[0001] Die Erfindung betrifft allgemein Dokumentkörper, wie sie beispielsweise für Sicherheitsdokumente
oder Ähnliches eingesetzt werden. Insbesondere betrifft die Erfindung Dokumentkörper,
die flach ausgebildet sind, wobei zwischen den gegenüberliegenden Außenseiten eine
Stirnfläche oder Kante ausgebildet ist, an der optisch eine Kennung erfassbar ist.
[0002] Moderne Wert- und/oder Sicherheitsdokumente sind häufig als Laminationskörper ausgebildet
und/oder weisen als einen Bestandteil einen Laminationskörper auf. Diese Laminationskörper
werden auch als Dokumentkörper bezeichnet. Sie können beispielsweise Personalausweise,
Führerscheine, Ausweiskarten, Betriebsausweise oder aber auch Datenseiten von buchartigen
Dokumenten wie Passbüchern, Reisepässen und Ähnlichem sein. Als Sicherheitsdokumente
werden solche Dokumente bezeichnet, die mindestens ein Merkmal aufweisen, welches
eine Nachahmung, Verfälschung und/oder unautorisierte Herstellung verhindert oder
erschwert. Körperliche Ausgestaltungen von Sicherheitsmerkmalen werden als Sicherheitselemente
bezeichnet.
[0003] Es ist üblich, Dokumentkörper mit Kennungen zu versehen, um Einzelne oder Gruppen
von ihnen identifizieren zu können. Beispielsweise werden Sicherheitsdokumente häufig
mit einer Seriennummer versehen, die beispielsweise aufgedruckt oder mittels eines
anderen Verfahrens, beispielsweise Lasergravur, in den Dokumentkörper eingebracht
wird. Die Seriennummer ist eine individuelle Kennung.
[0004] In bestimmten Situationen, insbesondere bei der Verarbeitung und/oder Handhabung
von vielen gleichartigen Dokumentkörpern, werden diese mit ihren Hauptflächen aufeinandergestapelt.
Sind diese zueinander ausgerichtet, so sind von den einzelnen Dokumentkörpern nur
deren Stirnseiten zu erkennen. Die Dokumentkörper und/oder deren Orientierung können
nur anhand einer Kennung, welche an der Stirnseite erfassbar ist, erkannt werden.
Solche Kennungen werden Stirnseitenkennung genannt.
[0005] Im Stand der Technik bekannte Markierungen und/oder Kennungen, die auf einer Außenseite
der Stirnseiten aufgebracht sind, erfüllen nicht die Anforderungen hinsichtlich einer
Fälschungssicherheit, wie sie beispielsweise für Dokumentkörper von Sicherheitsdokumenten
gefordert sind.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und einen Dokumentkörper
anzugeben, mit denen eine von der Stirnseite her erkennbare und schwer zu fälschende
sogenannte Stirnseitenkennung realisiert werden kann, d.h. eine Kennzeichnung, die
optisch an der Stirnseite erfassbar ist.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Dokumentkörper mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, eine Kennung auf eine der Lagenoberflächen
in Form eines Kennungsdrucks aufzudrucken und diese Oberfläche beim Laminieren durch
eine andere Lage abzudecken, sodass die bedruckte Oberfläche im fertigen Dokumentkörper
im Innern des Dokumentkörpers angeordnet ist. Hierbei wird der Kennungsdruck so aufgebracht,
dass dieser sich bis an die Stirnseite des fertigen Dokumentkörpers erstreckt. Hierdurch
wird erreicht, dass die Kennung an der Stirnseite des Dokumentkörpers erfassbar ist.
[0009] Insbesondere wird ein Dokumentkörper mit einer fälschungssicheren Stirnseitenkennung
geschaffen, welcher umfasst: einen flachen Laminationskörper, der aus mehreren dünnen
Lagen gebildet ist, die mit ihren Flächen aufeinander laminiert sind, wobei der Laminationskörper
eine Oberseite und eine gegenüberliegende Unterseite aufweist und wobei zwischen der
Oberseite und der Unterseite mindestens eine Stirnseite des Laminationskörpers ausgebildet
ist, deren flächige Ausdehnung geringer als die flächige Ausdehnung der Oberseite
und der Unterseite ist, wobei die Kennung im Innern des Laminationskörpers ausgebildet
ist, sodass diese an der mindestens einen Stirnseite optisch erfassbar ist, wobei
die Kennung auf eine Lagenoberfläche einer der Lagen als Kennungsdruck aufgedruckt
ist, wobei die eine Oberfläche im Laminationskörper im Innern angeordnet ist und wobei
der Kennungsdruck sich auf der Lagenoberfläche bis an die Stirnseite erstreckt.
[0010] Einen solchen Dokumentkörper kann man mit einem Verfahren zum Herstellen eines Dokumentkörpers
mit fälschungssicherer Stirnseitenkennung herstellen, welches die Schritte umfasst:
Bereitstellen mehrerer dünner Lagen; Laminieren der mehreren dünnen Lagen mit ihren
Flächen aufeinander, sodass ein dünner Laminationskörper gebildet wird, der eine Oberseite
und eine gegenüberliegende Unterseite aufweist, und wobei zwischen der Oberseite und
der Unterseite mindestens eine Stirnseite des Laminationskörpers ausgebildet ist,
deren flächige Ausdehnung geringer als die flächige Ausdehnung der Oberseite und der
Unterseite ist; und Ausbilden der Stirnseitenkennung im Innern des Laminationskörpers,
sodass dieser an der mindestens einen Stirnseite optische erfassbar ist, wobei die
Kennung auf eine Lagenoberfläche einer der Lagen als Kennungsdruck vor dem Laminieren
aufgedruckt wird und beim Laminieren auf diese bedruckte Lagenoberfläche eine weitere
der Lagen unmittelbar laminiert wird, sodass die bedruckte eine Oberfläche im Laminationskörper
im Innern angeordnet ist, wobei der Kennungsdruck sich auf der bedruckten Lagenoberfläche
bis an die Stirnseite erstreckt.
[0011] Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, dass mit einem einfachen Verfahren die Kennung
in den Dokumentkörper integriert werden kann, nämlich indem diese auf eine der Lagen
vor dem Laminieren aufgedruckt wird. Dadurch, dass die bedruckte Lage unmittelbar
auf eine weitere Lage laminiert wird, ist der Kennungsdruck, der sich bis an die Stirnseite
des Dokumentkörpers erstreckt, zwar an der Stirnseite zu erfassen, jedoch dennoch
gegenüber Fälschungen geschützt, da er sich im Innern des Dokumentkörpers befindet.
