[0001] Die Erfindung betrifft ein Paneel mit einem Paneelkern, einer Paneeloberseite, einer
Paneelunterseite sowie mit einem ersten Kantenpaar und einem zweiten Kantenpaar, wobei
das erste Kantenpaar mit einem Nutprofil an einer Paneelkante und einem dazu komplementären
Federprofil an der gegenüberliegenden Paneelkante versehen ist, welche durch eine
Schwenkbewegung verriegelbar sind und dann derart formschlüssig zusammenwirken, dass
im verriegelten Zustand eine vertikale Verriegelungswirkung erzielbar ist sowie einem
Auseinanderbewegen verriegelter Paneele in der Ebene der Paneele (horizontal) entgegengewirkt
wird, wobei das zweite Kantenpaar an seinen gegenüberliegenden Paneelkanten mit komplementären
Hakenprofilen versehen ist, nämlich einem Aufnahmehaken sowie einem Arretierhaken,
wobei der Arretierhaken durch eine Fügebewegung in einer Ebene senkrecht zur Paneelebene
gleichzeitig mittels der Schwenkbewegung für das erste Kantenpaar zusammenfügbar ist
mit dem Aufnahmehaken, mit der Maßgabe, dass der Aufnahmehaken mit einer Haltenut
für ein separates Sperrelement versehen ist, mit welchem eine vertikale Verriegelungswirkung
erzielbar ist, wobei zumindest an dem zweiten Kantenpaar eine Stoßfläche sowie eine
Gegenstoßfläche vorgesehen sind, mit der Maßgabe, dass die Stoßfläche an dem Aufnahmehaken
und die Gegenstoßfläche an dem Arretierhaken angeordnet ist und beide relativ zur
Paneeloberseite im Wesentlichen orthogonal angeordnet sind.
[0002] Ein gattungsgemäßes Paneel ist aus der
EP 1 415 056 B1 bekannt. Es handelt sich um ein Paneel, welches ein erstes Kantenpaar mit Nut-Feder-Profil
und ein zweites Kantenpaar mit Hakenprofilen umfasst. Dadurch kann das bekannte Paneel
mittels einer Schwenkbewegung an einer Kante mit Federprofil verriegelt werden mit
dem Nutprofil der Paneele einer vorherigen Paneelreihe; als großer Vorteil wird angesehen,
dass mittels der erwähnten Schwenkbewegung gleichzeitig auch eine der Kanten mit Hakenprofil
mitverriegelt wird. Dabei rastet das separate Sperrelement von selbst ein. Die einrastende
Funktion des Sperrelements wird durch die erwähnte Schwenkbewegung am ersten Kantenpaar
des Paneels automatisch ausgelöst.
[0003] Diese Verlegart wird auch als Fold-down-Verlegung beziehungsweise das geeignete Paneel
als Fold-down-Paneel bezeichnet.
[0004] Derartige Paneele werden in Reihen miteinander verbunden, wobei sich Querfugen zwischen
den Paneelen innerhalb einer Paneelreihe ergeben. Außerdem bilden sich Längsfugen
jeweils zwischen den Paneelreihen einer derart im Verbund gebildeten Belagoberfläche.
Erwünscht ist, dass die Längsfugen und Querfugen, einer solchen Belagoberfläche eine
gewisse Dichtheit gegen durchlaufendes Wasser aufweisen soll. In der Praxis stellte
sich leider heraus, dass Wasser in Fugen eindringen und stellenweise von der Paneeloberseite
durch die Fuge bis zur Paneelunterseite durchlaufen kann. Auf diese Weise eindringendes
beziehungsweise durchlaufendes Wasser kann zu Schimmelbildung führen, die sich unter
einer Belagoberfläche verborgen ausbreiten kann.
[0005] Dabei hat sich gezeigt, dass insbesondere über die Querkannte sowie die Kreuzungsstellen
von Quer- und Längskante Feuchtigkeit eindringen bzw. durchlaufen kann.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Paneel vorzuschlagen, das eine verbesserte
Gestaltung zumindest der Profile des zweiten Kantenpaares aufweist, um einem Durchlauf
von Wasser an den Fugen besser entgegenzuwirken.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Gegenstoßfläche des Arretierhakens
oder die Stoßfläche des Aufnahmehakens mit mindestens einem Dichtnippel versehen ist,
dass die Stoßfläche des Aufnahmehakens oder die Gegenstoßfläche des Arretierhakens
mit mindestens einer formschlüssig zum Dichtnippel passenden Dichtrille an der Paneelkante
versehen ist, und dass der Dichtnippel und die Dichtrille jeweils parallel zur betreffenden
Paneelkante angeordnet sind und sich über die gesamte Länge der Stoßfläche beziehungsweise
Gegenstoßfläche erstrecken.
[0008] Das vorgeschlagene Paneel ist mit einer Abdichtungsmaßnahme versehen, die räumlich
körperlich jeweils im Bereich der Fugen vorgesehen ist. Und zwar wirkt die am zweiten
Kantenpaar vorgesehene Kombination aus Dichtnippel und Dichtrille einem Eindringen
beziehungsweise Durchlaufen von Wasser wirkungsvoll entgegen.
