[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Straßenfertiger gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren gemäß dem unabhängigen
Verfahrensanspruch 16.
[0002] In
DE 196 47 150 A1,
DE 296 19 831 U1 und
DE 100 25 474 B4 werden Nivelliersysteme für eine Einbaubohle eines Straßenfertigers offenbart. Diese
Nivelliersysteme weisen einen Zugpunktregelkreis auf, der unter Berücksichtigung einer
Differenz aus einer anhand eines Neigungssensors erfassten Zugarmneigung und eines
Sollneigungswerts für den Zugarm funktioniert. Der Sollneigungswert wird auf Basis
einer im Bereich einer Bohlenhinterkante durchgeführten Höhenüberwachung berechnet.
Bei der Höhenüberwachung werden Abstandsmessungen zu einer Referenz im Bereich der
Bohlenhinterkante durchgeführt und mit einem Sollabstand verglichen, um den Neigungssollwert
zu bestimmen. Bei dieser Vorrichtung können Unebenheiten des Untergrunds, die vor
der Einbaubohle vorliegen, beim Nivelliervorgang nur ungenau oder gar nicht berücksichtigt
werden.
[0003] Bei der vorangehend beschriebenen Praxis hat sich insbesondere der Einsatz von Neigungssensoren
als problematisch erwiesen, da diese empfindlich auf Unebenheiten des Untergrunds
sowie Vibrationen während des Einbaubetriebs reagieren können, was eine darauf aufbauende
Nivellierungsregelung negativ beeinflussen kann. Außerdem wird für den oben beschriebenen
Zugpunktregelkreis aufgrund der Tatsache, dass die Zugpunktregelung zeitgleich zur
Höhenüberwachung stattfindet, ein hoher Steuer- und Regelungsaufwand betrieben.
[0004] DE 100 25 462 A1 offenbart einen Straßenfertiger mit einer Schichtdickenmesseinrichtung zum Ermitteln
einer Schichtdicke der hergestellten Einbauschicht in einem Bereich einer Bohlenhinterkante.
Zum Ermitteln der eingebauten Schichtdicke an der Bohlenhinterkante wird ein Höhensignal
eines Sensors, der stationär an einem Bohlen-Zugarm-Verbund angeordnet ist und einen
Abstand zum Untergrund erfasst, sowie ein Neigungssignal eines am Bohlen-Zugarm-Verbunds
angeordneten Neigungssensors eingesetzt.
[0005] Die
DE 11 2009 001 767 T5 offenbart einen Straßenfertiger, der eine Steuerung zur Nivellierung der Einbaubohle
aufweist. Die Steuerung weist einen ersten Sensor auf, der an der Vorderseite des
Straßenfertigers vor dem Gutbunker angeordnet ist, um eine Höhe zum Untergrund zu
erfassen. Ferner umfasst die Steuerung einen zweiten Sensor, der die Höhe des vorderen
Zugpunkts am Bohlenholm in Bezug auf den Untergrund erfasst.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Straßenfertiger mit einem Nivelliersystem
auszustatten, das zuverlässig anhand einfacher, praxistauglicher technischer Mittel
eine verbesserte Nivellierung der Einbaubohle des Straßenfertigers ermöglicht und
vor allem zur Herstellung einer präziseren Ebenheit der eingebauten Einbauschicht
geeignet ist. Ferner ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Nivellierverfahren für
eine Einbaubohle eines Straßenfertigers zur Verfügung zu stellen, anhand dessen eine
ebene Einbauschicht besser herstellbar ist.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Straßenfertiger gemäß dem Anspruch 1. Ferner
wird diese Aufgabe gelöst anhand eines Verfahrens gemäß Anspruch 16.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die jeweiligen Unteransprüche
gegeben.
[0009] Der erfindungsgemäße Straßenfertiger umfasst eine Einbaubohle zum Herstellen einer
Einbauschicht auf einem Untergrund, auf welchem sich der Straßenfertiger in Einbaurichtung
entlang einer Einbaustrecke fortbewegt. Die Einbaubohle ist höhenverstellbar gelagert
und weist einen Zugarm auf, der an einem daran ausgebildeten vorderen Zugpunkt mittels
eines Nivellierzylinders am Straßenfertiger befestigt ist. Außerdem umfasst der erfindungsgemäße
Straßenfertiger eine Messeinrichtung zum Durchführen einer Abstandsmessung, eine Speichereinrichtung,
eine Steuereinrichtung sowie eine damit funktional verbundene Reglereinrichtung zum
Anpassen einer Einstellung des Nivellierzylinders.
