[0001] Die Erfindung betrifft ein Dichtungselement für eine Bauwerksfuge, mit einer ersten
Trägerschicht und einer zweiten Trägerschicht. In einer Querschnittsansicht, die senkrecht
zu einer Längsrichtung des Dichtungselements orientiert ist, sind die beiden Trägerschichten
im Wesentlichen gleich lang. Ferner laufen wenigstens ein Abschnitt der ersten Trägerschicht
sowie wenigstens ein Abschnitt der zweiten Trägerschicht V-förmig aufeinander zu.
[0002] V-förmiges Aufeinanderzulaufen bedeutet dabei, dass wenigstens ein Abschnitt der
ersten Trägerschicht mit einem spitzen Winkel gegenüber wenigstens einem Abschnitt
der zweiten Trägerschicht angeordnet ist
[0003] Solche Dichtungselemente sind aus dem Stand der Technik bekannt. Die V-förmig aufeinander
zu laufenden Trägerschichten dienen dabei dazu, das Dichtungselement mit einer gewissen
Beweglichkeit auszustatten, sodass es sich an eventuell auftretende Relativbewegungen
der Grenzflächen der Bauwerksfuge anpassen kann. Derartige Relativbewegungen können
aus Setzvorgängen des Bauwerks resultieren, in dem die Bauwerksfuge liegt. Alternativ
kann die Beweglichkeit dazu genutzt werden, Variationen in der Breite der abzudichtenden
Bauwerksfuge zu kompensieren. Ein derartiges Dichtungselement kann also in Bauwerksfugen
verwendet werden, deren Breite innerhalb eines gewissen Bereichs schwankt.
[0004] Bauwerksfugen müssen nicht nur aus optischen Gründen, sondern auch zum Zwecke des
Brandschutzes, der akustischen Isolierung und/oder der Abdichtung hinsichtlich Feuchtigkeit
und/oder unerwünschtem Luftaustausch vorgesehen werden. Diese Funktionen werden teilweise
durch eigens dafür gestaltete Dichtungselemente erreicht. Beispielsweise offenbart
die
EP 3 584 381 A1 ein Dichtungselement, das aus einem intumeszierenden Material gefertigt ist und somit
der brandschutztechnischen Abdichtung dient. Das Dichtungselement aus der
EP 3 584 381 A1 kann unterschiedlich gestaltete Profile aufweisen, sodass es in verschiedenartigen
Bauwerksfugen verwendet werden kann.
[0005] Um mehrere der genannten Funktionen zu erfüllen, ist im Regelfall ein mehrteiliger
Dichtungsaufbau nötig. Diesbezüglich ist aus der
WO 2017/207252 A1 eine Dichtungsschnur bekannt, die ein intumeszierendes Material beinhaltet und einer
Abdichtung gegen Rauchgas, Wasser und Staub dient.
[0006] Ferner ist es bekannt, die genannten Funktionen dadurch zu gewährleisten, dass im
Wesentlichen formlose Dichtmassen oder Dichtpasten in die Bauwerksfuge eingebracht
werden. Dies ist jedoch ungleich aufwändiger als ein vorgefertigtes Dichtungselement
in die Bauwerksfuge einzubringen.
[0007] Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Dichtungselement
anzugeben, mittels dem auf einfache Weise verschiedene Dichtfunktionen bereitgestellt
werden können. Insbesondere soll das Dichtungselement strukturell einfach aufgebaut
sein, sodass es einfach und kostengünstig hergestellt werden kann. Darüber hinaus
soll eine Installation des Dichtungselements in der Bauwerksfuge aufwandsarm möglich
sein.
[0008] Die Aufgabe wird durch ein Dichtungselement der eingangs genannten Art gelöst, bei
dem zwischen der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht ein Aufnahmeraum
gebildet ist und im Aufnahmeraum ein Funktionsmaterial aufgenommen ist. Dabei wird
unter einem Funktionsmaterial ein Material verstanden, das im Zusammenhang mit der
Abdichtung einer Bauwerksfuge eine gewisse Funktion erfüllt. Beispiele solcher Funktionen
sind der Brandschutz, die Wärmedämmung, sowie die Abdichtung gegenüber Feuchtigkeit,
Fremdpartikeln und Luftaustausch. Fremdpartikel sind z. B. Staubpartikel. Im Aufnahmeraum
kann dabei ein einziges Funktionsmaterial aufgenommen sein, das eine oder mehrere
Funktionen erfüllt. Auch ist es selbstverständlich möglich, mehrere Funktionsmaterialien
im Aufnahmeraum aufzunehmen, die jeweils gleiche oder unterschiedliche Funktionen
erfüllen. Ein derartiges Dichtungselement ist strukturell einfach aufgebaut. Dadurch
kann es insbesondere als Endlosmaterial einfach und kostengünstig hergestellt werden.
Darüber hinaus können mittels eines solchen Dichtungselements unterschiedliche Dichtungsfunktionen
erfüllt werden. Indem im Aufnahmeraum Funktionsmaterialien aufgenommen werden, die
die gewünschten Funktionen bereitstellen, kann das Dichtungselement einfach an unterschiedliche
Anwendungsfälle angepasst werden. Zudem kann der Aufnahmeraum je nach Anwendungsfall
ganz oder lediglich teilweise mit dem Funktionsmaterial gefüllt sein. Die Tatsache,
dass zumindest Abschnitte der Trägerschichten V-förmig aufeinander zu laufen, führt
dazu, dass das Dichtungselement zuverlässig an die Grenzschichten der Bauwerksfuge
angelegt werden kann. Darüber hinaus wird durch diese Formgebung das Einschieben des
Dichtungselements in die Bauwerksfuge erleichtert, da die V-förmig aufeinander zu
laufenden Abschnitte als Einführschrägen wirken. Auch ist ein solches Dichtungselement
für eine große Bandbreite an Fugenbreiten einsetzbar, ohne dafür modifiziert werden
zu müssen.
