[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachrüsten eines Gebäudes mit einer Aufzugsanlage
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie einen vorgefertigten, transportierbaren
Aufzugsturm zur Verwendung in einem solchen Verfahren. Demnach wird ein Gebäude nachgerüstet,
das eine Mehrzahl von Etagen aufweist. Diese verfügen über jeweils mindestens eine
Etagentüre, wobei die Etagentüren über ein gemeinsames Treppenhaus zugänglich sind.
Das Treppenhaus liegt innerhalb der Gebäudehülle und grenzt an eine Frontseite des
Gebäudes an, so dass derjenige Abschnitt der Gebäudehüllen-Frontseite, der mit der
Frontseite des Treppenhauses zusammenfällt, eine Treppenhausfassade ausbildet. Je
Etage des Gebäudes ist ein Hauptpodest für die Etagentüren im Treppenhaus vorgesehen.
Zwischen den Etagen befindet sich jeweils ein an der Treppenhausfassade angeordnetes
Zwischenpodest für eine zweiläufige Treppe, welche die Zwischenpodeste und die Hauptpodeste
untereinander verbindet.
[0002] Aufzugsanlagen zum Anbauen an ein Gebäude bzw. zum Nachrüsten eines Gebäudes kommen
in der Regel bei älteren Gebäuden zum Einsatz, bei denen noch nicht auf einen barrierefreien
Zugang geachtet wurde. Insbesondere ältere Wohngebäude mit einer Mehrzahl von Wohneinheiten,
die über mehrere Etagen verteilt sind, aber auch Verwaltungsgebäude und gewerblich
genutzte Gebäude sind oft in der eingangs genannten Bauweise gebaut worden; sie weisen
eine Mehrzahl von Etagen auf, die insbesondere in mehrere Wohneinheiten oder sonstige
abgeschlossenen Einheiten unterteilt sind und über entsprechende Etagentüren verfügen,
die über ein gemeinsames Treppenhaus zugänglich sind. Diese Bauweise integriert das
Treppenhaus an der Frontseite des Gebäudes, mit einer Eingangstüre auf Geländeniveau
und einer zweiläufigen Treppe, die über Zwischenpodeste und Hauptpodeste in jeder
Etage den Zugang zu allen Etagentüren ermöglicht.
[0003] Es liegt auf der Hand, dass Menschen mit Gehbehinderung in solchen Gebäuden kaum
eine Chance haben, aus eigener Kraft zu den Etagentüren zu gelangen. Auch der Transport
von schweren Gegenständen muss in der Regel über das Treppenhaus erfolgen und kann
deshalb oft nicht mit entsprechenden Hilfsmitteln erleichtert werden. Es ist daher
oft wünschenswert, ein solches mehrgeschossiges Gebäude mit einer Aufzugsanlage nachzurüsten,
insbesondere mit einer vorgefertigten Aufzugsanlage, wie sie beispielsweise aus der
EP 3 315 448 A2 des Anmelders bekannt geworden ist. Durch die Vorfertigung der Aufzugsanlage, die
im Wesentlichen vor Ort nur noch aufgestellt und angeschlossen werden muss, kann die
Bauzeit für das Nachrüsten auf ein für Bewohner bzw. Nutzer des Gebäudes erträgliches
Maß begrenzt werden, was oft ein maßgebliches Entscheidungskriterium für oder gegen
das Nachrüsten des Gebäudes mit einer Aufzugsanlage ist.
[0004] Aus der
DE 196 33 636 A1 ist ein Verfahren zum Nachrüsten eines Gebäudes mit einer modular vorgefertigten
Aufzugsanlage bekannt. Aus diesem Stand der Technik ist ersichtlich, dass ein Nachrüsten
des Gebäudes mit einer Aufzugsanlage ohne weitere Umbaumaßnahmen die Problematik eines
ungehinderten Zugangs für gehbehinderte Personen nur zum Teil löst. Denn wenn die
nachgerüstete Aufzugsanlage an der Frontseite des Gebäudes vor das Treppenhaus gestellt
und die Übergänge zwischen dem Aufzugsschacht und entsprechenden Gebäudeöffnungen
in der Treppenhausfassade hergestellt sind, gelangt eine Person, die aus der Aufzugskabine
heraustritt, jeweils nur auf ein Zwischenpodest des Treppenhauses, so dass für einen
Zugang zu den Etagentüren noch eine halbe Etage nach oben oder unten mittels eines
Treppenabschnitts der zweiläufigen Treppe überwunden werden muss.
[0005] Soll ein entsprechendes Gebäude durch Nachrüsten einer Aufzugsanlage weitgehend barrierefrei
modernisiert werden, ist es daher noch immer das Mittel der Wahl, das Treppenhaus
zu entkernen und mit einer Aufzugsanlage völlig neu aufzubauen. Da während der entsprechenden
Bauzeit ein Zugang zu den Etagentüren in der Regel nicht möglich ist, sieht man jedoch
oft von einem Nachrüsten eines entsprechenden Gebäudes mit einer Aufzugsanlage ab,
jedenfalls unter dem Gesichtspunkt einer möglichst weitgehenden Barrierefreiheit.
