Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Behandeln eines Behälters,
beispielsweise zum Befüllen eines zu befüllenden Behälters mit einem Füllprodukt und
zum Verschließen des befüllten Behälters mit einem Behälterverschluss.
Stand der Technik
[0002] Füllverfahren und Vorrichtungen zur Durchführung eines Füllverfahrens sind bekannt,
bei welchen ein zu befüllender Behälter mit einer Behandlungskammer abgedichtet wird,
ein Füllventil mit der Mündung des zu befüllenden Behälters verbunden wird und der
Behälterinnenraum des zu befüllenden Behälters mit einem Spülgas zur Reduktion des
Sauerstoffgehalts gespült wird. Nach dem Spülen des Behälterinnenraums mit dem Spülgas
wird der Behälterinnenraum dann mit dem Füllprodukt befüllt. Vordem Befüllen kann
-je nach gewähltem Füllverfahren und je nach abzufüllendem Füllprodukt - auch ein
Vorspannen oder ein Evakuieren des zu befüllenden Behälters durchgeführt werden.
[0003] Gleichzeitig mit dem Befüllen des Behälterinnenraums mit dem Füllprodukt, auch davor
oder auch danach, wird die Behandlungskammer auf einen Überdruck gebracht und dann
das Füllventil von der Mündung des bereits mit dem Füllprodukt befüllten Behälters
entfernt. Durch den in der Behandlungskammer vorliegenden Überdruck wird beim Entfernen
des Füllventils von der Mündung des mit dem Füllprodukt befüllten Behälters ein Überlaufen,
Herausspritzen oder Überschäumen, insbesondere von einem karbonisierten Füllprodukt,
reduziert oder ganz vermieden. Die unter dem Überdruck stehende Behandlungskammer
kommuniziert in dieser Phase entsprechend mit dem mit dem Füllprodukt gefüllten Behälterinnenraum.
[0004] In einem nächsten Behandlungsschritt wird dann in der noch immer unter Überdruck
stehenden Behandlungskammer ein Behälterverschluss auf den Behälter aufgebracht und
der Behälter entsprechend verschlossen. Nachfolgend wird der in der Behandlungskammer
vorliegende
[0005] Überdruck im Wesentlichen auf Umgebungsdruck reduziert und dann der befüllte und
verschlossene Behälter aus der Behandlungskammer entfernt. Eine solche Vorrichtung
und ein solches Verfahren sind beispielsweise aus der
EP 2 937 310 A2 bekannt.
[0006] Behälterverschlüsse zum Verschließen von befüllten Behältern, beispielsweise von
befüllten Getränkebehältern, können beispielsweise in Form von Kronkorken oder Schraubverschlüssen
oder Aufrollverschlüssen oder Korken oder Stopfen vorgesehen sein. Die mit diesen
Typen von Behälterverschlüssen zu verschließenden Behältern sind entsprechend an die
Behälterverschlüsse angepasst und weisen besonders einen entsprechend ausgearbeiteten
Mündungsbereich auf, der für das Verschließen mit dem jeweiligen Typ der Behälterverschlüsse
ausgebildet ist. Es können aber auch andere Typen von Behälterverschlüssen und damit
zu verschließenden Behältern vorgesehen sein.
[0007] Die
DE 10 2017114 388 A1 zeigt eine Vorrichtung zum Behandeln eines Behälters in einer Füllproduktabfüllanlage,
bei welcher ein Verschließorgan vollständig aus einer Verschließeraufnahmeöffnung
einer Behandlungskammer herausbewegbar ist, um mit einem Verschließelement des Verschließorgans
einen Behälterverschluss außerhalb der Behandlungskammer zu übernehmen, wobei die
Verschließeraufnahmeöffnung eine Dichtung umfasst, welche eine gasdichte Abdichtung
zum Verschließorgan bereitstellt.
Darstellung der Erfindung
[0008] Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine verbesserte Vorrichtung zum Behandeln eines Behälters in einer Füllproduktabfüllanlage
bereitzustellen.
[0009] Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Behandeln eines Behälters in einer Füllproduktabfüllanlage
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich
aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Figuren.
