[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Detektion einer auf
einem Untergrund erzeugten grafischen Darstellung, wobei die grafische Darstellung
mittels einer Substanz erzeugt ist, bei der eine Remission durch die Substanz auch
noch nach einer für die Detektion geeigneten und die Remission auslösenden Beleuchtung
stattfindet
[0002] Verfahren und Vorrichtungen der eingangs genannten Art sind aus der Praxis bekannt
und existieren in unterschiedlichen Ausführungsformen. Beispielsweise ist es bekannt,
eine grafische Darstellung in Form eines Codes auf einem Untergrund in Form von Papier
zu erzeugen, wobei als Substanz für die Erzeugung der grafischen Darstellung in Form
des Codes eine UV-Tinte, Ultraviolett-Tinte, verwendet wird, wobei der Code mit der
UV-Tinte auf beispielsweise ein Bild gedruckt wird und dieses Bild dadurch überlagert.
Der Effekt einer derartigen UV-Tinte besteht darin, dass der mit dieser UV-Tinte gedruckte
Code unter normaler Beleuchtung nicht detektierbar bzw. nicht zu sehen ist. Wenn der
Code mit UV-Licht beleuchtet wird, fängt er in einer typischen Farbe an zu leuchten,
beispielsweise pink, welche eine andere Wellenlänge als das UV-Licht hat. Dieses durch
die Beleuchtung mit UV-Licht erzeugte Leuchten endet nicht mit dem Beenden der Beleuchtung.
Es tritt üblicherweise eine noch wahrnehmbare Relaxation bzw. Remission bzw. ein noch
wahrnehmbares Nachleuchten der durch das UV-Licht angeregten Substanz auch nach Abschalten
der Beleuchtung auf.
[0003] Bei einer Detektion des Codes durch eine Aufnahme der Remission unter UV-Licht tritt
das Problem auf, dass auch der üblicherweise verwendete Weißmacher des Papiers auf
die Beleuchtung mit dem UV-Licht reagiert und hell im blauen Bereich leuchtet. Dies
führt zu extremen Problemen bei der Detektion und Dekodierung des Codes, da je nach
hinterlegtem Bild oder Druck, beispielsweise ein mit einem typischen CMYK-Druckprozess
erzeugtes oder gedrucktes Bild, ebenfalls ein Muster entstehen kann, das mit dem Muster
des Codes nichts zu tun hat. In der Regel ist der Kontrasthub bei dem Weißmacher sogar
größer als bei der UV-Tinte. Hierdurch ist die Lesbarkeit des Codes nicht mehr in
jeder Situation gewährleistet.
[0004] Bei aktuellen Verfahren wird das obige Problem dadurch gelöst, dass das Hintergrundmuster
des Bilds oder Drucks an der Stelle des Codes in aufwendiger Weise ausgespart wird.
Alternativ oder zusätzlich hierzu können teure extrem schmalbandige Filter eingesetzt
werden, um nur das Remissionsspektrum der UV-Tinte für eine Detektion oder Aufnahme
mittels eines geeigneten Detektors durchzulassen.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie
eine Vorrichtung zur Detektion einer auf einem Untergrund erzeugten grafischen Darstellung
anzugeben, wonach eine sichere Detektion der grafischen Darstellung mit konstruktiv
einfachen und kostengünstigen Mitteln ermöglicht ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 sowie durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst.
[0007] Danach ist das erfindungsgemäße Verfahren gemäß Anspruch 1 durch die folgenden Schritte
gekennzeichnet:
- Belichten der grafischen Darstellung mit der Beleuchtung während eines vorgebbaren
Zeitintervalls und
- Aufnehmen der durch die Beleuchtung erzeugten Remission mittels eines Detektors, wobei
der Beginn des Aufnehmens mit oder nach dem Beginn des Zeitintervalls beginnt und
nach dem Ende des Zeitintervalls endet.
