[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Reitsattel zur Verwendung auf einem Pferd,
insbesondere einen Sattel mit an den Sattelblättern angebrachten Pauschen, der als
Springsattel ausgeführt ist und z.B. weit nach vorn gezogene Sattelblätter aufweist,
die hohe Pauschen aufweisen können.
[0002] Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Reitsattels aus einem herkömmlichen Reitsattel.
[0003] Der erfindungsgemäße Sattel weist einen Sattelbaum auf, bevorzugt mit Ortspitzen
an dessen vorderem Ende, und auf dem Sattelbaum eine zum Sattelbaum gepolsterte Sitzfläche,
die sich entlang einer Längsachse des Sattelbaums und des Sattels von dessen vorderen
Ende zu dessen hinteren Ende erstreckt und bevorzugt konkav ist, z.B. mit Vorderzwiesel
am vorderen Ende und/oder Hinterzwiesel am hinteren Ende. Der Sattelbaum ist auf seiner
einem Pferd zugewandten Seite konkav und auf der der Sitzfläche zugewandten Seite
konvex. Am Sattel ist auf jeder Seite ein Steigbügelriemen befestigt, insbesondere
mittels einer Steigbügelhalterung, z.B. in Form eines kurzen Riemens, bevorzugt in
Form eines Hakens, wobei an der Steigbügelhalterung ein Ende eines Steigbügelriemens
befestigt werden kann, an dessen gegenüberliegendem Ende ein Steigbügel angebracht
ist. Die Steigbügelhalterung an jeder Seite kann direkt, z.B. mit einer starren Verbindung,
am Sattelbaum befestigt sein, oder mittelbar mit dem Sattelbaum verbunden sein, z.B.
indem die Steigbügelhalterung an einem mit dem Sattelbaum verbundenen Element des
Sattels befestigt ist, z.B. zwischen Sattelbaum und Sitzfläche. Zur Befestigung an
einem Pferd ist an dem Sattel ein Sattelgurt befestigbar, der bei Auflage des Sattels
auf dem Rücken eines Pferds um dessen Bauch gespannt werden kann. Die Längsachse des
Sattels bzw. des Sattelbaums erstreckt sich bei Auflage des Sattels auf einem Pferd
entlang des Pferderückens. Ein Sattelbaum kann einstückig sein und z.B. aus Kunststoff,
optional faserverstärkt, bestehen.
[0004] Generell wird ein Sattel an ein Pferd angepasst, so dass bei auf das Pferd aufgelegtem
Sattel die Sitzfläche zwischen vorderem und hinterem Ende bzw. entlang der Längsachse
eine gewünschte Neigung zur Horizontalen aufweist.
[0005] Der erfindungsgemäße Sattel hat den Vorteil, sich beim normalen Reiten, z.B. in Ruhestellung
des Pferds und/oder beim Gang im Schritt, Trab oder Galopp, normal zu verhalten, und
optional die Steigbügelhalterungen zu federn. Dies wird auch als erste Stellung bezeichnet.
Der Sattel hat für das Springen den Vorteil, insbesondere bei der Landung des Pferds
am Ende des Sprungs, die auf die Steigbügelhalterungen und/oder auf die Pauschen durch
die Masse des Reiters wirkende Belastung über einen Zeitraum zu verteilen bzw. zu
dämpfen.
Stand der Technik
[0006] Die
US 1301838 beschreibt einen Sattel, bei dem der Sitz verschieblich und gefedert an Pfosten geführt
ist, die senkrecht auf einem Packsattel mit zwei längs des Pferds anzuordnenden Platten
stehen, der auf einem Pferderücken liegen soll.
[0007] Die
EP 2327657 A1 beschreibt einen Springsattel mit zwei Sattelbäumen, wobei der obere Sattelbaum längs
des unteren Sattelbaums verschieblich geführt ist und diese Bewegung durch Dämpfer
gedämpft ist.
Aufgabe der Erfindung
[0008] Der Erfindung stellt sich die Aufgabe, einen alternativen Reitsattel bereitzustellen,
bevorzugt einen Springsattel, der eine Dämpfung stoßweise auftretender Lasten erlaubt,
insbesondere eine Dämpfung von stoßweisen Lasten, wie sie beim Springen des Pferds
durch das Gewicht eines Reiters auftreten. Bevorzugt soll der Reitsattel nur in bestimmten
Bewegungsphasen des Pferds eine Dämpfung bewirken, insbesondere bei der Landung eines
springenden Pferds auf seinen Vorderhufen, und weiter bevorzugt eine geringere oder
keine Dämpfung der Last in anderen Bewegungsphasen, z.B. während des Absprungs eines
Pferds oder bei einer Gangart wie Schritt, Trab oder Galopp.
Beschreibung der Erfindung
[0009] Die Erfindung löst die Aufgabe mit den Merkmalen der Ansprüche und insbesondere mit
einem Reitsattel, der einen Sattelbaum, eine darauf angeordnete Sitzfläche und an
jeder Seite des Sattels eine am Sattel befestigte Steigbügelhalterung aufweist. Der
erfindungsgemäße Sattel zeichnet sich dadurch aus, dass auf jeder Seite des Sattels
zwischen dem Sattel, insbesondere dem Sattelbaum, und jeder Steigbügelhalterung und/oder
zwischen dem Sattelbaum und einem eine Pausche tragenden Sattelblatt je eine oder
eine gemeinsame Dämpfungseinrichtung angebracht ist und/oder zwischen dem Sattel und
den Pauschen je eine Dämpfungseinrichtung angebracht ist. Dabei kann jede Steigbügelhalterung
und Pausche, die auf einer Seite des Sattels angebracht sind, an einer gemeinsamen
Dämpfungseinrichtung angebracht sein, so dass der Sattel auf jeder Seite 1 Dämpfungseinrichtung
aufweist, an der die Steigbügelhalterung und die Pausche angebracht sind. Alternativ
kann jede Steigbügelhalterung und Pausche an jeweils einer separaten Dämpfungseinrichtung
angebracht sein. Der Teil des Sattels, an dem die Dämpfungseinrichtung angebracht
ist, die die Pausche trägt, kann der Sattelbaum oder ein fest mit dem Sattelbaum verbundenes
Sattelblatt sein.
