[0001] Die Erfindung betrifft ein Deckelgefäß aus Kunststoff für die Behandlung von Proben
im Labor und ein Verfahren zum Markieren eines Deckelgefäßes aus Kunststoff bei der
Behandlung von Proben im Labor. Derartige Deckelgefäße werden auch als "Reaktionsgefäß"
oder bei Probenvolumen im Mikroliterbereich als "Mikroreaktionsgefäß" bezeichnet.
Deckelgefäße werden insbesondere in wissenschaftlichen und industriellen Labors mit
medizinischen, molekularbiologischen und pharmazeutischen Anwendungsgebieten zum Behandeln
von Proben eingesetzt.
[0002] Bei der Probenbearbeitung werden Deckelgefäße vielfach zur eindeutigen Probennachverfolgbarkeit
gekennzeichnet. Aus Platzmangel und Zeitgründen erfolgt dabei häufig die Kennzeichnung
in Form einer Codierung. Dies geschieht insbesondere dann, wenn die Gefäße als "Übergangsgefäß"
eingesetzt werden, d.h. nur für die teilweise Durchführung von mehreren Behandlungsschritten.
So wird bei solchen Deckelgefäßen häufig nur eine einfache Ziffernfolge verwendet
und die vollständige Probeninformation wird in einem Laborbuch, in einem PC oder anderweitig
dokumentiert. Bei mehrstufigen Bearbeitungen werden solche "Übergangsgefäße" häufig
nur für einen einzigen Arbeitsschritt verwendet, bevor die Probe in ein anderes Gefäß
überführt wird.
[0003] Zudem ist die Ausrichtung der Gefäße gerade bei der Zentrifugation wichtig, welche
eine der Hauptanwendungen von Deckelgefäßen für die Probevorbereitung ist. Der Anwender
möchte durch die möglichst genaue Kenntnis der Lage der durch Zentrifugieren angereicherten
Probenbestandteile sicherstellen, dass er möglichst wenig davon verliert, beispielsweise
wenn er den Überstand nach dem Zentrifugieren abnimmt.
[0004] Derzeit werden für eine schnelle, kurzfristige Probenkennzeichnung manuelle Beschriftungen
verwendet. Diese sind zeitaufwendig und leiden vielfach unter mangelnder Lesbarkeit,
da die Handschrift individuell ist und häufig entweder später oder von anderen Personen
nicht (mehr) gut gelesen werden kann. Hierdurch besteht das Risiko von Probenverwechslungen.
Nachteilig ist auch der geringe Platz, insbesondere auf den Deckeln der kleinvolumigen
Deckelgefäße mit 0,5, 1,5 oder 2,0 mL, wodurch eine schnelle und gut lesbare Beschriftung
erschwert wird. Die Kennzeichnung mittels beschrifteter Klebeetiketten ist ebenfalls
zeitaufwendig und häufig hinsichtlich der Haftung der Klebeetiketten auf dem Deckelgefäß
problematisch.
[0005] Die
EP 2 085 462 A1 beschreibt Zellkulturschalen, bei denen eine Seitenwand der Basis erste Markierungen
in Form von Zahlen von 1 bis 12 und die Abdeckung eine Deckwand mit zweiten Markierungen
in Form von Buchstaben und eines Lineals aufweist. Die Markierungen dienen der Lagebeschreibung
von Zellen auf der Schale.
[0006] Die
EP 3 130 659 A1 beschreibt ein Zellkulturgefäß mit einem oktogonalen, prismenförmigen Zellkulturbehälter,
der ebene Oberflächen hat, wobei jeweils zwei einander gegenüberliegende Oberflächen
zueinander parallel sind. Durch die Oberflächen sollen geeignete Zellkulturbedingungen
selbst bei geringer anfänglicher Anzahl der Zellen geschaffen werden. Der Zellkulturbehälter
soll Gradierungen und eine Markierung auf der Außenseite einer der Oberflächen aufweisen.
Die Gradierungen sollen eine Schätzung der Menge des Zellkulturmediums und der Menge
der Zellen in dem Zellkulturbehälter durch visuelle Kontrolle und die Markierungen
sollen eine Unterscheidung der jeweiligen Oberflächen ermöglichen.
[0007] Die
DE 10 2017 114 251 A1 beschreibt eine Zellkulturflasche mit einem Behälter zur Aufnahme eines Zellkulturmediums
und einer Kappe, die auf einem Kappenhals des Behälters montiert ist. Die Kappe ist
am äußeren Umfang mit einem Vorsprung versehen. Um die Kappe herum weist der Behälter
eine Referenzmarkierung auf. Durch die Lage der Markierung bezüglich der Referenzmarkierung
wird angezeigt, ob die Kappe korrekt geschlossen ist.
[0008] Die
DE 10 2017 009 526 B3 beschreibt einen Behälter für eine Flüssigkeit mit begrenzter Haltbarkeit umfassend
eine Verpackung zur Aufnahme der Flüssigkeit und einen Verschluss zum Verschließen
der Verpackung. Auf einer nach außen weisenden Oberfläche des Verschlusses und/oder
einer Außenfläche des Behälters sind mit mindestens je einer Zahl gekennzeichnete
und zum Zwecke der Anzeige des Tages des erfolgten Anbruchs der Verpackung einzeln
markierbare Felder angeordnet. Jedes der mit mindestens einer Zahl gekennzeichneten
Felder besteht zumindest teilweise aus zur manuellen Markierung des Feldes durch Ritzen
und/oder Einkerben geeignetem Papiermaterial und/oder Kunststoff.