[0012] Um eine Delaminationssicherheit zu schaffen, d.h. zu gewährleisten, dass der Dokumentkörper
nicht an jener Stelle, an der der Kennungsdruck ausgeführt ist, eine höhere Delaminationsneigung
als an anderen Stellen aufweist, ist bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
vorgesehen, dass die eine der Lagen und die eine weitere unmittelbar auf die mit dem
Kennungsdruck bedruckte Lagenoberfläche laminierte der Lagen auf Basis desselben Kunststoffmaterials
hergestellt sind, und dass die Druckzubereitung, mit der der Kennungsdruck ausgeführt
ist, ebenfalls auf Basis desselben Kunststoffmaterials hergestellt ist. Dies bedeutet,
dass die beiden unmittelbar aufeinander laminierten Lagen aus demselben Kunststoffmaterial
bestehen und somit eine sehr gute stabile Verbindung bei der Lamination eingehen.
In der Regel kann erreicht werden, dass eine stoffschlüssige Verbindung ausgebildet
wird und im Querschnitt des Dokumentkörpers am Übergang zwischen den Materialschichten,
die aus den unterschiedlichen Lagen gebildet sind, hinsichtlich der Struktur des Kunststoffes
kein Phasenübergang zu erkennen ist. Die Materialschichten, die mit den beiden Lagen
korrespondieren, aus denen sie gefertigt sind, sind jedoch im Dokumentkörper häufig
dadurch zu unterscheiden, dass diese beispielsweise unterschiedliche Füllstoffe aufweisen,
beispielsweise eine der Lagen transparent und die andere opak ausgebildet ist. Um
diese stoffschlüssige Verbindung zwischen den ursprünglich übereinander gestapelten
und miteinander laminierten Lagen nicht zu stören, ist die Druckzubereitung, mit der
der Kennungsdruck ausgeführt wird, beispielsweise auf Basis eines Bindemittels hergestellt,
welches dieselben Grundbestandteile aufweist wie das Kunststoffmaterial der Lagen.
Hierdurch kann erreicht werden, dass der Kennungsdruck die stoffschlüssige Verbindung
nicht behindert, sondern das Bindemittel sich in diese stoffschlüssige Verbindung
mit integriert.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die eine Lage und die eine weitere der
Lagen aus Polycarbonat gebildet und der Kennungsdruck mit einer Druckzubereitung aufgebracht,
die mit einem Bindemittel mit einem Polycarbonatderivat auf Basis eines geminal disubstituierten
Dihydroxydiphenylcycloalkans gebildet ist. Als Druckzubereitung kann beispielsweise
eine aus der
DE 10 2007 052 947 A1 Tintenstrahldruckfarbe verwendet werden.
[0014] In
DE 10 2007 052 947 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundes aus einer ersten und einer zweiten
Polymerschicht, die jeweils aus einem Polycarbonat-Polymer auf Basis von Bisphenol
A hergestellt sind, angegeben. Auf der ersten Polymerschicht ist eine Tintenstrahldruckschicht
angeordnet. Die Tintenstrahldruckschicht ist aus einer Tintenstrahldruckfarbe gebildet,
die mit einem Bindemittel mit einem Polycarbonatderivat auf Basis eines geminal disubstituierten
Dihydroxydiphenylcycloalkans gebildet ist. Zur Herstellung des Verbundes wird die
zweite Polymerschicht auf die erste Polymerschicht aufgelegt, wobei die Tintenstrahldruckschicht
abgedeckt wird, und die beiden Polymerschichten unter Druck bei einer Temperatur von
120 °C bis 230 °C für eine definierte Zeitspanne miteinander laminiert werden.
[0015] Um zu erreichen, dass der Kennungsdruck sich bis an die Stirnseite des erzeugten
Dokumentkörpers erstreckt, wird bei einer Ausführungsform der Kennungsdruck bis an
den Rand der einen Lagenoberfläche, welche bedruckt wird, ausgeführt. Alternativ kann,
insbesondere wenn mehrere Dokumentkörper in einem sogenannten Mehrfachnutzen hergestellt
werden, der Kennungsdruck so aufgebracht werden und ein Vereinzeln der einzelnen Dokumentkörper
so ausgeführt werden, dass der Kennungsdruck des jeweiligen Dokumentkörpers beim Vereinzeln
des Dokumentkörpers zerteilt wird.
[0016] Der Kennungsdruck wird beispielsweise als Strichcode, der auch als Barcode bezeichnet
wird, ausgeführt. Hierdurch sind an der Stirnseite parallel zur bedruckten Lagenoberfläche
breite und schmale Abschnitte des Kennungsdrucks erkennbar. Dies bedeutet: die Längen
und Positionen der einzelnen bedruckten Abschnitte sowie die Abstände hierzwischen
bilden die Kennzeichnung bzw. die Codierung, mit der eine Information in dem Kennungsdruck
gespeichert ist. Der Kennungsdruck muss jedoch nicht einfarbig ausgeführt sein, sondern
kann auch bunt und mehrfarbig sein. So können unterschiedliche Streifen bzw. Abschnitte
des sichtbaren Strichcodes unterschiedliche Farben aufweisen. Hierüber kann eine zusätzliche
Information codiert werden. Dies bedeutet, dass in der Abfolge und/oder den verwendeten
Farben eine Information codiert sein kann. Somit ist es auch möglich, die Information
nur in der Farbe bzw. den verwendeten Farben zu codieren.
[0017] Bevorzugt wird der Kennungsdruck als Farbdruck ausgeführt. Ein Farbdruck ist ein
Druck, bei dem mindestens zwei Farbmittel eingesetzt werden, die unterschiedliche
Farbeindrucke hervorrufen.
[0018] Es ist nicht unbedingt erforderlich, dass der Stirnseitenkennung eine Information
über eine Codierung zuordenbar ist. Um beispielsweise zu erkennen, ob alle übereinander
gestapelten Dokumentkörper korrekt ausgerichtet sind, ist es beispielsweise ausreichend,
wenn der Kennungsdruck bezüglich einer Richtung parallel zu der bedruckten Oberfläche
an der Stirnseite nicht symmetrisch zu deren Mitte bedruckt ist. Ist beispielsweise
der Kennungsdruck als Farbverlauf von Rot nach Blau entlang dem bedruckten Rand, der
in die Stirnseite integriert wird, auf der einen Oberfläche ausgeführt, so ist ein
Dokumentkörper, bei dem Ober- und Unterseite in einem Dokumentkörperstapel vertauscht
sind, einfach zu erfassen, da der Farbverlauf an der Stirnseite entgegengesetzt orientiert
ist. Um auch andere Orientierungsfehler, bei denen der Dokumentkörper nicht nur beispielsweise
entlang einer Längskante des Dokumentkörpers umgeklappt ist, sondern zusätzlich auch
noch um eine durch einen Mittelpunkt der Oberseite verlaufende Achse um 180° gedreht
ist, erkennen zu können, kann der Kennungsdruck so ausgeführt werden, dass einander
gegenüberliegende Ränder der bedruckten Lage unterschiedlich und asymmetrisch bezüglich
der Hauptträgheitsachsen bzw. Symmetrieachsen des Dokumentkörpers ausgebildet sind.