[0006] Alternativ wurde in der
DE 203 00 662 U1 ein Verfahren zum Nachrüsten eines Gebäudes mit einer Aufzugsanlage vorgeschlagen,
bei dem eine vorgefertigte Aufzugsanlage auf ein Fundament vor der Treppenhausfassade
gestellt wird. Zuvor wird die Frontseite des Gebäudes durch Entfernen der Treppenhausfassade
geöffnet und ein einteiliges oder mehrteiliges Gestell an die Treppenhausfassade angestellt,
wobei das Gestell pro Etage mit je einem, im Wesentlichen treppenhausbreiten Aufzugspodest
in Höhe des Hauptpodests des Treppenhauses ausgestattet ist. Bei diesem Gestell handelt
es sich um zusammenmontierte Außenpodestelemente, die jeweils geschosshoch als tischförmiges
Fertigelement mit einem plattenförmigen Außenpodest und mehreren tischbeinartigen
Stützen ausgebildet ist. Nach Öffnen der Frontseite des Gebäudes und Anbringen des
aus Außenpodestelementen bestehenden Gestells werden die Zwischenpodeste des Treppenhauses
entfernt und die zweiläufige Treppe abgebaut. Danach werden Stege in das Treppenhaus
eingebaut, die sich von den Hauptpodesten waagrecht bis zu den Aufzugspodesten erstrecken
und den Grundriss des Treppenhauses in Projektion nur zum Teil überdecken, um lichten
Raum für eine einläufige Treppe zu lassen, welche die Hauptpodeste und die Aufzugspodeste
verbindet. An das so vorbereitete, nunmehr mit einer einläufigen Treppe versehene
Treppenhaus wird sodann die vorgefertigte Aufzugsanlage angestellt, ausgerichtet und
an die Aufzugspodeste bzw. die Außenpodestelemente angeschlossen. Im Ergebnis erhält
man ein Treppenhaus, in dem die Türen der Aufzugsanlage über die Aufzugspodeste, die
Stege und die Hauptpodeste eben und damit barrierefrei mit den Etagentüren verbunden
sind.
[0007] Von diesem Stand der Technik geht die vorliegende Erfindung aus, wobei ihr die Aufgabe
zugrunde liegt, das eben beschriebene Verfahren kostengünstiger auszugestalten und
im Sinne einer möglichst hohen Nachhaltigkeit weiterzubilden, und einen vorgefertigten,
transportierbaren Aufzugsturm zur Verwendung in einem solchen Verfahren zur Verfügung
zu stellen.
[0008] Gelöst ist diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 6, sowie durch einen
vorgefertigten, transportierbaren Aufzugsturm mit den Merkmalen des Patentanspruchs
11. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Patentansprüchen
2 bis 5 sowie 7 bis 10 niedergelegt, eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Aufzugsturms findet sich im Patentanspruch 12.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich demnach vom Verfahren des zuletzt
genannten Standes der Technik hauptsächlich dadurch, dass die zweiläufige Treppe nicht
entfernt und vollständig durch eine neue, einläufige Treppe ersetzt wird, sondern
ein Umbau der zweiläufigen Treppe in eine einläufige Treppe erfolgt, d.h. die beiden
Teilabschnitte der zweiläufigen Treppe, die an ein und demselben Zwischenpodest angebracht
sind, werden gleich orientiert aneinandergesetzt (wofür einer der beiden Teilabschnitte
zuvor um 180 Winkelgrade um die Hochachse gedreht werden muss), um zusammen einen
Teilabschnitt einer einläufigen Treppe zu bilden, der ein Hauptpodest mit dem Aufzugspodest
einer darüber oder darunter liegenden Etage verbindet.
[0010] Erfindungsgemäß entfällt also das Entsorgen einer ausgebauten zweiläufigen Treppe
und das Herstellen einer neuen einläufigen Treppe, was nicht nur erhebliche Kosteneinsparungen
ermöglicht, sondern auch unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit große Vorteile
bietet. Darüber hinaus ergeben sich Zeitvorteile, weil in der Regel nur eine Hälfte
der zweiläufigen Treppe aus dem Treppenhaus ausgebaut (und gedreht sowie wieder eingebaut)
werden muss, während die andere Hälfte der zweiläufigen Treppe im Treppenhaus verankert
bleiben kann, um zusammen mit der gedrehten Hälfte der zweiläufigen Treppe die neue
einläufige Treppe zu bilden.
[0011] Welche Hälfte der zweiläufigen Treppe abgebaut wird, kann je nach den baulichen Voraussetzungen
variieren, wobei naturgemäß in allen Etagen die Treppenabschnitte derselben Treppenhälfte
abgebaut werden. Es bietet sich jedenfalls an, diejenige Hälfte der zweiläufigen Treppe
im Treppenhaus zu belassen, die die Haustüre im Erdgeschoss mit dem ersten Hauptpodest
verbindet. Denn die Treppenverbindung zwischen der Haustüre und dem ersten Hauptpodest
des Gebäudes muss ohnehin bestehen bleiben, um einen Fluchtweg ohne Aufzugsbenutzung
zu gewährleisten.
[0012] Die Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens müssen nicht zwingend in
der Reihenfolge abgearbeitet werden, in der sie im Patentanspruch 1 aufgelistet sind.
So kann beispielsweise das Gestell vor oder nach dem Öffnen der Frontseite des Gebäudes
an die Treppenhausfassade angestellt werden. Ebenso kann das Fundament für die vorgefertigte
Aufzugsanlage auch später angefertigt werden.
