[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von plattenförmigen Bauelementen,
insbesondere von Fußbodenelementen.
[0002] Oberflächenbeläge, beispielsweise Bodenbeläge, gibt es in unterschiedlichsten Ausführungsformen.
Gängig sind plattenförmige Bauelemente, insbesondere Fußbodenelemente in Form von
Laminat mit Trägerplatten aus verdichteten Faserstoffen. Auf der Oberseite der Trägerplatte
ist üblicherweise eine mehrlagig aufgebaute Nutzschicht vorgesehen. Sehr beliebt und
wohnphysiologisch vorteilhaft sind auch plattenförmige Bauelemente mit einer Nutzschicht
bzw. Decklage aus Echtholz. Solche Bauelemente verbreiten ein natürliches Wohnklima,
sind angenehm fußwarm und gleichen Feuchtigkeitsschwankungen in der Raumluft aus,
wodurch sie zu einem wohngesunden Raumklima beitragen.
[0003] Unterseitig der plattenförmigen Bauelemente kann ein Gegenzug aufgebracht sein. Dieser
dient der Formstabilität und der Feuchtigkeitsabsperrung. Je nach Anwendungsfall der
plattenförmigen Bauelemente kann unterseitig auch eine Trittschallisolierung vorgesehen
sein.
[0004] Zur Verbindung der plattenförmigen Bauelemente untereinander sind diese mit Verbindungsmitteln
versehen. Neben Nut- und Federverbindungen kommen heute überwiegend sogenannten Klick-Systeme
zur Anwendung. Hierbei handelt es sich um mechanische Verbindungsmittel an den Nuten
und an den Federn, welche bei in einem Oberflächenbelag benachbarten Bauelemente miteinander
in rastenden Eingriff gelangen. Dies ermöglicht eine leimlose Verlegung der Bauelemente.
Zudem soll eine Fugenbildung im verlegten Oberflächenbelag durch Dehnungs- und Schrumpfungsvorgänge
vermieden werden.
[0005] Die Herstellung von plattenförmigen Bauelementen, gleich ob Bauelemente wie Paneele
für die Fußbodenverkleidung, als auch für Wand- oder Deckenverkleidungen, erfolgt
in einem Produktionsprozess, bei dem eine großflächige Ausgangsplatte, vorzugsweise
aus einem hoch- oder mittelverdichtetem Fasermaterial den mehrlagigen Schichtaufbau
mit Dekor- bzw. Nutzschicht, Versiegelung sowie Gegenzug erhält. Anschließend wird
die Ausgangsplatte in plattenförmige Bauelemente unterteilt. Das Abteilen der Bauelemente
aus der großformatigen Ausgangsplatte erfolgt durch Sägeschnitte. Anschließend werden
die Seitenränder der Bauelemente profiliert, um an deren Längsseiten und Kopfseiten
die Verriegelungsmittel auszubilden.
[0007] Aus der
WO 2004/074597 A1 geht ein Verfahren zur Profilierung von plattenförmigen Bauelementen hervor. Diese
werden aus einer Ausgangsplatte ausgeschnitten und dann an den Längsseiten mit einer
Nut/Feder-Profilierung versehen.
[0008] Die
EP 1 048 423 A2 zeigt ein Verfahren und eine Maschine zur Längsprofilierung von plattenförmigen Bauelementen.
Mit dieser Maschine können auch komplexe Nut/Feder-Profile gefräst werden.
[0009] Bei der Herstellung von plattenförmigen Bauelementen werden hohe Anforderungen an
die Winkelgenauigkeit der Bauelemente an den Längsseiten und den Kopfseiten bzw. dem
Übergang von den Längsseiten und den Kopfseiten gestellt. Da mit den üblichen Profilierungsanlagen
die notwendigen Winkelgenauigkeiten nicht oder nur extrem aufwändig herstellbar sind,
sind fliesen- oder kachelförmige Bauelemente, insbesondere mit quadratischen Abmessungen
eher selten. Insbesondere sind leimfreie quadratische plattenförmige Bauelemente im
Markt kaum präsent.
[0010] Der Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe zu Grunde, ein rationelles
Verfahren zur Herstellung von bauteilgeometrisch und gestaltungstechnisch vorteilhaften
plattenförmigen Bauelementen aufzuzeigen.
[0011] Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in einem Verfahren gemäß den
Maßnahmen von Anspruch 1.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der
abhängigen Ansprüche, ebenso ein plattenförmiges Bauelement hergestellt nach einem
erfindungsgemäßen Verfahren und die Verwendung der erfindungsgemäß hergestellten plattenförmigen
Bauelemente.
