[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen metallischen Dosendeckel mit einer wiederverschließbaren
Öffnung, insbesondere für Getränkedosen sowie für Behältnisse zur Aufbewahrung von
Lebensmitteln und sonstigen flüssigen, pastösen, pulverförmigen und/oder festen Produkten.
[0002] Aus der
EP 1 607 341 A1 ist ein Dosendeckel mit einer wiederverschließbaren Öffnung bekannt, bei dem in dem
metallischen Dosendeckel eine Öffnung eingebracht und der Rand dieser Öffnung umgebördelt
ist, um eine Verankerungsmöglichkeit für ein vorgefertigtes Kunststoff-Verschlussteil
zu schaffen. Das Kunststoff-Verschlussteil umfasst ein mit dem Bördelrand der Dosenöffnung
zu verbindendes Basisteil, in dem eine durch einen Flachstopfen verschlossene Öffnung
ausgebildet ist. Der Flachstopfen ist mit dem Öffnungsrand über eine Kunststoff-Reißnaht
verbunden, so dass der mit einer Aufreißlasche verbundene Flachstopfen durch Zugausübung
über die Aufreißlasche von dem Kunststoff-Basisteil gelöst und in eine Öffnungsstelle
verschwenkt werden kann. Die Öffnung kann durch Eindrücken des an seiner Unterseite
vorzugsweise konisch ausgebildeten Flachstopfens wieder vorübergehend verschlossen
werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen wiederverschließbaren Dosendeckel anzugeben,
der besonders günstig in der Herstellung ist und dennoch einerseits leicht zu betätigen
ist und andererseits gute Dichteigenschaften aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen metallischen Dosendeckel mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
[0006] Ein Mikrospalt gewährleistet ein besonders einfaches Öffnen des Dosendeckels, aber
auch eine Schwächungslinie ist grundsätzlich geeignet. Über die Dicht- und Rastrippen
sowie die zugehörigen Aufnahmenuten kann ein wirksamer Verschluss und Wiederverschluss
erreicht werden. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, dass der Dichtungsrahmen mit
der festen Deckelfläche und die Verschließeinheit mit dem hochschwenkbaren metallischen
Deckelbereich stoffschlüssig verbunden sind. Der Verzicht auf Laminierungen und dergleichen,
beispielsweise Kunststofffolien, auf der Innenseite des Dosendeckels führt zu einer
kostengünstigen Herstellung.
[0007] Besonders günstig ist die Herstellung, wenn die gesamte Deckelinnenseite bis auf
eine möglicherweise vorgesehene Lackschicht frei von Laminierungen und dergleichen
ist. Bei der Herstellung muss dann nur auf der Deckelaußenseite der Dichtungsrahmen
und die Verschließeinheit angebracht und mit dem Deckel fest verbunden werden. Die
Innenseite kann mit einer insbesondere lebensmitteltauglichen Lackschicht überzogen
sein. Das Aufbringen einer solchen Lackschicht kann kostengünstig bereits auf das
Deckelrohmaterial erfolgen. Die Stanzkanten eines Mikrospaltes können nachträglich
nochmal mit Lack abgedeckt werden, bspw. durch Besprühen oder Tampondruck.
[0008] Nach einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Deckelinnenseite
mit einer Dichtungsfolie versehen, die den Mikrospalt oder die Schwächungslinie abdeckt,
den außerhalb davon liegenden Bereich dagegen frei lässt.
[0009] Es ist somit eine nur relativ kleine Folie erforderlich, die zudem komplett eben
ausgebildet sein kann. Dadurch ist sowohl die Herstellung der Folie als auch die Verbindung
der Folie mit der Deckeninnenseite besonders einfach und kostengünstig durchführbar.
[0010] Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Dichtungsfolie
eine der Form des Mikrospalts oder der Schwächungslinie entsprechende Ringform auf.
Dabei kann die Folie beidseits lediglich um wenige Zehntel Millimeter, insbesondere
3 bis 4 Zehntel Millimeter über den Mikrospalt oder die Schwächungslinie hinausreichen.
Durch eine sehr kleine Folie kann so eine sichere Abdeckung des Mikrospalts oder der
Schwächungslinie erreicht werden, wodurch einerseits die Herstellungskosten weiter
reduziert und die andererseits Herstellung selbst vereinfacht wird.
