[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines cellulasebasierten Waschprogramms
für ein Reinigungsgerät sowie ein Reinigungsgerät.
[0002] Der hier vorgestellte Ansatz stellt sich die Aufgabe, Verfahren zum Betreiben eines
cellulasebasierten Waschprogramms für ein Reinigungsgerät und ein Reinigungsgerät
zu schaffen.
[0003] Reinigungsgeräte umfassen üblicherweise Reinigungsprogramme, wie Baumwoll- oder Pflegeleichtprogramme.
Verfahrensparameter dieser Programme sind in der Regel auf eine gute Waschwirkung
mit handelsüblichen Waschmitteln ausgelegt.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein verbessertes Verfahren zum Betreiben
eines cellulasebasierten Waschprogramms für ein Reinigungsgerät sowie ein verbessertes
Reinigungsgerät mit den Merkmalen der Hauptansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0005] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen in einem Verbessern einer Waschwirkung
eines Reinigungsgeräts unter Verwendung von cellulasehaltigen Waschmitteln. Für einen
wirkoptimalen Einsatz eines Enzyms wie Cellulase werden vorteilhafterweise enge Prozessparameter
eingehalten.
[0006] Es wird daher ein Verfahren zum Betreiben eines cellulasebasierten Waschprogramms
für ein Reinigungsgerät vorgestellt, das einen Schritt des Einlesens, einen Schritt
des Einstellens und einen Schritt des Durchführens umfasst. Im Schritt des Einlesens
wird ein Auswahlsignal eingelesen, das eine über eine Bedieneinrichtung des Reinigungsgeräts
getätigte Auswahl des Waschprogramms repräsentiert. Im Schritt des Einstellens wird
ein Wassermengenparameter für das Waschprogramm eingestellt, wobei der Wassermengenparameter
eine Wassermenge repräsentiert, die mit einer vorgegebenen Menge eines cellulasebasierten
Waschmittels zu mischen ist, um eine Reinigungsflüssigkeitsmenge mit einem vorgegebenen
Cellulasekonzentrationswert zu erhalten. Im Schritt des Durchführens wird das Waschprogramm
unter Verwendung des zumindest einen Wassermengenparameters durchgeführt.
[0007] Das cellulasebasierte Waschprogramm kann vorteilhafterweise ausgewählt werden, um
empfindliche Textilien, wie beispielsweise Baumwolle, zu reinigen. Das Reinigungsgerät
kann dabei als eine Waschmaschine oder ein Waschautomat realisiert sein. Das Auswahlsignal
kann beispielsweise einen von einem Nutzer des Reinigungsgeräts Programmwunsch repräsentieren,
das er beispielsweise über eine als Bedienblende realisierte Bedieneinrichtung auswählen
kann. Weiterhin kann das Auswahlsignal beispielsweise drahtlos eingelesen werden.
Vorteilhafterweise kann durch das Verfahren eine verbesserte Faserglättungswirkung
durch beispielsweise einen reduzierten Wirkstoffeinsatz erzielt werden.
[0008] Gemäß einer Ausführungsform kann im Schritt des Einstellens der Wassermengenparameter
derart eingestellt werden, dass die Wassermenge mit der vorgegebenen Menge des cellulasebasierten
Waschmittels eine Waschflotte Waschflotte als Reinigungsflüssigkeitsmenge bildet,
die eine Cellulasekonzentration in einem Cellulasekonzentrationsbereich zwischen 300
und 350 mg/l aufweist. Insbesondere kann die Cellulasekonzentration bei 333 mg/l liegen.
Vorteilhafterweise kann dadurch eine Waschwirkung verbessert werden.
[0009] Im Schritt des Einstellens kann der Wassermengenparameter unabhängig von einer Beladungsmenge
des Reinigungsgeräts eingestellt werden. Die Beladungsmenge kann beispielsweise zwischen
0,5 kg und 2,5 kg liegen. Vorteilhafterweise kann der Wassermengenparameter für die
Beladungsmenge von 2,0 kg eingestellt werden, um beispielsweise eine gleiche Waschwirkung
für jede Beladungsmenge zwischen 0,5 kg und 2,5 kg zu erreichen.