[0009] Das vorgeschlagene Paneel weist eine viereckige Grundform auf. An einer der vier
Ecken des Paneels trifft das Federprofil des ersten Kantenpaares zusammen mit dem
Aufnahmehaken des zweiten Kantenpaares. Diese beiden unterschiedlichen Formen der
Paneelkanten überschneiden sich in dieser Ecke, wodurch eine Überschneidungszone der
unterschiedlichen Profilformen entsteht, in der sich eine komplexe dreidimensionale
Gestalt ergibt. Die komplexe Gestalt rührt daher, dass der Aufnahmehaken die Haltenut
für das Sperrelement haben muss und deswegen an der Ecke diese Haltenut zusammentrifft
mit dem Federprofil der angrenzenden Paneelkante dieser Ecke. Zur Herstellung der
Haltenut muss Material des Panelkerns entfernt werden, beispielsweise gefräst. Die
Fräsung der Haltenut läuft an einem Ende (Übergangszone) durch das Federprofil hindurch
und zerspant einen Teil des Paneelkerns, der die Feder bildete. Ein Teil des Materials
des Federprofils wird also zerspant und entfernt. An der Federoberseite entsteht in
dieser Übergangszone eine Lücke, zu der kein Wasser durchdringen darf. Deswegen verfolgt
die vorgeschlagene Gestaltung den technischen Weg, oberhalb der Federoberseite geeignete
Maßnahmen anzugeben, die einem Eindringen von Wasser bis auf das Niveau der Federoberseite
effektiv entgegenwirken. Es hat sich gezeigt, dass auf diese Weise eine bessere Dichtigkeit
gegen durchlaufendes Wasser erzielbar ist.
[0010] Einfacherweise kann der Querschnitt der Haltenut für das separate Sperrelement beibehalten
und ein bekanntes Sperrelement genutzt werden. Geeignete Sperrelemente sind beispielsweise
aus
EP 1 415 056 B1,
WO 2011/087425 A1,
US 9,347,469 B2 oder
US 7,866,110 B2 bekannt. Auf die Gestaltungsbeispiele für separate Sperrelemente sowie deren Anordnung
an einem Paneel, wie in den vorgenannten Veröffentlichungen definiert, wird hiermit
Bezug genommen und diese technische Lehre miteingeschlossen. Das separate Sperrelement
für die komplementären Hakenprofile kann optional als Bestandteil des Paneels vorgesehen
werden. Vorzugsweise ist das Sperrelement vormontiert in der Haltenut des Aufnahmehakens.
[0011] vorteilhafter Weise weist die einem erfindungsgemäßen Paneel zugrundeliegende Trägerplatte
ein Fasermaterial, wie beispielsweise einem hochdichtem Fasermaterial (HDF) oder einem
mitteldichtem Fasermaterial (MDF), einem Grobspanmaterial (OSB) oder einem Holz-Kunststoff-Komposit-Material
(WPC) auf. Auch kann es vorgesehen sein, dass das Paneel ein Dekor ausweist, wobei
dieses Dekor entweder durch Aufbringen einer bereits bedruckten Dekorschicht auf eine
Trägerplatte oder durch direktes Bedrucken der Trägerplatte mit einem solchen Dekor
ausgebildet wird. Dabei ist unter direktem Bedrucken in vorliegendem Fall auch ein
Bedrucken eines zuvor auf eine Trägerplatte aufgebrachten Druckuntergrundes zu verstehen.
Ebenso kann es vorgesehen sein, dass das Paneel aus einem Vollholzmaterial besteht
bzw. vollständig aus einem Holzwerkstoff gebildet ist. Vorteilhafter Weise kann ein
solches Fasermaterial im Fall des Feuchtigkeitskontakts Wasser bzw. Flüssigkeit aufnehmen,
was zu einem Aufquellen führt. Ein solches Aufquelle führt dabei zu einem verbesserten
Dichtschluss im Bereich der Dichtnippel bzw. der Stoßfläche und der Gegenstoßfläche.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die einem erfindungsgemäßen Paneel
zugrundeliegende Trägerplatte ein Kunststoffmaterial, wie beispielsweise ein Polypropylen
(PP), Polyethylen (PE), Polyethylenterephthalat (PET), ein Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer
(ABS), ein Polyvinylchlorid (PVC), ein Polycarbonat (PC), ein Polyamid (PA), ein Polyetherketon
(PEK), Polyetheretherketon (PEEK), Mischungen oder Copolymere dieser, oder ein Kunststoff-Komposit-Material
aus einem oder mehreren dieser Kunststoff mit einem Faser- und/oder Mineralfüllstoff
auf.
[0012] Die komplementären Hakenprofile des zweiten Kantenpaares, nämlich der nach oben offene
Aufnahmehaken sowie der nach unten offene Arretierhaken weisen vorteilhaft beiderseits
einstückig am Paneelkern vorgesehene Halteflächen auf, mittels derer die Verriegelungswirkung
gegen das Auseinanderbewegen der Paneele innerhalb der Paneelebene weg voneinander
in einer Richtung senkrecht zu den verriegelten Paneelkanten erzielbar ist. Die Verriegelungswirkung
in der senkrecht zur Paneeloberseite liegenden vertikalen Richtung ist besonders anwenderfreundlich
und einfach mittels des separaten Sperrelements erreichbar.
[0013] Zweckmäßig weist wenigstens eines der Kantenpaare an dessen beiden komplementären
Paneelkanten je eine Kantenbrechung auf, die im zusammengefügten Zustand zweier dieser
Paneele eine vertiefte Fuge ausbildet.
[0014] Vorzugsweise sind die Kantenbrechungen wenigstens eines der Kantenpaare an dessen
komplementären Paneelkanten unterschiedlich groß, so dass im zusammengefügten Zustand
die größere Kantenbrechung überdeckt ist von der kleineren Kantenbrechung.
[0015] Des Weiteren ist eine Verbesserung der Dichtheit erzielbar, indem an jener Paneelkante
mit der kleineren Kantenbrechung ein Vorsprung vorgesehen ist, auf dessen Oberseite
sich zumindest ein Teil der kleineren Kantenbrechung erstreckt, und dass an einer
Unterseite des Vorsprungs eine hinterschnittene Gegenfläche für den überdeckten Teil
der größeren Kantenbrechung vorgesehen ist.