[0010] Bevorzugt ist die Dämpfungseinrichtung mit ihrem ersten Träger am Sattel angebracht,
insbesondere am Sattelbaum festgelegt, und an dem gegenüber dem ersten Träger beweglichen
zweiten Träger der Dämpfungseinrichtung ist eine Aufnahme für einen Steigbügelriemen
angebracht. Bei der Landung eines Pferds am Ende eines Sprungs verteilt die Dämpfungseinrichtung
die auf die Steigbügelhalterungen durch die Masse des Reiters wirkende Belastung über
einen Zeitraum. Die Aufnahme für einen Steigbügelriemen, auch als Steigbügelhalterung
bezeichnet, kann z.B. eine Stange sein, die beim Aufliegen des Sattels auf einem stehenden
Pferd etwa horizontal angeordnet ist, so dass eine Öse eines Steigbügelriemens durch
Schieben entlang der Stange bzw. der Steigbügelhalterung daran eingehängt werden kann.
Die Pauschen sind bevorzugt auf einem Sattelblatt angebracht, das an der Dämpfungseinrichtung
angebracht ist, so dass jede Pausche mittels eines Sattelblatts an einer Dämpfungseinrichtung
angebracht ist bzw. mit dieser verbunden ist. Das Sattelblatt, durch das eine Pausche
an einer Dämpfungseinrichtung angebracht ist, kann unterhalb eines zweiten Sattelblatts
angeordnet sein, das eine Ausnehmung aufweist, durch die die Pausche hindurch ragt.
Dabei kann das zweite Sattelblatt fest mit der Sitzfläche verbunden sein.
[0011] Der Sattel kann eine z.B. an der Sitzfläche angebrachte Lasche aufweisen, die die
Dämpfungseinrichtung überdeckt.
[0012] Bevorzugt ist das Sattelblatt, durch das eine Pausche an einer Dämpfungseinrichtung
angebracht ist, das einzige Sattelblatt auf jeder Seite des Sattels, der weiter bevorzugt
an jeder Seite eine an der Sitzfläche angebrachte Lasche aufweist, die den der Sitzfläche
zugewandten Rand des Sattelblatts, optional auch die Dämpfungseinrichtung, überdeckt.
Es hat sich gezeigt, dass Reiter bei der Abwärtsbewegung eines Sprungs und bei der
Landung des Pferds ihr Gewicht nicht nur auf den Steigbügeln abstützen, sondern, individuell
unterschiedlich, zumindest zum Teil ihr Gewicht auf den Pauschen abstützen. In einer
Ausführungsform der Erfindung können daher die Steigbügelhalterungen, optional nur
diese, an einer zwischen Sattel und Steigbügelhalterung angeordneten Dämpfungseinrichtung
angebracht sein. In einer weiteren Ausführungsform zwischen den Pauschen, bzw. den
die Pauschen tragenden Sattelblättern, und dem Sattelbaum eine Dämpfungseinrichtung
angeordnet sein. In einer noch weiteren Ausführungsform können sowohl zwischen Sattel
und jeder Steigbügelhalterung eine Dämpfungseinrichtung angeordnet sein als auch eine
Dämpfungseinrichtung zwischen den Pauschen, bzw. den die Pauschen tragenden Sattelblättern,
und dem Sattelbaum eine Dämpfungseinrichtung angeordnet sein. In der noch weiteren
Ausführungsform kann auf jeder Seite des Sattels je eine Dämpfungseinrichtung angeordnet
sein, an der eine Steigbügelhalterung angebracht ist, und eine weitere Dämpfungseinrichtung,
an der eine Pausche bzw. ein eine Pausche tragendes Sattelblatt angebracht ist. Bei
der noch weiteren Ausführungsform können die beiden Dämpfungseinrichtungen, die auf
jeder Seite des Sattels angebracht sind, jeweils am Sattelbaum befestigt sein, alternativ
kann eine dieser beiden Dämpfungseinrichtungen an der jeweils anderen angebracht sein,
z.B. die erste Dämpfungseinrichtung, an der eine Steigbügelhalterung angebracht ist,
kann direkt am Sattelbaum befestigt sein, die zweite Dämpfungseinrichtung, an der
eine Pausche bzw. ein eine Pausche tragendes Sattelblatt angebracht ist, kann am zweiten
Träger der ersten Dämpfungseinrichtung angebracht sein. Alternativ kann die erste
Dämpfungseinrichtung, an der eine Steigbügelhalterung angebracht ist, am zweiten Träger
der zweiten Dämpfungseinrichtung angebracht sein, an der eine Pausche bzw. ein eine
Pausche tragendes Sattelblatt angebracht ist, wobei die zweite Dämpfungseinrichtung
direkt am Sattelbaum befestigt ist. Generell können die Dämpfungseinrichtungen, die
auf derselben Seite des Sattels angeordnet sind, gleich oder verschieden sein.
[0013] In Ausführungsformen, in denen die Steigbügelhalterung an einer ersten Dämpfungseinrichtung
angebracht ist und zwischen dem Sattel und der Pausche, insbesondere zwischen dem
Sattelbaum und einem die Pausche tragenden Sattelblatt oder zwischen einem Sattelblatt
und der Pausche eine zweite Dämpfungseinrichtung angeordnet ist, kann die zweite Dämpfungseinrichtung
ein Federelement sein, z.B. eine Zugfeder aus Metall oder aus Polymer. Denn es hat
sich gezeigt, dass eine zweite Dämpfungseinrichtung, die sowohl bei auf dem Pferd
aufgelegtem Sattel in Ruhestellung des Pferds und/oder beim Gang im Schritt, Trab
oder Galopp die Pauschen nachgiebig hält und federt, ausreicht.
[0014] In Ausführungsformen, in denen die Steigbügelhalterung und das die Pausche tragende
Sattelblatt jeweils mit separaten Dämpfungseinrichtungen mit dem Sattel, insbesondere
mit dem Sattelbaum, verbunden sind, ist dieses Sattelblatt optional ausschließlich
mittels einer Dämpfungseinrichtung mit dem Sattelbaum verbunden. Alternativ ist dieses
Sattelblatt, das die Pausche trägt, in einem Abstand von der Dämpfungseinrichtung,
die zwischen dem Sattelblatt und dem Sattelbaum angeordnet ist, zusätzlich an einem
Drehpunkt mit dem Sattelbaum schwenkbar verbunden. In der Alternative ist das die
Pausche tragende Sattelblatt nur an einem Drehpunkt und in einem Abstand davon mittels
der Dämpfungseinrichtung mit dem Sattelbaum verbunden, so dass dieses Sattelblatt
bei Belastung der Dämpfungseinrichtung um den Drehpunkt zum Sattelbaum schwenkbar
ist, wobei die Verschwenkung von der Dämpfungseinrichtung gedämpft und begrenzt wird.