[0011] Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist die Dichtungsfolie scheibenförmig
ausgebildet und deckt den gesamten Bereich innerhalb des Mikrospalts oder der Schwächungslinie
ab. Diese Folie braucht ebenfalls nur um wenige Zehntel Millimeter nach außen über
den Mikrospalt oder die Schwächungslinie hinaus zu reichen, bevorzugt 3 bis 4 Zehntel
Millimeter. Die Scheibenform ist wiederum sehr einfach in der Herstellung und in der
Anbringung auf der Deckelinnenseite. Dadurch werden wiederum Kosten bei der Herstellung
eingespart.
[0012] Eine besonders günstige Herstellung der Folie kann erfolgen, wenn diese als Stanzteil
ausgebildet ist.
[0013] Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung deckt die Verschließeinheit
den Mikrospalt oder die Schwächungslinie von außen ab, solange der Deckel nicht geöffnet
ist. Auch ohne Folie auf der Deckelinnenseite kann dadurch eine Dichtigkeit des Deckels
erreicht werden. Die Verschließeinheit überdeckt dabei den Mikrospalt oder die Schwächungslinie
bevorzugt beidseits um mindestens 0,3 Millimeter, insbesondere um ca. 1 Millimeter.
[0014] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Verschließeinheit einen
ersten Siegelbereich auf, der radial innerhalb des Mikrospalts oder der Schwächungslinie
vollständig umlaufend angeordnet und aufreißfest mit dem hochschwenkbaren metallischen
Deckelbereich, insbesondere stoffschlüssig, verbunden ist, und einen zweiten Siegelbereich,
der radial außerhalb des Mikrospalts oder der Schwächungslinie vollständig umlaufend
angeordnet und derart mit der festen Deckelfläche, insbesondere stoffschlüssig, verbunden
ist, dass er beim Aufreißen des Dosendeckels mit einer vorgegebenen Maximalkraft von
der festen Deckelfläche lösbar ist. Die Maximalkraft beträgt dabei bevorzugt 10 N
oder weniger, insbesondere 5 N oder weniger. Durch diese Siegelbereiche ergibt sich
eine vorteilhafte Abdichtung des Behälterinnenraums gegenüber dem Außenraum, wobei
eine gewünschte Verschlussfestigkeit eingestellt werden kann. Bei einem Mikrospalt
in einem Dosendeckel ohne Innenfolie wird die Abdichtung und Verschlussfestigkeit
allein durch die Verschließeinheit erreicht, bei einem Deckel mit Schwächungslinie
zum Großteil.
[0015] Beim ersten Öffnen des Dosendeckels wird die Siegelung zwischen Verschließeinheit
und festem Deckelbereich in Art eines Peelverschlusses gelöst. Die Siegelung zwischen
der Verschließeinheit und dem hochschwenkbaren Deckelbereich bleibt dagegen erhalten.
Beim Wiederverschließen des Dosendeckels wird die Dichtigkeit dann durch die Siegelung
zwischen Verschließeinheit und hochschwenkbarem Deckelbereich einerseits und andererseits
zwischen dem Dichtungsrahmen und der Verschließeinheit andererseits bewirkt.
[0016] Nach einer bevorzugten Weiterbildung weist der hochschwenkbare Deckelbereich eine
Art Tropfenform mit einem spitzen Bereich beim Angriffspunkt des Aufreißorgans und
einem runden Bereich am davon abgewandten Ende beim Schwenklager auf. Hierdurch ergibt
sich ein vorteilhaftes Aufreißverhalten, insbesondere hinsichtlich der Siegelung zwischen
Verschließeinheit und festem Deckelbereich.
[0017] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der Dosendeckel im Bereich
des Aufreißorgans ein Langloch auf, an welches beidseits der Mikrospalt oder die Schwächungslinie
anschließt, wobei in das Langloch ein Kunststoffteil dichtend eingesetzt ist, insbesondere
durch eine beidseitig des Deckels pilzförmige Ausgestaltung und stoffschlüssige Verbindung
mit dem Dosendeckel, und wobei das Kunststoffteil seinerseits mit einer Schwächungslinie
versehen ist, welche die gegenüberliegenden Enden des Mikrospalts bzw. der Schwächungslinie
des metallischen Dosendeckels miteinander verbindet. Die Schwächungslinie im Kunststoffteil
kann insbesondere beim Herstellen der Versiegelung durch Einprägen hergestellt werden.
