(57) Die Erfindung betrifft einen Gebäudeverschluss mit einem ortsveränderbaren Tor- oder
Türblatt als einstückiges oder als mehrteiliges Element, das aus mehreren, scharnierend
miteinander verbundenen einzelnen Paneelkörpern ausgeführt ist, wobei der Querschnittsaufbau
aus einem blattau-βenseitigen und einem blattinnenseitigen metallischen Deckelement
besteht, und dass zwischen den Deckelementen ein Isolierkern vorhanden ist, wobei
das tor- oder türblattinnenseitige Deckelement als Hybridelement ausgeführt ist. Das
Deckelement wird mit einer flächigen Platte aus einem Thermoplast verbunden, die witterungsbeständig
und schlagfest ist und eine hohe Steifigkeit aufweist.
[0001] Die Erfindung betrifft einen Gebäudeverschluss mit einem ortsveränderbaren Tor- oder
Türblatt, das einstückig oder mehrteilig aus mehreren, scharnierend miteinander verbundenen
Paneelkörpern ausgeführt ist, wobei deren Querschnittsaufbau im Wesentlichen aus einem
blattaußenseitigen und einem blattinnenseitigen metallischen Deckelement besteht,
wobei der zwischen den Deckelementen vorhandene Hohlraum mit einem Isolierkern ausgefüllt
ist.
[0002] Aus der
WO 2004/009929 A1 ist ein Paneelelement bekannt geworden, das aus einem Paar sandwichartig verbundener
Bleche mit dazwischenliegender Dämmschicht besteht.
[0003] Ein Torblatt für ein Sektionaltor aus gelenkig verbundenen Paneelen, die jeweils
aus einer torblattaußenseitigen Blechschale und einem die Blechschale verschließenden
torblattinnenseitigem Blechdeckel gebildet werden und mit Isoliermaterial ausgeschäumt
sind, offenbart die
DE 10 255 729 B3.
[0004] In zunehmendem Maße werden bei Toren, insbesondere bei Sektionaltoren oder auch Türen,
zwischen zwei äußeren Deckplatten Dämmmaterialien eingebarbeitet, sodass ein sandwichartig
aufgebautes Element mit einer möglichst hohen mechanischen Festigkeit geschaffen wird.
Derartige Elemente sind verhältnismäßig günstig herstellbar, wobei gleichzeitig eine
hohe Schall- und Wärmedämmung erzielt wird. Derartige Elemente weisen jedoch keine
sehr hohe Einbruchsicherheit auf.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, die Einbruchsicherheit bei Gebäudeverschlüssen zu verbessern.
Dabei soll die Ausführbarkeit der Einbruchsicherheit nur eine geringe Gewichtserhöhung
für den Gebäudeverschluss mit sich bringen aber gleichzeitig eine hohe Stabilität
bei den Gebäudeverschlüssen erzielen. Die Ausführbarkeit der Einbruchsicherheit soll
einfach verarbeitbar und bei bestehenden Gebäudeverschlüssen auch nachträglich ausführbar
sein. Ebenfalls soll das Brandschutzverhalten der Gebäudeverschlüsse durch den erhöhten
Einbruchschutz nicht beeinträchtigt werden.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Die sich
an den Hauptanspruch anschließenden Unteransprüche haben dabei eine weitere Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Gedankens zum Inhalt.
[0007] Als Gebäudeverschlüsse werden Türen oder Tore, insbesondere Sektionaltore mit ihren
Blättern verstanden. Damit diese Blätter von Gebäudeverschlüssen einbruchsicherer
ausgeführt werden können, wird auf dem blattinnenseitigen Deckelement zusätzlich flächig
eine Platte aus einem Thermoplast befestigt. Der thermoplastische Werkstoff weist
ein wesentlich geringeres Gewicht auf als die metallischen Deckelemente der Tore und
Türen. Eine Verwendung von thermoplastischen Platten führt somit nicht zu einer wesentlichen
Gewichtserhöhung eines solchen Tor- oder Türblattes. Eine solche Platte ist witterungsbeständig
und schlagfest und weist eine hohe Steifigkeit auf. Als Werkstoff für eine derartige
Platte kommen bspw. Polycarbonate oder Polymethylmethacrylat in Frage.