[0013] Nach einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens, wie sie im Anspruch 6 niedergelegt
ist, wird das Gestell gar nicht als solches an die Treppenhausfassade angestellt,
sondern es wird zusammen mit der Aufzugsanlage vorgefertigt und gemeinsam mit diesem
an die Baustelle angeliefert, und auch gemeinsam mit diesem auf das Fundament gestellt
und ausgerichtet, mithin also an die Treppenhausfassade angestellt. Vorzugsweise geschieht
dies in Form eines vorgefertigten, transportierbaren Aufzugsturms, wie er als weiterer
Aspekt der vorliegenden Erfindung im Patentanspruch 11 definiert ist.
[0014] Solch ein vorgefertigter, transportierbarer Aufzugsturm enthält eine Aufzugsanlage
mit einem Schacht, der eine Durchtrittsöffnung für jede anzufahrende Etage aufweist,
und mit einer in einer Längsrichtung des Schachtes verfahrbar im Schacht gelagerten
Kabine sowie deren Antrieb. Zusätzlich zur Aufzugsanlage enthält der Aufzugsturm das
Gestell, das pro Etage je ein Aufzugspodest vor der entsprechenden Durchtrittsöffnung
des Schachts aufweist, oder das mit Aufnahmen für solche Aufzugspodeste versehen ist.
[0015] Weitere Vorteile hinsichtlich Kosten und Nachhaltigkeit ergeben sich mit einer bevorzugten
Weiterbildung der Erfindung, bei welcher das Gestell ohne Aufzugspodeste, jedoch mit
Aufnahmen für die Aufzugspodeste in Höhe der Hauptpodeste vorgefertigt wird, so dass
die beim Umbau des Treppenhauses entfernten Zwischenpodeste in diese Aufnahmen des
Gestells eingesetzt und als Aufzugspodest weiterverwendet werden können.
[0016] Das Gestell wird vorzugsweise als Stahlkonstruktion gefertigt sowie weiter bevorzugt
im Metallbau mit Seitenwänden versehen, da es nach dem Anbringen der Aufzugsanlage
Teil des Treppenhauses wird. Dies ermöglicht, das Gestell, gegebenenfalls auch schon
mit Seitenwänden, vorzufertigen. Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung jedoch
auch möglich, das Gestell erst vor Ort herzustellen und an die Gegebenheiten anzupassen.
Ebenso kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein, das Gestell mit
Aufzugspodesten vorzufertigen, oder das Gestell mit Aufzugspodesten und bereits daran
angebrachten Stegen vorzufertigen, um den Vorfertigungsgrad möglichst hoch zu gestalten.
Wie erwähnt, wird das Gestell in einer Variante der vorliegenden Erfindung zusammen
mit der Aufzugsanlage vorgefertigt und zusammen mit dieser zur Baustelle transportiert
und an das geöffnete Treppenhaus angestellt.
[0017] Das Gestell, das vorzugsweise als Stahlkonstruktion mit vier Längsholmen und einer
Anzahl von Querholmen vorgefertigt ist sowie mit oder ohne Aufzugspodeste ausgestattet
ist, kann auch als Gerüst für das Öffnen der Frontseite verwendet werden. Hierzu werden
dann zweckmäßigerweise die für das Öffnen der Frontseite des Gebäudes benötigten Werkzeuge,
wie Betonsägen oder ähnliches, am Gestell geführt. Das Gestell kann also in bevorzugter
Weise als Hilfskonstruktion für einige erfindungsgemäße Verfahrensschritte verwendet
werden, was wiederum zur Kostendämpfung und Nachhaltigkeit beitragen kann.
[0018] Zwei Ausführungsbeispiele für die Anwendung der erfindungsgemäßen Verfahren bei einem
mehretagigen Gebäude der eingangs beschriebenen Art wird anhand der beigefügten Zeichnungen
näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Gebäude, das mit einer Aufzugsanlage nachgerüstet werden soll, vor Beginn des
erfindungsgemäßen Verfahrens;
- Figur 2
- das Gebäude aus Figur 1 mit bereits hergestelltem Fundament für die Aufzugsanlage,
beim Öffnen der Treppenhausfassade;
- Figur 3
- das Gebäude aus den vorangehenden Figuren, beim Umbau des Treppenhauses;
- Figur 4
- das Gebäude aus den vorangehenden Figuren, mit nachgerüsteter Aufzugsanlage;
- Figur 5
- ein erfindungsgemäß ausgestalteter, vorgefertigter und transportierbarer Aufzugsturm
zur Verwendung in einem zweiten Ausführungsbeispiel;
- Figur 6
- der Aufzugsturm aus Figur 5, nach dem Ansetzen an ein Gebäude 1;
- Figur 7
- eine Darstellung wie Figur 6, jedoch aus einem anderen Blickwinkel.
[0019] In den Figuren 1 bis 4 sind schematisch und unter Weglassung von nicht interessierenden,
aber eigentlich vorhandenen Gebäudeteilen verschiedene Verfahrensstadien bei der beispielhaften
Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens an einem Mehrfamilienhaus mit sechs
Stockwerken und einem Keller dargestellt.
[0020] Figur 1 zeigt die Ausgangslage: Ein Gebäude 1 mit einem Kellergeschoss 2 und sechs
Stockwerken 3, 3.1, 3.2 ... soll mit einer vorgefertigten Aufzugsanlage (vgl. Fig.