[0010] Gemäß einer Ausführungsform kann im Schritt des Einstellens ein Drehzahlparameter
der Waschtrommel eingestellt werden, der eine Drehzahl repräsentiert, die in einem
Drehzahlbereich zwischen 30 und 50 U/min liegt. Weiterhin kann im Schritt des Durchführens
das cellulasebasierte Waschprogramm unter Verwendung des Drehzahlparameters durchgeführt
werden. Der Drehzahlparameter kann beispielsweise vorgeben, wie schnell sich die Waschtrommel
drehen darf, sodass vorteilhafterweise Beschädigungen des Reinigungsguts vermieden
werden können.
[0011] Ferner kann im Schritt des Einstellens als Zeitparameter die Programmlaufzeit eingestellt
werden, wobei die Programmlaufzeit des Waschprogramms 50 bis 70 Minuten umfasst. Vorteilhafterweise
kann eine Leistungsentfaltung des cellulasebasierten Waschmittels verbessert werden,
da beispielsweise einzelne Teilprozesse des Waschprogramms cellolaseschonend durchgeführt
werden können.
[0012] Gemäß einer Ausführungsform kann im Schritt des Einstellens ein Temperaturparameter
eingestellt werden, der in einem Temperaturbereich der Reinigungsflüssigkeitsmenge
zwischen 37 Grad und 43 Grad liegt. Der Temperaturparameter kann dabei eine Temperatur
von 40 Grad repräsentieren. Im Schritt des Durchführens kann das cellulasebasierte
Waschprogramm unter Verwendung des Temperaturparameters durchgeführt werden. Vorteilhafterweise
kann dadurch sichergestellt werden, dass die Cellulase nicht beschädigt wird und somit
kann ein gewünschtes Endergebnis erreicht werden.
[0013] Weiterhin kann im Schritt des Durchführens zumindest ein Nachheizzyklus durchgeführt
werden, um den Temperaturparameter während der Programmlaufzeit auf einem Temperaturwert
zu halten, der innerhalb des Temperaturbereichs liegt. Vorteilhafterweise kann dadurch
ein Beschädigen der Cellulase vermieden werden, die beispielsweise eine faserglättende
Wirkung auf das Reinigungsgut hat.
[0014] Gemäß einer Ausführungsform kann im Schritt des Einstellens ein
Drehrichtungswechselparameter eingestellt werden, der eine Drehrichtungswechselanzahl
der Waschtrommel pro Minute repräsentiert. Insbesondere kann die
Drehrichtungswechselanzahl größer sein als zwei. Im Schritt des Durchführens kann
das cellulasebasierte Waschprogramm unter Berücksichtigung des
Drehrichtungswechselparameters durchgeführt werden. Vorteilhafterweise kann dadurch
eine zu hohe mechanische Beanspruchung des Reinigungsguts vermieden und zugleich eine
gute Waschwirkung sichergestellt werden. Vorteilhafterweise können dadurch auch Drehpausen
vermieden werden.
[0015] Ferner können im Schritt des Durchführens zumindest zwei Spülgänge durchgeführt werden,
in denen die Waschflotte aus einem Reinigungsgut in dem Reinigungsgerät ausgewaschen
wird. Vorteilhafterweise werden die Spülgänge mit einem erhöhten Flüssigkeitspegel
durchgeführt.
[0016] Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner eine Steuereinheit, die ausgebildet ist,
um die Schritte einer Variante eines hier vorgestellten Verfahrens in entsprechenden
Einrichtungen durchzuführen, anzusteuern bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante
der Erfindung in Form einer Vorrichtung kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
schnell und effizient gelöst werden.
[0017] Die Steuereinheit kann ausgebildet sein, um Eingangssignale einzulesen und unter
Verwendung der Eingangssignale Ausgangssignale zu bestimmen und bereitzustellen. Ein
Eingangssignal kann beispielsweise ein über eine Eingangsschnittstelle der Steuereinheit
einlesbares Sensorsignal darstellen. Ein Ausgangssignal kann ein Steuersignal oder
ein Datensignal darstellen, das an einer Ausgangsschnittstelle der Steuereinheit bereitgestellt
werden kann. Die Steuereinheit kann ausgebildet sein, um die Ausgangssignale unter
Verwendung einer in Hardware oder Software umgesetzten Verarbeitungsvorschrift zu
bestimmen. Beispielsweise kann die Steuereinheit dazu eine Logikschaltung, einen integrierten
Schaltkreis oder ein Softwaremodul umfassen und beispielsweise als ein diskretes Bauelement
realisiert sein oder von einem diskreten Bauelement umfasst sein.