[0009] Die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht können ein Polymermaterial umfassen.
Sie sind also insbesondere aus einem Kunststoffmaterial, zum Beispiel Polyvinylchlorid,
hergestellt. Alternativ ist es möglich, dass die Trägerschichten ein Fasermaterial
umfassen. Selbstverständlich können sie auch ein metallisches Material oder ein Verbundmaterial
aufweisen. Ebenso können die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht im Weitesten
Sinne ein Papier- oder Pappenmaterial und/oder ein Korkmaterial umfassen. Ebenfalls
ist es denkbar, dass die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht ein Holzmaterial,
insbesondere ein Bambusmaterial aufweisen.
[0010] Gemäß einer Ausführungsform sind der wenigstens eine Abschnitt der ersten Trägerschicht
und der wenigstens eine Abschnitt der zweiten Trägerschicht an ihren jeweils näher
zusammenliegenden Enden miteinander verbunden. Insbesondere sind die erste Trägerschicht
und die zweite Trägerschicht elastisch nachgiebig miteinander verbunden. Im Querschnitt
ist das Dichtungselement also lediglich einseitig geöffnet. Dadurch ist es besonders
einfach, ein Funktionsmaterial in den Aufnahmeraum einzubringen und dort zu halten.
Die miteinander verbundenen Trägerschichten bilden bevorzugt einen einstückigen Trägerschichtverbund.
Dadurch lässt sich das Dichtungselement vergleichsweise einfach und kostengünstig
herstellen. Eine elastisch nachgiebige Verbindung führt dabei dazu, dass das Dichtungselement
in einer Breitenrichtung der zugeordneten Bauwerksfuge elastisch komprimiert werden
kann. Dadurch wird das Einführen in die Bauwerksfuge erleichtert. Zudem wird mit besonders
hoher Zuverlässigkeit gewährleistet, dass das Dichtungselement an den Grenzflächen
der Bauwerksfuge dichtend anliegt.
[0011] Ein weiterer Abschnitt der ersten Trägerschicht und ein weiterer Abschnitt der zweiten
Trägerschicht können im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen. Jeder der weiteren
Abschnitte ist dabei insbesondere mit einem der V-förmig aufeinander zu laufenden
Abschnitte verbunden, bevorzugt einstückig verbunden. Auf diese Weise kann ein verhältnismäßig
großer Aufnahmeraum geschaffen werden. Dementsprechend kann darin eine vergleichsweise
große Menge an Funktionsmaterial aufgenommen sein. Dadurch ergibt sich ein besonders
widerstandsfähiges Dichtungselement und/oder ein Dichtungselement, mittels dem ein
besonders hoher Funktionsumfang bereitgestellt werden kann. Ferner ist ein derartiges
Dichtungselement dafür ausgebildet, über eine vergleichsweise große Tiefe in die Bauwerksfuge
einzudringen und für Abdichtung zu sorgen.
[0012] Bevorzugt laufen die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht als Ganzes
V-förmig aufeinander zu. Das Dichtungselement ist damit besonders einfach im Aufbau
und lässt sich äußerst einfach herstellen. Beispielsweise lassen sich die Trägerschichten
mittels eines Extrusionsverfahrens produzieren. Die Trägerschichten können in diesem
Zusammenhang eben sein.
[0013] In einer Variante bildet ein Abschnitt einer Außenfläche der ersten Trägerschicht
eine erste Anlagefläche zur Anlage an einer Grenzfläche der Bauwerksfuge und/oder
ein Abschnitt einer Außenfläche der zweiten Trägerschicht bildet eine zweite Anlagefläche
zur Anlage an einer Grenzfläche der Bauwerksfuge. Die erste Trägerschicht und die
zweite Trägerschicht liegen also direkt, insbesondere ohne Zwischenschaltung von weiteren
Schichten, an den jeweils zugeordneten Grenzflächen der Bauwerksfuge an. Auch dadurch
ist das Dichtungselement strukturell einfach aufgebaut.
[0014] Ebenso können bzw. kann die erste Anlagefläche und/oder die zweite Anlagefläche mit
einer Haftbeschichtung versehen sein. Eine solche Beschichtung dient dazu, die Haftreibung
zwischen der Trägerschicht und der zugeordneten Grenzfläche der Bauwerksfuge zu vergrößern.
Alternativ oder zusätzlich dient die Haftbeschichtung dazu, eine verbesserte Haftung
der Trägerschicht an einer zugeordneten Grenzfläche der Bauwerksfuge durch Adhäsion
zu erreichen. Dadurch ist das Dichtungselement zuverlässig in der Bauwerksfuge gehalten.
[0015] In einer Weiterbildung ist an der ersten Anlagefläche und/oder an der zweiten Anlagefläche
wenigstens ein Halteelement zur Halterung des Dichtungselements in der Bauwerksfuge
vorgesehen. Das Halteelement ist insbesondere ein Haltevorsprung oder ein Haltefinger.
