[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Elektroisolierleistengitter mit mindestens einem,
sich in einer Bandrichtung längserstreckenden Trägerband und mindestens einer, sich
in einer zur Bandrichtung nicht-parallelen Leistenrichtung längserstreckenden Leiste,
die das Trägerband in einem Kreuzungsbereich kreuzt, wobei das Trägerband und die
Leiste im Kreuzungsbereich mit einander zugewandten Verbindungsseiten in einer Anlageebene
gegeneinander anliegen und durch eine gegen Lösen senkrecht zur Anlageebene fixierende
Verbindung aneinander fixiert sind.
[0002] Mit dem Begriff Elektroisolierleistengitter sind vorliegend Leistengitter zur elektrischen
Isolierung zu verstehen, wie sie beispielsweise zur elektrischen Isolierung bei Spulenwicklungen
elektrischer Transformatoren, elektrischer Motoren und elektromagnetischer Spulen
für andere Anwendungszwecke benutzt werden. Bei Bedarf können dabei durch geeignete
Dimensionierung des Leistengitters, insbesondere hinsichtlich der Abmessungen von
Trägerband und Leiste sowie der Abstände benachbarter Leisten voneinander, Kühlkanäle
für die Spulenwicklungen gebildet werden.
[0003] Elektroisolierleistengitter der eingangs genannten Art werden beispielsweise von
der Anmelderin in verschiedenen Abmessungen hergestellt und vertrieben, wobei für
die Trägerbänder und die Leisten Pressspannmaterialien eingesetzt werden, siehe beispielsweise
die Firmenbroschüre der Anmelderin mit dem Titel "Pressspann" und dem Druckdatum 10/2014,
wobei dort die Elektroisolierleistengitter als Leistengitter bezeichnet sind und nachstehend
auch diese Bezeichnung als Kurzform verwendet wird. Bei diesen herkömmlichen Leistengittern
der Anmelderin besteht die fixierende Verbindung, mit der das jeweilige Trägerband
und die jeweilige Leiste im Kreuzungsbereich mit ihren einander zugewandten Verbindungsseiten
aneinander fixiert sind, aus einer Klebeverbindung. Dabei beinhalten diese Leistengitter
eine Gitterstruktur von im Abstand voneinander parallel angeordneten Trägerbändern
und senkrecht zu diesen im Abstand voneinander parallel angeordneten Leisten. Die
Fertigung kann beispielsweise derart erfolgen, dass zunächst die Trägerbänder in einer
Ebene ausgelegt und dann darauf die Leisten aufgelegt werden, wobei zuvor das zugehörige
Klebematerial in den Kreuzungsbereichen auf die Trägerbänder und/oder die Leisten
aufgebracht wird.
[0004] Im Gebrauch z.B. zur elektrischen Isolierung in Spulenwicklungen von Transformatoren
und Motoren kann das Elektroisolierleistengitter relativ hohen mechanischen Belastungen,
insbesondere Druckbelastungen, Scherbelastungen und Schubbelastungen, ausgesetzt sein,
wodurch sich entsprechend hohe Anforderungen auch an die fixierende Verbindung zwischen
Trägerband und Leiste stellen.
[0005] Die Patentschrift
DE 10 2013 020 207 B4 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines Leistengitters, dort als Isoliermatte
bezeichnet, aus Trägerbändern, dort als Isolierstreifen bezeichnet, und Leisten, dort
als Isolierstäbe bezeichnet, für gekühlte Transformatoren, wobei sich dieses Leistengitter
durch eine unverrückbare und unlösbare Befestigung der Isolierstäbe und Isolierstreifen
aneinander auszeichnen soll. Dazu sind die Isolierstäbe mit durchgehenden Querschlitzen
versehen, durch welche die Isolierstreifen zur Bildung eines entsprechenden Geflechts
durchgeführt sind. Dabei können die Isolierstreifen durch eine Vorstanzung mit einem
Konturschnitt derart versehen werden, dass sich die betreffenden Konturen im fertigen
Geflecht jeweils benachbart zu den Leisten beidseits des betreffenden Durchführungsschlitzes
befinden. In einem Endmontageschritt werden die Konturen senkrecht zur Geflechtebene
bzw. Schlitzebene verschränkt oder verformt, so dass sie als Sperren gegen ein Verschieben
der Isolierstreifen gegenüber den Isolierstäben wirken.
