[0001] Die Erfindung betrifft ein Fahrwerk für ein Schienenfahrzeug, mit zumindest einem
Fahrwerksrahmen, an den zumindest ein erster Radsatz und ein zweiter Radsatz gekoppelt
sind und mit dem zumindest eine erste Antriebseinheit und eine zweite Antriebseinheit
verbunden sind.
[0002] Eine belastungsgerechte Dimensionierung und Anordnung von Antriebslagern ist wichtig,
da darüber in der Regel sehr hohe Lagerreaktionen in den Fahrwerksrahmen eingeleitet
werden. Häufig müssen deshalb Längsträger und Querträger des Fahrwerksrahmens sowie
Antriebsträger und die Antriebslager selbst massiv ausgebildet werden, woraus schwere
und teure Fahrwerke resultieren.
[0003] Aus dem Stand der Technik ist beispielsweise die
EP 0 025 410 A1 bekannt, in welcher ein Schienenfahrzeug mit einem Querantrieb beschrieben ist, bei
welchem Motoren über Pendel mit Niveauregelungseinrichtungen mit einem Wagenkasten
verbunden sind. Zwischen den Motoren ist ein starrer Zwischenträger vorgesehen.
[0004] Der genannte Ansatz weist in seiner bekannten Form den Nachteil einer starren Verbindung
der Motoren untereinander auf.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik weiterentwickeltes
Fahrwerk anzugeben, welches sowohl eine Kraftübertragung zwischen der ersten Antriebseinheit
und der zweiten Antriebseinheit als auch eine gewisse Beweglichkeit der ersten Antriebseinheit
und der zweiten Antriebseinheit relativ zueinander ermöglicht.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst mit einem Fahrwerk der eingangs genannten
Art, bei dem zwischen der zumindest ersten Antriebseinheit und der zweiten Antriebseinheit
ein Verbindungsmittel vorgesehen ist, welches in Richtung einer Fahrwerkslängsachse
eine größere Steifigkeit aufweist als in Richtung einer Fahrwerksquerachse.
[0007] Dadurch wird eine Verteilung von in den Fahrwerksrahmen eingeleiteten Lagerreaktionen
der ersten Antriebseinheit und der zweiten Antriebseinheit bewirkt.
[0008] Es wird eine Verbindung zwischen der ersten Antriebseinheit und der zweiten Antriebseinheit
erzielt, welche Querelastizitäten der ersten Antriebseinheit und der zweiten Antriebseinheit
nicht oder nur unwesentlich reduziert. Längskräfte aus der ersten Antriebseinheit
und der zweiten Antriebseinheit (z.B. Anfahrtszugkräfte) heben einander teilweise
auf. Längskräfte aus der ersten Antriebseinheit werden weiterhin teilweise über die
zweite Antriebseinheit in Antriebslager der zweiten Antriebseinheit und somit im Bereich
der zweiten Antriebseinheit in den Fahrwerksrahmen eingeleitet. Längskräfte aus der
zweiten Antriebseinheit werden teilweise über die erste Antriebseinheit in den Fahrwerksrahmen
eingeleitet.
[0009] Aufgrund der längssteifen und querweichen Kopplung der ersten Antriebseinheit und
der zweiten Antriebseinheit fungieren die erste Antriebseinheit und die zweite Antriebseinheit
jeweils für sich als Schwingungstilger.
[0010] Durch die Verbindung der ersten Antriebseinheit und der zweiten Antriebseinheit miteinander
und die Verteilung der in den Fahrwerksrahmen eingeleiteten Lagerreaktionen kann der
Fahrwerksrahmen leicht ausgeführt werden und es ist auch keine massive Längsmitnahme
zwischen dem Fahrwerk und einem Wagenkasten erforderlich.
[0011] Eine vorteilhafte Ausgestaltung erhält man, wenn das Verbindungsmittel als liegend
angeordnetes Pendel ausgebildet ist.
[0012] Durch diese Maßnahme wird eine kompakte Vorrichtung und somit eine geringe Ausnutzung
eines vorhandenen Bauraumbudgets erreicht.
