1. Gebiet der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Visier für einen ballistischen Schutzhelm.
2. Stand der Technik
[0002] Ein ballistischer Schutzhelm schützt den Kopf seines Trägers vor direktem Beschuss
mit Feuerwaffen, aber auch vor Splittern und der Einwirkung von Hieb- und Stichwaffen
sowie vor Schlägen mit harten Gegenständen. Derartige Helme werden daher von Spezialeinsatzkräften
und zunehmend auch von Streifenpolizisten, welche zuerst am Einsatzort eintreffen
(sogenannte "First Responder"), zum Eigenschutz getragen.
[0003] Die grundsätzliche Schutzwirkung eines Schutzhelms besteht darin, ein auftreffendes
Projektil (z.B. ein Geschoss oder einen Splitter) zu stoppen und zu verhindern, dass
das Projektil den Kopf eines Trägers des Schutzhelms penetriert. Ein weiterer wichtiger
Aspekt der Schutzwirkung besteht darin, die Einwirkung der kinetischen Energie des
Projektils auf den Kopf des Trägers möglichst gering zu halten.
[0004] Zum Schutz des Gesichts, insbesondere der Augen, werden ballistische Schutzhelme
häufig mit Visieren ausgestattet. Diese können permanent oder abnehmbar am Schutzhelm
befestigt werden und lassen sich meist durch eine Drehbewegung aus dem Sichtfeld entfernen,
z.B. wenn gerade keine Gefahrensituation vorliegt. Die Schutzwirkung derartiger Visiere
beruht auf Visierscheiben, welche in der Lage sind, die Energie auftreffender Projektile,
Splitter oder Schläge abzubauen und ein Einwirken der auftreffenden Projektile, Splitter
oder Schläge auf das Gesicht des Trägers zu verhindern oder zumindest das Verletzungsrisiko
auf ein nicht (lebens-)bedrohliches Minimum zu reduzieren.
[0005] Die Schutzwirkung von Visieren für ballistische Schutzhelme nimmt jedoch in der Regel
zu den Rändern hin ab. Insbesondere können Treffer durch Projektile, Splitter oder
Schläge in einem Randbereich des Visiers Absplitterungen oder ein Brechen einer oder
mehrerer Visierscheiben verursachen, was wiederum ein Verletzungsrisiko für den Träger
des ballistischen Schutzhelms bedeutet. Auch nimmt die Durschusshemmung von aus dem
Stand der Technik bekannten Visieren in der Regel zum Rand hin ab.
3. Zusammenfassung der Erfindung
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Visier für einen
ballistischen Schutzhelm bereitzustellen, welches das Verletzungsrisiko vor allem
bei Einwirkungen im Randbereich, z.B. durch Projektile, Splitter oder Schläge, minimiert.
[0007] Diese Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 der vorliegenden Erfindung gelöst durch ein Visier
für einen ballistischen Schutzhelm, aufweisend eine Visierscheibe und eine in einem
Randbereich der Visierscheibe angeordnete Splitterschutzlippe, wobei die Splitterschutzlippe
einen Rand der Visierscheibe zumindest teilweise einfasst.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Splitterschutzlippe wird eine Reihe von vorteilhaften
Wirkungen erzielt. Zunächst ist hier der Schutz vor Splitterabgang zu nennen. Die
Splitterschutzlippe schließt die Kante (welche z.B. gefräst sein kann) der Visierscheibe
ein, die aus mindestens einer aber auch aus mehreren Schichten, die miteinander verbunden
sind, bestehen kann. Beim Beschuss mit Projektilen oder Splittern oder durch Schläge
treten komplexe Vorgänge, wie z.B. Bruch, Verformung, Trennung auf. In der Regel bilden
sich Splitter. Mit zunehmender Nähe zum Rand können folgende Mechanismen zu einem
Splitterabgang führen: (i.) Durch die Trennung von einzelnen Visierscheiben können
Splitter, die sich in der Nähe des Treffers gebildet haben entweichen und zur Verletzung
bis hin zur Tötung des Trägers führen. Durch die anspruchsgemäße Splitterschutzlippe
wird ein derartiger Splitterabgang vermieden oder zumindest in seiner Wirkung reduziert.
(ii.) Durch den Treffer in der Nähe des Rands bilden sich Splitter direkt an der Visierkante,
die als Sekundärgeschosse zur Verletzung bis hin zur Tötung des Trägers führen können.
