[0001] Die Erfindung betrifft ein Paneel mit einem Paneelkern, einer Paneeloberseite, einer
Paneelunterseite sowie mit einem ersten Kantenpaar und einem zweiten Kantenpaar, wobei
das erste Kantenpaar mit einem Nutprofil an einer Paneelkante und einem dazu komplementären
Federprofil an der gegenüberliegenden Paneelkante versehen ist, welche durch eine
Schwenkbewegung verriegelbar sind und dann derart formschlüssig zusammenwirken, dass
im verriegelten Zustand eine vertikale Verriegelungswirkung erzielbar ist sowie einem
Auseinanderbewegen verriegelter Paneele in der Ebene der Paneele (horizontal) entgegengewirkt
wird, wobei das zweite Kantenpaar an seinen gegenüberliegenden Paneelkanten mit komplementären
Hakenprofilen versehen ist, nämlich einem Aufnahmehaken sowie einem Arretierhaken,
wobei der Arretierhaken durch eine Fügebewegung in einer Ebene senkrecht zur Paneelebene
gleichzeitig mittels der Schwenkbewegung für das erste Kantenpaar mit dem Aufnahmehaken
zusammenfügbar ist, mit der Maßgabe, dass der Aufnahmehaken mit einer Haltenut für
ein separates Sperrelement versehen ist, mit welchem eine vertikale Verriegelungswirkung
erzielbar ist.
[0002] Ein gattungsgemäßes Paneel ist aus der
EP 1 415 056 B1 bekannt. Es handelt sich um ein Paneel, welches ein erstes Kantenpaar mit Nut-Feder-Profil
und ein zweites Kantenpaar mit Hakenprofilen umfasst. Dadurch kann das bekannte Paneel
mittels einer Schwenkbewegung an einer Kante mit Federprofil mit dem Nutprofil der
Paneele einer vorherigen Paneelreihe verriegelt werden. Als großer Vorteil wird angesehen,
dass mittels der erwähnten Schwenkbewegung gleichzeitig auch eine der Kanten mit Hakenprofil
mitverriegelt wird. Dabei rastet das separate Sperrelement von selbst ein. Die einrastende
Funktion des Sperrelements wird durch die erwähnte Schwenkbewegung am ersten Kantenpaar
des Paneels automatisch ausgelöst.
[0003] Diese Verlegart wird auch als Fold-down-Verlegung beziehungsweise das geeignete Paneel
als Fold-down-Paneel bezeichnet.
[0004] Derartige Paneele werden in Reihen miteinander verbunden, wobei sich Querfugen zwischen
den Paneelen innerhalb einer Paneelreihe ergeben. Außerdem bilden sich Längsfugen
jeweils zwischen den Paneelreihen einer derart im Verbund gebildeten Belagoberfläche.
Erwünscht ist, dass die Längsfugen und Querfugen einer solchen Belagoberfläche eine
gewisse Dichtheit gegen durchlaufendes Wasser aufweisen soll. In der Praxis stellte
sich leider heraus, dass Wasser in Fugen eindringen und stellenweise von der Paneeloberseite
durch die Fuge bis zur Paneelunterseite durchlaufen kann. Auf diese Weise eindringendes
beziehungsweise durchlaufendes Wasser kann zu Schimmelbildung führen, die sich unter
einer Belagoberfläche verborgen ausbreiten kann. Dabei hat sich gezeigt, dass insbesondere
über die Querkannte sowie die Kreuzungsstellen von Quer- und Längskante Feuchtigkeit
eindringen bzw. durchlaufen kann.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Paneel vorzuschlagen, das eine verbesserte
Gestaltung zumindest der Profile des zweiten Kantenpaares aufweist, um einem Durchlauf
von Wasser an den Fugen besser entgegenzuwirken.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass an dem Aufnahmehaken eine Stoßfläche
relativ zur Paneeloberseite im Wesentlichen orthogonal angeordnet ist, dass an dem
Arretierhaken eine Gegenstoßfläche relativ zur Paneeloberseite im Wesentlichen orthogonal
angeordnet ist, dass an dem zweiten Kantenpaar an einem unteren Ende der Gegenstoßfläche
des Arretierhakens oder an einem unteren Ende der Stoßfläche des Aufnahmehakens eine
Dichtnase vorgesehen ist, die sich parallel zur jeweiligen Paneelkante über die gesamte
Länge der Gegenstoßfläche beziehungsweise der Stoßfläche erstreckt.
[0007] Das vorgeschlagene Paneel ist mit einer Abdichtungsmaßnahme versehen, die räumlich
körperlich im Bereich unterhalb der vertieften Fuge und oberhalb der Wirkungsstelle
für die vertikale Verriegelungswirkung angeordnet ist. Und zwar wirkt die an der Gegenstoßfläche
vorgesehene Dichtnase, die im verriegelten Zustand zusammen mit der Stoßfläche eine
abdichtende Wirkung erzielt. Die Abdichtung kann durch eine Pressung der Dichtnase
gegen die Stoßfläche und/oder bei Anwesenheit von Feuchtigkeit durch eine Quellung
der Dichtnase erreicht werden, weil sie dann spätestens durch den Quellvorgang vergrößert
und abdichtend mit der Stoßfläche in Kontakt kommt.
[0008] Eine weitere Maßnahme, die zur Abdichtung beiträgt, ist erzielbar, wenn wenigstens
eines der Kantenpaare an dessen beiden komplementären Paneelkanten je eine Kantenbrechung
aufweist, die im zusammengefügten Zustand zweier dieser Paneele eine vertiefte Fuge
ausbildet.
[0009] Zweckmäßig sind die Kantenbrechungen wenigstens eines der Kantenpaare der komplementären
Paneelkanten mit je einer größeren Kantenbrechung und einer kleineren Kantenbrechung
versehen, wobei im zusammengefügten Zustand die größere Kantenbrechung von der kleineren
Kantenbrechung überdeckt ist.
