[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Presswerkzeug, das dazu ausgelegt ist, in
einem Zustand, in dem dieses in einer Pressvorrichtung montiert ist, einen losen Verseilverband
eines Kabels radial zu verdichten und diesem eine vorbestimmte äußere Soll-Form zu
verleihen, umfassend zwei zusammenwirkende Presselemente, die dazu ausgelegt sind,
in einer vorbestimmten Bewegungsrichtung zwischen einer Pressstellung und einer zurückgezogenen
Stellung aufeinander zu und voneinander weg bewegt zu werden, wobei die zueinander
weisenden Seiten der Presselemente Pressflächen bilden, zwischen denen in der zurückgezogenen
Stellung ein zu verdichtender Verseilverband eingelegt werden kann und die in der
Pressstellung gemeinsam eine Negativform der Soll-Form bilden.
[0002] Da ein Verseilverband nach dem Ablängen von der Kabeltrommel meist lose ist, ist
es schwierig, diesen in eine Kabelpresshülse einzuführen. Um dies zu ermöglichen,
wird normalerweise eine Verdichtung des Verseilverbands unter Verwendung eines Presswerkzeugs
durchgeführt, bei welcher der Verseilverband plastisch verformt wird. Das Verdichten
des Verseilverbands zielt zum einen darauf ab, dem Verseilverband die gewünschte Soll-Form
zu verleihen. Zum anderen soll möglichst wenig Luftzwischenraum zwischen den einzelnen
Drähten des Verseilverbands verbleiben.
[0003] Figur 1 zeigt eine bekannte Pressvorrichtung 1 mit einem Hydraulikzylinder 2, der
über eine Hydraulikölzuleitung 3 mit Druck beaufschlagt werden kann, und zwei zusammenwirkenden
Presselementen 4 und 5, die an ihren zueinander weisenden Seiten Pressflächen 6 und
7 aufweisen, die gemeinsam eine Negativform der Soll-Form bilden, der dem losen Ende
eines Verseilverbandes verliehen werden soll. Die beiden Presselemente 4 und 5 sind
in einer U-förmigen Führung 8 positioniert und können in einer vorbestimmten Bewegungsrichtung
9 zwischen einer Pressstellung und einer zurückgezogenen Stellung aufeinander zu und
voneinander weg bewegt werden, wobei Figur 1 die zurückgezogene Stellung zeigt. Das
erste Presselement 4 ist vorliegend ortsfest unter Verwendung eines Haltebolzens 10
im Bereich des freien Endes der Führung 8 fixiert. Das andere Presselement 5 kann
aus der dargestellten zurückgezogenen Stellung in Richtung des ersten Presselementes
bewegt werden, wobei die Bewegung durch eine Verschiebung des nicht näher dargestellten
Kolbens des Hydraulikzylinders 2 bewirkt wird.
[0004] Zum Verdichten eines Verseilverbandes unter Verwendung der in Figur 1 dargestellten
Pressvorrichtung 1 wird dieser zwischen den beiden Presselementen 4 und 5 positioniert,
wenn sich diese in ihrer zurückgezogenen Stellung befinden, vorliegend insbesondere
derart, dass der Verseilverband an der Pressfläche 6 des ersten Presselementes 4 anliegt.
Daraufhin wird der Hydraulikzylinder 2 betätigt, um das zweite Presselement 5 in Richtung
des ersten Presselementes 4 zu bewegen. Dabei wird ein die Pressfläche 6 definierender
vorstehender Bereich 11 des ersten Presselementes 4 formschlüssig in einer die Pressfläche
7 des zweiten Presselementes 5 definierenden Vertiefung 12 des zweiten Presselementes
5 aufgenommen, woraufhin die Verdichtung des Verseilverbandes stattfindet, sobald
die Pressflächen 6 und 7 in Kontakt mit dem Verseilverband kommen. Nach erfolgter
Verdichtung werden die beiden Presselemente 4 und 5 wieder auseinander bewegt und
in ihre zurückgezogene Stellung überführt, woraufhin der verdichtete Verseilverband
aus dem Presswerkzeug 1 entnommen werden kann.