[0008] Des Weiteren ist die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Anspruch 15 gekennzeichnet
durch
- Beleuchtungsmittel, die zum Belichten der grafischen Darstellung mit der Beleuchtung
während eines vorgebbaren Zeitintervalls ausgebildet sind, und
- Aufnahmemittel, die zum Aufnehmen der durch die Beleuchtung erzeugten Remission mittels
eines Detektors, wobei der Beginn des Aufnehmens mit oder nach dem Beginn des Zeitintervalls
beginnt und nach dem Ende des Zeitintervalls endet, ausgebildet sind.
[0009] In erfindungsgemäßer Weise ist zunächst erkannt worden, dass durch geschickte Ausgestaltung
der Aufnahmetechnik die voranstehende Aufgabe auf überraschend einfache Weise gelöst
wird. In weiter erfindungsgemäßer Weise erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
ein Belichten der grafischen Darstellung mit der Beleuchtung während eines vorgebbaren
Zeitintervalls. Ein Aufnehmen der durch die Beleuchtung erzeugten Remission erfolgt
mittels eines Detektors, wobei der Beginn des Aufnehmens gleichzeitig mit dem Beginn
des Zeitintervalls und damit mit dem Beginn der Beleuchtung oder alternativ hierzu
nach dem Beginn des Zeitintervalls und damit nach dem Beginn der Beleuchtung erfolgt,
aber erst nach dem Ende des Zeitintervalls und damit nach dem Ende der Beleuchtung
endet. Dies bringt den Vorteil, dass nach dem Ende der Beleuchtung nur noch die auch
noch nach Abschaltung oder Ende der Beleuchtung stattfindende Remission der Substanz
und kein zusätzliches Leuchten beispielsweise eines Weißmachers eines Papiers aufgenommen
wird, das üblicherweise im Wesentlichen direkt nach dem Ende der Beleuchtung aufhört
oder im Verhältnis zur Remission der Substanz sehr kurz ist und daher meist vernachlässigt
werden kann. Diese Menge an Remission, die nach Abschaltung oder Ende der Beleuchtung
aufgenommen wird, kann auf einfache Weise zur Detektion der grafischen Darstellung
verwendet werden. Die während der Beleuchtung bis zum Ende der Beleuchtung aufgenommene
Menge an Remission kann vernachlässigt oder vom insgesamt aufgenommenen Signal oder
von der insgesamt aufgenommenen Menge an Remission abgezogen werden, damit ausschließlich
das nach Abschaltung oder Ende der Beleuchtung aufgenommene Signal genutzt werden
kann, um die grafische Darstellung zu detektieren. Ein Leuchten eines Weißmachers
kann hierdurch einfach "ausgeblendet" werden.
[0010] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird lediglich die Aufnahmezeit in geschickter
Weise gestaltet und sind keine teuren extrem schmalbandigen Filter für die Detektion
erforderlich. Ein hinter der grafischen Darstellung erzeugter Druck verliert an Relevanz
oder wird völlig irrelevant.
[0011] Folglich sind mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ein Verfahren und eine Vorrichtung bereitgestellt, wonach eine sichere Detektion der
grafischen Darstellung mit konstruktiv einfachen und kostengünstigen Mitteln ermöglicht
ist.
[0012] Im Hinblick auf eine besonders sichere und individuelle Ausgestaltung und im Rahmen
einer konkreten Anwendung kann die Substanz eine detektierbare Remission nur bei einer
Beleuchtung mit Licht mit kürzeren Wellenlängen als das für den Menschen sichtbare
Licht zeigen. Bei einer Beleuchtung mit beispielsweise üblichem Tageslicht oder für
den Menschen sichtbarem Licht erfolgt keine oder zumindest keine signifikante Remission
der Substanz.
[0013] Hinsichtlich einer besonders einfachen Ausgestaltung des Verfahrens oder der Vorrichtung
kann die Substanz eine unter UV-Licht leuchtende Substanz oder Tinte sein. Derartige
Substanzen oder Tinten sind aus der Praxis bekannt und existieren in unterschiedlichen
Ausführungsformen.