[0013] Günstig ist es weiterhin, wenn das Pendel mittels eines elastischen ersten Gelenks,
dessen erste Gelenkachse parallel zu einer Fahrwerkshochachse ausgerichtet ist, mit
der zumindest ersten Antriebseinheit gekoppelt ist und mittels eines elastischen zweiten
Gelenks, dessen zweite Gelenkachse parallel zu der Fahrwerkshochachse ausgerichtet
ist, mit der zweiten Antriebseinheit gekoppelt ist.
[0014] Dadurch wird eine Beweglichkeit der ersten Antriebseinheit und der zweiten Antriebseinheit
relativ zueinander nicht nur im Ausmaß von Auslenkungen des Pendels, sondern auch
über Elastizitäten des ersten Gelenks und des zweiten Gelenks ermöglicht.
[0015] Ferner kann es hilfreich sein, wenn ein erstes Pendellager gleich auf der zumindest
ersten Antriebseinheit positioniert ist, wie ein zweites Pendellager auf der zweiten
Antriebseinheit.
[0016] Durch diese Maßnahme wird eine symmetrische Krafteinleitung in ein Gehäuse der ersten
Antriebseinheit und der zweiten Antriebseinheit sowie eine gleichmäßige Belastung
der Gehäuse und der Antriebslager bewirkt.
[0017] Eine günstige Lösung wird erreicht, wenn zwischen dem Verbindungsmittel und einem
ersten Querträger des zumindest einen Fahrwerksrahmens zumindest ein erster Dämpfer
vorgesehen ist.
[0018] Dadurch wird eine Dämpfung von Bewegungen der ersten Antriebseinheit und der zweiten
Antriebseinheit erreicht.
[0019] Eine Anordnung des ersten Dämpfers zwischen dem Verbindungsmittel und dem ersten
Querträger ist einerseits platzsparend und andererseits wird damit eine effektive
Dämpfungswirkung erzielt.
[0020] Es ist günstig, wenn eine erste Dämpferlängsachse des zumindest ersten Dämpfers gewinkelt
bezüglich der Fahrwerksquerachse ausgerichtet ist.
[0021] In diesem Zusammenhang kann es hilfreich sein, wenn die erste Dämpferlängsachse einen
Winkel von höchstens 45 °, bevorzugt jedoch einen Winkel von kleiner als 45 ° zu der
Fahrwerkswerksquerachse aufweist.
[0022] Dadurch wird eine dämpfende Wirkung in Bezug auf Bewegungen der ersten Antriebseinheit
und der zweiten Antriebseinheit in Richtung der Fahrwerksquerachse und, bei Bedarf,
auch in Richtung der Fahrwerkslängsachse bewirkt. Vorzugsweise erfolgt eine Dämpfung
vorwiegend in Richtung der Fahrwerksquerachse.
[0023] Eine günstige Ausgestaltung erreicht man, wenn der zumindest erste Dämpfer über ein
erstes Dämpfergelenk, welches eine rechtwinklig zu der ersten Dämpferlängsachse ausgerichtete
erste Dämpfergelenkachse aufweist, mit dem Verbindungsmittel verbunden ist und über
ein zweites Dämpfergelenk, welches eine rechtwinklig zu der ersten Dämpferlängsachse
ausgerichtete zweite Dämpfergelenkachse aufweist, mit dem ersten Querträger verbunden
ist.
[0024] Durch diese Maßnahme wird eine Verbindung des ersten Dämpfers erreicht, welche die
Beweglichkeit des Verbindungsmittels nicht oder nur unwesentlich beeinflusst.
[0025] Es ist ferner vorteilhaft, wenn der zumindest erste Dämpfer mit einem Untergurt des
ersten Querträgers verbunden ist. Diese Maßnahme ermöglicht eine besonders platzsparende
Anordnung des ersten Dämpfers.
[0026] Eine günstige Lösung wird darüber hinaus erzielt, wenn zwischen dem Verbindungsmittel
und dem ersten Querträger ein zweiter Dämpfer vorgesehen ist, wobei die erste Dämpferlängsachse
des zumindest ersten Dämpfers parallel zu einer zweiten Dämpferlängsachse des zweiten
Dämpfers ausgerichtet ist.