[0015] In Ausführungsformen, in denen die Steigbügelhalterung und das die Pausche tragende
Sattelblatt jeweils mit separaten Dämpfungseinrichtungen mit dem Sattelbaum, verbunden
sind, kann dieses Sattelblatt fest mit dem Sattelbaum verbunden sein und eine Dämpfungseinrichtung
zwischen dem Sattelblatt und der Pausche angebracht sein. Dabei kann die Dämpfungseinrichtung
ein Kraftspeicher sein, z.B. eine Zugfeder oder Druckfeder aus Metall oder Polymer.
[0016] Alternativ kann eine Steigbügelhalterung und eine Pausche bzw. ein eine Pausche tragendes
Sattelblatt an einer gemeinsamen Dämpfungseinrichtung, jeweils eine auf jeder Seite
des Sattels, angebracht sein, so dass die Bewegung von Steigbügelhalterung und Sattelblatt
mit Pausche gleichzeitig und ohne Verschiebung gegeneinander vom Sattelbaum erfolgen
kann und ein Reiter durch die eine gemeinsame Dämpfungseinrichtung bei deren Bewegung
keine Relativbewegung zwischen Steigbügel und Pausche erfährt.
[0017] Generell bevorzugt ist die Steigbügelhalterung und ein daran angebrachter Steigbügelriemen
unterhalb des die Pausche tragenden Sattelblatts angeordnet.
[0018] Die Dämpfungseinrichtung weist zumindest einen mit dem Sattel verbunden ersten Träger
auf und einen mittels eines ersten Hebels am ersten Träger angelenkten zweiten Träger,
an dem die Steigbügelhalterung und/oder das eine Pausche aufweisende Sattelblatt angebracht
ist. Die Steigbügelhalterung kann schwenkbar oder drehfest mit dem ersten Hebel verbunden
sein. Optional kann die Steigbügelhalterung ein Teil des zweiten Trägers sein. Generell
optional kann der zweite Träger drehfest, optional einstückig, mit dem ersten Hebel
ausgebildet sein. Das Sattelblatt, das eine Pausche aufweist, ist z.B. am zweiten
Träger der Dämpfungseinrichtung angebracht.
[0019] Die Dämpfungseinrichtung weist an ihrem ersten Träger optional einen Montagearm auf,
der starr mit dem ersten Träger verbunden ist, der am Sattel, insbesondere am Sattelbaum,
festgelegt ist. Alternativ bildet der erste Träger einen Montagearm, bzw. der erste
Träger ist direkt mit dem Sattel verbunden, insbesondere direkt am Sattelbaum festgelegt.
Der erste Träger ist mit dem zweiten Träger mittels eines ersten Hebels verbunden
und bevorzugt optional zusätzlich mittels eines vom ersten Hebel beabstandeten zweiten
Hebels, die jeweils mit ihren Enden schwenkbar am ersten und zweiten Träger angelenkt
sind. Der erste Hebel und der optionale zweite Hebel verbinden den ersten Träger mit
dem zweiten Träger dadurch schwenkbar, dass das erste Ende jedes Hebels am ersten
Träger schwenkbar angelenkt ist und das gegenüberliegende zweite Ende jedes Hebels
am zweiten Träger schwenkbar angelenkt ist. In Ausführungsformen, in denen der zweite
Träger mittels nur eines Hebels schwenkbar am ersten Träger angelenkt ist, kann der
zweite Träger aus einer Steigbügelhalterung bestehen.
[0020] In einer Ausführungsform weist die Dämpfungseinrichtung einen ersten Träger und daran
einen ersten schwenkbar angelenkten ersten Hebel auf, an dem gegenüber dem ersten
Träger eine Steigbügelhalterung schwenkbar oder drehfest angebracht ist, oder die
Dämpfungseinrichtung besteht daraus. Bevorzugt ist der erste Träger im größeren Abstand
von der Sitzfläche angeordnet als der zweite Träger bzw. als das dem ersten Träger
gegenüberliegende Ende des ersten Hebels, so dass der erste Träger unterhalb der Steigbügelhalterung
am Sattel festgelegt ist, wenn die Sitzfläche oberhalb der Steigbügelhalterung angeordnet
ist.
[0021] In Ausführungsformen mit einem ersten Hebel und einem zweiten Hebel sind deren ersten
Enden in einem ersten Abstand voneinander am ersten Träger angelenkt und die zweiten
Enden der Hebel sind in einem zweiten Abstand voneinander am zweiten Träger angelenkt.
Der erste Abstand, in dem die ersten Enden von erstem und zweitem Hebel am ersten
Träger angelenkt sind, kann größer als oder kleiner als, bevorzugt gleich dem zweiten
Abstand sein, in dem die zweiten Enden von erstem und zweitem Hebel am zweiten Träger
angelenkt sind.
[0022] Der erste Hebel kann kürzer oder länger als der zweite Hebel sein, bevorzugt sind
der erste und der zweite Hebel gleich lang. Wenn der erste und der zweite Hebel gleich
lang sind und der erste Abstand, in dem ihre ersten Enden am ersten Träger angelenkt
sind, gleich dem zweiten Abstand ist, in dem die zweiten Enden der Hebel am zweiten
Träger angelenkt sind, bilden die Hebel mit den Trägern ein Parallelogramm.
[0023] Die Schwenkgelenke, mit denen Hebel an Trägern schwenkbar angelenkt sind, können
dadurch gebildet sein, dass jeweils ein Bolzen durch eine Bohrung durch Träger und
Hebel beweglich angeordnet ist.
[0024] Generell bevorzugt ist der erste Träger in größerem Abstand von der Sitzfläche angeordnet,
als das dem ersten Träger gegenüberliegende Ende des ersten Hebels und/oder des zweiten
Hebels und/oder als der zweite Träger, so dass der erste Träger unterhalb des zweiten
Trägers am Sattel festgelegt ist, wenn die Sitzfläche oberhalb der Steigbügelhalterung
angeordnet ist. Entsprechend ist der zweite Träger bevorzugt näher als der erste Träger
an der Ebene angeordnet, in der die Sitzfläche liegt.