[0014] Abgestimmt auf die für die Erzeugung der grafischen Darstellung verwendeten Substanz
kann die Beleuchtung auf einfache Weise mittels UV-Licht, vorzugsweise in einem Wellenlängenbereich
von unterhalb 400 nm und weiter vorzugsweise unterhalb 380 nm, erfolgen. Hierdurch
ist eine sichere Erzeugung einer zur Detektion geeigneten Remission durch die Substanz
gewährleistet. Einrichtungen zur Erzeugung eines geeigneten UV-Lichts mit einer Emission
in einem für die Erzeugung einer Remission durch die Substanz geeigneten Wellenlängenbereich
sind ebenfalls aus der Praxis bekannt und existieren in unterschiedlichen Ausführungsformen.
[0015] Im Konkreten kann die Remission ein Fluoreszenzlicht aufweisen. Ein derartiges Fluoreszenzlicht
kann mit geeigneten Detektoren sicher detektiert werden.
[0016] Im Hinblick auf eine besonders sichere Detektion der grafischen Darstellung kann
das Aufnehmen der Remission erst nach und vorzugsweise unmittelbar nach dem Ende des
Zeitintervalls beginnt. Dies bietet den Vorteil, dass keine zusätzliche, die Detektion
störende Remission von einem Weißmacher eines Papiers mit aufgenommen wird, sodass
ausschließlich das für die Detektion der grafischen Darstellung bedeutsame Remissionssignal
bzw. ausschließlich die für die Detektion der grafischen Darstellung bedeutsame Menge
an Licht von dem Detektor aufgenommen wird, da ein Weißmacher nach einem Abschalten
einer Beleuchtung nicht mehr nachleuchtet. Ein optimiertes Aufnehmen der Remission
ist dann gewährleistet, wenn das Aufnehmen unmittelbar nach dem Ende des Zeitintervalls
beginnt, da zu diesem Zeitpunkt das Remissionssignal der Substanz am stärksten ist
und somit für die Detektion wertvolle Signalmenge mit dem Detektor gesammelt werden
kann. Nach dem Ende der Beleuchtung lässt die Remission der Substanz üblicherweise
mit derZeit nach.
[0017] Da das nach dem Abschalten der Beleuchtung erzeugte Remissionssignal bzw. Nachleuchten
der Substanz üblicherweise nicht sehr stark ist, was eine Detektion der grafischen
Darstellung erschwert, kann die grafische Darstellung in besonders vorteilhafter und
sicherer Weise während mehrerer vorgebbarer aufeinander folgender Zeitintervalle belichtet
werden, wobei zwischen den Zeitintervallen Belichtungspausen vorgebbarer Zeitdauer
zum Aufnehmen der Remission erfolgen. Dabei können die Belichtungspausen genutzt werden,
um eine ausreichende Menge an Remissionssignal im Detektor anzusammeln. Je nach Anwendungsfall
und individueller, von der Substanz abhängiger Remissionsintensität kann die Anzahl
der aufeinanderfolgenden Zeitintervalle für die Belichtung der Substanz gewählt werden.
In manchen Fällen genügen möglicherweise zwei oder drei Zeitintervalle, wohingegen
in anderen Fällen noch mehr Zeitintervalle zur Belichtung verwendet werden müssen,
um eine für eine sichere Detektion der grafischen Darstellung ausreichende Menge an
Remissionssignal anzusammeln. Mittels dieser Technik der Verwendung mehrerer Zeitintervalle
für die Beleuchtung ist man bei der Detektion der grafischen Darstellung nicht mehr
auf das unmittelbar nach der ersten Beleuchtung erzeugte Remissionssignal angewiesen.
Dies ist insbesondere bei schwierigen Detektionsbedingungen vorteilhaft, bei denen
möglicherweise in der Umgebung des Detektors und/oder der grafischen Darstellung unregelmäßige
oder regelmäßige Störsignale erzeugt werden, die möglicherweise genau das nach der
ersten Beleuchtung erzeugte Remissionssignal verfälschen oder dessen Wahrnehmung behindern.