[0009] Die
US 2,739,564 beschreibt einen zweiteiligen Behälter für medizinische Kapseln, Pillen oder dergleichen,
der mit einem Anzeigemittel für die Einnahmezeiten versehen ist. Hierfür weist der
Behälter neben dem Flaschenhals zeitanzeigende Ziffern und Graduierungsstriche und
einen Verschluss mit einem Pfeil oder einer Aussparung an einem Kragen zur Einstellung
auf die Ziffern und Graduierungsstriche auf. Umgekehrt kann auch der Verschluss Ziffern
und Graduierungsstriche und der Behälter einen Pfeil zur Einstellung auf die Ziffern
und Graduierungsstriche aufweisen.
[0010] Die
EP 2 449 505 B1 beschreibt einen Arzneimittelbehälter mit einem zylinderförmigen Hauptkörper und
einer daran befestigten Metallkappe. Die Metallkappe weist einen Strichcode an der
Vorderfläche auf, der einen Mittelpunkt umgibt, sodass die durch den Strichcode codierten
Informationen entlang einer geschlossenen Linie um den Mittelpunkt herum lesbar sind.
Der Strichcode codiert spezifische Informationen bezüglich eines enthaltenen Medikamentes.
[0011] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Deckelgefäß aus Kunststoff
für die Behandlung von Proben im Labor und ein Verfahren zum Markieren eines Deckelgefäßes
aus Kunststoff bei der Behandlung von Proben im Labor zur Verfügung zu stellen, das
eine schnellere, eindeutigere und sicherere Kennzeichnung von Proben und Behandlungsschritten
und eine genauere Ausrichtung des Deckelgefäßes in einem Laborgerät ermöglicht.
[0012] Die Aufgabe wird durch ein Deckelgefäß mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Ferner
wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 11 und durch ein
Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 13 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsarten
des Deckelgefäßes und vorteilhafte Ausführungsarten des Verfahrens sind in Unteransprüchen
angegeben.
[0013] Das erfindungsgemäße Deckelgefäß aus Kunststoff für die Behandlung von Proben im
Labor umfasst
- ein Gefäß, das einen röhrenförmigen Gefäßkörper, unten einen Gefäßboden, oben eine
Gefäßöffnung und an oder nahe der Gefäßöffnung einen umlaufenden ersten Dichtbereich
aufweist,
- einen Deckel, der einen Deckelboden und einen umlaufenden zweiten Dichtbereich zum
Abdichten auf dem ersten Dichtbereich aufweist,
- mindestens eine Einrichtung zum lösbaren Befestigen des Deckels am Gefäß bei abdichtender
Anlage des ersten Dichtbereiches am zweiten Dichtbereich, dadurch gekennzeichnet,
dass
- der Deckel auf der Oberseite eine um die Mittelachse des Gefäßes umlaufende Folge
von Einteilungen zum Markieren einer Ausrichtung des Deckelgefäßes in einem Laborgerät
zum Behandeln einer Probe in dem Deckelgefäß und/oder zum Markieren einer eine in
das Deckelgefäß eingefüllte Probe repräsentierenden Einteilung und/oder zum Markieren
einer einen Behandlungsschritt einer Probe in dem Deckelgefäß repräsentierenden Einteilung
aufweist.
[0014] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Markieren eines Deckelgefäßes aus Kunststoff
bei der Behandlung von Proben im Labor wird ein Deckelgefäß der zuvor beschriebenen
Art mit Probe befüllt, der Deckel am Gefäß lösbar befestigt, das Deckelgefäß in das
Laborgerät eingesetzt und mit einer Einteilung auf einen Bezugspunkt des Laborgerätes
ausgerichtet, die auf den Bezugspunkt ausgerichtete Einteilung des Deckelgefäßes vor
oder nach dem Einsetzen des Deckelgefäßes in das Laborgerät markiert und/oder das
Deckelgefäß mit einer bestimmten, vom Anwender für eine Vielzahl Behandlungen von
Proben in verschiedenen Deckelgefäßen ausgewählten Einteilung auf einen Bezugspunkt
des Laborgeräts ausgerichtet und die Probe in dem Deckelgefäß einer Behandlung durch
das Laborgerät unterzogen.
[0015] Gemäß dem weiteren erfindungsgemäßen Verfahren zum Markieren eines Deckelgefäßes
aus Kunststoff bei der Behandlung von Proben im Labor wird ein Deckelgefäß der zuvor
beschriebenen Art mit Probe befüllt, der Deckel am Gefäß lösbar befestigt, eine die
in das Deckelgefäß eingefüllte Probe repräsentierende Einteilung vor oder nach dem
Einfüllen der Probe in das Deckelgefäß markiert und/oder mindestens ein Behandlungsschritt
durchgeführt und eine den jeweiligen Behandlungsschritt repräsentierende Einteilung
vor, nach oder während des Behandlungsschrittes auf der Oberseite des Deckels markiert.
[0016] Erfindungsgemäß ist das Deckelgefäß auf der Oberseite des Deckelbodens mit einer
um die Mittelachse des Gefäßes umlaufenden Folge von Einteilungen versehen. Gemäß
einer Ausführungsart sind die Einteilungen Teilstriche einer Graduierung und/oder
Ziffern, Buchstaben, Symbole oder Kombinationen der vorgenannten Zeichen. Eine Ausführungsart
ist beispielsweise analog einem Ziffernblatt ausgebildet, entweder nur mit Teilstrichen,
nur mit Ziffern oder einer Kombination von Teilstrichen und Ziffern. Dadurch, dass
die Einteilungen bereits auf dem Deckel vorhanden ist, kann der Anwender durch einfaches
und schnelles Markieren einer Einteilung eine eindeutige Kennzeichnung der Probe in
dem Deckelgefäß vornehmen. Der Anwender kann dies nutzen, um die Ausrichtung des Deckelgefäßes
in einem Laborgerät und damit die Einwirkung des Laborgerätes auf die Probe zu kennzeichnen.