[0016] Zweckmäßig ist die kleinere Kantenbrechung des ersten Kantenpaares an dem Nutprofil
und die größere Kantenbrechung an dem Federprofil angeordnet, und dass die kleinere
Kantenbrechung des zweiten Kantenpaares an dem Arretierhaken und die größere Kantenbrechung
an dem Aufnahmehaken angeordnet ist.
[0017] Vorteilhaft ist außerdem, wenn an dem ersten Kantenpaar und/oder an dem zweiten Kantenpaar
die Gegenstoßfläche relativ zur Orthogonalen auf der Paneeloberseite um einen Winkel
im Bereich von 1°-5° geneigt ist, wobei der Querschnitt des Arretierhakens im geneigten
Bereich der Gegenstoßfläche ein Übermaß und/oder der Querschnitt des Nutprofils im
geneigten Bereich der Gegenstoßfläche ein Übermaß aufweist, so dass im verriegelten
Zustand eine Pressung zwischen den Gegenstoßflächen und den Stoßflächen bewirkbar
ist. Der Begriff "Übermaß" bezieht sich auf das Verhältnis der beiden zusammenfügbaren
Paneelkanten. Ausgehend von einem theoretischen Nennmaß beider Paneelkanten ist mit
"Übermaß" gemeint, dass ausgehend von dem Nennmaß entweder an der Stoßfläche und/oder
an der Gegenstoßfläche mehr Material vorhanden ist, so dass die Oberfläche der Stoßfläche
und/oder die Oberfläche der Gegenstoßfläche distal weiter hervorsteht als das Nennmaß.
In der Praxis kann es sich um Hundertstel- bis wenige Zehntel- Millimeter maximales
Übermaß handeln, das in der Praxis die gewünschte Pressung zwischen der Stoßfläche
und der Gegenstoßfläche der zusammengefügten Paneelkanten bewirkt. Diese erwünschte
Pressung findet zweckmäßig im oberen Bereich der Stoßfläche und der Gegenstoßfläche
statt und kann sich z.B. über die halbe Höhe der Stoßfläche beziehungsweise Gegenstoßfläche
erstrecken.
[0018] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass die Pressung zwischen der Gegenstoßfläche
und der Stoßfläche am oberen Ende der Stoßfläche größer ist und zum unteren Ende der
Stoßfläche hin abnimmt.
[0019] Eine Alternative sieht vor, dass die Haltenut für das separate Sperrelement parallele
Nutwände aufweist, wobei die Nutwände einen konstanten Abstand zueinander aufweisen.
[0020] Weiter hilfreich ist es, wenn die Haltenut, respektive die Nutwände der Haltenut,
relativ zur Paneeloberseite geneigt angeordnet sind. Des Weiteren ist nützlich, wenn
die freie Öffnung der geneigt angeordneten Haltenut nach oben gerichtet ist, d.h.
in Richtung der Paneeloberseite. Für eine geschlossene Fuge ist es nutzbringend, wenn
das separate Sperrelement ein Einrastmittel aufweist, mit dem es in einer Rastausnehmung
der komplementären Paneelkante automatisch einrastbar ist.
[0021] Nachstehend ist die Erfindung in einer Zeichnung beispielhaft veranschaulicht und
anhand mehrerer Ausführungsbeispiele detailliert beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung mehrerer erfindungsgemäßer Paneele im Verbund,
- Fig. 2
- beispielhaft einen Querschnitt durch ein erstes Kantenpaar eines erfindungsgemäßen
Paneels im verriegelten Zustand,
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch das zweite Kantenpaar des erfindungsgemäßen Paneels im verriegelten
Zustand,
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung zweier Paneelstücke mit den Paneelkanten gemäß Fig.
2 im verriegelten Zustand und mit dem Federprofil gemäß Fig. 1,
- Fig. 5
- eine perspektivische Darstellung zweier Paneelstücke im verriegelten Zustand mit einem
alternativen separaten Sperrelement,
- Fig. 6
- einen alternativen Querschnitt durch ein erstes Kantenpaar eines erfindungsgemäßen
Paneels im verriegelten Zustand,
- Fig. 7
- einen alternativen Querschnitt durch das zweite Kantenpaar des erfindungsgemäßen Paneels
im verriegelten Zustand,
- Fig. 8
- ein weiteres Beispiel eines Querschnitts durch ein zweites Kantenpaar des erfindungsgemäßen
Paneels im verriegelten Zustand,
- Fig. 9
- noch ein Beispiel eines Querschnitts durch das zweite Kantenpaar des erfindungsgemäßen
Paneels im verriegelten Zustand,
- Fig. 10
- eine weitere Alternative eines Querschnitts durch das zweite Kantenpaar des erfindungsgemäßen
Paneels im verriegelten Zustand,
- Fig. 11
- ein letztes Beispiel eines Querschnitts durch das zweite Kantenpaar des erfindungsgemäßen
Paneels im verriegelten Zustand.
[0022] In Fig. 1 sind vier identische erfindungsgemäße Paneele 1, 2, 3 und 4 ausschnittsweise
schematisch dargestellt und zwar im Verbund zu einer Belagoberfläche zusammengefügt.
Die Belagoberfläche kann für eine Gebäudewand, -decke oder einen Fußboden genutzt
werden. Jedes der erfindungsgemäßen Paneele weist je vier Paneelkanten F, M, N und
U auf sowie vier Ecken K1, K2, K3 und K4. Wie in den folgenden Figuren zu sehen hat
das Paneel eine Paneeloberseite 7, eine Paneelunterseite 8 und einen Paneelkern 9.