[0018] Weiterhin im Hinblick auf ein besonders sicheres Detektieren der grafischen Darstellung
kann das oder ein Aufnehmen zumindest teilweise in Belichtungspausen erfolgen. Dabei
sollte in vorteilhafter Weise gewährleistet sein, dass das Aufnehmen möglichst wenig
mit Zeitintervallen der Belichtung zeitlich überlappt.
[0019] Im Hinblick auf eine besonders sichere Detektion kann das oder ein Aufnehmen ausschließlich
in Belichtungspausen, vorzugsweise während der gesamten Zeitdauern der Belichtungspausen,
erfolgen. Hierdurch ist gewährleistet, dass beispielsweise ein für die Detektion der
grafischen Darstellung nicht erforderliches und sogar störendes Leuchten eines Weißmachers
eines Papiers, das nur während des Belichtens auftritt, erst gar nicht aufgenommen
wird und damit beispielsweise nicht nachträglich diskriminiert oder vom in Belichtungspausen
auftretenden Remissionssignal der Substanz für eine Auswertung abgezogen werden muss.
Im Hinblick auf eine möglichst optimale Menge an aufgenommenem Remissionssignal oder
aufgenommener Remission kann ein Aufnehmen während der gesamten Zeitdauern der Belichtungspausen
stattfinden. Hierdurch kann quasi die maximale Signalmenge aufgenommen werden.
[0020] Weiterhin im Hinblick auf eine besonders sichere und auch einfache Detektion der
grafischen Darstellung kann ein Auslesen des Detektors nach dem Aufnehmen erfolgen.
Das kann insbesondere bedeuten, dass bei mehreren Zeitintervallen des Belichtens der
grafischen Darstellung mit dazwischenliegenden Belichtungspausen ein Auslesen des
Detektors und/oder ein Auswerteprozess erst ganz am Ende erfolgt, nachdem das Aufnehmen
der Remission der grafischen Darstellung - auch in mehreren Belichtungspausen - insgesamt
beendet ist. Zu diesem Zeitpunkt steht dann eine besonders große Menge an aufgenommenem
Remissionssignal oder aufgenommener Remission der Substanz zur Verfügung, sodass eine
besonders einfache und sichere Detektion ermöglicht wird.
[0021] Die Sicherheit und auch Empfindlichkeit der Detektion wird grundsätzlich dann besonders
hoch, wenn nur eine Remission oder Remissionen ausgelesen wird oder werden, die außerhalb
eines Zeitintervalls oder von Zeitintervallen des Belichtens aufgenommen worden ist
oder sind. Insoweit kann ein spezifisches Auslesen erfolgen, das Remissionen und sonstige
Leuchtereignisse wie beispielsweise ein Leuchten eines Weißmachers eines Papiers während
der Zeitintervalle des Belichtens nicht berücksichtigt. Auch mit dieser Ausgestaltung
des Verfahrens kann eine besonders hohe Sicherheit und Empfindlichkeit der Detektion
erreicht werden, da im Ausleseprozess nur in Belichtungspausen stattfindende Remissionen
der Substanz berücksichtigt werden.
[0022] Im Hinblick auf eine konstruktiv besonders einfache Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung und damit auch im Hinblick auf eine besonders einfache Verfahrensdurchführung
kann der Detektor einen CCD-Sensor, eine CCD-Kamera oder einen Sensorchip mit Multishutter-Funktion
aufweisen. Mit derartig ausgestalteten Detektoren kann insbesondere ein einfaches
Ansammeln von Remissionssignalen - insbesondere pro Pixel - erfolgen. Hierbei kann
ein Ansammeln von Ladung erfolgen, deren Menge der Menge an Remission entspricht.
[0023] Grundsätzlich kann der Detektor ebenfalls in vorteilhafter Weise einen CMOS-Aufnehmer
aufweisen. Ein derartiger Active Pixel Sensor, APS, bildet einen besonders geeigneten
Halbleiterdetektor als Detektor. Alternativ hierzu kann der Detektor einen passiven
Pixelsensor aufweisen.