[0027] Dadurch wird eine Verteilung der Belastung auf den ersten Dämpfer und den zweiten
Dämpfer sowie eine Redundanz erreicht. Der erste Dämpfer und der zweite Dämpfer werden
symmetrisch belastet.
[0028] Eine platzsparende Anordnung wird erreicht, wenn das Verbindungsmittel unterhalb
des ersten Querträgers angeordnet ist.
[0029] In Bezug auf eine möglichst effiziente Ausnützung begrenzter Platzverhältnisse kann
es weiterhin auch günstig sein, wenn eine Pendellängsachse des Pendels parallel zu
der Fahrwerkslängsachse ausgerichtet ist.
[0030] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0031] Es zeigen beispielhaft:
- Fig. 1:
- Einen Grundriss einer beispielhaften Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Fahrwerks
eines Schienenfahrzeugs mit zwei Antriebseinheiten, welche querelastisch auf dem Fahrwerksrahmen
gelagert und miteinander gekoppelt sind, und
- Fig. 2:
- Einen Grundriss eines Ausschnitts aus der beispielhaften Ausführungsvariante eines
erfindungsgemäßen Fahrwerks, wobei ein Pendel und dessen Verbindungen mit den Antriebseinheiten
und einem Querträger dargestellt sind.
[0032] Fig. 1 zeigt ein Fahrwerk eines Schienenfahrzeugs in Grundrissdarstellung. Es handelt
sich um eine Ansicht von oben auf das Fahrwerk.
[0033] Das Fahrwerk weist einen Fahrwerksrahmen 1 auf, welcher einen ersten Längsträger
2, einen zweiten Längsträger 3, einen ersten Querträger 4, einen zweiten Querträger
5 und einen dritten Querträger 6 umfasst. Der erste Querträger 4 ist als Mittelquerverbinder
des Fahrwerks ausgebildet, der zweite Querträger 5 und der dritte Querträger 6 sind
als Kopfträger des Fahrwerks ausgeführt.
[0034] Mit dem Fahrwerksrahmen 1 sind ein erster Radsatz 7 und ein zweiter Radsatz 8 gekoppelt.
Der erste Radsatz 7 weist ein erstes Rad 9, ein zweites Rad 10 und eine Radsatzwelle
11 auf.
[0035] Der erste Radsatz 7 ist über ein erstes Radsatzlager, ein erstes Radsatzlagergehäuse,
eine erste Radsatzführungsvorrichtung, die in Fig. 1 nicht sichtbar sind, sowie über
eine erste Primärfeder 12 mit dem ersten Längsträger 2 und über ein zweites Radsatzlager,
ein zweites Radsatzlagergehäuse, eine zweite Radsatzführungsvorrichtung, die in Fig.
1 nicht sichtbar sind, sowie über eine zweite Primärfeder 13 mit dem zweiten Längsträger
3 verbunden. Der zweite Radsatz 8 ist im Hinblick auf seine konstruktiven Eigenschaften
und auf seine Verbindungstechnik mit dem Fahrwerksrahmen 1 gleich wie der erste Radsatz
7 ausgeführt. Zwischen dem ersten Querträger 4 und einer Unterseite eines in Fig.
1 nicht gezeigten Wagenkastens sind eine erste Sekundärfeder 14 und eine zweite Sekundärfeder
15 vorgesehen.
[0036] In dem Fahrwerk sind eine erste Antriebseinheit 16 und eine zweite Antriebseinheit
17 querelastisch, d.h. schwingungstilgend bezüglich Bewegungen in Richtung einer Fahrwerksquerachse
18, gelagert. Die erste Antriebseinheit 16 ist über eine erste Lagervorrichtung 19
mit dem ersten Querträger 4 und über eine zweite Lagervorrichtung 20 mit dem zweiten
Querträger 5 verbunden. Die zweite Antriebseinheit 17 ist über zwei weitere Lagervorrichtungen
mit dem ersten Querträger 4 und mit dem dritten Querträger 6 gekoppelt. Die erste
Lagervorrichtung 19, die zweite Lagervorrichtung 20 und die zwei weiteren Lagervorrichtungen
sind parallel zu einer Fahrwerkslängsachse 21 ausgerichtet.