[0010] Einfacherweise kann der Querschnitt der Haltenut für das separate Sperrelement beibehalten
und ein bekanntes Sperrelement genutzt werden. Geeignete Sperrelemente sind beispielsweise
aus
EP 1 415 056 B1,
WO 2011/087425 A1,
US 9,347,469 B2 oder
US 7,866,110 B2 bekannt. Auf die Gestaltungsbeispiele für separate Sperrelemente sowie deren Anordnung
an einem Paneel, wie in den vorgenannten Veröffentlichungen definiert, wird hiermit
Bezug genommen und diese technische Lehre miteingeschlossen. Das separate Sperrelement
für die komplementären Hakenprofile kann optional als Bestandteil des Paneels vorgesehen
werden. Vorzugsweise ist es dann in der Haltenut des Aufnahmehakens vormontiert.
[0011] Das vorgeschlagene Paneel weist eine viereckige Grundform auf. An einer der vier
Ecken des Paneels trifft das Feder-profil des ersten Kantenpaares zusammen mit dem
Aufnahmehaken des zweiten Kantenpaares. Diese beiden unterschiedlichen Formen der
Paneelkanten überschneiden sich in dieser Ecke, wodurch eine Überschneidungszone der
unterschiedlichen Profilformen entsteht, in der sich eine komplexe dreidimensionale
Gestalt ergibt. Die komplexe Gestalt rührt daher, dass der Aufnahmehaken die Haltenut
für das Sperrelement haben muss und dass deswegen diese Haltenut an der Ecke mit dem
Federprofil der angrenzenden Paneelkante dieser Ecke zusammentrifft. Zur Herstellung
der Haltenut muss Material des Paneelkerns entfernt, beispielsweise gefräst, werden.
Die Fräsung der Haltenut läuft an einem Ende (Übergangszone) durch das Federprofil
hindurch und zerspant einen Teil des Paneelkerns, der die Feder bildete. Ein Teil
des Materials des Federprofils wird also zerspant und entfernt. An der Federoberseite
entsteht in dieser Übergangszone eine Lücke, zu der kein Wasser durchdringen darf.
Deswegen verfolgt die vorgeschlagene Gestaltung den technischen Weg, oberhalb der
Federoberseite geeignete Maßnahmen anzugeben, die einem Eindringen von Wasser bis
auf das Niveau der Federoberseite effektiv entgegenwirken. Es hat sich gezeigt, dass
auf diese Weise eine bessere Dichtigkeit gegen durchlaufendes Wasser erzielbar ist.
[0012] Die komplementären Hakenprofile des zweiten Kantenpaares, nämlich der nach oben offene
Aufnahmehaken sowie der nach unten offene Arretierhaken, weisen vorteilhaft beiderseits
einstückig am Paneelkern vorgesehene Halteflächen auf, mittels derer die Verriegelungswirkung
gegen das Auseinanderbewegen der Paneele innerhalb der Paneelebene weg voneinander
in einer Richtung senkrecht zu den verriegelten Paneelkanten erzielbar ist. Die Verriegelungswirkung
in der senkrecht zur Paneeloberseite liegenden vertikalen Richtung ist besonders anwenderfreundlich
und einfach mittels des separaten Sperrelements erreichbar.
[0013] Vorteilhafter Weise weist die einem erfindungsgemäßen Paneel zugrundeliegende Trägerplatte
ein Fasermaterial, wie beispielsweise einem hochdichtem Fasermaterial (HDF) oder einem
mitteldichtem Fasermaterial (MDF), einem Grobspanmaterial (OSB) oder einem Holz-Kunststoff-Komposit-Material
(WPC) auf. Auch kann es vorgesehen sein, dass das Paneel ein Dekor ausweist, wobei
dieses Dekor entweder durch Aufbringen einer bereits bedruckten Dekorschicht auf eine
Trägerplatte oder durch direktes Bedrucken der Trägerplatte mit einem solchen Dekor
ausgebildet wird. Dabei ist unter direktem Bedrucken in vorliegendem Fall auch ein
Bedrucken eines zuvor auf eine Trägerplatte aufgebrachten Druckuntergrundes zu verstehen.
Ebenso kann es vorgesehen sein, dass das Paneel aus einem Vollholzmaterial besteht
bzw. vollständig aus einem Holzwerkstoff gebildet ist. Vorteilhafter Weise kann ein
solches Fasermaterial im Fall des Feuchtigkeitskontakts Wasser bzw. Flüssigkeit aufnehmen,
was zu einem Aufquellen führt. Ein solches Aufquelle führt dabei zu einem verbesserten
Dichtschluss im Bereich der Dichtnase bzw. der Stoßfläche und der Gegenstoßfläche.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die einem erfindungsgemäßen Paneel
zugrundeliegende Trägerplatte ein Kunststoffmaterial, wie beispielsweise ein Polypropylen
(PP), Polyethylen (PE), Polyethylenterephthalat (PET), ein Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer
(ABS), ein Polyvinylchlorid (PVC), ein Polycarbonat (PC), ein Polyamid (PA), ein Polyetherketon
(PEK), Polyetheretherketon (PEEK), Mischungen oder Copolymere dieser, oder ein Kunststoff-Komposit-Material
aus einem oder mehreren dieser Kunststoff mit einem Faser- und/oder Mineralfüllstoff
auf.
[0014] Des Weiteren ist eine Verbesserung der Dichtheit erzielbar, indem an jener Paneelkante
mit der kleineren Kantenbrechung ein Vorsprung vorgesehen ist, auf dessen Oberseite
sich zumindest ein Teil der kleineren Kantenbrechung erstreckt, und dass an einer
Unterseite des Vorsprungs eine hinterschnittene Gegenfläche für den überdeckten Teil
der größeren Kantenbrechung vorgesehen ist.
[0015] Zweckmäßig ist, dass die kleinere Kantenbrechung des ersten Kantenpaares an dem Nutprofil
und die größere Kantenbrechung an dem Federprofil angeordnet ist und dass die kleinere
Kantenbrechung des zweiten Kantenpaares an dem Arretierhaken und die größere Kantenbrechung
an dem Aufnahmehaken angeordnet ist.