[0005] Ein Problem bezogen auf das in Figur 1 gezeigte, die beiden Presselemente 4 und 5
aufweisende Presswerkzeug besteht zum einen darin, dass Teilbereiche der Pressflächen
6 und 7 insbesondere im Bereich ihrer Längskanten 13 ausbrechen können, wenn der Druck
mehrerer loser Einzeldrähte des Verseilverbandes, die sich zwischen den Pressflächen
6 und 7 der Presselemente 4 und 5 befinden, zu groß wird. Dadurch ist es möglich,
dass abgebrochene Teilstücke der Presselemente 4 und 5 in den Verseilverband gequetscht
werden. Dies kann eine unsaubere Verdichtung zur Folge haben, die weiterführende Probleme
erzeugen kann. Ein sich häufig einstellendes Verschleißbild zeigt Figur 2. Anhand
Figur 2 ist zu erkennen, dass insbesondere die Pressfläche 6 des ersten Presselementes
entlang der Längskanten 13 stark zum Verschleiß neigt.
[0006] Ein weiteres Problem besteht darin, dass von dem Verseilverband abstehende Einzeldrähte
von den Längskanten 13 der Pressfläche 6 des ersten Presselementes 4 gequetscht und
abgeschert werden. Dadurch wird der Querschnitt des Verseilverbands verringert, was
später zu elektrischen Problemen im Hinblick auf die Stromtragfähigkeit führen kann.
[0007] Noch ein weiteres Problem kommt dann zum Tragen, wenn Verseilverbände mit größeren
Querschnitten verdichtet werden sollen, da dann die Presskraft nicht ausreicht, um
die gewünschte Verdichtung in einem einzelnen Arbeitsgang zu realisieren. Entsprechend
werden mehrere Verdichtungsarbeitsgänge nacheinander durchgeführt, bei denen verschiedene
Presswerkzeuge eingesetzt werden, die den Querschnitt nach und nach bis zum Erreichen
der Soll-Form verkleinern.
[0008] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein verbessertes Presswerkzeug bereitzustellen, dass die zuvor beschriebenen Probleme
zumindest teilweise behebt.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe schafft die vorliegende Erfindung ein Presswerkzeug der
eingangs genannten Art, das dadurch gekennzeichnet ist, dass jedes Presselement entlang
einander gegenüberliegenden, die Pressfläche begrenzenden Längskanten eine Mehrzahl
von Führungszähnen aufweist, deren zueinander weisenden Zahnflanken Zahnzwischenräume
bilden, wobei die Führungszähne des ersten Presselementes und die Führungszähne des
zweiten Presselementes derart ausgebildet und positioniert sind, dass die Führungszähne
des einen Presselementes beim Überführen der Presselemente aus der zurückgezogenen
Stellung in die Pressstellung nach Art einer Verzahnung in die Zahnzwischenräume des
anderen Presselementes greifen und umgekehrt.
[0010] Die erfindungsgemäß an den Presselementen vorgesehenen Führungszähne sorgen zum einen
dafür, dass sich die Presselemente während des Überführens aus der zurückgezogenen
Stellung in die Pressstellung stets optimal zueinander ausrichten, wodurch gewährleistet
ist, dass sich die Presselemente gegenseitig nicht beschädigen können. Zum anderen
verhindern die Führungszähne, dass lose Einzeldrähte des Verseilverbands derart vorstehen
können, dass sie sich negativ auf das Arbeitsergebnis oder auf die Lebensdauer der
Presselemente auswirken können. Auf diese Weise wird eine sehr hohe Lebensdauer des
Presswerkzeugs bzw. seiner Presselemente erzielt.
[0011] Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind die Zahnflanken jedes Führungszahns
in Richtung des freien Endes des Führungszahns zueinander geneigt, wodurch Einführschrägen
gebildet werden, die ein ordnungsgemäßes und verschleißfreies Einführen der Führungszähne
in die zugeordneten Zahnzwischenräume gewährleisten.
[0012] Bevorzugt sind diejenigen Führungszähne, die entlang einer die Pressfläche begrenzenden
Längskante eines Presselementes angeordnet sind, radial gegenüber von Zahnzwischenräumen
positioniert, die zwischen den entlang der anderen diese Pressfläche begrenzenden
Längskante angeordneten Führungszähnen definiert sind. Auf diese Weise wird ein sehr
homogener Eingriff der Führungszähne in die zugeordneten Zahnzwischenräume erzielt.