[0018] Von Vorteil ist auch ein Computer-Programmprodukt oder Computerprogramm mit Programmcode,
der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher,
einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann. Wird
das Programmprodukt oder Programm auf einem Computer oder einer Steuereinheit ausgeführt,
so kann das Programmprodukt oder Programm zur Durchführung, Umsetzung und/oder Ansteuerung
der Schritte des Verfahrens nach einer der hier beschriebenen Ausführungsformen verwendet
werden.
[0019] Es wird ferner ein Reinigungsgerät vorgestellt, das eine Bedieneinrichtung zum Auswählen
eines Waschprogramms und eine Steuereinheit in einer zuvor genannten Variante aufweist.
[0020] Das Reinigungsgerät kann beispielsweise als eine Waschmaschine oder als ein Waschautomat
realisiert sein. Das Reinigungsgerät weist dabei die Bedieneinrichtung auf, die beispielsweise
als eine Bedienblende an dem Reinigungsgerät angeordnet sein kann. Alternativ kann
das Reinigungsgerät beispielsweise drahtlos bedient und zusätzlich oder alternativ
angesteuert werden.
[0021] Das Reinigungsgerät kann beispielsweise als ein Haushaltgerät ausgeformt sein. Weiterhin
kann der hier beschriebene Ansatz entsprechend im Zusammenhang mit einem gewerblichen
oder professionellen Gerät, beispielsweise einem medizinischen Gerät, wie einem Reinigungs-
oder Desinfektionsgerät, einem Kleinsterilisator, einem Großraumdesinfektor oder einer
Container-Waschanlage eingesetzt werden.
[0022] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Reinigungsgeräts gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 2
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Reinigungsgeräts gemäß einem
Ausführungsbeispiel; und
- Figur 3
- ein Blockschaltbild einer Steuereinheit gemäß einem Ausführungsbeispiel.
[0023] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Reinigungsgeräts 100 gemäß einem
Ausführungsbeispiel. Das Reinigungsgerät 100 ist dabei als eine Waschmaschine oder
als ein Waschautomat realisiert, der ausgebildet ist, um hier nicht dargestelltes
Reinigungsgut zu reinigen. Das Reinigungsgut ist beispielsweise als Textil realisiert.
Das Reinigungsgerät 100 weist dabei eine Bedieneinrichtung 105 zum Auswählen eines
Waschprogramms und eine Steuereinheit 110 auf. Das Waschprogramm kann dabei beispielsweise
ein Baumwollprogramm sein, um empfindliche Stoffe wie Baumwolle zu reinigen. Die Bedieneinrichtung
105 ist dabei beispielsweise als eine Bedienblende realisiert, über die ein Nutzer
beispielsweise Einstellungen vornehmen kann. Die Bedienblende ist beispielsweise als
berührungsempfindliches Display ausgeformt und/oder weist beispielsweise Eingabetasten
auf. Die Steuereinheit 110 ist ausgebildet, um beispielsweise ein Verfahren zum Betreiben
des Reinigungsgeräts 100 anzusteuern oder durchzuführen. Zusätzlich oder alternativ
ist die Steuereinheit 110 beispielsweise ausgebildet, um Komponenten, wie beispielsweise
eine drehbare Waschtrommel 115 des Reinigungsgeräts 100 anzusteuern. Gemäß diesem
Ausführungsbeispiel ist die Waschtrommel 115 ausgebildet, um das Reinigungsgut aufzunehmen.
[0024] Figur 2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 200 zum Betreiben eines Reinigungsgeräts
gemäß einem Ausführungsbeispiel. Das Verfahren 200 ist dabei in einem Reinigungsgerät
durchführbar, wie es in Figur 1 beschrieben wurde. Das Verfahren 200 umfasst einen
Schritt 205 des Einlesens, einen Schritt 210 des Einstellens und einen Schritt 215
des Durchführens. Im Schritt 205 des Einlesens wird ein Auswahlsignal eingelesen,
das eine über eine Bedieneinrichtung des Reinigungsgeräts getätigte Auswahl des Waschprogramms
repräsentiert. Im Schritt 210 des Einstellens wird ein Wassermengenparameter für das
Waschprogramm eingestellt. Dabei repräsentiert der Wassermengenparameter eine Wassermenge,
die mit einer vorgegebenen Menge eines cellulasebasierten Waschmittels zu mischen
ist, um eine Reinigungsflüssigkeitsmenge mit einem vorgegebenen Cellulasekonzentrationswert
zu erhalten. Im Schritt 215 des Durchführens wird das Waschprogramm unter Verwendung
des zumindest einen Wassermengenparameters durchgeführt.