Die Öffnungskräfte können dadurch vorteilhaft verringert werden.
[0018] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Schwächungslinie im Dosendeckel
durch eine eingepresste, scharfkantige Kerbe gebildet. Nach einer anderen Ausgestaltung
der Erfindung ist die Schwächungslinie durch Tiefziehen des Dosendeckelmaterials hergestellt.
Durch diese letztgenannte Variante kann eine sehr dünnwandige Aufreißlinie gebildet
werden, die leicht aufreißbar ist. Aber auch die scharfkantige Kerbe bietet vorteilhafte
Aufreißeigenschaften.
[0019] Zur Herstellung eines metallischen Dosendeckels der zuvor beschriebenen Art, bei
welchem sowohl der Dichtungsrahmen mit der festen Deckelfläche als auch die Verschließeinheit
mit dem hochschwenkbaren metallischen Deckelbereich unter Verwendung eines bevorzugt
lebensmitteltauglichen und/oder Schmiereigenschaften aufweisenden Haftvermittlers,
insbesondere Haftlacks, insbesondere durch ein thermisches Verfahren, stoffschlüssig
verbunden wird, wird der Haftvermittler bevorzugt vor der Ausformung des Dichtungsrahmens
und/oder der Verschließeinheit dem jeweiligen Kunststoffmaterial beigemengt. Insbesondere
kann der Haftvermittler einem Kunststoffgranulat beigemengt werden, welches zur Herstellung
eines Kunststoffspritzgießteils verwendet wird. Eine separate Aufbringung des Haftvermittlers
auf die genannten Teile entfällt dadurch, wodurch die Herstellungskosten gesenkt werden
können.
[0020] Bei einem weiteren Verfahren zur Herstellung eines metallischen Dosendeckels der
beschriebenen Art mit einer Kunststofffolie, insbesondere auf der Deckelinnenseite,
insbesondere zur Abdichtung eines Mikrospalts im Dosendeckel, welche unter Verwendung
eines Haftvermittlers, insbesondere Haftlacks, mit dem metallischen Dosendeckel, insbesondere
durch ein thermisches Verfahren, stoffschlüssig verbunden wird, ist der Haftvermittler
bevorzugt als Folie ausgebildet. Auch dies ist in der Herstellung günstig, da die
beiden Folien leicht miteinander verbunden werden können.
[0021] Besonders bevorzugt wird die Haftvermittlerfolie mit der Kunststofffolie als Zweischichtfolie
hergestellt, insbesondere durch Koextrusion. Die Herstellung ist dadurch noch einfacher
und kostengünstiger.
[0022] Ansonsten kann der Haftvermittler auch als Haftlack auf eines oder beide zu verbindenden
Teile aufgebracht werden, also auf das metallische Deckelmaterial und/oder den Dichtungsrahmen
und die Verschließeinheit sowie die Dichtungsfolie.
[0023] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Es zeigen, jeweils in schematischer Darstellung,
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Dosendeckels,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Oberseite des Dosendeckels von Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Schnitt gemäß Linie A-A in Fig. 2,
- Fig. 4
- einen Schnitt gemäß Linie B-B in Fig. 2,
- Fig. 5
- einen Schnitt entsprechend Fig. 4 durch eine Variante eines erfindungsgemäßen Dosendeckels,
- Fig. 6
- Detail B von Fig. 5,
- Fig. 7
- Detail C von Fig. 5,
- Fig. 8
- einen Schnitt entsprechend Fig. 4 durch eine weitere Variante eines erfindungsgemäßen
Dosendeckels,
- Fig. 9
- Detail B von Fig. 8,
- Fig. 10
- Detail C von Fig. 9,
- Fig. 11
- einen Schnitt entsprechend Fig. 4 durch noch eine Variante eines erfindungsgemäßen
Dosendeckels,
- Fig. 12
- Detail B von Fig. 11,
- Fig. 13
- Detail C von Fig. 12,
- Fig. 14
- eine Draufsicht auf den Öffnungsbereich eines erfindungsgemäßen Dosendeckels,
- Fig. 15
- ein in einen erfindungsgemäßen Dosendeckel eingesetztes Kunststoffteil,
- Fig. 16
- das Kunststoffteil von Fig. 15 nach einer pilzförmigen Verformung,
- Fig. 17
- eine Draufsicht auf den Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Dosendeckels,
- Fig. 18
- einen Schnitt gemäß Linie B-B in Fig. 17,
- Fig. 19
- einen Schnitt gemäß Linie C-C in Fig. 17, und
- Fig. 20
- einen Schnitt gemäß Linie D-D in Fig. 17.