[0024] Bei einer konkreten Ausführung der Erfindung kann die grafische Darstellung flächig
ausgebildet sein, vorzugsweise auf einem als Papier ausgebildeten Untergrund. Dabei
kann die grafische Darstellung mittels eines Druckprozesses, vorzugsweise auf Papier,
erzeugt werden. Es sind jedoch auch andere Untergrundmaterialien denkbar.
[0025] Im Hinblick auf ein besonders bedeutsames Ausführungsbeispiel kann die grafische
Darstellung einen Code, beispielsweise Barcode, QR-Code oder Data-Matrixcode, aufweisen
oder als ein solcher Code ausgebildet sein. Mittels derartiger Codes können geeignete
Informationen übermittelt werden, sodass nach der Detektion eines derartigen Codes
ein Ausleseprozess hinsichtlich des Codes und gegebenenfalls eine dem Codeinhalt entsprechende
Reaktion einer verbundenen Steuerung oder Gerätschaft erfolgen kann.
[0026] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die
Lesbarkeit einer grafischen Darstellung in Form beispielsweise eines Codes erhöht,
welcher mit unter UV-Licht leuchtender Tinte auf beispielsweise einem üblichen Druck
oder CMYK-Druck gedruckt wurde. Dabei kann die grafische Darstellung problemlos auf
einem hinsichtlich seiner Zusammensetzung unbekannten Druck erzeugt werden, da eine
Detektion der grafischen Darstellung auch dann ermöglicht ist, wenn der unter oder
hinter der grafischen Darstellung befindliche Druck während einer Belichtung auf irgendeine
Weise leuchtet.
[0027] Im Ergebnis kann die grafische Darstellung in Form beispielsweise eines Codes auf
einem beliebigen Muster gedruckt werden. Teure UV-Code-Leser mit extrem schmalbandigen
Filtern für das Remissionsspektrum sind dabei nicht mehr erforderlich.
[0028] Grundsätzlich kann die Beleuchtung der Substanz mit ganz unterschiedlichen Beleuchtungsquellen
erfolgen. Hier kann beispielsweise in vorteilhafter Weise eine LED, Licht emittierende
Diode, Laserdiode oder VCSEL, Vertical-Cavity Surface-Emitting Laser, verwendet werden.
Bei der Auswahl der jeweiligen Lichtquelle ist auf den jeweiligen konkreten Anwendungsfall
abzustellen.
[0029] In manchen Anwendungsfällen wird der Untergrund durch ein bewegtes, sich bewegendes
oder bewegbares Objekt gebildet. Damit bewegt sich die grafische Darstellung mit dem
Untergrund, beispielsweise ein als Code ausgebildete grafische Darstellung auf einem
Objekt. Um eine Bewegungsunschärfe weitestgehend zu verhindern, sollte in einem solchen
Fall das Zeitintervall der Belichtung nicht zu lange sein. Ebenfalls im Hinblick auf
eine Verminderung oder Vermeidung einer Bewegungsunschärfe kann der Detektor während
des Aufnehmens der Remission mittels eines Piezoelements bewegt bzw. dem bewegten
oder sich bewegenden Objekt nachgeführt werden. Zur Kompensation einer Bewegungsunschärfe
kann des Weiteren eine Flüssiglinse verwendet werden, insbesondere eine Flüssiglinse
mit einer Tilt- oder Schwenkfunktion.
[0030] Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter
Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die nachgeordneten
Ansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung bevorzugter Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie der erfindungsgemäßen Vorrichtung anhand der
Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigt die einzige
- Fig. 1
- in einem Diagramm eine Erläuterung eines Ausführungsbeispiels des er-findungsgemäßen
Verfahrens.
[0031] Fig. 1 zeigt in einem Diagramm den zeitlichen Verlauf - horizontale Achse - einer
Belichtung, einer Helligkeit einer Remission eines Weißmachers, einer Helligkeit einer
Remission einer Tinte, eines Aufnehmens von Remission, einer Pixelladung in einem
Detektor und eines Auslesens bei einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Detektion einer auf einem Untergrund erzeugten grafischen Darstellung, wobei die
grafische Darstellung mittels einer Substanz erzeugt ist, bei deren eine Remission
durch die Substanz auch noch nach einer für die Detektion geeigneten und die Remission
auslösenden Beleuchtung stattfindet. Die vertikale Achse steht dabei jeweils für eine
Menge oder einen Vorgang, wie beispielsweise beim Auslesen.