[0013] Eine solche Positionierung der Führungszähne und Zahnzwischenräume ermöglicht es
auch, den Aufbau der beiden Presselemente identisch auszuführen, wodurch die Herstellung
und auch die Bevorratung der Presselemente deutlich günstiger gestaltet werden kann.
Derart identisch aufgebaute, bezogen auf die Führungszähne und Zahnzwischenräume punktsymmetrisch
zur Längsachse ausgebildete Presselemente werden dann in einem um 180° um die Längsachse
versetzt gedrehten Zustand in einer Pressvorrichtung montiert.
[0014] Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weisen die jeweiligen Führungszähne
eines Presselementes in die jeweilige Pressfläche mündende Druckflächen auf, wobei
sich der radiale Abstand zwischen Druckflächen von an gegenüberliegenden Längskanten
einer Pressfläche angeordneten Führungszähnen in Richtung der Pressfläche stetig verringert.
Diese Druckflächen dienen zum einen dazu, während der Überführung der Presselemente
aus der zurückgezogenen Stellung in die Pressstellung von einem zu verdichtenden Verseilverband
abstehende Einzeldrähte mitzunehmen und zurück in den Verseilverband zu führen. Darüber
hinaus üben die Pressflächen während des Verdichtungsvorgangs radiale Presskräfte
auf den Verseilverband aus, wodurch eine sehr gleichmäßige Verpressung erzielt wird,
die auch eine deutlich gleichmäßigere und höhere Verdichtung nach sich zieht. Entsprechend
ist es möglich, auch die Verpressung eines Verseilverbands mit größerem Querschnitt
in einem einzelnen Arbeitsgang durchzuführen, wofür zuvor mehrere Arbeitsgänge erforderlich
waren. Dank der höheren Verdichtung wird auch die Federwirkung des Verseilverbands
während der Durchführung einer sich anschließenden Verpressung des Verseilverbands
mit einer Kabelpresshülse deutlich reduziert, was dazu führt, dass Kabelpresshülsen
mit einem Nenn-Durchmesser verwendet werden können, der dem Nenn-Durchmesser des Verseilverbands
entspricht. Bislang mussten Kabelpresshülsen mit größerem Durchmesser verwendet werden,
was in der Produktion Verwirrung stiften kann, da die Nenn-Durchmesser von Verseilverband
und Kabelpresshülse nicht übereinstimmten.
[0015] Bevorzugt ist zumindest ein Presselement mit einer Durchgangsbohrung versehen, die
dazu vorgesehen ist, das Presswerkzeug in einer Pressvorrichtung aufzunehmen, beispielsweise
unter Verwendung eines Befestigungsbolzens, wie es zuvor in Bezug auf den Stand der
Technik beschrieben wurde.
[0016] Die Presselemente können eine zylindrische Grundform aufweisen, die an zwei gegenüberliegenden
Längsseiten parallel zueinander angeordnete ebene Flächen aufweist. Dies führt zu
einem einfachen Aufbau der Presselemente.
[0017] Die Presselemente sind vorteilhaft aus Metall hergestellt, insbesondere aus Hartmetall.
[0018] Die vorbestimmte Soll-Form ist vorteilhaft eine zylindrische Form mit einem vorgegebenen
Durchmesser.
[0019] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden
Beschreibung eines Presswerkzeugs gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung deutlich. Darin ist
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung einer beispielhaften bekannten Pressvorrichtung,
in die ein bekanntes Presswerkzeug eingesetzt ist;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht des in Figur 1 gezeigten, aus zwei Presselementen bestehenden
Presswerkzeugs;
- Figur 3
- eine perspektivische Seitenansicht eines aus zwei Presselementen bestehenden Presswerkzeugs
gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Figur 4
- eine perspektivische Draufsicht des in Figur 3 dargestellten Presswerkzeugs;
- Figur 5
- eine erste Seitenansicht des in Figur 3 dargestellten Presselementes, dessen Presselemente
sich in einer zurückgezogenen Stellung befinden;
- Figur 6
- eine zweite Seitenansicht der in Figur 5 dargestellten Anordnung, die gegenüber der
Ansicht in Figur 5 um 90° gedreht ist;
- Figur 7
- eine erste Seitenansicht des in Figur 3 dargestellten Presselementes, dessen Presselemente
sich in einer Pressstellung befinden;
- Figur 8
- eine zweite Seitenansicht der in Figur 7 dargestellten Anordnung, die gegenüber der
Ansicht in Figur 7 um 90° gedreht ist;
- Figur 9
- eine Ansicht der in Figur 1 dargestellten Pressvorrichtung, in die das in den Figuren
3 bis 8 dargestellte Presswerkzeug eingesetzt ist, wobei sich die Presselemente des
Presswerkzeugs in der zurückgezogenen Stellung befinden; und
- Figur 10
- eine Ansicht der in Figur 9 dargestellten Anordnung, die einen Zustand zeigt, in dem
ein Kabelleiterverseilverband zwischen den beiden Presselementen eingesetzt wurde
und die Presselemente in die Pressstellung überführt wurden.