[0025] Optional ist an oder zwischen den Trägern, an oder zwischen dem ersten Hebel und
dem optionalen zweiten Hebel, oder an oder zwischen zumindest einem Träger und einem
Hebel ein Anschlag angeordnet, der die Verschwenkung von Trägern und Hebel aufeinander
zu bzw. der Träger in der ersten Stellung in ihren kleinsten Abstand begrenzt. Ein
solcher optionaler Anschlag kann z.B. zwischen den Trägern angeordnet sein, z.B. an
einem der Träger festgelegt sein, so dass sich die Träger nur aufeinander zu bis in
ihren kleinsten Abstand bewegen können, bis einer oder beide am Anschlag anliegen.
Der Anschlag kann durch die einander zugewandten Flächen der Träger gebildet sein,
sodass die Träger selbst den Anschlag bilden und aneinander anliegen. Optional ist
ein Anschlag gepuffert, z.B. mit oder aus einem elastischen Material, insbesondere
mit oder aus einem Gummipuffer. Ein Anschlag kann optional von einem Kraftspeicher
gebildet sein, z.B. einem Gummipuffer, der zwischen erstem und zweitem Träger angeordnet
ist, so dass der Kraftspeicher einen federnden Anschlag zwischen diesen Trägern bildet.
[0026] Für die Federwirkung ist zumindest ein Kraftspeicher mit den Trägern und/oder mit
dem ersten Hebel und einem optionalen zweiten Hebel verbunden, wobei der Kraftspeicher
eingerichtet ist, die Träger in eine erste Stellung zu belasten, in der sie näher
zueinander angeordnet sind, als in ihrer maximalen Entfernung voneinander, in der
die Hebel sich maximal von den Trägern weg erstrecken, bzw. die durch die Länge der
Hebel beschränkt ist. Der Kraftspeicher ist eingerichtet, bei Verschwenken des zweiten
Trägers aus der ersten Stellung vom ersten Träger weg, gespannt zu werden. Entsprechend
ist der Kraftspeicher eingerichtet, das Verschwenken des zweiten Trägers aus der ersten
Stellung zu verzögern und eine Last, die den zweiten Träger in die zweite Stellung
belastet, mit Verzögerung auf den ersten Träger weiterzugeben.
[0027] Bevorzugt ist der zumindest eine Kraftspeicher eingerichtet, die Träger in eine erste
Stellung zu belasten, in der sie z.B. in ihrem kleinsten Abstand zueinander angeordnet
sind. Der Kraftspeicher kann z.B. eine Zugfeder sein, die an den Trägern befestigt
ist oder an einem Träger und einem Hebel, oder an den Schwenkgelenken, an denen ein
Hebel an einem ersten Träger und optional an einem zweiten Träger angelenkt ist, die
in der ersten Stellung im kleineren Abstand zueinander sind. Alternativ kann der Kraftspeicher
eine Druckfeder sein, die an den Trägern befestigt ist oder an den Schwenkgelenken
an einem ersten und einem zweiten Träger, die in der ersten Stellung im größeren Abstand
zueinander sind, als in der zweiten Stellung. Eine Druckfeder kann eine Stahlfeder
oder ein Gummipuffer sein. Eine Zugfeder ist bevorzugt eine Stahlfeder. Alternativ
kann der Kraftspeicher eine Gasdruckfeder oder ein flüssiggefüllter Stoßdämpfer sein,
optional in Kombination mit einer Zug- oder Druckfeder zur Rückstellung. Der Kraftspeicher
ist daher eingerichtet, der Bewegung des zweiten Trägers aus der ersten Stellung in
einen größeren Abstand vom ersten Träger, z.B. in eine zweite Stellung, entgegenzuwirken,
wobei die zweite Stellung jenseits des Scheitelpunkts der Schwenkbewegung bzw. des
Schwenkradius des ersten Hebels liegt.
[0028] Für einen senkrecht zur Schwenkachse flachen Aufbau der Dämpfungseinrichtung sind
der erste und der zweite Träger und der erste Hebel in einer gemeinsamen Ebene schwenkbar,
und in der optionalen Ausführungsform ist der optionale zweite Hebel bevorzugt auch
der in dieser gemeinsamen Ebene schwenkbar.
[0029] Die Dämpfungseinrichtung ist bevorzugt in einer Orientierung am Sattel festgelegt,
in der sie bei auf dem Pferd aufgelegten Sattel in Ruhestellung des Pferds und/oder
beim Gang im Schritt, Trab oder Galopp in ihrer ersten Stellung ist, so dass der Kraftspeicher
entspannt ist oder den ersten Hebel und/oder den zweiten Träger in die erste Stellung
belastet, und der zweite Träger und/oder die Steigbügelhalterung im geringsten Abstand
vom ersten Träger angeordnet ist, wobei bevorzugt der erste Hebel und/oder der zweite
Träger gegen einen Anschlag anliegt, und die Dämpfungseinrichtung ist in einer Orientierung
am Sattel festgelegt, in der bei Längsneigung des Sattels, bzw. bei Längsneigung des
Pferderückens mit darauf aufgelegtem Sattel, in der das vordere Ende des Sattels tiefer
als das hintere Ende des Sattels angeordnet ist, allein durch Zugbelastung an der
Steigbügelhalterung nach unten der zweite Träger über den Scheitelpunkt der Verschwenkung
des ersten Hebels und/oder des optionalen zweiten Hebels in die zweite Stellung geschwenkt
wird und dabei der Kraftspeicher gespannt wird. Das Verschwenken von der ersten Stellung
in die zweite Stellung wird durch die Bewegung des Sattels in eine größere Längsneigung
und durch die Zugbelastung der Steigbügelhalterung nach unten bewirkt, und dabei wird
der Kraftspeicher gespannt. Daher ist der Sattel eingerichtet, dass das Verschwenken
des ersten Hebels und/oder des optionalen zweiten Hebels über den Scheitelpunkt der
Verschwenkung, insbesondere aus der ersten Stellung in die zweite Stellung, bei Zugbelastung
an der Steigbügelhalterung abhängig von der Längsneigung des Sattels erfolgt.