Auch mittels des wenigstens einen Halteelements wird das Dichtungselement zuverlässig
innerhalb der Bauwerksfuge gehalten. Hierzu wird das Halteelement beispielsweise verformt,
sodass sich Abschnitte des Halteelements an der zugeordneten Grenzfläche der Bauwerksfuge
verhaken.
[0016] In einer Ausführungsform umfasst das Funktionsmaterial ein intumeszierendes Material.
Ein solches Material quillt unter der Einwirkung von Wärme auf, vergrößert also sein
Volumen. Dadurch kann das Dichtungselement eine besonders zuverlässige, brandschutztechnische
Abdichtung gewährleisten. Das gilt insbesondere mit Bezug zur Abdichtung gegenüber
Flächen, die nicht ideal eben sind.
[0017] Alternativ oder zusätzlich umfasst das Funktionsmaterial ein Wärmedämmungsmaterial.
Ein Wärmeübergang durch die Bauwerksfuge wird somit zuverlässig verhindert oder zumindest
gehemmt. Das Wärmedämmungsmaterial umfasst beispielsweise Mineralwolle.
[0018] Auch ist es möglich, dass das Funktionsmaterial ein Geräuschdämmungsmaterial umfasst.
Die Bauwerksfuge kann somit in akustischer Hinsicht gedämmt werden. Auch ein derartiges
Dämmungsmaterial kann Mineralwolle umfassen.
[0019] Das Funktionsmaterial kann auch ein Dichtungsmaterial umfassen. Ein Dichtungsmaterial
dient dabei der Abdichtung gegenüber Rauch, Luft, Feuchtigkeit, Fremdpartikeln und/oder
Wasser. Somit lässt sich die Bauwerksfuge in dieser Hinsicht zuverlässig abdichten.
[0020] Es versteht sich, dass die vorstehend erläuterten Funktionsmaterialien einzeln oder
in Kombination im Aufnahmeraum aufgenommen werden können. Dabei ist es auch möglich,
dass ein einziges Funktionsmaterial, zum Beispiel Mineralwolle, mehrere der genannten
Funktionen erfüllt.
[0021] Gemäß einer Gestaltungsvariante liegt das Funktionsmaterial sowohl an der ersten
Trägerschicht als auch an der zweiten Trägerschicht an, wobei das Funktionsmaterial
elastisch nachgiebig ist. Es lassen sich somit die erste Trägerschicht und die zweite
Trägerschicht unter elastischer Verformung des Funktionsmaterials aneinander annähern.
Sobald die dafür aufgebrachte Kraft nicht mehr wirkt, werden die Trägerschichten in
ihre Ausgangsstellung zurück bewegt, indem sich das Funktionsmaterial elastisch rückverformt.
Insgesamt ergibt sich ein Dichtungselement, das zum Beispiel zum Einführen in eine
Bauwerksfuge in einer einer Fugenbreite entsprechenden Dimension komprimiert werden
kann. Dadurch lässt sich das Dichtungselement besonders leicht in die Bauwerksfuge
einbringen. Innerhalb der Bauwerksfuge kann sich das Dichtungselement dann elastisch
rückverformen, sodass es zu einer zuverlässigen dichtenden Anlage desselben an den
Grenzflächen der Bauwerksfuge kommt.
[0022] Je nach Gestalt der Bauwerksfuge kann das Rückverformen des Funktionsmaterials auch
dazu führen, dass das Dichtungselement in die Bauwerksfuge hineingezogen wird.
[0023] In diesem Zusammenhang kann das Funktionsmaterial eine höhere elastische Nachgiebigkeit
aufweisen als die Trägerschichten. Mit anderen Worten sind die Trägerschichten steifer
als das Funktionsmaterial. Durch einen solchen Aufbau kann eine elastische Verformung
des Dichtungselements hinsichtlich des Orts der elastischen Verformung und hinsichtlich
einer zugeordneten Verformungsrichtung gezielt beeinflusst werden. Insbesondere kann
das Dichtungselement so konfiguriert sein, dass sich die Trägerschichten im Wesentlichen
nicht elastisch verformen und somit die elastische Verformung des Dichtungselements
im Wesentlichen aus einer elastischen Verformung des Funktionsmaterials resultiert.
Eine derartige Verformung erfolgt insbesondere im Wesentlichen über die gesamte Länge
und/oder die gesamte Breite des Funktionsmaterials. Dadurch lässt sich das Dichtungselement
einfach und zuverlässig in eine zugeordnete Bauwerksfuge einbringen. Ferner kann im
Aufnahmeraum ein vom Funktionsmaterial separates Federelement angeordnet sein, das
die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht verbindet. Dieses Federelement
kann dadurch elastisch komprimiert werden, dass die erste Trägerschicht und die zweite
Trägerschicht aneinander angenähert werden. Es ergibt sich somit dieselbe Funktionalität
und dieselben Vorteile, die bereits im Zusammenhang mit dem elastisch nachgiebigen
Funktionsmaterial erläutert wurden. Vorteilhaft an der Verwendung eines Federelements
ist, dass das eigentliche Funktionsmaterial ohne Rücksicht auf seine elastische Formbarkeit
gewählt werden kann. Zudem kann mittels eines Federelements eine besonders hohe Kraft
erreicht werden, mit der das Dichtungselement im montierten Zustand an zugeordnete
Grenzflächen der Bauwerksfuge angedrückt wird.