[0020] Gleiche Bezugsziffern beziehen sich nachfolgend auf gleichartig ausgebildete Bauteile
bzw. Bauteilbereiche.
[0021] Die Figuren 3 bis 8 zeigen ein Presswerkzeug 20 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, das dazu ausgelegt ist, in einem Zustand, in dem dieses in einer Pressvorrichtung
1 montiert ist, einen losen Verseilverband 21 am freien Ende eines Kabels 22 radial
zu verdichten und diesem eine vorbestimmte längliche äußere Soll-Form zu verleihen,
wie es in den Figuren 9 und 10 gezeigt ist und nachfolgend noch näher beschrieben
wird.
[0022] Das Presswerkzeug 20 besteht aus zwei Presselementen 23 und 24, die vorliegend einen
identischen Aufbau aufweisen. Die beiden Presselemente 23 und 24 sind dazu ausgelegt,
in einer vorbestimmten Bewegungsrichtung 9 zwischen einer in den Figuren 5 und 6 gezeigten
zurückgezogenen Stellung und einer in den Figuren 7 und 8 gezeigten Pressstellung
aufeinander zu und voneinander weg bewegt zu werden, um einen zur Verdichtung eines
Verseilverbands 21 erforderlichen Pressdruck auf einen zwischen den Presselementen
23 und 24 positionierten Verseilverband 21 auszuüben. Die Presselemente 23 und 24
haben bei der dargestellten Variante eine im Wesentlichen zylindrische Grundform,
die an zwei gegenüberliegenden Längsseiten des Zylindermantels mit parallel zueinander
angeordneten ebenen Flächen 25 versehen ist, und sind aus Metall hergestellt, insbesondere
aus Hartmetall. Die zueinander weisenden Stirnseiten der Presselemente 23 und 24 bilden
Pressflächen 26 und 27, die in der besagten Pressstellung gemeinsam eine Negativform
der dem Verseilverband 21 zu verleihenden Soll-Form bilden. Bei der Soll-Form handelt
es sich vorliegend um eine zylindrische Form mit vorbestimmten Durchmesser d, so dass
die Pressflächen 27 und 28 jeweils die Negativform eines entsprechenden Halbzylinders
bilden. Jede Pressfläche 26, 27 wird seitlich durch zwei Längskanten 28 begrenzt.
Entlang dieser beiden gegenüberliegenden Längskanten 28 ist jedes Presselement 23,
24 mit einer Mehrzahl von Führungszähnen 29 versehen, deren zueinander weisenden Zahnflanken
30 Zahnzwischenräume 31 bilden, wobei die Führungszähne 29 des ersten Presselementes
23 und die Führungszähne 29 des zweiten Presselementes 24 derart ausgebildet und positioniert
sind, dass die Führungszähne 29 des einen Presselementes 23 beim Überführen der Presselemente
23 und 24 aus der zurückgezogenen Stellung in die Pressstellung nach Art einer Verzahnung
in die Zahnzwischenräume 31 des anderen Presselementes 24 greifen und umgekehrt. Vorliegend
sind die Führungszähne 29 und Zahnzwischenräume 31 eines Presselementes 23, 24 jeweils
punktsymmetrisch zu einer der vorbestimmten Bewegungsrichtung 9 entsprechenden Längsachse
L des Presselementes 23, 24 positioniert, wodurch der identische Aufbau beider Presselemente
23 und 24 ermöglicht wird. Entsprechend sind diejenigen Führungszähne 29, die entlang
einer die Pressfläche 26, 27 begrenzenden Längskante eines Presselementes 23, 24 angeordnet
sind, radial gegenüber von Zahnzwischenräumen 31 positioniert, die zwischen den entlang
der anderen diese Pressfläche 26, 27 begrenzenden Längskante 28 angeordneten Führungszähnen
29 definiert sind. Die Zahnflanken 30 jedes Führungszahns 29 sind in Richtung des
freien Endes des Führungszahns 29 zueinander geneigt, siehe beispielhaft den Winkel
α: auf diese Weise werden Einführschrägen erzeugt, die das Einführen der Führungszähne
29 in die zugeordneten Zahnzwischenräume 31 erleichtern. Ferner weisen die jeweiligen
Führungszähne 29 eines Presselementes 23, 24 in die jeweilige Pressfläche 26, 27 mündende
Druckflächen 32 auf, wobei sich der radiale Abstand a zwischen Druckflächen 32 von
an gegenüberliegenden Längskanten 28 einer Pressfläche 26, 27 angeordneten Führungszähnen
29 in Richtung der Pressfläche 26, 27 stetig verringert, wie es am besten in Figur
6 zu erkennen ist. Die Presselemente 23 und 24 sind jeweils mit einer Durchgangsbohrung
33 versehen, die sich vorliegend quer zur Haupterstreckungsrichtung der Pressfläche
26, 27 des entsprechenden Presselements 23, 24 erstrecken.