Durch die anspruchsgemäße Splitterschutzlippe wird das Entweichen von Splittern und
der Abgang von Splittern, die sich direkt an der Visierkante bilden, als Sekundärgeschosse
verhindert oder zumindest stark eingeschränkt.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Splitterschutzlippe wird außerdem ein Brechschutz erzielt.
Durch Beschuss mit Projektilen oder das Einwirken von Splittern oder Schlägen können
nämlich derartige Kräfte auf das Visier wirken, die zu einem Bruch oder teilweisen
Bruch der Visierscheibe führen indem diese abgeknickt oder abgeschert wird. Bei diesem
Vorgang entstehen ebenfalls Splitter die als Sekundärgeschoss zur Verletzung bis hin
zur Tötung des Trägers führen können. Durch die Splitterschutzlippe mit ihrer hohen
Bruchdehnung bei ausreichender Festigkeit wird dieses Verhalten gedämpft und im besten
Fall verhindert und dadurch der Abgang von Splittern als Sekundärgeschosse und im
schlimmsten Fall ein Durchschuss verhindert.
[0010] Ein weiterer Vorteil der anspruchsgemäßen Splitterschutzlippe besteht in iherer flammhemmenden
Wirkung. Den Normen entsprechend werden die zu prüfenden Produkte (Visier, Helm, etc.)
einer Flamme mit einer Temperatur von 800 +/- 50°C über 12 Sekunden ausgesetzt. Nach
dem Einwirken der Flamme darf das geprüfte Produkt max. 2 Sekunden nachbrennen/nachglühen
bzw. abtropfen. Die anspruchsgemäße Splitterschutzlippe verbessert die flammhemmenden
Eigenschaften des Visiers im Vergleich zu einem Visier ohne Splitterschutzlippe, da
die Visierkante ohne Splitterschutzlippe grundsätzlich flammanfällig ist, d.h. bei
Einwirkung der Prüfflamme brennt die Visierscheibe an der Stelle der Flammeinwirkung
unzulässig lange nach.
[0011] Kommt es dennoch zur Splitterbildung im Randbereich, so verringert die Splitterschutzlippe
dadurch, dass sie die Visierscheibe einfasst, die Wahrscheinlichkeit des Ablösens
und Umherfliegens von Splittern. Jedenfalls wird die kinetische Energie dennoch abgelöster
Splitter wesentlich reduziert und somit das Verletzungspotential verringert.
[0012] Bei dem Visier kann es sich um ein ballistisches Visier, ein Splitterschutzvisier
und/oder ein Schlagschutzvisier handeln. Vorteilhafterweise werden ballistische Schutzhelme
mit derartigen Visieren ausgestattet, um auch das Gesichtsfeld eines Trägers vor Projektilen,
Splittern oder Schlägen zu schützen. Wie bereits erläutert, verhindert die erfindungsgemäße
Splitterschutzlippe die Splitterbildung im Randbereich des Visiers und erhöht somit
die Schutzwirkung des Visiers.
[0013] Das Visier kann zusätzlich einen Visierträger aufweisen, welcher dazu eingerichtet
ist, das Visier mit einem ballistischen Schutzhelm zu verbinden. Auf diese Weise kann
das Visier abnehmbar oder permanent am Schutzhelm befestigt werden. In einer weiteren
Ausgestaltung ist der Visierträger außerdem drehbar am Schutzhelm gelagert, so dass
sich das Visier aus dem Sichtfeld drehen lässt, z.B. außerhalb einer konkreten Gefahrensituation.
[0014] Die Visierscheibe kann eine Vielzahl von Schichten aufweisen. Dies erhöht die Schutzwirkung
des Visiers. Bei den Schichten kann es sich um einzelne Scheiben unterschiedlicher
Materialien, wie z.B. Glas, Keramik und Kunststoffe wie PMMA und PC handeln, welche
miteinander verbunden sind.
[0015] Die Schichten können mittels eines Klebstoffs miteinander verbunden sein. Vorteilhafterweise
handelt es sich um einen elastischen Klebstoff, welcher eine Scherbewegung der Schichten
relativ zueinander ermöglicht, um einen Teil der kinetischen Energie eines Treffers
durch ein Projektil, einen Splitter oder einen Schlag aufzunehmen. Vorzugsweise handelt
es sich bei dem Klebstoff um einen Folienklebstoff, weiter vorzugsweise auf Polyurethanbasis.
Ebenfalls denkbar sind unter UV-Licht aushärtende Klebstoffe. Grundsätzlich soll der
Klebstoff eine hohe Bruchdehnung aufweisen.