[0019] Werden beispielsweise bei einem Dokumentkörper mit einer rechteckigen Oberseite und
Unterseite die kurzen Stirnseiten mit einer Stirnseitenkennung in der Weise versehen,
dass bei einer Draufsicht auf die eine bedruckte Lage der eine kurze Seitenrand einen
Farbverlauf von der einen langen Seitenkante zur anderen langen Seitenkante von Rot
nach Grün aufweist und die andere gegenüberliegende kurze Seitenkante von der einen
langen Seite zu der anderen langen Seite einen Farbverlauf von Grün nach Rot aufweist,
so wäre eine Verdrehung des fertigen Dokumentkörpers um 180° um eine Drehachse senkrecht
zur Oberseite nicht erkennbar. Wird hingegen die zweite Seitenkante entweder mit anderen
Farben beispielsweise einem Farbverlauf von Blau nach Gelb von der einen Seitenkante
zur anderen Seitenkante versehen, so fällt eine solche Verdrehung eines Dokumentkörpers
um die Achse senkrecht zur Oberfläche auf.
[0020] Um Manipulationen ausschließen zu können, bei denen die Stirnseite, welche mit der
Stirnseitenkennung versehen ist, im Dokumentkörper dadurch manipuliert wird, dass
Material des Dokumentkörpers an der Stirnseite abgetragen wird, um hierüber die Stirnseitenkennung
zu beseitigen, ist es vorteilhaft, wenn sich der Kennungsdruck auf der einen Lagenoberfläche
bzw. der daraus gebildeten Materialschicht im Dokumentkörper sich ins Innere des Dokumentkörpers
erstreckt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist somit vorgesehen, dass der Kennungsdruck
sich senkrecht zu der mindestens einen Stirnseite mindestens 1 cm, bevorzugter mindestens
bis zur Mitte der einen bedruckten Lagenoberfläche und am bevorzugtesten sogar über
die gesamte bedruckte Oberfläche von der mindestens einen Stirnseite zu einer gegenüberliegenden
Stirnseite, auf der bedruckten Oberflächenlage erstreckt. Die Stirnseitenkennung wird
somit vorzugsweise so auf die eine Lagenoberfläche aufgedruckt, dass sie sich von
dem einen Rand zu einem gegenüberliegenden Rand erstreckt oder über einen Bereich
der Lagenoberfläche erstreckt, welche eine größere Ausdehnung als ein vereinzeltes
Dokument entlang derselben Ausdehnung aufweist. Hierbei wird der Kennungsdruck an
beiden einander gegenüberliegenden Stirnseiten beim Vereinzeln durchtrennt.
[0021] Eine Stirnseitenkennung wird vorzugsweise auch als verdecktes Merkmal eingesetzt.
Dies bedeutet, dass der Kennungsdruck, der auf die eine Lagenoberfläche aufgedruckt
ist, aus der der Dokumentkörper gebildet ist und die sich im Innern des Dokumentkörpers
befindet, weder von der Oberseite noch von der Unterseite bei einer Betrachtung oder
Erfassung in Reflexion, was auch als Auflichterfassung bezeichnet wird, erfassbar
ist. Daher ist bei einer Ausführungsform vorgesehen, dass zwischen der Oberseite und
dem Kennungsdruck und der Unterseite und dem Kennungsdruck jeweils mindestens eine
der Lagen eine ausreichende Opazität aufweist, dass für eine Auflichterfassung, bei
der eine Beleuchtung mit sichtbarem Licht und eine optische Erfassung von derselben
Seite aus erfolgen, der Kennungsdruck nicht erfassbar ist. Die eine der Lagen, deren
Lagenoberfläche mit dem Kennungsdruck versehen wird, kann beispielsweise selbst eine
ausreichende Opazität aufweisen, sodass der Kennungsdruck bei einer Betrachtung oder
Erfassung von der nicht bedruckten Lagenoberfläche, sofern diese Seite auch beleuchtet
wird, nicht erkennbar oder erfassbar ist. Auf die bedruckte Oberflächenlage kann entweder
unmittelbar eine weitere opake Lage oder zuerst eine transparente oder mehrere transparente
Lagen und weiter darüber eine opake Lage laminiert sein. Die opake Abdeckung kann
auch durch eine Bedruckung auf einer transparenten Lage hergestellt sein, sofern diese
am Rand, welche der mit der Stirnseitenkennung versehenen Stirnseite zugewandt ist,
ein einheitliches nicht wechselndes, somit homogenes Aussehen aufweist. Vorzugsweise
wird jedoch eine weitere im Volumen opake Schicht über dem Kennungsdruck angeordnet.
[0022] Um prüfen zu können, ob die Stirnseitenkennung manipuliert wurde oder mit dem flächig
ausgebildeten Kennungsdruck korrespondiert, ist bei einigen Ausführungsformen, insbesondere
bei denen der Kennungsdruck im Auflicht, d.h. in Reflexion, nicht erfassbar ist, vorgesehen,
dass die Opazitäten der Lagen des Dokumentkörpers (bzw. Laminationskörpers) so gewählt
sind, dass bei einer Durchlichterfassung, bei der der Dokumentkörper (d.h. der Laminationskörper)
zwischen der Beleuchtungsquelle und der Erfassungseinrichtung angeordnet ist, zumindest
ein durch den Kennungsdruck verursachter Kontrast erfassbar ist. Ein 20W Halogenstrahler
mit einem Öffnungswinkel von ca. 36°, der beispielsweise unter der Bezeichnung DECOSTAR
51S 20W 12V 36° GU5.3 der Firma Osram GmbH, München, erhältlich ist, ist eine geeignete
Beleuchtungsquelle, um bei einem aufgelegten Dokumentkörper, dessen Abmessungen den
Vorgaben eines ID-1-Dokuments der Norm ISO/IEC 7810 entsprechen, den durch den Kennungsdruck
verursachten Kontrast erfassen zu können. Ein solcher Hologenstrahler weist eine Lichtstärke
von 480 cd (Candela) auf. Der Nennlichtstrom in einem Kegelwinkel von 90° beträgt