[0016] Des Weiteren hilfreich für eine Verbesserung der Abdichtung ist es, wenn an dem Aufnahmehaken
unterhalb der großen Kantenbrechung die Stoßfläche relativ zur Paneeloberseite orthogonal
angeordnet ist, wobei die am Arretierhaken vorgesehene Gegenstoßfläche relativ zur
Orthogonalen auf der Paneeloberseite um einen Winkel im Bereich von 1°-5° geneigt
ist, und dass der Querschnitt des Arretierhakens im geneigten Bereich der Gegenstoßfläche
ein Übermaß aufweist, so dass im verriegelten Zustand eine Pressung zwischen der Gegenstoßfläche
und der Stoßfläche bewirkbar ist. Der Begriff "Übermaß" bezieht sich auf das Verhältnis
der beiden zusammenfügbaren Paneelkanten. Ausgehend von einem theoretischen Nennmaß
beider Paneelkanten ist mit "Übermaß" gemeint, dass ausgehend von dem Nennmaß entweder
an der Stoßfläche und/oder an der Gegenstoßfläche mehr Material vorhanden ist, so
dass die Oberfläche der Stoßfläche und/oder die Oberfläche der Gegenstoßfläche distal
weiter hervorsteht als das Nennmaß. In der Praxis kann es sich um Hundertstel- bis
wenige Zehntel- Millimeter maximales Übermaß handeln, das in der Praxis die gewünschte
Pressung zwischen der Stoßfläche und der Gegenstoßfläche der zusammengefügten Paneelkanten
bewirkt. Diese erwünschte Pressung findet zweckmäßig im oberen Bereich der Stoßfläche
und der Gegenstoßfläche statt und kann sich z.B. über die halbe Höhe der Stoßfläche
beziehungsweise Gegenstoßfläche erstrecken.
[0017] Auf diese Weise sind drei Maßnahmen möglich, welche einem Eindringen von Wasser in
die Fuge beziehungsweise einem Durchlaufen von Wasser zur Paneelunterseite entgegenwirken.
Zuoberst wirkt die Überdeckung der großen Kantenbrechung durch die kleine Kantenbrechung
abdichtend. Darunter wirkt das Übermaß der Gegenstoßfläche, das eine Pressung gegen
die Stoßfläche erzielt, die abdichtend wirkt.
[0018] Zuunterst wirkt die Dichtnase, die im verriegelten Zustand zusammen mit der Stoßfläche
abdichtet.
[0019] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass die Pressung zwischen der Gegenstoßfläche
und der Stoßfläche am oberen Ende der Stoßfläche größer ist und zum unteren Ende der
Stoßfläche hin abnimmt.
[0020] Der Nutzen lässt sich weiter verbessern, wenn am unteren Ende der Pressung zwischen
der Gegenstoßfläche und der Stoßfläche die Dichtnase angeordnet ist, mit der im verriegelten
Zustand wiederum eine erhöhte Pressung gegen die Stoßfläche erzeugbar ist.
[0021] Für eine geschlossene Fuge ist es nutzbringend, wenn das separate Sperrelement ein
Einrastmittel aufweist, mit dem es in einer Rastausnehmung der komplementären Paneelkante
automatisch einrastbar ist.
[0022] Eine Alternative sieht vor, dass die Haltenut für das separate Sperrelement parallele
Nutwände aufweist.
[0023] Zweckmäßig weisen die Nutwände der Haltenut einen konstanten Abstand zueinander auf.
[0024] Weiter hilfreich ist, wenn die Haltenut, respektive die Nutwände der Haltenut relativ
zur Paneeloberseite geneigt angeordnet sind.
[0025] Des Weiteren ist es nützlich, wenn die freie Öffnung der geneigt angeordneten Haltenut
nach oben gerichtet ist, d.h in Richtung der Paneeloberseite.
[0026] Nachstehend ist die Erfindung in einer Zeichnung beispielhaft veranschaulicht und
anhand mehrerer Ausführungsbeispiele detailliert beschrieben.
[0027] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung mehrerer erfindungsgemäßer Paneele im Verbund,
- Fig. 2
- beispielhaft einen Querschnitt durch ein erstes Kantenpaar eines erfindungsgemäßen
Paneels im verriegelten Zustand,
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch das zweite Kantenpaar des erfindungsgemäßen Paneels im verriegelten
Zustand,
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung zweier Paneelstücke mit den Paneelkanten gemäß Fig.
2 im verriegelten Zustand und mit dem Federprofil gemäß Fig. 1,
- Fig. 5
- eine perspektivische Darstellung zweier Paneelstücke im verriegelten Zustand mit einem
alternativen separaten Sperrelement,
- Fig. 6
- einen alternativen Querschnitt durch ein erstes Kantenpaar eines erfindungsgemäßen
Paneels im verriegelten Zustand,
- Fig. 7
- einen alternativen Querschnitt durch das zweite Kantenpaar des erfindungsgemäßen Paneels
im verriegelten Zustand,
- Fig. 8
- ein weiteres Beispiel eines Querschnitts durch ein zweites Kantenpaar des erfindungsgemäßen
Paneels im verriegelten Zustand,
- Fig. 9
- noch ein Beispiel eines Querschnitts durch das zweite Kantenpaar des erfindungsgemäßen
Paneels im verriegelten Zustand,
- Fig. 10
- ein letztes Beispiel eines Querschnitts durch das zweite Kantenpaar des erfindungsgemäßen
Paneels im verriegelten Zustand.
[0028] In Fig. 1 sind vier identische erfindungsgemäße Paneele 1, 2, 3 und 4 ausschnittsweise
schematisch dargestellt, und zwar im Verbund zu einer Belagoberfläche zusammengefügt.
Die Belagoberfläche kann für eine Gebäudewand, -decke oder einen Fußboden genutzt
werden. Jedes der erfindungsgemäßen Paneele weist je vier Paneelkanten F, M, N und
U auf sowie vier Ecken K1, K2, K3 und K4. Wie in den folgenden Figuren zu sehen hat
das Paneel eine Paneeloberseite 7, eine Paneelunterseite 8 und einen Paneelkern 9.