[0037] Zwischen der ersten Antriebseinheit 16 und der Unterseite des Wagenkastens ist eine
erste Koppelstange 22 angeordnet, zwischen der zweiten Antriebseinheit 17 und der
Unterseite des Wagenkastens eine zweite Koppelstange 23.
[0038] Die erste Koppelstange 22 ist über die zweite Lagervorrichtung 20 gelenkig mit der
ersten Antriebseinheit 16 verbunden.
[0039] Die zweite Koppelstange 23 ist im Hinblick auf ihre konstruktiven und verbindungstechnischen
Eigenschaften gleich wie die erste Koppelstange 22 ausgeführt.
[0040] Je nach Richtung der Zugkräfte wird entweder die erste Koppelstange 22 oder die zweite
Koppelstange 23 auf Zug belastet. Druckbelastungen auf die erste Koppelstange 22 und
die zweite Koppelstange 23 werden vermieden, weshalb die erste Koppelstange 22 und
die zweite Koppelstange 23 als Zugstangen ausgebildet sind.
[0041] Die erste Antriebseinheit 16 ist weiterhin über eine Kupplung 24, welche als Bogenzahnkupplung
ausgebildet ist, und ein Getriebe 25 in Richtung der Fahrwerksquerachse 18 verschieblich
mit dem ersten Radsatz 7 verbunden. Die Kupplung 24 ist zwischen einer in Fig. 1 nicht
sichtbaren Antriebswelle der ersten Antriebseinheit 16 und einer in Fig. 1 ebenfalls
nicht sichtbaren Getriebewelle des Getriebes 25 vorgesehen. Die Getriebewelle ist
wiederum mit der Radsatzwelle 11 gekoppelt.
[0042] Relativbewegungen zwischen der Antriebswelle und der Getriebewelle in Richtung der
Fahrwerksquerachse 18 werden in der Kupplung 24 ausgeglichen, Relativbewegungen in
Richtung der Fahrwerkslängsachse 21 durch eine Schrägstellbarkeit der Getriebewelle.
[0043] Zwischen dem Getriebe 25 und dem zweiten Rad 10 ist, in Verlängerung eines Getriebegehäuses,
ein Schutzrohr 26 vorgesehen, welches zu dem zweiten Rad 10 hin einen flanschartigen
Erweiterungsabschnitt 27 aufweist. Zwischen dem Erweiterungsabschnitt 27 und dem zweiten
Rad 10 ist ein aus Vereinfachungsgründen in Fig. 1 nicht gezeigter Abstand vorgesehen,
um beispielsweise eine Radbremsscheibe mit dem zweiten Rad 10 verbinden zu können.
[0044] Die erste Antriebseinheit 16 ist über die erste Lagervorrichtung 19 federnd sowie
beweglich in Richtung der Fahrwerksquerachse 18 mit dem ersten Querträger 4 und über
die zweite Lagervorrichtung 20 federnd sowie beweglich in Richtung der Fahrwerksquerachse
18 mit dem zweiten Querträger 5 verbunden.
[0045] Die erste Lagervorrichtung 19 weist einen ersten Lagerträger 28 und einen zweiten
Lagerträger 29 auf, welche, voneinander beabstandet, mit der ersten Antriebseinheit
16 verschraubt sind.
[0046] Der erste Lagerträger 28 und der zweite Lagerträger 29 sind in Trägerausnehmungen
des ersten Querträgers 4 hineinragend angeordnet. Die erste Lagervorrichtung 19 weist
eine erste Federvorrichtung 30 auf, welche wiederum eine erste Federanordnung 34 und
eine zweite Federanordnung 35 umfasst. Die erste Federanordnung 34 ist zwischen dem
ersten Querträger 4 und dem ersten Lagerträger 28, die zweite Federanordnung 35 zwischen
dem ersten Querträger 4 und dem zweiten Lagerträger 29 vorgesehen.
[0047] Die zweite Lagervorrichtung 20 ist als Leichtbauträger ausgebildet und mit der ersten
Antriebseinheit 16 verschraubt.