[0010] Gemäß der Erfindung ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, in Abhängigkeit mindestens
einer zum Untergrund und/oder zu einer Referenz durchgeführten Abstandsmessung der
Messeinrichtung, die an einer in Einbaurichtung vor der Vorderkante der Einbaubohle
liegenden Messstelle durchführbar ist, einen Korrekturwert zu berechnen. Der Korrekturwert
bildet vorzugsweise eine an der Messstelle erfasste Unebenheit als Differenz zwischen
einem Planum und dem tatsächlichen Untergrund mit Unebenheiten ab. Weiter ist die
Steuereinheit dazu ausgebildet, den Korrekturwert in der Speichereinrichtung zumindest
temporär zu speichern und bei fortgesetztem Einbaubetrieb unter Berücksichtigung des
gespeicherten Korrekturwerts einen Nivelliersollwert für die Messstelle zu berechnen,
anhand dessen der Nivellierzylinder der Einbaubohle angesteuert wird, wenn die Vorderkante
der Einbaubohle die Messstelle erreicht. Damit reagiert die Reglereinrichtung auf
eine an der Messstelle erfasste Unebenheit des Untergrunds gezielt zu einem späteren
Zeitpunkt der Einbaufahrt, nämlich dann, wenn die Vorderkante der geschleppten Einbaubohle
die Messstelle, an welcher die Unebenheit im Untergrund direkt anhand des Korrekturwerts
erfasst wurde, erreicht. Die dem eigentlichen Regelungsvorgang vorausgehende Ermittlung
des Korrekturwerts zum Erfassen von Unebenheiten des Untergrunds basiert auf einer
einfachen, hervorragend am Straßenfertiger einsetzbaren Höhenmesstechnik. Weiterhin
bietet die Erfindung den Vorteil, dass auf Neigungssensoren verzichtet werden kann,
wodurch das erfindungsgemäße Nivelliersystem insgesamt robuster für den Baustelleneinsatz
ausgebildet ist. Außerdem wird die bei der Erfindung vor der Einbaubohle angeordnete
Messeinrichtung weniger durch den vibrierenden Betrieb der Einbaubohle beeinflusst,
sodass die mittels der Messeinrichtung gemessenen Abstände genauer bei der Nivellierung
der Einbaubohle berücksichtigt werden können. Ferner bietet die Erfindung eine kostengünstige
Lösung, die insgesamt einfach am Straßenfertiger anbau- und nachrüstbar ist. Dadurch,
dass bei der Erfindung die Regelungseinrichtung erst dann auf die erfasste Unebenheit
der Messstelle anspricht, wenn die Vorderkante der Einbaubohle die Messstelle erreicht,
können Reaktionszeiten des Nivellierzylinders besser kompensiert werden, wodurch eine
Einbauschicht mit hoher Ebenheit herstellbar ist.
[0011] Vorzugsweise ist die Messeinrichtung am Zugarm der Einbaubohle befestigt. Bewegungen
des Zugarms, insbesondere ein Anheben und Absenken des Zugarms, können damit in den
Abstandsmessungen berücksichtigt werden. Vor allem kann die Messeinrichtung vom Zugarm
aus seitlich des Straßenfertigers, d.h. direkt neben dem Fahrwerk, präzise Unebenheiten
des Untergrunds vor dem Arbeitsbereich der Einbaubohle erfassen und/oder einen Abstand
zu einer entlang des Untergrunds seitlich der Einbaubohle vorgesehenen Referenz messen,
die bspw. als ein neben dem Straßenfertiger gespannter Leitdraht vorliegt. Als Referenz
käme alternativ zum Leitdraht ein gespanntes Seil, eine Bordsteinkante und/oder eine
bereits hergestellte Einbauschicht in Frage.
[0012] Gemäß einer Variante kann die Messeinrichtung an einer Zugmaschine des Straßenfertigers
befestigt sein, wobei deren Messwerte optional mit Messwerten einer weiteren Messeinrichtung,
die am Zugarm oder an der Einbaubohle angeordnet ist, verrechenbar sind, um eine bestimmte
Bohlenhöhe einzuregeln.
[0013] Eine besonders vorteilhafte Variante sieht vor, dass die Messeinrichtung im Bereich
des vorderen Zugpunkts des Zugarms angeordnet ist. Damit kann unmittelbar an der Stelle
des Nivellierzylinders, d.h. ohne bemerkenswerten Einfluss der Zugarmneigung, eine
Abstandsmessung zum Untergrund und/oder zur Referenz durchgeführt werden, worauf basierend
eine präzise Nivellierung der Einbaubohle möglich ist.
[0014] Vorzugsweise ist die Messeinrichtung drehbar am Zugarm, insbesondere am vorderen
Zugpunkt des Zugarms oder zumindest in unmittelbarer Nähe davon, befestigt. Dadurch
wird erreicht, dass sie unabhängig von einer beim Nivelliervorgang gesteuerten Neigungsänderung
des Zugarms eine Gleichgewichtslage beibehält oder sich zumindest selbsttätig in diese
zurückbewegt. In anderen Worten bedeutet dies, dass die Messeinrichtung den Neigungsänderungen
des Zugarms nicht mitgeht. Damit werden die Höhenmessungen der Messeinrichtung nicht
durch Neigungsänderungen des Zugarms beeinflusst, sondern erfassen lediglich Abstandsänderungen
zum Untergrund und/oder zur Referenz.
[0015] Eine Variante sieht vor, dass am Zugarm für die Messeinrichtung eine Linearführung
ausgebildet ist, entlang welcher die Messeinrichtung in Einbaurichtung verstellbar
positionierbar ist. Damit kann der Abstand zwischen der Messeinrichtung und der Vorderkante
der Einbaubohle eingestellt werden. Die Messeinrichtung kann zum Ignorieren von Neigungsänderungen
des Zugarms drehbar an der Linearführung montiert sein.
[0016] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist die Messeinrichtung mindestens einen
ersten Sensor zum Messen eines Abstands zur Referenz sowie mindestens einen zweiten
Sensor zum Messen eines Abstands zum Untergrund auf. Diese beiden Höhenmessungen können
bei der Berechnung des Korrekturwerts berücksichtigt werden, um damit Unebenheiten
des Untergrunds zu erfassen. Eine Variante sieht vor, dass die Messeinrichtung einen
Sensor aufweist, der dazu ausgebildet ist, sowohl einen Abstand zum Untergrund als
auch einen Abstand zur Referenz zu erfassen. Hierfür kann z.B. ein Radarsensor eingesetzt
werden.
