[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum maschinellen Fertigen eines Füllmaterialerzeugnisses
aus einer ein- oder mehrlagigen kontinuierlichen Papierbahn, wie eine Verpackungsmaterialfertigungsmaschine.
Gattungsgemäße Füllmaterialfertigungsvorrichtungen werden beispielsweise in Logistikzentren
als ortsveränderliche, mobile Einheit aufgestellt, um beim Verpacken eines Gegenstands
längenkonfektioniertes Polstermaterial bereitzustellen. Das Polstermaterial wird aus
einer im Vergleich zum Polstermaterial raumsparenden Papierbahnrolle, insbesondere
einer Recyclingpapierrolle, oder aus einer gestapelten Recyclingpapierbahn gewonnen.
Zur Fertigung des Polstermaterials wird die Papierbahn von einer Rolle abgezogen und
derart umgeformt, dass sich Lufteinschlüsse bilden, die eine Dämpfung zwischen dem
zu verpackenden Gegenstand und der Außenverpackung bewirken.
[0002] Um eine große Auswahl an zu verpackenden Gegenständen zügig transportsicher verpacken
zu können, werden die Gegenstände anhand standardisierter Verpackungsabläufe und in
Verpackungen standardisierter Größen verstaut. Dabei ist es wichtig, dass gegebenenfalls
notwendiges Füllmaterial stets in gleichbleibender Polsterqualität und vordefinierten
dreidimensionalen Dimensionen zur Verfügung steht, um einen effizienten Arbeitsfluss
zu ermöglichen und die Logistikkosten zu reduzieren.
[0003] Eine bekannte Vorrichtung zum maschinellen Fertigen eines dreidimensionalen Verpackungserzeugnisses
oder Füllmaterialerzeugnisses, die in dem oben beschriebenen technischen Feld zum
Einsatz kommt, ist in
DE 10 2012 018 941 A1 beschrieben.
[0004] Die bekannte Fertigungsvorrichtung erstellt ein in Breiten, Höhen und Längendimension
vorkonfektioniertes Füllmaterialerzeugnis aus einem Papierbahnmaterial. Dazu wird
der bekannten Vorrichtung eine Papierbahn in einer Förderrichtung zugeführt und anschließend
in einer Deformationsstation die Papierbahn in einen dreidimensionalen Füllmaterialstrang
umgeformt. In Förderrichtung anschließend werden von dem Füllmaterialstrang durch
einen Rotationsschneider Füllmaterialerzeugnisse vordefinierter Länge abgetrennt.
[0005] Mit Erhöhung der Förder- und Bereitstellungsgeschwindigkeit der Füllmaterialerzeugnisse
steigt bei der bekannten Vorrichtung allerdings das Risiko, dass unmittelbar nach
dem Abtrennen eines Füllmaterialerzeugnisses vom Füllmaterialstrang der Weitertransport
des nachlaufenden Füllmaterialstrangs durch das abgetrennte vorlaufende Füllmaterialerzeugnis
behindert wird und es zu einem Förderstau kommt. Aufgrund der hohen Bereitstellungsgeschwindigkeiten
führt ein Fördermaterialstau häufig zu einer Verstopfung, die nur durch einen manuellen
Wartungseingriff einer Bedienperson an der Fertigungsvorrichtung behebbar ist, was
zu einer Unterbrechung des Verpackungsablaufs führt.
[0006] Es zeigte sich, dass im Falle eines Förderstaus Bedienpersonen dazu neigen, zu versuchen,
den Förderstau durch die Ausgabeöffnung für das Füllmaterialerzeugnis zu beheben.
Da das Schneidmesser eines Rotationsschneiders eine erhebliche Verletzungsgefahr darstellt,
weisen marktübliche Fertigungsvorrichtungen in der Regel zusätzliche konstruktive
Schutzmaßnahmen auf, die einen Handeingriff durch die Ausgabeöffnung in die Fertigungsvorrichtung
verhindern. Die aufwendigere Konstruktion mit Schutzklappen und ähnlichem verkompliziert
jedoch bei bekannten Modellen den an der Fertigungsvorrichtung notwendigen Wartungsvorgang,
um den Förderstau ordnungsgemäß zu beseitigen und die Vorrichtung wieder in Betrieb
zu nehmen. Überdies steigen durch die zusätzlichen Konstruktionsmaßnahmen die Anschaffungskosten
einer derartigen Vorrichtung.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Stands der Technik zu überwinden,
insbesondere eine Vorrichtung zum maschinellen Fertigen eines Füllmaterialerzeugnisses
bereitzustellen, die eine hohe Bereitstellungsgeschwindigkeit bei niedriger Materialstauwahrscheinlichkeit
aufweist, sowie hohe Sicherheitsanforderungen erfüllt.
[0008] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand gemäß Anspruch 1 gelöst. Danach ist eine
Vorrichtung zum maschinellen Fertigen eines Füllmaterialerzeugnisses aus einer ein-
oder mehrlagigen kontinuierlichen Papierbahn vorgesehen. Die Fertigungsvorrichtung
umfasst eine Zuförderung zum Einziehen der Papierbahn in die Vorrichtung, wodurch
eine Förderrichtung definiert ist, und eine Ablängeinrichtung zum Abtrennen des Füllmaterialerzeugnisses
von einem in der Vorrichtung aus der Papierbahn umgeformten dreidimensionalen Füllmaterialerzeugnisstrang.
Erfindungsgemäß schließt an die Ablängeinrichtung in Förderrichtung eine Abfördereinrichtung
an, die das abgetrennte Füllmaterialerzeugnis von der Ablängeinrichtung weg transportiert.