[0048] Mit dem zweiten Querträger 5 und der zweiten Lagervorrichtung 20 sind eine zweite
Federvorrichtung 31, eine dritte Federvorrichtung 32 sowie eine vierte Federvorrichtung
33 verbunden.
[0049] Die zweite Antriebseinheit 17 ist im Hinblick auf ihre Verbindungstechnik mit dem
ersten Querträger 4, dem dritten Querträger 6 und dem zweiten Radsatz 8 gleich wie
die erste Antriebseinheit 16 und ihre Verbindung mit dem ersten Querträger 4, dem
zweiten Querträger 5 und dem ersten Radsatz 7 ausgeführt.
[0050] Zwischen der ersten Antriebseinheit 16 und der zweiten Antriebseinheit 17 ist ein
liegend angeordnetes Pendel 36 vorgesehen, welches gelenkig mit der ersten Antriebseinheit
16 einerseits und der zweiten Antriebseinheit 17 andererseits gekoppelt ist.
[0051] Bei dem Pendel 36 handelt es sich um ein Verbindungsmittel, welches in Richtung der
Fahrwerkslängsachse 21 eine größere Steifigkeit aufweist als in Richtung der Fahrwerksquerachse
18.
[0052] Zwischen dem Pendel 36 und dem ersten Querträger 4 sind ein erster Dämpfer 37 und
ein zweiter Dämpfer 38 vorgesehen, welcher Querbewegungen der ersten Antriebseinheit
16 und der zweiten Antriebseinheit 17 dämpft.
[0053] In Fig. 2 ist ein Grundriss eines Ausschnitts aus jener beispielhaften Ausführungsvariante
eines erfindungsgemäßen Fahrwerks eines Schienenfahrzeugs, die auch in Fig. 1 gezeigt
ist, dargestellt. Es handelt sich um eine Ansicht von unten auf das Fahrwerk.
[0054] Zwischen einer ersten Antriebseinheit 16 und einer zweiten Antriebseinheit 17 des
Fahrwerks ist ein liegend angeordnetes Pendel 36 vorgesehen, welches gelenkig mit
der ersten Antriebseinheit 16 einerseits und der zweiten Antriebseinheit 17 andererseits
gekoppelt ist.
[0055] Das Pendel 36 ist mittels eines elastischen ersten Gelenks 39, dessen erste Gelenkachse
41 parallel zu einer in Fig. 2 projizierend gezeigten Fahrwerkshochachse 43 ausgerichtet
ist, mit der ersten Antriebseinheit 16 verbunden und mittels eines elastischen zweiten
Gelenks 40, dessen zweite Gelenkachse 42 ebenfalls parallel zu der Fahrwerkshochachse
43 ausgerichtet ist, mit der zweiten Antriebseinheit 17 verbunden.
[0056] Das Pendel 36 weist eine Pendellängsachse 44 auf, welche in jenem in Fig. 2 dargestellten
Grundzustand des Fahrwerks parallel zu einer Fahrwerkslängsachse 21 ausgerichtet ist
und in der Fahrwerkslängsachse 21 verläuft. Fährt das Schienenfahrzeug und bewegen
sich das Fahrwerk sowie die erste Antriebseinheit 16 und die zweite Antriebseinheit
17, so kann das Pendel 36 um das erste Gelenk 39 und das zweite Gelenk 40 auslenken,
wobei Radial- und Drehbewegungen bezüglich der ersten Gelenkachse 41 und der zweiten
Gelenkachse 42 aufgrund eines ersten Elastikrings 45 des ersten Gelenks 39 und eines
zweiten Elastikrings 46 des zweiten Gelenks 40 gefedert und gedämpft werden.
[0057] Bei dem Pendel 36 handelt es sich um ein Verbindungsmittel, welches in Richtung der
Fahrwerkslängsachse 21 eine größere Steifigkeit aufweist als in Richtung einer Fahrwerksquerachse
18 sowie in Richtung der Fahrwerkshochachse 43.
[0058] Ein mit der ersten Antriebseinheit 16 verschweißtes erstes Pendellager 47 weist die
gleiche Position auf, wie ein mit der zweiten Antriebseinheit 17 verschweißtes zweites
Pendellager 48.