[0025] Lediglich optional wird im Schritt 210 des Einstellens der Wassermengenparameter
derart eingestellt, dass die Wassermenge mit der Menge des cellulasebasierten Waschmittels
eine Waschflotte bildet. Die Waschflotte weist dabei eine Cellulasekonzentration in
einem Cellulasekonzentrationsbereich zwischen 300 und 350 mg/l auf. Vorzugsweise liegt
die Cellulasekonzentration jedoch bei 333 mg/l. Die Waschflotte weist dabei beispielsweise
eine für die Wassermenge bestmögliche Cellulasekonzentration auf. Weiterhin optional
wird der Wassermengenparameter unabhängig von einer Beladungsmenge des Reinigungsgeräts
eingestellt. Die für das cellulosebasierte Waschprogramm zulässige Beladungsmenge
liegt gemäß diesem Ausführungsbeispiel zwischen 0,5 kg und 2,5 kg. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel
wird im Schritt 210 des Einstellens ein Drehrichtungswechselparameter eingestellt,
der eine Drehrichtungswechselanzahl der Waschtrommel pro Minute repräsentiert. Das
bedeutet, dass die Waschtrommel sich beispielsweise zunächst in eine Richtung dreht
und sich anschließend in eine der einen Richtung entgegengesetzte andere Richtung
dreht. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist die Drehrichtungswechselanzahl größer
als zwei. Weiterhin wird anschließend im Schritt 215 des Durchführens das cellulasebasierte
Waschprogramm unter Berücksichtigung des Drehrichtungswechselparameters durchgeführt.
Außerdem wird ein Drehzahlparameter der Waschtrommel eingestellt, der in einem Drehzahlbereich
zwischen 30 und 50 U/min liegt. Folglich wird im Schritt des Durchführens das cellulasebasierte
Waschprogramm unter Verwendung des Drehzahlparameters durchgeführt. Durch den Drehzahlparameter
wird beispielsweise eine konstante Drehzahl gehalten, durch die das Reinigungsgut
aus beispielsweise empfindlichen Materialien wie Baumwolle schonend gereinigt werden.
Eine Programmlaufzeit des Waschprogramms beträgt beispielsweise zwischen 50 und 70
Minuten und wird beispielsweise im Schritt 210 des Einstellens eingestellt. Gemäß
einem alternativen Ausführungsbeispiel ist es denkbar, die Programmlaufzeit an eine
Beladungsmenge anpassbar zu wählen.
[0026] Weiterhin optional wird im Schritt 210 des Einstellens ein Temperaturparameter eingestellt,
der in einem Temperaturbereich zwischen 37°C und 43°C liegt. Dabei beträgt der Temperaturparameter
beispielsweise 40°C mit beispielsweise einer Temperaturhysterese von 3 °C während
der gesamten Programmlaufzeit des Waschprogramms, das in diesem Falle unter Verwendung
des Temperaturparameters durchgeführt wird. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel setzen
dazu im Schritt 215 des Durchführens beispielsweise Nachheizzyklen ein, um den Temperaturparameter
während der Programmlaufzeit innerhalb des Temperaturbereichs zu halten. Dies wird
gemäß diesem Ausführungsbeispiel jedoch ohne beispielsweise einen Warmwasserzulauf
bewerkstelligt, da sich dabei wegen des Warmwassers kurzfristig für die Cellulase
zu hohe Temperaturen einstellen würden und die Cellulase geschädigt würde.
[0027] Gemäß diesem Ausführungsbeispiel werden im Schritt 215 des Durchführens außerdem
zumindest zwei Spülgänge durchgeführt, in denen die Waschflotte aus einem Reinigungsgut
in dem Reinigungsgerät ausgewaschen wird. Beispielsweise ist ein Flüssigkeitspegel
in den Spülgängen gegenüber einer Waschphase erhöht.
[0028] In anderen Worten ausgedrückt wird ein Waschverfahren zum optimierten Einsatz von
hochdosierter Cellulase zur Glättung von geschädigten Baumwolltextilien vorgestellt,
durch welches die eingesetzte Cellulase ihre volle Wirkung entfaltet und zuletzt vollständig
aus dem Reinigungsgut entfernt wird.