Ferner kann der Anwender durch Markieren einer Einteilung eine in das Deckelgefäß
eingefüllte Probe kennzeichnen. Schließlich kann der Anwender durch Markieren einer
Einteilung einen mit der Probe in dem Deckelgefäß durchgeführten Behandlungsschritt
kennzeichnen.
[0017] Der Anwender hat die Möglichkeit, das Deckelgefäß mit der eingefüllten Probe einfach
und schnell in beliebiger Ausrichtung in einem Laborgerät zu positionieren. Hierbei
kann es sich um eine Ausrichtung handeln, die der Anwender für die Durchführung weiterer
Behandlungsschritte bevorzugt, beispielsweise um durch Zentrifugieren ein Pellet aus
angereicherten Probenbestandteilen an einer bestimmten Position im Deckelgefäß zu
bilden, die dem Anwender das Entfernen des Überstandes erleichtert. Beispielsweise
kann der Anwender die "3 Uhr-Position" als Außenseite des Deckelgefäßes beim Zentrifugieren
nutzen, wenn diese für ihn die optimale Ausrichtung des Deckelgefäßes ist. Hierbei
wird das Deckelgefäß so ausgerichtet, dass die die "3 Uhr-Position" einnehmende Einteilung
in Richtung der Zentrifugalkraft nach außen gerichtet ist. Genauso gut kann ohne zusätzliche
Beschriftung jede andere Ausrichtung vorgenommen werden. Insbesondere wenn der Anwender
für die Behandlung einer Vielzahl von Proben in verschiedenen Deckelgefäßen stets
dieselbe bevorzugte Ausrichtung wählt, kann er auch auf die Markierung der für diese
Ausrichtung ausgewählte Einteilung verzichten. Ferner kann der Anwender das Deckelgefäß
im Laborgerät positionieren, ohne die Einteilung auszurichten, und die Ausrichtung
im Laborgerät dokumentieren. Hierfür kann der Anwender beispielsweise ein Foto von
der Oberseite des Deckelgefäßes oder der Deckelgefäße im Laborgerät machen oder die
Ausrichtung jedes Deckelgefäßes aufschreiben. Auch eine von ihm gewählte Ausrichtung
des Deckelgefäßes im Laborgerät kann der Anwender dokumentieren, z.B. auf eine der
zuvor beschriebenen Weisen. Ferner kann die Positionierung des Deckelgefäßes oder
der Deckelgefäße im Laborgerät automatisch mittels einer Kamera dokumentiert werden.
[0018] Die Erfindung ermöglicht eine einfachere und schnellere Kennzeichnung als die manuelle
Beschriftung oder die Anbringung von Klebeetiketten. Auch ist die Kennzeichnung eindeutiger,
da das Risiko von Probenverwechslungen infolge schlechter manueller Beschriftung vermieden
werden kann. Die Ausrichtung der Probe im Zentrifugenrotor kann ebenfalls einfacher,
schneller und eindeutiger erfolgen. Weitere Vorteile bestehen darin, dass eine Ausführung
als Ziffernblatt o. ä. vom Anwender intuitiv und ohne weitere Erklärung umgesetzt
werden kann. Die technische Umsetzung kann mit entsprechend angepassten Spritzgieß-Werkzeugen
ohne vergrößerten Herstellungsaufwand erfolgen.
[0019] Gemäß einer Ausführungsart der Erfindung ist die Einteilung eine um die Mittelachse
des Gefäßes umlaufende Folge von Teilstrichen einer Graduierung und/oder von Ziffern,
Buchstaben, Symbolen oder Kombinationen der vorgenannten Zeichen. Mittels der Teilstriche
und/oder Zeichen kann eine Ausrichtung des Gefäßes besonders gut markiert werden.
Teilstriche können auch zur Markierung der jeweils eingefüllten Probe verwendet werden,
insbesondere indem verschiedenen Proben verschiedene Positionen von Teilstrichen zugeordnet
werden. Die Positionen der Teilstriche können in Bezug auf eine bestimmte Bezugsposition
des Deckelgefäßes festgelegt werden, insbesondere in Bezug auf ein Scharnier zwischen
Deckel und Gefäß, eine Schnappverbindung zwischen Deckel und Gefäß oder eine zusätzliche
Markierung am Gefäß oder Deckel. Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Bezugsposition
eine bestimmte Einteilung, die sich von den anderen Einteilungen unterscheidet, beispielsweise
ein längerer Teilstrich oder eine größere Ziffer. Bevorzugt werden zum Markieren einer
eingefüllten Probe oder eines Behandlungsschrittes Ziffern, Buchstaben oder Symbole
verwendet.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Oberseite des Deckels an den Einteilungen
mittels Tinte oder Farbe oder Lack oder Laserstrahl markierbar ausgebildet. Hierfür
kann der Deckel des Gefäßes aus einem Kunststoff bestehen, eine Oberflächenbeschaffenheit
haben oder eine Beschichtung aufweisen, an dem oder der Tinte, Farbe oder Lack gut
anhaftet. Gemäß einer weiteren Ausführungsart hat der Deckel an den Einteilungen eine
größere Rauigkeit als in den übrigen Bereichen der Oberseite des Deckels. Die erhöhte
Rauigkeit an den Einteilungen ist vorteilhaft für eine dauerhafte Markierung mittels
Tinte, Farbe oder Lack.