210 Im (Lumen).
[0023] Als besonders geeignete Lagen, die sowohl eine ausreichende Opazität aufweisen, um
in der Auflichterfassung, d.h. in Reflexion, den Kennungsdruck zu verbergen, als auch
in Transmission im Durchlicht eine Erfassbarkeit des Kennungsdrucks zu gewährleisten,
haben sich weiße gefüllte Kunststoffschichten, d.h. im Volumen weiße Kunststoffschichten,
erwiesen. Polycarbonat kann beispielsweise Titandioxid als Füllstoff beigemischt werden,
um diese Eigenschaft zu erhalten. Ein so ausgeführter Dokumentkörper besitzt einen
von der Oberseite und der Unterseite im Auflicht bei einer Weißlichtbeleuchtung nicht
erkennbaren (d.h. nicht erfassbaren) Kennungsdruck, der an der einen Stirnseite eine
Stirnseitenkennung verursacht und im Durchlicht als zumindest teilflächig ausgebildeter
Kennungsdruck erkennbar oder erfassbar ist. Hierüber kann dann zuverlässig geprüft
werden, ob die Stirnseitenkennung durch den flächig ausgebildeten Kennungsdruck verursacht
bzw. mit diesem vereinbar ist oder hiervon abweicht und somit über eine nachträglich
von außen zugefügte Markierung erzeugt ist.
[0024] Die beschriebene Stirnseitenkennung kann an einer Stirnseite oder auch an gegenüberliegenden
Stirnseiten oder an allen Stirnseiten des Dokumentkörpers ausgebildet sein. Vorzugsweise
sind die Stirnseitenkennungen, die an den einzelnen Stirnseiten erfassbar sind, in
der Weise unterschiedlich, dass eine Stirnseite von den anderen Stirnseiten anhand
der Stirnseitenkennung unterschieden werden kann. Dann kann entschieden werden, ob
zwei Dokumentkörper, die einen identischen Aufbau aufweisen und dieselbe Stirnseitenkennungen
enthalten, hinsichtlich ihrer Orientierung gleich oder verschieden ausgerichtet sind.
[0025] Die verwendeten Farbmittel für den Kennungsdruck sind vorzugsweise Körperfarben,
die beim Erfassen bei einer Bestrahlung mit weißem Licht einen farbigen oder schwarz
oder grauen Eindruck, d.h. einen optisch erfassbaren Eindruck, gegenüber dem Hintergrund
der Oberflächenlage gestatten, auf dem der Kennungsdruck aufgebracht ist. Andere Ausführungsformen
können vorsehen, dass alternativ oder zusätzlich lumineszierende Farbmittel in dem
Kennungsdruck enthalten sind, deren Lumineszenz nur bei einer Anregung zu erfassen
ist. Auch mit lumineszierenden Farbmitteln, die beispielsweise bei Beleuchtung mit
sichtbarem Licht nicht erfassbar sind, kann somit ein Farbdruck ausgeführt sein, wenn
zwei verschiedene lumineszierende Farbmittel genutzt werden, die bei der entsprechenden
Anregung, beispielsweise mit UV-Licht, unterschiedliche Farbeindrücke hervorrufen.
[0026] Bevorzugt wird jedoch ein Kennungsdruck, der mit Körperfarben ausgeführt ist, da
bei diesem ohne weitere Hilfsmittel zusätzlich zu einer Lichtquelle die Stirnseitenkennung
mit dem gesamten Kennungsdruck einfach geprüft werden kann. Besonders bevorzugt wird
der Kennungsdruck nur mit Farbmittel ausgeführt, die ausschließlich eine Körperfarbe
aufweisen und nicht zu einer Lumineszenz anregbar sind.
[0027] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf eine Zeichnung näher erläutert.
Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Explosionszeichnung eines Dokumentkörpers,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Dokumentkörpers, korrespondierend mit der Explosionsansicht
nach Fig. 1;
- Fig. 3
- eine schematische Draufsicht auf die Vorderseite im Auflicht;
- Fig. 4
- eine schematische Ansicht der Erfassung der Rückseite im Auflicht;
- Fig. 5
- eine schematische Ansicht der Erfassung der Vorderseite im Durchlicht;
- Fig. 6a, 6b
- Ansichten der kurzen Stirnseiten des Dokumentkörpers nach Fig. 2 in der Grundorientierung;
- Fig. 7a, 7b
- Ansichten der kurzen Stirnseiten des Dokumentkörpers nach Fig. 2 nach einer Rotation
um 180° um die Hauptträgheitsachse I;
- Fig. 8a, 8b
- schematische Ansichten der Stirnseiten des Dokumentkörpers nach Fig. 2 nach einer
Rotation aus der Grundorientierung um 180° um die Hauptträgheitsachse II;
- Fig. 9a, 9b
- schematische Ansichten der kurzen Stirnseiten des Dokumentkörpers nach Fig. 2 nach
einer Rotation um 180° um die Hauptträgheitsachse III;
- Fig. 10
- eine schematische Draufsicht auf eine mit einem Kennungsdruck versehene Dokumentlage;
und
- Fig. 11
- eine schematische Ansicht der kurzen Stirnseiten von nebeneinander gestapelten Dokumentkörpern.
[0028] In Fig. 1 ist schematisch eine Explosionszeichnung eines als Laminationskörper 10
Dokumentkörpers 1 dargestellt, der aus Dokumentlagen 20 laminiert wird. In der dargestellten
Ausführungsform umfasst der Laminationskörper 10 eine obere transparente Lage 30,
eine vordere opake Lage 40, eine transparente mittlere Lage 50, die auch als Kennungslage
bezeichnet wird, eine rückwärtige opake Lage 60 und eine untere transparente Lage
70. Diese sind in der dargestellten Reihenfolge aufeinander laminiert, um den Laminationskörper
10 zu bilden. Dieses Laminieren erfolgt vorzugsweise in einem Hochdruckhochtemperaturverfahren.
Besonders bevorzugt sind alle Dokumentlagen 20 aus demselben Kunststoffmaterial, beispielsweise
Polycarbonat, hergestellt.