[0006] Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung eines Elektroisolierleistengitters
der eingangs genannten Art zugrunde, das gegenüber dem oben erläuterten Stand der
Technik Vorteile insbesondere hinsichtlich Zuverlässigkeit und Belastbarkeit der Verbindung
von Trägerband und Leiste einerseits sowie hinsichtlich möglichst geringem Fertigungsaufwand
andererseits bietet.
[0007] Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung eines Elektroisolierleistengitters
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung, die
zur Lösung dieses und weiterer Probleme beitragen, sind in den Unteransprüchen angegeben,
deren Inhalt einschließlich sämtlicher sich durch die Anspruchsrückbezüge ergebender
Merkmalskombinationen hiermit vollumfänglich durch Verweis zum Inhalt der Beschreibung
gemacht wird.
[0008] Charakteristischerweise kombiniert das erfindungsgemäße Elektroisolierleistengitter
die gegen Lösen senkrecht zur Anlageebene fixierende Verbindung mit einer formschlüssigen
Verbindung von Trägerband und Leiste im Kreuzungsbereich, wobei die formschlüssige
Verbindung gegen eine Relativbewegung von Trägerband und Leiste parallel zur Anlageebene
sichert und eine Leistenaufnahme-Einschnittstruktur im Trägerband sowie eine Bandaufnahme-Nutstruktur
in der Leiste umfasst.
[0009] Die fixierende Verbindung sichert das Leistengitter vor einem Ablösen der jeweiligen
Leiste vom jeweiligen Trägerband im zugehörigen Kreuzungsbereich in der Richtung senkrecht
zur Anlageebene der fixierenden Verbindung, d.h. senkrecht zur Ebene, in der sich
das Trägerband bzw. die Leiste zumindest im Kreuzungsbereich erstrecken. In einer
planen Lage des Leistengitters entspricht diese Anlageebene der Gitterebene des Leistengitters,
d.h. der Ebene, in der das jeweilige Trägerband und die jeweilige Leiste liegen.
[0010] Zusätzlich sichert die formschlüssige Verbindung von Trägerband und Leiste im Kreuzungsbereich
gegen ungewolltes Verschieben bzw. Verlagern, d.h. allgemein gegen eine Relativbewegung,
von Trägerband und Leiste in der Anlageebene. Meist trägt auch die gegen Lösen senkrecht
zur Anlageebene fixierende Verbindung dazu bei, ein Auseinanderdriften von Trägerband
und Leiste in zur Anlageebene parallelen Richtungen zu verhindern, dieser Wirkungsbeitrag
ist jedoch optional. Im Zusammenwirken beider Verbindungen wird eine sichere Fixierung
von Trägerband und Leiste im jeweiligen Kreuzungsbereich erzielt, wodurch Trägerband
und Leiste gegen ein Lösen bzw. Wegbewegen voneinander in allen Richtungen gesichert
sind. Dadurch ist das Leistengitter in der Lage, relativ hohen mechanischen Belastungen
sicher standzuhalten, insbesondere Druck-, Scher- und Schubbelastungen.
[0011] Dabei tragen die Leistenaufnahme-Einschnittstruktur im Trägerband und die Bandaufnahme-Nutstruktur
in der Leiste je für sich und in Kombination zu dieser Funktionalität der formschlüssigen
Verbindung von Trägerband und Leiste im Kreuzungsbereich bei, gegen Relativbewegungen
von Trägerband und Leiste parallel zur Anlageebene zu sichern. Die Einschnittstruktur
im Trägerband ermöglicht es, dort einen entsprechenden Bereich der Leiste im Trägerband
aufzunehmen und dadurch einen Formschluss von Trägerband und Leiste bereitzustellen.
In gleicher Weise ermöglicht es die Bandaufnahme-Nutstruktur, dort einen entsprechenden
Abschnitt des Trägerbandes in der Leiste aufzunehmen und dadurch einen weiteren Formschluss
zwischen Trägerband und Leiste zu bilden.