[0024] Eine weitere Variante sieht vor, dass an zumindest einem der in der Querschnittsansicht
jeweils weiter voneinander entfernt liegenden Enden der Trägerschichten ein Anschlagelement
zur Anlage an einem Rand der Bauwerksfuge vorgesehen ist. Bevorzugt steht dieses Anschlagelement
in der Querschnittsansicht von der jeweils anderen Trägerschicht weg, also nach außen
vom Dichtungselement ab. Ein derartiges Anschlagelement verhindert, dass das Dichtungselement
zu weit in die Bauwerksfuge eingeschoben wird. Dadurch ergibt sich eine präzise Anordnung
des Dichtungselements innerhalb der Bauwerksfuge.
[0025] Zudem kann an zumindest einem der in der Querschnittsansicht jeweils weiter voneinander
entfernt liegenden Enden der Trägerschichten ein Abdeckelement zur Abdeckung des Aufnahmeraums
angeordnet sein. Hierzu kann das Abdeckelement von einem Ende einer der Trägerschichten
ausgehen und sich in Richtung der jeweils anderen Trägerschicht, also in Richtung
des Aufnahmeraums erstrecken. Selbstverständlich kann das Abdeckelement auch mit den
Enden beider Trägerschichten verbunden sein. Bevorzugt ist dann das Abdeckelement
elastisch verformbar. In allen Varianten dient das Abdeckelement dazu, den Aufnahmeraum
und das darin angeordnete Funktionsmaterial vor Schmutz und/oder Feuchtigkeit zu schützen.
Das Abdeckelement kann als Festkörper an der zumindest einen Trägerschicht angebracht
werden oder in flüssiger Form auf das Funktionsmaterial und die zugehörigen Enden
der Trägerschichten aufgesprüht werden. Dies erfolgt insbesondere vor dem Einbau des
Dichtungselements, sodass dieses bei seiner Montage bereits mit dem Abdeckelement
versehen ist. Das Aufsprühen kann bei der Herstellung des Dichtungselements stattfinden
oder in einer Baustellenumgebung. Es ergibt sich insgesamt ein besonders langlebiges
Dichtungselement. Das gilt insbesondere auch für den Montageprozess.
[0026] Für den Fall, dass das Abdeckelement von lediglich einer der Trägerschichten ausgeht,
kann es sich über die jeweils andere Trägerschicht hinaus erstrecken. Dann kann das
Abdeckelement zusätzlich als Anschlagelement wirken, um ein zu tiefes Einschieben
des Dichtungselements in eine Bauwerksfuge zu verhindern.
[0027] Die Erfindung wird nachstehend anhand verschiedener Ausführungsbeispiele erläutert,
die in den beigefügten Zeichnungen gezeigt sind. Es zeigen:
- Figur 1 einen Abschnitt eines erfindungsgemäßen Dichtungselements in einer perspektivischen
Ansicht,
- Figuren 2 bis 13 verschiedene Varianten des erfindungsgemäßen Dichtungselements in
Querschnittsdarstellungen, wobei das Dichtungselement entlang der Ebene A in Figur
1 geschnitten wurde,
- Figuren 14 bis 24 weitere Varianten des erfindungsgemäßen Dichtungselements in Querschnittsdarstellungen,
wobei das Dichtungselement entlang der Ebene A in Figur 1 geschnitten wurde,
- Figuren 25 und 26 zusätzliche Varianten des erfindungsgemäßen Dichtungselements in
Querschnittsdarstellungen, wobei das Dichtungselement entlang der Ebene A in Figur
1 geschnitten wurde, und
- Figuren 27 bis 29 erfindungsgemäße Dichtungselemente in verschiedenen Einbausituationen.
[0028] Figur 1 zeigt ein Dichtungselement 10, das dazu ausgebildet ist, eine Bauwerksfuge
abzudichten.
[0029] Es umfasst eine erste Trägerschicht 12 und eine zweite Trägerschicht 14.
[0030] Beide Trägerschichten 12, 14 sind im Wesentlichen eben.
[0031] Dabei bildet zumindest ein Abschnitt einer Außenfläche 13 der ersten Trägerschicht
12 eine erste Anlagefläche zur Anlage an einer Grenzfläche der Bauwerksfuge.
[0032] Ein Abschnitt einer Außenfläche 15 der zweiten Trägerschicht 14 bildet eine zweite
Anlagefläche zur Anlage an einer Grenzfläche der Bauwerksfuge.
[0033] Die erste Trägerschicht 12 und die zweite Trägerschicht 14 laufen in einer Querschnittsansicht,
die senkrecht zu einer Längsrichtung L des Dichtungselements 10 orientiert ist (vgl.
Ebene A) als Ganzes V-förmig aufeinander zu.
[0034] In dieser Querschnittsansicht sind die beiden Trägerschichten 12, 14 zudem im Wesentlichen
gleich lang.
[0035] Dabei sind sie an ihren jeweils näher zusammenliegenden Enden miteinander verbunden.
Diese Verbindung 16 ist elastisch nachgiebig. Die Trägerschichten 12, 14 können also
ausgehend von der in Figur 1 dargestellten Stellung derart elastisch verformt werden,
dass die beiden Trägerschichten 12, 14 aufeinander zu bewegt werden.
[0036] Zwischen der ersten Trägerschicht 12 und der zweiten Trägerschicht 14 ist ein Aufnahmeraum
18 gebildet, in dem ein Funktionsmaterial 20 aufgenommen ist.
[0037] Im Folgenden werden anhand der Figuren 2 bis 13 Varianten des Dichtungselements 10
aus Figur 1 erläutert.
[0038] In diesem Zusammenhang zeigt die Figur 2 eine Ausführungsform, bei der der Aufnahmeraum
18 vollständig mit einem Funktionsmaterial 20 gefüllt ist.