[0029] Auf eine Vorderseite 41 der vorderen opaken Lage 40 ist ein Markierungsdruck 45,
hier exemplarisch der Buchstabe "V", aufgedruckt. Auf diese Lage 40 können beliebige
Informationen aufgedruckt oder aufgebracht sein und auch andere Sicherheitselemente
und Merkmale ausgebildet sein. Entsprechend ist auf einer Unterseite 62 der rückwärtigen
opaken Lage 60 ein rückwärtiger Markierungsdruck, hier als Buchstabe "R", aufgedruckt.
Um anzudeuten, dass dieser auf der Rückseite/Unterseite 62 der rückwärtigen opaken
Lage 60 aufgedruckt ist, ist dieser Buchstabe "R" auf dem Kopf dargestellt.
[0030] Auf eine Lagenoberfläche 51 der transparenten mittleren Lage ist ein Kennungsdruck
100 zum Ausbilden der Stirnseitenkennungen an den kurzen Stirnseiten, d.h. einer linken
kurzen Stirnseite 13 und einer rechten kurzen Stirnseite 14, aufgebracht (vergleiche
Fig. 2). Der Kennungsdruck 100 ist bei dieser Ausführungsform so ausgebildet, dass
an einer oberen langen Stirnseite 16 und an einer unteren langen Stirnseite 17 (vergleiche
Fig. 2) keine Stirnseitenkennung zu erkennen (d.h. zu erfassen) ist. Bei anderen Ausführungsformen
kann der Kennungsdruck so ausgeführt sein, dass auch an einer oder beiden langen Stirnseiten
16, 17 Stirnseitenkennungen erkennbar (d.h. erfassbar) ist. Der Kennungsdruck 100
erstreckt sich vom linken Rand 53 der Lagenoberfläche 51 der Kennungslage 50 bis zum
rechten Rand 54, der dem linken Rand 53 diametral gegenüberliegt.
[0031] Der Kennungsdruck 100 umfasst einen breiten Streifen 110 in einer ersten Farbe, welche
durch Quadrate angedeutet ist. Der breite Streifen 110 verläuft vom linken Rand 53
schräg zum gegenüberliegenden rechten Rand 54 und beginnt nahe dem oberen Rand 56
an der linken Seite 53 und endet im Bereich einer Mitte 55 des rechten Rands 54. Parallel
darunter sind zwei schmale Streifen 120, 130 in einer zweiten Farbe, welche mittels
Kreisen dargestellt ist, und einer dritten Farbe, welche mittels Dreiecken dargestellt
ist, auf die Lagenoberfläche 51 der Kennungslage aufgedruckt. Der breite Streifen
und die beiden schmalen Streifen 120, 130 sind zueinander parallel orientiert. Der
am weitesten vom oberen Rand 56 entfernte schmale Streifen 130 beginnt oberhalb einer
Mitte 58 des linken Rands 53 und endet am gegenüberliegenden rechten Rand benachbart
zum unteren Rand 57. Der schmale Streifen 120 in der zweiten Farbe liegt zwischen
dem breiten Streifen 110 und dem unteren schmalen Streifen 130. Der Kennungsdruck
ist so ausgeführt, dass dieser sich sowohl an dem linken Rand 53 als auch an dem gegenüberliegenden
rechten Rand 54 erstreckt. Dieses führt dazu, dass im laminierten Dokumentkörper 1
an der kurzen Stirnseite 13 und der gegenüberliegenden kurzen Stirnseite 14 jeweils
eine Kennung als Stirnseitenkennung 412 bzw. weiteren Stirnseitenkennung 423 (vergleiche
Fig. 6a-9b) beim Betrachten oder Erfassen der linken Stirnseite 13 bzw. der rechten
kurzen Stirnseite 14 erfassbar sind.
[0032] Darüber, dass der Kennungsdruck 100 sich vom jeweiligen Rand 53 bzw. 54 weg auf der
Lagenoberfläche 51 der Kennungslage 50 erstreckt, ist es nicht möglich, durch ein
Abfräsen eines Rands bzw. einer Stirnseite des Dokumentkörpers 1 die Stirnseitenkennung
412 bzw. 423 zu beseitigen und/oder durch eine andere, welche auf die linke kurze
Stirnseite 13 bzw. rechte kurze Stirnseite 14 aufgebracht, beispielsweise aufgedruckt,
wird, zu ersetzen.
[0033] Selbst wenn eine solche manipulierte Stirnseitenkennung auf die linke kurze Stirnseite
13 oder die rechte kurze Stirnseite 14 aufgebracht würde, wäre dies erkennbar, wenn
die dadurch wahrnehmbare Stirnseitenkennung 412, 423 mit dem gesamten Kennungsdruck
100 verglichen und auf Plausibilität überprüft wird.
[0034] In Fig. 2 ist der sich ergebende Dokumentkörper 1, welcher ein Laminationskörper
10 der aufeinander laminierten Lagen 20 ist, schematisch mit seinen Hauptträgheitsachsen
I 210, II 220, III 230, dargestellt ist. Diese verlaufen jeweils durch den Mittelpunkt
des Dokumentkörpers 1 sowie die Hauptträgheitsachse I 210 zusätzlich durch die Mittelpunkte
der kurzen Stirnseiten 13, 14, die Hauptträgheitsachse II 220 zusätzlich durch die
Mittelpunkte der langen Stirnseiten 16, 17 und Hauptträgheitsachse III 230 durch den
Mittelpunkt der Oberseite 11 bzw. Unterseite 12.
[0035] In Fig. 3 ist schematisch die Erfassung der Oberseite 11, d.h. der Vorderseite, des
Dokumentkörpers 1 im Auflicht schematisch dargestellt. Eine Lichtquelle 310 beleuchtet
die Oberseite 11 des Dokumentkörpers 1. Eine Erfassungseinrichtung 320, beispielsweise
eine Kamera, erfasst die Vorderseite bzw. Oberseite 11 des Dokumentkörpers 1. Rechts
ist die erfasste Ansicht 420 der Oberseite (Vorderseite) in Auflicht, d.h. in Reflexion,
dargestellt. Zu erkennen ist die Vordergrundmarkierung "V" vor dem Hintergrund, der
durch das Material der vorderen opaken Lage 40 (vergleiche Fig. 1) gebildet ist. Der
Kennungsdruck 100 ist nicht erkennbar.
[0036] Ebenso verhält es sich, wenn die Rückseite im Auflicht, d.h. in Reflexion, betrachtet
oder erfasst wird. Dieses ist schematisch in Fig. 4 dargestellt. Erneut beleuchtet
die Lichtquelle 310 den Dokumentkörper 1, in diesem Falle von der Unterseite 12 bzw.
Rückseite. Die Erfassungseinrichtung 320, d.h. die Kamera, erfasst die Rückseite bzw.
