[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur akustischen Verifikation
der Echtheit eines Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments.
[0002] Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumente, dienen dazu, die Identität einer Person
oder Sache oder einen Anspruch, beispielsweise auf Zahlung eines Geldbetrages oder
auf Herausgabe eines Produktes oder Erbringung einer Dienstleistung, zu verifizieren.
Hierzu ist sicherzustellen, dass das Dokument nicht oder nur mit erheblichem Aufwand
imitiert, gefälscht oder verfälscht werden kann. Das Dokument enthält daher häufig
Sicherheitsmerkmale, deren Nachahmung äußerst schwierig oder sogar praktisch unmöglich
ist. Beispielsweise besteht das Dokument, wie Banknoten, aus einem nicht ohne weiteres
verfügbaren Material. Zusätzlich oder alternativ können Sicherheitsmerkmale durch
spezielle Farben, beispielsweise lumineszierende oder optisch variable Farben, optische
Elemente, wie Kippbilder, Kinegramme, Linsen- oder Prismenarrays, ferner Guillochen,
Melierfasern, Sicherheitsfäden und andere gebildet sein. Des Weiteren ist es häufig
auch erforderlich, dass die Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumente einfach herstellbar
sind und dass sie von sehbehinderten Personen erfasst werden können.
[0003] Obwohl viele zur Anwendung kommende Sicherheitsmerkmale existieren, sind noch immer
viele Fälschungen von Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumenten erfolgreich.
[0004] Eine Möglichkeit ein Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument zu fälschen besteht
darin, personen- und/oder dokumentenspezifische Bereiche zu verändern durch das Hinzufügen
von einzelnen Schichten zum Dokument oder durch das Ablösen von Schichten vom Dokument.
Derartige Manipulationen lassen sich aber nicht immer zuverlässig genug mittels optischer
Verifikationsmethoden erfassen.
[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung
anzugeben, die verbesserte Detektion einer solchen Manipulation bieten.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und
durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Vorteilhafte Ausgestaltungen
mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren zur akustischen Verifikation der Echtheit eines Ausweis-,
Wert- oder Sicherheitsdokuments umfasst insbesondere die folgenden Schritte: Zunächst
wird das Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument bezüglich eines Schallemitters und
eines Schalldetektors derart positioniert, dass vom Schallemitter emittierte Schallwellen
auf das Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument auftreffen und vom Schalldetektor
aus dem Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument austretende Schallwellen erfasst
werden. Anschließend werden Schallwellen auf das Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument
mittels des Schallemitters entsendet und eine von dem Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument
bewirkte Schalldämpfung anhand der vom Schalldetektor erfassten Schallwellen bestimmt.
Diese bewirkte Schalldämpfung wird mit einem vorgegebenen Dämpfungswert verglichen
und dann eine Manipulation des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments festgestellt,
wenn die bewirkte Schalldämpfung und der vorgegebene Dämpfungswert um einen Mindestwert
voneinander abweichen. Wird dieser Mindestwert nicht erreicht, so ist umgekehrt auf
die Echtheit des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments zu schließen, sofern ggfs.
auch weitere Prüfverfahren, z.B. optische Prüfverfahren, keine Fälschung feststellen
konnten.
[0008] Mit diesem Verfahren ist der Vorteil verbunden, dass nachträglich aufgeklebte oder
laminierte Folien erkannt werden können, da sich das vom Schalldetektor erfasste Signal
von demjenigen eines nicht manipulierten Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments
unterscheidet. Somit lassen sich also derartige Manipulationen auf einfache Weise
erfassen. Vorzugsweise ergänzt dieses akustische Verfahren die bereits bekannten optischen
Prüfverfahren, die in sogenannten "Full-Page-Readern" multispektrale optische Aufnahmen
zur Erkennung von Fälschungen einsetzen.
[0009] Es hat sich als bevorzugt erwiesen, wenn dieses Prüfverfahren von einem Menschen
nicht hörbar durchgeführt wird. Deshalb ist es sinnvoll, wenn der Schallemitter ausgebildet
ist, Schallwellen im Ultraschallbereich zu emittieren, und wenn der Schalldetektor
ausgebildet ist, Schallwellen im Ultraschallbereich zu erfassen.