[0039] Das Funktionsmaterial 20 liegt somit sowohl an der ersten Trägerschicht 12 als auch
an der zweiten Trägerschicht 14 an.
[0040] Das Funktionsmaterial 20 ist in diesem Fall ein intumeszierendes Material 22.
[0041] Es ist ferner elastisch nachgiebig.
[0042] Bei der in Figur 3 dargestellten Ausführungsform des Dichtungselements 10 wird dasselbe
Funktionsmaterial 20 verwendet wie bei der Ausführungsform gemäß Figur 2.
[0043] Im Unterschied hierzu füllt das Funktionsmaterial 20 den Aufnahmeraum 18 jedoch nur
teilweise aus. Dabei ist derjenige Bereich des Aufnahmeraums 18, der in Richtung der
Verbindung 16 orientiert ist, freigelassen.
[0044] Die Ausführungsform gemäß Figur 4 stellt eine Variante der Ausführungsformen gemäß
Figuren 2 und 3 dar. Wieder wird dasselbe Funktionsmaterial 20 verwendet, das wieder
den Aufnahmeraum 18 nur teilweise ausfüllt.
[0045] Nunmehr ist das Funktionsmaterial 20 jedoch in einem Abschnitt des Aufnahmeraums
18 angeordnet, der der Verbindung 16 zugewandt ist.
[0046] Eine weitere Variante des Dichtungselements 10 ist in Figur 5 zu sehen.
[0047] Im Unterschied zur Ausführungsform gemäß Figur 2 handelt es sich beim Funktionsmaterial
20 nun um ein Wärmedämmungsmaterial 24, das auch gleichzeitig ein Geräuschdämmungsmaterial
26 ist.
[0048] Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, dass es sich beim Funktionsmaterial 20
um Mineralwolle handelt.
[0049] Der Aufnahmeraum 18 ist wieder vollständig vom Funktionsmaterial 20 ausgefüllt.
[0050] Im Unterschied zu den zuvor beschriebenen Ausführungsformen ist nun zusätzlich ein
Abdeckelement 28 vorgesehen, das die jeweils weiter voneinander entfernten Enden der
Trägerschichten 12, 14 miteinander verbindet und den Aufnahmeraum 18 verdeckt.
[0051] Das Funktionsmaterial 20 ist so gegenüber der Einwirkung von Schmutz und Feuchtigkeit
geschützt.
[0052] Das Abdeckelement 28 ist außerdem elastischer formbar, sodass es dem Aufeinanderzubewegen
der Trägerschichten 12, 14 nicht im Wege steht.
[0053] In der Ausführungsform gemäß Figur 6 ist das Funktionsmaterial 20 wieder das intumeszierende
Material 22.
[0054] Dieses ist nun streifenförmig in den Aufnahmeraum 18 eingebracht.
[0055] Ein erster Streifen ist dabei auf der ersten Trägerschicht 12 aufgebracht.
[0056] Ein zweiter Streifen des Funktionsmaterials 20 ist auf der zweiten Trägerschicht
14 angeordnet.
[0057] Zwischen den Streifen des Funktionsmaterials 20 ist der Aufnahmeraum 18 nicht gefüllt.
[0058] Die Ausführungsform aus Figur 7 stellt eine Weiterbildung der Ausführungsform aus
Figur 6 dar.
[0059] In dieser Variante ist zwischen den Streifen aus dem intumeszierenden Material 22
ein weiteres Funktionsmaterial 20 angeordnet. Im Aufnahmeraum 18 sind also zwei unterschiedliche
Funktionsmaterialien 20 vorgesehen.
[0060] Beim weiteren Funktionsmaterial 20 kann es sich um ein Wärmedämmungsmaterial 24,
ein Geräuschdämmungsmaterial 26 oder um ein Dichtungsmaterial 30 handeln.
[0061] Die Ausführungsform gemäß Figur 8 basiert auf der Ausführungsform gemäß Figur 7.
[0062] Dabei ist im Aufnahmeraum 18 ein von den Funktionsmaterialien 20 separates Federelement
32 angeordnet, das die erste Trägerschicht 12 und die zweite Trägerschicht 14 verbindet.
[0063] Durch das Federelement 32 können die Trägerschichten 12, 14, nachdem sie in der Figur
8 in Vertikalrichtung aufeinander zu bewegt wurden, elastisch wieder in ihre Ausgangsposition
zurückgestellt werden. Das Federelement 32 definiert somit eine Andruckkraft des Dichtungselements
10 in seiner montierten Stellung.
[0064] Dadurch liegt das Dichtungselement 10 im verbauten Zustand besonders zuverlässig
an den zugeordneten Grenzflächen der Bauwerksfuge an.
[0065] Auch die Ausführungsform gemäß Figur 9 basiert auf der Ausführungsform gemäß Figur
7.
[0066] Nun sind zusätzlich sowohl die erste Anlagefläche als auch die zweite Anlagefläche
mit einer Haftbeschichtung 34 versehen.
[0067] Dadurch kann das Dichtungselement 10 besonders zuverlässig in einer zugeordneten
Bauwerksfuge gehalten werden.
[0068] Ferner basiert das Ausführungsbeispiel aus Figur 10 auf dem Ausführungsbeispiel gemäß
Figur 7.
[0069] In dieser Variante ist dasjenige Ende der ersten Trägerschicht 12, das weiter von
der zweiten Trägerschicht 14 entfernt ist, mit einem Anschlagelement 36 ausgestattet.