[0016] Die Splitterschutzlippe kann aus einem flammhemmenden Material gefertigt sein. Dadurch
wird ein Abbrennen oder Anschmoren der Splitterschutzlippe durch die durch einen Treffer
erzeugte Wärmeenergie oder bei Kontakt mit brennenden Substanzen verhindert oder zumindest
eingedämmt. In einem Ausführungsbeispiel ist die Splitterschutzlippe aus Polyurethan
gefertigt, dessen flammhemmende Wirkung durch einen Zusatzstoff erhöht wurde.
[0017] Die Splitterschutzlippe kann aus Polyurethan gefertigt sein. Polyurethan hat sich
als besonders vorteilhaft herausgestellt, da es zwei grundlegende Anforderungen erfüllt:
Erstens ist Polyurethan ausreichend fest, um zu verhindern, dass Splitter, die sich
durch das Auftreffen von Projektilen, Splitter oder Schläge gebildet haben, die Splitterschutzlippe
durchschlagen. Andererseits weist Polyurethan eine hohe Bruchdehnung auf, um die Umwandlung
der kinetischen Energie eines auftreffenden Projektils, Splitters oder Schlags in
eine Verformung der Visierscheibe zu unterstützen.
[0018] Die Splitterschutzlippe ist vorzugsweise mit der Visierscheibe verklebt. Auf diese
Weise kann die Bildung von Splittern noch wirksamer verhindert oder zumindest reduziert
werden. Durch die Verwendung von Klebstoff mit einer hohen Bruchdehnung wird diese
Wirkung noch verstärkt.
[0019] Die Splitterschutzlippe kann eine Wandstärke von 1 mm bis 4 mm aufweisen. In diesem
Bereich erfüllt die Splitterschutzlippe die bereits erwähnten zwei Anforderung in
optimaler Weise: Erstens wird der Abgang von Splitter als Sekundärgeschoß wirksam
verhindert oder zumindest reduziert und zweitens wird das Brechen durch Knicken und
Abscheren der Visierschieb wirksam verhindert oder zumindest reduziert.
[0020] Die Visierscheibe kann eine Außenseite und eine gegenüberliegende Innenseite aufweisen
und die Splitterschutzlippe zumindest einen Teil der Außenseite, zumindest einen Teil
der Innenseite und zumindest einen Teil eines Rands der Visierscheibe überdecken.
Auf diese Weise wird der Abgang von Splittern allseitig im Randbereich der Visierscheibe
wirksam verhindert oder zumindest abgemildert.
[0021] Die Splitterschutzlippe kann einen U-förmigen oder L-förmigen Querschnitt aufweisen.
Diese Querschnitte haben sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, um den Abgang
von Splittern zu verhindern oder zumindest zu verringern.
[0022] Die Splitterschutzlippe kann einen Randbereich von 1 mm bis 20 mm der Außenseite
und/oder der Innenseite der Visierscheibe, jeweils gemessen vom Rand der Visierscheibe,
überdecken. In diesem Bereich erfüllt die Splitterschutzlippe die bereits erwähnten
Anforderungen, nämlich Schutz vor Splitterabgang, Brechschutz und Flammschutz in optimaler
Weise.
[0023] Die Splitterschutzlippe kann mehr als 25% des umlaufenden Rands der Visierscheibe
einfassen. Weiter bevorzugt kann die Splitterschutzlippe mehr als 50% des umlaufenden
Rands der Visierscheibe einfassen, noch weiter bevorzugt kann die Splitterschutzlippe
mehr als 75% des umlaufenden Rands der Visierscheibe einfassen. Die Splitterschutzlippe
und der Visierträger können zusammen mehr als 90% des umlaufenden Rands der Visierscheibe
einfassen. Auf diese Weise können ganz gezielt bestimmte Randbereiche der Visierscheibe
durch die Splitterschutzlippe geschützt werden oder im Wesentlichen der ganze umlaufende
Randbereich durch die Splitterschutzlippe geschützt werden.
[0024] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen ballistischen Schutzhelm
aufweisend ein Visier wie hierin beschrieben.
4. Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0025] Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Die Zeichnung zeigen:
- Fig. 1A:
- Eine Vorderansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Visiers;
- Fig. 1B:
- Einen Schnitt entlang der in der Fig. 1A gezeigten Ebene A-A;
- Fig. 1C:
- Eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels aus den Figuren 1A und 1B.
5. Ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
[0026] Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Visiers 1 für einen ballistischen
Schutzhelm (in den Figuren nicht gezeigt) ist in den Figuren 1A, 1B und 1C gezeigt,
wobei die Fig. 1A eine Vorderansicht darstellt, die Fig. 1B einen Schnitt entlang
der in der Fig. 1A gezeigten Ebene A-A und die Fig. 1C eine perspektivische Ansicht.
[0027] Das Visier 1 weist eine Visierscheibe 2 und eine in einem Randbereich der Visierscheibe
2 angeordnete Splitterschutzlippe 3 auf, wobei die Splitterschutzlippe 3 einen Rand
4 der Visierscheibe 2 zumindest teilweise einfasst. Das Visier 1 ist grundsätzlich
für einen ballistischen Schutzhelm geeignet, wie er beispielsweise von der Polizei
oder Sondereinsatzkommandos getragen wird. Auch eine militärische Verwendung des Schutzhelms
bzw. des erfindungsgemäßen Visiers 1 ist denkbar.
[0028] Bei dem Visier 1 kann es sich um ein ballistisches Visier, ein Splitterschutzvisier
und/oder ein Schlagschutzvisier handeln. Ballistische Visiere Schützen das Gesichtsfeld
eines Trägers vor Projektilen aus Feuerwaffen, Schleudern, Bögen, etc., Splitterschutzvisiere
vor Splittern und Schlagschutzvisiere vor Schlägen, wobei darunter auch z.B. der Aufprall
von Gegenständen wie beispielsweise Steinen oder Glasflaschen verstanden wird. Visiere
können grundsätzlich auch eine Kombination der genannten Eigenschaften aufweisen,
d.h. z.B. vor Projektilen, Splittern und Schlägen schützen oder vor Splittern und
Schlägen schützen etc. Die Schutzwirkung wird durch die Visierscheibe 2 in Verbindung
mit der Splitterschutzlippe 3 erzielt. Bei der Visierscheibe 2 kann es sich grundsätzlich
um eine einzelne Scheibe geeigneter Dicke oder mehrere Schichten von Scheiben handeln.
[0029] Im Ausführungsbeispiel der Figuren 1A, 1B und 1C weist das Visier eine einzige Visierscheibe
2 auf. Wie bereits erwähnt, kann in anderen Ausführungsbeispielen die Visierscheibe
mehrschichtig aufgebaut sein. Als Materialien für die Visierscheibe 2 kommen beispielsweise
Polymethylmethacrylat (PMMA) und Polycarbonat (PC) in Frage. Bei einem mehrschichtigen
Aufbau können die Schichten mittels eines Klebstoffs miteinander verbunden sein.
[0030] Für die Visierscheibe kommen verschiedenste Materialien in Frage, wie z.B. Glas,
Keramik und Kunststoffe wie z.B. Polymethylmethacrylat (PMMA) und Polycarbonat (PC).
Je nach Schutzklasse kann die Scheibe aus nur einem Material bestehen oder aus einer
Kombination aus den genannten Materialien in dem die Visierscheibe schichtweise aufgebaut
wird. Die Verbindung der einzelnen Schichten erfolgt in der Regel (bevorzugt) durch
Kleben, aber auch mechanische Verbindungen, wie z.B. durch Verschrauben oder durch
einen Rahmen, der die Scheiben zusammenhält, sind vorstellbar.
[0031] Im Ausführungsbeispiel der Figuren 1A, 1B und 1C weist das Visier 1 einen Visierträger
5 auf, welcher dazu eingerichtet ist, das Visier 1 mit einem ballistischen Schutzhelm
(in den Figuren nicht gezeigt) zu verbinden. Auf diese Weise kann das Visier 1 abnehmbar
oder permanent am Schutzhelm befestigt werden. Der Visierträger weist an den Seiten
zwei Lager 10a und 10b auf, so dass sich das Visier 1 um die mit dem Bezugszeichen
11 gekennzeichnete Drehachse drehen lässt.
[0032] Die Splitterschutzlippe 3 ist im Ausführungsbeispiel der Figuren 1A, 1B und 1C aus
Polyurethan gefertigt. Konkret handelt es sich um ein Material das speziell für flammhemmende
Anwendungen optimiert ist. Grundsätzlich sind auch andere Materialien denkbar, solange
diese eine ausreichende Flammhemmung, Bruchzähigkeit und Festigkeit aufweisen.