[0029] Die eingesetzte Cellulase hat gemäß diesem Ausführungsbeispiel eine faserglättende
und pillingentfernende Wirkung. Um die beispielsweise in einer Kapsel angeordnete
Cellulase mit vorteilhaften Verfahrensparamtern einzusetzen, wird der hier beschriebene
Ansatz beschrieben und/oder beispielsweise als ein Sonderprogramm realisiert.
[0030] Dieses Programm weist einen vorteilhaften Wäschemengenbereich zwischen 0,5 kg und
2,5 kg auf. Die optimale Wäschemenge, die hier als Beladungsmenge beschrieben ist,
beträgt beispielsweise 2,0 kg. Die Wassermenge wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel
für diese optimale Beladungsmenge fest eingestellt. Dadurch wird eine feste Cellulasekonzentration
von beispielsweise 333 mg/l in der Waschflotte eingestellt, sodass vorteilhafterweise
für den gesamten Beladungsmengebereich die gleichen Bedingungen vorliegen. Aufgrund
dieser Vorgabe ist die Waschzeit, die auch als Programmlaufzeit bezeichnet ist, für
den gesamten Wäschemengenbereich gleich. Eine vorteilhafte Waschzeit beträgt dabei
60 Minuten. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel wird dabei eine Wäschetemperatur über
40°C über die gesamte Waschzeit durch beispielsweise Nachheizzyklen mit einer Temperaturhysterese
von 3°C gehalten. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel wird auf einen möglichen Warmwasserzulauf
verzichtet, da sich hierbei kurzfristig höhere Temperaturen einstellen können, wodurch
die Cellulase geschädigt werden könnte.
[0031] Der Drehrhythmus wird weiterhin optional derart gewählt, dass ein permanenter Austausch
zwischen freier und gebundener Flotte gewährleistet ist, eine zu hohe mechanische
Beanspruchung des Textils jedoch verhindert wird. Drehpausen werden weiterhin vermieden.
Die optimale Drehzahl liegt gemäß diesem Ausführungsbeispiel in einem Bereich zwischen
30 und 50 U/min ohne Pausen. Ein Drehwechsel ist dabei mehrmals pro Minute angestrebt.
[0032] Des Weiteren werden gemäß diesem Ausführungsbeispiel für eine vollständige Entfernung
der Cellulase aus dem Reinigungsgut mehrere, idealerweise drei Spülgänge mit erhöhtem
Wasserstand durchgeführt.
[0033] Figur 3 ein Blockschaltbild einer Steuereinheit 110 gemäß einem Ausführungsbeispiel.
Die hier dargestellte Steuereinheit 110 entspricht beispielsweise der in Figur 1 beschriebenen
Steuereinheit 110 und ist in einem Reinigungsgerät realisiert oder realisierbar. Ebenso
ist die Steuereinheit 110 ausgebildet, um ein Verfahren zum Betreiben eines Reinigungsgeräts
anzusteuern oder durchzuführen, wie es beispielsweise in Figur 2 beschrieben wurde.
Gemäß diesem Ausführungsbeispiel weist die Steuereinheit 110 eine Einleseeinheit 300,
eine Einstelleinheit 305 sowie eine Durchführeinheit 310 auf. Die Einleseeinheit 300
ist dabei ausgebildet, um ein Auswahlsignal 315 einzulesen, das beispielsweise eine
Bedieneinrichtung 105 des Reinigungsgeräts getätigte Auswahl des Waschprogramms repräsentiert.
Die Einstelleinheit 305 ist ausgebildet, um ein Einstellen eines Wassermengenparameters
für das Waschprogramm zu bewirken, wobei der Wassermengenparameter eine Wassermenge
repräsentiert, die mit einer vorgegebenen Menge eines cellulasebasierten Waschmittels
zu mischen ist, um eine Reinigungsflüssigkeitsmenge mit einem vorgegebenen Cellulasekonzentrationswert
zu erhalten. Die Durchführeinheit 310 ist ausgebildet, um ein Durchführen des Waschprogramms
unter Verwendung des zumindest einen Wassermengenparameters zu bewirken.