[0070] Das Anschlagelement 36 steht dabei in einer von der zweiten Trägerschicht 14 weg
weisenden Richtung von der ersten Trägerschicht 12 ab.
[0071] Es ist dazu ausgebildet, an einen Rand einer Bauwerksfuge angelegt zu werden, sodass
mittels des Anschlagelements 36 ein übermäßig tiefes Einschieben des Dichtungselements
10 in die Bauwerksfuge verhindert wird.
[0072] Anders gesagt kann das Dichtungselement 10 mittels des Anschlagelements 36 präzise
in einer zugeordneten Bauwerksfuge positioniert werden.
[0073] Die Ausführungsform gemäß Figur 11 ist eine Kombination der Ausführungsformen gemäß
Figur 5 und Figur 10.
[0074] Es ist nun wieder ein Abdeckelement 28 vorgesehen, das jedoch in der Ausführungsform
gemäß Figur 11 lediglich mit einem Ende der zweiten Trägerschicht 14 verbunden ist.
[0075] Ausgehend hiervon erstreckt sich das Abdeckelement 28 über den Aufnahmeraum 18 sowie
über ein Ende der ersten Trägerschicht 12 hinweg. Dadurch ist der Aufnahmeraum 18
zuverlässig abgedeckt und somit vor unerwünschten Einflüssen von Schmutz geschützt.
[0076] Der über die erste Trägerschicht 12 hinausstehende Abschnitt des Abdeckelements 28
wirkt zudem als Anschlagelement 36.
[0077] Mit anderen Worten weist das Dichtungselement 10 gemäß Figur 11 ein kombiniertes
Anschlagelement 36 und Abdeckelement 28 auf.
[0078] Die Ausführungsform gemäß Figur 12 basiert ebenfalls auf der Ausführungsform gemäß
Figur 7.
[0079] Dabei sind an den Außenflächen 13, 15 jeweils drei Halteelemente 38 in Form von Haltefingern
40 Vorgesehen.
[0080] Beim Einführen in eine zugehörige Bauwerksfuge werden die Haltefinger 40 leicht verformt,
sodass sie sich an den Grenzflächen der Bauwerksfuge verhaken.
[0081] Die Ausführungsform gemäß Figur 13 stellt eine Variante der Ausführungsform gemäß
Figur 6 dar, die mit Halteelementen 38 in Form von Haltefingern 40 ausgestattet ist.
[0082] Die Figuren 14 bis 24 zeigen weitere Ausführungsformen des Dichtungselements 10.
[0083] In diesen Varianten sind die Trägerschichten 12, 14 so gestaltet, dass jeweils nur
Abschnitte 12a, 14a davon V-förmig aufeinander zulaufen. Weitere Abschnitte 12b, 14b
der ersten Trägerschicht 12 und der zweiten Trägerschicht 14 verlaufen im Wesentlichen
parallel zueinander.
[0084] Die Ausführungsform gemäß Figur 14 entspricht ansonsten der Ausführungsform gemäß
Figur 2. Der Aufnahmeraum 18, der aufgrund der parallel zueinander verlaufenden Abschnitte
12b, 14b der Trägerschichten 12, 14 leicht vergrößert ist, ist wieder vollständig
von einem intumeszierenden Material 22 gefüllt.
[0085] Die Ausführungsform gemäß Figur 15 entspricht bis auf die Unterschiede bei der Gestaltung
der Trägerschichten 12, 14 der Ausführungsform gemäß Figur 6, wobei das intumeszierende
Material 22 wieder streifenförmig ist.
[0086] In der Ausführungsform gemäß Figur 15 ist das intumeszierende Material 22 lediglich
an den parallel zueinander verlaufenden Abschnitten 12b, 14b der Trägerschichten 12,
14 angeordnet.
[0087] Die Ausführungsform gemäß Figur 16 entspricht im Wesentlichen der Ausführungsform
gemäß Figur 5.
[0088] Die Ausführungsform gemäß Figur 17 stellt eine Weiterbildung der Ausführungsform
gemäß Figur 15 dar, bei der in den parallel verlaufenden Abschnitten 12b, 14b der
Trägerschichten 12, 14 jeweils eine Haftbeschichtung 34 vorgesehen ist.
[0089] Auch die Ausführungsform gemäß Figur 18 stellt eine Weiterbildung der Ausführungsform
gemäß Figur 15 dar.
[0090] Nunmehr ist in denjenigen Abschnitten des Aufnahmeraums 18, die nicht vom intumeszierenden
Material 22 belegt sind, ein weiteres Funktionsmaterial 20 angeordnet, das ein Wärmedämmungsmaterial
24, ein Geräuschdämmungsmaterial 26 oder ein Dichtungsmaterial 30 sein kann.
[0091] Die Variante gemäß Figur 19 kombiniert die Ausführungsformen gemäß Figuren 17 und
18.
[0092] Im Unterschied zur Ausführungsform gemäß Figur 18 sind nun also wieder Haftbeschichtungen
34 vorgesehen.
[0093] Die Ausführungsform gemäß Figur 20 basiert auf der Ausführungsform gemäß Figur 17,
wobei nunmehr ein vom Funktionsmaterial 20 separates Federelement 32 vorgesehen ist,
das die parallel zueinander verlaufenden Abschnitte 12b, 14b der Trägerschichten 12,
14 miteinander verbindet.