[0010] Entsprechend wird eine Vorrichtung zum Behandeln eines Behälters in einer Füllproduktabfüllanlage
vorgeschlagen, umfassend ein Verschließorgan mit einem Verschließelement zum Aufbringen
eines Behälterverschlusses auf eine Behältermündung und eine Behandlungskammer mit
einer Verschließeraufnahmeöffnung zur Aufnahme des Verschließorgans, wobei das Verschließelement
durch die Verschließeraufnahmeöffnung hindurch auf eine in der Behandlungskammer vorliegende
Behältermündung des zu behandelnden Behälters wirken kann, um den Behälterverschluss
aufzubringen, wobei das Verschließorgan einen Verschließerflanschring aufweist, welcher
in eine Abdichtposition bringbar ist, in welcher er gasdicht abdichtend mit der Verschließeraufnahmeöffnung
in Eingriff ist, wobei das Verschließelement zum Aufbringen eines Behälterverschlusses
auf eine in der Behandlungskammer vorliegende Behältermündung relativ zum Verschließerflanschring
absenkbar ist. Ferner weist der Verschließerflanschring auf seiner der Behandlungskammer
zugewandten Seite eine Dichtung zum gasdichten Abdichten des Verschließerflanschringes
gegen die Verschließeraufnahmeöffnung auf und/oder ist eine Verriegelungsvorrichtung
zum Verriegeln des Verschließerflanschringes in der Abdichtposition vorgesehen.
[0011] Dadurch, dass der Verschließerflanschring auf seiner der Behandlungskammer zugewandten
Seite eine Dichtung zum gasdichten Abdichten des Verschließerflanschringes gegen die
Verschließeraufnahmeöffnung aufweist und/oder eine Verriegelungsvorrichtung zum Verriegeln
des Verschließerflanschringes in der Abdichtposition vorgesehen ist, kann eine weiter
verbesserte Vorrichtung zum Behandeln eines Behälters in einer Füllproduktabfüllanlage
bereitgestellt werden. Insbesondere kann die Ausbildung der gasdichten Abdichtung
zwischen Verschließeraufnahmeöffnung und Verschließorgan verbessert werden.
[0012] Dadurch, dass die Dichtung in dem Verschließerflanschring angeordnet ist, kann auf
eine Anordnung einer Dichtung an der Wand der Behandlungskammer verzichtet werden.
Entsprechend kann die Wand der Behandlungskammer einfacher aufgebaut sein. Insbesondere
ist in der Wand keine Aussparung zum Aufnehmen einer Dichtung vorzusehen, in welcher
sich während beziehungsweise nach einem Reinigungsvorgang der Vorrichtung Spülmittelreste
und/oder Produktreste sammeln können. Da das Verschließorgan in Gravitationsrichtung
gesehen von oben auf den Behälter und somit von oben auf die Behandlungskammer absenkbar
ausgebildet ist, ist die in Richtung der Behandlungskammer weisende Seite des Verschließerflanschringes
in Gravitationsrichtung gesehen nach unten orientiert. Daher können Spülmittelreste
und/oder Produktreste nicht oder nur schwer im Bereich der Dichtung am Verschließerflanschring
haften bleiben, sondern werden gravitationsbedingt abgeleitet. Dadurch kann gegenüber
herkömmlichen Vorrichtungen eine verbesserte Reinheit des Kontaktbereichs zwischen
der Dichtung und der mit der Dichtung zum gasdichten Abdichten in Eingriff kommenden
Oberfläche an der Behandlungskammerwand erzielt werden. Aufgrund der verbesserten
Reinheit des Kontaktbereichs kann entsprechend eine zuverlässige gasdichte Abdichtung
hoher Güte erreicht werden.
[0013] Dadurch, dass die Verriegelungsvorrichtung zum Verriegeln des Verschließerflanschringes
in der Abdichtposition vorgesehen ist, kann erzielt werden, dass der Verschließerflanschring
sicher in der Abdichtposition gehalten beziehungsweise positioniert ist, solange ein
gasdichtes Abdichten erforderlich ist. Durch die Verriegelungsvorrichtung kann entsprechend
verhindert werden, dass der Verschließerflanschring ungewollt von der Behandlungskammer
abgehoben wird oder anders als vorgesehen an der Behandlungskammer anliegt. Die Ausbildung
der gasdichten Abdichtung zwischen Verschließeraufnahmeöffnung und Verschließorgan
ist somit zuverlässiger als bei herkömmlichen Vorrichtungen.
