[0001] Die Erfindung betrifft eine Armatur zur Ausgabe von Flüssigkeiten, insbesondere Wasser,
umfassend einen Auslauf mit zwei Auslaufteilen,
einen ersten Flüssigkeitsauslass zur Abgabe einer ersten Flüssigkeit, insbesondere
von aufbereitetem Wasser, vorzugsweise Heißwasser, angeordnet in dem ersten der beiden
Auslaufteile, und
einen zweiten Flüssigkeitsauslass zur Abgabe von einer zweiten Flüssigkeit, insbesondere
Mischwasser, angeordnet in dem zweiten der beiden Auslaufteile, wobei die beiden Auslaufteile
relativ zueinander bewegbar und lösbar aneinander festlegbar sind.
[0002] Die Erfindung betrifft weiter ein Flüssigkeitsausgabesystem, umfassend eine Armatur.
[0003] Obwohl die vorliegende Erfindung allgemein auf beliebige Armaturen anwendbar ist,
wird die vorliegende Erfindung in Bezug auf Sanitärarmaturen erläutert.
[0004] Obwohl die vorliegende Erfindung allgemein auf beliebige Flüssigkeiten anwendbar
ist, wird die vorliegende Erfindung in Bezug auf Wasser erläutert.
[0005] Sanitärarmaturen sind in vielfältigster Weise bekannt geworden. Bekannte Sanitärarmaturen
weisen beispielsweise einen Armaturenkörper auf, an dem ein Auslauf drehbar gelagert
ist. Zur Erhöhung der Funktionalität ist beispielsweise aus der
EP 2 975 185 A1 eine Sanitärarmatur bekannt geworden, deren Auslauf einen vertikalen und einen horizontalen
Abschnitt aufweist und über zwei separat angeordnete Auslässe im horizontalen Abschnitt
des Auslaufs verfügt. Der erste Auslass ist in Form eines ausziehbaren Brausekopfs
ausgebildet und dient zur Abgabe von Mischwasser, der zweite Auslass dient zur Abgabe
von Heißwasser und ist fest im Auslauf angeordnet.
[0006] Auf Grund des erforderlichen großen Bauraums für die Anordnung des Brausekopfs und
der Strahlregleraufnahme des Heißwasserauslaufs ist der Heißwasserauslauf nah am vertikalen
Abschnitt des Auslaufs angeordnet. Nachteilig dabei ist, dass damit die Abgabe von
Heißwasser unvorteilhaft nahe am vertikalen Abschnitt angeordnet ist, was das Befüllen
von Gefäßen mit heißem Wasser deutlich erschwert.
[0007] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Armatur zur Ausgabe von
Flüssigkeiten und ein entsprechendes Flüssigkeitsausgabesystem bereitzustellen, welche
eine einfachere Bedienbarkeit, eine hohe Flexibilität hinsichtlich ihrer Handhabung
und eine kostengünstige Implementierung ermöglichen.
[0008] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine alternative Armatur
und ein alternatives Flüssigkeitsausgabesystem bereitzustellen.
[0009] Die vorliegende Erfindung löst die vorstehend genannten Aufgaben in einer Ausführungsform
bei einer Armatur zur Ausgabe von Flüssigkeiten, insbesondere Wasser, umfassend einen
Auslauf mit zwei Auslaufteilen,
einen ersten Flüssigkeitsauslass zur Abgabe einer ersten Flüssigkeit, insbesondere
von aufbereitetem Wasser, vorzugsweise Heißwasser, angeordnet in dem ersten der beiden
Auslaufteile, und
einen zweiten Flüssigkeitsauslass zur Abgabe von einer zweiten Flüssigkeit, insbesondere
Mischwasser, angeordnet in dem zweiten der beiden Auslaufteile, wobei die beiden Auslaufteile
relativ zueinander bewegbar und lösbar aneinander festlegbar sind,
dadurch, dass
ein Aufnahmeteil im ersten Auslaufteil zur lösbaren Festlegung des zweiten Auslaufteils
an dem ersten Auslaufteil angeordnet ist, und dass der erste Flüssigkeitsauslass in
dem Aufnahmeteil angeordnet ist.