[0021] Gemäß einer weiteren Ausführungsart sind die Einteilungen auf eine oder mehrere der
nachfolgenden Arten auf der Oberseite des Deckels ausgebildet: Vertiefungen in der
Oberseite des Deckels, Erhabenheiten auf der Oberseite des Deckels, ein Aufdruck auf
der Oberseite des Deckels, mindestens ein in den Deckel eingeclipter oder an den Deckel
angeclipter Clip, mindestens ein mit mindestens einer Steckstruktur des Deckels verbundenes
Steckelement, mehrere umknickbare oder abbrechbare Strukturelemente des Deckels. Vertiefungen
haben den Vorteil, dass sie glatte Oberflächen ermöglichen, an denen Laborhandschuhe
nicht aufgerissen werden. Ferner können in Vertiefungen Tinte, Farbe oder Lack geschützt
gegen unbeabsichtigtes Abwischen eingebracht werden, beispielsweise durch Nachziehen
von Vertiefungen mittels eines Faserschreibers. Erhabenheiten der Oberseite des Deckels
ermöglichen ein Markieren durch ganz oder teilweises Zerstören von Erhabenheiten,
beispielsweise durch Abkratzen oder Abschaben oder Entfernen mittels Laserstrahl.
Ferner können auch Erhabenheiten mit Tinte, Farbe oder Lack markiert werden. Ein Aufdruck
ist durch Abkratzen, Abrubbeln oder anderes Zerstören oder durch Durchstreichen, Unterstreichen,
Einkreisen oder andere Bearbeitung mittels eines Schreibwerkzeugs oder Laserstrahl
markierbar. Ein Clip kann zum Zwecke des Markierens in verschiedenen Positionen in
den Deckel eingeclipt oder an den Deckel angeclipt werden. Der Clip ist beispielsweise
eine Klemme oder eine Klammer, die an einen Rand des Deckels angeklemmt oder in eine
Öffnung des Deckels eingeklemmt werden kann. Das Steckelement ist beispielsweise ein
Stift oder eine Hülse, der oder die wahlweise in Stecköffnungen oder auf vorstehende
Steckzapfen an verschiedenen Positionen des Deckels einsteckbar oder aufsteckbar ist.
Dabei sind die Stecköffnungen oder Steckzapfen die Steckstrukturen des Deckels. Ferner
kann das Steckelement eine Scheibe mit einer Einteilung sein, die an einer bestimmten
oder in mehreren verschiedenen Positionen in eine Steckaufnahme des Deckels einklemmbar
ist. Ferner kann das Steckelement ein Ring mit einer Positionsmarke oder mit mehreren
Einteilungen sein, der in eine Ringnut an der Deckeloberseite in einer bestimmten
Position oder in verschiedenen Drehstellungen einsteckbar ist oder der an der Unterseite
mindestens einen Stift oder ein anderes Steckelement aufweist, mit dem er in eine
oder mehrere Stecköffnungen in einer bestimmten Position oder in verschiedenen Positionen
einsteckbar ist. Ferner kann die Einteilung durch mehrere Strukturelemente an der
Oberseite des Deckels gebildet sein, die von Hand oder z.B. mittels eines Schreibgerätes
umknickbar oder abbrechbar oder zerstörbar sind. Bei den Strukturelementen kann es
sich beispielsweise um Zapfen oder Plättchen (Fähnchen) handeln, die von dem Deckel
vertikal nach oben oder radial nach außen vorstehen. Ferner kann es sich bei den Strukturelementen
um Stege handeln, die sich quer über eine oder mehrere Nuten in der Oberseite des
Deckels erstrecken und z. B. mittels eines Schreibgerätes zerstörbar sind.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausführungsart sind die umknickbaren oder abbrechbaren oder
zerstörbaren Strukturen über eine Sollknickstelle oder Sollbruchstelle mit dem Deckel
verbunden. Bei der Sollknickstelle oder Sollbruchstelle handelt es sich um eine konstruktiv
vorgesehene Schwächung der Verbindungsstruktur, die das Umknicken oder Abbrechen des
Strukturelementes erleichtert.
[0023] Die Vertiefungen können in der Oberseite des Deckels beim Spritzgießen durch Erhabenheiten
der formgebenden Oberfläche des Spritzgießwerkzeugs geformt werden und/oder die Erhabenheiten
können auf der Oberseite des Deckels durch Vertiefungen in der formgebenden Oberfläche
des Spritzgießwerkzeugs geformt werden.
[0024] Gemäß einer weiteren Ausführungsart hat der Deckel einen von der Unterseite des Deckelbodens
vorstehenden Stopfen und/oder Kragen, mit dem der Deckel lösbar an dem röhrenförmigen
Gefäß befestigbar ist. Hierbei kann der Deckel insgesamt stopfenförmig und/oder kappenförmig
ausgebildet sein.
[0025] Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist das Deckelgefäß ein Klemmdeckelgefäß oder
ein Schraubdeckelgefäß. Bei der Ausführung als Klemmdeckelgefäß wird der Deckel durch
Festklemmen an dem Gefäß befestigt. Das Festklemmen kann durch reibschlüssige Verbindung
zwischen dem ersten Dichtbereich und dem zweiten Dichtbereich erfolgen. Bei der Ausführung
als Schraubdeckelgefäß haben Deckel und Gefäß einander entsprechende Gewinde, die
ein Verschrauben von Deckel und Gefäß ermöglichen.