[0014] Somit kann insbesondere durch die Kombination, bestehend aus der Anordnung der Dichtung
am Verschließerflanschring und des Vorsehens der Verriegelungsvorrichtung insbesondere
ein verbessertes, zuverlässigeres gasdichtes Abdichten erzielt werden.
[0015] Vorzugsweise ist die Dichtung als frontbündige Dichtung ausgebildet. Alternativ oder
zusätzlich kann die Dichtung einen O-Ring und/oder eine Formdichtung umfassen.
[0016] Der Verschließerflanschring weist bevorzugt an seiner radial inneren Seite eine Gleitdichtung
zum Abdichten des Verschließerflanschringes gegenüber dem Verschließelement auf, wobei
die Gleitdichtung bevorzugt einen doppeltwirkenden, bevorzugt durch einen elastomeren
O-Ring vorgespannten, bevorzugt PTFE umfassenden Dichtring, besonders bevorzugt einen
Glyd Ring, umfasst.
[0017] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Verriegelungsvorrichtung
in Form einer mechanischen Verriegelung ausgebildet, wobei bevorzugt ein am Verschließerflanschring
angeordnetes Verriegelungselement mit einem an der Behandlungskammer angeordneten
Verriegelungselement in Eingriff bringbar ist. Hierbei hat sich als besonders vorteilhaft
herausgestellt, wenn die Verriegelungsvorrichtung in Form einer Bajonett-Verriegelung
ausgebildet ist. Das erste Verriegelungselement kann dann etwa eine Bajonettnase sein
und das zweite Verriegelungselement eine Bajonettaufnahme.
[0018] Alternativ oder zusätzlich kann die Verriegelungsvorrichtung ein Federelement zum
Halten des Verschließerflanschringes in der Abdichtposition umfassen, wobei das Federelement
bevorzugt als Schnapphaken ausgebildet ist.
[0019] Ferner alternativ oder zusätzlich kann die Verriegelungsvorrichtung eine elektromagnetische
Verriegelung umfassen, wobei bevorzugt ein Magnetelement oder Elektromagnetelement
vorgesehen ist, welches durch Ausüben einer magnetischen Kraft auf einen Magnetelementen,
einen Elektromagnetelementen oder ein ferromagnetisches Material den Verschließerflanschring
in der Abdichtposition halten kann.
[0020] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verschließorgan ein
Vorspannelement zum Vorspannen des Verschließerflanschringes in eine vorgegebene Position
relativ zum Verschließelement, wobei bevorzugt das Vorspannelement eine Feder oder
ein Magnetelement oder einen Elektromagnetelementen umfasst.
[0021] Um optional auch Drehverschlüsse behandeln zu können, hat es sich als vorteilhaft
herausgestellt, wenn der Verschließerflanschring vom Verschließelement drehentkoppelt
ausgebildet ist. Hierbei ist der Verschließerflanschring bevorzugt zweiteilig aufgebaut,
wobei ein erster Flanschring drehbar gegenüber einem zweiten Flanschring des Verschließerflanschringes
ausgebildet sein kann.
[0022] Vorzugsweise ist ein Wälzlager vorgesehen, welches ein Drehentkoppeln des Verschließerflanschringes
und des Verschließelements bereitstellt. Alternativ oder zusätzlich kann ein Wälzlager
zum Drehentkoppeln des ersten Flanschrings und des zweiten Flanschrings voneinander
vorgesehen sein.
[0023] In vorteilhafter Weise ist der erste Flanschring in der Bewegungsrichtung des Verschließorgans
relativ zur Behandlungskammer relativ zum Verschließorgan verschiebbar ausgebildet,
und der zweite Flanschring ist relativ zum ersten Flanschring um eine in Bewegungsrichtung
des Verschließorgans relativ zur Behandlungskammer verlaufende geometrische Achse
drehbar ausgebildet, wobei der zweite Flanschring die Dichtung zum gasdichten Abdichten
des Verschließerflanschringes gegenüber der Behandlungskammer aufweist.
[0024] Vorzugsweise ist das Verschließorgan vollständig aus der Verschließeraufnahmeöffnung
herausbewegbar, um mit dem Verschließelement einen Behälterverschluss außerhalb der
Behandlungskammer zu übernehmen und/oder das Verschließelement zu wechseln.