[0010] In einer weiteren Ausführungsform löst die vorliegende Erfindung die vorstehend genannten
Aufgaben durch ein Flüssigkeitsausgabesystem, umfassend eine Armatur gemäß einem der
Ansprüche 1-14 und eine Flüssigkeitsaufbereitungseinrichtung umfassend zumindest ein
Flüssigkeitsaufbereitungsmodul, insbesondere in Form eines der folgenden Flüssigkeitsaufbereitungsmodule:
- Karbonisierungsmodul,
- Heizmodul,
- Kühlmodul,
- Filtermodul,
- Konzentratmodul,
- Flüssigkeitsabgabemengeneinstellmodul,
- Vorratsmodul,
- Mineralisierungsmodul, und/oder
- Ozonisierungsmodul,
das mit der ersten Leitung der Armatur verbunden ist, insbesondere wobei zumindest
eines der Module austauschbar angeordnet ist.
[0011] Der Begriff "aufbereitete Flüssigkeit" ist im weitesten Sinne zu verstehen und bezieht
sich insbesondere in den Ansprüchen, vorzugsweise in der Beschreibung auf Flüssigkeiten,
insbesondere Wasser in Form von Leitungswasser von einem Wasserversorger oder dergleichen,
welches durch eine separate Einrichtung zusätzlich in seinen Eigenschaften und/oder
in seiner Zusammensetzung und/oder Aufbereitungsart verändert wird. So kann beispielsweise
aufbereitetes Wasser eine hohe Temperatur, sogenanntes Heißwasser mit einer Temperatur
von mehr als 80 Grad Celsius, einen anderen Karbonisierungsgrad, eine teilweise andere
Zusammensetzung oder dergleichen als vom Wasserversorger ursprünglich bereitgestelltes
Wasser aufweisen. Unter dem Begriff "aufbereitete Flüssigkeit" ist insbesondere kein
Warm- oder Kaltwasser beziehungsweise Mischwasser zu verstehen, welches üblicherweise
von einem Wasserversorger einem Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus oder dergleichen
bereitgestellt wird und über eine Heizung oder dergleichen in seiner Temperatur gegebenenfalls
angepasst ist.
[0012] Der Begriff "Aufbereitungsart" ist im weitesten Sinne zu verstehen und bezieht sich
insbesondere in den Ansprüchen, vorzugsweise in der Beschreibung nicht nur auf die
grundlegende Art der Aufbereitung einer Flüssigkeit, beispielsweise ob das Wasser
karbonisiert wurde oder nicht, sondern auch auf den Grad, die Intensität oder die
Konzentration der Aufbereitung, beispielsweise die Intensität der Karbonisierung.
Unter unterschiedlichen Aufbereitungsarten sind damit beispielsweise unterschiedliche
Karbonisierungsgrade zu verstehen, beispielsweise "still", "medium" oder "classic".
Unter unterschiedlichen Aufbereitungsarten sind auch unterschiedliche Temperaturen
von Heißwasser, unterschiedlich stark gefiltertes Wasser, unterschiedliche Konzentrationen
von Geschmackszusätzen beziehungsweise Aromatisierungen, unterschiedliche Aufmineralisierungsarten
und unterschiedliche Konzentrationen derselben Aufmineralisierungsart oder dergleichen
zu verstehen. Unter dem Begriff "Aufbereitungsart" fällt insbesondere auch ein "Nichtaufbereiten".
[0013] Einer der damit erzielten Vorteile ist, dass sich dadurch die Flexibilität hinsichtlich
der Anordnung der Ausläufe und der Ausbildung des Auslaufs erhöht. Ein weiterer Vorteil
ist eine einfache und kostengünstige Montage der Armatur. Ein weiterer Vorteil ist,
dass die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Ausgabe von aufbereitetem Wasser für einen
Nutzer oder Anwender der Armatur wesentlich erhöht wird.
[0014] Weitere Merkmale, Vorteile und weitere Ausführungsformen der Erfindung sind im Folgenden
beschrieben oder werden dadurch offenbar.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist das zweite Auslaufteil in Form eines
ausziehbaren Brausekopfs ausgebildet. Vorteil hiervon ist, dass die Bedienbarkeit
der Armatur für einen Benutzer weiter verbessert wird.