[0024] Der in den Figuren dargestellte Dosendeckel 1 besteht aus Metall, insbesondere Aluminium,
und weist eine wiederverschließbare Öffnung auf. Dafür ist im Deckel neben einer festen
Deckelfläche 2 ein hochschwenkbarer Deckelbereich 3 vorgesehen. Der hochschwenkbare
Deckelbereich 3 ist von dem festen Deckelbereich 2 durch einen umlaufenden Mikrospalt
4 oder eine Schwächungslinie getrennt (siehe insbesondere Fig. 6).
[0025] Mit der festen Deckefläche 2 ist ein den Öffnungsbereich umschließender Dichtungsrahmen
5 aus Kunststoffmaterial verbunden, und zwar insbesondere durch ein sogenanntes Hot
Melt Verfahren unter Verwendung eines Haftvermittlers, um eine feste Verbindung mit
dem Aluminium des Deckels zu gewährleisten. Mit dem hochschwenkbaren metallischen
Deckelbereich 3 ist des Weiteren eine Verschließeinheit 6 verbunden, die ebenfalls
aus Kunststoff besteht und über ein Schwenklager 7 schwenkbar an der festen Deckelfläche
2 angebracht ist. Das Schwenklager 7 und die Verschließeinheit 6 sind wiederum insbesondere
über eine Hot Melt Verbindung unter Verwendung eines Haftvermittlers mit der festen
Deckelfläche 2 bzw. dem hochschwenkbaren Deckelbereich 3 verbunden.
[0026] An der dem Schwenklager 7 diametral gegenüberliegenden Seite ist die Verschließeinheit
mit einem hochschwenkbaren Aufreißorgan 8 verbunden, welches im nicht hochgeschwenkten
Zustand parallel zur Deckeloberseite 9 angeordnet ist. Das Aufreißorgan 8 ist in bekannter
Weise ringförmig ausgebildet und durch Eingriffnahme mit einem Finger in ein Eingriffende
10 gegenüber der Deckelfläche um ein Schwenklager 11 hochschwenkbar.
[0027] Der Dichtungsrahmen 5 und die Verschließeinheit 6 wirken über Dicht- und Rastrippen
12, 13, 14 am Dichtungsrahmen 5 und zugehörige Aufnahmenuten 15, 16, 17 an der Verschließeinheit
6 dichtend zusammen. Dadurch werden mindestens drei Dichtkanten 18, 19, 20 gebildet,
durch welche der Öffnungsbereich des Dosendeckels abgedichtet ist. Auch bei Verwendung
eines Mikrospalts 4 zwischen dem hochschwenkbaren Deckelbereich 3 und dem festen Deckelbereich
2 ist dadurch eine Dichtigkeit des Dosendeckels gewährleistet.
[0028] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5 bis 7 ist der Dosendeckel 1 mit einem Mikrospalt
4 versehen. Dieser wird von der Verschließeinheit 6 übergriffen, wobei ein erster
Siegelbereich 26 zwischen der Verschließeinheit 6 und dem hochschwenkbaren Deckelbereich
3 sowie ein zweiter Siegelbereich 27 zwischen der Verschließeinheit 6 und dem festen
Deckelbereich 2 ausgebildet ist. Der erste Siegelbereich ist derart ausgestaltet,
dass die Verschließeinheit 6 aufreißfest mit dem hochschwenkbaren Deckelbereich 3
verbunden ist. Dagegen ist der zweite Siegelbereich 27 so ausgebildet, dass er beim
Aufreißen des Dosendeckels 1 mit einer vorgegebenen Maximalkraft von dem festen Deckelbereich
2 lösbar ist. Die Maximalkraft ist dabei bevorzugt ≤ 10 N, insbesondere ≤ 5 N. Beide
Siegelbereiche 26, 27 sind um den Öffnungsbereich des Dosendeckels vollständig umlaufend
ausgebildet, so dass das Innere der Dose vollständig durch diese beiden Siegelbereiche
abgedichtet ist.