[0026] Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist das Deckelgefäß ein Schnappdeckelgefäß. Hierbei
weisen der Deckel und das Gefäß Schnappelemente auf, die eine Schnappverbindung zwischen
Deckel und Gefäß ermöglichen.
[0027] Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist der Deckel über ein Scharnier mit dem Gefäß
verbunden. Bei einem Klemmdeckelgefäß oder Schnappdeckelgefäß kann das Scharnier einteilig
mit dem Deckel und dem Gefäß verbunden sein. Bei einem Schraubdeckelgefäß kann das
Scharnier mit dem Deckel oder mit dem Gefäß einteilig verbunden und über einen Ring
mit dem jeweils anderen Bauteil verbunden sein, um ein Aufschrauben des Deckels auf
das Gefäß zu ermöglichen.
[0028] Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist der erste Dichtbereich am Innenumfang des
Gefäßkörpers und der zweite Dichtbereich am Außenumfang des Stopfens angeordnet. Gemäß
einer weiteren Ausführungsart ist der erste Dichtbereich am oberen Rand des Gefäßkörpers
um die Gefäßöffnung herum und der zweite Dichtbereich an der Unterseite des Deckelbodens
angeordnet. Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist der erste Dichtbereich am Innenumfang
des Kragens und der zweite Dichtbereich am Außenumfang des Gefäßkörpers angeordnet.
[0029] Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Einrichtung zum lösbaren Befestigen des
Deckels am Gefäß bei abdichtender Anlage des ersten Dichtbereiches am zweiten Dichtbereich
eine reibschlüssige Verbindung zwischen den Dichtbereichen von Deckel und Gefäß und/oder
eine Schnappverbindung zwischen Deckel und Gefäß und/oder eine Schraubverbindung zwischen
Deckel und Gefäß.
[0030] Gemäß einer weiteren Ausführungsart sind die Ziffern, Buchstaben, Symbole oder Kombinationen
der vorgenannten Zeichen auf der Oberseite des Deckels in einer um die Mittelachse
des Gefäßes umlaufenden Folge an, auf oder zwischen den Teilstrichen der Graduierung
angeordnet. Hierdurch werden einfache, genaue und sinnfällige Markierungen für die
Ausrichtung des Deckelgefäßes im Laborgerät für eine eingefüllte Probe und für einen
Behandlungsschritt ermöglicht.
[0031] Gemäß einer weiteren Ausführungsart sind die Zeichen so ausgerichtet, dass sie aufrecht
stehen, wenn die Oberseite des Deckels vertikal ausgerichtet und das Scharnier oben
angeordnet ist, oder die Oberseite des Deckels in einer anderen definierten Ausrichtung
angeordnet ist. Hierdurch wird dem Anwender das Erfassen und Markieren der Zeichen
erleichtert.
[0032] Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Graduierung so ausgebildet, dass ein
Teilstrich auf die Mitte des Scharniers ausgerichtet ist oder zwei Teilstriche symmetrisch
auf beiden Seiten der Mittel des Scharniers angeordnet sind. Hierbei kann das Scharnier
als Bezugsposition für die verschiedenen Teilstriche genutzt werden.
[0033] Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist das Gefäß am Außenumfang mindestens eine
Markierung auf und ist der Deckel mit einer bestimmten Einteilung auf die Markierung
ausgerichtet am Gefäß lösbar und abdichtend befestigbar. Durch Ausrichten der Einteilung
auf die Markierung wird der Deckel in eine definierte Stellung bezüglich des Gefäßes
gebracht. Dies ist insbesondere vorteilhaft bei Schraubdeckelgefäßen, Klemmdeckelgefäßen
oder Schnappdeckelgefäßen, die in verschiedenen Positionen geschlossen werden können,
um eine definierte Ausrichtung der Einteilung bezüglich des Gefäßes sicherzustellen,
in der die Einteilung für die Markierung genutzt werden kann.
[0034] Gemäß einer weiteren Ausführungsart sind die Einteilungen gleichmäßig um die Mittelachse
des Gefäßes herum verteilt, wobei vorzugsweise insgesamt vier Einteilungen, zehn Einteilungen
oder zwölf Einteilungen vorhanden sind.
[0035] Bei einer Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Deckel mit einer
bestimmten Einteilung auf eine Markierung des Gefäßes ausgerichtet und in diesem Zustand
das Deckelgefäß in das Laborgerät eingesetzt und mit einer Einteilung auf den Bezugspunkt
des Laborgerätes ausgerichtet. Hierdurch kann bei Deckelgefäßen, bei denen der Deckel
in verschiedenen Schließpositionen am Gefäß anbringbar ist, der Deckel in eine definierte
Ausrichtung zum Gefäß gebracht werden.
[0036] Gemäß einer weiteren Ausführungsart wird eine Einteilung markiert, indem in mindestens
eine Vertiefung an der Oberseite des Deckels Tinte oder Farbe oder Lack eingebracht
oder mittels Laserstrahl markiert wird und/oder mindestens eine Erhabenheit an der
Oberseite des Deckels ganz oder teilweise zerstört wird und/oder mindestens ein Aufdruck
an der Oberseite des Deckels mit Tinte oder Farbe oder Lack oder mittels Laserstrahl
markiert oder ganz oder teilweise zerstört wird und/oder ein abknickbares oder abtrennbares
Strukturelement abgeknickt oder abgetrennt wird.