[0016] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung beträgt der horizontale Abstand
der Flüssigkeitsauslässe bei Festlegung des zweiten Auslaufteils im Aufnahmeteil mindestens
75% des horizontalen Abstands zwischen einem Sockelkörper und dem ersten Flüssigkeitsauslass.
Vorteil hiervon ist, dass ein besonders einfaches Zapfen von Flüssigkeiten und ein
zuverlässiges und sicheres Befüllen von Gefäßen mit den Flüssigkeiten ermöglicht wird.
[0017] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist der erste Flüssigkeitsauslass
mit einer ersten Leitung verbunden und der zweite Flüssigkeitsauslass ist mit einer
zweiten Leitung verbunden, wobei zumindest eine der beiden Leitungen aus flexiblem
Material und/oder Kunststoff hergestellt ist. Vorteil hiervon ist eine einfache Herstellung
und Montage, um das Zapfen zweier Flüssigkeiten über zwei Auslässe bereitzustellen.
Ist beispielsweise das erste Auslaufteil ein feststehender Auslass für Funktions-
beziehungsweise aufbereitetes Wasser, so können, beispielsweise wenn das zweite Auslaufteil
als ausziehbare Brause ausgebildet ist, Verbrühungen bei versehentlicher Fehlbedienung
verhindert werden.
[0018] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist die zweite Leitung asymmetrisch
zumindest im Bereich des Aufnahmeteils geführt. Damit wird eine einfache Montage des
zweiten Auslaufteils samt zweiter Leitung zusammen mit der Anordnung des ersten Flüssigkeitsauslasses
ermöglicht.
[0019] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist die zweite Leitung im oberen
Bereich durch das Aufnahmeteil geführt. Vorteil hiervon ist eine besonders einfache
Montage des zweiten Flüssigkeitsauslasses im unteren Bereich des Aufnahmeteils.
[0020] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung sind das Aufnahmeteil und das erste
Auslaufteil so ausgebildet, dass das Aufnahmeteil in das erste Auslaufteil einsteckbar
und darin lösbar festlegbar ist. Vorteil hiervon ist eine besonders einfache lösbare
Festlegung des ersten Auslaufteils.
[0021] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist das Aufnahmeteil mittels eines
Elements des ersten Flüssigkeitsauslasses, insbesondere mittels eines Strahlbildners
oder Strahlreglers, an dem ersten Auslaufteil festlegbar. Dies ermöglicht eine kostengünstige
und einfache Festlegung des Aufnahmeteils in dem ersten Auslaufteil, da auf separate
Befestigungselemente verzichtet werden kann.
[0022] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung weist der Auslauf im Wesentlichen
einen vertikalen und einen horizontal verlaufenden Bereich auf, wobei das Aufnahmeteil
und zumindest das zweite Auslaufteil im horizontal verlaufenden Bereich angeordnet
sind. Neben dem Vorteil einer hohen optischen Anmutung wird eine einfache Bedienbarkeit
des Auslaufs ermöglicht.
[0023] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist das erste Auslaufteil gekrümmt
ausgebildet, insbesondere ist dieses im Wesentlichen L- oder C-förmig ausgebildet.
Einer der damit erzielten Vorteile ist eine einfache Herstellbarkeit und eine einfache
Bedienbarkeit.
[0024] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist der Auslauf zumindest teilweise
zylinderförmig ausgebildet und ein Krümmungsradius des Auslaufs ist mehr als doppelt
so groß ist wie ein Durchmesser des Auslaufs. Dies stellt neben einer hohen optischen
Anmutung auch ausreichend Bauraum für die erste und zweite Leitung der beiden Flüssigkeitsauslässe
im Auslauf bereit.
[0025] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist das Aufnahmeteil zumindest teilweise
aus Kunststoff hergestellt. Dies ermöglicht eine kostengünstige Herstellung.
[0026] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung umfasst der Auslauf eine Außenhülle,
welche insbesondere zumindest teilweise aus Metall hergestellt ist. Mögliche Vorteile
einer Außenhülle aus Metall sind die hohe Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen
und eine hohe optische Anmutung des Auslaufs.