1. Verfahren (200) zum Betreiben eines cellulasebasierten Waschprogramms für ein Reinigungsgerät
(100), wobei das Verfahren (200) die folgenden Schritte umfasst:
- Einlesen (205) eines Auswahlsignals (315), das eine über eine Bedieneinrichtung
(105) des Reinigungsgeräts (100) getätigte Auswahl des Waschprogramms repräsentiert;
- Einstellen (210) eines Wassermengenparameters für das Waschprogramm, wobei der Wassermengenparameter
eine Wassermenge repräsentiert, die mit einer vorgegebenen Menge eines cellulasebasierten
Waschmittels zu mischen ist, um eine Reinigungsflüssigkeitsmenge mit einem vorgegebenen
Cellulasekonzentrationswert zu erhalten; und
- Durchführen (215) des Waschprogramms unter Verwendung des zumindest einen Wassermengenparameters
.
2. Verfahren (200) gemäß Anspruch 1, wobei im Schritt (210) des Einstellens der Wassermengenparameter
derart eingestellt wird, dass die Wassermenge mit der vorgegebenen Menge des cellulasebasierten
Waschmittels eine Waschflotte als Reinigungsflüssigkeitsmenge bildet, die eine Cellulasekonzentration
in einem Cellulasekonzentrationsbereich zwischen 300 und 350 mg/l aufweist, insbesondere
wobei die Cellulasekonzentration bei 333 mg/l liegt.
3. Verfahren (200) gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei im Schritt (210) des Einstellens der
Wassermengenparameter unabhängig von einer Beladungsmenge des Reinigungsgeräts eingestellt
wird.
4. Verfahren (200) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei im Schritt (210)
des Einstellens ein Drehzahlparameter einer Waschtrommel (115) eingestellt wird, der
eine Drehzahl repräsentiert, die in einem Drehzahlbereich zwischen 30 und 50 U/min
liegt, und wobei im Schritt (215) des Durchführens das cellulasebasierte Waschprogramm
unter Verwendung des Drehzahlparameters durchgeführt wird.
5. Verfahren (200) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei im Schritt (210)
des Einstellens als Zeitparameter die Programmlaufzeit des Waschprogramms eingestellt
wird, wobei die Programmlaufzeit 50 bis 70 Minuten umfasst.
6. Verfahren (200) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei im Schritt (210)
des Einstellens ein Temperaturparameter eingestellt wird, der in einem Temperaturbereich
der Reinigungsflüssigkeitsmenge zwischen 37 Grad und 43 Grad liegt, insbesondere wobei
der Temperaturparameter eine Temperatur von 40 Grad repräsentiert, und wobei im Schritt
(215) des Durchführens das cellulasebasierte Waschprogramm unter Verwendung des Temperaturparameters
durchgeführt wird.
7. Verfahren (200) gemäß einem der Ansprüche 5 oder 6, wobei im Schritt (215) des Durchführens
zumindest ein Nachheizzyklus durchgeführt wird, um den Temperaturparameter während
der Programmlaufzeit auf einem Temperaturwert zu halten, der innerhalb des Temperaturbereichs
liegt.
8. Verfahren (200) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei im Schritt (210)
des Einstellens ein Drehrichtungswechselparameter eingestellt wird, der eine Drehrichtungswechselanzahl
der Waschtrommel pro Minute repräsentiert, insbesondere wobei die Drehrichtungswechselanzahl
größer ist als zwei, und wobei im Schritt (215) des Durchführens das cellulasebasierte
Waschprogramm unter Berücksichtigung des Drehrichtungswechselparameters durchgeführt
wird.
9. Verfahren (200) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei im Schritt (215)
des Durchführens zumindest zwei Spülgänge durchgeführt werden, in denen die Waschflotte
aus einem Reinigungsgut in dem Reinigungsgerät (100) ausgewaschen wird.
10. Steuereinheit (110), die ausgebildet ist, um die Schritte (205, 210, 215) des Verfahrens
(200) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche in entsprechenden Einheiten (300,
305, 310) auszuführen und/oder anzusteuern.
11. Computer-Programmprodukt mit Programmcode zur Durchführung des Verfahrens (200) nach
einem der Ansprüche 1 bis 9, wenn das Computer-Programmprodukt auf einer Steuereinheit
(110) gemäß Anspruch 10 ausgeführt wird.
12. Reinigungsgerät (100), das die folgenden Merkmale aufweist:
- eine Bedieneinrichtung (105) zum Auswählen eines Waschprogramms; und
- eine Steuereinheit (110) gemäß Anspruch 10.