[0010] Um die Fälschungserkennung zu verbessern, und um insbesondere Manipulationen an dem
Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument zuverlässig detektieren zu können, hat es
sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Schallemitter zusammen mit dem Schalldetektor
sowie eine Oberfläche des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments entlang einer
vorgegebenen Trajektorie relativ zueinander verstellt werden, wobei ein entlang der
vorgegebenen Trajektorie auftretendes Schalldämpfungsprofil erfasst wird. Dieses entlang
der Trajektorie erfasste Schalldämpfungsprofil wird dann zur Verifikation der Echtheit
mit einem vorgegebenen Dämpfungsprofil verglichen.
[0011] Dabei hat es sich als bevorzugt erwiesen, wenn das zum Vergleich herangezogene, vorgegebene
Dämpfungsprofil anderweitig an dem Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument zur Verfügung
gestellt ist, um dessen Echtheit zu verifizieren.
[0012] Durch das Abtasten entlang einer Trajektorie werden unterschiedliche Bereiche auf
Manipulationen untersucht. Dabei ist es möglich, dass der Schallemitter und/oder der
Schalldetektor verfahrbar gestaltet sind. Alternativ oder ergänzend kann auch das
Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument bewegt werden, um die gewünschte Relativbewegung
entlang der vorgegebenen Trajektorie zu bewirken.
[0013] Eine besonders zuverlässige Messung der Schalldämpfung lässt sich dadurch realisieren,
dass der Schallemitter auf den Schalldetektor gerichtet ist, und dass das Ausweis-,
Wert- oder Sicherheitsdokument zwischen dem Schallemitter und dem Schalldetektor positioniert
wird. Somit ist also lediglich eine einzige Dämpfung beim Transmittieren der Schallwellen
durch das Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument vorhanden und der Schalldetektor
erhält damit ein zuverlässiges Signal vorgegebener Amplitude.
[0014] Alternativ ist aber auch die Möglichkeit vorhanden, dass der Schallemitter und der
Schalldetektor in einem gemeinsamen Prüfkopf vorliegen, und dass das Ausweis-, Wert-
oder Sicherheitsdokument zwischen dem Prüfkopf und einer Schallwellen reflektierenden
Wand positioniert wird. Auf diese Weise transmittieren die Schallwellen durch das
Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument zwei Mal, womit der Vorteil verbunden ist,
dass eine deutlichere Dämpfung durch den Schalldetektor erfasst werden kann. Auf diese
Weise lassen sich Falschzurückweisungen vermeiden.
[0015] Die in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erläuterten Vorteile und vorteilhaften
Wirkungen gelten in gleichem Maße für die erfindungsgemäße Vorrichtung.
[0016] Diese Vorrichtung zur akustischen Verifikation der Echtheit eines Ausweis-, Wert-
oder Sicherheitsdokuments umfasst insbesondere einen Erfassungsraum, in dem zumindest
ein Teil des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments einbringbar ist. Auf diesen
Erfassungsraum ist ein Schallemitter gerichtet, der ausgebildet ist, Schallwellen
auf das Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument zu entsenden. Ferner ist auf diesen
Erfassungsraum ein Schalldetektor gerichtet, der ausgebildet ist, aus dem Ausweis-,
Wert- oder Sicherheitsdokument tretende Schallwellen zu erfassen. Die Vorrichtung
umfasst ferner eine Auswerteeinrichtung, die ausgebildet ist, eine vom Ausweis-, Wert-
oder Sicherheitsdokument bewirkte Schalldämpfung anhand der vom Schalldetektor erfassten
Schallwellen zu bestimmen, die bewirkte Schalldämpfung mit einem vorgegebenen Dämpfungswert
zu vergleichen und eine Manipulation des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments
festzustellen, wenn die bewirkte Schalldämpfung und der vorgegebene Dämpfungswert
um einen Mindestwert voneinander abweichen. Als Mindestwert kann beispielsweise ein
Abweichen von 10%, vorzugsweise 5% gewertet werden, da auf diese Weise Toleranzen
bei der Messung der Intensität der Schallwellen außer Betracht gelassen sind. Wird
dieser Mindestwert nicht erreicht, so ist auf die Echtheit des Ausweis-, Wert- oder
Sicherheitsdokuments zu schließen, sofern ggfs. auch weitere Prüfverfahren, z.B. optische
Prüfverfahren, keine Fälschung feststellen konnten.