[0017] Vorzugsweise weisen der erste und der zweite Sensor in Einbaurichtung den gleichen
Abstand zur Vorderkante der Einbaubohle auf. Damit können die beiden Sensoren in Einbaurichtung
an derselben Messstelle Höhenmessungen durchführen, worauf basierend eine ggf. an
der Messstelle vorliegende Unebenheit als Abweichung zum Planum präzise erfasst werden
kann. Bei dieser Variante werden daher gleich zwei Abstandsmessungen an der gleichen
Stelle vor der Einbaubohle durchgeführt, eine zum Untergrund und die andere zur Referenz,
um darauf basierend für diese Messstelle den Korrekturwert zu bestimmen.
[0018] Der erste und/oder der zweite Sensor liegen vorzugsweise in Form eines optischen
oder akustischen Sensors, z.B. als Laser- oder Ultraschallsensor, vor. Die Höhenmessungen
können anhand einer Laufzeitmessung, einer Phasenlagemessung und/oder einer Lasertriangulation
durchgeführt werden.
[0019] Vorstellbar ist es, dass der ermittelte Korrekturwert als Maß für eine im Untergrund
erfasste Unebenheit gegenüber einem gemittelten Untergrundverlauf (Planum) am Straßenfertiger,
beispielsweise mittels eines Displays des Bohlenbedienstands, visualisierbar ist.
Am Display kann der Korrekturfaktor geringe und vergleichsweise große Unebenheiten
farblich differenziert darstellen.
[0020] Vorteilhaft ist es, wenn die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, den Korrekturwert
für die Messstelle anhand des an der Messstelle mittels des zweiten Sensors gemessenen
Abstands zum Untergrund abzüglich des mittels des ersten Sensors gemessenen Abstands
zur Referenz und weiter abzüglich einer voreingestellten Höhenlage der Referenz zum
Planum zu bestimmen. Ein anhand dieser Gleichung für die Messstelle mittels der Steuereinrichtung
berechneter Korrekturwert bildet präzise die dort von dem Planum abweichende Unebenheit,
d.h. eine Erhebung oder eine Vertiefung im Untergrund, ab.
[0021] Vorzugsweise ist die Steuereinrichtung dazu konfiguriert, zur Herleitung des Nivelliersollwerts
für die Messstelle, d.h. zum Bilden des Sollwerts für einen Abstand des Sensors zur
Referenz, in einem Zwischenschritt eine Differenz aus einem voreingestellten Basisnivelliersollwert
und dem gespeicherten Korrekturwert zu bilden. Der Basisnivelliersollwert bietet für
die Steuerungs- und Regelungsfunktion einen Richtwert, auf dessen Basis unter der
Annahme eines ebenen, gemittelten Untergrunds, d.h. ein fiktiver Untergrund ohne Unebenheiten,
die Einbaubohle geschleppt werden sollte. Der Korrekturwert dient zum Anpassen des
Basisnivelliersollwerts für den praktischen Fall, dass die Messeinrichtung eine Unebenheit
im Untergrund erfasst, wodurch sich ein für die Messstelle, an die Unebenheit angepasster
präziserer Nivelliersollwert berechnen lässt. Damit kann die erfasste Unebenheit optimal
kompensiert werden.
[0022] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass die Steuereinrichtung dazu konfiguriert
ist, aus der Differenz zwischen dem voreingestellten Basisnivelliersollwert und dem
gespeicherten Korrekturwert abzüglich eines aktuell mittels der Messeinrichtung gemessenen
Abstands zur Referenz den Nivelliersollwert zu berechnen. Dieser Nivelliersollwert
liegt dann der Reglereinrichtung als Eingangsgröße vor, worauf basierend der Nivellierzylinder
für eine Nivellierung der Einbaubohle ansteuerbar ist.
[0023] Gemäß einer Ausführungsform weist die Messeinrichtung mehrere Sensoren zum Messen
eines Abstands zum Untergrund und/oder zur Referenz auf, wobei die Steuereinrichtung
dazu ausgebildet ist, basierend auf mehreren damit zeitgleich durchgeführten Abstandsmessungen
zum Untergrund und/oder zur Referenz einen jeweiligen Mittelwert als Basis zur Bestimmung
des Korrekturwerts zu bilden. Dadurch, dass zur Bestimmung des Korrekturwerts mehrere
Abstandsmessungen zum Untergrund und/oder zur Referenz gemittelt werden, kommt eine
Filterfunktion zustande, sodass sanftere Übergänge bei der Nivellierung der Einbaubohle
möglich sind, weil die Reglereinrichtung damit gewissermaßen gedämpft auf Unebenheiten
während des Einbaubetriebs anspricht.