[0029] Die Versiegelung im ersten Siegelbereich 26 und im zweiten Siegelbereich 27 erfolgt
bevorzugt stoffschlüssig durch ein thermisches Verfahren, insbesondere durch ein sogenanntes
Hot Melt-Verfahren. Die Form der Siegelflächen 26, 27 ist, wie in Fig. 14 dargestellt,
bevorzugt tropfenförmig.
[0030] Die Fig. 8 bis 10 zeigen eine weitere Variante eines erfindungsgemäßen Dosendeckels
mit einem ersten Siegelbereich 26 zwischen der Verschließeinheit 6 und dem hochschwenkbaren
Deckelbereich 3 sowie einem zweiten Siegelbereich 27 zwischen der Verschließeinheit
6 und dem festen Deckelbereich 2, die jeweils entsprechend der vorhergehenden Variante
ausgebildet sind. Der Unterschied zu der vorhergehenden Variante besteht darin, dass
anstelle eines Mikrospalts 4 hier eine Schwächungslinie 4' zwischen dem festen Deckelbereich
2 und dem hochschwenkbaren Deckelbereich 3 vorgesehen ist. Die Schwächungslinie 4'
ist dabei als scharfkantige Kerbe ausgebildet.
[0031] Bei der in den Fig. 11 bis 13 gezeigten Variante ist ebenfalls zwischen dem festen
Deckelbereich 2 und dem hochschwenkbaren Deckelbereich 3 eine Schwächungslinie 4"
vorgesehen. Diese ist anders als bei der vorhergehenden Variante als tiefgezogene
Verformung ausgebildet. Die Schwächungslinie 4" wird ebenfalls von der Verschließeinheit
6 übergriffen, wobei ein erster Siegelbereich 26 zwischen der Verschließeinheit 6
und dem hochschwenkbaren Deckelbereich 3 und ein zweiter Siegelbereich 27 zwischen
der Verschließeinheit 6 und dem festen Deckelbereich 2 vorgesehen ist. Die übrige
Ausgestaltung ist wieder wie bei den zuvor beschriebenen Varianten.
[0032] Bei der in den Figuren 15 bis 20 dargestellten Variante ist ein Kunststoffteil 28
in ein im Dosendeckel 1 vorgesehenes Langloch 29 eingesetzt. An den beiden schmalen
Enden des Langlochs 29 schließt jeweils der Mikrospalt 4 an. Wie in Fig. 16 gut zu
sehen, wird das Kunststoffteil 28 pilzförmig verformt, um einerseits den festen Deckelbereich
2 und andererseits den hochschwenkbaren Deckelbereich 3 beidseits zu übergreifen.
Fig. 15 zeigt den unverformten Zustand.
[0033] Das pilzförmig verformte Kunststoffteil 28 ist stoffschlüssig mit dem Dosendeckel
1 verbunden, insbesondere durch ein thermisches Verfahren unter Verwendung eines Haftvermittlers.
In das Kunststoffteil 28 ist außerdem eine Schwächungslinie 30 eingeprägt, die bevorzugt
während des Siegelprozesses des Dosendeckels 1 hergestellt wird. Durch diese Schwächungslinie
30 kann das Kunststoffteil beim Aufreißen des Dosendeckels in zwei Teile aufgetrennt
werden. Die Öffnungskräfte sind hierbei geringer als ohne das Kunststoffteil 28.
[0034] Bei dem in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Innenseite
des Dosendeckels mit einer Kunststofffolie 25 laminiert, welche die gesamte Deckelinnenseite
abdeckt. Abweichend hiervon kann die Kunststofffolie auch ringförmig ausgebildet sein
und nur um wenige Zehntel Millimeter, insbesondere 3 bis 4 Zehntel Millimeter, beidseits
über den Mikrospalt 4 oder die Schwächungslinie hinaus reichen. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, eine scheibenförmige Dichtungsfolie zu verwenden, die um wenige Zehntel
Millimeter, beispielsweise 3 bis 4 Zehntel Millimeter radial nach außen über den Mikrospalt
4 bzw. die Schwächungslinie hinaus reicht. Die Dichtungsfolie kann in diesem Fall
als weitgehend flache Scheibe ausgebildet sein. Sowohl die ringförmige als auch die
scheibenförmige Dichtungsfolie sind bevorzugt als Stanzteil ausgebildet.