Das Paneel weist zwei Kantenpaare auf. Ein erstes Kantenpaar ist beispielhaft in Fig.
2 dargestellt und umfasst die Paneelkanten N und F, wobei die Paneelkante N ein Nutprofil
5 und die Paneelkante F ein Federprofil 6 aufweist. Ein zweites Kantenpaar ist in
Fig. 3 gezeigt und umfasst die Paneelkante M und U, die als Hakenprofile ausgebildet
sind. Die Paneelkante M ist als ein Aufnahmehaken 10 und die Paneelkante U als ein
Arretierhaken 11 ausgestaltet. Der Aufnahmehaken 10 ist mit einer Haltenut 12 für
ein separates Sperrelement 13 versehen. Das Sperrelement 13 wird so montiert und verwendet,
dass es in vertikaler Richtung verriegelt (Vertikalsperrelement). Der Arretierhaken
11 ist mittels einer Fügebewegung in einer vertikalen Ebene nach unten mit dem Aufnahmehaken
10 verbindbar. Sofern ein Vertikalsperrelement 13 eingesetzt ist, geschieht die vertikal
wirkende Verriegelung automatisch, wie unten anhand von Fig. 3 ausführlich beschrieben
wird.
[0029] Aufgrund der beiden unterschiedlichen Kantenpaare eignet sich das vorgeschlagene
Paneel für eine Verriegelung per Schwenkbewegung (Fold-down). Die Schwenkbewegung
ist in Fig. 1 anhand des Paneels 4 angedeutet, das gestrichelt in einer geneigten
Ausgangsposition 4' dargestellt ist. Das Paneel 4 wird aus seiner Ausgangsposition
4' in Richtung des Schwenkpfeils S durch eine einzige herabschwenkende Bewegung um
seine Paneelkante F als Drehachse herabbewegt. Dabei verriegelt es mit dem Nutprofil
5 der Paneele 1 und 2 einer vorherigen Paneelreihe P1. Gleichzeitig wird die Paneelkante
U des Paneels 4 mit der Paneelkante M des Paneels 3 verriegelt, das sich in derselben
Paneelreihe P2 befindet.
[0030] Gemäß Fig. 1 trifft an einer Ecke K1 des Paneels 4 die Paneelkante F (erstes Kantenpaar)
mit der Paneelkante U (zweites Kantenpaar) zusammen. Diese Ecke K1 stellt sich als
besonders kritisch für die Dichtheit der Belagoberfläche gegen durchlaufendes Wasser
heraus. An der kritischen Ecke K1 trifft das Federprofil 6 der Paneelkante F mit dem
Arretierhaken 11 der Paneelkante U zusammen. Die Querschnitte des Federprofils 6 und
des Arretierhakens 11 überschneiden sich räumlich und es entsteht eine komplexe räumliche
Gestalt an der Ecke K1.
[0031] Im Verbund mit weiteren identischen Paneelen 1 und 3 befindet sich die betreffende
Ecke K1 des Paneels 4 in einem mit IV markierten Bereich. Dort bildet sich eine T-Fuge,
die aus einer Längsfuge (Paneelkanten F/N) und einer Querfuge (Paneelkanten M/U) zusammengesetzt
ist. Eine Ansicht auf diese T-Fuge in Blickrichtung des Pfeils IV ist weiter unten
anhand von Fig. 4 ausführlich erläutert.
[0032] Anhand von Fig. 2 ist das erste Kantenpaar des erfindungsgemäßen Paneels im Querschnitt
gezeigt. Die Blickrichtung entspricht der in Fig. 1 eingezeichneten Schnittlinie II
- II. Die Paneelkanten F und N der Paneele 1 und 4 liegen sich in Fig. 2 so gegenüber,
wie in Fig. 1 mittels der Schnittlinie II - II angedeutet. Die Paneelkante F ist mit
einem Feder-profil und die Paneelkante N mit einem komplementären Nutprofil gestaltet.
Diese komplementären Paneelkanten F/N können ausschnittsweise in einem verriegelten
Zustand dargestellt werden, so als sei das Paneel in zwei Teile aufgetrennt. Diese
Form der Darstellung soll das Verständnis der Funktionalität und des Zusammenwirkens
der komplementären Paneelkanten erleichtern. Eine Ausgangsposition 4' der Paneelkante
F deutet eine Schwenkbewegung S an. Selbstverständlich können mehrere Paneele der
erfindungsgemäßen Art auf dieselbe Weise miteinander verriegelt werden, um eine Belagoberfläche
für eine Gebäudewand, einen Fußboden oder eine Decke zu erhalten. Deswegen können
die Figuren 2 und 3 auch jeweils als zwei Paneele aufgefasst werden, die ausschnittsweise
gezeigt sind.
[0033] Die als Aufnahmehaken 10 gestaltete Paneelkante M und die als Arretierhaken 11 gestaltete
Paneelkante U des zweiten Kantenpaares sind in Fig. 3 im Querschnitt gezeigt, und
zwar ebenfalls im zusammengefügten verriegelten Zustand. Die Blickrichtung entspricht
der in Fig. 1 eingezeichneten Schnittlinie III - III.
[0034] An dem zweiten Kantenpaar weist der Arretierhaken 11 der Paneelkante M an der Paneeloberseite
7 eine Kantenbrechung in Form einer größeren Fase 36 auf, und der Aufnahmehaken 10
der Paneelkante U ist mit einer kleineren Fase 37 versehen.
[0035] Die kleinere Fase 37 erstreckt sich über einen distalen Vorsprung 38, der distal
an dem Arretierhaken 11 angeordnet ist. Eine Unterseite des Vorsprungs bildet eine
Gegenfläche 39, die im verriegelten Zustand einen Teil der größeren Fase 36 überdecken
und mit diesem Teil in Berührung steht, so dass eine erste Abdichtung gegen eindringendes
Wasser erzeugt ist. Die beiden Fasen bilden im verriegelten Zustand eine V-Fuge 40.