[0024] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Steuereinrichtung dazu konfiguriert
ist, den berechneten Korrekturwert mit einem von einer Geometrie der Einbaubohle abhängigen
Kompensationsfaktor zu multiplizieren. Vorstellbar ist es, dass im Kompensationsfaktor
außer oder anstelle der Geometrie der Einbaubohle bspw. das Gewicht der Einbaubohle
und/oder zumindest ein während des Betriebs der Einbaubohle daran eingestellter und/oder
erfasster Betriebsparameter, bspw. eine Tamperdrehzahl und/oder eine Heizleistung
der Einbaubohle, berücksichtigt ist. Weiter vorstellbar ist es, dass anhand des Kompensationsfaktors
eine Dichte des Untergrunds, auf welchem sich der Straßenfertiger während des Einbaus
fortbewegt, berücksichtigt wird. Damit ließe sich bei der Nivellierung der Einbaubohle
eine Nachgiebigkeit des Untergrunds, wodurch ggf. Unebenheiten schon durch den Betrieb
der Einbaubohle ausgleichbar sind, berücksichtigen. Eine Ausführungsform sieht vor,
dass im Korrekturfaktor eine aktuell hinter der Einbaubohle gemessene Einbautemperatur
der hergestellten Einbauschicht berücksichtigt ist.
[0025] Vorzugsweise weist der Straßenfertiger zum Erfassen einer zurückgelegten Strecke
der Vorderkante der Einbaubohle mindestens eine Wegmesseinrichtung auf, wobei die
Berechnung des Nivelliersollwerts an der Steuereinrichtung triggerbar ist, wenn die
mittels der Wegmesseinrichtung erfasste zurückgelegte Strecke der Einbaubohle einem
Abstand zwischen der Messeinrichtung und der Vorderkante der Einbaubohle entspricht.
Damit ist es möglich, dass die Reglereinrichtung zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen
Ort, d.h. an der Messstelle, eine auf Basis des dort berechneten Korrekturwerts ortsgenaue
Nivellierung der Einbaubohle durchführt, sodass die an der Messstelle ggf. gemessene
Unebenheit zuverlässig kompensiert werden kann.
[0026] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, während
einer Einbaufahrt des Straßenfertigers entlang der Einbaustrecke fortlaufend Korrekturwerte
zu berechnen, diese für die jeweiligen Messstellen abzuspeichern und die jeweiligen
abgespeicherten Korrekturwerte zur Bestimmung angepasster Nivelliersollwerte einzusetzen.
Damit wird erreicht, dass die Reglereinrichtung entlang der Einbaustrecke auf alle
Unebenheiten des Untergrunds zuverlässig anspricht, sodass entlang der gesamten Einbaustrecke
eine ebene Einbauschicht hergestellt werden kann.
[0027] Vorzugsweise ist die Steuereinrichtung dazu ausgebildet, ein GPS-datenbasiertes Untergrunddatenmodell
zur Bestimmung des Korrekturwerts einzusetzen. Eine Variante sieht vor, dass das GPS-datenbasierte
Untergrunddatenmodell mittels einer webbasierten Anwendung, insbesondere anhand einer
cloudbasierten Anwendung, der Steuereinrichtung vorhaltbar ist, um den Straßenfertiger,
insbesondere die daran ausgebildete Steuereinrichtung, mit aktualisierten Geountergrunddaten
entlang der Einbaustrecke zu versorgen.
[0028] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die Steuereinrichtung dazu ausgebildet,
den Korrekturwert unter Einbeziehung einer an der Messstelle aktuell eingestellten
Kolbenstellung des Nivellierzylinders zu berechnen. Die Kolbenstellung kann beispielsweise
mittels eines, insbesondere anhand der Messeinrichtung, erfassbaren Ausfahrwegs des
Kolbens dargestellt sein. Damit wäre es möglich, eine Unebenheit des Untergrunds auch
dann festzustellen, wenn die Messeinrichtung lediglich die Abstandsmessung zur Referenz,
bspw. zu einem gespannten Leitdraht, durchführt, wobei ansonsten keine Abstandsmessung
zum Untergrund geschieht. Das Erfassen der Kolbenstellung des Nivellierzylinders kann
damit die Abstandsmessung zum Untergrund ersetzen. Dies kann bei bestimmten Untergrundtypen,
insbesondere bei offenporigen Untergrundflächen, vorteilhaft sein.
[0029] Vorstellbar ist es, dass die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, den Korrekturwert
für die Messstelle anhand des an der Messstelle mittels des ersten Sensors gemessenen
Abstands zur Referenz zuzüglich der Höhenlage der Referenz zum Planum zuzüglich eines
Abstands der Messeinrichtung zur Zugpunkthöhe weiter zuzüglich eines aufgrund der
Kolbenstellung eingestellten Ausfahrwegs des Nivellierzylinders sowie abzüglich einer
konstruktiven Höhe zwischen einer Fahrwerksunterseite des Straßenfertigers zum Zugpunkt
des Nivellierzylinders bei eingefahrenem Zustand zu bestimmen.
[0030] Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Nivellieren einer Einbaubohle
eines Straßenfertigers, wobei eine Steuereinrichtung des Straßenfertigers in Abhängigkeit
mindestens einer zum Untergrund und/oder zu einer Referenz durchgeführten Abstandsmessung
mittels einer am Straßenfertiger vorgesehenen Messeinrichtung, wobei die Abstandsmessung
an einer in Einbaurichtung vor einer Vorderkante der Einbaubohle liegenden Messstelle
durchgeführt wird, einen Korrekturwert berechnet, diesen in einer Speichereinrichtung
zumindest temporär speichert und bei fortgesetztem Einbaubetrieb unter Berücksichtigung
des gespeicherten Korrekturwerts einen Nivelliersollwert für die Messstelle berechnet,
anhand dessen mindestens ein Nivellierzylinder der Einbaubohle angesteuert wird, wenn
die Vorderkante der Einbaubohle die Messstelle erreicht.