Das Paneel weist zwei Kantenpaare auf. Ein erstes Kantenpaar ist in Fig. 2 dargestellt
und umfasst die Paneelkanten N und F, wobei die Paneelkante N ein Nutprofil 5 und
die Paneelkante F ein Federprofil 6 aufweist.
[0023] Ein zweites Kantenpaar ist in Fig. 3 gezeigt und umfasst die Paneelkante M und U,
die als Hakenprofile ausgebildet sind. Die Paneelkante M ist als ein Aufnahmehaken
10 und die Paneelkante U als ein Arretierhaken 11 ausgestaltet. Der Aufnahmehaken
10 ist mit einer Haltenut 12 für ein separates Sperrelement 13 versehen. Das Sperrelement
13 wird so montiert und verwendet, dass es in vertikaler Richtung verriegelt (Vertikalsperrelement).
Der Arretierhaken 11 ist mittels einer Fügebewegung in einer vertikalen Ebene nach
unten mit dem Aufnahmehaken 10 verbindbar. Sofern ein Vertikalsperrelement 13 eingesetzt
ist, geschieht die vertikal wirkende Verriegelung automatisch, wie unten anhand von
Fig. 3 ausführlich beschrieben wird. Aufgrund der beiden unterschiedlichen Kantenpaare
eignet sich das vorgeschlagene Paneel für eine Verriegelung per Schwenkbewegung (Fold-down).
Die Schwenkbewegung ist in Fig. 1 anhand des Paneels 4 angedeutet, das gestrichelt
in einer geneigten Ausgangsposition 4' dargestellt ist. Das Paneel 4 wird aus seiner
Ausgangsposition 4' in Richtung des Schwenkpfeils S durch eine einzige herabschwenkende
Bewegung um seine Paneelkante F als Drehachse herabbewegt. Dabei verriegelt es mit
dem Nutprofil 5 der Paneele 1 und 2 einer vorherigen Paneelreihe P1. Gleichzeitig
wird die Paneelkante U des Paneels 4 mit der Paneelkante M des Paneels 3 verriegelt,
das sich in derselben Paneelreihe P2 befindet.
[0024] Gemäß Fig. 1 trifft an einer Ecke K1 des Paneels 4 die Paneelkante F (erstes Kantenpaar)
mit der Paneelkante U (zweites Kantenpaar) zusammen. Diese Ecke K1 stellt sich als
besonders kritisch für die Dichtheit der Belagoberfläche gegen durchlaufendes Wasser
heraus. An der kritischen Ecke K1 trifft das Federprofil 6 der Paneelkante F mit dem
Arretierhaken 11 der Paneelkante U zusammen.
[0025] Die Querschnitte des Federprofils 6 und des Arretierhakens 11 überschneiden sich
räumlich und es entsteht eine komplexe räumliche Gestalt an der Ecke K1.
[0026] Im Verbund mit weiteren identischen Paneelen 1 und 3 befindet sich die betreffende
Ecke K1 des Paneels 4 in einem mit IV markierten Bereich. Dort bildet sich eine T-Fuge,
die zusammengesetzt ist aus einer Längsfuge (Paneelkanten F/N) und einer Querfuge
(Paneelkanten M/U). Eine Ansicht auf diese T-Fuge in Blickrichtung des Pfeils IV ist
weiter unten anhand von Fig. 4 ausführlich erläutert.
[0027] Anhand von Fig. 2 ist beispielhaft ein erstes Kantenpaar des erfindungsgemäßen Paneels
im Querschnitt gezeigt. Die Blickrichtung entspricht der in Fig. 1 eingezeichneten
Schnittlinie II - II. Die Paneelkanten F und N der Paneele 1 und 4 liegen sich in
Fig. 2 so gegenüber, wie in Fig. 1 mittels der Schnittlinie II - II angedeutet. Die
Paneelkante F ist mit einem Federprofil und die Paneelkante N mit einem komplementären
Nutprofil gestaltet. Diese komplementären Paneelkanten können ausschnittsweise in
einem verriegelten Zustand dargestellt werden, so als sei das Paneel in zwei Teile
aufgetrennt. Diese Form der Darstellung soll das Verständnis der Funktionalität und
des Zusammenwirkens der komplementären Paneelkanten erleichtern. Eine Ausgangsposition
4' der Paneelkante F deutet eine Schwenkbewegung S an. Selbstverständlich können mehrere
Paneele der erfindungsgemäßen Art auf dieselbe Weise miteinander verriegelt werden,
um eine Belagoberfläche für eine Gebäudewand, einen Fußboden oder eine Decke zu erhalten.
Deswegen können die Figuren 2 und 3 auch jeweils als zwei Paneele aufgefasst werden,
die ausschnittsweise gezeigt sind.
[0028] Die als Aufnahmehaken 10 gestaltete Paneelkante M und die als Arretierhaken 11 gestaltete
Paneelkante U des zweiten Kantenpaares sind in Fig. 3 im Querschnitt gezeigt und zwar
ebenfalls im zusammengefügten verriegelten Zustand. Die Blickrichtung entspricht der
in Fig. 1 eingezeichneten Schnittlinie III - III.
[0029] An dem zweiten Kantenpaar weist der Arretierhaken 11 der Paneelkante M an der Paneeloberseite
7 eine Kantenbrechung in Form einer größeren Fase 36 auf und der Aufnahmehaken 10
der Paneelkante U ist mit einer kleineren Fase 37 versehen.