Unterseite 12 von derselben Seite, von der aus der Dokumentkörper 1 belichtet wird.
Rechts ist die erfasste Abbildung 340 der Unterseite (Rückseite) in Auflicht, d.h.
in Reflexion, gezeigt. Zu erkennen ist der rückwärtige Markierungsdruck 65, welcher
schematisch den Buchstaben "R" darstellt. Dieser ist vor dem einheitlichen Hintergrund
wahrzunehmen, der durch das opake Material der rückwärtigen opaken Lage 60 (vergleiche
Fig. 1) festgelegt wird. Es versteht sich für den Fachmann, dass der vordere Markierungsdruck
und der rückwärtige Markierungsdruck hier nur exemplarisch angedeutet sind und beliebige
Drucktechniken und Motive auf der Oberseite 41 der vorderen opaken Lage bzw. auf der
Unterseite 62 der rückwärtigen opaken Lage 60 aufgebracht werden können.
[0037] In Fig. 5 ist schematisch die Erfassung der Oberseite 11, d.h. der Vorderseite, des
Dokumentkörpers 1 im Durchlicht dargestellt. Die Lichtquelle 310 beleuchtet den Dokumentkörper
1 von der Rückseite 12. Die Kamera, welche die Erfassungseinrichtung 320 ist, erfasst
von dem Dokumentkörper 1 die Oberseite 11, d.h. die Vorderseite. Rechts ist die Ansicht
350 der Vorderseite (Oberseite) in Durchsicht (d.h. in Transmission) dargestellt.
Zum einen ist der vordere Markierungsdruck 45 in Form des Buchstaben "V" erkennbar.
Darüber hinaus sind jedoch auch der breite Streifen 110 und die beiden schmalen Streifen
120, 130 im Durchlicht zumindest als Kontrast, in der Regel jedoch auch als Farbschimmer
zu erkennen. Die erste Farbe ist hier über nicht gefüllte Quadrate, die zweite Farbe
über nicht gefüllte Kreise und die dritte Farbe über nicht gefüllte Dreiecke dargestellt.
Zusätzlich ist auch der rückwärtige Markierungsdruck in Form des auf dem Kopf stehenden,
gestrichelt dargestellten Buchstabens "R" erkennbar.
[0038] In Fig. 6a, 6b; Fig. 7a, 7b; Fig. 8a, 8b und Fig. 9a, 9b sind jeweils Ansichten der
beiden einander gegenüberliegenden kurzen Stirnseiten 13, 14 des Dokumentkörpers 1
für unterschiedliche Orientierungen des Dokumentkörpers 1 gezeigt. In Fig. 2 sind
die Betrachtungsrichtung oder Erfassungsrichtung A-A und die Betrachtungsrichtung
oder Erfassungsrichtung B-B angezeigt und in Fig. 6a und Fig. 6b die entsprechenden
Ansichten der linken kurzen Stirnseite 13 und der rechten kurzen Stirnseite 14 schematisch
für Grundorientierung gemäß Fig. 2 dargestellt. Gut zu erkennen sind die Stirnseitenkennungen
412 und 423.
[0039] In Fig. 7a und Fig. 7b sind entsprechend die Ansicht 410 der einen Stirnseite und
die Ansicht 420 der gegenüberliegenden Stirnseite dargestellt, wenn in Fig. 2 der
Dokumentkörper 180° um die Hauptträgheitsachse I 210 gedreht wird. Die Betrachtungsrichtungen
oder Erfassungsrichtungen A-A und B-B werden durch die Drehungen jeweils nicht verändert.
Entsprechend sind in Fig. 8a und Fig. 8b die Ansicht 410 der einen Stirnseite und
die Ansicht 420 der gegenüberliegenden Stirnseite dargestellt, wenn der Dokumentkörper
nach Fig. 2 ausgehend von der in der Figur dargestellten Grundorientierung um die
Hauptträgheitsachse III 230 um 180° gedreht ist.
[0040] Entsprechend sind in Fig. 9a, 9b die Ansicht 410 der einen Stirnseite und die Ansicht
420 der gegenüberliegenden Stirnseite entsprechend dargestellt, wenn der Dokumentkörper
1 aus der Grundorientierung, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist, um die Hauptträgheitsachse
II 220 um 180° gedreht ist.
[0041] Gut zu erkennen ist, dass anhand der eingezeichneten Stirnseitenkennung 412 und der
weiteren Stirnseitenkennung 423 erkannt werden kann, in welcher Orientierung sich
der Dokumentkörper befindet.
[0042] In Fig. 10 ist schematisch die Draufsicht auf eine Kennungslage 50 zu erkennen, die
als Kennungsdruck 100 angrenzend an den linken Rand 53 eine geschwungene farbige Fahne
140 mit einem schwarzen Streifen 141, einem roten Streifen 142 und einem goldenen
(gelben) Streifen 143 aufweist. Von dem rechten Rand 55 zur Mitte hin erstreckt sich
eine vollständig schwarz ausgeführte, ebenfalls geschwungene weitere Fahne 150. Wird
diese Kennungslage in einen Dokumentkörper so einlaminiert, dass die Lagenoberfläche
51 der bedruckten Kennungslage 50 sich im Innern des Dokumentkörpers 1 befindet, so
ist an einer kurzen Stirnseite eine Stirnseitenkennung zu erkennen, die von schwarz
über rot nach gelb wechselt, wohingegen auf der gegenüberliegenden Stirnseite eine
weitere Stirnseitenkennung mit einem durchgängig schwarzen Streifen zu erkennen ist.
[0043] Unterscheiden sich die Stirnseitenkennungen der einen kurzen Stirnseite und der gegenüberliegenden
anderen kurzen Stirnseite, so können in einem Stapel 500 aus Dokumentkörpern 1, wie
er in Fig. 11 dargestellt ist, falsch orientierte oder falsche Dokumentkörper 1' auf
einfache Weise erkannt werden, da deren Stirnseitenkennung 412' von den Stirnseitenkennungen
412 der übrigen Dokumente 1 abweicht.