[0030] Eine Zugfeder als Kraftspeicher wird beim Verschwenken des zweiten Trägers von der
ersten Stellung in die zweite Stellung gedehnt. Eine Druckfeder als Kraftspeicher
wird diese beim Verschwenken des zweiten Trägers von der ersten Stellung in die zweite
Stellung gepresst.
[0031] Bevorzugt ist der zweite Träger so mittels des ersten Hebels am ersten Träger angelenkt,
und der erste Träger ist in einer Orientierung am Sattel festgelegt, in der der erste
Hebel bei auf dem Pferd aufgelegten Sattel in Ruhestellung des Pferds und/oder beim
Gang im Schritt, Trab oder Galopp auf einer ersten Seite des Scheitelpunkts der Verschwenkung
des ersten Hebels angeordnet ist. Die Anordnung des ersten Hebels auf der ersten Seite
des Scheitelpunkts seiner Verschwenkung wird auch als erste Stellung der Dämpfungseinrichtung
bezeichnet. Bei Anordnung des ersten Hebels auf der ersten Seite des Scheitelpunkts
seiner Verschwenkung ist der zweite Träger in seinem geringsten Abstand vom ersten
Träger und der Kraftspeicher ist entspannt, bevorzugt liegt der zweite Träger an einem
Anschlag an. Der Scheitelpunkt der Verschwenkung des ersten Hebels kann die Stellung
des ersten Hebels sein, in der der zweite Träger im maximalen Abstand vom ersten Träger
angeordnet ist.
[0032] Bevorzugt ist die Dämpfungseinrichtung in einer Orientierung am Sattel festgelegt,
in der der erste Hebel bei Überschreiten einer Neigung der Längsachse des Sattels
in eine Orientierung bewegt wird, in der die Dämpfungseinrichtung von der ersten Stellung
in die zweite Stellung schwenkt, bzw. der Scheitelpunkt der Bewegung des ersten Hebels
über die Vertikale hinaus bewegt wird.
[0033] Bevorzugt sind der erste Hebel und der zweite Hebel parallel schwenkbar am ersten
Träger angelenkt.
[0034] Alternativ ist der erste Träger in geringerem Abstand von der Sitzfläche angeordnet
als der zweite Träger und/oder als das dem ersten Träger gegenüberliegende Ende des
zweiten Hebels, so dass, wenn die Sitzfläche oberhalb der Steigbügelhalterung angeordnet
ist, der zweite Träger, bzw. das dem ersten Träger gegenüberliegende Ende des ersten
Hebels und ggf. das dem ersten Träger gegenüberliegende Ende des zweiten Hebels, unterhalb
des ersten Trägers angeordnet ist.
[0035] Bevorzugt ist die Dämpfungseinrichtung in einer Orientierung am Sattel festgelegt,
in der der Scheitelpunkt der Verschwenkung, in dem die Träger in ihrem größten Abstand
zueinander angeordnet sind, bei einer Längsneigung des Sattels erreicht wird, in der
die Dämpfungswirkung und damit die Verzögerung der Zugbelastung auf den Sattel erwünscht
ist. Z.B. kann die Dämpfungseinrichtung in einer Orientierung am Sattel festgelegt
sein, in der der Scheitelpunkt der Verschwenkung des ersten Hebels erst bei einer
Neigung der Längsachse gegenüber der Ruhestellung des Pferds und/oder beim Gang im
Schritt, Trab oder Galopp auf einer Ebene um zumindest 10°, um zumindest 15°, um zumindest
20° oder um zumindest 30° mehr, mit dem vorderen Ende tiefer als das hintere Ende,
erreicht oder überschritten wird.
[0036] Die Dämpfungseinrichtung ist bevorzugt in einer Orientierung am Sattel festgelegt,
in der bei Längsneigung des Sattels, in der ein Pferd nach einem Sprung auf den Vorderhufen
landet, der zweite Träger bei senkrecht nach unten an der Steigbügelhalterung wirkender
Zuglast von der ersten in die zweite Stellung schwenken kann.
[0037] In einer Ausführungsform, in der die Steigbügelhalterung ohne Dämpfungseinrichtung
am Sattelbaum festgelegt ist, z.B. direkt, insbesondere mit einem Lederriemen, am
Sattelbaum befestigt ist, und zwischen Sattelbaum und der Pausche oder zwischen dem
die Pausche tragenden Sattelblatt und der Pausche, eine Dämpfungseinrichtung angebracht
ist, kann diese Dämpfungseinrichtung ein Kraftspeicher sein, z.B. eine Zugfeder aus
Metall oder aus Polymer, oder eine Dämpfungseinrichtung, wie sie in Bezug auf die
Dämpfungseinrichtung für die Steigbügelhalterung beschrieben ist.
[0038] Generell kann der Sattel, z.B. dessen Sattelbaum, entlang seiner Längsachse in der
zweiten Stellung der Dämpfungseinrichtung um zumindest 10°, um zumindest 15°, um zumindest
20° oder um zumindest 30° mehr geneigt sein, mit dem vorderen Ende tiefer als das
hintere Ende, als in der ersten Stellung.
[0039] Vorliegend ist ein Sprung z.B. ein Sprung über eine Hindernishöhe von zumindest 1
m, bevorzugt zumindest 1,5 m.
[0040] Durch den Kraftspeicher wird das Verschwenken von der ersten in die zweite Stellung
verzögert, so dass die an der Steigbügelhalterung wirkende Zuglast verzögert auf den
ersten Träger und dann auf den Sattel wirkt. Diese Verzögerung führt zu einer zeitlichen
Verteilung der Zuglast, die an den an beiden Seiten des Sattels angeordneten Steigbügelhalterungen
zieht und vermeidet eine höhere Spitzenlast. Durch die verzögerte Einwirkung der Zuglast,
die an den Steigbügelhalterungen zieht, wird insbesondere beim Landen eines Pferds
nach einem Sprung die Spitzenbelastung des Pferds, besonders seiner Vorderbeine, vermindert.
[0041] Das Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Sattels umfasst den Schritt
des Festlegens der Dämpfungseinrichtung an einem Sattel, bevorzugt mit dem ersten
Träger an dessen Sattelbaum, so dass die Dämpfungseinrichtung zwischen Sattel, bevorzugt
Sattelbaum, und Steigbügelhalterung bzw. jedem Steigbügel angebracht ist.