[0027] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist die erste und/oder die zweite
Leitung zumindest teilweise mit Abstand zu der Außenhülle im Inneren des Auslaufs
angeordnet. Damit kann im so entstandenen Zwischenraum beispielsweise eine Isolationsschicht
aus Luft oder einem Isolationsmaterial angeordnet werden, um beispielsweise Verbrennungen
bei der Bedienung des Auslaufs zu vermeiden. Ebenso wird eine Kondensatbildung am
Auslauf bei Ausgabe von kalten Flüssigkeiten vermieden.
[0028] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist die erste Leitung zur Durchströmung
von Heißwasser mit einer Temperatur von mehr als 90 Grad Celsius, insbesondere von
mehr als 95 Grad Celsius ausgebildet. Vorteil hiervon ist, dass damit der erste Flüssigkeitsauslass
auch zur Ausgabe von Heißwasser ausgebildet ist, was die Flexibilität bei der Bereitstellung
unterschiedlicher Flüssigkeiten und/oder einer Flüssigkeit mit unterschiedlichen Aufbereitungsarten
erhöht.
[0029] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus dazugehöriger Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
[0030] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0031] Bevorzugte Ausführungen und Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich
gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile oder
Elemente beziehen.
[0032] Dabei zeigt
- Figur 1
- eine Armatur in Explosionsdarstellung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung; und
- Figur 2
- eine seitliche und teilweise schematische Ansicht der Armatur gemäß Figur 1.
[0033] Figur 1 zeigt eine Armatur in Explosionsdarstellung gemäß einer Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung und Figur 2 eine seitliche und teilweise schematische Ansicht
der Armatur der Figur 1.
[0034] Im Detail zeigen die Figuren 1 und 2 eine Sanitärarmatur 1 beispielsweise für ein
Spülbecken in einer Küche. Die Sanitärarmatur 1 umfasst dabei einen um die vertikale
Achse 50 in einem Sockelkörper 5 drehbar gelagerten Auslauf 2. An dem Sockelkörper
5 können entsprechende Bedienelemente 19 zur Bereitstellung von Mischwasser oder aufbereitetem
Wasser über verschiedene Wasserauslässe 3a, 3b des Auslaufs 2 angeordnet sein. Der
Auslauf 2 ist zweiteilig aufgebaut und weist ein erstes im Wesentlichen L-förmig ausgebildetes
Auslaufteil 2a mit vertikalem und horizontalem Bereich 10, 11 auf und ein zweites
gerades Auslaufteil 2b im horizontalen Bereich 11 des Auslaufs 2. Jedes Auslaufteil
2a, 2b weist einen Wasserauslass 3a, 3b auf. Beide Auslaufteile 2a, 2b sind im Querschnitt
kreisförmig ausgebildet und im Inneren hohl. Mit anderen Worten wird eine Außenhülle
13 gebildet, sodass in dieser Leitungen 6a, 6b geführt werden können. Diese Leitungen
6a, 6b sind hier flexibel ausgebildete Schläuche und jeweils mit einem der Wasserauslässe
3a, 3b verbunden. Der Krümmungsradius 8 des ersten Auslaufteils 2a beim Übergang zwischen
den beiden Bereichen 10, 11 ist hierbei mehr als doppelt so groß wie der Durchmesser
9 der Außenhülle 13 des Auslaufs 2. Die Außenhülle 13 kann beispielsweise aus Metall
hergestellt sein, die Leitungen 6a, 6b, 60, 61, 62 können aus Polysiloxan, Polytetrafluorethylen
oder Silikon hergestellt sein und ein im folgenden beschriebenes Aufnahmeteil 4 kann
aus Kunststoff hergestellt sein.