[0044] Es versteht sich für den Fachmann, dass hier beispielhafte Ausführungsformen gezeigt
sind. Besonders stabile Ausführungsformen lassen sich realisieren, wenn der Kennungsdruck
auf Basis desselben Kunststoffmaterials ausgeführt wird, aus dem die Dokumentlagen
sind, auf die der Kennungsdruck aufgebracht wird bzw. mit denen der Kennungsdruck
abgedeckt wird. Besonders bevorzugt werden Dokumentkörper aus Lagen, die aus Polycarbonat
hergestellt sind. Der Kennungsdruck wird auf eine dieser Lagen vorzugsweise mit einem
Druck aufgebracht, beispielsweise einem Tintenstrahldruck, der eine Druckzubereitung
bzw. Tinte verwendet, die ebenfalls auf Basis von Polycarbonat bzw. eine Polycarbonatderivat
hergestellt ist. Besonders geeignet sind Drucktinten mit einem Bindemittel aus einem
Polycarbonatderivat. Besonders bevorzugt wird ein Bindemittel mit einem Polycarbonatderivat
auf Basis eines geminal disubstituierten Dihydroxydiphenylcycloalkans gebildet sind.
Bei hohem Druck und einer Temperatur zwischen 120° C und 230° C können Polycarbonatlagen,
auf die mit einer solchen Tinte gedruckt wurde, so miteinander verbunden werden, dass
sich ein integraler Dokumentkörper ergibt, bei dem an den ursprünglichen Lagenübergängen
in der Kunststoffstruktur keine Phasenübergänge erkennbar sind. Die mit den ursprünglichen
Lagen korrespondierenden Materialschichten sind jedoch beispielsweise aufgrund der
unterschiedlichen Füllung oder Nichtfüllung bei transparenten Materialschichten im
Dokumentkörper nach wie vor zu identifizieren.
[0045] Die hier beschriebenen Dokumentkörper können auch eine andere Lagenanzahl aufweisen.
Ferner können beliebige andere Sicherheitsmerkmale in den Dokumentkörper eingetragen
sein.
[0046] Der Kennungsdruck kann zum einen mit Farbmitteln ausgeführt werden, die Körperfarben
darstellen. Alternative Ausführungsformen können auch lumineszierende Farbmittel enthalten.
Diese können beispielsweise im sichtbaren Spektrum des Lichts in Transmission und
Reflexion transparent sein. Werden diese jedoch mit UV-Licht einer bestimmen Wellenlänge
bestrahlt, so emittieren sie Licht im sichtbaren Wellenlängenbereich. Ebenso sind
andere lumineszierende Stoffe möglich, die eine sogenannte Up-Konversion-Eigenschaft
aufweisen und bei einer Anregung im IR-Bereich Licht im sichtbaren Wellenlängenbereich
aussenden. Bei diesen Ausführungsformen, bei denen die lumineszierenden Farbmittel
nur mit UV-Licht anregbar sind, ist der Kennungsdruck weder im Auflicht noch im Durchlicht
bei Verwendung von Licht im sichtbaren Wellenlängenbereich zu erkennen. Auch die Stirnseitenkennung
ist bei Verwendung von Licht im sichtbaren Wellenlängenbereich nicht zu erkennen.
Wird hingegen ultraviolettes Licht eingestrahlt, so sind sowohl die Stirnseitenkennung
als auch der Kennungsdruck in Auflicht und Durchlicht gleichermaßen erkennbar.
[0047] Ebenso sind Ausführungsformen möglich, bei denen der Kennungsdruck sowohl mit Körperfarben
als auch mit lumineszierenden Farbmitteln ausgeführt ist. Bei Ausführungsformen, bei
den die lumineszierenden Farbmittel des Körperfarben aufweisenden Kennungsdrucks nur
mit Licht im nicht sichtbaren Wellenlängenbereich anregbar sind, d.h. mit UV- oder
IR-Licht, ist der Kennungsdruck vorzugsweise zur Oberseite und Unterseite des Dokumentkörpers
jeweils durch eine opake Lage abgedeckt, die bei einer Betrachtung im Auflicht mit
Licht im sichtbaren Wellenlängenbereich den Kennungsdruck verdeckt. Die Lagen sind
jedoch vorzugsweise so gestaltet, dass der Kennungsdruck im Durchlicht bei Betrachtung
mit Licht im sichtbaren Wellenlängenbereich erfassbar ist. Die Schichten können so
ausgestaltet sein, dass bei einer Anregung der Lumineszenz diese Lumineszenz und hiermit
auch der Kennungsdruck über die Oberseite und/oder die Unterseite erfassbar ist. Andere
Ausführungsformen können vorsehen, dass das Lumineszenzlicht nur über die Stirnseiten
des Dokumentkörpers erfassbar ist, obwohl der Kennungsdruck aufgrund der Körperfarbe
im Durchlicht über die Ober- und Unterseite erfassbar ist. Diese kann erreicht werden,
indem die den Kennungsdruck zur Oberseite und Unterseite des Dokumentkörpers abdeckenden
Lagen die Wellenlängen des Lumineszenzlichts absorbieren, jedoch nicht alle Wellenlängen
des sichtbaren Lichts.