Die Erfindung wird nun genauer mit Bezug auf die Figuren beschrieben, die schematisch
in
- Figur 1 einen erfindungsgemäßen Sattel in Seitenansicht,
- Figur 2 einen Sattelbaum in etwa waagerechter Stellung in Seitenansicht,
- Figur 3 den Sattelbaum von Figur 2 mit Neigung der Längsachse des Sattelbaums,
- Figur 4 A) bis D) eine Ausführung der Dämpfungseinrichtung in verschiedenen Stellungen,
- Figur 5 A) bis C) Ausführungen der Dämpfungseinrichtung,
- Figur 6 A) bis C) eine weitere Ausführung der Dämpfungseinrichtung in verschiedenen
Stellungen,
- Figur 7 eine weitere Ausführung der Dämpfungseinrichtung,
- Figur 8 eine einfache Ausführung der Dämpfungseinrichtung,
- Figur 9 eine Ausführung eines erfindungsgemäßen Sattels,
- Figur 10 eine Ausführung eines erfindungsgemäßen Sattels und
- Figur 11 eine Ausführung eines erfindungsgemäßen Sattels
zeigen.
[0042] Die Fig. 1 zeigt einen Sattel 1 mit einer Sitzfläche 2, die auf einem Sattelbaum
3 aufliegt. Der Sattel hat am vorderen Ende ein Vorderzwiesel 4 und am hinteren Ende
ein Hinterzwiesel 5. Die Polsterung zwischen Sitzfläche 2 und Sattelbaum 3 ist nicht
dargestellt. Beidseitig der Sitzfläche 2 sind Sattelblätter 6 angebracht, die nach
unten hängen bzw. die sich gegenüber der Sitzfläche 2 erstrecken. Der Sattelbaum 3
weist am vorderen Ende Ortspitzen 3o auf.
[0043] Am Sattelbaum 3 ist mittels einer Dämpfungseinrichtung 10 eine Steigbügelhalterung
7 angebracht, an der ein Steigbügelriemen 8 angehängt ist, und an dessen gegenüberliegendem
Ende ein Steigbügel 9.
[0044] Die Dämpfungseinrichtung 10 weist gemäß der bevorzugten Ausführungsform einen ersten
Träger 11 und einen daran mittels eines ersten Hebels 13 angelenkten zweiten Träger
12 auf, sowie einen zweiten Hebel 14, der parallel zum ersten Hebel 13 angeordnet
ist und den zweiten Träger 12 schwenkbar am ersten Träger 11 anlenkt. Der erste Träger
11 ist mittels eines einstückig damit ausgebildeten Montagearms 16 am Sattel 1, vorliegend
direkt am Sattelbaum 3, festgelegt. Zwischen dem ersten Träger 11 und dem zweiten
Träger 12 ist schematisch ein Kraftspeicher 15 angebracht, z.B. in Form eines Gummipuffers.
Der Kraftspeicher hält in seinem entspannten Zustand den zweiten Träger 12 in der
ersten Stellung am ersten Träger 11.
[0045] Die Fig. 2 und Fig. 3 zeigen einen Sattelbaum 3, an dem die Dämpfungseinrichtung
in der bevorzugten Ausführungsform befestigt ist. In Fig. 2 ist der Sattelbaum 3 in
etwa waagerechter Stellung gezeigt. In dieser ersten Stellung des zweiten Trägers
12 zum ersten Träger 11 kann der Kraftspeicher 15 einen Anschlag für den zweiten Träger
12 bilden, z.B. einen elastischen Anschlag, der zwischen erstem und zweiten Träger
11, 12 angeordnet ist.
[0046] In Fig. 3 ist der Sattelbaum 3 entlang seiner Längsachse 18 nach vorn geneigt, mit
dem hinteren Ende höher als das vordere Ende, wie dies z.B. beim Landen eines Pferds
auf den Vorderhufen nach einem Sprung auftritt. In dieser Neigung der Längsachse des
Sattels 1 gelangt der Scheitelpunkt der Schwenkung des ersten Hebels 13 vor die Vertikale
17 und bei Belastung der Steigbügelhalterung 7 nach unten und/oder vorn durch das
Gewicht eines Reiters schwenkt der zweite Träger 12 um den ersten Hebel 13 in seine
zweite Stellung. Die Fig. 4 A) bis D) zeigen eine Dämpfungseinrichtung 10 beim Verschwenken
des zweiten Trägers 12 in verschiedenen Stellungen, die durch Neigung der Längsachse
des Sattels 1 erreicht werden können, zur Vertikalen 17. Die Figuren zeigen die Dämpfungseinrichtung
10 in A) in Ruhestellung des Pferds, auch als erste Stellung bezeichnet, in der der
zweite Träger 12 nah am ersten Träger 11 angeordnet und die Steigbügelhalterung 7
etwa senkrecht zur Vertikalen 17, also etwa horizontal angeordnet ist, in B) in einer
Stellung, die z.B. kurz nach Überschreiten des höchsten Punkts eines Sprungs auftritt
und das hintere Ende eines Sattels höher als dessen vorderes Ende ist, wobei noch
nicht die ganze Masse des Reiters auf die Steigbügelhalterung 7 wirkt, aber der erste
Hebel in einer Stellung ist, in der der Scheitelpunkt der Schwenkbewegung jenseits
der Vertikalen liegt, in C) in einer Stellung, z.B. vor der Landung nach einem Sprung,
in der erster und zweiter Hebel 14, 15 durch Belastung der Steigbügelhalterung 7 verschwenkt
werden und der zweite Träger 12 in einen größeren Abstand vom ersten Träger 11 bewegt
wird, während der Kraftspeicher 15 gespannt wird, und in D) in einer zweiten Stellung,
z.B. bei der Landung, in der die höchste Belastung auf die Steigbügelhalterung 7 wirkt,
der erste und zweite Hebel 14, 15 weit verschwenkt werden und der Kraftspeicher maximal
gespannt wird.
[0047] Die Fig. 5 zeigt Dämpfungseinrichtungen, in denen in A) der Kraftspeicher 15 aus
einer Zugfeder besteht, die den ersten Hebel 13 in die erste Stellung gegen den ersten
Träger 11 belastet, in B) der Kraftspeicher 15 aus einer Druckfeder besteht, die den
zweiten Hebel 14 in die erste Stellung gegen den ersten Träger 11 belastet, und in
C) der Kraftspeicher 15 aus einer Kombination einer Zugfeder und einer Druckfeder
besteht, die die Dämpfungseinrichtung in die erste Stellung belastet.