[0032] Bei dem hier erläuterten Ausführungsbeispiel wird als Substanz zur Erzeugung der
grafischen Darstellung in Form eines hier beispielhaft genannten Codes eine UV-Tinte
verwendet, wobei die UV-Tinte auch noch nach einer Belichtung eine gewisse Zeit nachleuchtet.
Der Code ist auf ein Papier gedruckt. Ein Weißmacher eines Papiers zeigt dieses Nachleuchten
nicht. Oftmals ist die Helligkeit des Nachleuchtens jedoch gering, was die Detektion
der grafischen Darstellungen erschwert. Insbesondere bei Umgebungsbedingungen, bei
denen noch weitere Lichtquellen emittieren können, ist somit eine sichere Detektion
des Codes nicht immer gewährleistet.
[0033] Mit dem hier erläuterten Ausführungsbeispiel ist jedoch auch bei wie oben erläutert
erschwerten Umgebungsbedingungen eine sichere Detektion des Codes möglich. Dabei wird
ausgenutzt, dass beispielsweise moderne Sensorchips Multishutter aufweisen, sodass
eine grafische Darstellung in Form des Codes mehrfach belichtet werden kann, bevor
sie ausgelesen wird. Dadurch kann die aufgenommene Helligkeit der Remission der Substanz
des Codes oder der grafischen Darstellung akkumuliert und ein ausreichend hoher Kontrast
und damit eine sichere Detektion des Codes oder der grafischen Darstellung erreicht
werden.
[0034] Fig. 1 zeigt zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels des Verfahrens einen beispielhaften
Helligkeitsverlauf der UV-Tinte und des Weißmachers und einen Verlauf einer Ladungsakkumulation
in einem Sensorchip über eine Bildaufnahme.
[0035] Während der Zeitintervalle der Belichtung des Codes oder der grafischen Darstellung,
welche je nach Erfordernis variiert werden können, leuchtet der Weißmacher des Papiers
und die UV-Tinte wird aktiviert. Sobald die Beleuchtung ausgeschaltet und damit die
Belichtung beendet wird, emittiert der Weißmacher auch keine Helligkeit mehr. Die
UV-Tinte hingegen leuchtet noch nach, wobei die Intensität des Nachleuchtens mit der
Zeit - häufig exponentiell - abnimmt.
[0036] Die Bildaufnahme und damit das Aufnehmen der durch die Beleuchtung erzeugten Remission
mittels eines Detektors findet bei diesem Ausführungsbeispiel strikt zeitversetzt
zur Belichtung statt. Jedes Mal, wenn die Bildaufnahme aktiviert wird, ackumuliert
jedes Pixel eines CCD-Sensors des Detektors die durch das eintreffende Licht der Remission
erzeugte Ladung. Zur Aktivierung der Bildaufnahme wird beispielsweise der Shutter
eines Sensorchips mit Multishutterfunktion geöffnet und damit dem eintreffenden Licht
ausgesetzt. In den Zeitintervallen der Belichtung erfolgt keine Akkumulation der Ladung.
[0037] Nachdem mehrere Zeitintervalle der Belichtung - bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
vier Zeitintervalle - durchlaufen sind, kann die Ladung der Pixel und damit das gesamte
aufgenommene Bild ausgelesen werden.