[0013] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung von plattenförmigen Bauelementen,
insbesondere von Fußbodenelementen, sieht die folgenden Schritte vor:
- Bereitstellen einer großformatigen Ausgangsplatte;
- Zuführen der Ausgangsplatte in eine Trennvorrichtung und Trennen der Ausgangsplatte
in mehrere Streifen;
- Zuführen der Streifen in eine Profiliervorrichtung und Profilieren der Streifen entlang
zwei einander gegenüberliegenden parallelen Längsseiten und Ausbilden von Verbindungsmitteln
an den Längsseiten der Streifen;
- Zusammenfügen von mehreren Streifen mittels der längsseitigen Verbindungsmittel zu
einer großformatigen Zwischenplatte;
- Zuführen der Zwischenplatte in eine Trenneinrichtung und Trennen der Zwischenplatte
quer zur Längserstreckung der Streifen in mehrere Bauelementstreifen;
- Zuführen der Bauelementstreifen in eine Profiliervorrichtung und Profilieren der Bauelementstreifen
entlang zwei einander gegenüberliegenden parallelen Längsseiten und Ausbilden von
Verbindungsmitteln an den Längsseiten der Bauelementstreifen.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Herstellung von bauteilgeometrisch
vorteilhaften plattenförmigen Bauelementen. Insbesondere weisen die plattenförmigen
Bauelemente eine höhere Winkelgenauigkeit auf. Die höhere Fertigungsgenauigkeit ist
besonders vorteilhaft für die Herstellung von quadratischen Bauelementen. Die Vorteile
des Verfahrens zeigen sich insbesondere bei der Verwendung von Hochleistungs-Profilierungsanlagen,
bei denen die Werkstücke auf einer Transportkette oder -band an den Profilierwerkzeugen
vorbeigeführt werden. Solche Anlagen haben bei der Herstellung von Produkten mit einem
Profil an allen vier Seiten zumeist Toleranzwerte bezüglich der Winkelgenauigkeit,
die für quadratische Bauelemente mit Klickprofil in der Regel nicht ausreichend sind.
Solche Quadrate mit leimfreien Verbindungstechniken waren bislang schlecht verlegbar.
Diese Nachteile behebt die Erfindung durch das Verfahren und die nach dem Verfahren
hergestellten plattenförmigen Bauelemente.
[0015] Eine Ausgangsplatte ist eine großformatige Platte mit einer bestimmten Länge und
einer bestimmten Breite. Die Länge und/oder Breite ist gegenüber den Abmessungen der
herzustellenden Bauelemente, insbesondere deren Breite deutlich größer. Eine Ausgangsplatte
mit einer üblichen Abmessung hat beispielsweise eine Abmessung von 2,60 m x 2,10 m.
Selbstverständlich sind auch andere großformatige Abmessungen möglich.
[0016] Die Ausgangsplatte besitzt vorteilhafterweise bereits den Mehrschichtaufbau der fertigen
plattenförmigen Bauelemente.
[0017] Ein Streifen ist ein aus der Ausgangsplatte abgeteiltes rechteckförmiges Zwischenprodukt
mit einer Länge, die je nachdem, ob die Ausgangsplatte längs oder quer durch die Trenneinrichtung
geführt ist, der Länge oder Breite der Ausgangsplatte entspricht. Die aus der Ausgangsplatte
abgeteilten Streifen können alle eine gleiche Breite besitzen. Möglich ist es aber
auch, dass die Ausgangsplatte in Streifen mit verschiedenen Breiten aufgetrennt wird.
[0018] Eine Zwischenplatte ist eine aus Streifen zusammengesetzte großformatige Platte.
Die Streifen werden über die Verbindungsmittel zusammengefügt, insbesondere zusammengeklickt.
Die Streifen einer Ausgangsplatte können zusammengefügt eine Zwischenplatte bilden.
Möglich ist es auch, eine Zwischenplatte aus Streifen zusammenzusetzen, die von verschiedenen
Ausgangsplatten stammen. Weiterhin ist es möglich, dass Streifen unterschiedlicher
Art zusammengesetzt werden, die insbesondere eine verschiedene Oberflächenausbildung
oder ein voneinander verschiedenes Oberflächendesign besitzen.
[0019] Ein Bauelementstreifen ist ein aus der Zwischenplatte abgetrenntes rechteckförmiges
Paneel bzw. ein dielenförmiges Format. Solche Bauelementstreifen haben eine Länge
und eine gegenüber ihrer Länge deutlich geringere Breite. Nach dem Auftrennen der
Zwischenplatte durch Sägeschnitte sind die Bauelementstreifen an ihren Längsseiten
unprofiliert.
[0020] Die unprofilierten Längsseiten der Bauelementstreifen werden anschließend mechanisch
bearbeitet und mit Verbindungsmitteln versehen.
[0021] Ein plattenförmiges Bauelement kann ein Bauelementstreifen sein, der an allen vier
Seiten, also an den beiden einander gegenüberliegenden parallelen Längsseiten und
an den einander gegenüberliegenden parallelen Kopfseiten, profiliert und mit Verbindungsmitteln
versehen ist.
[0022] Ein plattenförmiges Bauelement kann auch ein Bauelement sein, welches durch Aufteilen
des profilierten Bauelementstreifens entstanden ist. Hierzu wird der Bauelementstreifen
durch Lösen der ineinandergefügten Verbindungsmittel auseinandergenommen und in plattenförmige
Bauelemente vereinzelt. Die Bauelemente weisen an allen Seiten Verbindungsmittel auf.