4) nachgerüstet werden. In jeder Etage 3, 3.1, 3.2 ... befinden sich Wohnungen, die
über Etagentüren 4, 4.1, 4.2... zugänglich sind. Ein Treppenhaus 5 mit je einem Hauptpodest
6, 6.1, 6.2... vor den Etagentüren 4, 4.1, 4.2... grenzt an eine Frontseite 7 des
Gebäudes an, wodurch in der Breite des Treppenhauses 5 ein Teil der Frontseite 7 des
Gebäudes 1 zu einer Treppenhausfassade 8 wird. In der Treppenhausfassade 8 sind vorliegend
Fenster 9 zur Beleuchtung des Treppenhauses 5 sowie eine Haustüre 10 angeordnet. Die
Haustüre 10 führt zu einer ebenerdigen Platte 11 vor dem Gebäude 1.
[0021] Im Inneren des Treppenhauses 5 führt die Haustüre 10 auf ein erstes Zwischenpodest
12, von dem aus das Hauptpodest 6 für die erste Etage 3, die das Erdgeschoss bildet,
über einen ersten Treppenabschnitt 13 einer zweiläufigen Treppe erreichbar ist. Ein
zweiter Treppenabschnitt 14 der zweiläufigen Treppe führt vom Zwischenpodest 12 in
das Kellergeschoss 2. In entsprechender Weise verbindet die zweiläufige Treppe des
Treppenhauses 5 mit ihrer ersten Treppenhälfte, die aus den ersten Treppenabschnitten
13.1, 13.2... besteht, und ihrer zweiten Treppenhälfte, die aus den zweiten Treppenabschnitten
14.1, 14.2... gebildet wird, die Hauptpodeste 6, 6.1, 6.2..., und zwar jeweils über
Zwischenpodeste 12, 12.1, 12.2... zwischen den Etagen. Die Zwischenpodeste 12, 12.1,
12.2... grenzen von innen an die Treppenhausfassade 8 an.
[0022] Anhand dieser Darstellung eines mit einer Aufzugsanlage nachzurüstenden, mehretagigen
Gebäudes in der Ausgangsposition gemäß Figur 1 ist das grundsätzliche Problem leicht
erkennbar, dass dann, wenn eine Aufzugsanlage von außen an die Treppenhausfassade
8 angestellt wird und die einzelnen Türöffnungen der Aufzugsanlage auf die Zwischenpodeste
12, 12.1, 12.2... führen, eine Barrierefreiheit des Treppenhauses 5 noch nicht gegeben
ist. Denn von jedem Zwischenpodest 12... muss entweder über einen ersten Treppenabschnitt
13... nach oben oder über einen zweiten Treppenabschnitt 14... der zweiläufigen Treppe
nach unten gestiegen werden, um eines der Hauptpodeste 6... und damit eine Etagentür
4... erreichen zu können.
[0023] Figur 2 zeigt eine erste Phase bei der erfindungsgemäßen Nachrüstung des Gebäudes
1 mit einer Aufzugsanlage. Zunächst wird anstelle der Platte 11 ein Fundament 15 vor
der Treppenhausfassade 8 hergestellt, um insbesondere die Aufzugsanlage (hier nicht
dargestellt) sicher gründen zu können. Gleichzeitig soll das Fundament 15 auch zum
Aufstellen eines Gestells 8 (s. Figur 3) dienen. Dieses Fundament 15 wird in bekannter
Art und Weise aus Beton gefertigt.
[0024] In der in Figur 2 dargestellten Phase wird auch die Frontseite 7 des Gebäudes 1 durch
Entfernen der Treppenhausfassade 8 geöffnet. Somit sind sämtliche Zwischenpodeste
12... von außen zugänglich.
[0025] Eine weitere Phase des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in Figur 3 dargestellt, wobei
hier der Abstraktionsgrad der Zeichnung erhöht wurde, um die Verfahrensschritte besser
zu verdeutlichen. Insbesondere ist ein Teil der Frontseite 7 des Gebäudes 1, der beim
Entfernen der Treppenhausfassade 8 nicht mit entfernt wurde, lediglich der besseren
Übersichtlichkeit wegen weggelassen worden.
[0026] Nach Fertigstellen des Fundaments 15 und Entfernen der Treppenhausfassade 8 wird
ein Gestell 16 aus miteinander verschweißten Stahlprofilen mit vier Längsholmen 26
und einer Mehrzahl von Querholmen 27 in eine dafür vorgesehene Ausnehmung im Fundament
15 gestellt. Gleichzeit erfolgt eine hier nicht näher dargestellte Verankerung des
Gestells 16 an der Fassade des Gebäudes 1, um eine feste Verbindung mit dem Gebäude
1 herzustellen.
[0027] Das Gestell 16 ist jeweils in Höhe der Hauptpodeste 6... mit zusätzlichen Stahlprofilen
versehen, die je Etage eine Aufnahme 17, 17.1, 17.2... für die aus dem Treppenhaus
5 zu entfernenden Zwischenpodeste 12, 12.1, 12.2... bilden. Wie symbolisch in Figur
3 dargestellt ist, werden die Zwischenpodeste 12... aus ihrer Verankerung im Treppenhaus
5 gelöst und in die Aufnahmen 17... gesetzt (und dort befestigt), wo sie als Aufzugspodeste
18, 18.1, 18.2... weiterverwendet werden. Es entfallen also sowohl eine Neuanfertigung
von Aufzugspodesten 18... als auch das Entsorgen der Zwischenpodeste 12...