[0037] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der anliegenden Zeichnungen von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1a-d
- ein Deckelgefäß mit Ziffern und Symbolen bei aufgeklapptem Deckel in Vorderansicht
(Fig. 1a), Ansicht von der linken Seite (Fig. 1b), Ansicht von der rechten Seite (Fig.
1c) und Draufsicht (Fig. 1d);
- Fig. 2a-g
- einen alternativen Deckel ausschließlich mit Ziffern für dasselbe Deckelgefäß in sämtlichen
Hauptansichten und in einer Perspektivansicht schräg von vorn und von der Seite;
- Fig. 3a-g
- einen alternativen Deckel mit Ziffern und Buchstaben für dasselbe Deckelgefäß in sämtlichen
Hauptansichten und in einer Perspektivansicht schräg von vorn und von der Seite;
- Fig. 4a-e
- ein zweites Deckelgefäß mit Teilstrichen einer Graduierung bei aufgeklapptem Deckel
in Vorderansicht (Fig. 4a), Ansicht von der linken Seite (Fig. 4b), Ansicht von der
rechten Seite (Fig. 4c), einem Schnitt entlang der Linie d-d von Fig. 4c (Fig. 4d)
und Draufsicht (Fig. 4e)
[0038] In der vorliegenden Anmeldung beziehen sich die Angaben "vertikal" und "horizontal",
"oben" und "unten", davon abgeleitete Angaben wie "Oberseite" und "Unterseite" auf
ein Deckelgefäß mit geschlossenem Deckel, bei dem die Achse des röhrenförmigen Gefäßkörpers
vertikal ausgerichtet ist und der Gefäßboden unterhalb des Deckelbodens angeordnet
ist.
[0039] Bei den Ausführungsbeispielen weist das Deckelgefäß ein Gefäß 1 mit einem röhrenförmigen
Gefäßkörper 2 auf, der unten einen Gefäßboden 3, oben eine Gefäßöffnung 4 und etwas
unterhalb der Gefäßöffnung 4 am Innenumfang einen streifenförmig umlaufenden ersten
Dichtbereich 5 aufweist.
[0040] Ferner umfasst das Deckelgefäß einen Deckel 6, der einen Deckelboden 7 und einen
von der Unterseite des Deckelbodens 7 vorstehenden, hohlen Stopfen 8 aufweist. Der
Stopfen 8 hat am Außenumfang einen umlaufenden Dichtwulst 9, der einen zweiten Dichtbereich
10 bildet.
[0041] Deckel 6 und Gefäß 1 sind an einem Rand einteilig über ein bandförmiges Scharnier
11 miteinander verbunden.
[0042] Auf der dem Scharnier 11 gegenüberliegenden Seite hat das Gefäß 1 ein erstes Schnappelement
12 und der Deckel 6 ein zweites Schnappelement 13 einer Schnappverbindung 14 zwischen
Deckel 6 und Gefäß 1. Wenn die ersten und zweiten Schnappelemente 12, 13 miteinander
verschnappt sind, befindet sich der erste Dichtbereich 5 in abdichtender Anlage am
zweiten Dichtbereich 10. Die Schnappverbindung 14 ist zugleich eine Einrichtung zum
lösbaren Befestigen 15 des Deckels 6 am Gefäß 1.
[0043] Auf der Oberseite des Deckels 6 ist jeweils eine umlaufende Folge von Einteilungen
16 angeordnet, die beispielsweise durch Vertiefungen ausgebildet ist. Die Einteilungen
16 umfassen Ziffern 17 von 1 bis 9 und drei verschiedene Symbole 18 (Quadrat, Kreis,
Dreieck), die jeweils so ausgerichtet sind, dass sie aufrecht stehen, wenn die Oberseite
des Deckels 6 vertikal ausgerichtet und das Scharnier 11 oben angeordnet ist.
[0044] Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 2 sind im einzigen Unterschied von Fig. 1 die
Einteilungen 16 ausschließlich als Ziffern 17 von 1 bis 12 ausgebildet.
[0045] Beim Ausführungsbeispiel von Fig. 3 sind die Einteilungen 16 als eine Folge von Ziffern
17 von 1 bis 9 und von Buchstaben 19 von A bis C ausgebildet.
[0046] Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 4 umfassen die Einteilungen 16 jeweils geradlinige
Teilstriche 20 einer Graduierung 21, die sich in radialer Richtung in Bezug auf die
Mittelachse des Gefäßes 1 erstrecken. Die Teilstriche 20 sind so angeordnet, dass
zwei Teilstriche 20 symmetrisch auf beiden Seiten der Mitte des Scharniers 11 angeordnet
sind. Ferner umfassen die Einteilungen 16 Ziffern 17 von 1 bis 9 und Symbole 18 (Quadrat,
Kreis, Dreieck), die jeweils zwischen zwei benachbarten Teilstrichen 20 angeordnet
sind, wie bei dem Zifferblatt einer Uhr.
[0047] Die Folge der Ziffern 17 beginnt mit der Ziffer 1 Scharnier 11 und wird im Uhrzeigersinn
fortgesetzt. Ebenfalls im Uhrzeigersinn sind die Symbole 18 um das Zentrum der Mittelachse
des Gefäßes 1 angeordnet, wobei sich das letzte Symbol 18 (Dreieck) in der 12 Uhr-Position
befindet.