[0030] Die kleinere Fase 37 erstreckt sich über einen distalen Vorsprung 38, der distal
an dem Arretierhaken 11 angeordnet ist. Eine Unterseite des Vorsprungs bildet eine
Gegenfläche 39, die im verriegelten Zustand einen Teil der größeren Fase 36 überdeckt
und mit diesem Teil in Berührung steht, so dass eine erste Abdichtung gegen eindringendes
Wasser erzeugt ist. Die beiden Fasen bilden im verriegelten Zustand eine V-Fuge 40.
[0031] Der Aufnahmehaken 10 und der Arretierhaken 11 verriegeln die zusammengefügten Paneelkanten
M/U in vertikaler und auch in horizontaler Richtung. Für die vertikale Verriegelungswirkung
ist in diesem Ausführungsbeispiel ein separates Sperrelement 13 (Vertikalsperrelement)
in die dafür vorgesehene Haltenut 12 des Aufnahmehakens 10 einsetzbar. An dem Arretierhaken
ist eine Rastausnehmung 11a vorgesehen, in das das Sperrelement 13 einrasten kann.
Die Rastausnehmung hat eine schräge untere Nutwand 11b und eine schräge obere Nutwand
11c.
[0032] Die im Aufnahmehaken 10 vorgesehene Haltenut 12 für das Sperrelement 13 ist mit einer
ebenen unteren Nutwand 12a, einer oberen Nutwand 12b und einem Nutgrund 12c versehen.
Die obere Nutwand 12b weist eine Stufe 12d auf, die so angeordnet ist, dass sich dem
Nutgrund 12c zugewandt ein engerer Teil der Haltenut 12 ergibt und ein Bereich mit
einer größeren Weite, der zur offenen Seite der Haltenut 12 gerichtet ist.
[0033] Die Gestaltung der Haltenut 12 mit der Stufe 12d ist an das bekannte Sperrelement
13 angepasst, dessen Querschnitt in Fig. 3 beispielhaft eingezeichnet ist. Bei dem
dargestellten schraffierten Sperrelement 13 ist ein Einrastmittel 13a in Form einer
schräg nach unten hervorstehenden Rastlasche 13b ausgebildet, welche aus der Haltenut
12 ragt. Außerdem umfasst das Sperrelement 13 ein Haltemittel 13c, welche dem Nutgrund
12c der Haltenut 12 zugewandt ist, sowie eine Schulter 13d, an der Stufe 12d der oberen
Nutwand abgestützt ist. Geeignete Sperrelemente sind beispielsweise aus den folgenden
Veröffentlichungen bekannt:
EP 1 415 056 B1,
WO 2011/087425 A1 und
US 2014/0366476 A1.
[0034] Für die horizontale Verriegelungswirkung ist gemäß Fig. 3 der Aufnahmehaken 10 der
Paneelkante M distal mit einem Hakenrand 41 versehen, der in Richtung der Paneeloberseite
7 hervorsteht sowie mit einer Aufnahmeausnehmung 42, die zur Paneeloberseite 7 offen
ist. Der Arretierhaken 11 der Paneelkante U weist einen in Richtung der Paneelunterseite
8 hervorstehenden Arretierabsatz 43 auf sowie eine nach unten offene Arretierausnehmung
44. Der Arretierabsatz 43 passt in die Aufnahmeausnehmung 42 des Aufnahmehakens 10
hinein und wirkt mit diesem zusammen.
[0035] Der Aufnahmehaken 10 weist am Hakenrand 41 eine Haltefläche 45 auf, die zum Paneelkern
9 gerichtet ist.
[0036] Gleichermaßen ist am Arretierhaken 11 eine ebenfalls zum Paneelkern 9 gerichtete
Haltefläche 46 vorgesehen, die mit der Haltefläche 45 am Hakenrand 41 eine Hinterschneidung
ergibt und so eine Verriegelungswirkung gegen das Auseinanderbewegen der Paneele 3
und 4 innerhalb der Paneelebene weg voneinander in einer Richtung senkrecht zu den
verriegelten Paneelkanten M/U (horizontal) bewirkt.
[0037] Der Arretierabsatz 43 hat im vorliegenden Beispiel an einer Absatzunterseite 47 eine
distale Absatzfläche 48, welche einen Boden 49 der Aufnahmeausnehmung 42 berührt,
sowie eine proximale Aussparung 50, die seitlich bis an die Haltefläche 46 des Arretierabsatzes
43 heranreicht. Die Aussparung 50 nützt einer guten Anlage der Halteflächen 45/46
von Hakenrand 41 und Arretierabsatz 43.
[0038] Innerhalb der Verriegelung gemäß Fig. 3 sind ebenfalls Paare von Kontaktflächen zu
erkennen, wobei jeweils eine Fläche des Arretierhakens 11 in Kontakt steht mit einer
zugeordneten Fläche des komplementären Aufnahmehakens 10. Von oben nach unten durch
die Verriegelung beginnt dies mit einer ersten Kontaktflächenpaarung, die gebildet
ist aus der Gegenfläche 39 des Vorsprungs 38 des Arretierhakens und dem überdeckten
Teil der größeren Fase 36, die an dem Aufnahmehaken 10 angeordnet ist.
[0039] Die nächste Kontaktflächenpaarung ist aus einer Stoßfläche 10a und einer Gegenstoßfläche
11d gebildet. Die Stoßfläche 10a ist an dem Aufnahmehaken 10 mit der Paneelkante M
unterhalb der großen Fase 36 und die Gegenstoßfläche 11d an dem Arretierhaken 11 der
Paneelkante N unterhalb der kleinen Fase 37 vorgesehen. Die Stoßfläche 10a ist dabei
relativ zur Paneeloberseite 7 senkrecht angeordnet und die Gegenstoßfläche 11d ist
relativ zur Orthogonalen auf der Paneeloberseite 7 um einen Winkel von 3° geneigt.