[0017] Es ist von Vorteil, wenn der Schallemitter ausgebildet ist, Schallwellen im Ultraschallbereich
zu emittieren, und wenn der Schalldetektor ausgebildet ist, Schallwellen im Ultraschallbereich
zu erfassen. Auf diese Weise nutzt die Vorrichtung also Schallwellen, die außerhalb
des für einen Menschen hörbaren Bereichs liegen, so dass keine störenden Geräusche
bei der Verifikation der Echtheit des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments auftreten.
[0018] Es ist von Vorteil, wenn die Vorrichtung geeignete Stellmotoren umfasst, derart,
dass der Schallemitter und der Schalldetektor ausgebildet sind, das Ausweis-, Wert-
oder Sicherheitsdokument an seiner Oberfläche entlang einer vorgegebenen Trajektorie
abzutasten. Die Auswerteeinrichtung ist dann ausgebildet, ein entlang der vorgegebenen
Trajektorie auftretendes Schalldämpfungsprofil zu erfassen und zur Verifikation der
Echtheit mit einem vorgegebenen Dämpfungsprofil zu vergleichen. Mit einer derartigen
Weitergestaltung der Vorrichtung ist der Vorteil einer verbesserten Erkennung von
Manipulationen an dem Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument zu verzeichnen.
[0019] Um eine nicht allzu starke Dämpfung beim Transmittieren der Schallwellen durch das
Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument hervorzurufen, hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, wenn der Schallemitter auf den Schalldetektor gerichtet ist, und wenn zumindest
ein Teil des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments im Erfassungsraum zwischen
dem Schallemitter und dem Schalldetektor positionierbar ist.
[0020] Es ist zur zuverlässigen Prüfung des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments manchmal
erforderlich, dass dieses mehr oder weniger stationär in der Vorrichtung gelagert
wird. In diesem Fall ist es möglich, dass eine Verstelleinrichtung mit einem Stellmotor
vorhanden und eingerichtet ist, den Schallemitter zusammen mit dem Schalldetektor
zu verstellen.
[0021] Ein mehrfaches Durchlaufen des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments von den
Schallwellen verbessert das Detektionsverhalten und glättet Fehler. In diesem Zuge
ist es daher auch von Vorteil, wenn der Schallemitter und der Schalldetektor in einem
gemeinsamen Prüfkopf vorliegen, und wenn zumindest ein Teil des Ausweis-, Wert- oder
Sicherheitsdokuments im Erfassungsraum zwischen dem Prüfkopf und einer Schallwellen
reflektierenden Wand positionierbar ist. Auf diese Weise emittiert also der Prüfkopf
die Schallwelle, die durch das Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument transmittiert,
um an der Wand reflektiert zu werden. Die an der Wand reflektierte Schallwelle tritt
dann erneut durch das Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument hindurch, bevor es
am Prüfkopf mit entsprechend reduzierter Intensität angelangt. Anhand der vorliegenden
Dämpfung kann dann bestimmt werden, ob eine Manipulation des Ausweis-, Wert- oder
Sicherheitsdokuments vorliegt. Auf diese Weise ist die Möglichkeit gegeben, dass das
Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument von der Schallwelle genau zwei Mal durchlaufen
wird.
[0022] Als Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument kommen beispielsweise ein Reisepass,
ein Personalausweis, ein Führerschein oder eine andere ID-Karte oder ein Zugangskontrollausweis,
ein Fahrzeugschein, ein Fahrzeugbrief, ein Visum, ein Scheck, sonstige Zahlungsmittel,
insbesondere eine Banknote, eine Scheck-, eine Bank-, oder eine Kredit- oder Barzahlungskarte,
eine Kundenkarte, eine Gesundheitskarte, eine Chipkarte, ein Firmenausweis, ein Berechtigungsnachweis,
ein Mitgliedsausweis oder ein anderes ID-Dokument infrage.
[0023] Vorzugsweise liegt das Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument in ID 1-, ID 2-,
ID 3- oder in irgendeinem anderen Format vor, beispielsweise in Heftform, wie bei
einem passähnlichen Gegenstand. Das Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsprodukt ist im
Allgemeinen ein Laminat aus mehreren Dokumentenlagen, die passgenau unter Wärmeeinwirkung
und unter erhöhtem Druck flächig miteinander verbunden sind. Diese Produkte sollen
den normierten Anforderungen genügen, beispielsweise ISO 10373, ISO/IEC 7810, ISO
14443.