[0025] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verschließelement einen
Mitnehmer zum Mitnehmen des Verschließerflanschringes aus der Abdichtposition. Der
Mitnehmer ist dabei derart an dem Verschließelement angeordnet, dass bei einem Herausziehen
des Verschließelements aus der Behandlungskammer der Verschließerflanschring aus der
Abdichtposition angehoben wird und am Verschließelement verbleibt. Vorzugsweise ist
der Mitnehmer in Form eines sich vom Verschließelement nach radial außen erstreckenden
Absatzes ausgebildet.
[0026] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein Füllorgan vorgesehen, welches
zum Befüllen des Behälters auf die in der Behandlungskammer vorliegende Behältermündung
wirkt und bevorzugt relativ zu der Behandlungskammer von einer Behandlungsposition
zum Befüllen des Behälters in eine Parkposition, in welcher das Verschließelement
auf die Behältermündung wirken kann, bewegbar ist.
[0027] Der prinzipielle Aufbau einer Vorrichtung zum Behandeln eines Behälters in einer
Füllproduktabfüllanlage, umfassend eine Behandlungskammer, ein Verschließorgan und
ein Füllorgan, kann der
DE 10 2017114 388 A1 entnommen werden, deren Inhalt hiermit durch Referenz mit aufgenommen ist.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0028] Bevorzugte weitere Ausführungsformen der Erfindung werden durch die nachfolgende
Beschreibung der Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- Figur 1
- schematisch eine Schnittansicht einer Vorrichtung zum Behandeln eines Behälters in
einer Füllproduktabfüllanlage gemäß einer bevorzugten Ausführungsform;
- Figur 2
- schematisch eine Detailansicht der Vorrichtung aus Figur 1;
- Figur 3
- schematisch eine weitere Detailansicht der Vorrichtung aus Figur 1;
- Figur 4
- schematisch eine Schnittansicht einer Vorrichtung behandeln eines Behälters in einer
Füllproduktabfüllanlage gemäß einer weiteren Ausführungsform;
- Figur 5
- schematisch eine Schnittansicht einer Vorrichtung behandeln eines Behälters in einer
Füllproduktabfüllanlage gemäß einer weiteren Ausführungsform; und
- Figur 6
- schematisch eine Schnittansicht einer Vorrichtung behandeln eines Behälters in einer
Füllproduktabfüllanlage gemäß einer weiteren Ausführungsform.
[0029] Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Figuren beschrieben.
Dabei werden gleiche, ähnliche oder gleichwirkende Elemente in den unterschiedlichen
Figuren mit identischen Bezugszeichen versehen, und auf eine wiederholte Beschreibung
dieser Elemente wird teilweise verzichtet, um Redundanzen zu vermeiden.
[0030] In Figur 1 ist schematisch eine Schnittansicht einer Vorrichtung 1 zum Behandeln
eines Behälters 120 in einer Füllproduktabfüllanlage gezeigt, umfassend ein Verschließorgan
4 mit einem Verschließelement 40 zum Aufbringen eines Behälterverschlusses (nicht
gezeigt) auf eine Behältermündung 122 und eine Behandlungskammer 2 mit einer Verschließeraufnahmeöffnung
22 zur Aufnahme des Verschließorgans 4, wobei das Verschließelement 40 durch die Verschließeraufnahmeöffnung
22 hindurch auf eine in der Behandlungskammer 2 vorliegende Behältermündung 122 des
zu behandelnden Behälters 120 wirken kann, um den Behälterverschluss aufzubringen,
wobei das Verschließorgan 4 einen Verschließerflanschring 42 aufweist, welcher in
eine Abdichtposition bringbar ist, in welcher er gasdicht abdichtend mit der Verschließeraufnahmeöffnung
22 in Eingriff ist, wobei das Verschließelement 40 zum Aufbringen eines Behälterverschlusses
auf eine in der Behandlungskammer 2 vorliegende Behältermündung 122 relativ zum Verschließerflanschring
in einer Bewegungsrichtung B absenkbar ist.
[0031] Ferner ist ein Füllorgan 3 vorgesehen, welches zum Befüllen des Behälters 120 auf
die in der Behandlungskammer 2 vorliegende Behältermündung 122 wirkt und relativ zu
der Behandlungskammer 2 von einer Behandlungsposition zum Befüllen des Behälters 120
in eine Parkposition, in welcher das Verschließelement 40 auf die Behältermündung
122 wirken kann, bewegbar ist.