[0028] Das Gestell 16 kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung allerdings auch schon vor
dem Öffnen der Frontseite 7 des Gebäudes 1 an das Gebäude angestellt werden und als
Hilfskonstruktion zum Entfernen der Treppenhausfassade 8 dienen.
[0029] Wie ebenfalls aus Figur 3 ersichtlich ist, werden die ersten und zweiten Treppenhälften
13, 13.1, 13.2..., 14, 14.1, 14.2... zu einer einläufigen Treppe zusammengesetzt,
indem die zweiten Treppenabschnitte 14, 14.1, 14.2... der zweiten Treppenhälfte jeweils
zusammen mit dem zugehörigen Zwischenpodest 12, 12.1..., oder nach Entfernen desselben,
aus dem Treppenhaus 5 herausgenommen, um 180 Winkelgrade um die Hochachse gedreht
und an die ersten Treppenabschnitte 13, 13.1, 13.2... der ersten Treppenhälfte angesetzt
werden, um diese mit den zu Aufzugspodesten 18... gewordenen Zwischenpodesten 12...
zu verbinden. Zweckmäßigerweise wird hierbei von oben nach unten gearbeitet, wobei
das oberste Hauptpodest 6.5 mit der zugehörigen ersten Treppenhälfte 13.5 in seinen
Verankerungen im Treppenhaus 5 verbleibt und damit denjenigen Teil der Grundrissfläche
des Treppenhauses 5 festlegt, in dem sich die einläufige Treppe befindet. Der andere
Teil der Grundrissfläche wird durch Entfernen, Drehen und Anbauen der zweiten Treppenabschnitte
14... an die ersten Treppenabschnitte 13... frei von Treppenstufen, so dass hier Stege
19, 19.1, 19.2... eingebaut werden können, die jeweils ein Hauptpodest 6... mit jeweils
einem Aufzugspodest 18... horizontal und eben, somit also barrierefrei verbinden.
[0030] Diese Situation ist in Figur 4 dargestellt. In dieser ist unmittelbar erkennbar,
dass das Treppenhaus 5 nun eine einläufige Treppe beinhaltet, wobei jeweils zusammengesetzte
erste und zweite Treppenabschnitte 13..., 14... die Treppenabschnitte der einläufigen
Treppe bilden, welche die unverändert gebliebenen Hauptpodeste 6... mit den Aufzugspodesten
18... einer jeweils darunter liegenden Etage 3... verbinden.
[0031] Wie in Figur 4 außerdem erkennbar ist, ist das Gestell 16 nun zu einem Teil des Treppenhauses
5 geworden, das somit über die ursprüngliche Treppenhausfassade 8 hinaus erweitert
worden ist. Hierzu wird das Gestell 16 mit Metallplatten 20 verkleidet, wobei auch
Fensteröffnungen 21 nicht vergessen worden sind.
[0032] Eine an sich aus der
EP 3 315 448 A2 bekannte, im Werk vorgefertigte und komplett angelieferte Aufzugsanlage 22, von der
im Wesentlichen nur der aus einer abgekanteten Metallplatte gefertigte Schacht 25
zu sehen ist, wurde in eine dafür vorgesehene Ausnehmung im Fundament 15 eingestellt,
auf dem Fundament 15 ausgerichtet und an das Gestell 16 angesetzt sowie abdichtend
mit diesem verbunden. Die Aufzugsanlage weist zum Treppenhaus 5 hin insgesamt fünf
Türöffnungen 23, 23.1, 23.2 ... auf, die in Höhe der Aufzugspodeste 18, 18.1, 18.2
... angeordnet sind und einen barrierefreien Zugang über die Stege 19... zu den Hauptpodesten
6... und damit zu den Etagentüren 4... gewährleisten. Lediglich die oberste Etage
3.5 konnte aus baulichen Gründen nicht barrierefrei angeschlossen werden.
[0033] Die Aufzugsanlage 22 überdeckt nur etwa die halbe Breite der Aufzugspodeste 18...
und damit des Gestells 16, so dass daneben zum einen die Fensteröffnungen 21 angebracht
werden können, zum anderen jedoch insbesondere auch Platz für eine nach oben auf Erdgeschosshöhe
versetzte Haustüre 10' verbleibt. Diese ist vom "Erdgeschoss"-Aufzugspodest 18 zu
erreichen und gewährleistet einen von der Aufzugsanlage 22 unabhängigen Zugang zum
Treppenhaus 5 von außen. Außerhalb des Gebäudes 1 wird die Haustüre 10' (hier nicht
sichtbar) über eine Außentreppe 31 zugänglich gemacht, während die Aufzugsanlage 22
nach außen mit einer (hier ebenfalls nicht sichtbaren) ebenerdigen Erdgeschoss-Türöffnung
30 versehen ist.
[0034] Anhand der Figuren 1 bis 4 wird nochmals beispielhaft verdeutlicht, welche Effizienz-,
Kosteneinsparungs- und Nachhaltigkeitsgewinne durch das erfindungsgemäße Verfahren
erzielbar sind. Das Nachrüsten eines Gebäudes, wie es beispielhaft in Figur 1 dargestellt
ist, mit einer Aufzugsanlage 22 mit gleichzeitigem Umbauen des Treppenhauses 5 in
eine barrierefreie Ausgestaltung, wie sie aus Figur 4 ersichtlich ist, kann somit
innerhalb weniger Tage und mit vergleichsweise sehr geringen Kosten durchgeführt werden.