Dabei ist an einem oberen Teil der Gegenstoßfläche 11d ein Materialüberschuss vorgesehen,
der in Fig. 3 gestrichelt als Überdeckung E2 eingezeichnet ist. Im verriegelten Zustand
führt die Überdeckung E2 zu einer Pressung zwischen der Kontaktflächenpaarung aus
Stoßfläche 10a/Gegenstoßfläche 11d und zwar in der oberen Hälfte dieser Kontaktflächenpaarung.
Diese Pressung bewirkt ebenfalls eine Abdichtung.
[0040] Fig. 4 zeigt eine isometrische Darstellung zweier verbundener Paneele 3 und 4. Die
Darstellung entspricht der Blickrichtung IV, wie in Fig. 1 vermerkt. Im Vordergrund
von Fig. 4 sind die Federprofile F der Paneele 3 und 4 zu erkennen. In der Perspektive
nach hinten verlaufen die Paneelkante M des Paneels 3 und die Paneelkante U des Paneels
4. Die Paneelkante M ist mit dem Aufnahmehaken 10 und die Paneelkante U mit dem Arretierhaken
11 gemäß Fig. 3 versehen.
[0041] An dem komplementären Paneel 4 ist die Rastausnehmung 11a vorgesehen, in der das
Sperrelement 13 automatisch einrastbar ist. Die Rastausnehmung 11a verläuft am Paneel
4 ebenfalls durch das Federprofil 6 hindurch und endet als offener Querschnitt an
der Federspitze 19.
[0042] Der Arretierhaken 11 (Paneelkante U) des Paneels 4 umfasst darüber hinaus die nach
unten offene Arretierausnehmung 44, die in Fig. 3 im Querschnitt gezeigt ist. Die
Arretierausnehmung 44 verläuft ebenfalls quer durch das Federprofil 6 des Paneels
4 hindurch und tritt im unteren Bereich des Federprofils 6 heraus. Der offene Querschnitt
der Arretierausnehmung 44 tritt unterhalb der Federspitze 19 heraus.
[0043] Fig. 5 zeigt eine perspektivische Darstellung zweier Paneelstücke eines alternativen
Ausführungsbeispiels des Paneels.
[0044] Es unterscheidet sich von Fig. 4, weil es für ein alternatives Sperrelement 52 ausgelegt
ist. Für dieses Sperrelement 52 ist an dem Aufnahmehaken 10 eine Haltenut 53 mit einem
rechteckigen Querschnitt vorgesehen, in die das Sperrelement 52 vormontierbar ist.
Die Haltenut 53 hat eine obere Nutwand 54, die in einem Abstand R2 von der Paneeloberseite
7 angeordnet ist. Ebenso ist am Arretierhaken 11 eine Rastkontur vorgesehen, die als
Verriegelungsnut 55 ausgebildet ist, und deren Querschnitt entsprechend angepasst
ist, damit das Sperrelement 52 dort automatisch einrastbar ist. Die in Fig. 5 vorgeschlagene
Haltenut 53 ist für die Verwendung eines bogenförmigen Sperrelements 52 hergerichtet,
wie aus der
US 2014/0366476 A1 (Fig. 3b) bekannt oder für ein aus demselben Dokument bekannten Sperrelement mit
rückwärtigen federnden Borsten (Fig. 6a oder 6b) hergerichtet, die sich am Nutgrund
der Haltenut 52 abstützen.
[0045] Fig. 6 zeigt einen alternativen Querschnitt durch ein erstes Kantenpaar eines erfindungsgemäßen
Paneels im verriegelten Zustand. Das Paneel weist eine Paneelkante F mit einem Federprofil
auf sowie eine Paneelkante N mit einem Nutprofil. Die beiden Paneelkanten F und N
sind durch die dargestellte Formgebung der Paneelkanten formschlüssig verriegelt und
zwar sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung.
[0046] Fig. 7 zeigt einen alternativen Querschnitt durch das zweite Kantenpaar des erfindungsgemäßen
Paneels im verriegelten Zustand. Dieses Beispiel umfasst an einer Paneelkante M einen
Aufnahmehaken 56 und an einer Paneelkante U einen Arretierhaken 57. In dem Aufnahmehaken
ist eine Haltenut 58 für ein Sperrelement 59 vorgesehen. Der Arretierhaken 57 weist
eine Kontur 60 auf, in die das Sperrelement 59 automatisch einrasten kann. Die Haltenut
58 für das Sperrelement 59 ist im Wesentlichen parallel zur Paneeloberseite 7 angeordnet.
An dem Arretierhaken 57 ist ein Dichtnippel G2 vorgesehen, der mit einer an dem Aufnahmehaken
56 vorgesehenen Dichtrille W2 zusammenpasst und abdichtet.
[0047] Fig. 8 zeigt ein weiteres Beispiel eines zweiten Kantenpaars. Wiederum ist ein Aufnahmehaken
62 an einer Paneelkante M und ein Arretierhaken 63 an Paneelkante U vorgesehen. Der
Aufnahmehaken 62 umfasst eine Haltenut 64 für ein Sperrelement 65 und der Arretierhaken
weist eine Kontur 66 auf, in der das Sperrelement 65 automatisch einrasten kann. Im
Unterschied zum Beispiel der Fig. 7 ist hier die Haltenut 64 im Aufnahmehaken 62 relativ
zur Paneeloberseite 7 geneigt angeordnet. An dem Arretierhaken 63 ist ein Dichtnippel
G2 vorgesehen, der mit einer an dem Aufnahmehaken 62 vorgesehenen Dichtrille W2 zusammenpasst
und abdichtet.