[0032] Zum Heben und Senken des Behälters 120 ist eine Hubvorrichtung 5 vorgesehen, mittels
welcher der zu behandelnde Behälter 120 durch eine Behälteraufnahmeöffnung 20 der
Behandlungskammer 2 mit seiner Behältermündung 122 in die Behandlungskammer 2 eingebracht
werden kann. Hierbei ist eine Dichtung (nicht gezeigt) in der Behälteraufnahmeöffnung
20 angeordnet, mittels welcher die Behälteraufnahmeöffnung 20 und der Behälter 120
gegeneinander gasdicht abgedichtet werden können.
[0033] Die prinzipielle Funktionsweise der in Figur 1 gezeigten Vorrichtung 1 ist in der
DE 10 2017114 388 A1 beschrieben und kann dieser entnommen werden.
[0034] In Figur 1 ist das Füllorgan 3 in der Füllposition gezeigt, in welcher ein Füllproduktauslauf
30 oberhalb der Behältermündung 122 angeordnet ist. Das Verschließorgan 4 liegt in
einer von der Behandlungskammer 2 nach oben abgehobenen Position vor, in welcher ein
Behälterverschluss (nicht gezeigt) aufgenommen werden kann. Das Verschließorgan 4
ist in Bewegungsrichtung B, welche sich im Wesentlichen in Längsrichtung des Verschließorgans
4 erstreckt, auf die Behandlungskammer 2 zu und von dieser weg beweglich.
[0035] Der Verschließerflanschring 42 weist auf seiner der Behandlungskammer 2 zugewandten
Seite eine Dichtung 420 zum gasdichten Abdichten des Verschließerflanschringes 42
gegen die Verschließeraufnahmeöffnung 22 auf. Hierzu kommt die Dichtung 420 in der
Abdichtposition mit einer Oberfläche 24 der Oberseite der Behandlungskammer 2 in Kontakt.
[0036] Ferner ist eine Verriegelungsvorrichtung 6 zum Verriegeln des Verschließerflanschringes
42 in der Abdichtposition vorgesehen.
[0037] Der Verschließerflanschring 42 weist an seiner radial inneren Seite eine Gleitdichtung
422 zum Abdichten des Verschließerflanschringes 42 gegenüber dem Verschließelement
40 auf, wobei die Gleitdichtung 422 vorliegend optional einen doppeltwirkenden, bevorzugt
durch einen elastomeren O-Ring vorgespannten, bevorzugt PTFE umfassenden Dichtring,
hier in Form eines sogenannten Glyd Ringes, umfasst.
[0038] Das Verschließorgan 4 umfasst ferner ein optionales Vorspannelement 7, vorliegend
in Form einer Spiralfeder, durch welches der Verschließerflanschring 42 in Richtung
auf die Behandlungskammer 2 zu am Verschließelement 40 vorgespannt ist.
[0039] Der Figur 2 ist schematisch eine Detailansicht der Vorrichtung 1 aus Figur 1 zu entnehmen.
Zu erkennen ist hier, dass die Verriegelungsvorrichtung 6 in Form eines Bajonettverschlusses
ausgebildet ist. Hierzu umfasst die Verriegelungsvorrichtung 6 zwei sich gegenüberliegende,
am Verschließerflanschring 42 angeordnete Bajonettnasen 60 und zwei an der Behandlungskammer
2 angeordnete Bajonettaufnahmen 62.
[0040] Das Verschließorgan 4 umfasst ferner einen Mitnehmer 402, mittels welchem der Verschließerflanschring
42 beim Abheben des Verschließorgans 4 von der Behandlungskammer 2 mit abgehoben wird.
Mit anderen Worten verhindert der Mitnehmer 402, dass der Verschließerflanschring
42 vom Verschließelement 40 herabrutschen kann.
[0041] In Figur 3 ist schematisch eine Detailansicht der Vorrichtung 1 aus Figur 1 gezeigt,
in welcher das Verschließorgan 4 in Bewegungsrichtung B so auf die Behandlungskammer
2 abgesenkt worden ist, dass sich der Verschließerflanschring 42 in der Abdichtposition
befindet, in welcher die Dichtung 420 in Kontakt mit der oberen Oberfläche 24 der
Wand 26 der Behandlungskammer 2 steht und somit eine gasdichte Abdichtung bereitstellt.