[0036] Der Aufnahmehaken 10 und der Arretierhaken 11 verriegeln die zusammengefügten Paneelkanten
M/U in vertikaler und auch in horizontaler Richtung. Für die vertikale Verriegelungswirkung
ist in diesem Ausführungsbeispiel ein separates Sperrelement 13 (Vertikalsperrelement)
in die dafür vorgesehene Haltenut 12 des Aufnahmehakens 10 einsetzbar. An dem Arretierhaken
ist eine Rastausnehmung 11a vorgesehen, in das das Sperrelement 13 einrasten kann.
Die Rastausnehmung hat eine schräge untere Nutwand 11b und eine schräge obere Nutwand
11c.
[0037] Die im Aufnahmehaken 10 vorgesehene Haltenut 12 für das Sperrelement 13 ist mit einer
ebenen unteren Nutwand 12a, einer oberen Nutwand 12b und einem Nutgrund 12c versehen.
Die obere Nutwand 12b weist eine Stufe 12d auf, die so angeordnet ist, dass sich dem
Nutgrund 12c zugewandt ein engerer Teil der Haltenut 12 ergibt und ein Bereich mit
einer größeren Weite, der zur offenen Seite der Haltenut 12 gerichtet ist.
[0038] Die Gestaltung der Haltenut 12 mit der Stufe 12d ist an das bekannte Sperrelement
13 angepasst, dessen Querschnitt in Fig. 3 beispielhaft eingezeichnet ist. Bei dem
dargestellten schraffierten Sperrelement 13 ist ein Einrastmittel 13a in Form einer
schräg nach unten hervorstehenden Rastlasche 13b ausgebildet, welche aus der Haltenut
12 ragt. Außerdem umfasst das Sperrelement 13 ein Haltemittel 13c, welches dem Nutgrund
12c der Haltenut 12 zugewandt ist, sowie eine Schulter 13d, an der Stufe 12d der oberen
Nutwand abgestützt ist. Geeignete Sperrelemente sind beispielsweise aus den folgenden
Veröffentlichungen bekannt:
EP 1 415 056 B1,
WO 2011/087425 A1 und
US 2014/0366476 A1.
[0039] Für die horizontale Verriegelungswirkung ist gemäß Fig. 3 der Aufnahmehaken 10 der
Paneelkante M distal mit einem Hakenrand 41 versehen, der in Richtung der Paneeloberseite
7 hervorsteht, sowie mit einer Aufnahmeausnehmung 42, die zur Paneeloberseite 7 offen
ist. Der Arretierhaken 11 der Paneelkante U weist einen in Richtung der Paneelunterseite
8 hervorstehenden Arretierabsatz 43 auf sowie eine nach unten offene Arretierausnehmung
44. Der Arretierabsatz 43 passt in die Aufnahmeausnehmung 42 des Aufnahmehakens 10
hinein und wirkt mit diesem zusammen.
[0040] Der Aufnahmehaken 10 weist am Hakenrand 41 eine Haltefläche 45 auf, die zum Paneelkern
9 gerichtet ist. Gleichermaßen ist am Arretierhaken 11 eine ebenfalls zum Paneelkern
9 gerichtete Haltefläche 46 vorgesehen, die mit der Haltefläche 45 am Hakenrand 41
eine Hinterschneidung ergibt und so eine Verriegelungswirkung gegen das Auseinanderbewegen
der Paneele 3 und 4 innerhalb der Paneelebene weg voneinander in einer Richtung senkrecht
zu den verriegelten Paneelkanten M/U (horizontal) bewirkt.
[0041] Der Arretierabsatz 43 hat im vorliegenden Beispiel an einer Absatzunterseite 47 eine
distale Absatzfläche 48, welche einen Boden 49 der Aufnahmeausnehmung 42 berührt,
sowie eine proximale Aussparung 50, die seitlich bis an die Haltefläche 46 des Arretierabsatzes
43 heranreicht. Die Aussparung 50 nützt einer guten Anlage der Halteflächen 45/46
von Hakenrand 41 und Arretierabsatz 43.
[0042] Innerhalb der Verriegelung gemäß Fig. 3 sind ebenfalls Paare von Kontaktflächen zu
erkennen, wobei jeweils eine Fläche des Arretierhakens 11 mit einer zugeordneten Fläche
des komplementären Aufnahmehakens 10 in Kontakt steht. Von oben nach unten durch die
Verriegelung beginnt dies mit einer ersten Kontaktflächenpaarung, die gebildet ist
aus der Gegenfläche 39 des Vorsprungs 38 des Arretierhakens und dem überdeckten Teil
der größeren Fase 36, die an dem Aufnahmehaken 10 angeordnet ist.
[0043] Die nächste Kontaktflächenpaarung ist aus einer Stoßfläche 10a und einer Gegenstoßfläche
11d gebildet. Die Stoßfläche 10a ist an dem Aufnahmehaken 10 mit der Paneelkante M
unterhalb der großen Fase 36 und die Gegenstoßfläche 11d an dem Arretierhaken 11 der
Paneelkante N unterhalb der kleinen Fase 37 vorgesehen. Die Stoßfläche 10a ist dabei
relativ zur Paneeloberseite 7 senkrecht angeordnet und die Gegenstoßfläche 11d ist
relativ zur Orthogonalen auf der Paneeloberseite 7 um einen Winkel von 3° geneigt.
Dabei ist an einem oberen Teil der Gegenstoßfläche 11d ein Materialüberschuss vorgesehen,
der in Fig. 3 gestrichelt als Übermaß E2 eingezeichnet ist. Im verriegelten Zustand
führt das Übermaß E2 zu einer Pressung zwischen der Kontaktflächenpaarung aus Stoßfläche
10a/Gegenstoßfläche 11d, und zwar in der oberen Hälfte dieser Kontaktflächenpaarung.
Diese Pressung bewirkt ebenfalls eine Abdichtung.