[0009] Durch den Abtransport des Füllmaterialerzeugnisses unmittelbar im Moment des Abtrennens
von dem nachlaufenden Füllmaterialerzeugnisstrang wird eine Kollision des nachlaufenden
Füllmaterialstrangs mit dem Füllmaterialerzeugnis vermieden. Ein Papierstau im Nachlauf
der Ablängeinrichtung wird zuverlässig ausgeschlossen. Mit der erfindungsgemäßen Maßnahme
des Abförderns des Füllmaterialerzeugnisses konnten die Bereitstellungsgeschwindigkeit
der Fertigungsvorrichtung deutlich erhöht und die Wartungszeiten erheblich reduziert
werden. Wartungseingriffe aufgrund eines Förderstaus im Nachlauf der Ablängeinrichtung
wurden auf ein vernachlässigbares Maß gesenkt. Die Abfördereinrichtung bildet durch
deren Nachordnung im Förderfluss relativ zur Ablängeinrichtung einen wirksamen Schutz
gegen ein Eingreifen in den Bereich der Ablängeinrichtung der Fertigungsvorrichtung
durch die Ausgabeöffnung, ohne dass zusätzliche konstruktive Maßnahmen notwendig wären.
[0010] Die Fertigungsvorrichtung arbeitet vorzugsweise derart vollautomatisch, dass auf
Nutzeranforderung ein oder mehrere Füllmaterialerzeugnisse gefertigt und von der Vorrichtung
abgegeben werden, insbesondere ohne dass ein Bedieneingriff notwendig ist. Die der
Vorrichtung zugeführte Papierbahn ist insbesondere im Wesentlichen zweidimensional,
mit festgelegten Breiten- und Längendimensionen, wobei insbesondere die Längendimension
die Breitendimension um ein Vielfaches übersteigt, und vernachlässigbarer durch die
Papierbahnstärke repräsentierter Höhendimension. Insbesondere umfasst die Vorrichtung
eine Papierbahnaufnahme, von der die Zuförderung die Papierbahn in die Vorrichtung
gelangt. Die Papierbahn kann durch die Aufnahme als Rolle und/oder Stapel vorgehalten
sein. Die Zuförderung bringt auf die Papierbahn Antriebskräfte in einer vordefinierten
Förderrichtung auf. Insbesondere fällt die Förderrichtung mit einer Haupterstreckungsrichtung
der Fertigungsvorrichtung, insbesondere eines Gehäuses oder eines Gehäuseträgers der
Fertigungsvorrichtung, zusammen. Entlang des Wegs der Papierbahn in und durch die
Fertigungsvorrichtung wird die zweidimensionale Papierbahn zu einem dreidimensionalen
Füllmaterialstrang umgeformt. Insbesondere weist die Fertigungsvorrichtung einen sich
verjüngenden Förderkanal auf. In dem Förderkanal werden die Längsränder der Papierbahn
zur Papierbahnmitte umgeschlagen, um Luftzwischenräume zu bilden. Insbesondere weist
die Fertigungsvorrichtung Prägeräder auf, die die Papierbahn deformieren, um einen
dreidimensionalen Füllmaterialstrang zu formen. Insbesondere übertragen die Prägeräder
Antriebskräfte auf die Papierbahn. Der Füllmaterialstrang läuft in die Ablängeinrichtung,
die insbesondere in vordefinierten Zeit- und/oder Längenintervallen einen Abschnitt
von dem Füllmaterialstrang abtrennt. Es sei klar, dass auch die Ablängeinrichtung
den Füllmaterialstrang weiter umformen kann und/oder Antriebskräfte auf den Füllmaterialstrang
aufbringen kann.
[0011] Die an die Ablängeinrichtung anschließende Abfördereinrichtung teilt dem Füllmaterialerzeugnis
Antriebskräfte in Förderrichtung oder einer Richtung mit, die eine überwiegende Richtungskomponente
in Förderrichtung aufweist, um das Füllmaterialerzeugnis aus dem Arbeitsbereich der
Ablängeinrichtung zu entfernen. Insbesondere treibt die Abfördereinrichtung das abgetrennte
Füllmaterialerzeugnis hin zu und/oder durch eine Abgabeöffnung in der Fertigungsvorrichtung,
so dass das Füllmaterialerzeugnis von einer Bedienperson weiterverwendet werden kann.
Insbesondere überträgt die Abfördereinrichtung Antriebskräfte auf den Füllmaterialstrang
zumindest unmittelbar bevor die Ablängeinrichtung das Füllmaterialerzeugnis von dem
Füllmaterialstrang abtrennt. Insbesondere schließt die Abfördereinrichtung strukturell
unmittelbar an die Ablängeinrichtung in Förderrichtung an.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausführung ist eine von der Abfördereinrichtung dem Füllmaterialerzeugnis
und/oder dem Füllmaterialstrang mitgeteilte Fördergeschwindigkeit gleich oder größer
der von der Zuförderung der Papierbahn mitgeteilten Fördergeschwindigkeit. Die Zuförderung
bestimmt eine Zufördergeschwindigkeit, in der die Papierbahn der Fertigungsvorrichtung
und der Ablängeinrichtung zugeführt wird. Die Abfördereinrichtung greift in die zu
einem Füllmaterialstrang umgeformte Papierbahn ein und fördert diese mit einer Fördergeschwindigkeit
in Förderrichtung weiter, die mindestens der Zufördergeschwindigkeit entspricht. Dadurch
wird erreicht, dass der Füllmaterialstrang zumindest im Moment des Abtrennens sowohl
durch die Zuförderung als auch durch die Abförderung gehalten und/oder geführt ist.