[0042] Durch das Vorspannelement 7 ist, wie oben beschrieben, der Verschließerflanschring
42 in Richtung auf die Behandlungskammer 2 zu gespannt. Die Verriegelungsvorrichtung
6 kann optional eine hier nicht gezeigte Zwangsführung für den Verschließerflanschring
42 umfassen, welcher die Schwenkbewegung zum Einrasten des Bajonettverschlusses, mithin
das Einrasten der Bajonettnase 60 in die Bajonettaufnahme 62, und entsprechend zum
Lösen des Bajonettverschlusses durchführt.
[0043] Figur 4 zeigt schematisch eine Detailansicht einer Vorrichtung 1 zum Behandeln eines
Behälters 120 in einer Füllproduktabfüllanlage gemäß einer weiteren Ausführungsform.
Die Vorrichtung 1 entspricht im Wesentlichen jener aus den Figuren 1 bis 3. Im Gegensatz
zu Letztgenannter umfasst die Vorrichtung 1 gemäß Figur 4 eine mechanische Verriegelungsvorrichtung
6, welche eine Mehrzahl von Schnapphaken 63 umfasst, welche sich im Wesentlichen konzentrisch
zur Aufnahmeöffnung 22 um diese herum erstrecken.
[0044] Die Schnapphaken 43 weisen jeweils eine Einführfläche 630 auf, welche derart geneigt
ist, dass beim Herabbewegen des Verschließorgans 4 auf die Behandlungskammer 2 zu
die Vorspannkraft in Bewegungsrichtung B durch das Vorspannelement 7 größer ist als
die durch die Schnapphaken 63 entgegengesetzt gerichtete Kraft. Dadurch werden die
Schnapphaken 63 nach radial außen verformt, sodass der Verschließerflanschring 42
in Richtung Behandlungskammer 2 weiter bewegt werden kann. In der in Figur 4 dargestellten
Abdichtposition des Verschließerflanschringes 42 sind die Schnapphaken 63 zugeschnappt,
so dass der Verschließerflanschring 42 durch Halteflächen 632 der Schnapphaken 63
in der Abdichtposition gehalten ist.
[0045] Wird das Verschließorgan 4 wieder von der Behandlungskammer 2 abgehoben, so wird
auch der Verschließerflanschring 42 durch den Formschluss in Bewegungsrichtung B zwischen
dem Verschließerflanschring 42 und dem Mitnehmer 402 mit nach oben gehoben.
[0046] Figur 5 zeigt schematisch eine Detailansicht einer Vorrichtung 1 zum Behandeln eines
Behälters 120 in einer Füllproduktabfüllanlage gemäß einer weiteren Ausführungsform.
Die Vorrichtung 1 entspricht im Wesentlichen jener aus den Figuren 1 bis 3. Im Gegensatz
zur Vorrichtung 1 aus Figur 1 umfasst die Vorrichtung 1 gemäß Figur 5 eine elektromagnetische
Verriegelungsvorrichtung 6. Hierzu ist im Verschließerflanschring 42 ein ferromagnetisches
Material 64 enthalten. In der Wand 26 der Behandlungskammer 2 ist ein Elektromagnet
65 vorgesehen, bei dessen Aktivierung dieser eine (elektro-)magnetische Anziehungskraft
auf das ferromagnetische Material 64 ausübt, wodurch der Verschließerflanschring 42
an der Behandlungskammer 2 in der Abdichtposition gehalten beziehungsweise verriegelt
ist.
[0047] Die Verriegelungsvorrichtung 6 umfasst ferner einen optionalen Sensor 66, welcher
detektiert, ob auf dessen Höhe das Verschließelement 40 vorliegt. Erkennt der Sensor
66 das Vorliegen des Verschließelements 40, so wird der Elektromagnet 65 aktiviert.
Beim Herausziehen des Verschließorgans 4 aus der Behandlungskammer 2 schaltet der
Elektromagnet 65 ab, sobald das Verschließelement 40 oberhalb des Sensors 66 liegt.
So kann der Verschließerflanschring 42 mittels des Mitnehmers 402 analog zu den vorbeschriebenen
Ausführungsformen von der Behandlungskammer 2 abgehoben werden. Er verbleibt mithin
am Verschließorgan 4.
[0048] Figur 6 zeigt schematisch eine Detailansicht einer Vorrichtung 1 zum Behandeln eines
Behälters 120 in einer Füllproduktabfüllanlage gemäß einer weiteren Ausführungsform.