[0044] Als dritte Kontaktflächenpaarung folgt eine Paarung bestehend aus der Stoßfläche
10a des Aufnahmehakens 10 und einer Dichtnase 51, die am unteren Ende der Gegenstoßfläche
11d vorgesehen ist. Die Dichtnase 51 erstreckt sich parallel zur Paneelkante U über
die gesamte Länge der Gegenstoßfläche 11d. Dabei ragt die Dichtnase 51 mit einem Übermaß
von der Gegenstoßfläche 11d hervor, so dass sie im verriegelten Zustand mit einer
gewissen Pressung an der Stoßfläche 10a anliegt und dort eine zusätzliche Abdichtung
bewirkt.
[0045] Fig. 4 zeigt eine isometrische Darstellung zweier verbundener Paneele 3 und 4. Die
Darstellung entspricht der Blickrichtung IV, wie in Fig. 1 vermerkt. Im Vordergrund
von Fig. 4 sind die Federprofile F der Paneele 3 und 4 zu erkennen. In der Perspektive
nach hinten verlaufen die Paneelkante M des Paneels 3 und die Paneelkante U des Paneels
4. Die Paneelkante M ist mit dem Aufnahmehaken 10 und die Paneelkante U mit dem Arretierhaken
11 gemäß Fig. 3 versehen.
[0046] Des Weiteren ist in Fig. 4 die kritische Ecke K1 des Paneels 3 vermerkt, an welcher
der Aufnahmehaken 10 inklusive der für das Sperrelement 13 vorgesehenen Haltenut 12
(Paneelkante M) mit dem Federprofil (Paneelkante F) zusammentrifft. Die Perspektive
der Fig. 4 zeigt, dass die Haltenut 12 durch das Federprofil hindurch verläuft und
an der Federspitze herausaustritt. In dem Bereich in dem die Haltenut 12 das Federprofil
durchquert, fällt auch ein Teil der Federoberseite weg. Dadurch ergibt sich eine Lücke
in der Federoberseite.
[0047] An dem komplementären Paneel 4 ist die Rastausnehmung 11a vorgesehen, in der das
Sperrelement 13 automatisch einrastbar ist. Die Rastausnehmung 11a verläuft am Paneel
4 ebenfalls durch das Federprofil hindurch und endet als offener Querschnitt an der
Federspitze.
[0048] Der Arretierhaken 11 (Paneelkante U) des Paneels 4 umfasst darüber hinaus die nach
unten offene Arretierausnehmung 44, die in Fig. 3 im Querschnitt gezeigt ist. Die
Arretierausnehmung 44 verläuft ebenfalls quer durch das Federprofil des Paneels 4
hindurch und tritt im unteren Bereich des Federprofils heraus. Der offene Querschnitt
der Arretierausnehmung 44 tritt unterhalb der Federspitze heraus.
[0049] Fig. 5 zeigt eine perspektivische Darstellung zweier Paneelstücke eines alternativen
Ausführungsbeispiels des Paneels. Es unterscheidet sich von Fig. 4, weil es für ein
alternatives Sperrelement 52 ausgelegt ist. Für dieses Sperrelement 52 ist an dem
Aufnahmehaken 10 eine Haltenut 53 mit einem rechteckigen Querschnitt vorgesehen, in
die das Sperrelement 52 vormontierbar ist. Die Haltenut 53 hat eine obere Nutwand
54, die in einem Abstand R2 von der Paneeloberseite 7 angeordnet ist. Ebenso ist am
Arretierhaken 11 eine Rastkontur vorgesehen, die als Verriegelungsnut 55 ausgebildet
ist, und deren Querschnitt entsprechend angepasst ist, damit das Sperrelement 52 dort
automatisch einrastbar ist. Die in Fig. 5 vorgeschlagene Haltenut 53 ist für die Verwendung
eines bogenförmigen Sperrelements 52 hergerichtet, wie aus der
US 2014/0366476 A1 (Fig. 3b) bekannt, oder für ein aus demselben Dokument bekanntes Sperrelement mit
rückwärtigen federnden Borsten (Fig. 6a oder 6b) hergerichtet, die sich am Nutgrund
der Haltenut 53 abstützen. Wichtig ist, dass die Federoberseite des Federprofils der
Paneelkante F auf einem höheren Niveau angeordnet ist als die obere Nutwand 54 der
Haltenut 53 des Aufnahmehakens 10. Das Federprofil der Paneelkante F trifft an der
kritischen Ecke K1 des Paneels 3 mit dem Aufnahmehaken 10 zusammen. Die Haltenut 53
verläuft im Bereich der Ecke K1 durch das Federprofil hindurch, so dass das Material
des Federprofils entfernt wird.
[0050] Die Federoberseite wird jedoch nicht entfernt. Zwischen der Paneeloberseite 7 und
der Federoberseite ist ein Abstand R1 vorgesehen, der größer ist als der Abstand R2
zwischen der oberen Nutwand 54 der Haltenut 53 und der Paneeloberseite 7.
[0051] Fig. 6 zeigt einen alternativen Querschnitt durch ein erstes Kantenpaar eines erfindungsgemäßen
Paneels im verriegelten Zustand. Das Paneel weist eine Paneelkante F mit einem Federprofil
auf sowie eine Paneelkante N mit einem Nutprofil. Die beiden Paneelkanten F und N
sind durch die dargestellte Formgebung der komplementären Paneelkanten formschlüssig
verriegelt und zwar sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung.
[0052] Fig. 7 zeigt einen alternativen Querschnitt durch das zweite Kantenpaar des erfindungsgemäßen
Paneels im verriegelten Zustand. Dieses Beispiel umfasst an einer Paneelkante M einen
Aufnahmehaken 56 und an einer Paneelkante U einen Arretierhaken 57. In dem Aufnahmehaken
ist eine Haltenut 58 für ein Sperrelement 59 vorgesehen. Die Haltenut 58 weist parallele
Nutwände auf, die einen konstanten Abstand zueinander haben. Der Arretierhaken 57
weist eine Kontur 60 auf, in die das Sperrelement 59 während einer Fügebewegung automatisch
einrasten kann. Die Haltenut 58 für das Sperrelement 59 ist im Wesentlichen parallel
zur Paneeloberseite 7 angeordnet. An dem Arretierhaken 57 ist eine Dichtnase 51 vorgesehen,
die den Aufnahmehaken 56 berührt. Die Berührung findet oberhalb und nah an der Haltenut
58 des Aufnahmehakens 56 statt.