[0012] Die Einschnittstruktur kann je nach Bedarf einen oder mehrere Einschnitte im Trägerband
umfassen, wobei der jeweilige Einschnitt derart dimensioniert ist, dass er den zugeordneten
Abschnitt der Leiste aufnehmen kann. Unter Einschnitt ist vorliegend eine vollständige
Durchbrechung im Trägerband zu verstehen, wobei die Durchbrechung zum Rand des Trägerbandes
hin offen oder alternativ eine innen liegende Durchbrechung sein kann, die umfangsseitig
geschlossen ist.
[0013] Die Nutstruktur kann je nach Bedarf eine oder mehrere Nuten in der Leiste umfassen,
die jeweils derart dimensioniert sind, dass sie den zugehörigen Abschnitt des Trägerbandes
aufnehmen können. Als Nut ist hierbei vorliegend wie üblich eine zur Außenseite der
Leiste hin zumindest einseitig offene Ausnehmung in der Leiste zu verstehen.
[0014] Durch das einseitige Anlegen von Trägerband und Leiste kann die Leiste zumindest
auf ihrer dem Trägerband abgewandten Seite mit ihrer im Nutstrukturbereich verbleibenden
Leistendicke als Distanzelement fungieren, zum Beispiel zur oben erwähnten Bildung
von Kühlkanälen in Spulenwicklungen von Transformatoren und anderen elektrischen Spulenanwendungen.
Dabei lässt sich das derart konfigurierte Leistengitter mit vergleichsweise geringem
Aufwand fertigen. Die gegen Lösen senkrecht zur Anlageebene fixierende Verbindung
lässt sich z.B. recht einfach als Klebeverbindung oder Klettverbindung realisieren,
insbesondere als eine Klebeverbindung, wie sie auch bei den oben erwähnten herkömmlichen
Leistengittern Verwendung findet. Die formschlüssige Verbindung von Trägerband und
Leiste im Kreuzungsbereich lässt sich ebenfalls relativ einfach bereitstellen, indem
hierzu lediglich erforderlich ist, das Trägerband mit der Leistenaufnahme-Einschnittstruktur
und die Leiste mit der Bandaufnahme-Nutstruktur zu versehen. Trägerband und Leiste
brauchen dann nur gegeneinander angelegt werden, um das Leistengitter mit seiner Gitterstruktur
zu bilden. Im Unterschied zum oben erwähnten herkömmlichen Leistengitter mit Durchführungsschlitze
der Leisten durchgeführte Trägerbänder brauchen vorliegend keine Durchführungsschlitze
in die Leisten eingebracht werden, und es bedarf keines Einführen und Durchschieben
der Trägerbänder durch derartige Durchführungsschlitze der Leiste hindurch. Es ist
auch kein abschließendes Verschränken oder Verformen von Konturen im Trägerband erforderlich.
[0015] In einer Weiterbildung der Erfindung umfasst die Leistenaufnahme-Einschnittstruktur
mindestens einen peripheren Einschnitt. Das Bilden des oder der Einschnitte als periphere
Einschnitte, d.h. als nach außen offene Einschnitte am Randbereich des Trägerbandes,
kann fertigungstechnisch von Vorteil sein.
[0016] In einer Weiterbildung der Erfindung umfasst die Leistenaufnahme-Einschnittstruktur
mindestens einen inneren Einschnitt im Trägerband. Das Bilden des oder der Einschnitte
als innere Einschnitte, d.h. als umfangsseitig geschlossene, im Inneren der Flächenausdehnung
des Trägerbandes liegende Einschnitte, kann hinsichtlich der Funktion, gegen eine
Relativbewegung von Trägerband und Leiste parallel zur Anlageebene zu sichern, vorteilhaft
sein, da jeder innere Einschnitt in allen ebenenparallelen Richtungen gegen eine solche
Relativbewegung sichern kann.
[0017] In einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Leistenaufnahme-Einschnittstruktur
mindestens zwei periphere Einschnitte, die in der Leistenrichtung voneinander beabstandet
an gegenüberliegenden Seitenrändern des Trägerbandes gebildet sind. Diese Einschnittkonfiguration
kann mit relativ geringem Fertigungsaufwand in günstiger Weise zur Sicherung gegen
eine Relativbewegung von Trägerband und Leiste in verschiedenen, vorzugsweise allen,
ebenenparallelen Richtungen beitragen.