[0035] An dieser Stelle soll nochmals darauf hingewiesen werden, dass anhand der Figuren
1 bis 4 lediglich ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Verfahren beschrieben
worden ist. Andere Ausgestaltungen, wie beispielsweise das Vorfertigen des Gestells
16 zusammen mit bereits fest installierten Aufzugspodesten 18 oder das Verwenden des
Gestells 16 als Gerüst für das Entfernen der Treppenhausfassade 8 und das Umbauen
des Treppenhauses 5 sowie auch das Vorfertigen des Fundamentes 15 und andere Varianten
sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich.
[0036] Es versteht sich schließlich auch, dass zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ein sorgfältiges initiales Vermessen des Treppenhauses 5 und seiner Teile sowie der
sonstigen baulichen Gegebenheiten, vorzugsweise unter Zuhilfenahme von 3D-Modellierungen,
unerlässlich ist, insbesondere wenn ein hoher Vorfertigungsgrad angestrebt wird.
[0037] In Figur 5 ist ein Ausführungsbeispiel für einen vorgefertigten, transportierbaren
Aufzugsturm 24 dargestellt, der nach einer Variante eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Nachrüsten eines Gebäudes mit einer Aufzugsanlage 22 verwendet wird. Dieser Aufzugsturm
24 enthält eine funktionsfähig vorbereitete Aufzugsanlage 22, deren Schacht 25 an
der nicht verkleideten, und in das Fundament 15 einzustellenden Unterfahrt der Aufzugsanlage
22 zu sehen ist; das Bodenniveau ist mit einer durchbrochenen Linie 28 angedeutet.
Der Aufzugsturm 24 enthält ferner das Gestell 16, das auch hier aus Längsholmen 26
und (hier nicht sichtbaren) Querholmen 27 besteht. Die Längsholme 26 sind wiederum
unterhalb des Bodenniveaus 28 sichtbar, und zwar in demjenigen Bereich, der in das
Fundament 15 eingestellt werden soll.
[0038] Die Kombination aus Aufzugsanlage 22 und Gestell 16 ist mit Metallplatten bzw. Seitenwänden
29 verkleidet. Auch die Haustüre 10', die einen Fluchtweg bzw. Zugang zum Treppenhaus
von außen gewährleistet, ist bereits Teil des vorgefertigten Aufzugsturms 24. Für
den barrierefreien Zugang ist die Aufzugsanlage 22 ebenerdig mit einer Erdgeschoss-Türöffnung
30 versehen, die sich nach außen öffnet und die barrierefreie "Haustüre" bildet.
[0039] Die Figuren 6 und 7 zeigen aus unterschiedlichen Perspektiven, wie der Aufzugsturm
24 aus Figur 5 vor das geöffnete und nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vorbereitete
(vgl. Figuren 1 bis 4) Treppenhaus des Gebäudes 1 angesetzt wird:
Nach dem Einsetzen des Aufzugsturms 24 in das Fundament 15 und dem Ansetzen des Aufzugsturms
24 an das Gebäude 1 müssen nur noch die (hier nicht sichtbaren) Aufzugspodeste 18
an die einläufigen Treppen und die Stege 19 angeschlossen werden - wobei die Aufzugspodeste
18 entweder beim Vorfertigen des Aufzugsturms 24 in das Gestell 16 eingesetzt wurden
- oder die ausgebauten Zwischenpodeste 12 als Aufzugspodeste 18 in das Gestell 16
eingesetzt werden - und der Aufzugsturm 24 aus Sicherheitsgründen am Gebäude 1 verankert
werden, um das Nachrüsten des Gebäudes mit einer Aufzugsanlage zu vollenden. Es bleibt
dann nur noch, die Haustüre 10' mit einer Außentreppe 31 zu versehen, um einen Zugang
zum Gebäude 1 ohne Benutzung der Aufzugsanlage 22 zu ermöglichen.
[0040] Durch die Vorfertigung des Aufzugsturms 24 ist das Treppenhaus 8 bereits um die Aufzugsanlage
22 und die Aufzugspodeste 18 im Gestell 16 erweitert, wobei die Seitenwände 29 die
neue Außenhülle des Gebäudes 1 bilden. Soweit keine entsprechenden Dichtungen vorgefertigt
sind, empfiehlt es sich, die Stoßstellen zwischen dem Aufzugsturm 24 und dem Gebäude
1 noch abzudichten, z.B. mit Dichtschaum.
[0041] Die in den Figuren 5 bis 7 dargestellte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
unter Verwendung des erfindungsgemäßen vorgefertigten, transportierbaren Aufzugsturms
24 ermöglicht gegenüber der ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens weitere
Zeit- und Effizienzvorteile. Denn das Gestell 16 und die Aufzugsanlage 22 werden weder
separat an die Baustelle transportiert noch separat mit einem Kran in das Fundament
15 eingehoben, sondern vielmehr mit einem einzigen Transport zur Baustelle gefahren
und mit nur einem Kranhub an das Gebäude 1 angesetzt. Das Gestell 16, das beispielsweise
an den Schacht 25 der Aufzugsanlage 22 angeflanscht werden kann, stabilisiert den
Schacht 25 zusätzlich, was die funktionsfähige Vorbereitung der Aufzugsanlage 22 im
Werk vereinfacht.