[0038] Je nach Anwendungsfall und je nach Ausgestaltung der Vorrichtung können die folgenden
Parameter variiert werden:
- Anzahl der Bildaufnahmen;
- Dauer der einzelnen Bildaufnahmen;
- Dauer der einzelnen Belichtungen oder Zeitintervalle, wobei bei einem Ausführungsbeispiel
mehrere aufeinanderfolgende Zeitintervalle die gleiche Länge haben können und bei
einem anderen Ausführungsbeispiel mehrere aufeinander folgende Zeitintervalle unterschiedliche
Längen haben können;
- Versatz zwischen Bildaufnahme und Belichtung, wobei aufeinander folgende Bildaufnahmen
und Belichtungen nicht zwingend exakt gegengetaktet sein müssen und ein teilweises
Überlappen möglich ist.
[0039] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sowie der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf
den allgemeinen Teil der Beschreibung sowie auf die beigefügten Ansprüche verwiesen.
[0040] Schließlich sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die voranstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiele lediglich zur Erörterung der beanspruchten Lehre dienen, diese
jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele einschränken.
1. Verfahren zur Detektion einer auf einem Untergrund erzeugten grafischen Darstellung,
wobei die grafische Darstellung mittels einer Substanz erzeugt ist, bei der eine Remission
durch die Substanz auch noch nach einer für die Detektion geeigneten und die Remission
auslösenden Beleuchtung stattfindet,
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
- Belichten der grafischen Darstellung mit der Beleuchtung während eines vorgebbaren
Zeitintervalls und
- Aufnehmen der durch die Beleuchtung erzeugten Remission mittels eines Detektors,
wobei der Beginn des Aufnehmens mit oder nach dem Beginn des Zeitintervalls beginnt
und nach dem Ende des Zeitintervalls endet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Substanz eine detektierbare Remission nur bei einer Beleuchtung mit Licht mit
kürzeren Wellenlängen als das für den Menschen sichtbare Licht zeigt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Substanz eine unter UV-Licht leuchtende Substanz oder Tinte ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtung mittels UV-Licht, vorzugsweise in einem Wellenlängenbereich von unterhalb
400 nm und weiter vorzugsweise unterhalb 380 nm, erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Remission ein Fluoreszenzlicht aufweist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnehmen vorzugsweise unmittelbar nach dem Ende des Zeitintervalls beginnt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die grafische Darstellung während mehrerer vorgebbarer aufeinander folgender Zeitintervalle
belichtet wird, wobei zwischen den Zeitintervallen Belichtungspausen vorgebbarer Zeitdauer
zum Aufnehmen der Remission erfolgen.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das oder ein Aufnehmen zumindest teilweise in Belichtungspausen erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das oder ein Aufnehmen ausschließlich in Belichtungspausen, vorzugsweise während
der gesamten Zeitdauern der Belichtungspausen, erfolgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Auslesen des Detektors nach dem Aufnehmen erfolgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass nur eine Remission oder Remissionen ausgelesen wird oder werden, die außerhalb eines
Zeitintervalls oder von Zeitintervallen des Belichtens aufgenommen worden ist oder
sind.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Detektor einen CCD-Sensor, eine CCD-Kamera oder einen Sensorchip mit Multishutter-Funktion
aufweist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die grafische Darstellung flächig ausgebildet ist, vorzugsweise auf einem als Papier
ausgebildeten Untergrund.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die grafische Darstellung einen Code, beispielsweise Barcode, QR-Code oder Data-Matrixcode,
aufweist oder als ein solcher Code ausgebildet ist.
15. Vorrichtung zur Detektion einer auf einem Untergrund erzeugten grafischen Darstellung,
insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei
die grafische Darstellung mittels einer Substanz erzeugt ist, bei der eine Remission
durch die Substanz auch noch nach einer für die Detektion geeigneten und die Remission
auslösenden Beleuchtung stattfindet,
gekennzeichnet durch
- Beleuchtungsmittel, die zum Belichten der grafischen Darstellung mit der Beleuchtung
während eines vorgebbaren Zeitintervalls ausgebildet sind, und
- Aufnahmemittel, die zum Aufnehmen der durch die Beleuchtung erzeugten Remission
mittels eines Detektors, wobei der Beginn des Aufnehmens mit oder nach dem Beginn
des Zeitintervalls beginnt und nach dem Ende des Zeitintervalls endet, ausgebildet
sind.