[0031] Vorzugsweise führt die Messeinrichtung zum Bestimmen des Korrekturwerts an der Messstelle
vor der Einbaubohle mindestens zwei Abstandsmessungen durch, eine zur Referenz und
eine zum Untergrund. Damit kann eine ggf. an der Messstelle vorliegende Unebenheit
des Untergrunds als Abweichung vom Planum ortsgenau bestimmt und präzise zur Nivellierung
der Einbaubohle eingesetzt werden.
[0032] Das erfindungsgemäße Nivelliersystem und das erfindungsgemäße Nivellierverfahren
können beidseitig am Straßenfertiger durchgeführt werden. Die zuvor in Zusammenhang
mit der Erfindung vorgestellten Ausführungsformen können daher an beiden Seiten des
Straßenfertigers zum Einsatz kommen.
[0033] Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der folgenden Figuren genauer erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- einen Straßenfertiger zur Herstellung einer Einbauschicht auf einem Untergrund,
- Figur 2
- eine schematische, isolierte Darstellung der Einbaubohle des Straßenfertigers mit
einer Messeinrichtung gemäß einer Variante der Erfindung,
- Figur 3
- eine schematische, isolierte Darstellung der Einbaubohle mit einer daran befestigten
Messeinrichtung gemäß einer anderen Variante der Erfindung,
- Figur 4
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Regelkreises zum Durchführen
der Nivellierung der Einbaubohle aus den Figuren 2 und 3,
- Figur 5
- eine schematische, isolierte Darstellung der Einbaubohle mit einer daran befestigten
Messeinrichtung gemäß einer weiteren Variante der Erfindung, und
- Figur 6
- eine schematische Darstellung eines Regelkreises zum Nivellieren der Einbaubohle gemäß
der Variante aus Figur 5.
[0034] Gleiche Komponenten sind in den Figuren durchgängig mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0035] Figur 1 zeigt einen Straßenfertiger 1, der eine Einbauschicht 2 auf einem Untergrund
3 herstellt, auf dem sich der Straßenfertiger 1 während einer Einbaufahrt entlang
einer Einbaurichtung R fortbewegt. Der Straßenfertiger 1 besitzt eine höhenverstellbare
Einbaubohle 4 zum (Vor-) Verdichten der Einbauschicht 2. Die Einbaubohle 4 ist an
einem Zugarm 5 befestigt, der an einem vorderen Zugpunkt 6 mit einem Nivellierzylinder
7 an einer Zugmaschine 22 des Straßenfertigers 1 verbunden ist. Der Zugarm 5 dient
als Hebel, um ein Variieren einer Nivellierzylinderstellung in eine demensprechende
Veränderung eines Anstellwinkels der Einbaubohle 4 umzuwandeln, insbesondere um Unebenheiten
8 im Untergrund 3 auszugleichen.
[0036] Figur 2 zeigt in isolierter, schematischer Darstellung die Einbaubohle 4, den Zugarm
5 sowie den Nivellierzylinder 7. Am Zugarm 5 ist zwischen einer Vorderkante 9 der
Einbaubohle und dem vorderen Zugpunkt 6 eine Messeinrichtung 10 angeordnet. Die Messeinrichtung
10 ist zum Durchführen mindestens einer Abstandsmessung zum Untergrund 3 und/oder
zu einer Referenz 11 ausgebildet. Gemäß Figur 2 ist die Referenz 11 als Leitdraht
aufgebaut, wobei die Referenz 11 oberhalb des Untergrunds 3 eine gemittelte Höhe h
11 einnimmt. Die Referenz 11 ist seitlich des Straßenfertigers 1 gespannt und dient,
wie im Folgenden genauer erläutert wird, einer Nivellierungsfunktion der Einbaubohle
4.
[0037] In Figur 2 weist die Messeinrichtung 10 einen ersten Sensor 12 zum Messen eines Abstands
y
1 zur Referenz sowie einen zweiten Sensor 13 zum Messen eines Abstands y
2 zum Untergrund 3 auf. Bevorzugterweise sind der erste und der zweite Sensor 12, 13
in Einbaurichtung R in einem gleichen Abstand x
9 zur Vorderkante 9 der Einbaubohle 4 positioniert. Somit werden an einer Messstelle
14 gemäß Figur 2 zwei Abstandsmessungen durchgeführt, eine zum Messen des Abstands
y
1 und eine zum Messen des Abstands y
2.
[0038] Ferner zeigt Figur 2, dass die Messeinrichtung 10 mittels der beiden Sensoren 12,
13 eine Unebenheit 8 im Untergrund 3 an der Messstelle 14 unterhalb der Messeinrichtung
10 erfassen kann. Die Unebenheit 8 stellt eine Differenz zu einem Planum P dar. Zum
Ausgleichen der Unebenheit 8 aus Figur 2 findet eine dementsprechende Nivellierung
der Einbaubohle 4 dann statt, wenn bei fortgesetztem Einbaubetrieb in Einbaurichtung
R die Vorderkante 9 der Einbaubohle 4 oberhalb der Unebenheit 8, d.h. an der Messstelle
14, ankommt. In anderen Worten reagiert das anhand der Erfindung eingesetzte Nivelliersystem
gemäß der in Figur 2 gezeigten Variante auf die mittels der Messeinrichtung 10 detektierte
Unebenheit 8 an der Messstelle 14, wenn die Vorderkante 9 der Einbaubohle 4 den in
Figur 2 gezeigten Abstand x
9 durchfahren hat.
[0039] Figur 3 zeigt eine Variante für die Anbringung der Messeinrichtung 10 aus Figur 2.