[0024] Vorzugsweise bestehen die Produktlagen aus einem Trägermaterial, das sich für eine
Lamination eignet. Das Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument kann aber vorzugsweise
aus einem Polymer gebildet sein, das ausgewählt ist aus einer Gruppe, umfassend Polycarbonat
(PC), insbesondere Bisphenol A-Polycarbonat oder ein Polycarbonat, gebildet mit einem
geminal disubstituierten Bis-(hydroxyphenyl)-cycloalkan, Polyethylenterephthalat (PET),
deren Derivate, wie Glykol-modifiziertes PET (PETG), Polyethylennaphthalat (PEN),
Polyvinylchlorid (PVC), Polyvinylbutyral (PVB), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polyimid
(PI), Polyvinylalkohol (PVA), Polystyrol (PS), Polyvinylphenol (PVP), Polypropylen
(PP), Polyethylen (PE), thermoplastische Elastomere (TPE), insbesondere thermoplastisches
Polyurethan (TPU), Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS) sowie deren Derivate,
und/oder Papier und/oder Pappe und/oder Glas und/oder Metall und/oder Keramik. Außerdem
kann das Produkt auch aus mehreren dieser Materialien hergestellt sein. Bevorzugt
besteht es aus PC oder PC/TPU/PC. Die Polymere können entweder gefüllt oder ungefüllt
vorliegen. Im letzteren Falle sind sie vorzugsweise transparent oder transluzent.
Falls die Polymere gefüllt sind, sind sie opak. Die vorstehenden Angaben beziehen
sich sowohl auf miteinander zu verbindende Folien als auch auf Flüssigformulierungen,
die auf ein Vorprodukt aufgebracht werden, wie einen Schutz- oder Decklack. Bevorzugt
wird das Produkt aus drei bis zwölf, vorzugsweise vier bis zehn Folien, hergestellt.
Die Folien können ferner Druckschichten tragen. Ein solcherart gebildetes Laminat
kann abschließend ein- oder beidseitig mit dem Schutz- oder Decklack oder mit einer
Folie überzogen werden. Die Folie kann insbesondere eine Kratzschutzfolie sein. Derart
gebildete Overlaylagen schützen ein darunter angeordnetes Sicherheitsmerkmal und/oder
verleihen dem Dokument die erforderliche Abriebfestigkeit.
[0025] Weitere Merkmale, Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden im
Folgenden anhand von Ausführungsvarianten unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren
näher beschrieben. Alle bisher und im Folgenden beschriebenen Merkmale sind dabei
sowohl einzeln als auch in einer beliebigen Kombination miteinander vorteilhaft. Die
im Folgenden beschriebenen Ausführungsvarianten stellen lediglich Beispiele dar, welche
den Gegenstand der Erfindung jedoch nicht beschränken. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Schnittansicht durch eine Vorrichtung zur akustischen Verifikation der Echtheit
eines Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments,
- Fig. 2
- die Vorrichtung aus Figur 1, in die ein nicht manipuliertes Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument
eingebracht ist,
- Fig. 3
- das vom Schalldetektor erfasste Signal mit einer Signaldämpfung, die derjenigen des
nicht manipulierten Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments aus Figur 2 entspricht,
- Fig. 4
- die Vorrichtung aus Figur 1, in die ein manipuliertes Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument
eingebracht ist, und
- Fig. 5
- das vom Schalldetektor erfasste Signal mit einer Signaldämpfung, die derjenigen des
manipulierten Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments aus Figur 4 entspricht.
[0026] In den Figuren ist eine Vorrichtung 100 zur akustischen Verifikation der Echtheit
eines Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments 102 gezeigt, die einen Erfassungsraum
108 aufweist, in den zumindest ein Teil des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments
102 eingebracht werden kann. Vorliegend ist der Erfassungsraum 108 derart ausgestaltet,
dass er das vollständige Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument 102 aufnehmen kann,
welches vorliegend rein exemplarisch als ein Personalausweis gebildet ist. Rein beispielhaft
ist die Vorrichtung 100 mit einem Gehäuse gebildet, das einen Zuführschlitz zur Zuführung
des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments 102 an den Erfassungsraum 108 gebildet
ist.