[0048] Es sind jedoch auch Ausführungsformen möglich, bei denen der Kennungsdruck durch
opake Lagen bzw. Materialschichten zur Oberseite und zur Unterseite abgedeckt ist,
dass dieser weder in Durchlicht noch im Auflicht erfassbar ist. Dieses gilt sowohl
für Ausführungsformen, bei denen der Kennungsdruck zur Lumineszenz anregbar ist, als
auch für Ausführungsformen, bei denen der Kennungsdruck keine Lumineszenzmittel aufweist.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1,1'
- Dokumentkörper
- 11
- Oberseite
- 12
- Unterseite
- 13
- linke kurze Stirnseite
- 14
- rechte kurze Stirnseite
- 16
- obere lange Stirnseite
- 17
- untere lange Stirnseite
- 20
- (Dokument-) Lagen
- 30
- obere transparente Lage
- 40
- vordere opake Lage
- 41
- Oberseite
- 45
- vorderer Markierungsdruck ("V")
- 50
- transparente mittlere Lage /Kennungslage
- 51
- Lagenoberfläche
- 53
- linker Rand
- 54
- rechter Rand
- 55
- Mitte (rechter Rand)
- 56
- oberer Rand
- 57
- unterer Rand
- 58
- Mitte (linker Rand)
- 60
- rückwärtige opak Lage
- 62
- Unterseite
- 65
- rückwärtiger Markierungsdruck ("R")
- 70
- untere transparente Lage
- 100
- Kennungsdruck
- 110
- breiter Streifen in einer ersten Farbe (■/□)
- 120
- schmaler Streifen in einer zweiten Farbe (•/∘)
- 130
- schmaler Streifen in einer dritten Farbe (▲/△)
- 140
- geschwungene farbige Fahne
- 141
- schwarzer Streifen
- 142
- roter Streifen
- 143
- goldener (gelber) Streifen
- 150
- weitere geschwungene schwarze Fahne
- 210
- erste Hauptträgheitsachse I
- 220
- zweite Hauptträgheitssachse II
- 230
- dritte Hauptträgheitssachse III
- 310
- Lichtquelle
- 320
- Erfassungseinrichtung (Kamera)
- 330
- erfasste Abbildung der Oberseite (Vorderseite) im Auflicht (in Reflexion)
- 340
- erfasste Abbildung der Unterseite (Rückseite) im Auflicht (in Reflexion)
- 350
- erfasste Abbildung der Oberseite (Vorderseite) in Durchlicht (in Transmission)
- 410
- Ansicht der einen Stirnseite
- 412, 412'
- Stirnseitenkennung
- 420
- Ansicht der gegenüberliegenden Stirnseite
- 423
- weitere Stirnseitenkennung
- 500
- Dokumentkörper Stapel
1. Dokumentkörper (1) mit fälschungssicherer Stirnseitenkennung (412, 423) umfassend
einen flachen Laminationskörper (10), der aus mehreren dünnen Lagen (20) gebildet
ist, die mit ihren Flächen aufeinander laminiert sind, wobei der Laminationskörper
(10) eine Oberseite (11) und eine gegenüberliegende Unterseite (12) aufweist und wobei
zwischen der Oberseite (11) und der Unterseite (12) mindestens eine Stirnseite (13,
14, 16, 17) des Laminationskörpers ausgebildet ist, deren flächige Ausdehnung geringer
als die flächige Ausdehnung der Oberseite (11) und der Unterseite (12) ist, wobei
eine Kennung im Innern des Laminationskörpers (10) ausgebildet ist, so dass diese
an der mindestens einen Stirnseite (13, 14, 16, 17) optisch erfassbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kennung auf eine Lagenoberfläche (51) einer der Lagen (50) als Kennungsdruck (100)
aufgedruckt ist, wobei die eine Lagenoberfläche (51) im Laminationskörper (10) im
Innern angeordnet ist und wobei der Kennungsdruck (100) sich auf der Lagenoberfläche
(51) bis an die mindestens eine Stirnseite (13, 14, 16, 17) erstreckt.
2. Dokumentkörper (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die eine der Lagen (50) und eine weitere unmittelbar auf die mit dem Kennungsdruck
(100) bedruckte Lagenoberfläche (51) laminierte der Lagen (40) auf Basis desselben
Kunststoffmaterials hergestellt sind und dass die Druckzubereitung, mit der der Kennungsdruck
(100) ausgeführt ist, ebenfalls auf Basis desselben Kunststoffmaterials hergestellt
ist.
3. Dokumentkörper (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die eine der Lagen (50) und die eine weitere der Lagen (40) aus Polycarbonat, gebildet
sind und der Kennungsdruck (100) mit einer Druckzubereitung aufgedruckt ist, die mit
einem Bindemittel mit einem Polycarbonatderivat auf Basis eines geminal disubstituierten
Dihydroxydiphenylcycloalkans gebildet ist.
4. Dokumentkörper (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Oberseite (11) des Laminationskörpers (10) und dem Kennungsdruck (100)
und der Unterseite (12) des Laminationskörpers (10) und dem Kennungsdruck (100) jeweils
mindestens eine der Lagen (20; 30, 40, 60, 70) eine ausreichende Opazität aufweist,
dass bei einer Auflichterfassung, bei der eine Beleuchtung mit sichtbarem Licht und
eine optische Erfassung von derselben Seite des Laminationskörpers (10) aus erfolgen,
der Kennungsdruck (100) nicht erfassbar ist.
5. Dokumentkörper (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Opazitäten der Lagen (20) des Dokumentkörpers (1) so gewählt sind, dass bei einer
Durchlichterfassung mit Licht im sichtbaren Wellenlängenbereich, bei der der Dokumentkörper
(1) zwischen der Beleuchtungsquelle (310) und der Erfassungseinrichtung (320) angeordnet
ist, zumindest ein durch den Kennungsdruck (100) verursachter Kontrast erfassbar ist.
6. Dokumentkörper (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kennungsdruck (100) sich senkrecht von der mindestens einen Stirnseite (13, 14,
16, 17) des Dokumentkörpers (1) mindestens 1 cm, bevorzugter mindestens bis zur Mitte
der einen bedruckten Lagenoberfläche (51) oder noch bevorzugter über die gesamte bedruckte
Lagenoberfläche (51) der einen Lage (50) von der mindestens einen Stirnseite (13)
zu einer gegenüberliegenden Stirnseite (14), auf der bedruckten Oberflächenlage (50)
erstreckt.
7. Verfahren zum Herstellen eines Dokumentkörpers (1) mit fälschungssicherer Stirnseitenkennung
(412, 423) umfassend die Schritte:
Bereitstellen mehrerer dünner Lagen (20);
Laminieren der mehreren dünnen Lagen (20) mit ihren Flächen aufeinander, so dass ein
dünner Laminationskörper (10) gebildet wird, der eine Oberseite (11) und
eine gegenüberliegende Unterseite (12) aufweist, und wobei zwischen der Oberseite
(11) und der Unterseite (12) mindestens eine Stirnseite (13, 14, 16, 17) des Laminationskörpers
ausgebildet ist, deren flächige Ausdehnung geringer als die flächige Ausdehnung der
Oberseite (11) und der Unterseite (12) ist, und
Ausbilden der Stirnseitenkennung (412, 423) im Innern des Laminationskörpers (10),
so dass diese an der mindestens einen Stirnseite (13, 14, 16, 17) optisch erfassbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Ausbilden der Stirnseitenkennung eine Kennung auf eine Lagenoberfläche (51) einer
der Lagen (50) als Kennungsdruck (100) vor dem Laminieren aufgedruckt wird, und beim
Laminieren auf diese bedruckte Lagenoberfläche (51) eine weitere der Lagen (40) unmittelbar
laminiert wird, so dass die bedruckte eine Lagenoberfläche (51) im Laminationskörper
(10) im Innern angeordnet ist, wobei der Kennungsdruck (100) sich auf der bedruckten
Lagenoberfläche (51) bis an die mindestens eine Stirnseite (13, 14, 16, 17) erstreckt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kennungsdruck (100) bis an den Rand (53) der einen Lagenoberfläche (51) ausgeführt
wird oder der Kennungsdruck (100) beim Vereinzeln des Dokumentkörpers (1) zerteilt
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Kennungsdruck (100) als Farbdruck ausgeführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche Anspruch 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Kennungsdruck (100) als Barcode oder Streifenmuster ausgeführt wird.