Bezugszeichenliste:
[0042]
- 1
- Gebäude
- 2
- Kellergeschoss
- 3
- Etage
- 4
- Etagentür
- 5
- Treppenhaus
- 6
- Hauptpodest
- 7
- Frontseite
- 8
- Treppenhausfassade
- 9
- Fenster
- 10
- Haustüre
- 11
- Platte
- 12
- Zwischenpodest
- 13
- Erster Treppenabschnitt
- 14
- Zweiter Treppenabschnitt
- 15
- Fundament
- 16
- Gestell
- 17
- Aufnahme
- 18
- Aufzugspodest
- 19
- Steg
- 20
- Metallplatte
- 21
- Fensteröffnung
- 22
- Aufzugsanlage
- 23
- Türöffnung
- 24
- Aufzugsturm
- 25
- Schacht
- 26
- Längsholme
- 27
- Querholme
- 28
- Bodenniveau
- 29
- Seitenwände
- 30
- Erdgeschoss-Türöffnung
- 31
- Außentreppe
1. Verfahren zum Nachrüsten eines Gebäudes (1) mit einer Aufzugsanlage (22), welches
Gebäude (1) eine Mehrzahl von Etagen (3, 3.1, 3.2...) mit jeweils mindestens einer
Etagentüre (4, 4.1, 4.2...) aufweist, die über ein gemeinsames Treppenhaus (5) zugänglich
sind, wobei das Treppenhaus (5) unter Ausbildung einer Treppenhausfassade (8) an einer
Frontseite (7) des Gebäudes (1) angrenzt und je Etage (3,...) ein Hauptpodest (6,
6.1, 6.2...) für die Etagentüren (4...) sowie zwischen den Etagen (3...) jeweils ein
an der Treppenhausfassade (8) angeordnetes Zwischenpodest (12, 12.1, 12.2...) für
eine zweiläufige Treppe aufweist,
umfassend die Verfahrensschritte:
- Anfertigen eines Fundaments (15) für eine vorgefertigte Aufzugsanlage (22) vor der
Treppenhausfassade (8),
- Öffnen der Frontseite (7) des Gebäudes (1) durch Entfernen der Treppenhausfassade
(8),
- Anstellen eines Gestells (16) an das geöffnete Treppenhaus (5), wobei das Gestell
(16) pro barrierefrei zu erschließender Etage (3...) mit je einem, im Wesentlichen
treppenhausbreiten Aufzugspodest (18, 18.1, 18.2...) in Höhe des jeweiligen Hauptpodests
(6...) ausgestattet ist oder wird,
- Entfernen der Zwischenpodeste (12...) und zumindest teilweises Abbauen der zweiläufigen
Treppe,
- Einbau von Stegen (19, 19.1, 19.2...) in das Treppenhaus (5), die sich von den Hauptpodesten
(6...) waagrecht bis zu den Aufzugspodesten (18...) erstrecken und in Projektion die
Grundfläche des Treppenhauses (5) nur zum Teil überdecken, um lichten Raum für eine
einläufige Treppe zu lassen,
- Verbinden der Hauptpodeste (6...) mit den Aufzugspodesten (18...) von übereinander
liegenden Etagen (3...) über eine einläufige Treppe,
- Aufstellen der vorgefertigten Aufzugsanlage (22) auf das Fundament (15),
- Ausrichten der Aufzugsanlage (22) auf dem Fundament (15) und Herstellen von Anschlüssen
zwischen der Aufzugsanlage (22) und den Aufzugspodesten (18...) und/oder dem Gestell
(16),
dadurch gekennzeichnet,
dass, beim Verfahrensschritt des Entfernens der Zwischenpodeste (12...) und zumindest
teilweisen Abbauens der zweiläufigen Treppe, erste Treppenabschnitte (13, 13.1, 13.2...)
einer ersten Hälfte der zweiläufigen Treppe, die jeweils ein Hauptpodest (6...) mit
dem abzubauenden Zwischenpodest (12...) verbinden, im Treppenhaus (5) verbleiben und
zweite Treppenabschnitte (14, 14.1, 14.2...) der anderen Hälfte der zweiläufigen Treppe
ausgebaut und, um 180 Winkelgrade um die Hochachse gedreht, an die jeweiligen ersten
Treppenabschnitte (13...) angesetzt werden, um zusammen mit diesen die Treppenabschnitte
einer einläufige Treppe zu bilden, die die Hauptpodeste (6...) mit den Aufzugspodesten
(18...) von darüber oder darunter liegenden Etagen (3...) verbinden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gestell (16) als Gerüst für das Öffnen der Frontseite (7) verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass Werkzeuge für das Öffnen der Frontseite (7) des Gebäudes (1) am Gestell (16) geführt
und/oder gehalten werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gestell (16) mit Aufzugspodesten (18...) vorgefertigt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gestell (16) mit Aufzugspodesten (18...) und daran angebrachten Stegen (19...)
vorgefertigt wird.