[0008] Polycarbonate weisen in der Regel einen Kristallitanteil von wenigstens 5% auf und
gelten daher als amorph. Dadurch zeichnen sie sich durch eine hohe Festigkeit, Schlagzähigkeit,
Steifigkeit und Härte aus. Ebenfalls sind sie sehr beständig gegenüber Wasser und
auch vielen Mineralsäuren und wässrigen Lösungen. Ebenfalls sind sie schwer entflammbar,
weil eine Flamme auf einem Polycarbonat sofort erlischt, wenn die primäre Flammeneinwirkung
entfernt wird. Dadurch erfüllt Polycarbonat die Anforderungen der Brandklasse B1 oder
B2.
[0009] Die Platten können in unterschiedlichen Schichtdicken verwendet werden und liegen
zwischen einem und mehreren Millimetern. Polycarbonate lassen sich in Schichtdicken
sehr einfach verarbeiten und weisen darüber hinaus keine Nachschwindung auf.
[0010] Derartige Platten aus Polycarbonat können nachträglich oder bereits während des Fertigungsprozesse
durch Klebebänder oder Klebematerialien sicher mit den metallischen Deckelementen,
auch in lackiertem Zustand, verbunden werden. Neben einer stoffschlüssigen Verbindung
ist es auch möglich, derartige Platten durch Verschraubungen auswechselbar an den
innenseitigen Deckelementen anzubringen. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist auch die Verbindung zwischen der Platte und der metallischen Deckschicht durch
eine Blindnietung ausführbar. Durch derartige Verbindungsausführungen entsteht somit
bei den Tür- und Torblättern mit den zusätzlichen thermoplastischen Platten ein Hybridelement.
[0011] Um eine noch höhere Festigkeit, Steifigkeit sowie Kriechfestigkeit zu erzielen, ist
es möglich, dass dem Polycarbonat Glasfasern hinzugefügt werden. Der Anteil der Glasfasern
kann dabei bei ca. 30% liegen. Durch die Kombination des Werkstoffes Polycarbonat
in Verbindung mit Glasfasern eignet sich ein derartiges plattenförmiges Material insbesondere
auch, über lange Zeiträume unter hohen Temperaturen hohen Belastungen ausgesetzt zu
werden.
[0012] Ein weiteres Material, das mit dem blattinnenseitigen Deckelement in Form einer Platte
verbunden werden kann, ist Polymethylmethacrylat. Polymethylmethacrylat ist auch ein
thermoplastischer Kunststoff, der in einer Plattenform kostengünstig herstellbar ist.
Dieser Werkstoff weist auch Eigenschaften der Bruchsicherheit auf und ist sehr schlagzäh.
Ebenfalls ist dieses Material witterungs- und UV-beständig und mit einer Dichte von
1,19 g/cm
3 sehr leicht. Die Dichten von Polymethylmethacrylat und Polycarbonat sind etwa vergleichbar.
Ebenfalls ist Polymethylmethacrylat schwer entflammbar, wenn die primäre Flammeneinwirkung
entfernt wird. Dadurch erfüllt Polymethylmethacrylat die Anforderungen der Brandklasse
B1 oder B2.
[0013] Polymethylmethacrylat lässt sich durch eine breite Palette leistungsfähiger Klebstoffe
für eine effiziente Hybridverbindung mit den metallischen bzw. lackierten Oberflächen
der blattinnenseitigen Deckelemente verbinden. Dabei können bspw. Lösemittelklebstoffe
angewendet werden, die schnell aushärten und somit eine schnelle Anfangsfestigkeit
mit den auf der blattinnenseitigen Deckfläche des Deckelementes aufgebrachten zusätzlichen
Platte bieten. Ferner können auch 2-Komponenten-Klebstoffe zum Einsatz kommen. Selbst
Bausilikon ist prinzipiell gut zum Kleben der Platten im Randbereich anwendbar. Auch
lassen sich bei diesem Material, wie bereits bei den Polycarbonaten, Klebebänder verwenden.