Insbesondere ist die Ablängeinrichtung auf die Abfördereinrichtung und/oder die Zuförderung
derart abgestimmt, dass eine Führung des Füllmaterialstrangs bereits vor dem Abtrennen
gegeben ist. Durch die wenigstens gleich große Abfördergeschwindigkeit bezogen auf
die Zufördergeschwindigkeit wird außerdem sichergestellt, dass nach dem Abtrennen
des Füllmaterialerzeugnisses der Vorderrand des Füllmaterialstrangs von der Zuförderung
und/oder der Ablängeinrichtung in den Antriebskräfteeinflussbereich, insbesondere
den Eingriffsbereich der Abfördereinrichtung gelangt, ohne dass dieser mit einem nachlaufenden
Kurzrand des Füllmaterialerzeugnisses in Kontakt kommt.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausführung sind die Zuförderung und/oder die Abfördereinrichtung
mit der Ablängeinrichtung derart synchronisiert, dass vor und/oder beim Abtrennen
des Füllmaterialerzeugnisses die Zuförderung und die Abfördereinrichtung dem Füllmaterialstrang
Förderkräfte mitteilen. Es sei klar, dass Förderkräfte kraftschlüssig, wie durch Reib-
oder Verzahnungseingriff, oder kontaktfrei, wie durch eine Druckluftbeaufschlagung,
dem Füllmaterialstrang und/oder der Papierbahn oder dem Füllmaterialerzeugnis mitgeteilt
sein können. Die Ablängeinrichtung durchtrennt zeitabgestimmt den Füllmaterialstrang,
der die Ablängeinrichtung mit einer durch die Zuförderung und/oder die Abfördereinrichtung
erzeugten Fördergeschwindigkeit durchläuft. Insbesondere ist die (Zu-)Fördergeschwindigkeit
vor und während und/oder nach dem Abtrennen konstant. Das Abtrennen des Füllmaterialerzeugnisses
erfolgt somit im Förderfluss ohne Zeitverlust. Zudem ist sichergestellt, dass das
abgetrennte Füllmaterialerzeugnis von dem Moment des Abtrennens an Förderkräfte erfährt,
die ein ungeführtes Verbleiben in der Fertigungsvorrichtung unterbinden, so dass kein
Fördermaterialstau auftreten kann. Insbesondere weisen die Zuförderung, die Abfördereinrichtung
und die Ablängeinrichtung Initialzustände und/oder Initialpositionen auf, die aufeinander
abgestimmt sind, so dass bei einem Erstdurchlauf eines vorlaufenden Papierbahnabschnitts
die Ablängeinrichtung genau dann ein erstes Füllmaterialerzeugnis von dem umgeformten
Füllmaterialstrang abtrennt, unmittelbar nachdem die Abfördereinrichtung dem vorlaufenden
Füllmaterialstrangbeginn erstmalig Förderantriebskräfte mitteilt. Insbesondere ist
die Abfördereinrichtung mit der Ablängeinrichtung derart synchron angesteuert, dass
ein Füllmaterialerzeugnis stets dann von dem Füllmaterialstrang abgetrennt wird, sobald
die Abfördereinrichtung einem vorlaufenden Rand des Füllmaterialstrangs Abförderantriebskräfte
mitteilt.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausführung sind die Zuförderung und/oder die Abfördereinrichtung
und die Ablängeinrichtung derart aufeinander abgestimmt, dass der Füllmaterialstrang
insbesondere beim Abtrennen unter Zugspannung gebracht wird. Insbesondere teilt die
Abfördereinrichtung einem vorlaufenden Rand des Füllmaterialstrangs und/oder dem Füllmaterialstrang
eine vorzugsweise geringfügig höhere, wie etwa 1 bis 10 % höhere, (Ab-)Fördergeschwindigkeit
mit, als die Zuförderung. Insbesondere ist die Abfördergeschwindigkeit nur kurz vor
und/oder während des Abtrennens des Füllmaterialerzeugnisses erhöht. Alternativ oder
zusätzlich kann vorgesehen sein, dass zum Erzeugen der Zugspannung ein Abstand zwischen
einer Eingriffsstelle der Zuförderung in die Papierbahn und einer Eingriffsstelle
der Abfördereinrichtung in den Füllmaterialstrang zeitweise erhöht wird. Ein unter
einer leichten Zugspannung stehender Füllmaterialstrang erlaubt eine exakte Längenkonfektionierung.
Sofern zum Abtrennen Schneidwerkzeuge eingesetzt werden, unterliegen diese einem geringeren
Verschleiß.
[0015] Bei einer bevorzugten Ausführung weist die Vorrichtung eine Antriebsgetriebeeinheit
auf, welche die Zuförderung und/oder die Abfördereinrichtung derart ansteuert und/oder
antreibt, dass nach dem Abtrennen eines Füllmaterialerzeugnisses die Förderung des
Füllmaterialstrangs solange fortgesetzt wird, bis ein in Förderrichtung vorlaufender
Rand des Füllmaterialstrangs in Eingriff mit der Abfördereinrichtung kommt. Insbesondere
weist die Antriebsgetriebeeinheit eine Sensorik zum Erfassen von Antriebskräften und/oder
eine Zeitsteuerung auf, die misst, ob der vorlaufende Rand des Füllmaterialstrangs
mit der Abfördereinrichtung in Eingriff gekommen ist. Die Antriebsgetriebeeinheit
läuft nach dem Erzeugen eines Füllmaterialerzeugnisses insbesondere ohne Eingriff
einer Bedienperson solange nach, bis der Füllmaterialstrang sowohl durch die Zuförderung
als auch die Abfördereinrichtung geführt ist. Dadurch wird vermieden, dass ein Füllmaterialstrangende
nach dem Abtrennen des Füllmaterialerzeugnisses ungeführt in der Fertigungsvorrichtung
verbleibt und bei einem möglichen Wiederanfahren der Fertigungsvorrichtung einen Förderstau
verursachen könnte.
[0016] Bei einer bevorzugten Ausführung weist die Zuförderung und/oder die Abfördereinrichtung
ein Räderwerk auf. Insbesondere erfasst das Räderwerk wenigstens eines von Papierbahn,
Füllmaterialstrang und Füllmaterialerzeugnis zwischen zwei insbesondere entlang der
Förderrichtung gegenüberliegend angeordneten Förderrädern. Vorzugsweise umfassen die
Zuförderung und die Abfördereinrichtung jeweils ein Räderwerk. Insbesondere ist das
Räderwerk der Zuförderung als Prägeräderpaar realisiert, das die Papierbahn zu einem
Füllmaterialstrang umformt. Vorzugsweise transportiert das Räderwerk die Papierbahn,
den Füllmaterialstrang und/oder das Füllmaterialerzeugnis entlang der Förderrichtung
und/oder einer Durchführrichtung, die durch eine gemeinsame Tangente an die jeweiligen
Außenumfänge der Förderräder des Räderwerks definiert ist. Insbesondere ist die Durchführrichtung
gleich der Förderrichtung. Alternativ kann vorgesehen sein, dass sich die Durchführrichtungen
eines Räderwerks der Zuförderung und eines Räderwerks der Abfördereinrichtung in einem
Winkel von weniger als 45° und mehr als 5° kreuzen.