6. Verfahren zum Nachrüsten eines Gebäudes (1) mit einer Aufzugsanlage (22), welches
Gebäude (1) eine Mehrzahl von Etagen (3, 3.1, 3.2...) mit jeweils mindestens einer
Etagentüre (4, 4.1, 4.2...) aufweist, die über ein gemeinsames Treppenhaus (5) zugänglich
sind, wobei das Treppenhaus (5) unter Ausbildung einer Treppenhausfassade (8) an einer
Frontseite (7) des Gebäudes (1) angrenzt und je Etage (3,...) ein Hauptpodest (6,
6.1, 6.2...) für die Etagentüren (4...) sowie zwischen den Etagen (3...) jeweils ein
an der Treppenhausfassade (8) angeordnetes Zwischenpodest (12, 12.1, 12.2...) für
eine zweiläufige Treppe aufweist,
umfassend die Verfahrensschritte:
- Anfertigen eines Fundaments (15) für eine vorgefertigte Aufzugsanlage (22) vor der
Treppenhausfassade (8),
- Öffnen der Frontseite (7) des Gebäudes (1) durch Entfernen der Treppenhausfassade
(8),
- Entfernen der Zwischenpodeste (12...) und zumindest teilweises Abbauen der zweiläufigen
Treppe,
- Einbau von Stegen (19, 19.1, 19.2...) in das Treppenhaus (5), die sich von den Hauptpodesten
(6...) waagrecht bis zu noch jeweils in gleicher Höhe einzubauenden, im Wesentlichen
treppenhausbreiten Aufzugspodesten (18, 18.1, 18.2...) erstrecken und in Projektion
die Grundfläche des Treppenhauses (5) nur zum Teil überdecken, um lichten Raum für
eine einläufige Treppe zu lassen,
- Vorbereiten einer Verbindung der Hauptpodeste (6...) mit den noch einzubauenden
Aufzugspodesten (18...) von übereinander liegenden Etagen (3...) über eine einläufige
Treppe,
- Aufstellen der vorgefertigten Aufzugsanlage (22) auf das Fundament (15), und
- Ausrichten der Aufzugsanlage (22) auf dem Fundament (15),
dadurch gekennzeichnet,
- dass, beim Verfahrensschritt des Entfernens der Zwischenpodeste (12...) und zumindest
teilweisen Abbauens der zweiläufigen Treppe, erste Treppenabschnitte (13, 13.1, 13.2...)
einer ersten Hälfte der zweiläufigen Treppe, die jeweils ein Hauptpodest (6...) mit
dem abzubauenden Zwischenpodest (12...) verbinden, im Treppenhaus (5) verbleiben und
zweite Treppenabschnitte (14, 14.1, 14.2...) der anderen Hälfte der zweiläufigen Treppe
ausgebaut und, um 180 Winkelgrade um die Hochachse gedreht, an die jeweiligen ersten
Treppenabschnitte (13...) angesetzt werden, um zusammen mit diesen die Treppenabschnitte
einer einläufige Treppe zu bilden, die die Hauptpodeste (6...) mit den Aufzugspodesten
(18...) von darüber oder darunter liegenden Etagen (3...) verbinden,
- dass die Aufzugsanlage zusammen mit einem Gestell (16) vorgefertigt und gemeinsam mit
diesem auf das Fundament gestellt und ausgerichtet wird, wobei das Gestell (16) pro
barrierefrei zu erschließender Etage (3...) mit je einem Aufzugspodest (18...) in
Höhe des jeweiligen Hauptpodests (6...) ausgestattet ist oder wird,
- und dass die Aufzugspodeste (18...) an die einläufigen Treppen und die Stege (19) angeschlossen
werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gestell (16) ohne Aufzugspodeste (18...), jedoch mit Aufnahmen (17, 17.1, 17.2...)
für die Aufzugspodeste (18...) jeweils in Höhe der Hauptpodeste (6...) vorgefertigt
wird, und dass die entfernten Zwischenpodeste (12...) jeweils als Aufzugspodest (18...)
in die Aufnahmen (17...) des Gestells (16) eingesetzt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gestell (16) als Stahlkonstruktion mit mindestens vier Längsholmen (26) und einer
Anzahl von Querholmen (27) gefertigt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gestell (16) in Metallbau mit Seitenwänden (29) versehen wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zusammen mit dem Gestell (16) vorgefertigte Aufzugsanlage (22) als das Treppenhaus
(5) erweiternder Aufzugsturm (24) an das geöffnete Treppenhaus (5) angestellt wird.
11. Vorgefertigter, transportierbarer Aufzugsturm (24) zur Verwendung in einem Verfahren
nach Anspruch 10, enthaltend eine Aufzugsanlage (22) mit einem Schacht (25), der eine
Durchtrittsöffnung für jede anzufahrende Etage (3, 3.1, 3.2...) aufweist, und mit
einer in einer Längsrichtung des Schachtes verfahrbar im Schacht gelagerten Kabine
und deren Antrieb, sowie ein Gestell (16), das pro Etage (3...) je ein Aufzugspodest
(18, 18.1, 18.2...) vor der entsprechenden Durchtrittsöffnung des Schachts aufweist,
oder das mit Aufnahmen (17, 17.1, 17.2...) für solche Aufzugspodeste (18...) versehen
ist.
12. Vorgefertigter, transportierbarer Aufzugsturm (24) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gestell (16) eine Stahlkonstruktion mit mindestens vier Längsholmen (26) und
einer Anzahl von Querholmen (27) ist.