[0094] Die Ausführungsform gemäß Figur 21 unterscheidet sich dadurch von der Variante aus
Figur 20, dass ein zusätzliches Funktionsmaterial 20 in den verbleibenden Abschnitten
des Aufnahmeraums 18 angeordnet ist.
[0095] Die Ausführungsform aus Figur 22 ist eine Weiterbildung der Ausführungsform aus Figur
17.
[0096] Nun ist an den jeweils weiter entfernt voneinander liegenden Enden der Trägerschichten
12, 14 jeweils ein Anschlagelement 36 angeordnet.
[0097] Dabei stehen die Anschlagelemente 36 jeweils nach außen vom Dichtungselement 10 weg.
[0098] Die Funktion der Anschlagelemente 36 ergibt sich wie bereits im Zusammenhang mit
der Figur 10 erläutert.
[0099] Die Variante aus Figur 23 unterscheidet sich lediglich dadurch von der Variante aus
Figur 22, dass ein zusätzliches Funktionsmaterial 20 in den verbleibenden Abschnitten
des Aufnahmeraums 18 angeordnet ist.
[0100] Das Ausführungsbeispiel aus Figur 24 ist eine Variante der Ausführungsform aus Figur
11.
[0101] Der Unterschied zwischen diesen beiden Ausführungsformen besteht dabei darin, dass
in der Variante aus Figur 24 die Trägerschichten 12, 14 parallel zueinander verlaufende
Abschnitte 12b, 14b aufweisen. Hinsichtlich des kombinierten Abdeckelements 28 und
Anschlagelements 36 kann auf die Ausführungen zur Figur 11 verwiesen werden.
[0102] Die vorstehend anhand der Figuren 2 bis 24 erläuterten Dichtungselemente 10 unterscheiden
sich jeweils durch eines oder mehrere Merkmale. Dabei versteht es sich, dass die einzelnen
Ausführungsbeispiele jeweils exemplarische Merkmalskombinationen betreffen. Es ist
also ohne Weiteres denkbar, Merkmale einzelner Ausführungsformen in anderer Weise
zu kombinieren als dies in den Figuren dargestellt ist.
[0103] Die Figuren 25 und 26 zeigen zwei zusätzliche Ausführungsformen des Dichtungselements
10, wobei die Trägerschichten 12, 14 wieder als Ganzes V-förmig aufeinander zulaufen.
Im Folgenden wird lediglich auf die Unterschiede gegenüber den bereits erläuterten
Ausführungsformen, insbesondere der Ausführungsform gemäß Figur 10, eingegangen.
[0104] In der Variante gemäß Figur 25 sind die Trägerschichten 12, 14 im Wesentlichen eben.
Im Unterschied zu den vorhergehenden Ausführungsformen ist jedoch die Verbindung 16
im Querschnitt nicht spitz, sondern stumpf ausgeführt. Hierfür ist die Verbindung
16 durch ein die Trägerschichten 12, 14 verbindendes Verbindungselement gebildet.
[0105] Die Variante gemäß Figur 26 stellt eine Abwandlung der Variante aus Figur 25 dar,
wobei die Trägerschicht 14 leicht gewölbt ist. In der in Figur 26 dargestellten Querschnittsansicht
ist die Trägerschicht 14 somit bogenförmig.
[0106] Im Übrigen wird auf die bereits erläuterten Ausführungsformen verwiesen.
[0107] Insbesondere können die Dichtungselemente 10 gemäß Figuren 25 und 26 mit einem beliebigen
Funktionsmaterial 20 oder einer beliebigen Kombination an Funktionsmaterialien 20
ausgestattet sein.
[0108] Die Figuren 27 bis 29 betreffen verschiedene Einbausituationen für Dichtungselemente
10. Dabei ist bzw. sind in allen Varianten eines oder mehrere Dichtungselemente 10
in einer Bauwerksfuge 42 angeordnet, die durch zugeordnete Grenzflächen 42a, 42b definiert
ist.
[0109] In der Variante gemäß Figur 27 handelt es sich bei der Bauwerksfuge 42 um eine Fuge
zwischen zwei Wandabschnitten 44, 46. Die Bauwerksfuge 42 verläuft dabei vertikal.
[0110] Dabei ist die Bauwerksfuge 42 auf beiden Seiten durch ein Dichtungselement 10 abgedichtet,
das exemplarisch gemäß dem Ausführungsbeispiel aus Figur 23 gestaltet ist.
[0111] Dabei wird deutlich, dass die Anschlagelemente 36 jeweils an einem Rand der Bauwerksfuge
42 anliegen, sodass die Dichtungselemente 10 nicht weiter ins Innere der Bauwerksfuge
42 eingeschoben werden können als dies in der Figur 27 dargestellt ist.
[0112] Die Einbausituation aus Figur 28 betrifft eine Bauwerksfuge 42 zwischen einem Wandabschnitt
48 und einem Deckenabschnitt 50. Man spricht bei derartigen Bauwerksfuge 42 auch von
Head-of-Wall- Fugen.
[0113] Diese Bauwerksfuge 42 ist lediglich einseitig mittels eines Dichtungselements 10
verschlossen.
[0114] Dabei handelt es sich um ein Dichtungselement 10, das hinsichtlich des kombinierten
Abdeckelements 28 und Anschlagelements 36 der Ausführungsform aus Figur 11 entspricht.
[0115] Im Unterschied zu dieser Ausführungsform ist das im Aufnahmeraum 18 vorgesehene Funktionsmaterial
20 jedoch ein intumeszierendes Material 22, das streifenförmig auf beiden Trägerschichten
12, 14 angeordnet ist.