Neben diesen nicht abschließend aufgeführten Verbindungsmöglichkeiten ist es natürlich
ebenso wie bei den Polycarbonaten möglich, die Platten auf dem Deckelement mittels
Verschraubungen oder anderen mechanischen Mitteln zu befestigen.
[0014] Sowohl die stoffschlüssigen Verbindungen, als auch die Schraubverbindungen oder auch
Nietverbindungen in Verbindung mit den aufgesetzten Platten und den blattinnenseitigen
Deckelementen, können vorzugsweise in den Randbereichen ausgeführt wurden. Dadurch
wird aufgrund der hervorragenden Materialeigenschaften ein sicherer Einbruchschutz
gegen das Eindringen von außen in den Innenbereich des Gebäudes geschaffen.
[0015] Es zeigt sich, dass sich eine einbruchsichere Variante sowohl bei einblättrigen Türen
als auch bei mehrteiligen Torelementen, wie beispielsweise bei Sektionaltoren mit
ihren Paneelkörpern, in einfacher und kostengünstiger Ausführung bereitstellen lässt.
Dieses wird insbesondere dadurch erreicht, dass grundsätzlich ein flächiges Hybridelement,
bestehend aus zwei distanzierten, metallischen Deckelementen und dem dazwischen ausgefüllten
Hohlraum mit einem Isolierkern besteht und zusätzlich die innere Oberfläche eines
Elementes mit einer Platte aus Polycarbonat oder einem Polymethylmethacrylat kombiniert
wird.
[0016] Wie Versuche gezeigt haben, ist es grundsätzlich möglich, auch bestehende Tür- oder
Torblätter oder deren Elemente nachträglich auf der Innenseite dieser Elemente zusätzlich
mit einer Platte in unterschiedlicher Stärke aus Polycarbonat und Polymethylmethacrylat
zu komplementieren.
1. Gebäudeverschluss mit einem ortsveränderbaren Tor- oder Türblatt als einstückiges
oder als mehrteiliges Element, das aus mehreren, scharnierend miteinander verbundenen
einzelnen Paneelkörpern ausgeführt ist, wobei der Querschnittsaufbau aus einem blattaußenseitigen
und einem blattinnenseitigen metallischen Deckelement besteht, und dass zwischen den
Deckelementen ein Isolierkern vorhanden ist , dadurch gekennzeichnet, dass das tor- oder türblattinnenseitige Deckelement als Hybridelement ausgeführt ist,
wobei mit den Deckelementen eine flächig ausgebildete Platte aus einem Thermoplast
verbunden ist, die witterungsbeständig und schlagfest ist und eine hohe Steifigkeit
aufweist.
2. Deckelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte aus Polycarbonat oder Polymethylmethacrylat besteht.
3. Deckelement nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die thermoplastische Platte mit dem blattinnenseitigen Deckelement verschraubt und/oder
vernietet ist, wobei die Verschraubung und/oder Vernietung der thermoplastischen Platte
im Wesentlichen in den Randbereichen des Deckelements ausgeführt ist.
4. Deckelement nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte mit dem tür- oder torblattinnenseitigen Deckelement durch Stoffschluss
verbunden ist, wobei der Stoffschluss zwischen der thermoplastischen Platte durch
eine Klebverbindung flächig oder etwa in den Randbereichen des Blattes mit dem blattinnenseitigen
Deckelement ausgeführt ist.
5. Deckelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen der thermoplastischen Platte und dem blattinnenseitigen Deckelement
durch Klebebänder ausgeführt ist.
6. Deckelement nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die thermoplastische Platte der Brandklasse B1 oder B2 zugeordnet ist.
7. Deckelement nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die thermoplastische Platte mit Glasfasern verstärkt ist, vorzugsweise mit einem
etwa 30%igen Glasfaseranteil oder mehr.