Die Vorrichtung 1 entspricht im Wesentlichen jener aus den Figuren 1 bis 3. Im Gegensatz
zur Vorrichtung 1 aus Figur 1 umfasst die Vorrichtung 1 gemäß Figur 6 ein Verschließorgan
4, welches zum Aufbringen eines Drehverschlusses ausgebildet ist. Das Verschließorgan
4 ist hierzu um eine sich in Bewegungsrichtung B erstreckende geometrische Achse drehbar.
[0049] Der Verschließerflanschring 42 ist vorliegend zweiteilig aufgebaut. Ein erster Flanschring
424 beziehungsweise innerer Flanschring 424 ist relativ zu einem zweiten Flanschring
425 beziehungsweise äußeren Flanschring 425 um die sich in Bewegungsrichtung B erstreckenden
geometrischen Achse drehbar ausgebildet, indem zwischen dem ersten Flanschring 424
und dem zweiten Flanschring 425 ein Wälzlager 426 angeordnet ist.
[0050] Der erste Flanschring 424 umfasst die Gleitdichtung 422, durch welche der erste Flanschring
424 gegenüber dem Verschließelement 40 abgedichtet ist. Der erste Flanschring 424
ist in Bewegungsrichtung B relativ zum Verschließelement 40 verschiebbar ausgebildet.
Bei einer Drehung des Verschließelementes 40 ist der innere, erste Flanschring 424
ausgebildet, mit dem Verschließelement 40 mitzudrehen. Zwischen dem ersten Flanschring
424 und dem zweiten Flanschring 425 ist eine Rotationsdichtung 427 angeordnet.
[0051] Der zweite Flanschring 425 umfasst die Dichtung 420. Ferner weist der zweite Flanschring
425 ein ferromagnetisches Material auf. In der Wand 26 der Behandlungskammer 2 ist
ein Magnetelement 67 angeordnet, welches eine magnetische Anziehungskraft auf den
zweiten Flanschring 425 ausübt. Somit ist die Verriegelungsvorrichtung 6 durch den
zweiten Flanschring 425 und das Magnetelement 67 ausgebildet.
[0052] Über das Wälzlager 426 sind die Flanschring 424, 425 zueinander gegen ein Verschieben
in Bewegungsrichtung B gehindert. Entsprechend kann über das Vorspannelement 7 analog
zu den vorbeschriebenen Ausführungsformen die Vorspannung auf den Verschließerflanschring
42 aufgebracht werden. Ferner kann analog zu den vorbeschriebenen Ausführungsformen
ein Anheben des Verschließerflanschringes 42 mittels des Mitnehmers 402 erfolgen.
[0053] Soweit anwendbar, können alle einzelnen Merkmale, die in den Ausführungsbeispielen
dargestellt sind, miteinander kombiniert und/oder ausgetauscht werden, ohne den Bereich
der Erfindung zu verlassen.
Bezuqszeichenliste
[0054]
- 1
- Vorrichtung
- 120
- Behälter
- 122
- Behältermündung
- 2
- Behandlungskammer
- 20
- Behälteraufnahmeöffnung
- 22
- Verschließeraufnahmeöffnung
- 24
- Oberfläche
- 26
- Wand
- 3
- Füllorgan
- 30
- Füllproduktauslauf
- 4
- Verschließorgan
- 40
- Verschließelement
- 402
- Mitnehmer
- 42
- Verschließerflanschring
- 420
- Dichtung
- 422
- Gleitdichtung
- 424
- Erster Flanschring
- 425
- Zweiter Flanschring
- 426
- Wälzlager
- 427
- Rotationsdichtung
- 5
- Hubvorrichtung
- 6
- Verriegelungsvorrichtung
- 60
- Bajonettnase
- 62
- Bajonettaufnahme
- 63
- Schnapphaken
- 630
- Einführfläche
- 632
- Haltefläche
- 64
- Ferromagnetisches Material
- 65
- Elektromagnet
- 66
- Sensor
- 67
- Magnetelement
- 7
- Vorspannelement
- B
- Bewegungsrichtung
1. Vorrichtung (1) zum Behandeln eines Behälters (120) in einer Füllproduktabfüllanlage,
umfassend ein Verschließorgan (4) mit einem Verschließelement (40) zum Aufbringen
eines Behälterverschlusses auf eine Behältermündung (122) und eine Behandlungskammer
(2) mit einer Verschließeraufnahmeöffnung (22) zur Aufnahme des Verschließorgans (4),
wobei das Verschließelement (40) durch die Verschließeraufnahmeöffnung (22) hindurch
auf eine in der Behandlungskammer (2) vorliegende Behältermündung (122) des zu behandelnden
Behälters (120) wirken kann, um den Behälterverschluss aufzubringen, wobei das Verschließorgan
(4) einen Verschließerflanschring (42) aufweist, welcher in eine Abdichtposition bringbar
ist, in welcher er gasdicht abdichtend mit der Verschließeraufnahmeöffnung (22) in
Eingriff ist, wobei das Verschließelement (40) zum Aufbringen eines Behälterverschlusses
auf eine in der Behandlungskammer (2) vorliegende Behältermündung (122) relativ zum
Verschließerflanschring absenkbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Verschließerflanschring (42) auf seiner der Behandlungskammer (2) zugewandten
Seite eine Dichtung (420) zum gasdichten Abdichten des Verschließerflanschringes (42)
gegen die Verschließeraufnahmeöffnung (22) aufweist und/oder eine Verriegelungsvorrichtung (6) zum Verriegeln des Verschließerflanschringes (42)
in der Abdichtposition vorgesehen ist.
2. Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (420) als frontbündige Dichtung (420) ausgebildet ist und/oder einen
O-Ring und/oder eine Formdichtung umfasst.
3. Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung (6) in Form einer mechanischen Verriegelung ausgebildet
ist, wobei bevorzugt ein am Verschließerflanschring (42) angeordnetes Verriegelungselement
(62) mit einem an der Behandlungskammer (2) angeordneten Verriegelungselement (64)
in Eingriff bringbar ist, wobei bevorzugt die Verriegelungsvorrichtung (6) in Form
einer Bajonett-Verriegelung ausgebildet ist, und/oder die Verriegelungsvorrichtung
(6) ein Federelement zum Halten des Verschließerflanschringes (42) in der Abdichtposition
umfasst, wobei das Federelement bevorzugt als Schnapphaken (63) ausgebildet ist, und/oder
die Verriegelungsvorrichtung (6) eine elektromagnetische Verriegelung umfasst, wobei
bevorzugt ein Magnetelement oder Elektromagnetelement (65) vorgesehen ist, welches
durch Ausüben einer magnetischen Kraft auf ein Magnetelement, einen Elektromagnetelementen
(65) oder ein ferromagnetisches Material (64) den Verschließerflanschring (42) in
der Abdichtposition hält.
4. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschließorgan (4) ein Vorspannelement (7) zum Vorspannen des Verschließerflanschringes
(42) in eine in vorgegebene Position relativ zum Verschließelement (40) umfasst, wobei
bevorzugt das Vorspannelement (7) eine Feder oder ein Magnetelement oder ein Elektromagnetelement
umfasst.
5. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschließerflanschring (42) vom Verschließelement (40) drehentkoppelt ausgebildet
ist, und/oder der Verschließerflanschring (42) bevorzugt zweiteilig aufgebaut ist,
wobei ein erster Flanschring (424) drehbar gegenüber einem zweiten Flanschring (425)
des Verschließerflanschringes (42) ausgebildet ist, wobei bevorzugt ein Wälzlager
(426) zum Drehentkoppeln des Verschließerflanschringes (42) und des Verschließelements
(40) oder Wälzlager (426) zum Drehentkoppeln der Flanschringe (424, 425) voneinander
vorgesehen ist.
6. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschließorgan (4) vollständig aus der Verschließeraufnahmeöffnung (22) herausbewegbar
ist, um mit dem Verschließelement (40) einen Behälterverschluss außerhalb der Behandlungskammer
(2) zu übernehmen oder das Verschließelement (40) zu wechseln.
7. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschließelement (40) einen Mitnehmer (402) zum Mitnehmen des Verschließerflanschringes
(42) aus der Abdichtposition umfasst.
8. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Füllorgan (3) vorgesehen ist, welches zum Befüllen des Behälters (120) auf die
in der Behandlungskammer (2) vorliegende Behältermündung (122) wirkt und bevorzugt
relativ zu der Behandlungskammer (2) von einer Behandlungsposition zum Befüllen des
Behälters (120) in eine Parkposition, in welcher das Verschließelement (40) auf die
Behältermündung (122) wirken kann, bewegbar ist.