[0035] Während auf der Außenseite des Dosendeckels 1 stets der Dichtungsrahmen 5 und die
Verschließeinheit 6 angebracht und über einen Haftvermittler mit dem Dosendeckel verbunden
sind, kann die Deckelinnenseite abweichend von dem Ausführungsbeispiel auch zumindest
weitgehend frei von Laminierungen und dergleichen sein. Die Deckelinnenseite kann
aber mit einer insbesondere lebensmitteltauglichen Lackschicht versehen sein, um einen
Kontakt des in der Dose befindlichen Gutes mit dem metallischen Deckelmaterial zu
verhindern.
[0036] Die in den Fig. 5 bis 13 dargestellten Ausführungsbeispiele zeigen Dosendeckel ohne
Dichtungsfolie. Durch die Siegelbereiche 26 und 27 sowie die Dicht- und Rastrippen
12, 13 und 14 mit den zugehörigen Aufnahmenuten 15, 16, 17 ist trotzdem eine Dichtheit
des Dosendeckels sowie eine Verschlussfestigkeit gewährleistet.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Dosendeckel
- 2
- fester Deckelbereich
- 3
- hochschwenkbarer Deckelbereich
- 4
- Mikrospalt
- 4', 4"
- Schwächungslinie
- 5
- Dichtungsrahmen
- 6
- Verschließeinheit
- 7
- Schwenklager
- 8
- Aufreißorgan
- 9
- Deckeloberseite
- 10
- Eingriffende
- 11
- Schwenklager von 8
- 12
- Dicht- und Rastrippe
- 13
- Dicht- und Rastrippe
- 14
- Dicht- und Rastrippe
- 15
- Aufnahmenut
- 16
- Aufnahmenut
- 17
- Aufnahmenut
- 18
- Dichtkante
- 19
- Dichtkante
- 20
- Dichtkante
- 21
- Haken
- 22
- Vorsprung
- 23
- Durchbrechung
- 24
- Fortsatz
- 25
- Dichtungsfolie
- 26
- erster Siegelbereich
- 27
- zweiter Siegelbereich
- 28
- Kunststoffteil
- 29
- Langloch30 Schwächungslinie
1. Verfahren zur Herstellung eines metallischen Dosendeckels mit einer wiederverschließbaren
Öffnung, insbesondere für Getränkedosen sowie für Behältnisse zur Aufbewahrung von
Lebensmitteln und sonstigen flüssigen, pastösen, pulverförmigen oder festen Produkten,
mit einem in der metallischen Deckelfläche vorgesehenen, um die Öffnung umlaufenden
Mikrospalt (4) oder Schwächungslinie (4', 4"), einem mit der festen Deckelfläche (2)
verbundenen und den Öffnungsbereich umschließenden Dichtungsrahmen (5) aus Kunststoffmaterial,
einer mit dem innerhalb des Mikrospalts (4) oder der Schwächungslinie (4', 4") gelegenen,
hochschwenkbaren metallischen Deckelbereich (3) verbundenen Verschließeinheit (6)
aus Kunststoffmaterial, die über ein Schwenklager (7) schwenkbar an der festen Deckelfläche
(2) angebracht und bevorzugt mit einem Aufreißorgan (8) versehen ist, welches dem
Schwenklager (7) diametral gegenüberliegt und hochschwenkbar mit der Verschließeinheit
(6) verbunden ist, wobei der Dichtungsrahmen (5) und die Verschließeinheit (6), bevorzugt
über Dicht- und Rastrippen (12, 13, 14) und zugehörige Aufnahmenuten (15, 16, 17),
dichtend zusammenwirken und der innerhalb des umlaufenden Mikrospalts (4) oder der
Schwächungslinie (4', 4") gelegene metallische Deckelbereich (3) im Öffnungsbereich
des Deckels (1) aufgenommen und gehalten ist, wobei der Dichtungsrahmen (5) mit der
festen Deckelfläche (2) als auch die Verschließeinheit (6) mit dem hochschwenkbaren,
metallischen Deckelbereich (3) unter Verwendung eines bevorzugt lebensmitteltauglichen
und/oder Schmiereigenschaften aufweisenden Haftvermittlers, insbesondere Haftlacks,
insbesondere durch ein thermisches Verfahren, stoffschlüssig verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Haftvermittler vor der Ausformung des Dichtungsrahmens (5) und/oder der Verschließeinheit
(6) dem jeweiligen Kunststoffmaterial beigemengt wird, insbesondere einem Kunststoffgranulat
zur Herstellung eines Kunststoffspritzgießteils.