[0027] Auf diesen Erfassungsraum 108 ist ein Schallemitter 104 gerichtet, der ausgebildet
ist, Schallwellen aus dem Ultraschallbereich auf das Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument
102 zu entsenden. Auf den Schallemitter 104 und den Erfassungsraum 108 ist außerdem
ein Schalldetektor 106 gerichtet, der ausgebildet ist, aus dem Ausweis-, Wert- oder
Sicherheitsdokument 102 tretende Schallwellen aus dem Ultraschallbereich zu erfassen.
Aufgrund der Emission von Schallwellen im Ultraschallbereich treten keine störenden
Geräusche bei der Verifikation der Echtheit des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments
102 auf. Es sei aber angemerkt, dass die Vorrichtung 100 auch mit Schallwellen in
einem für Menschen hörbaren Bereich arbeiten könnte.
[0028] Die Vorrichtung 100 umfasst außerdem eine Auswerteeinrichtung 110, die ausgebildet
ist, eine vom Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument 102 bewirkte Schalldämpfung
anhand der vom Schalldetektor 106 erfassten Schallwellen zu bestimmen. Die Auswerteeinrichtung
110 ist ferner ausgebildet, die bewirkte Schalldämpfung mit einem vorgegebenen Dämpfungswert
zu vergleichen und eine Manipulation des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments
102 festzustellen, wenn die bewirkte Schalldämpfung und der vorgegebene Dämpfungswert
um einen Mindestwert voneinander abweichen. Hierbei kann beispielsweise eine Abweichung
von 10 Prozent angenommen werden, wobei eine Abweichung von 5 Prozent ein noch zuverlässigeres
Prüfungsergebnis liefern kann.
[0029] Bei dem vorliegenden Beispiel der Vorrichtung 100 ist außerdem eine nicht näher dargestellte
Verstelleinrichtung mit einem Stellmotor für ein Verstellen des Schallemitters 104
zusammen mit dem Schalldetektor 106 vorhanden. Damit sind der Schallemitter 104 und
der Schalldetektor 106 derart ausgebildet, das Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument
102 an seiner Oberfläche entlang einer vorgegebenen Trajektorie abzutasten. Die Auswerteeinrichtung
110 ist darüber hinaus ausgebildet, ein entlang der vorgegebenen Trajektorie auftretendes
Schalldämpfungsprofil zu erfassen und zur Verifikation der Echtheit mit einem vorgegebenen
Dämpfungsprofil zu vergleichen. Es sei angemerkt, dass eine derartige Verstelleinrichtung
nicht zwingend erforderlich ist, um die Echtheit des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments
akustisch zu verifizieren, so dass die Vorrichtung 100 auch ohne eine solche Verstelleinrichtung
auskommen würde.
[0030] In Figur 2 ist ein nicht manipuliertes Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument 102
im Erfassungsraum 108 der Vorrichtung 100 angeordnet, wobei der Schallemitter 104
Schallwellen im Ultraschallbereich auf das Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument
102 entsendet. Der Schalldetektor 106 erfasst die Schallwellen, die aus dem Ausweis-,
Wert- oder Sicherheitsdokument 102 - gedämpft - austreten, so dass die in Kommunikationsverbindung
mit dem Schalldetektor 106 stehende Auswerteeinrichtung 110 überprüfen kann, ob eine
Manipulation des Dokuments vorliegt oder nicht.
[0031] In Figur 3 ist exemplarisch das Intensitätsprofil illustriert, das von der Auswerteeinrichtung
110 erfasst wird, wenn ein nicht manipuliertes Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument
102 in den Erfassungsraum 108 eingebracht wird.
[0032] Im Bereich oder im Band "S0" für die Signalstärke des Detektors, in welchem so gut
wie keine Minderung der Intensität oder so gut wie keine Schalldämpfung auftritt,
transmittiert die Schallwelle lediglich durch Luft. Daraus ist zu schließen, dass
kein Dokument im Erfassungsraum 108 positioniert ist. Es ist aber auch möglich, dass
aufgrund einer erfolgten Manipulation ein so dünnes Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument
102 im Erfassungsraum 108 vorliegt, welches zu einer derart geringen Schalldämpfung
führt.