[0048] Die Fig. 6 zeigt eine alternative Ausführungsform der Dämpfungseinrichtung 10, bei
der der erste Träger 11 in geringerem Abstand von der Sitzfläche angeordnet als der
zweite Träger 12 und als das dem ersten Träger 11 gegenüberliegende Ende des ersten
Hebels 13 und/oder des zweiten Hebels 14. Wenn die Sitzfläche oberhalb der Steigbügelhalterung
7 angeordnet ist, ist der zweite Träger 12, bzw. das dem ersten Träger 11 gegenüberliegende
Ende des ersten Hebels 13 unterhalb des ersten Trägers 11 angeordnet. In dieser Ausführungsform
hängen die Steigbügelhalterung 7 und der zweite Träger 12 unterhalb des ersten Trägers
11. In A) ist ein optionaler Montagearm 16 zur Befestigung an einem Sattel gezeigt.
Der Montagearm 16 ist am ersten Träger 11 befestigt. Der erste Träger 13 kann ohne
Montagearm 16 direkt am Sattel, insbesondere am Sattelbaum, befestigt werden.
[0049] In dieser Ausführungsform federt der Kraftspeicher 15 die Steigbügelhalterung 7 auch
in der in A) gezeigten ersten Stellung. In B) ist eine Stellung der Dämpfungseinrichtung
10 gezeigt, die z.B. vor der Landung auftritt, wenn die Masse des Reiters die Steigbügelhalterung
7 belastet und dadurch erster und zweiter Hebel 14, 15 verschwenkt werden und der
zweite Träger 12 in einen größeren Abstand vom ersten Träger 11 bewegt wird, während
der Kraftspeicher 15 gespannt wird. In Fig. 6 C) ist eine Dämpfungseinrichtung 10
in einer zweiten Stellung gezeigt, in der die auf die Steigbügelhalterung 7 wirkende
Masse des Reiters den ersten und zweiten Hebel 13, 14 maximal gegen den Kraftspeicher
15 verschwenkt.
[0050] Die Fig. 7 und Fig. 8 zeigen Ausführungsformen der Dämpfungseinrichtung 10, die einen
ersten Träger 11, einen daran schwenkbar angelenkten ersten Hebel 13 und eine daran
gegenüber dem ersten Träger 11 angeordnete Steigbügelhalterung 7 mit einem Kraftspeicher
15, der den ersten Hebel 13 in die erste Stellung belastet, optional mit einem Anschlag
19, gegen den der erste Hebel 13 in der ersten Stellung anliegt, aufweisen oder daraus
bestehen. Die Steigbügelhalterung ist einteilig mit dem zweiten Träger 12 ausgebildet.
In der in Fig. 7 gezeigten Ausführung ist die Steigbügelhalterung 7 schwenkbar am
ersten Hebel 13 angelenkt. In der in Fig. 8 gezeigten Ausführung ist die Steigbügelhalterung
7 drehfest, z.B. einstückig, mit dem ersten Hebel 13 ausgebildet, wobei die Steigbügelhalterung
7 in der hier gezeigten ersten Stellung etwa horizontal angeordnet ist.
[0051] Die Figur 9 zeigt eine Ausführung eines erfindungsgemäßen Sattels, bei der die Steigbügelhalterung
7 und das Sattelblatt 6, an dem eine Pausche 20 angebracht ist, beide an einer gemeinsamen
Dämpfungseinrichtung 10 angebracht sind. In dieser Ausführungsform ist generell bevorzugt,
dass sowohl die Steigbügelhalterung 7 als auch das Sattelblatt 6, an dem die Pausche
20 angebracht ist, am zweiten Träger 12 der Dämpfungseinrichtung 10 angebracht sind,
deren erster Träger 11 fest mit dem Sattelbaum 3 verbunden ist, wobei die Dämpfungseinrichtung
insbesondere eine ist, wie sie mit Bezug auf eine der Figuren 1 bis 8 beschrieben
ist.
[0052] Die Figur 10 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Steigbügelhalterung 7 und das
Sattelblatt 6, an dem eine Pausche 20 angebracht ist, jeweils mittels einer separaten
Dämpfungseinrichtung 10a, 10b mit dem Sattelbaum 3 verbunden sind. Die Steigbügelhalterung
7 ist mittels einer ersten Dämpfungseinrichtung 10a mit dem Sattelbaum 3 verbunden
und das Sattelblatt 6, das die Pausche 20 trägt, ist mittels einer zweiten Dämpfungseinrichtung
10b mit dem Sattelbaum 3 verbunden. Dabei kann die zweite Dämpfungseinrichtung 10b
gleich der ersten Dämpfungseinrichtung 10a sein. Alternativ kann die zweite Dämpfungseinrichtung
10b eine einfache Feder sein. Dabei ist das Sattelblatt 6 entweder nur mittels der
zweiten Dämpfungseinrichtung 10b mit dem Sattelbaum 3 verbunden, optional ist das
Sattelblatt 6 nur mittels der zweiten Dämpfungseinrichtung 10b und einem davon beabstandeten
Drehpunkt 21 mit dem Sattelbaum 3 verbunden. Der Drehpunkt 21 kann z.B. von einer
Öse 22 im Sattelblatt 6 gebildet sein, in die ein am Sattelbaum 3 angebrachter Zapfen
23 eingreift.
[0053] Die Figur 11 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Steigbügelhalterung 7 mittels
einer ersten Dämpfungseinrichtung 10a am Sattelbaum angebracht ist, das die Pausche
20 tragende
[0054] Sattelblatt 6 direkt oder mittelbar fest mit dem Sattelbaum 3 verbunden ist, und
die Pausche 20 mittels einer zweiten Dämpfungseinrichtung 10b mit dem Sattelblatt
6 verbunden ist. Insbesondere in dieser Ausführungsform kann die zweite Dämpfungseinrichtung
10b eine Zugfeder sein oder, wie dargestellt, eine Dämpfungseinrichtung 10 mit einem
ersten Träger 11, der am Sattelblatt 6 befestigt ist, und einem mittels eines ersten
Hebels 13, optional zusätzlich mittels eines zweiten Hebels 14, schwenkbar am ersten
Träger 11 angelenkten zweiten Träger 12, an dem die Pausche 20 befestigt ist. Generell
wirkt ein Kraftspeicher 15 der Verschwenkung des zweiten Trägers 12 entgegen.