[0018] In einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Leistenaufnahme-Einschnittstruktur
mindestens zwei Einschnitte, die in der Leistenrichtung benachbart und voneinander
um einen Einschnittabstand beabstandet angeordnet sind, und die Bandaufnahme-Nutstruktur
umfasst mindestens eine Nut in der Leiste mit einer Nutlänge, die dem Einschnittabstand
entspricht. Indem auf diese Weise Nutlänge und Einschnittabstand auf gleiche Längsabmessung
abgestimmt sind, kann das Trägerband im betreffenden Flächenbereich praktisch spielfrei
in die Nut der Leiste eingefügt sein, was wiederum der Funktion der formschlüssigen
Verbindung von Trägerband und Leiste im Kreuzungsbereich hinsichtlich Sicherung gegen
ebenenparallele Relativbewegungen von Trägerband und Leiste zugutekommt.
[0019] In einer Weiterbildung der Erfindung weist die Bandaufnahme-Nutstruktur eine Nuttiefe
auf, die gleich groß oder größer ist als eine Banddicke des Trägerbandes. Wenn die
Nuttiefe gleich groß wie die Banddicke ist, schließt der in der jeweiligen Nut der
Leiste eingelegte Abschnitt des Trägerbandes außenseitig im Wesentlichen fluchtend,
d.h. bündig, mit dem angrenzenden Abschnitt der Leiste ab. Bei gegenüber der Banddicke
größerer Nuttiefe sitzt das Trägerband in diesem Bereich vertieft in der Leiste. In
diesem Fall kann die Leiste bei Bedarf auf beiden Seiten des Trägerbandes als Distanzelement
fungieren. In alternativen Ausführungen kann die Nuttiefe der Bandaufnahme-Nutstruktur
auch kleiner als die Banddicke des Trägerbandes sein. In diesem Fall steht das Trägerband
nach außen gegenüber der Leiste vor und kann z.B. bei Bedarf als Distanzelement fungieren.
[0020] In einer Weiterbildung der Erfindung umfasst das Elektroisolierleistengitter eine
Mehrzahl der Trägerbänder und eine Mehrzahl der Leisten, wobei die Trägerbänder in
der Leistenrichtung aufeinanderfolgend angeordnet sind und die Leisten in der Bandrichtung
voneinander beabstandet angeordnet sind. Dabei können die Trägerbänder mit oder ohne
gegenseitigen Abstand in der Leistenrichtung nebeneinanderliegend angeordnet sein.
Dies stellt eine für zahlreiche Anwendungen optimale Gitterkonfiguration für das Leistengitter
dar. In alternativen Ausführungen können die Leisten ohne Abstand in der Bandrichtung
nebeneinanderliegend angeordnet sein.
[0021] In einer Weiterbildung der Erfindung ist das Trägerband aus einem Rollenpressspanmaterial
gebildet. Dies stellt für das Trägerband eine bevorzugte Materialwahl dar. Alternativ
sind andere elektrisch isolierende Materialien für das Trägerband verwendbar, z.B.
ein faserverstärktes Kunststoffmaterial, insbesondere ein glasfaserverstärktes Kunststoffmaterial,
oder ein Aramidpapiermaterial.
[0022] In einer Weiterbildung der Erfindung ist die Leiste aus einem Tafelpressspanmaterial
gebildet. Dies stellt eine in vielen Anwendungsfällen optimale Materialwahl für die
Leiste dar. In alternativen Ausführungen besteht die Leiste aus einem anderen geeigneten,
elektrisch isolierenden Material, wie einem faserverstärkten Kunststoffmaterial, insbesondere
einem glasfaserverstärkten Kunststoffmaterial, oder einem Aramidpapiermaterial.
[0023] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt.
Diese und weitere Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend näher erläutert.
Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine Perspektivansicht eines Trägerbandes für ein Elektroisolierleistengitter in einer
ersten Ausführung,
- Fig. 2
- eine Perspektivansicht einer Leiste für das Elektroisolierleistengitter in der ersten
Ausführung,
- Fig. 3
- eine Schnittansicht längs einer Linie III-III in Fig. 4,
- Fig. 4
- eine Perspektivansicht eines Leistengitters mit Trägerbändern gemäß Fig. 1 und Leisten
gemäß Fig. 2,
- Fig. 5
- eine Perspektivansicht eines Trägerbandes für ein Elektroisolierleistengitter in einer
zweiten Ausführung,
- Fig. 6
- eine Perspektivansicht einer Leiste für das Elektroisolierleistengitter in der zweiten
Ausführung und
- Fig. 7
- eine Perspektivansicht eines Leistengitters mit Trägerbändern gemäß Fig. 5 und Leisten
gemäß Fig. 6.
[0024] Das exemplarisch in zwei unterschiedlichen Ausführungen gezeigte Elektroisolierleistengitter
beinhaltet mindestens ein Trägerband 1, das sich längs einer Bandrichtung BR erstreckt,
und mindestens eine Leiste 2, die sich längs einer zur Bandrichtung BR nicht-parallelen
Leistenrichtung LR erstreckt und das Trägerband 1 in einem Kreuzungsbereich 3 kreuzt.
[0025] In den gezeigten Beispielen umfasst das Leistengitter mehrere Trägerbänder 1 und
mehrere Leisten 2, wobei die Leistenrichtung LR senkrecht zur Bandrichtung BR ist.
In alternativen Realisierungen sind nur ein Trägerband 1 und mehrere Leisten 2 oder
mehrere Trägerbänder 1 und nur eine Leiste 2 vorgesehen. Des Weiteren kann die Leistenrichtung
LR in alternativen Ausführungen schräg zur Bandrichtung BR verlaufen, d.h. mit dieser
einen spitzen Winkel einschließen.
[0026] Die Fig. 1 bis 4 bzw. die Fig. 5 bis 7 veranschaulichen zwei unterschiedliche, vorteilhafte
Ausführungsformen des Leistengitters, wobei die Fig. 1 und 5 jeweils ausschnittweise
das Trägerband 1 und die Fig. 2 und 6 jeweils ausschnittweise die Leiste 2 darstellen,
während die Fig. 4 und 7 ausschnittweise das aus den betreffenden Trägerbändern 1
und Leisten 2 gefertigte Leistengitter zeigen.
[0027] Wie daraus ersichtlich, weisen das Trägerband 1 und die Leiste 2 einander zugewandte
Verbindungsseiten auf, und zwar das Trägerband 1 eine in den Figuren unten liegende
Verbindungsseite 1a und die Leiste 2 eine in den Figuren oben liegende Verbindungsseite
2a. Mit diesen Verbindungsseiten 1a , 2a liegen die Trägerbänder 1 einerseits und
die Leisten 2 andererseits im Kreuzungsbereich 3 in einer dadurch definierten, entsprechenden
Anlageebene 4 mit flächigem Kontakt gegeneinander an, wobei sie in dieser Anlageebene
4 durch eine gegen Lösen senkrecht zu dieser Anlageebene 4 fixierende Verbindung 5
aneinander fixiert sind. Diese fixierende Verbindung 5 kann insbesondere eine flächige
oder an einer oder mehreren Punkten vorhandene, punktförmige Klebeverbindung von an
sich herkömmlicher Art sein.
[0028] Das Trägerband 1 besitzt entsprechend seiner Band- bzw. Streifenform die Verbindungsseite
1a als eine erste Hauptseite und auf ihrer entgegengesetzten Seite eine zweite Hauptseite
1b. Analog besitzt die Leiste 2 entsprechend ihrer Leistenform die Verbindungsseite
2a als eine erste Hauptseite und auf ihrer entgegengesetzten Seite eine zweite Hauptseite
2b.
[0029] Im Kreuzungsbereich 3 sind das Trägerband 1 und die Leiste 2 außerdem durch eine
formschlüssige Verbindung 6 miteinander verbunden, die gegen eine Relativbewegung
von Trägerband 1 und Leiste 2 parallel zur Anlageebene 4 sichert und eine Leistenaufnahme-Einschnittstruktur
8 im Trägerband 1 sowie eine Bandaufnahme-Nutstruktur 7 in der Leiste 2 umfasst.