[0048] Für die Ausrichtung auf einen Bezugspunkt in einem Laborgerät kann bei den verschiedenen
Ausführungsbeispielen eine der Einteilungen 16 verwendet werden. Bei den Ausführungsbeispielen
der Figur 1 bis 5 kann eine der Ziffern 17, bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 1
und 4 kann eines der Symbole 18, bei dem Ausführungsbeispiel von Figur 3 kann einer
der Buchstaben und bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 4 kann einer der Teilstriche
20 verwendet werden. Die eindeutige Anordnung jedes Teilstriches 20 zwischen benachbarten
Ziffern 17 bzw. Buchstaben 19 erleichtert die eindeutige Zuordnung des jeweiligen
Teilstriches 20. Zudem kann die jeweils für die Ausrichtung verwendete Einteilung
16 beispielsweise durch Nachziehen mittels eines Faserschreibers markiert werden.
Alternativ verwendet der Anwender bei der Behandlung verschiedener Proben in verschiedenen
Deckelgefäßen dieselben bestimmte ausgewählte Einteilung 16 für die Ausrichtung auf
den Bezugspunkt, ohne die ausgewählte Einteilung 16 zu markieren.
[0049] Insbesondere die Ziffern 17, Symbole 18 bzw. Buchstaben 19 können zum Markieren aufgenommener
Proben und/oder durchgeführter Behandlungsschritte verwendet werden. Bei dem Ausführungsbeispiel
von Fig. 2 kann eine bestimmte Ziffer 17 eine bestimmte Probe und/oder einen bestimmten
Behandlungsschritt kennzeichnen. Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 3 kann eine
bestimmte Ziffer 17 den Behandlungsschritt und ein bestimmter Buchstabe 19 die verwendete
Probe bezeichnen oder umgekehrt. Die jeweiligen Zeichen 22 (z.B. Ziffer 17, Buchstaben
19, Symbole 18 oder Kombinationen) können ebenfalls durch Nachziehen mittels eines
Faserschreibers markiert werden. Alternativ kann die Markierung eines Teilstriches
20 oder eines Zeichens 22 durch zumindest teilweises Zerstören erfolgen, insbesondere
wenn die Teilstriche 20 und die Zeichen 22 als Erhabenheiten auf der Oberseite des
Deckels 6 ausgebildet sind.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 1
- Gefäß
- 2
- Gefäßkörper
- 3
- Gefäßboden
- 4
- Gefäßöffnung
- 5
- erster Dichtbereich
- 6
- Deckel
- 7
- Deckelboden
- 8
- Stopfen
- 9
- Dichtwulst
- 10
- zweiter Dichtbereich
- 11
- Scharnier
- 12
- erstes Schnappelement
- 13
- zweites Schnappelement
- 14
- Schnappverbindung
- 15
- Befestigen
- 16
- Einteilungen
- 17
- Ziffern
- 18
- Symbol
- 19
- Buchstaben
- 20
- Teilstriche
- 21
- Graduierung
- 22
- Zeichen
1. Deckelgefäß aus Kunststoff für die Behandlung von Proben im Labor umfassend
• ein Gefäß (1), das einen röhrenförmigen Gefäßkörper (2), unten einen Gefäßboden
(3), oben eine Gefäßöffnung (4) und an oder nahe der Gefäßöffnung (4) einen umlaufenden
ersten Dichtbereich (5) aufweist,
• einen Deckel (6), der einen Deckelboden (7) und einen umlaufenden zweiten Dichtbereich
(10) zum Abdichten auf dem ersten Dichtbereich (5) aufweist,
• mindestens eine Einrichtung zum lösbaren Befestigen (15) des Deckels (6) am Gefäß
(1) bei abdichtender Anlage des ersten Dichtbereiches (5) am zweiten Dichtbereich
(10),
dadurch gekennzeichnet, dass
• der Deckel (6) auf der Oberseite eine um die Mittelachse des Gefäßes (1) umlaufende
Folge von Einteilungen (16) zum Markieren einer Ausrichtung des Deckelgefäßes in einem
Laborgerät zum Behandeln einer Probe in dem Deckelgefäß und/oder zum Markieren einer
eine in das Deckelgefäß eingefüllte Probe repräsentierenden Einteilung (16) und/oder
zum Markieren einer einen Behandlungsschritt einer Probe in dem Deckelgefäß repräsentierenden
Einteilung (16) aufweist.
2. Deckelgefäß nach Anspruch 1 bei dem die Einteilungen (16) eine um die Mittelachse
des Gefäßes (1) umlaufende Folge von Teilstrichen (20) einer Graduierung (21) und/oder
von Ziffern (17), Buchstaben (19), Symbolen (18) oder Kombinationen der vorgenannten
Zeichen (22) ist.
3. Deckelgefäß nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Oberseite des Deckels (6) an den Einteilungen
(16) mittels Tinte oder Farbe oder Lack oder Laserstrahl markierbar ausgebildet ist.
4. Deckelgefäß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die Einteilungen (16) auf eine
oder mehrere der nachfolgenden Arten auf der Oberseite des Deckels (6) ausgebildet
sind: Vertiefungen in der Oberseite des Deckels (6), Erhabenheiten auf der Oberseite
des Deckels (6), ein Aufdruck auf der Oberseite des Deckels (6), ein in den Deckel
(6) eingeclipter oder an den Deckel angeclipter Clip, mindestens ein mit mindestens
einer Steckstruktur des Deckels steckverbundenes Steckelement, mehrere umknickbare
oder abbrechbare Strukturelemente des Deckels.