[0033] Im Bereich oder im Band "S1" für die Signalstärke des Detektors ist eine Dämpfung
zu registrieren, die derjenigen eines validen Dokuments entspricht, das - wie in Figur
2 gezeigt - in den Erfassungsraum 108 eingebracht wurde.
[0034] Es ist kein Signal im Bereich oder im Band "S2" für die Signalstärke des Detektors
zu verzeichnen. Dieser Bereich "S2" deutete auf ein Manipulieren, beispielsweise durch
das Hinzufügen einer Folie oder eines Klebstoffs, des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments
102 hin.
[0035] In Figur 4 ist in den Erfassungsraum 108 ein Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument
102 eingebracht, das im Bereich des Gesichtsbildes eine Manipulation, bspw. durch
Aufkleben einer Folie aufweist.
[0036] Anhand von Figur 5 ist zu erkennen, dass aufgrund der Folie oder aufgrund von deren
Klebstoff eine Dämpfung vorliegt, die sich bis in den Bereich "S2" erstreckt. Dies
deutet also auf die zusätzliche Schicht, beispielsweise die Klebstoffschicht hin.
Durch diese zusätzliche Schicht tritt nämlich eine zusätzliche Dämpfung auf, woraus
sich auf eine Manipulation des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments 102 schließen
lässt.
[0037] Im Unterschied zu den Vorrichtungen 100 nach Figuren 1, 2 und 4 wird eine nicht näher
dargestellte weitere Vorrichtung 100 zur akustischen Verifikation der Echtheit eines
Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments 102 offenbart, bei welcher der Schallemitter
104 und der Schalldetektor 106 in einen gemeinsamen Prüfkopf integriert sind. Dieser
Prüfkopf ist dann ebenfalls auf den Erfassungsraum 108 gerichtet, wobei auf der dem
Prüfkopf abgewandten Seite des Erfassungsraums 108 und der dem Prüfkopf abgewandten
Seite des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments 102 eine Wand vorliegt, die ausgebildet
ist, um vom Prüfkopf emittierte Schallwellen zu reflektieren. Auf diese Weise tritt
die vom Prüfkopf emittierte Schallwelle also ein erstes Mal durch das Ausweis-, Wert-
oder Sicherheitsdokument 102 hindurch, wird an der Wand reflektiert, tritt ein zweites
Mal durch das Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument 102 hindurch, bevor es dann
vom Prüfkopf mit einer entsprechenden Reduktion der Signalstärke wieder detektiert
werden kann, die unmittelbar mit der Schalldämpfung zusammenhängt.
[0038] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung 100 ist
der Vorteil verbunden, dass auf nicht-optische Weise, nämlich unter Ausnutzung der
Akustik, eine Verifikation von Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumenten 102 möglich
ist. Das Verfahren und die Vorrichtungen 100 der vorliegenden Erfindung können auch
optische Verfahren und Vorrichtungen ergänzen, so dass eine verbesserte Fälschungserkennung
möglich ist, insbesondere dann, wenn Klebefolien auf die Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumente
102 aufgebracht werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0039]
- 100
- Vorrichtung zur akustischen Echtheitsverifikation
- 102
- Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument
- 104
- Schallemitter
- 106
- Schalldetektor
- 108
- Erfassungsraum
- 110
- Auswerteeinrichtung
1. Verfahren zur akustischen Verifikation der Echtheit eines Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments
(102), umfassend die Schritte:
- Positionieren des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments (102) bezüglich eines
Schallemitters (104) und eines Schalldetektors (106) derart, dass vom Schallemitter
(104) emittierte Schallwellen auf das Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument (102)
auftreffen und vom Schalldetektor (106) aus dem Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument
(102) austretende Schallwellen erfasst werden,
- Entsenden von Schallwellen auf das Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument (102)
mittels des Schallemitters (104) und Bestimmen einer von dem Ausweis-, Wert- oder
Sicherheitsdokument (102) bewirkten Schalldämpfung anhand der vom Schalldetektor (106)
erfassten Schallwellen,
- Vergleichen der bewirkten Schalldämpfung mit einem vorgegebenen Dämpfungswert und
- Feststellen einer Manipulation des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments (102),
wenn die bewirkte Schalldämpfung und der vorgegebene Dämpfungswert um einen Mindestwert
voneinander abweichen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schallemitter (104) ausgebildet ist, Schallwellen im Ultraschallbereich zu emittieren,
und dass der Schalldetektor (106) ausgebildet ist, Schallwellen im Ultraschallbereich
