten Daten ansteuert, so dass das Verstellelement (16) derart verstellt wird,
dass ein Strömungsquerschnitt (17) des Saugkanals (9) und/oder ein Strömungsquerschnitt
(18) des Nebenluftkanals (10, 10') des Saugroboters (1, 1') zumindest teilweise verschlossen
und/oder freigegeben wird bzw. werden.