[0017] Bei einer bevorzugten Ausführung umfasst die Zuförderung und/oder die Abfördereinrichtung
insbesondere je ein Räderwerk mit je zwei insbesondere relativ zu der Förderrichtung
lateral gegenüberliegend angeordneten Förderrädern. Insbesondere weisen die Förderräder
eines jeweiligen Räderwerks unterschiedliche Raddurchmesser auf. Vorzugsweise sind
die Abstände der Achsen der Förderräder eines jeweiligen Räderwerks bezüglich der
Raddurchmesser oder der Summe der Radien der beiden Förderräder derart unterdimensioniert,
dass die Förderräder gegeneinander elastisch vorgespannt sind. Durch die elastische
Vorspannung kann auch bei unprofilierten Förderrädern eine ausreichende Antriebskraftübertragung
auf den Füllmaterialstrang und/oder das Füllmaterialerzeugnis sichergestellt werden.
Ein Durchgreifen durch die Zuförderung oder die Abfördereinrichtung in den Bereich
der Ablängeinrichtung wird durch die elastische Vorspannung erschwert.
[0018] Bei einer bevorzugten Ausführung weist die Zuförderung und/oder die Abfördereinrichtung
je wenigstens ein Förderrad auf. Vorzugsweise umfasst das wenigstens eine Förderrad
einen elastisch deformierbaren Abrollbereich. Insbesondere ist das Förderrad durch
einen Elastomerkörper, wie einen PU-Schaumkörper gebildet. Insbesondere weist das
Förderrad eine Verzahnung auf. Vorzugsweise weist die Zuförderung und/oder Abfördereinrichtung
je zwei Förderräder auf, wobei das eine eine Verzahnung aufweist und das andere Förderrad
eine gegengleiche Verzahnung aufweist, in die die Verzahnung des ersten Förderrads
insbesondere Antriebskräfte übertragend eingreift. Durch einen Antriebskräfte übertragenden
Kraftschluss zwischen den Förderrädern und/oder der Abfördereinrichtung kann eine
Antriebskraftübertragung auf die Papierbahn und/oder den Füllmaterialstrang zuverlässig
erfolgen, ohne dass beide Förderräder angetrieben werden müssten. Dies ermöglicht
eine kostengünstige Konstruktion der Fertigungsvorrichtung.
[0019] Bei einer bevorzugten Ausführung weist die Ablängeinrichtung einen Rotationsschneider
auf, der insbesondere zwei auf je einer Welle gelagerte, bezüglich der Förderrichtung
lateral gegenüberliegend angeordnete Werkzeugteile umfasst. Insbesondere umfasst der
Rotationsschneider ein Schneidkissen an einem Werkzeugteil und eine Schneide an dem
gegenüberliegenden Werkzeugteil. Insbesondere erstreckt sich die im Wesentlichen vorzugsweise
geradlinige Schneide quer, im Wesentlichen senkrecht zur Förderrichtung. Insbesondere
ist die Schneide in die Richtung der Welle vor- und/oder nachlaufend wenigstens einer
Perforationsnase und/oder Schlitzaufnahme angeordnet. Vorzugsweise weist ein Werkzeugteil
zumindest die eine Perforationsnase auf und das andere Werkzeugteil zumindest eine
Schlitzaufnahme, in die die Perforationsnase während eines Umlaufs des Rotationsschneiders
eingreift.
[0020] Bei einer bevorzugten Ausführung weist die Vorrichtung eine Vorformstation auf, die
insbesondere der Zuförderung in Förderrichtung nachgeordnet ist und die Papierbahn
in einen dreidimensionalen Füllmaterialstrang umformt. Insbesondere ist die Vorformstation
durch einen Trichter zum Umformen der Papierbahn und/oder ein Räderwerk der Zuförderung
gebildet, das mit der Papierbahn in Förder- und/oder Prägeeingriff steht.
[0021] Bei einer bevorzugten Ausführung weist die Ablängeinrichtung ein Perforationswerkzeug
zum Einbringen einer Perforation in den Füllmaterialstrang auf, das wenigstens eine
Perforationsnase, wenigstens eine Perforationsaufnahme und wenigstens einen Abstreifer
umfasst. Insbesondere sind die Perforationsnase und die wenigstens eine Perforationsaufnahme,
wie eine Schlitzaufnahme, derart einander zugeordnet, dass zum Perforieren die wenigstens
eine Perforationsnase bezüglich der wenigstens einen Perforationsaufnahme, wie der
Schlitzaufnahme, ein- und ausfahren kann. Insbesondere ist der Abstreifer der wenigstens
einen Perforationsnase und/oder der wenigstens einen Perforationsaufnahme derart zugeordnet,
dass beim Ausfahren der perforierte Füllmaterialstrang von der wenigstens einen Perforationsnase
und/oder von der wenigstens einen Perforationsaufnahme entfernt wird. Insbesondere
ist das Perforationswerkzeug entsprechend der
deutschen Patentanmeldung 10 2013 015 875.3 mit Anmeldetag 23. September 2013 ausgeführt.
[0022] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden durch die nachfolgende Beschreibung
bevorzugter Ausführungen gemäß den beiliegenden Figuren deutlich, in denen zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht des Innenaufbaus der Fertigungsvorrichtung gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel; und
- Figur 2
- eine Schnittdarstellung der Fertigungsvorrichtung gemäß Figur 1.
[0023] In den Figuren 1 und 2 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 10 zum maschinellen
Fertigen eines Füllmaterialerzeugnisses im Allgemeinen mit der Bezugsziffer 10 versehen.