Die Anordnung aus Figur 3 unterscheidet sich von Figur 2 dadurch, dass die Messeinrichtung
10 direkt am vorderen Zugpunkt 6 positioniert ist. An dieser Position, sozusagen am
vorderen Ende des Zugarms 5, können die mittels der beiden Sensoren 12, 13 erfassten
Abstände y
1, y
2 besonders vorteilhaft zur Kompensation von Unebenheiten 8 bei der Nivellierung der
Einbaubohle 4 zur Herstellung einer ebenen Einbauschicht 2 eingesetzt werden, weil
an dieser Stelle die Höhe des Zugpunktes 6 exakt erfasst wird und nicht von den Neigungsänderungen
der Einbaubohle 4 überlagert wird.
[0040] Figur 4 zeigt in schematischer Darstellung ein Nivelliersystem 15. Das Nivelliersystem
15 kann die gemäß Figur 2 und Figur 3 erfassten Höhenmesswerte zur Nivellierung der
Einbaubohle 4 einsetzen, um Unebenheiten 8 im Untergrund 3 zu kompensieren.
[0041] Das Nivelliersystem 15 weist eine Speichereinrichtung 16, eine Steuereinrichtung
17 sowie eine damit funktional verbundene Reglereinrichtung 18 zum Anpassen einer
Einstellung des Nivellierzylinders 7 auf. Gemäß Figur 4 werden der Steuereinrichtung
17 die gemessenen Abstände y
1, y
2 der Sensoren 12, 13 zugeführt. Basierend auf den gemessenen Abständen y
1, y
2 sowie unter Berücksichtigung der eingerichteten Höhe h
11 der Referenz 11 oberhalb des Planums P kann die Steuereinrichtung 17 einen Korrekturwert
K bestimmen.
[0042] Die Steuereinrichtung 17 aus Figur 4 ist dazu ausgebildet, den Korrekturwert K für
die Messstelle 14 anhand des an der Messstelle 14 mittels des zweiten Sensors 13 gemessenen
Abstands y
2 zum Untergrund 3 abzüglich des mittels des ersten Sensors 12 gemessenen Abstands
y
1 zur Referenz 11 und weiter abzüglich der voreingestellten Höhe h
11 der Referenz 11 zu bestimmen. Weiter kann die Steuereinrichtung 17 dazu konfiguriert
sein, die während des Einbaubetriebs entlang der Einbaustrecke in Einbaufahrtrichtung
R ermittelten Korrekturwerte K fortlaufend in der Speichereinrichtung 16 für die jeweiligen
Messstellen 14 abzuspeichern, sodass Die Korrekturwerte K jeweils mit Erreichen der
Vorderkante 9 der Einbaubohle 4 an den entsprechenden Messstellen 14 entlang der Einbaustrecke
für die Nivellierung der Einbaubohle 4 einsetzbar sind.
[0043] Ferner zeigt Figur 4, dass der Steuereinrichtung 17 eine momentane Einbaugeschwindigkeit
v
E des Straßenfertigers 1 mittels eines Geschwindigkeitssensors 19 anzeigbar ist. Die
der Steuereinrichtung 17 übermittelte Einbaugeschwindigkeit v
E kann zum Bestimmen des Abstands x
9 eingesetzt werden. Daran gekoppelt oder als funktional eigenständige Einheit kann
gemäß Figur 4 eine Wegmesseinrichtung 20 für das Nivelliersystem 15 vorliegen, um
den Abstand x
9 bzw. eine zurückgelegte Strecke der Vorderkante 9 der Einbaubohle 4 zu erfassen,
wenn sich der Straßenfertiger 1 in Einbaurichtung R während der Einbaufahrt fortbewegt.
[0044] Ferner zeigt Figur 4, dass der Steuereinrichtung 17 ein voreingestellter Basisnivelliersollwert
y
1-Basis zugeführt wird. Ferner kann in der Steuereinrichtung 17 ein Kompensationsfaktor c
hinterlegt sein, der möglicherweise von einer Geometrie der Einbaubohle 4 abhängig
ist.
[0045] Die Steuereinrichtung 17 aus Figur 4 ist dazu konfiguriert, für jeden gespeicherten
Korrekturwert K den zurückgelegten Weg, d.h. die zurückgelegte Strecke, zu bestimmen,
den die Einbaubohle 4, insbesondere die daran ausgebildete Vorderkante 9, ab dem Zeitpunkt
der Speicherung zurückgelegt hat. Sobald die zurückgelegte Strecke dem Abstand x
9 entspricht, wird anhand der Steuereinrichtung 17 der Korrekturwert K vom Basisnivelliersollwert
y
1-Basis subtrahiert. Optional kann zuvor der Korrekturwert K mit dem Kompensationsfaktor
c multipliziert werden.
[0046] Der Basisnivelliersollwert y
1-Basis kann manuell von einem Bediener an einem Bedienpult des Straßenfertigers festgelegt
werden, sodass sich dementsprechend eine gewünschte Höhe der Einbaubohle 4 für den
Einbaubetrieb einstellen lässt. Die Höhe der Einbaubohle 4 kann durch den Bediener
manuell ermittelt werden oder durch einen nicht gezeigten Schichtstärkensensor gemessen
werden.