[0053] Fig. 8 zeigt ein weiteres Beispiel eines zweiten Kantenpaars. Wiederum ist ein Aufnahmehaken
62 an einer Paneelkante M und ein Arretierhaken 63 an Paneelkante U vorgesehen.
[0054] Der Aufnahmehaken 62 umfasst eine Haltenut 64 für ein Sperrelement 65, wobei die
Haltenut 64 parallele Nutwände aufweist, die einen konstanten Abstand zueinander haben.
Der Arretierhaken weist eine Kontur 66 auf, in der das Sperrelement 65 während einer
Fügebewegung automatisch einrasten kann. Im Unterschied zum Beispiel der Fig. 7 ist
hier die Haltenut 64 im Aufnahmehaken 62 relativ zur Paneeloberseite 7 geneigt angeordnet.
Die freie Öffnung der geneigt angeordneten Haltenut 64 ist nach oben in Richtung der
Paneeloberseite gerichtet. An dem Arretierhaken 63 ist eine Dichtnase 51 vorgesehen,
die den Aufnahmehaken 62 berührt. Die Berührung findet oberhalb und nah an der Haltenut
64 des Aufnahmehakens 62 statt.
[0055] Fig. 9 stellt noch ein Beispiel eines Querschnitts durch das zweite Kantenpaar des
erfindungsgemäßen Paneels im verriegelten Zustand dar. Dieses Beispiel weist ebenfalls
einen Aufnahmehaken 68 an einer Paneelkante M sowie einen Arretierhaken 69 an Paneelkante
U auf, die mittels eines Sperrelements 70 automatisch in vertikaler Richtung verriegelbar
sind. In diesem Beispiel ist eine Haltenut 71 für das Sperrelement 70 jedoch an dem
Arretierhaken 69 vorgesehen und der Aufnahmehaken 68 verfügt über eine Kontur 72,
in die das Sperrelement 70 automatisch einrasten kann. Hier ist eine Dichtnase 51
an dem Aufnahmehaken 69 vorgesehen und die Dichtnase 51 berührt den Arretierhaken
68. Die Berührung findet oberhalb und nah an der Haltenut 71 des Arretierhakens 68
statt.
[0056] Fig. 10 zeigt ein letztes Beispiel eines Querschnitts durch das zweite Kantenpaar.
Dieses Beispiel weist wiederum einen Aufnahmehaken 74 sowie einen Arretierhaken 75
auf, die mittels eines Sperrelements 76 automatisch in vertikaler Richtung verriegelbar
sind. Wie in Fig. 9 ist auch in diesem Beispiel eine Haltenut 77 für das Sperrelement
76 an dem Arretierhaken 75 vorgesehen. Die Haltenut 77 weist parallele Nutwände auf,
die einen konstanten Abstand zueinander haben. Der Aufnahmehaken 74 verfügt über eine
Kontur 78, in die das Sperrelement 76 automatisch einrastbar ist. Hier ist ebenfalls
eine Dichtnase 51 an dem Aufnahmehaken 74 vorgesehen und die Dichtnase 51 berührt
den Arretierhaken 75. Die Berührung findet oberhalb und nah an der Haltenut 77 des
Arretierhakens 75 statt.
Bezugszeichenliste
[0057]
- 1
- Paneel
- 2
- Paneel
- 3
- Paneel
- 4
- Paneel
- 4'
- Ausgangsposition
- 6
- Federprofil
- 7
- Paneeloberseite
- 8
- Paneelunterseite
- 9
- Paneelkern
- 10
- Aufnahmehaken
- 10a
- Stoßfläche
- 11
- Arretierhaken
- 11a
- Rastausnehmung
- 11b
- untere Nutwand
- 11c
- obere Nutwand
- 12
- Haltenut
- 12a
- untere Nutwand
- 12b
- obere Nutwand
- 12c
- Nutgrund
- 12d
- Stufe
- 13
- Sperrelement
- 13a
- Einrastmittel
- 13b
- Rastlasche
- 13c
- Haltemittel
- 13d
- Schulter
- 36
- größere Fase
- 37
- kleinere Fase
- 38
- Vorsprung
- 39
- Gegenfläche
- 40
- V-Fuge
- 41
- Hakenrand
- 42
- Aufnahmeaussparung
- 43
- Arretierabsatz
- 44
- Arretierausnehmung
- 45
- Haltefläche (Hakenrand)
- 46
- Haltefläche (Arretierhaken)
- 47
- Absatzunterseite
- 48
- distale Absatzfläche
- 49
- Boden
- 50
- Aussparung
- 51
- Dichtnase
- 52
- Sperrelement
- 53
- Haltenut
- 54
- obere Nutwand
- 55
- Verriegelungsnut
- 56
- Aufnahmehaken
- 57
- Arretierhaken
- 58
- Haltenut
- 59
- Sperrelement
- 60
- Kontur
- 62
- Aufnahmehaken
- 63
- Arretierhaken
- 64
- Haltenut
- 65
- Sperrelement
- 66
- Kontur
- 68
- Aufnahmehaken
- 69
- Arretierhaken
- 70
- Sperrelement
- 71
- Haltenut
- 72
- Kontur
- 74
- Aufnahmehaken
- 75
- Arretierhaken
- 76
- Sperrelement
- 77
- Haltenut
- 78
- Kontur
- D
- Abstand
- E1
- Übermaß
- E2
- Übermaß
- F
- Paneelkante (Feder)
- H
- Höhe
- K1
- Ecke
- K2
- Ecke
- K3
- Ecke
- K4
- Ecke
- L
- Paneelkante (Nut)
- M
- Paneelkante (Aufnahmehaken)
- P1
- Paneelreihe
- P2
- Paneelreihe
- U
- Paneelkante (Arretierhaken)
- S
- Schwenkbewegung
1. Paneel (1, 2, 3, 4) mit einem Paneelkern (9), einer Paneeloberseite (7), einer Paneelunterseite
(8) sowie mit einem ersten Kantenpaar und einem zweiten Kantenpaar, wobei das erste
Kantenpaar mit einem Nutprofil (5) an einer Paneelkante (N) und einem dazu komplementären
Federprofil (6) an der gegenüberliegenden Paneelkante (F) versehen ist, welche durch
eine Schwenkbewegung (S) verriegelbar sind und dann derart formschlüssig zusammenwirken,
dass im verriegelten Zustand eine vertikale Verriegelungswirkung erzielbar ist sowie