In den Darstellungen ist die Fertigungsvorrichtung 10 ohne Gehäuse dargestellt, so
dass der Blick frei auf den Gehäuseträger 13 und die erfindungsrelevanten Bauteile
der Fertigungsvorrichtung 10 ist. Die Fertigungsvorrichtung 10 umfasst eine Zuförderung
2, die eine nicht näher dargestellte Papierbahn, die in Rollen- oder Stapelform vorliegt,
von einer Papieraufnahme abfördert, z.B. von einer Rolle wickelt oder einem Stapel
abträgt, und in einer Förderrichtung F in die Fertigungsvorrichtung 10 zieht.
[0024] Die Zuförderung 2 umfasst einen Zuführtrichter 21, der sich von einer nicht näher
dargestellten Papieraufnahme hin zu einem den Gehäuseträger in dessen Erstreckungsrichtung
durchlaufenden Förderkanal verjüngt, der an einer Ausgabeöffnung 9 mündet. Die Zuförderung
umfasst außerdem ein unmittelbar an den Zuführtrichter 21 anschließendes Räderwerk
23, das in dem Gehäuseträger 11 drehbar gelagert ist und der Papierbahn tangential
zu den Rädern Förderkräfte mitteilt. Bei der Zuführung der Papierbahn durch den Trichter
21 wird die schlauch- oder bahnförmig abgewickelte Papierbahn in deren Volumenausdehnung
radial zur Förderrichtung F komprimiert, so dass durch Knicken und Falten einzelner
Papierbahnabschnitte Lufthohlräume entstehen, welche eine Polsterwirkung des zu fertigenden
Füllmaterialerzeugnisses bestimmen.
[0025] Das Räderwerk 23 der Zuförderung 2 wird durch zwei gegenüberliegend entlang des Förderkanals
angeordnete Förderräder 23a, 23b gebildet, von denen insbesondere nur eines drehangetrieben
ist (nicht näher dargestellt). Der Drehantrieb kann über ein nicht näher dargestelltes
Getriebe oder ein Zahnriemensystem von einer Antriebsgetriebeeinheit 120 abgegriffen
sein. Das zweite Förderrad 23b des Räderwerks 23 ist im Wesentlichen frei drehend
gelagert. Die Förderräder 23a, 23b stehen in gegenseitigem Eingriff, so dass die Antriebskräfte
von dem angetriebenen Förderrad 23a dem Förderrad 23b mitgeteilt werden. Wie in Figur
2 zu erkennen ist, sind die Drehwelle 25b des freidrehenden Förderrads 23b und die
Drehwelle 25a des Förderrads 23a bezogen auf die maximalen Außendurchmesser der Förderräder
in einem unterdimensionierten radialen Abstand zueinander in dem Gehäuseträger 13
angeordnet, so dass sich eine Förderradüberschneidung und somit ein Förderkontaktbereich
26 zwischen den Förderrädern 23a, 23b ergibt. Die Förderräder 23a, 23b sind elastisch
gegeneinander vorgespannt.
[0026] Das angetriebene Förderrad 23a ist mit einem elastisch deformierbaren Abrollbereich
24 versehen, wie einer Schaumstofflauffläche, der sich im Kontaktbereich 24 relativ
zu dem mitangetriebenen Förderrad 23b elastisch verformt. Beide Förderräder 23a, 23b
können überwiegend oder vollständig aus einem elastischen Material, wie Schaumstoff,
gefertigt sein, oder wie das Förderrad 23a einen elastischen Abrollbereich 24 oder
eine elastische Lauffläche, zum Beispiels aus Schaumstoff, aufweisen. Alternativ sind
die Förderräder 23a, 23b als Zahnräder ausgeführt, die ineinander und in die Papierbahn
eingreifen und zudem eine Verprägung der Lufteinschlüsse in die Papierbahn zu einem
Füllmaterialerzeugnisstrang erreichen.
[0027] Das Räderwerk 23 ergreift die durch den Trichter 21 vorgeformte Papierbahn und formt
mittels der zwischen den Förderrädern 23a, 23b auf die vorgeformte Papierbahn wirkenden
Druckkraft Knicke und Falten in die Papierbahn ein, so dass ein dreidimensionaler
Füllmaterialerzeugnisstrang mit polsternden Lufteinschlüssen vorgeformt wird. Die
Förderrichtung F ist im Speziellen durch eine gemeinsame Tangente an die beiden Förderräder
23a, 23b der Zuförderung 2 definiert. Alternativ bestimmt sich die Förderrichtung
F aus Strangdurchlauferstreckung der Papierbahn bzw. des Füllmaterialstrangs bei Durchlaufen
der Vorrichtung 10. Der Trichter 21 und das Räderwerk 23 der Zuförderung 2 bilden
gemeinsam eine Vorformstation. Ein Beispiel für eine Zuförderung, die Vorformarbeit
leitet, ist durch die Vorformstation gemäß
DE 10 2012 018 941 A1 gegeben, deren Inhalt in die Figurenbeschreibung einfließen soll.
[0028] In Förderrichtung F schließt an die Zuförderung ein ebenfalls im Gehäuseträger die
Ablängeinrichtung 4 an. Die Ablängeinrichtung weist ein Perforationswerkzeug der Art
auf, das beispielsweise aus der
deutschen Patentanmeldung 10 2013 015 875.3 mit Anmeldetag 23.09.2013 bekannt ist, deren Inhalt in die Figurenbeschreibung einfließen soll.
[0029] Das Perforationswerkzeug umfasst zwei gegenüberliegend im Wesentlichen symmetrisch
zur Förderrichtung angeordnete Werkzeugteile 127, 129. Die Werkzeugteile 127, 129
sind jeweils auf einer Welle 27, 27' drehend im Gehäuseträger 13 gelagert. Ein Werkzeugteil
weist eine Schneide 37 auf, die im Laufe einer Umdrehung um die Welle 27 einen in
Förderrichtung F transportierten Füllmaterialstrang durchtrennt. Das zweite Werkzeugteil,
das sich synchron zum ersten um die Welle 27' dreht, weist ein Schneidkissen 183 auf.