zu erfassen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schallemitter (104) zusammen mit dem Schalldetektor (106) sowie eine Oberfläche
des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments (102) entlang einer vorgegebenen Trajektorie
relativ zueinander verstellt werden, und dass ein entlang der vorgegebenen Trajektorie
auftretendes Schalldämpfungsprofil erfasst wird, welches zur Verifikation der Echtheit
mit einem vorgegebenen Dämpfungsprofil verglichen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schallemitter (104) und der Schalldetektor (106) entlang der vorgegebenen Trajektorie
mit einer einen Stellmotor umfassenden Verstelleinrichtung verstellt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schallemitter (104) auf den Schalldetektor (106) gerichtet ist, und dass das
Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument (102) zwischen dem Schallemitter (104) und
dem Schalldetektor (106) positioniert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schallemitter (104) und der Schalldetektor (106) in einem gemeinsamen Prüfkopf
vorliegen, und dass das Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument (102) zwischen dem
Prüfkopf und einer Schallwellen reflektierenden Wand positioniert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schallwellen das Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument (102) genau zwei Mal
durchlaufen, bevor die Schallwellen erfasst werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Mindestwert einer Abweichung der bewirkten Schalldämpfung von dem vorgegebenen
Dämpfungswert von 10% entspricht.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Mindestwert einer Abweichung der bewirkten Schalldämpfung von dem vorgegebenen
Dämpfungswert von 5% entspricht.
10. Vorrichtung (100) zur akustischen Verifikation der Echtheit eines Ausweis-, Wert-
oder Sicherheitsdokuments (102),
mit einem Erfassungsraum (108), in den zumindest ein Teil des Ausweis-, Wert- oder
Sicherheitsdokuments (102) einbringbar ist,
mit einem auf den Erfassungsraum (108) gerichteten Schallemitter (104), der ausgebildet
ist, Schallwellen auf das Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument (102) zu entsenden,
mit einem auf den Erfassungsraum (108) gerichteten Schalldetektor (106), der ausgebildet
ist, aus dem Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument (102) tretende Schallwellen
zu erfassen,
und mit einer Auswerteeinrichtung (110), die ausgebildet ist:
- eine vom Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument (102) bewirkte Schalldämpfung
anhand der vom Schalldetektor (106) erfassten Schallwellen zu bestimmen,
- die bewirkte Schalldämpfung mit einem vorgegebenen Dämpfungswert zu vergleichen
und
- eine Manipulation des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments (102) festzustellen,
wenn die bewirkte Schalldämpfung und der vorgegebene Dämpfungswert um einen Mindestwert
voneinander abweichen.
11. Vorrichtung (100) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schallemitter (104) ausgebildet ist, Schallwellen im Ultraschallbereich zu emittieren,
und dass der Schalldetektor (106) ausgebildet ist, Schallwellen im Ultraschallbereich
zu erfassen.
12. Vorrichtung (100) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Schallemitter (104) und der Schalldetektor (106) ausgebildet sind, das Ausweis-,
Wert- oder Sicherheitsdokument (102) an seiner Oberfläche entlang einer vorgegebenen
Trajektorie abzutasten, und dass die Auswerteeinrichtung (110) ausgebildet ist, ein
entlang der vorgegebenen Trajektorie auftretendes Schalldämpfungsprofil zu erfassen
und zur Verifikation der Echtheit mit einem vorgegebenen Dämpfungsprofil zu vergleichen.
13. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Schallemitter (104) auf den Schalldetektor (106) gerichtet ist, und dass zumindest
ein Teil des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments (102) im Erfassungsraum (108)
zwischen dem Schallemitter (104) und dem Schalldetektor (106) positionierbar ist.
14. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verstelleinrichtung mit einem Stellmotor vorhanden und eingerichtet ist, den
Schallemitter (104) zusammen mit dem Schalldetektor (106) zu verstellen.
15. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Schallemitter (104) und der Schalldetektor (106) in einem gemeinsamen Prüfkopf
vorliegen, und dass zumindest ein Teil des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments
(102) im Erfassungsraum (108) zwischen dem Prüfkopf und einer Schallwellen reflektierenden
Wand positionierbar ist.