[0059] Ein erster Abstand a
1 von einer ersten Kante der ersten Antriebseinheit 16 zu dem ersten Pendellager 47
ist gleich groß wie ein zweiter Abstand a
2 von einer zweiten Kante der zweiten Antriebseinheit 17 zu dem zweiten Pendellager
48.
[0060] Das Pendel 36 ist unterhalb eines ersten Querträgers 4 eines Fahrwerksrahmens 1 des
Fahrwerks vorgesehen.
[0061] Zwischen dem Pendel 36 und dem ersten Querträger 4 sind ein erster Dämpfer 37 und
ein zweiter Dämpfer 38 vorgesehen, wobei eine erste Dämpferlängsachse 49 des ersten
Dämpfers 37 und eine zweite Dämpferlängsachse 50 des zweiten Dämpfers 38 gewinkelt
bezüglich der Fahrwerksquerachse 18 ausgerichtet sind.
[0062] Die erste Dämpferlängsachse 49 ist parallel zu der zweiten Dämpferlängsachse 50 ausgerichtet,
wobei die erste Dämpferlängsachse 49 und die zweite Dämpferlängsachse 50 Winkel von
ca. 30 ° zu der der Fahrwerkswerksquerachse 18 aufweisen.
[0063] Der erste Dämpfer 37 und der zweite Dämpfer 38 sind einerseits mit dem Pendel 36
und andererseits mit einem Untergurt 51 des ersten Querträgers 4 verbunden.
[0064] Der erste Dämpfer 37 ist über ein erstes Dämpfergelenk 52, welches eine rechtwinklig
zu der ersten Dämpferlängsachse 49 ausgerichtete erste Dämpfergelenkachse 54 aufweist,
angrenzend an das erste Gelenk 39 mit dem Pendel 36 gekoppelt und über ein zweites
Dämpfergelenk 53, welches eine rechtwinklig zu der ersten Dämpferlängsachse 49 ausgerichtete
zweite Dämpfergelenkachse 55 aufweist, mit dem ersten Querträger 4 verbunden.
[0065] Das zweite Dämpfergelenk 53 ist über einen Kragarm 56 mit dem ersten Querträger 4
verbunden, wobei der Kragarm 56 mit dem Untergurt 51 verschraubt ist.
[0066] Der zweite Dämpfer 38 ist im Hinblick auf seine konstruktiven Eigenschaften und seine
Verbindungstechnik mit dem Pendel 36 und dem ersten Querträger 4 gleich wie der erste
Dämpfer 37 ausgebildet.
Liste der Bezeichnungen
[0067]
- 1
- Fahrwerksrahmen
- 2
- Erster Längsträger
- 3
- Zweiter Längsträger
- 4
- Erster Querträger
- 5
- Zweiter Querträger
- 6
- Dritter Querträger
- 7
- Erster Radsatz
- 8
- Zweiter Radsatz
- 9
- Erstes Rad
- 10
- Zweites Rad
- 11
- Radsatzwelle
- 12
- Erste Primärfeder
- 13
- Zweite Primärfeder
- 14
- Erste Sekundärfeder
- 15
- Zweite Sekundärfeder
- 16
- Erste Antriebseinheit
- 17
- Zweite Antriebseinheit
- 18
- Fahrwerksquerachse
- 19
- Erste Lagervorrichtung
- 20
- Zweite Lagervorrichtung
- 21
- Fahrwerkslängsachse
- 22
- Erste Koppelstange
- 23
- Zweite Koppelstange
- 24
- Kupplung
- 25
- Getriebe
- 26
- Schutzrohr
- 27
- Erweiterungsabschnitt
- 28
- Erster Lagerträger
- 29
- Zweiter Lagerträger
- 30
- Erste Federvorrichtung
- 31
- Zweite Federvorrichtung
- 32
- Dritte Federvorrichtung
- 33
- Vierte Federvorrichtung
- 34
- Erste Federanordnung
- 35
- Zweite Federanordnung
- 36
- Pendel
- 37
- Erster Dämpfer
- 38
- Zweiter Dämpfer
- 39
- Erstes Gelenk
- 40
- Zweites Gelenk
- 41
- Erste Gelenkachse
- 42
- Zweite Gelenkachse
- 43
- Fahrwerkshochachse
- 44
- Pendellängsachse
- 45
- Erster Elastikring
- 46
- Zweiter Elastikring
- 47
- Erstes Pendellager
- 48
- Zweites Pendellager
- 49
- Erste Dämpferlängsachse
- 50
- Zweite Dämpferlängsachse
- 51
- Untergurt
- 52
- Erstes Dämpfergelenk
- 53
- Zweites Dämpfergelenk
- 54
- Erste Dämpfergelenkachse
- 55