[0048] Fig. 9 stellt noch ein Beispiel eines Querschnitts durch das zweite Kantenpaar des
erfindungsgemäßen Paneels im verriegelten Zustand dar. Dieses Beispiel weist ebenfalls
einen Aufnahmehaken 68 an einer Paneelkante M sowie einen Arretierhaken 69 an Paneelkante
U auf, die mittels eines Sperrelements 70 automatisch in vertikaler Richtung verriegelbar
sind. In diesem Beispiel ist eine Haltenut 71 für das Sperrelement 70 jedoch an dem
Arretierhaken 69 vorgesehen und der Aufnahmehaken 68 verfügt über eine Kontur 72,
in die das Sperrelement 70 automatisch einrasten kann. Hier ist ein Dichtnippel G3
an dem Aufnahmehaken 69 vorgesehen, der mit einer an dem Arretierhaken 68 vorgesehenen
Dichtrille W3 zusammenpasst und abdichtet.
[0049] Fig. 10 zeigt eine weitere Alternative eines Querschnitts durch das zweite Kantenpaar.
Dieses Beispiel weist wiederum einen Aufnahmehaken 74 sowie einen Arretierhaken 75
auf, die mittels eines Sperrelements 76 automatisch in vertikaler Richtung verriegelbar
sind. Wie in Fig. 9 ist auch in diesem Beispiel eine Haltenut 77 für das Sperrelement
76 an dem Arretierhaken 75 vorgesehen. Der Aufnahmehaken 74 verfügt über eine Kontur
78, in die das Sperrelement 76 automatisch einrastbar ist. Hier ist ebenfalls ein
Dichtnippel G3 an dem Aufnahmehaken 74 vorgesehen, der mit einer an dem Arretierhaken
75 vorgesehenen Dichtrille W3 zusammenpasst und abdichtet.
[0050] Fig. 11 zeigt ein letztes Beispiel eines zweiten Kantenpaars im Querschnitt. Es basiert
auf dem Beispiel der Fig. 3, wobei im Unterschied zu diesem an dem Arretierhaken zwei
Dichtnippel G2 und G4 angeordnet sind. Passend dazu weist der Aufnahmehaken zwei Dichtrillen
W2 und W4 auf, die zusammen mit den Dichtnippel G2 und G4 eine verbesserte Abdichtung
gegen eindringendes beziehungsweise durchlaufendes Wasser bewirken.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 1
- Paneel
- 2
- Paneel
- 3
- Paneel
- 4
- Paneel
- 5
- Nutprofil
- 5a
- Innenfläche (obere Nutwand)
- 6
- Federprofil
- 7
- Paneeloberseite
- 8
- Paneelunterseite
- 9
- Paneelkern
- 10
- Aufnahmehaken
- 10a
- Stoßfläche
- 11
- Arretierhaken
- 11a
- Rastausnehmung
- 11b
- untere Nutwand
- 11c
- obere Nutwand
- 12
- Haltenut
- 12a
- untere Nutwand
- 12b
- obere Nutwand
- 12c
- Nutgrund
- 12d
- Stufe
- 13
- Sperrelement
- 13a
- Einrastmittel
- 13b
- Rastlasche
- 13c
- Haltemittel
- 13d
- Schulter
- 36
- größere Fase
- 37
- kleinere Fase
- 38
- Vorsprung
- 39
- Gegenfläche
- 40
- V-Fuge
- 41
- Hakenrand
- 42
- Aufnahmeaussparung
- 43
- Arretierabsatz
- 44
- Arretierausnehmung
- 45
- Haltefläche (Hakenrand)
- 46
- Haltefläche (Arretierhaken)
- 47
- Absatzunterseite
- 48
- distale Absatzfläche
- 49
- Boden
- 50
- Aussparung
- 52
- Sperrelement
- 53
- Haltenut
- 54
- obere Nutwand
- 55
- Verriegelungsnut
- 56
- Aufnahmehaken
- 57
- Arretierhaken
- 58
- Haltenut
- 59
- Sperrelement
- 60
- Kontur
- 62
- Aufnahmehaken
- 63
- Arretierhaken
- 64
- Haltenut
- 65
- Sperrelement
- 66
- Kontur
- 68
- Aufnahmehaken
- 69
- Arretierhaken
- 70
- Sperrelement
- 71
- Haltenut
- 72
- Kontur
- 74
- Aufnahmehaken
- 75
- Arretierhaken
- 76
- Sperrelement
- 77
- Haltenut
- 78
- Kontur
- D
- Abstand
- E1
- Übermaß
- E2
- Übermaß
- F
- Paneelkante (Feder)
- G2
- Dichtnippel (Arretierhaken)
- G3
- Dichtnippel (Aufnahmehaken)
- G4
- Dichtnippel (Arretierhaken)
- H
- Höhe
- K1
- Ecke
- K2
- Ecke
- K3
- Ecke
- K4
- Ecke
- L
- Paneelkante (Nut)
- M
- Paneelkante (Aufnahmehaken)
- P1
- Paneelreihe
- P2
- Paneelreihe
- U
- Paneelkante (Arretierhaken)
- S
- Schwenkbewegung
- W2
- Dichtrille (Aufnahmehaken)
- W3
- Dichtrille (Arretierhaken)
- W4
- Dichtrille (Aufnahmehaken)
1. Paneel (1, 2, 3, 4) mit einem Paneelkern (9), einer Paneeloberseite (7), einer Paneelunterseite
(8) sowie mit einem ersten Kantenpaar und einem zweiten Kantenpaar, wobei das erste
Kantenpaar mit einem Nutprofil (5) an einer Paneelkante (N) und einem dazu komplementären
Federprofil (6) an der gegenüberliegenden Paneelkante (F) versehen ist, welche durch
eine Schwenkbewegung (S) verriegelbar sind und dann derart formschlüssig zusammenwirken,
dass im verriegelten Zustand eine vertikale Verriegelungswirkung erzielbar ist sowie
einem Auseinanderbewegen verriegelter Paneele (1, 2, 3, 4) in der Ebene der Paneele
(horizontal) entgegengewirkt wird, wobei das zweite Kantenpaar an seinen gegenüberliegenden