[0035] Weiterhin ist am zum zweiten Auslaufteil 2b orientierten Ende des ersten Auslaufteils
2a das Aufnahmeteil 4 in das erste Auslaufteil 2a eingesteckt. Das Aufnahmeteil 4
wird durch Einschrauben eines Strahlreglers 7a in eine entsprechende Aufnahme im Aufnahmeteil
4 über eine korrespondierende Öffnung 18 in der Außenhülle 13 des ersten Auslaufteils
2a in diesem festgelegt. Hierzu können auch ein oder mehrere Halteelemente angeordnet
sein oder verwendet werden. Das zweite Auslaufteil 2b weist an seinem Wasserauslass
3b ebenfalls einen Strahlregler 7b auf. Weiterhin ist das zweite Auslaufteil 2b als
Brausekopf ausgebildet und ist mittels des Aufnahmeteils 4 an dem ersten Auslaufteil
2a lösbar festlegbar. Die Leitung 6b wird hierbei zumindest im Bereich des Aufnahmeteils
4 im oberen Bereich C des Aufnahmeteils 4 geführt, im unteren Bereich ist der Wasserauslass
3a für das erste Auslaufteil 2a angeordnet. Der Durchmesser der Auslaufteile 2a, 2b
kann dabei so dimensioniert beziehungsweise ausgebildet sein, dass die beiden Leitungen
6a, 6b im Inneren zumindest des ersten Auslaufteils 2a beabstandet von der Außenhülle
13 angeordnet sind, beispielsweise beabstandet durch eine Isolationsschicht oder dergleichen.
Der Abstand B zwischen dem Sockelkörper 5 und dem ersten Wasserauslass 3a ist hierbei
größer als der Abstand A zwischen den beiden Wasserauslässen 3a, 3b, wenn das zweite
Auslaufteil 2b mittels des Aufnahmeteils 4 an dem ersten Auslaufteil 2a lösbar festgelegt
ist. Dies ermöglicht ein langes zweites Auslaufteil 2b, was die Greifbarkeit desselben
verbessert. Die lösbare Anordnung kann beispielsweise durch teilweises Einstecken
eines Elements oder Abschnitts 21 des zweiten Auslaufteils 2b in das Aufnahmeteil
4 oder dergleichen erfolgen.
[0036] In Figur 2 ist ein Wasserausgabesystem 100 gezeigt, welches einerseits zwei Leitungen
60, 61 zur Bereitstellung von Kalt- und Warmwasser aufweist, welches als Mischwasser
über eine hier nicht gezeigte Mischwasserbatterie über den zweiten Wasserauslass 3b
schließlich durch Betätigung entsprechender Bedienelemente 19 ausgegeben werden kann.
Die beiden Leitungen 60, 61 sind hierbei mit einem Hauswasseranschluss 120 für Kalt-
und Warmwasser verbunden. Der erste Wasserauslass 3a ist über die mit ihm verbundene
Leitung 6a und gegebenenfalls eine weitere Leitung 62 mit einer Wasseraufbereitungsmodulanordnung
101 verbunden - hier lediglich schematisch dargestellt. Die Wasseraufbereitungsmodulanordnung
101 kann ebenfalls über entsprechende Bedienelemente 19', die beispielsweise ebenfalls
am Sockelkörper 5 angeordnet sein können, betätigt werden. Die Bedienelemente 19,
19' können mechanisch, elektronisch, pneumatisch, hydraulisch (oder eine beliebige
Kombination hiervon) ausgebildet sein.
[0037] Diese Wasseraufbereitungsmodulanordnung 101 kann beispielsweise eines oder mehrere
der folgenden Module umfassen:
- Ein Karbonisierungsmodul 102 zur Bereitstellung von kohlesäurehaltigem Wasser,
- ein Heißwassermodul 103 zur Bereitstellung von Heißwasser mit einer Temperatur von
mehr als 95 Grad Celsius,
- ein Kühlmodul 104 zur Bereitstellung von gekühltem Wasser,
- ein Filtermodul 105 zur Bereitstellung von gefiltertem, insbesondere kalkreduziertem
Wasser,
- ein Konzentratmodul 106 zur Bereitstellung und/oder Anreicherung von Wasser mit einem
oder mehreren Konzentraten, beispielsweise Fruchtsaftkonzentrat zur Ausgabe von Fruchtsaftschorlen
oder dergleichen,
- ein Wasserabgabemengeneinstellmodul 107 zur Bereitstellung einer definierten Menge
an aufbereitetem oder nicht-aufbereitetem Wasser,
- ein Vorratsmodul 108 zur Bevorratung einer vorgebbaren Menge an aufbereitetem Wasser,
- ein Mineralisierungsmodul 109 zum Zusatz von Mineralien und/oder
- ein Ozonisierungsmodul 110 zur Ozonisierung von Wasser.