[0023] Die Figuren 9 und 10 zeigen das die beiden Presselemente 23, 24 aufweisende Presswerkzeug
20 in einem Zustand, in dem dieses in eine Pressvorrichtung eingesetzt ist. Das links
in diesen Figuren dargestellte Presselement 23 ist von rechts derart in die U-förmige
Führung 8 eingeschoben, dass seine die Pressfläche 26 aufweisende Stirnseite auswärts
weist und die gegenüberliegende Stirnseite am Kolben des Hydraulikzylinders 2 anliegt.
Das rechts in den Figuren dargestellte Presselement 24 ist mit seiner die Pressfläche
27 aufweisenden Stirnseite voran in die Führung 8 eingeführt und mit dem durch die
Durchgangsbohrung 33 geführten Haltebolzen 10 in der dargestellten Position gesichert.
Die Presselemente 23, 24 sind bezogen auf die Längsachse um 180° versetzt zueinander
positioniert, so dass die Führungszähne 29 des einen Presselementes 23 in die Zahnzwischenräume
31 des anderen Presselementes 24 greifen und umgekehrt, wie es auch in den Figuren
5 bis 8 gezeigt ist.
[0024] Zum Verdichten des freien Endes eines Verseilverbands 21 eines Kabels 22 wird der
Verseilverband 21 zwischen den beiden Presselementen 23 und 24 eingeführt, wenn sich
die Presselemente 23 und 24 in der in Figur 9 dargestellten zurückgezogenen Stellung
befinden. Anschließend wird der Hydraulikzylinder 2 betätigt, so dass der Kolben das
in den Figuren 9 und 10 links dargestellte Presselement 23 in Richtung des rechten
Presselementes 24 drückt. Während dieser Bewegung werden die Presselemente 23 und
24 durch die ineinandergreifenden Führungszähne 29 geführt. Von dem Verseilverband
21 abstehende Drähte werden von den Druckflächen 32 mitgenommen und zurück in den
Verseilverband 21 geführt. Sobald die Druckflächen 32 den Verseilverband 21 erreichen,
drücken diese radial gegen den Verseilverband 21, wodurch eine Vorverdichtung erfolgt.
Zu einem späteren Zeitpunkt kommen auch die Pressflächen 26 und 27 in Presskontakt
mit dem Verseilverband 21 und bringen diesen in die gewünschte Soll-Form. Insgesamt
wird eine umfänglich sehr gleichmäßige und hohe Verdichtung erzielt, ohne dass abstehende
Einzeldrähte die Pressflächen 26 und 27 beschädigen können oder selbst abgeschert
werden. Die identische Ausbildung beider Presselemente 23 und 24 ist in Bezug auf
die kostengünstige Herstellung und Bevorratung von Vorteil.
[0025] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sei darauf hingewiesen,
dass die Presselemente 23 und 24 nicht unbedingt identisch ausgebildet sein müssen.