- Zweite Dämpfergelenkachse
- 56
- Kragarm
- a1
- Erster Abstand
- a2
- Zweiter Abstand
1. Fahrwerk für ein Schienenfahrzeug, mit zumindest einem Fahrwerksrahmen, an den zumindest
ein erster Radsatz und ein zweiter Radsatz gekoppelt sind und mit dem zumindest eine
erste Antriebseinheit und eine zweite Antriebseinheit verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der zumindest ersten Antriebseinheit (16) und der zweiten Antriebseinheit
(17) ein Verbindungsmittel vorgesehen ist, welches in Richtung einer Fahrwerkslängsachse
(21) eine größere Steifigkeit aufweist als in Richtung einer Fahrwerksquerachse (18).
2. Fahrwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsmittel als liegend angeordnetes Pendel (36) ausgebildet ist.
3. Fahrwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Pendel (36) mittels eines elastischen ersten Gelenks (39), dessen erste Gelenkachse
(41) parallel zu einer Fahrwerkshochachse (43) ausgerichtet ist, mit der zumindest
ersten Antriebseinheit (16) gekoppelt ist und mittels eines elastischen zweiten Gelenks
(40), dessen zweite Gelenkachse (42) parallel zu der Fahrwerkshochachse (43) ausgerichtet
ist, mit der zweiten Antriebseinheit (17) gekoppelt ist.
4. Fahrwerk nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Pendellager (47) gleich auf der zumindest ersten Antriebseinheit (16)
positioniert ist, wie ein zweites Pendellager (48) auf der zweiten Antriebseinheit
(17).
5. Fahrwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Verbindungsmittel und einem ersten Querträger (4) des zumindest einen
Fahrwerksrahmens (1) zumindest ein erster Dämpfer (37) vorgesehen ist.
6. Fahrwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Dämpferlängsachse (49) des zumindest ersten Dämpfers (37) gewinkelt bezüglich
der Fahrwerksquerachse (18) ausgerichtet ist.
7. Fahrwerk nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Dämpferlängsachse (49) einen Winkel von höchstens 45 °, bevorzugt jedoch
einen Winkel von kleiner als 45 ° zu der Fahrwerkswerksquerachse (18) aufweist.
8. Fahrwerk nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest erste Dämpfer (37) über ein erstes Dämpfergelenk (52), welches eine
rechtwinklig zu der ersten Dämpferlängsachse (49) ausgerichtete erste Dämpfergelenkachse
(54) aufweist, mit dem Verbindungsmittel verbunden ist und über ein zweites Dämpfergelenk
(53), welches eine rechtwinklig zu der ersten Dämpferlängsachse (49) ausgerichtete
zweite Dämpfergelenkachse (55) aufweist, mit dem ersten Querträger (4) verbunden ist.
9. Fahrwerk nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest erste Dämpfer (37) mit einem Untergurt (51) des ersten Querträgers
(4) verbunden ist.
10. Fahrwerk nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Verbindungsmittel und dem ersten Querträger (4) ein zweiter Dämpfer
(38) vorgesehen ist, wobei die erste Dämpferlängsachse (49) des zumindest ersten Dämpfers
(37) parallel zu einer zweiten Dämpferlängsachse (50) des zweiten Dämpfers (38) ausgerichtet
ist.
11. Fahrwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsmittel unterhalb des ersten Querträgers (4) angeordnet ist.
12. Fahrwerk nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Pendellängsachse (44) des Pendels (36) parallel zu der Fahrwerkslängsachse (21)
ausgerichtet ist.