Das Schneidkissen 183 und die Schneide 37 kommen zum Abtrennen des Füllmaterialerzeugnisses
vom Füllmaterialstrang in Schneidkontakt. Die Wellen 27, 27' werden durch ein jeweiliges
Antriebszahnrad 161, 161' drehangetrieben, die den durch die Schneide 37 und das Schneidkissen
183 gebildeten Rotationsschneider drehantreiben. Die Zahnräder 161, 161' weisen jeweils
rotationssymmetrisch entlang des Umfangs gleichmäßig verteilte insbesondere kreisförmige
Materialausnehmungen 163 auf. Mittels der Materialausnehmungen 163 wird das Gewicht
der Antriebszahnräder 161, 161' reduziert und die Rotationsträgheit verringert.
[0030] In Förderrichtung F schließt unmittelbar an die Ablängeinrichtung 4 eine Abfördereinrichtung
6 an. Die Abfördereinrichtung 6 weist zwei Förderräder 61, 63 auf, deren Drehwellen
69, 69' auf gegenüberliegenden Seiten eines entlang der Förderrichtung F verlaufenden
Förderkanals des Gehäuseträgers 13 angeordnet sind. Das Förderrad 61 weist einen größeren
Durchmesser als das Förderrad 63 auf. Die Welle 69' des Förderrads 63 ist in Förderrichtung
in geringerem Abstand zur Welle 27' der Ablängeinrichtung 4 angeordnet als die Welle
69 zur Welle 27. Der Abstand der Wellen 69, 69' der Abfördereinrichtung ist relativ
zu dem maximalen Außendurchmessern der Förderräder 61, 63 unterdimensioniert, so dass
ein unter Kompressionsvorspannung stehender Kontaktbereich 66 zwischen den Förderrädern
61, 63 gebildet ist. Aufgrund der nicht exakt senkrecht zur Förderrichtung F gegenüber
liegenden Anordnung oder in Förderrichtung F versetzten Anordnung der Wellen 69, 69'
resultiert eine Abförderrichtung D zwischen den Förderrädern 61, 63, welche die durch
die Zuförderung und/oder die Gehäuseträgererstreckung definierte Förderrichtung F
kreuzt. Die Abförderrichtung D ist durch eine gemeinsame Tangente an die Förderräder
61, 63 festgelegt. Die Förderräder 61, 63 weisen eine elastische Lauffläche auf oder
sind überwiegend oder vollständig aus einem elastischen Material, wie einem Schaumstoff,
gefertigt.
[0031] Die Ausgabeöffnung 9 der Vorrichtung 10 ist von einer schwenkbar gelagerten Klappe
91 verdeckt. Die Klappe 91 ist nach Art eines Rückschlagventils ausgeführt. Insbesondere
ist die Klappe 91 derart in der Ausgabeöffnung 9 gelagert, dass die Abförderrichtung
D durch die Förderräder 61, 63 im Wesentlichen senkrecht zur geschlossenen Klappe
91 steht.
[0032] Die Welle 69 des Förderrads 61 weist einen Abtriebsritzel 68 auf. Die Antriebsgetriebeeinheit
120 treibt ein Antriebsritzel 121 an, das über einen Zahnriemen 123 Drehantriebskräfte
auf das Abtriebsritzel 68 der Abfördereinrichtung 6. Eine Spannrolle 28 ist in dem
Gehäuseträger 13 relativ zu dem Antriebsritzel 121 und dem Zahnriemen 123 derart angeordnet,
dass diese eine Vorspannung senkrecht zur Laufrichtung des Zahnriemens 123 auf den
Zahnriemen aufbringt. Die Spann- oder Umlenkrolle 28 kontaktiert die ungezahnte Außenfläche
des Zahnriemens 123, um den Zahnriemen umzulenken. Die Antriebsgetriebeeinheit 120
erzeugt außerdem Drehantriebskräfte für die Ablängeinrichtung 4. Die Antriebskräfte
werden über die Zahnräder 161, 161' auf die Ablängeinrichtung 4 übertragen, was für
eine bessere Übersichtlichkeit in den Figuren nicht näher dargestellt ist.
[0033] Die Drehgeschwindigkeit des Räderwerks 23 der Zuförderung 2 ist auf die Drehgeschwindigkeit
der Förderräder 61, 63 der Abfördereinrichtung 6 sowie auf die Drehgeschwindigkeit
der Ablängeinrichtung 4 derart abgestimmt, dass die Ablängeinrichtung 4 eine Schnittposition
erst dann erreicht, wenn ein durch die Zuförderung 2 bereitgestellter Füllmaterialstrang
in Eingriff mit den Förderrädern 61, 63 der Abfördereinrichtung 6 kommt. Die Schnittposition
ist dadurch definiert, dass die Schneide 37 in Kontakt mit dem Schneidkissen 183 steht
und insbesondere parallel zu diesem ausgerichtet ist. Weiterhin kann es vorgesehen
sein, dass die Vorrichtung eine vorbestimmte Wartungsposition für eine Erstinbetriebnahme
aufweist, um eine vordefinierte Stellung von Ablängeinrichtung 6, insbesondere des
Rotationsschneiders festzulegen.
[0034] Die Räderwerke 23, 62 der Zuförderung 2 und der Abfördereinrichtung 6 sowie die Zahnräder
161, 161' der Ablängeinrichtung 4 sind arbeiten insbesondere mit unterschiedlichen
Geschwindigkeiten synchron. Das heißt, dass die sich die Förderräder 23a, 23b, 61,
63 und die Zahnräder 161 ,161' in einem vorbestimmten Zeit- und Geschwindigkeitsverhältnis
zueinander drehen.
[0035] Die Antriebsgetriebeeinheit 120 kann über eine nicht näher dargestellte Sensorik
oder Zeitsteuerung derart ausgelegt sein, dass nach dem Ablängen eines Füllmaterialerzeugnisses
von einem Füllmaterialstrang zumindest die Zuförderung 2 solange nachläuft, bis der
dem Füllmaterialerzeugnis nachlaufende Vorderrand des Füllmaterialstrangs in Eingriff
mit der Abfördereinrichtung 6 kommt. Dadurch wird sichergestellt, dass die Anlage
in einem vordefinierten Betriebszustand anhält und beim Wiederauflauf kein Fördermaterialstau
auftreten kann.