einem Auseinanderbewegen verriegelter Paneele (1, 2, 3, 4) in der Ebene der Paneele
(horizontal) entgegengewirkt wird, wobei das zweite Kantenpaar an seinen gegenüberliegenden
Paneelkanten mit komplementären Hakenprofilen versehen ist, nämlich einem Aufnahmehaken
(10, 56, 62, 69, 74) sowie einem Arretierhaken (11, 57, 63, 68, 75), wobei der Arretierhaken
(11, 57, 63, 68, 75) durch eine Fügebewegung in einer Ebene senkrecht zur Paneelebene
gleichzeitig mittels der Schwenkbewegung (S) für das erste Kantenpaar mit dem Aufnahmehaken
(10, 56, 62, 69, 74) zusammenfügbar ist, mit der Maßgabe, dass der Aufnahmehaken (10,
56, 62) mit einer Haltenut (12, 58, 64) oder der Arretierhaken (68, 75) mit einer
Haltenut (71, 77) für ein separates Sperrelement (70, 76) versehen ist, mit welchem
eine vertikale Verriegelungswirkung erzielbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Aufnahmehaken (10, 56, 62, 69, 74) eine Stoßfläche (10a) relativ zur Paneeloberseite
(7) im Wesentlichen orthogonal angeordnet ist, dass an dem Arretierhaken (11, 57,
63, 68, 75) eine Gegenstoßfläche (11d) relativ zur Paneeloberseite (7) im Wesentlichen
orthogonal angeordnet ist, dass an dem zweiten Kantenpaar an einem unteren Ende der
Gegenstoßfläche (11d) des Arretierhakens (11, 57, 63, 68, 75) oder an einem unteren
Ende der Stoßfläche (10a) des Aufnahmehakens (10, 56, 62, 69, 74) wenigstens eine
Dichtnase (51) vorgesehen ist, die sich parallel zur jeweiligen Paneelkante (M, U)
über die gesamte Länge der Gegenstoßfläche (11d) beziehungsweise der Stoßfläche (10a)
erstreckt.
2. Paneel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Kantenpaare an dessen beiden komplementären Paneelkanten (F,
N, M, U) je eine Kantenbrechung (16, 17, 36, 37) aufweist, die im zusammengefügten
Zustand zweier dieser Paneele (1, 2, 3, 4) eine vertiefte Fuge (18, 40) ausbildet.
3. Paneel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kantenbrechungen (16, 17, 36, 37) wenigstens eines der Kantenpaare der komplementären
Paneelkanten (F, N, M, U) mit je einer größeren Kantenbrechung (16, 36) und einer
kleineren Kantenbrechung (17, 37) versehen sind und dass im zusammengefügten Zustand
die größere Kantenbrechung (16, 36) von der kleineren Kantenbrechung (17, 37) überdeckt
ist.
4. Paneel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass an jener Paneelkante (N, U) mit der kleineren Kantenbrechung (17, 37) ein Vorsprung
(14a, 38) vorgesehen ist, auf dessen Oberseite sich zumindest ein Teil der kleineren
Kantenbrechung (17, 37) erstreckt, und dass an einer Unterseite des Vorsprungs (14a,
38) eine hinterschnittene Gegenfläche (14b, 39) für den überdeckten Teil der größeren
Kantenbrechung (16, 36) vorgesehen ist.
5. Paneel nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die kleinere Kantenbrechung (17) des ersten Kantenpaares an dem Nutprofil (N) und
die größere Kantenbrechung (16) an dem Federprofil (F) angeordnet ist und dass die
kleinere Kantenbrechung (37) des zweiten Kantenpaares an dem Arretierhaken (11, 57,
63, 68, 75) und die größere Kantenbrechung (36) an dem Aufnahmehaken (10, 56, 62,
69, 74) angeordnet ist.
6. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an dem zweiten Kantenpaar die Gegenstoßfläche (11d) oder die Stoßfläche (10a) relativ
zur Orthogonalen auf der Paneeloberseite (7) um einen Winkel im Bereich von 1°-5°
geneigt ist, dass der Querschnitt des Arretierhakens (11, 57, 63, 68, 75) im geneigten
Bereich der Gegenstoßfläche (11d) oder der Stoßfläche ein Übermaß (E2) aufweist, so
dass im verriegelten Zustand eine Pressung zwischen den Gegenstoßflächen und den Stoßflächen
(10a) bewirkbar ist.
7. Paneel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressung zwischen der Gegenstoßfläche (11d) und der Stoßfläche (10a) am oberen
Ende der Stoßfläche (10a) größer ist und zum unteren Ende der Stoßfläche (10a) hin
abnimmt.
8. Paneel nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass am unteren Ende der Pressung zwischen der Gegenstoßfläche (11d) und der Stoßfläche
(10a) die Dichtnase (51) angeordnet ist, mit der im verriegelten Zustand wiederum
eine erhöhte Pressung gegen die Stoßfläche (10a) erzeugbar ist.
9. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das separate Sperrelement (13, 59, 65, 70, 76) ein Einrastmittel (13a) aufweist,
mit dem es in einer Rastausnehmung (11a) der komplementären Paneelkante (M) einrastbar
ist.
10. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltenut (12, 58, 64, 77) für das separate Sperrelement (59, 65, 76) parallele
Nutwände aufweist.