[0030] Die Leistenaufnahme-Einschnittstruktur 8 beinhaltet einen oder, wie in den gezeigten
Beispielen, mehrere Einschnitte im Trägerband 1, die jeweils zum Aufnehmen eines korrespondierenden
Abschnittes der Leiste 2 ausgebildet sind. Damit die Verbindung 6 formschlüssig ist,
entspricht die Kontur der Einschnitte insoweit der Kontur der darin eingreifenden
Abschnitte der Leiste 2. In den gezeigten Ausführungsbeispielen beinhaltet die Einschnittstruktur
8 rechteckförmige Ausnehmungen bzw. Durchbrechungen im Trägerband 1, und korrespondierend
dazu weist die Leiste 2 rechteckförmige Erhebungen auf.
[0031] Die Bandaufnahme-Nutstruktur 7 der Leiste 2 beinhaltet mindestens eine in die Leiste
2 an ihrer Verbindungsseite 2a eingebrachte Nut 7a, wobei in den gezeigten Ausführungsbeispielen
jeweils eine Mehrzahl solcher Nuten 7a vorgesehen ist. Die Nut 7a ist jeweils so konfiguriert,
dass sie einen zugeordneten Abschnitt des Trägerbandes 1 aufnehmen kann. In den gezeigten
Beispielen ist die Leiste 2 jeweils quaderförmig, und die Nuten 7a der Nutstruktur
7 sind als nach außen offene U-förmige Ausnehmungen an der Verbindungsseite 2a in
die Leiste 2 eingebracht.
[0032] Die so konfigurierte formschlüssige Verbindung 6 verhindert ein ungewolltes Verschieben
bzw. Verlagern der Leiste 2 relativ zum Trägerband 1 in Richtungen parallel zur Anlageebene
4. Ergänzend trägt dazu optional auch die primär gegen Lösen senkrecht zur Anlageebene
4, d.h. in den Figuren in Richtung nach oben und unten, sichernde Verbindung 5 bei.
[0033] In entsprechenden Ausführungsformen umfasst die Leistenaufnahme-Einschnittstruktur
8 des Trägerbandes 1 mindestens einen peripheren Einschnitt 8a. In den gezeigten Beispielen
ist jeweils eine Mehrzahl peripherer Einschnitte 8a ausgebildet. Diese sind an gegenüberliegenden
Seitenrändern 1c, 1d bzw. Längsseiten des Trägerbandes 1 mit gegenseitigem Abstand
in Bandrichtung BR voneinander angeordnet. Dieser EinschnittAbstand entspricht einem
gewünschten Abstand der Leisten 2 voneinander in Bandrichtung BR.
[0034] In entsprechenden Ausführungsformen umfasst die Leistenaufnahme-Einschnittstruktur
8 des Trägerbandes 1 mindestens einen inneren Einschnitt 8b im Trägerband 1. Der jeweilige
innere Einschnitt 8b befindet sich im Inneren der Flächenausdehnung des Trägerbandes
1 und ist daher umfangsseitig vollständig vom angrenzenden Trägerbandmaterial umschlossen.
[0035] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 5 bis 7 beinhaltet die Einschnittstruktur 8 sowohl
mehrere periphere Einschnitte 8a nach Art des Ausführungsbeispiels der Fig. 1 bis
4 als auch eine Mehrzahl der inneren Einschnitte 8b. Angepasst an die Quaderform der
Leiste 2 und an die U-förmigen Aussparungen der Nutstruktur 7, d.h. der Nuten 7a,
sind die peripheren und die inneren Einschnitte 8a, 8b als rechteckförmige Durchbrechungen
in das Trägerband 1 eingebracht, wobei die peripheren Einschnitte 8a am jeweiligen
Seitenrand 1c, 1d offen ausmünden.
[0036] Vorteilhaft hinsichtlich einfacher Fertigung ist es, wenn wie in den gezeigten Beispielen
die Einschnitte der Einschnittstruktur 8 gleichzeitig einen Trägerbandabschnitt zwischen
je zwei der Einschnitte definieren, der zum Aufnehmen in der zugeordneten Leistennut
7a bestimmt ist. In gleicher Hinsicht vorteilhaft ist es, wenn wie in den gezeigten
Beispielen die Nuten 7a gleichzeitig einen Leistenabschnitt zwischen je zwei der Nuten
7a definieren, der zum Aufnehmen im zugehörigen Einschnitt der Einschnittstruktur
8 bestimmt ist.