Bezugszeichenliste:
1 Sattel |
11 erster Träger |
2 Sitzfläche |
12 zweiter Träger |
3 Sattelbaum |
13 erster Hebel |
3o Ortspitze |
14 zweiter Hebel |
4 Vorderzwiesel |
15 Kraftspeicher |
5 Hinterzwiesel |
16 Montagearm |
6 Sattelblatt |
17 Vertikale |
7 Steigbügelhalterung |
18 Längsachse |
8 Steigbügelriemen |
19 Anschlag |
9 Steigbügel |
20 Pausche |
10 Dämpfungseinrichtung |
21 Drehpunkt |
10a erste Dämpfungseinrichtung |
22 Öse |
10b zweite Dämpfungseinrichtung |
23 Zapfen |
1. Reitsattel (1) mit einem Sattelbaum (3) und einer darauf angeordneten Sitzfläche (2)
und an jeder Seite des Sattels (1) einer Steigbügelhalterung (7), gekennzeichnet durch zwischen dem Sattel (1) und jeder Steigbügelhalterung (7) und/oder zwischen dem Sattelbaum
und einem eine Pausche (20) tragenden Sattelblatt (6) angeordnete Dämpfungseinrichtungen
(10), die einen mit dem Sattel (1) verbunden ersten Träger (11) und einen zweiten
Träger (12), der an einem ersten Hebel (13) schwenkbar am ersten Träger (11) angelenkt
ist, aufweist, wobei die Steigbügelhalterung (7) am zweiten Träger (12) angebracht
ist, mit einem Kraftspeicher (15), der eingerichtet ist, der Bewegung des zweiten
Trägers (12) in einen größeren Abstand vom ersten Träger (11) entgegenzuwirken.
2. Reitsattel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftspeicher (15) der Bewegung des zweiten Trägers (12) aus einer ersten Stellung
über den Scheitelpunkt der Schwenkbewegung des ersten Hebels (13) in eine zweite Stellung
entgegenwirkt.
3. Reitsattel (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen zweiten Hebel (14), der in einem Abstand vom ersten Hebel (13) schwenkbar am
ersten Träger (11) und am zweiten Träger (12) angelenkt ist.
4. Reitsattel (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Hebel (14) parallel zum ersten Hebel (13) angeordnet ist.
5. Reitsattel (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Träger (12) in der Stellung, in der der Kraftspeicher (15) entspannt ist,
parallel zum ersten Träger (11) angeordnet ist.
6. Reitsattel (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Träger (11) die Steigbügelhalterung (7) bildet.
7. Reitsattel (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Träger (12) mittels eines Kraftspeichers (15) in eine erste Stellung zum
ersten Träger (11) belastet ist.
8. Reitsattel (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf jeder Seite des Sattels ein Sattelblatt (6) mit einer Pausche (20) angebracht
ist und zwischen dem Sattelbaum (3) und der Pausche (20) eine Dämpfungseinrichtung
(10, 10b) angeordnet ist.
9. Reitsattel (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungseinrichtung (10, 10b) zwischen dem Sattelbaum (3) und dem die Pausche
(20) tragenden Sattelblatt (6) angeordnet ist oder die Dämpfungseinrichtung (10, 10b)
zwischen dem Sattelblatt (6), das fest mit dem Sattelbaum (3) verbunden ist, und der
Pausche (20) angeordnet ist.
10. Reitsattel (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das die Pausche (20) tragende Sattelblatt (6) und die Steigbügelhalterung (7) mit
einer gemeinsamen Dämpfungseinrichtung (10) mit dem Sattelbaum (3) verbunden sind.
11. Reitsattel (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftspeicher (15) von einer Druckfeder, einer Zugfeder, einem Gummipuffer, einer
Gasdruckfeder, einem flüssigkeitsgefüllten Stoßdämpfer oder einer Kombination von
zumindest zweien dieser gebildet ist.
12. Reitsattel (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er einen Anschlag (19) aufweist, gegen den der erste Träger (11) und/oder der zweite
Träger (12) in einer ersten Stellung anliegt, in der er in geringem Abstand zum ersten
Träger (11) ist.
13. Reitsattel (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag gepuffert ist, insbesondere vom Kraftspeicher (15) gebildet ist.
14. Reitsattel (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steigbügelhalterung (7) einstückig mit dem zweiten Träger (12) ausgebildet ist
und am ersten Hebel (13) schwenkbar angelenkt ist oder starr am ersten Hebel (13)
festgelegt ist.
15. Reitsattel (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Dämpfungseinrichtung (10) einen ersten Träger (11), einen daran schwenkbar angelenkten
ersten Hebel (13) und eine gegenüber dem ersten Träger (11) an dem ersten Hebel (13)
schwenkbar oder drehfest angebrachte Steigbügelhalterung (7) aufweist oder daraus
besteht.
16. Reitsattel (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Träger (11) in größerem Abstand von der Sitzfläche des Sattels (1) angeordnet
ist, als das dem ersten Träger (11) gegenüberliegende Ende des ersten Hebels (13)
und/oder des zweiten Hebels (14) und/oder als der zweite Träger (12).
17. Reitsattel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Träger (11) in geringerem Abstand von der Sitzfläche des Sattels (1) angeordnet
ist als der zweite Träger (12) und/oder als das dem ersten Träger (11) gegenüberliegende
Ende des ersten Hebels (13) und/oder des zweiten Hebels (14).
18. Verfahren zur Herstellung eines Reitsattels (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass an einem Sattel eine Dämpfungseinrichtung (10) festgelegt wird, die einen mit dem
Sattel (1) verbindbaren ersten Träger (11) und einen zweiten Träger (12), der an einem
ersten Hebel (13) schwenkbar am ersten Träger (11) angelenkt ist, aufweist, wobei
eine Steigbügelhalterung (7) und/oder ein eine Pausche (20) tragendes Sattelblatt
(6) am zweiten Träger (12) angebracht ist, mit einem Kraftspeicher (15), der eingerichtet
ist, der Bewegung des zweiten Trägers (12) in einen größeren Abstand vom ersten Träger
(11) entgegenzuwirken.