[0036] Vorzugsweise ist die Drehgeschwindigkeit der Ablängeinrichtung 4 derart auf die Drehgeschwindigkeit
der Zuförderung 2 und der Abfördereinrichtung 6 abgestimmt, dass innerhalb einer Umdrehung
zwischen Schneidposition und Schneidposition eine vordefinierte Länge des Füllmaterialstrangs
entlang der Förderrichtung F die Vorrichtung 10 durchläuft. Vorzugsweise ist die Geschwindigkeit
der Ablängeinrichtung relativ zu der Fördergeschwindigkeit der Zuförderung 2 und der
Abfördereinrichtung 6 einstellbar, um die Länge des zu fertigenden Füllmaterialerzeugnisses
einzustellen. Vorzugsweise sind die Drehgeschwindigkeiten in einem vorbestimmten Verhältnis
zueinander synchronisiert. Diese Aufgabe wird durch ein Getriebe des Antriebsgetriebeeinheit
120 sowie durch die von dem Antriebsritzel 121, einem Getriebe der Zuförderung, dem
Abtriebsritzel 68 und den Zahnrädern 161, 161' bereitgestellte Übersetzung erreicht.
[0037] Der Fertigungsablauf eines Füllmaterialerzeugnisses gestaltet sich wie folgt: Die
Papierbahn wird durch die Zuförderung 2 in die Vorrichtung 10 in Förderrichtung F
entlang der Längserstreckung des Gehäuseträgers 13 eingezogen und beim Durchlaufen
des Räderwerks 23 der Zuförderung 2 in einen dreidimensionaler Füllmaterialerzeugnisstrang
vorgeformt. Die Zufördergeschwindigkeit der Zuförderung 2 ist dabei auf die Drehgeschwindigkeit
des Rotationsschneiders der Ablängeinrichtung 4 und dessen vordefinierter Initialdrehposition
derart synchron abgestimmt, dass das Räderwerk 62 der Abfördereinrichtung 6, das die
Förderräder 61, 63 umfasst, in einen Fördereingriff mit dem Füllmaterialstrang kommt,
bevor die Schneide 37 der Ablängeinrichtung 4 die Schnittposition erreicht, um von
dem Füllmaterialstrang das Füllmaterialerzeugnis abzuschneiden.
[0038] Die Abfördereinrichtung 6 bringt auf das Füllmaterialerzeugnis eine Abfördergeschwindigkeit
auf, die größer oder gleich der von der Zuförderung 2 auf den Füllmaterialstrang aufgebrachten
Zufördergeschwindigkeit ist. Dadurch wird sichergestellt, dass kein Papierstau auftreten
kann. Vorzugsweise wird durch eine zwischen 0,1 % und 20 %, insbesondere zwischen
0,1 % und 10 %, vorzugsweise zwischen 0,1 % und 5 % höhere Abfördergeschwindigkeit
der Füllmaterialstrang im Moment des Abtrennens unter Zugspannung innerhalb der Vorrichtung
geführt.
[0039] Das Füllmaterialerzeugnis wird im Anschluss durch die Abfördereinrichtung 6 in Richtung
der Abgabeöffnung 9 transportiert, wobei die Fördergeschwindigkeit hoch genug ist,
um die Verschlussklappe 91 aufzustoßen. Alternativ öffnet die Antriebsgetriebeeinheit
120 synchronisiert mit der Ablängeinrichtung 4 und/oder der Abfördereinrichtung 6
die Verschlussklappe 91 intervallweise oder in einem vordefinierten Zeitabstand zum
Abtrennen.
[0040] Die Schneide 37 der Ablängeinrichtung 4 ist in einem Perforationswerkzeug mit einem
Nasenwerkezugteil 127 und einem Aufnahmewerkzeugteil 129 integriert, welche beim Abtrennen
des Füllmaterialerzeugnisses Formerhaltungsperforationen am nachlaufenden Füllmaterialerzeugnisrand
und dem vorläufigen Füllmaterialrand fertigen. Das Aufnahmewerkzeugteil 129 weist
ein Schneidkissen 183 und Schlitzaussparungen 177a, 177b auf, in die Perforationsnasen
45a, 45b des gegenüberliegenden Nasenwerkzeugteils 127 eindringen. In dem Nasenwerkzeugteil
129 ist ein Abstreifer 57 vorgesehen, der als PU-Schaumbalken ausgeführt ist, um nach
der Perforation den Füllmaterialstrang aus dem Perforationswerkzeug zu entfernen.
[0041] Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Figuren und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale können einzeln als auch in ihrer Kombination für die Realisierung der Erfindung
in den verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 2
- Zuförderung
- 4
- Ablängeinrichtung
- 6
- Abfördereinrichtung
- 9
- Ausgabeöffnung
- 10
- Fertigungsvorrichtung
- 13
- Gehäuseträger
- 21
- Zuführtrichter
- 23, 62
- Räderwerk
- 23a, 23b, 61, 63
- Förderräder
- 24
- Abrollbereich
- 25a, 25b
- Drehwelle
- 26, 66
- Förderkontaktbereich
- 27, 27', 69, 69'
- Welle
- 28
- Spannrolle
- 37
- Schneide
- 45a, 45b
- Perforationsnasen
- 57
- Abstreifer
- 68
- Abtriebsritzel
- 91
- Klappe
- 120
- Antriebsgetriebeeinheit
- 121
- Antriebsritzel
- 123
- Zahnriemen
- 127
- Nasenwerkzeugteil
- 129
- Aufnahmewerkzeugteil
- 161, 161'
- Zahnräder
- 183
- Schneidkissen
- 177a, 177b
- Schlitzaussparungen
- 163
- Materialausnehmungen
- D
- Abförderrichtung
- F
- Förderrichtung
1. Vorrichtung (10) zum maschinellen Fertigen eines Füllmaterialerzeugnisses aus einer
ein- oder mehrlagigen kontinuierlichen Papierbahn, umfassend
- eine Zuförderung (2) zum Einziehen der Papierbahn in die Vorrichtung, wodurch eine
Förderrichtung (F) definiert ist, und
- eine Ablängeinrichtung (4) zum Abtrennen des Füllmaterialerzeugnisses von einem
in der Vorrichtung (10) aus der Papierbahn umgeformten dreidimensionalen Füllmaterialstrang,
dadurch gekennzeichnet, dass an die Ablängeinrichtung (4) in Förderrichtung (F) eine Abfördereinrichtung (6) anschließt,
die das abgetrennte Füllmaterialerzeugnis von der Ablängeinrichtung (4) wegtransportiert.
2. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine von der Abfördereinrichtung (6) dem Füllmaterialerzeugnis und/oder dem Füllmaterialstrang
mitgeteilte Fördergeschwindigkeit größer oder gleich einer von der Zuförderung (2)
der Papierbahn mitgeteilten Fördergeschwindigkeit ist.
3. Vorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuförderung (2) und/oder die Abfördereinrichtung (6) mit der Ablängeinrichtung
(4) derart synchronisiert sind, dass vor und/oder beim Abtrennen des Füllmaterialerzeugnisses
die Zuförderung (2) und die Abfördereinrichtung (6) dem Füllmaterialstrang Förderkräfte
mitteilen.
4. Vorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuförderung (2) und/oder die Abfördereinrichtung (6) und die Ablängeinrichtung
(4) derart aufeinander abgestimmt sind, dass der Füllmaterialstrang insbesondere beim
Abtrennen unter Zugspannung gebracht wird.
5. Vorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Antriebsgetriebeeinheit (120) aufweist, welche die Zuförderung
(2) und/oder die Abfördereinrichtung (6) derart ansteuert, dass nach dem Abtrennen
eines Füllmaterialerzeugnisses die Förderung des Füllmaterialstrangs fortgesetzt wird,
bis ein in Förderrichtung vorlaufender Rand des Füllmaterialstrangs in Eingriff mit
der Abfördereinrichtung (6) kommt, wobei insbesondere die Antriebsgetriebeeinheit
(120) eine Sensorik zum Erfassen von Antriebskräften und/oder eine Zeitsteuerung aufweist.
6. Vorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuförderung (2) und/oder die Abfördereinrichtung (6) ein Räderwerk (23, 62) aufweist,
das insbesondere wenigstens eines von Papierbahn, Füllmaterialstrang und Füllmaterialerzeugnis
zwischen zwei Förderrädern (23a, 23b, 61, 63) erfasst und entlang der Förderrichtung
(F) und/oder einer durch eine gemeinsame Tangente an einen jeweiligen Außenumfang
der Förderräder (23a, 23b, 61, 63) des Räderwerks (23, 62) definierten Durchführrichtung
(D) weitertransportiert.
7. Vorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuförderung (2) und/oder die Abfördereinrichtung (6) insbesondere je ein Räderwerk
(23, 62) mit je zwei insbesondere lateral gegenüberliegend relativ zu der Förderrichtung
(F) angeordneten Förderrädern ((23a, 23b, 61, 63)) umfasst, die insbesondere unterschiedliche
Raddurchmesser aufweisen und/oder deren Radachsabstand bezüglich der Raddurchmesser
derart unterdimensioniert ist, dass die Förderräder (23a, 23b, 61, 63) gegeneinander
elastisch vorgespannt sind.
8. Vorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuförderung (2) und/oder die Abfördereinrichtung (6) je wenigstens ein Förderrad
(23a, 23b, 61, 63) aufweist, das vorzugsweise einen elastisch deformierbaren Abrollbereich
(24) umfasst, wobei insbesondere das Förderrad (23a, 23b, 61, 63) durch einen Elastomerkörper,
wie einen PU-Schaumkörper, gebildet ist, und/oder das eine Verzahnung aufweist, die
insbesondere in eine Verzahnung eines jeweiligen gegenüberliegenden Förderrads (23a,
23b, 61, 63) insbesondere antriebskräfteübertragend eingreift.
9. Vorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablängeinrichtung (6) einen insbesondere zwei auf je auf einer Welle (27, 27')
gelagerte Werkzeugteile umfassenden Rotationsschneider aufweist, der insbesondere
eine Schneide (37) und ein Schneidkissen (73) umfasst, wobei insbesondere die im Wesentlichen
geradlinige Schneide (37) sich quer, insbesondere im Wesentlichen senkrecht zur Förderrichtung
(F) erstreckt und/oder der Schneide (37) in Drehrichtung (R) der Welle (27) vor- und/oder
nachlaufend wenigstens einer Perforationsnase (45a, 45b) und/oder Schlitzaufnahme
(177a, 177b) angeordnet ist.
10. Vorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diese eine insbesondere der Zuförderung in Förderrichtung nachgeordnete Vorformstation
aufweist, welche die Papierbahn in einen dreidimensionalen Füllmaterialstrang umformt,
wobei insbesondere die Vorformstation durch einen Trichter (21) zum Umformen der Papierbahn
und ein Räderwerk (23) der Zuförderung (2) gebildet ist, das mit der Papierbahn in
Förder- und/oder Prägeeingriff steht.
11. Vorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablängeinrichtung (4) ein Perforationswerkzeug zum Einbringen einer Perforation
in den Füllmaterialstrang aufweist, das wenigstens eine Perforationsnase (45a, 45b),
wenigstens eine Perforationsaufnahme und wenigstens einen Abstreifer (57) umfasst,
wobei insbesondere die wenigstens eine Perforationsnase (45a, 45b) und die wenigstens
eine Perforationsaufnahme derart einander zugeordnet sind, dass zum Perforieren die
wenigstens eine Perforationsnase (45a, 45b) bezüglich der wenigstens einen Perforationsaufnahme
ein- und ausfahren kann, und/oder der Abstreifer (57) der wenigstens einen Perforationsnase
(45a, 45b) und/oder der wenigstens einen Perforationsaufnahme derart zugeordnet ist,
dass beim Ausfahren das perforierte Füllmaterialerzeugnis von der wenigstens einen
Perforationsnase (45a, 45b) und/oder von der wenigstens einen Perforationsaufnahme
entfernt wird.