[0037] In entsprechenden Ausführungen umfasst die Leistenaufnahme-Einschnittstruktur 8 des
Trägerbandes 1, wie in den gezeigten Beispielen, mindestens zwei periphere Einschnitte
8a, die in der Leistenrichtung LR voneinander beabstandet an den gegenüberliegenden
Seitenrändern 1c, 1d des Trägerbandes gebildet sind. Mit anderen Worten liegen sich
die zwei betreffenden peripheren Einschnitte 8a in Bezug auf die Bandrichtung BR auf
gleicher Höhe in der Leistenrichtung LR gegenüber. Dies unterstützt die Erzielung
eines sicheren Formschlusses zwischen Trägerband 1 und Leiste 2 und ist fertigungstechnisch
relativ einfach umzusetzen.
[0038] In entsprechenden Ausführungsformen umfasst die Leistenaufnahme-Einschnittstruktur
8 des Trägerbandes 1, wie in den gezeigten Beispielen, mindestens zwei Einschnitte
8c, 8d, die in der Leistenrichtung LR benachbart und voneinander um einen Einschnittabstand
EA beabstandet angeordnet sind, wobei korrespondierend dazu die Bandaufnahme-Nutstruktur
7 der Leiste 2 mindestens eine Nut 7a mit einer Nutlänge NL umfasst, die dem Einschnittabstand
EA entspricht, d.h. im Wesentlichen von gleicher Länge ist. Bei diesen mindestens
zwei Einschnitten 8c, 8d kann es sich je nach Anwendungsfall um zwei der peripheren
Einschnitte 8a oder um zwei der inneren Einschnitte 8b oder um je einen peripheren
und einen inneren Einschnitt 8a, 8b handeln. In dieser Realisierung kann der zwischen
diesen Einschnitten 8c, 8d befindliche Abschnitt des Trägerbandes 1 passend in der
betreffenden Nut 7a der Leiste 2 aufgenommen werden.
[0039] In entsprechenden Realisierungen weist die Bandaufnahme-Nutstruktur 7 eine Nuttiefe
NT auf, die gleich groß ist wie eine Banddicke BD des Trägerbandes 1, wie dies bei
den gezeigten Ausführungsbeispielen der Fall ist. In alternativen Ausführungen ist
die Nuttiefe NT größer oder kleiner als die Banddicke BD, so dass dann auf der betreffenden
Seite des Leistengitters entweder die Leiste 2 gegenüber dem Trägerband 1 oder das
Trägerband 1 gegenüber der Leiste 2 vorsteht.
[0040] In vorteilhaften Ausführungen umfasst das Leistengitter, wie in den gezeigten Beispielen,
eine Mehrzahl der Trägerbänder 1 und eine Mehrzahl der Leisten 2 derart, dass die
Trägerbänder 1 in der Leistenrichtung LR aufeinanderfolgend angeordnet sind und die
Leisten 2 in der Bandrichtung BR voneinander beabstandet angeordnet sind. Dabei sind
in den gezeigten Beispielen sowohl die Trägerbänder 1 als auch die Leisten 2 jeweils
mit gegenseitigem Abstand voneinander angeordnet. Alternativ können die Trägerbänder
1 und/oder die Leisten 2 ohne Abstand direkt aufeinanderfolgend angeordnet sein.
[0041] In vorteilhaften Realisierungen ist das Trägerband 1 aus einem Rollenpressspannmaterial
gebildet, und die Leiste 2 ist aus einem Tafelpressspannmaterial gebildet. Dies resultiert
in optimalen Isolations- und Festigkeitseigenschaften des Leistengitters. Alternativ
sind andere elektrisch isolierende Materialien für das Trägerband 1 und/oder die Leiste
2 verwendbar, z.B. ein glasfaserverstärktes Kunststoffmaterial oder ein Aramidpapiermaterial.