Paneelkanten mit komplementären Hakenprofilen versehen ist, nämlich einem Aufnahmehaken
(10, 56, 62, 69, 74) sowie einem Arretierhaken (11, 57, 63, 68, 75), wobei der Arretierhaken
(11, 57, 63, 68, 75) durch eine Fügebewegung in einer Ebene senkrecht zur Paneelebene
gleichzeitig mittels der Schwenkbewegung (S) für das erste Kantenpaar zusammenfügbar
ist mit dem Aufnahmehaken (10, 56, 62, 69, 74), mit der Maßgabe, dass der Aufnahmehaken
(10, 56, 62) mit einer Haltenut (12, 58, 64) oder der Arretierhaken (68, 75) mit einer
Haltenut (71, 77) für ein separates Sperrelement (70, 76) versehen ist, mit welchem
eine vertikale Verriegelungswirkung erzielbar ist, wobei zumindest an dem zweiten
Kantenpaar eine Stoßfläche (10a) sowie eine Gegenstoßfläche (11d) vorgesehen sind,
mit der Maßgabe, dass die Stoßfläche (10a) an dem Aufnahmehaken (10, 56, 62, 69, 74)
und die Gegenstoßfläche (11d) an dem Arretierhaken (11) angeordnet ist und beide relativ
zur Paneeloberseite (7) im Wesentlichen orthogonal angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenstoßfläche (11d) des Arretierhakens (11, 57, 63, 68, 75) oder die Stoßfläche
(10a) des Aufnahmehakens mit mindestens einem Dichtnippel (G2) versehen ist, dass
die Stoßfläche (10a) des Aufnahmehakens (10, 56, 62, 69, 74) oder die Gegenstoßfläche
(11d) des Arretierhakens (11, 57, 63, 68, 75) mit mindestens einer formschlüssig zum
Dichtnippel (G2) passenden Dichtrille (W2) an der Paneelkante (M) versehen ist, und
dass der Dichtnippel (G2) und die Dichtrille (W2) jeweils parallel zur betreffenden
Paneelkante (M, U) angeordnet sind und sich über die gesamte Länge der Stoßfläche
(10a) beziehungsweise Gegenstoßfläche (11d) erstrecken.
2. Paneel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Kantenpaare an dessen beiden komplementären Paneelkanten (F,
N, M, U) je eine Kantenbrechung (16, 17, 36, 37) aufweist, die im zusammengefügten
Zustand zweier dieser Paneele (1, 2, 3, 4) eine vertiefte Fuge (18, 40) ausbildet.
3. Paneel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kantenbrechungen (16, 17, 36, 37) wenigstens eines der Kantenpaare an dessen
komplementären Paneelkanten (F, N, M, U) unterschiedlich groß sind, so dass im zusammengefügten
Zustand die größere Kantenbrechung (16, 36) überdeckt ist von der kleineren Kantenbrechung
(17, 37).
4. Paneel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass an jener Paneelkante (N, U) mit der kleineren Kantenbrechung (17, 37) ein Vorsprung
(14a, 38) vorgesehen ist, auf dessen Oberseite sich zumindest ein Teil der kleineren
Kantenbrechung (17, 37) erstreckt, und dass an einer Unterseite des Vorsprungs (14a,
38) eine hinterschnittene Gegenfläche (14b, 39) für den überdeckten Teil der größeren
Kantenbrechung (16, 36) vorgesehen ist.
5. Paneel nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die kleinere Kantenbrechung (17) des ersten Kantenpaares an dem Nutprofil (N) und
die größere Kantenbrechung (16) an dem Federprofil (F) angeordnet ist, und dass die
kleinere Kantenbrechung (37) des zweiten Kantenpaares an dem Arretierhaken (11, 57,
63, 68, 75) und die größere Kantenbrechung (36) an dem Aufnahmehaken (10, 56, 62,
69, 74) angeordnet ist.
6. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an dem zweiten Kantenpaar die Gegenstoßfläche (11d, 31) relativ zur Orthogonalen
auf der Paneeloberseite (7) um einen Winkel im Bereich von 1°-5° geneigt ist, dass
der Querschnitt des Arretierhakens (11, 57, 63, 68, 75) im geneigten Bereich der Gegenstoßfläche
(11d) ein Übermaß (E2) und/oder der Querschnitt des Nutprofils (5) im geneigten Bereich
der Gegenstoßfläche (31) ein Übermaß (E1) aufweist, so dass im verriegelten Zustand
eine Pressung zwischen den Gegenstoßfläche und den Stoßflächen (10a, 30) bewirkbar
ist.
7. Paneel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressung zwischen der Gegenstoßfläche (11d, 31) und der Stoßfläche (10a, 30)
am oberen Ende der Stoßfläche (10a, 30) größer ist und zum unteren Ende der Stoßfläche
(10a, 30) hin abnimmt.
8. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das separate Sperrelement (13, 59, 65, 70, 76) ein Einrastmittel (13a) aufweist,
mit dem es in einer Rastausnehmung (11a) der komplementären Paneelkante (M) einrastbar
ist.
9. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltenut (12, 58, 64, 71, 77) für das separate Sperrelement (13, 59, 65, 70,
76) parallele Nutwände aufweist.