[0047] Ferner zeigt Figur 4, dass der unter Berücksichtigung des Korrekturwerts K anhand
der Steuereinrichtung 17 für die Messstelle 14 ermittelte Nivelliersollwert y
1-
Soll der Reglereinrichtung 18 zugeführt wird. Ferner bekommt die Reglereinrichtung 18
den gemessenen Abstand y
1 zugeführt. Die Reglereinrichtung 18 ist dazu ausgebildet anhand einer Differenz zwischen
dem auf Basis von Unebenheiten 8 berechneten Nivelliersollwerten y
1-Soll und dem aktuell an der Messstelle 14 gemessenen Abstand y
1 eine Reglergröße u zu berechnen, die einem Aktor 21 zugeführt wird. Der Aktor 21,
bspw. eine hydraulische Antriebskomponente, legt daraufhin einen Ausfahrweg s
7 des Nivellierzylinders 7 fest, sodass eine Zugpunkthöhe h
6 einstellbar ist, um die Einbaubohle 4, insbesondere deren Bohlenhinterkante, in einer
gewünschten Höhe h
bo zu positionieren.
[0048] Figur 5 zeigt im Wesentlichen die Anordnung aus Figur 3, wobei die Messeinrichtung
10 gemäß Figur 5 lediglich den ersten Sensor 12 zum Messen des Abstands y
1 zur Referenz 11 aufweist. Mittels der Anordnung aus Figur 5 kann der Korrekturwert
K primär anhand des gemessenen Abstands y
1 sowie anhand des Ausfahrwegs s
7 des Nivellierzylinders 7 berechnet werden. Für eine anhand der Messeinrichtung 10
erfasste Unebenheit 8 kann der Korrekturwert K aus einer Summe des Abstands y
1, der Höhe h
11 zur Referenz 11, eines Abstands h
s des ersten Sensors 12 zum vorderen Zugpunkt 6 sowie des Ausfahrwegs s
7 des Nivellierzylinders 7 abzüglich einer Höhe h
zp, womit eine konstruktive Höhe einer Fahrwerksunterseite F zum vorderen Zugpunkt 6
bei eingefahrenem Nivellierzylinder 7 angegeben wird, berechnet werden.
[0049] Figur 6 zeigt in schematischer Darstellung ein Nivelliersystem 15' für die in Figur
5 gezeigte Anordnung. Hierbei werden der Steuereinrichtung 17 fortlaufend die gemessenen
Abstände y
1 sowie die erfassten Ausfahrwege s
7 des Nivellierzylinders 7 übermittelt, worauf basierend der Korrekturwert K berechnet
und für jede Messstelle 14 entlang der Einbaustrecke in der Speichereinrichtung 16
hinterlegt wird. Der Korrekturwert K lässt sich anhand der oben beschriebenen Summe
abzüglich der Höhe h
zp, die bei eingefahrenem Nivellierzylinder 7 vorliegt, berechnen. Der der Steuereinrichtung
17 vorgehaltene Basisnivelliersollwert y
1-Soll wird abzüglich des Korrekturwerts K zum Nivelliersollwert y
1-Soll verrechnet, der der Reglereinrichtung 18 als Eingangsgröße spätestens dann zugeführt
wird, wenn die Vorderkante 9 der Einbaubohle 4 an der Messstelle 14 für den gemessenen
Abstand y
1 angekommen ist, wobei die Reglereinrichtung 18 aus einer Differenz des berechneten
Nivelliersollwerts y
1-Soll mit dem gemessenen Abstand y
1 die Reglergröße u für den Aktor 21 bestimmt, welcher den Nivellierzylinder 7 dementsprechend
verstellt, um die Einbaubohle 4 zu nivellieren.
1. Straßenfertiger (1), umfassend eine Einbaubohle (4) zur Herstellung einer Einbauschicht
(2) auf einem Untergrund (3), auf welchem sich der Straßenfertiger (1) in Einbaurichtung
(R) entlang einer Einbaustrecke fortbewegt, wobei die Einbaubohle (4) höhenverstellbar
ist und einen Zugarm (5) aufweist, der an einem daran ausgebildeten vorderen Zugpunkt
(6) mittels eines Nivellierzylinders (7) am Straßenfertiger (1) befestigt ist, mindestens
eine Messeinrichtung (10) zum Durchführen mindestens einer Abstandsmessung, eine Speichereinrichtung
(16), eine Steuereinrichtung (17) sowie eine damit funktional verbundene Reglereinrichtung
(18) zum Anpassen einer Einstellung des Nivellierzylinders (7), dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (17) dazu ausgebildet ist, in Abhängigkeit mindestens einer
zum Untergrund (3) und/oder zu einer Referenz (11) anhand der Messeinrichtung (10)
durchgeführten Abstandsmessung, die an einer in Einbaurichtung (R) vor einer Vorderkante
(9) der Einbaubohle (4) liegenden Messstelle (14) durchführbar ist, einen Korrekturwert
(K) zu berechnen, diesen in der Speichereinrichtung (17) zumindest temporär zu speichern
und bei fortgesetztem Einbaubetrieb unter Berücksichtigung des gespeicherten Korrekturwerts
(K) einen Nivelliersollwert (y1-Soll) für die Messstelle (14) zu berechnen, auf Basis dessen der Nivellierzylinder
(7) der Einbaubohle (4) angesteuert wird, wenn die Vorderkante (9) der Einbaubohle
(4) die Messstelle (14) erreicht.
2. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (10) am Zugarm (5) der Einbaubohle (4) befestigt ist.
3. Straßenfertiger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (10) im Bereich des vorderen Zugpunkts (6) des Zugarms (5) angeordnet
ist.