[0042] Wie die gezeigten und die oben erläuterten weiteren Ausführungsbeispiele deutlich
machen, stellt die Erfindung ein zu elektrischen Isolierzwecken verwendbares Leistengitter
aus einem oder mehreren Leisten und einem oder mehreren Trägerbändern zur Verfügung,
das mit relativ geringem Aufwand hergestellt werden kann und gleichzeitig eine hohe
Festigkeit und Belastbarkeit gegenüber auftretenden mechanischen Belastungen im Gebrauch
besitzt und bei dem insbesondere die Verbindung von Trägerband und Leiste im jeweiligen
Kreuzungsbereich hoch belastbar und gegen Ablösen bzw. Wegbewegen der Leiste vom Trägerband
gut gesichert ist. Das erfindungsgemäße Leistengitter kann dadurch vorteilhaft z.B.
in Spulenwicklungen von elektrischen Transformatoren und Motoren und dgl. eingesetzt
werden, die hohen mechanischen Belastungen wie Druckbelastungen, Scherbelastungen
und Schubbelastungen standhalten können, ohne dass es zu einer unerwünschten Verlagerung
der Leisten gegenüber den Trägerbändern kommt, wobei das Leistengitter bei Bedarf
insbesondere auch mechanisch hoch belastbare Kühlkanäle in den Spulenwicklungen bereitstellen
kann.
1. Elektroisolierleistengitter mit
- mindestens einem, sich in einer Bandrichtung (BR) längserstreckenden Trägerband
(1) und
- mindestens einer, sich in einer zur Bandrichtung (BR) nicht-parallelen Leistenrichtung
(LR) längserstreckenden Leiste (2), die das Trägerband (1) in einem Kreuzungsbereich
(3) kreuzt,
- wobei das Trägerband (1) und die Leiste (2) im Kreuzungsbereich (3) mit einander
zugewandten Verbindungsseiten (1a, 2a) in einer Anlageebene (4) gegeneinander anliegen
und durch eine gegen Lösen senkrecht zur Anlageebene (4) fixierende Verbindung (5)
aneinander fixiert sind,
gekennzeichnet durch
- eine formschlüssige Verbindung (6) von Trägerband (1) und Leiste (2) im Kreuzungsbereich
(3), wobei die formschlüssige Verbindung (6) gegen eine Relativbewegung von Trägerband
(1) und Leiste (2) parallel zur Anlageebene (4) sichert und eine Leistenaufnahme-Einschnittstruktur
(8) im Trägerband (1) sowie eine Bandaufnahme-Nutstruktur (7) in der Leiste (2) umfasst.
2. Elektroisolierleistengitter nach Anspruch 1, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Leistenaufnahme-Einschnittstruktur (8) mindestens einen peripheren Einschnitt
(8a) und/oder mindestens einen inneren Einschnitt (8b) im Trägerband (1) umfasst.
3. Elektroisolierleistengitter nach Anspruch 2, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Leistenaufnahme-Einschnittstruktur (8) mindestens zwei periphere Einschnitte
(8a) umfasst, die in der Leistenrichtung (LR) voneinander beabstandet an gegenüberliegenden
Seitenrändern (1c, 1d) des Trägerbandes (1) gebildet sind.
4. Elektroisolierleistengitter nach Anspruch 2 oder 3, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Leistenaufnahme-Einschnittstruktur (8) mindestens zwei Einschnitte (8c, 8d) umfasst,
die in der Leistenrichtung (LR) benachbart und voneinander um einen Einschnittabstand
(EA) beabstandet angeordnet sind, und die Bandaufnahme-Nutstruktur (7) mindestens
eine Nut (7a) in der Leiste (2) mit einer Nutlänge (NL) umfasst, die dem Einschnittabstand
(EA) entspricht.
5. Elektroisolierleistengitter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Bandaufnahme-Nutstruktur (7) eine Nuttiefe (NT) aufweist, die gleich groß oder
größer ist als eine Banddicke (BD) des Trägerbandes (1).
6. Elektroisolierleistengitter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, weiter dadurch gekennzeichnet, dass es eine Mehrzahl der Trägerbänder (1) und eine Mehrzahl der Leisten (2) umfasst,
wobei die Trägerbänder (1) in der Leistenrichtung (LR) aufeinanderfolgend angeordnet
sind und die Leisten (2) in der Bandrichtung (BR) voneinander beabstandet angeordnet
sind.
7. Elektroisolierleistengitter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, weiter dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerband (1) aus einem Rollenpressspanmaterial gebildet ist und/oder die Leiste
(2) aus einem Tafelpressspanmaterial gebildet ist.