[0116] Die Tatsache, dass bei diesem Dichtungselement 10 lediglich auf einer Seite ein Anschlagelement
36 vorgesehen ist, prädestiniert dieses für eine Verwendung an einer Bauwerksfuge,
die zumindest einseitig durch einen Deckenabschnitt 50 begrenzt ist.
[0117] Ein zusätzliches, auf der anderen Seite des Dichtungselements 10 vorgesehenes Anschlagelement
36 würde bei der Installation des Dichtungselements 10 nur stören.
[0118] Auch die in Figur 29 dargestellte Einbausituation betrifft die Bauwerksfuge 42, die
zwischen dem Wandabschnitt 48 und dem Deckenabschnitt 50 ausgebildet ist.
[0119] Nun ist die Bauwerksfuge 42 jedoch beidseitig mittels eines Dichtungselements 10
abgedichtet. Das Dichtungselement 10 entspricht dabei der Variante aus Figur 10.
[0120] Wieder liegen die Anschlagelemente 36 jeweils an einem Rand der Bauwerksfuge 42 an,
sodass die Dichtungselemente 10 nicht weiter ins Innere der Bauwerksfuge 42 geschoben
werden können als dies in Figur 29 dargestellt ist.
[0121] Die Einbausituationen aus den Figuren 28 und 29 können auch in um 180° gedrehter
Form vorliegen, wobei der Deckenabschnitt 50 dann ein Bodenabschnitt ist. Man spricht
dann von Bottom-of-Wall-Fugen.
1. Dichtungselement (10) für eine Bauwerksfuge (42), mit einer ersten Trägerschicht (12)
und einer zweiten Trägerschicht (14), wobei in einer Querschnittsansicht (A), die
senkrecht zu einer Längsrichtung (L) des Dichtungselements (10) orientiert ist, die
beiden Trägerschichten (12, 14) im Wesentlichen gleich lang sind und wenigstens ein
Abschnitt (12a) der ersten Trägerschicht (12) sowie wenigstens ein Abschnitt (14a)
der zweiten Trägerschicht (14) V-förmig aufeinander zu laufen,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der ersten Trägerschicht (12) und der zweiten Trägerschicht (14) ein Aufnahmeraum
(18) gebildet ist und im Aufnahmeraum (18) ein Funktionsmaterial (20) aufgenommen
ist.
2. Dichtungselement (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Abschnitt (12a) der ersten Trägerschicht (12) und der wenigstens
eine Abschnitt (14a) der zweiten Trägerschicht (14) an ihren jeweils näher zusammenliegenden
Enden miteinander verbunden sind, insbesondere wobei die erste Trägerschicht (12)
und die zweite Trägerschicht (14) elastisch nachgiebig miteinander verbunden sind.
3. Dichtungselement (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein weiterer Abschnitt (12b) der ersten Trägerschicht (12) und ein weiterer Abschnitt
(14b) der zweiten Trägerschicht (14) im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen.
4. Dichtungselement (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Trägerschicht (12) und die zweite Trägerschicht (14) als Ganzes V-förmig
aufeinander zu laufen.
5. Dichtungselement (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Abschnitt einer Außenfläche (13) der ersten Trägerschicht (12) eine
erste Anlagefläche zur Anlage an einer Grenzfläche (42a, 42b) der Bauwerksfuge (42)
bildet und/oder dass zumindest ein Abschnitt einer Außenfläche (15) der zweiten Trägerschicht
(14) eine zweite Anlagefläche zur Anlage an einer Grenzfläche (42a, 42b) der Bauwerksfuge
(42) bildet.
6. Dichtungselement (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, das die erste Anlagefläche und/oder die zweite Anlagefläche mit einer Haftbeschichtung
(34) versehen ist.
7. Dichtungselement (10) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass an der ersten Anlagefläche und/oder an der zweiten Anlagefläche wenigstens ein Halteelement
(38), insbesondere ein Haltevorsprung oder ein Haltefinger (40), zur Halterung des
Dichtungselements (10) in der Bauwerksfuge (42) vorgesehen ist.
8. Dichtungselement (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionsmaterial (20) ein intumeszierendes Material (22) umfasst.
9. Dichtungselement (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionsmaterial (20) ein Wärmedämmungsmaterial (24) umfasst.
10. Dichtungselement (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionsmaterial (20) ein Geräuschdämmungsmaterial (26) umfasst.
11. Dichtungselement (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionsmaterial (20) ein Dichtungsmaterial (30) umfasst.
12. Dichtungselement (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionsmaterial (20) sowohl an der ersten Trägerschicht (12) als auch an der
zweiten Trägerschicht (14) anliegt, wobei das Funktionsmaterial (20) elastisch nachgiebig
ist.
13. Dichtungselement (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Aufnahmeraum (18) ein vom Funktionsmaterial (20) separates Federelement (32) angeordnet
ist, das die erste Trägerschicht (12) und die zweite Trägerschicht (14) verbindet.
14. Dichtungselement (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einem der in der Querschnittsansicht (A) jeweils weiter voneinander
entfernt liegenden Enden der Trägerschichten (12, 14) ein Anschlagelement (36) zur
Anlage an einem Rand der Bauwerksfuge (42) vorgesehen ist.
15. Dichtungselement (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einem der in der Querschnittsansicht (A) jeweils weiter voneinander
entfernt liegenden Enden der Trägerschichten (12, 14) ein Abdeckelement (28) zur Abdeckung
des Aufnahmeraums (18) angeordnet ist.