4. Straßenfertiger nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (10) mindestens einen ersten Sensor (12) zum Messen eines Abstands
(y1) zur Referenz (11) sowie mindestens einen zweiten Sensor (13) zum Messen eines Abstands
(y2) zum Untergrund (3) aufweist.
5. Straßenfertiger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und der zweite Sensor (12, 13) in Einbaurichtung (R) den gleichen Abstand
(x9) zur Vorderkante (9) der Einbaubohle (4) aufweisen.
6. Straßenfertiger nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (17) dazu ausgebildet ist, den Korrekturwert (K) für die Messstelle
(14) anhand des an der Messstelle (14) mittels des zweiten Sensors (13) gemessenen
Abstands (y2) zum Untergrund (3) abzüglich des mittels des ersten Sensors (12) gemessenen Abstands
(y1) zur Referenz (11) und weiter abzüglich einer voreingestellten Höhenlage (h11) der Referenz (11) zum Untergrund (3) zu bestimmen.
7. Straßenfertiger nach einem der vorangehenden Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (17) dazu konfiguriert ist, zur Herleitung des Nivelliersollwerts
(y1-soll) für die Messstelle (14) in einem Zwischenschritt eine Differenz aus einem voreingestellten
Basisnivelliersollwerts (y1-Basis) und dem gespeicherten Korrekturwert (K) zu bilden.
8. Straßenfertiger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (17) dazu konfiguriert ist, aus der Differenz zwischen dem
voreingestellten Basisnivelliersollwert (y1-Basis) und dem gespeicherten Korrekturwert (K) abzüglich eines aktuell mittels der Messeinrichtung
(10) gemessenen Abstands (y1) zur Referenz (11) den Nivelliersollwert (y1-Soll) zu berechnen.
9. Straßenfertiger nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (10) mehrere Sensoren (12, 13) zum Messen eines Abstands (y1,
y2) zum Untergrund (3) und/oder zur Referenz (11) aufweist, wobei die Steuereinrichtung
(17) dazu ausgebildet ist, basierend auf mehreren anhand der Messeinrichtung (10)
zeitgleich durchgeführten Abstandsmessungen (y1, y2) zum Untergrund (3) und/oder zur Referenz (11) einen jeweiligen Mittelwert als Basis
zur Bestimmung des Korrekturwerts (K) zu bilden.
10. Straßenfertiger nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (17) dazu konfiguriert ist, den berechneten Korrekturwert (K)
mit einem von einer Geometrie der Einbaubohle (4) abhängigen Kompensationsfaktor (c)
zu multiplizieren.
11. Straßenfertiger nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Straßenfertiger (1) zum Erfassen einer zurückgelegten Strecke der Vorderkante
(9) der Einbaubohle (4) mindestens eine Wegmesseinrichtung (20) aufweist, wobei die
Berechnung des Nivelliersollwerts (y1-Soll) anhand der Steuereinrichtung (17) triggerbar ist, wenn die mittels der Wegmesseinrichtung
(20) erfasste zurückgelegte Strecke der Vorderkante (9) der Einbaubohle (4) einem
Abstand (x9) zwischen der Messeinrichtung (10) und der Vorderkante (9) der Einbaubohle (4) entspricht.
12. Straßenfertiger nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (17) dazu ausgebildet ist, während einer Einbaufahrt des Straßenfertigers
(1) entlang der Einbaustrecke fortlaufend Korrekturwerte (K) zu berechnen, diese abzuspeichern
und die jeweiligen abgespeicherten Korrekturwerte (K) zur Bestimmung angepasster Nivelliersollwerte
(y1-Soll) einzusetzen.
13. Straßenfertiger nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (17) dazu ausgebildet ist, ein GPS-datenbasiertes Untergrunddatenmodell
zur Bestimmung des Korrekturwerts (K) einzusetzen.
14. Straßenfertiger nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (17) dazu ausgebildet ist, den Korrekturwert (K) unter Einbeziehung
einer an der Messstelle (14) aktuell eingestellten Kolbenstellung des Nivellierzylinders
(7) zu berechnen.
15. Straßenfertiger nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (10) an einer Zugmaschine (22) des Straßenfertigers (1) befestigt
ist, wobei deren Messwerte mit Messwerten einer weiteren Messeinrichtung, die am Zugarm
oder an der Einbaubohle angeordnet ist, verrechenbar sind, um eine bestimmte Bohlenhöhe
einzuregeln.
16. Verfahren zum Nivellieren einer Einbaubohle (4) eines Straßenfertigers (1), wobei
eine Steuereinrichtung (17) des Straßenfertigers (1) in Abhängigkeit mindestens einer
zum Untergrund (3) und/oder zu einer Referenz (11) durchgeführten Abstandsmessung
einer Messeinrichtung (10), wobei die Abstandsmessung an einer in Einbaurichtung (R)
vor einer Vorderkante (9) der Einbaubohle (4) liegenden Messstelle (14) durchgeführt
wird, einen Korrekturwert (K) berechnet, diesen in einer Speichereinrichtung (16)
zumindest temporär speichert und bei fortgesetztem Einbaubetrieb unter Berücksichtigung
des gespeicherten Korrekturwerts (K) einen Nivelliersollwert (y1-Soll) für die Messstelle (14) berechnet, anhand dessen mindestens ein Nivellierzylinder
(7) der Einbaubohle (4) angesteuert wird, wenn die Vorderkante (9) der Einbaubohle
(4) die Messstelle (14) erreicht.