[0038] Die Ausgabe des von der Wasseraufbereitungsmodulanordnung 101 aufbereiteten Wassers
erfolgt über den ersten Wasserauslass 3a. Die einzelnen Module 102-110 können in ihrer
Gänze - beispielsweise kann das komplette Filtermodul entfernt und gegebenenfalls
durch ein Karbonisierungsmodul ersetzt werden - und/oder hinsichtlich ihrer Komponenten,
wie Filter im Filtermodul oder dergleichen, austauschbar angeordnet sein.
[0039] Zusammenfassend weist zumindest eine der Ausführungsformen der Erfindung zumindest
einen der folgenden Vorteile auf:
- Hohe optische Anmutung.
- Einfache und kostengünstige Herstellung und Montage.
- Einfache und sichere Ausgabe von Mischwasser und aufbereitetem Wasser.
- Großer Greifraum durch großen Abstand zwischen den beiden Wasserauslässen.
- Einfache Bedienung, insbesondere durch die Ausbildung eines Auslaufteils als Brausekopf.
[0040] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben
wurde, ist sie nicht darauf beschränkt, sondern auf vielfältige Weise modifizierbar.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Armatur
- 2
- Auslauf
- 2a
- Erstes Auslaufteil
- 2b
- Zweites Auslaufteil
- 3a
- Erster Flüssigkeitsauslass
- 3b
- Zweiter Flüssigkeitsauslass
- 4
- Aufnahmeteil
- 5
- Sockelkörper
- 6a
- Erste Leitung
- 6b
- Zweite Leitung
- 7a, b
- Elemente
- 8
- Krümmungsradius
- 9
- Durchmesser des Auslaufs
- 10
- Vertikal verlaufender Bereich
- 11
- Horizontal verlaufender Bereich
- 13
- Außenhülle
- 18
- Öffnung
- 19
- Bedienelement
- 19'
- Bedienelement
- 21
- Element/Abschnitt zweites Auslaufteil
- 50
- Vertikale Achse
- 60, 61, 62
- Leitungen
- 100
- Flüssigkeitsausgabesystem
- 101
- Flüssigkeitsaufbereitungseinrichtung
- 102
- Karbonisierungsmodul
- 103
- Heizmodul
- 104
- Kühlmodul
- 105
- Filtermodul
- 106
- Konzentratmodul
- 107
- Flüssigkeitsabgabemengeneinstellmodul
- 108
- Vorratsmodul
- 109
- Mineralisierungsmodul
- 110
- Ozonisierungsmodul
- 120
- Heißwasseranschluss
- A
- Horizontaler Abstand der Flüssigkeitsauslässe
- B
- Horizontaler Abstand zwischen Sockelkörper und erstem Flüssigkeitsauslass
- C
- Oberer Bereich
1. Armatur (1) zur Ausgabe von Flüssigkeiten, insbesondere Wasser, umfassend
einen Auslauf (2) mit zwei Auslaufteilen (2a, 2b),
einen ersten Flüssigkeitsauslass (3a) zur Abgabe einer ersten Flüssigkeit, insbesondere
von aufbereitetem Wasser, vorzugsweise Heißwasser, angeordnet in dem ersten (2a) der
beiden Auslaufteile (2a, 2b), und
einen zweiten Flüssigkeitsauslass (3b) zur Abgabe von einer zweiten Flüssigkeit, insbesondere
Mischwasser, angeordnet in dem zweiten (2b) der beiden Auslaufteile (2a, 2b), wobei
die beiden Auslaufteile (2a, 2b) relativ zueinander bewegbar und lösbar aneinander
festlegbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Aufnahmeteil (4) im ersten Auslaufteil (2a) zur lösbaren Festlegung des zweiten
Auslaufteils (2b) an dem ersten Auslaufteil (2a) angeordnet ist, und dass der erste
Flüssigkeitsauslass (3a) in dem Aufnahmeteil (4) angeordnet ist.