5. Deckelgefäß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit mindestens einem der nachfolgenden
Merkmale:
• der Deckel (6) hat einen von der Unterseite des Deckelbodens (7) vorstehenden Stopfen
(8) und/oder Kragen, mit dem der Deckel (6) lösbar an dem röhrenförmigen Gefäß (1)
befestigbar ist,
• das Deckelgefäß ist ein Klemmdeckelgefäß oder ein Schraubdeckelgefäß,
• das Deckelgefäß ist ein Schnappdeckelgefäß,
• der Deckel ist über ein Scharnier (11) mit dem Gefäß verbunden,
• der erste Dichtbereich (5) ist am Innenumfang des Gefäßkörpers (2) und der zweite
Dichtbereich (10) ist am Außenumfang des Stopfens (8) angeordnet und/oder der erste
Dichtbereich (5) ist am oberen Rand des Gefäßkörpers (2) um die Gefäßöffnung (4) herum
und der zweite Dichtbereich (10) ist an der Unterseite des Deckelbodens (7) angeordnet
und/oder der erste Dichtbereich (5) ist am Innenumfang des Kragens und der zweite
Dichtbereich ist am Außenumfang des Gefäßkörpers (2) angeordnet,
• die Einrichtung zum lösbaren Befestigen (15) des Deckels (6) am Gefäß (1) bei abdichtender
Anlage des ersten Dichtbereiches (5) am zweiten Dichtbereich (10) ist eine reibschlüssige
Verbindung zwischen den Dichtbereichen von Deckel und Gefäß und/oder eine Schnappverbindung
(14) zwischen Deckel (6) und Gefäß (1) und/oder eine Schraubverbindung zwischen Deckel
(6) und Gefäß (1).
6. Deckelgefäß nach einem der Ansprüche 2 bis 5, bei dem die Ziffern (17), Buchstaben
(19), Symbole (18) oder Kombinationen der vorgenannten Zeichen (22) auf der Oberseite
des Deckels (6) in einer um die Mittelachse des Gefäßes (1) umlaufenden Folge an,
auf oder zwischen den Teilstrichen (20) der Graduierung (21) angeordnet sind.
7. Deckelgefäß nach einem der Ansprüche 2 bis 6, bei dem die Zeichen (22) so ausgerichtet
sind, dass sie aufrecht stehen, wenn die Oberseite des Deckels vertikal ausgerichtet
und das Scharnier (11) oben angeordnet ist oder die Oberseite des Deckels in einer
anderen definierten Ausrichtung angeordnet ist.
8. Deckelgefäß nach einem der Ansprüche 2 bis 7, bei dem die Graduierung (18) so ausgebildet
ist, dass ein Teilstrich (20) auf die Mitte des Scharniers (11) ausgerichtet ist oder
zwei Teilstriche (20) symmetrisch auf beiden Seiten der Mitte des Scharniers (11)
angeordnet sind.
9. Deckelgefäß nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem das Gefäß (1) am Außenumfang
mindestens eine Markierung aufweist und der Deckel (6) mit einer bestimmten Einteilung
(16) ausgerichtet auf die Markierung am Gefäß (1) lösbar und abdichtend befestigbar
ist.
10. Gefäß nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem die Einteilungen (16) gleichmäßig
um die Mittelachse des Gefäßes (1) herum verteilt sind, wobei vorzugsweise insgesamt
vier Einteilungen, zehn Einteilungen oder zwölf Einteilungen vorhanden sind.
11. Verfahren zum Markieren eines Deckelgefäßes aus Kunststoff bei der Behandlung von
Proben im Labor, bei dem ein Deckelgefäß gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 mit Probe
befüllt wird, der Deckel am Gefäß lösbar befestigt wird, das Deckelgefäß in das Laborgerät
eingesetzt und mit einer Einteilung auf einen Bezugspunkt des Laborgerätes ausgerichtet
wird, die auf den Bezugspunkt ausgerichtete Einteilung des Deckelgefäßes vor oder
nach dem Einsetzen des Deckelgefäßes in das Laborgerät markiert wird und/oder das
Deckelgefäß mit einer bestimmten, vom Anwender für die Behandlung einer Vielzahl Proben
in verschiedenen Deckelgefäßen ausgewählten Einteilung auf einen Bezugspunkt des Laborgerätes
ausgerichtet wird und die Probe in dem Deckelgefäß einer Behandlung durch das Laborgefäß
unterzogen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, bei dem der Deckel mit einer bestimmten Einteilung auf
eine Markierung des Gefäßes ausgerichtet wird und in diesem Zustand das Deckelgefäß
in das Laborgerät eingesetzt und mit einer Einteilung auf einen Bezugspunkt des Laborgerätes
ausgerichtet wird.
13. Verfahren zum Markieren eines Deckelgefäßes aus Kunststoff bei der Behandlung von
Proben im Labor, bei dem ein Deckelgefäß gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 mit Probe
befüllt wird, der Deckel am Gefäß lösbar befestigt wird, eine die in das Deckelgefäß
eingefüllte Probe repräsentierende Einteilung vor oder nach dem Einfüllen der Probe
in das Deckelgefäß markiert wird und/oder mindestens ein Behandlungsschritt durchgeführt
wird und eine den jeweiligen Behandlungsschritt repräsentierende Einteilung vor, nach
oder während des Behandlungsschrittes auf der Oberseite des Deckels markiert wird.
14. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12 in Kombination mit dem Verfahren gemäß Anspruch
13.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, bei dem eine Einteilung markiert wird,
indem mindestens eine Vertiefung an der Oberseite des Deckels ganz oder teilweise
Tinte oder Farbe oder Lack aufgefüllt wird und/oder mindestens eine Erhabenheit an
der Oberseite des Deckels ganz oder teilweise zerstört wird und/oder mindestens ein
Aufdruck an der Oberseite des Deckels mit Tinte oder Farbe oder Lack markiert oder
ganz oder teilweise zerstört wird.