Bezugszeichen:
[0026]
- 1
- Pressvorrichtung
- 2
- Hydraulikzylinder
- 3
- Hydraulikzuleitung
- 4
- Presselement
- 5
- Presselement
- 6
- Pressfläche
- 7
- Pressfläche
- 8
- Führung
- 9
- Bewegungsrichtung
- 10
- Haltebolzen
- 11
- vorstehender Bereich
- 12
- Vertiefung
- 13
- Längskante
- 20
- Presswerkzeug
- 21
- Verseilverband
- 22
- Kabel
- 23
- Presselement
- 24
- Presselement
- 25
- ebene Fläche
- 26
- Pressfläche
- 27
- Pressfläche
- 28
- Längskante
- 29
- Führungszahn
- 30
- Zahnflanke
- 31
- Zahnzwischenraum
- 32
- Druckfläche
- 33
- Durchgangsbohrung
- a
- Abstand
- α
- Winkel
- d
- Durchmesser
- L
- Längsachse
1. Presswerkzeug (20),
das dazu ausgelegt ist, in einem Zustand, in dem dieses in einer Pressvorrichtung
(1) montiert ist, einen losen Verseilverband (21) eines Kabels (22) radial zu verdichten
und diesem eine vorbestimmte äußere Soll-Form zu verleihen, umfassend zwei zusammenwirkende
Presselemente (23, 24), die dazu ausgelegt sind, in einer vorbestimmten Bewegungsrichtung
(9) zwischen einer Pressstellung und einer zurückgezogenen Stellung aufeinander zu
und voneinander weg bewegt zu werden, wobei die zueinander weisenden Seiten der Presselemente
(23, 24) Pressflächen (26, 27) bilden, zwischen denen in der zurückgezogenen Stellung
ein zu verdichtender Verseilverband (21) eingelegt werden kann und die in der Pressstellung
gemeinsam eine Negativform der Soll-Form bilden, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Presselement (23, 24) entlang einander gegenüberliegenden, die Pressfläche
(26, 27) begrenzenden Längskanten (28) eine Mehrzahl von Führungszähnen (29) aufweist,
deren zueinander weisenden Zahnflanken (30) Zahnzwischenräume (31) bilden, wobei die
Führungszähne (29) des ersten Presselementes (23) und die Führungszähne (29) des zweiten
Presselementes (24) derart ausgebildet und positioniert sind, dass die Führungszähne
(29) des einen Presselementes (23) beim Überführen der Presselemente (23, 24) aus
der zurückgezogenen Stellung in die Pressstellung nach Art einer Verzahnung in die
Zahnzwischenräume (31) des anderen Presselementes (24) greifen und umgekehrt.
2. Presswerkzeug (20) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnflanken jedes Führungszahns in Richtung des freien Endes des Führungszahns
(29) zueinander geneigt sind.
3. Presswerkzeug (20) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass diejenigen Führungszähne (29),
die entlang einer die Pressfläche (26, 27) begrenzenden Längskante (28) eines Presselementes
(23, 24) angeordnet sind, radial gegenüber von Zahnzwischenräumen (31) positioniert
sind, die zwischen den entlang der anderen diese Pressfläche (26, 27) begrenzenden
Längskante (28) angeordneten Führungszähnen (29) definiert sind.
4. Presswerkzeug (20) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Presselemente (23, 24) einen identischen Aufbau aufweisen
5. Presswerkzeug (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die jeweiligen Führungszähne (29) eines Presselementes (23, 24) in die jeweilige
Pressfläche (26, 27) mündende Druckflächen (32) aufweisen, wobei sich der radiale
Abstand (a) zwischen Druckflächen (32) von an gegenüberliegenden Längskanten (28)
einer Pressfläche (26, 27) angeordneten Führungszähnen (29) in Richtung der Pressfläche
(26, 27) stetig verringert.
6. Presswerkzeug (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Presselement (23, 24) mit einer Durchgangsbohrung (33) versehen ist,
die dazu vorgesehen ist, das Presswerkzeug (20) in einer Pressvorrichtung (1) aufzunehmen.
7. Presswerkzeug (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Presselemente (23, 24) eine zylindrische Grundform aufweisen, die an zwei gegenüberliegenden
Längsseiten parallel zueinander angeordnete ebene Flächen (25) aufweist.
8. Presswerkzeug (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Presselemente (23, 24) aus Metall hergestellt sind.
9. Presswerkzeug (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die vorbestimmte Soll-Form eine zylindrische Form mit einem vorgegebenen Durchmesser
(d) ist.