2. Armatur gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Auslaufteil (2b) in Form eines ausziehbaren Brausekopfs ausgebildet ist.
3. Armatur gemäß einem der Ansprüche 1-2, dadurch gekennzeichnet, dass der horizontale Abstand (A) der Flüssigkeitsauslässe (3a, 3b) bei Festlegung des
zweiten Auslaufteils (2b) im Aufnahmeteil (4) mindestens 75% des horizontalen Abstands
(B) zwischen einem Sockelkörper (5) und dem ersten Flüssigkeitsauslass (3a) beträgt.
4. Armatur gemäß einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Flüssigkeitsauslass (3a) mit einer ersten Leitung (6a) verbunden ist und
dass der zweite Flüssigkeitsauslass (3b) mit einer zweiten Leitung (6b) verbunden
ist, wobei zumindest eine der beiden Leitungen (6a, 6b) aus flexiblem Material und/oder
Kunststoff hergestellt ist.
5. Armatur gemäß einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Leitung (6b) asymmetrisch zumindest im Bereich des Aufnahmeteils (4) geführt
ist, vorzugsweise wobei die zweite Leitung (6b) im oberen Bereich (C) durch das Aufnahmeteil
(4) geführt ist.
6. Armatur gemäß einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmeteil (4) und das erste Auslaufteil (2a) so ausgebildet sind, dass das
Aufnahmeteil (4) in das erste Auslaufteil (2a) einsteckbar und darin lösbar festlegbar
ist.
7. Armatur gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmeteil (4) mittels eines Elements (7a) des ersten Flüssigkeitsauslasses
(3a), insbesondere mittels eines Strahlbildners oder Strahlreglers, an dem ersten
Auslaufteil (2a) festlegbar ist.
8. Armatur gemäß einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslauf (2) im Wesentlichen einen vertikalen und einen horizontal verlaufenden
Bereich (10, 11) aufweist, wobei das Aufnahmeteil (4) und zumindest das zweite Auslaufteil
(2b) im horizontal verlaufenden Bereich (11) angeordnet sind.
9. Armatur gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Auslaufteil (2a) gekrümmt ausgebildet ist, insbesondere im Wesentlichen
L- oder C-förmig ausgebildet ist.
10. Armatur gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslauf (2) zumindest teilweise zylinderförmig ausgebildet ist und dass ein Krümmungsradius
(8) des Auslaufs (2) mehr als doppelt so groß ist wie ein Durchmesser (9) des Auslaufs
(2).
11. Armatur gemäß einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmeteil (4) zumindest teilweise aus Kunststoff hergestellt ist.
12. Armatur gemäß einem der Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslauf (2) eine Außenhülle (13) umfasst, welche insbesondere zumindest teilweise
aus Metall hergestellt ist.
13. Armatur gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/ oder die zweite Leitung (6a, 6b) zumindest teilweise mit Abstand zu
der Außenhülle (13) im Inneren des Auslaufs (2) angeordnet ist.
14. Armatur gemäß einem der Ansprüche 1-13, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Leitung (6a) zur Durchströmung von Heißwasser mit einer Temperatur von
mehr als 90 Grad Celsius, insbesondere von mehr als 95 Grad Celsius ausgebildet ist.
15. Flüssigkeitsausgabesystem (100), umfassend eine Armatur (1) gemäß einem der Ansprüche
1-14 und eine Flüssigkeitsaufbereitungseinrichtung (101) umfassend zumindest ein Flüssigkeitsaufbereitungsmodul,
insbesondere in Form eines der folgenden Flüssigkeitsaufbereitungsmodule:
- Karbonisierungsmodul (102),
- Heizmodul (103),
- Kühlmodul (104),
- Filtermodul (105),
- Konzentratmodul (106),
- Flüssigkeitsabgabemengeneinstellmodul (107),
- Vorratsmodul (108),
- Mineralisierungsmodul (109), und/oder
- Ozonisierungsmodul (110),
das mit der ersten Leitung (6a) der Armatur (1) verbunden ist, insbesondere wobei
zumindest eines der Module (102, 103, 104, 105, 106, 107, 108, 109, 110) austauschbar
angeordnet ist.