[0033] Die Splitterschutzlippe 3 ist mit der Visierscheibe verklebt. Im Ausführungsbeispiel
der Figuren 1A, 1B und 1C wird ein Klebstoff 12 auf Polyurethan-Basis verwendet. Grundsätzlich
können auch andere Klebstoffe verwendet werden, wie z.B. unter UV-Licht aushärtende
Klebstoff. Voraussetzung hierfür ist, dass der Klebstoff ähnliche Charakteristika
wie beispielsweise Flexibilität, Bruchdehnung und Festigkeit aufweisen wie die Splitterschutzlippe
3 selbst.
[0034] Die Splitterschutzlippe 3 weist im Ausführungsbeispiel der Figuren 1A, 1B und 1C
eine Wandstärke 6 von 2,2 mm auf (siehe Fig. 1B). In der Fig. 1B ist ebenfalls gezeigt,
dass die Splitterschutzlippe einen U-förmigen Querschnitt aufweist und somit die Stirnseite
9 der Visierscheibe 2, sowie deren Vorderseite 7 und Rückseite 8 zumindest teilweise
überdeckt. Andere Querschnitte sind denkbar. Beispielsweise könnte der Querschnitt
L-förmig sein, so dass die Splitterschutzlippe 1 die Stirnseite 9 und die Außenseite
7 oder die Innenseite 8 der Visierscheibe 2 abdeckt.
[0035] Im Ausführungsbeispiel der Figuren 1A, 1B und 1C fasst die Splitterschutzlippe 3
den umlaufenden Rand der Visierscheibe 2 zusammen mit dem Visierträger 5 fast vollständig
ein. Die Splitterschutzlippe 3 allein fasst dabei mehr als die Hälfte des umlaufenden
Rands ein, nämlich die Seiten und die Unterseite, während der Visierträger die Oberseite
der Visierscheibe einfasst (siehe Fig. 1A).
1. Visier für einen ballistischen Schutzhelm, aufweisend:
eine Visierscheibe;
eine in einem Randbereich der Visierscheibe angeordnete Splitterschutzlippe, wobei
die Splitterschutzlippe einen Rand der Visierscheibe zumindest teilweise einfasst.
2. Visier nach Anspruch 1, wobei es sich bei dem Visier um ein ballistisches Visier,
ein Splitterschutzvisier und/oder ein Schlagschutzvisier handelt.
3. Visier nach einem der Ansprüche 1-2, zusätzlich aufweisend:
einen Visierträger, welcher dazu eingerichtet ist, das Visier mit einem ballistischen
Schutzhelm zu verbinden.
4. Visier nach einem der Ansprüche 1-3, wobei die Visierscheibe eine Vielzahl von Schichten
aufweist.
5. Visier nach Anspruch 4, wobei die Schichten mittels eines Klebers miteinander verbunden
sind.
6. Visier nach einem der Ansprüche 1-5, wobei die Splitterschutzlippe aus einem flammhemmenden
Material gefertigt ist.
7. Visier nach einem der Ansprüche 1-6, wobei die Splitterschutzlippe aus Polyurethan
gefertigt ist.
8. Visier nach einem der Ansprüche 1-7, wobei die Splitterschutzlippe mit der Visierscheibe
verklebt ist.
9. Visier nach einem der Ansprüche 1-8, wobei die Splitterschutzlippe eine Wandstärke
von 1 mm bis 4 mm aufweist.
10. Visier nach einem der Ansprüche 1-9, wobei die Visierscheibe eine Außenseite und eine
gegenüberliegende Innenseite aufweist und die Splitterschutzlippe zumindest einen
Teil der Außenseite, zumindest einen Teil der Innenseite und zumindest einen Teil
eines Rands der Visierscheibe überdeckt.
11. Visier nach einem der Ansprüche 1-10, wobei die Splitterschutzlippe einen U-förmigen
oder L-förmigen Querschnitt aufweist.
12. Visier nach einem der Ansprüche 10-11, wobei die Splitterschutzlippe einen Randbereich
von 1 mm bis 20 mm der Außenseite und/oder der Innenseite der Visierscheibe, jeweils
gemessen vom Rand der Visierscheibe, überdeckt.
13. Visier nach einem der Ansprüche 1-12, wobei die Splitterschutzlippe mehr als 25% des
umlaufenden Rands der Visierscheibe einfasst.
14. Visier nach einem der Ansprüche 3-13, wobei die Splitterschutzlippe und der Visierträger
zusammen mehr als 90% des umlaufenden Rands der Visierscheibe einfassen.
15. Ballistischer Schutzhelm aufweisend ein Visier nach einem der Ansprüche 1-14.