Insbesondere sind solche Bauelemente rechteckförmig konfiguriert. Besonders bevorzugt
sind solche einzelnen plattenförmigen Bauelemente quadratisch.
[0023] Ein vorteilhafter Aspekt der Erfindung sieht vor, dass die Zwischenplatte vor dem
Zuführen in die Trennvorrichtung relativ zur Längserstreckung der Streifen um 90°
gedreht wird.
[0024] Die Zwischenplatte wird aus den einzelnen aus der Ausgangsplatte abgetrennten Streifen
zusammengesetzt. Die Streifen sind an zwei einander gegenüberliegend parallelen Längsseiten
mit Verbindungsmitteln versehen. Die Streifen werden über die Verbindungsmittel zusammengefügt.
Insbesondere werden die Streifen zusammengeklickt, wenn die Verbindungsmittel als
Klick- oder Rastverbindungselemente ausgebildet sind. Vorzugsweise sind diese Profile
einstückig aus der Trägerplatte profiliert. Es sind aber auch zweiteilige Klickverbindungen
möglich, beispielsweise Verbindungen mit eingefügten Kunststoffschiebern oder Ähnlichem.
[0025] Diese Zwischenplatte wird dann relativ zu der Lage, in welcher die Ausgangsplatte
durch die Trennvorrichtung geführt wird, um 90° gedreht und dann quer der Trennvorrichtung
zugeführt. Auf diese Weise wird die Zwischenplatte quer zur Längserstreckung der Streifen
in mehrere Bauelementstreifen geteilt. Nach dem Trennen der Zwischenplatte in Bauelementstreifen
weisen die Bauelementstreifen unprofilierte Längsseiten auf. Die längsseitig noch
unprofilierten Bauelementstreifen werden einer Profiliervorrichtung zugeführt und
entlang ihrer beiden einander gegenüberliegenden parallelen Längsseiten profiliert
und an den Längsseiten der Bauelementstreifen Verbindungsmittel ausgebildet. In diesem
Prozessschritt ist auch die Herstellung einer Fase oder einer Fasenlackierung oder
eine Kantenimprägnierung einfach ausführbar.
[0026] Vorteilhaft kommt eine Ausgansplatte zur Anwendung, welche aus mehreren Schichten
gebildet ist. Diese mehrlagig aufgebaute Ausgangsplatte kann bereits alle Schichten
des fertigen plattenförmigen Bauelementes aufweisen, insbesondere eine Trägerschicht,
eine oberseitige Nutz- bzw. Dekorschicht sowie eine oberseitige Versiegelung und einen
unterseitigen Gegenzug.
[0027] Ein Aspekt der Erfindung sieht vor, dass eine Ausgangsplatte mit einer Echtholzoberfläche
oder einer Korkoberfläche verwendet wird.
[0028] Wie bereits erwähnt, sind die Verbindungsmittel insbesondere mit Klick- und/oder
Rastverbindungselementen ausgebildet. Dies ermöglicht eine insbesondere leimlose Verlegung
von in einem Oberflächenbelag benachbarten plattenförmigen Bauelementen. Der Oberflächenbelag
ist stabil und hoch belastbar. Die Längsseiten der Bauelemente, insbesondere die Verbindungsmittel
mit Klick- und/oder Rastverbindungselemente können vollständig oder partiell mit einem
Gleitmittel oder mit Paraffinen oder Hydrophobierungsmitteln versehen bzw. beschichtet
sein. Die Beschichtung ist insbesondere an den bei einem verlegten Oberflächenbelag
in Kontakt gelangenen Kontaktflächen zwischen den Verbindungsmitteln vorgesehen. Es
kann sich um ein Kantenimprägniermittel, ein Gleitmittel oder ein Hydrophobierungsmittel
handeln. Diese Maßnahme verbessert die plattenförmigen Bauelemente verlege- und gebrauchstechnisch.
Insbesondere wird einer Geräuschentwicklung, einem sogenannten Knarren, zwischen den
Verbindungsmitteln entgegengewirkt. Auch wird so verhindert, dass Oberflächenwasser
durch die Verbindung dringen kann.
[0029] Möglich ist, dass das Zusammenfügen der Streifen zur Zwischenplatte unter Zusatz
von Klebstoff bspw. eines Leims erfolgt. Dies unterstützt die Fügung der Streifen
untereinander und ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die Streifen nach der Endkonfektionierung
nicht mehr auseinandergenommen werden sollen, sondern als plattenförmige Bauelemente
in Form von Bauelementstreifen ausgeführt sind. Die plattenförmigen Bauelemente in
Form von Bauelementstreifen sind an ihren beiden gegenüberliegenden Längsseiten und
an ihren beiden gegenüberliegenden Kopfseiten mit Verbindungsmitteln versehen. Auf
diese Weise bilden die Bauelementstreifen vorbereitete Verlegeeinheiten, die der Weiterverwendung
zugeführt werden können.
[0030] Das Zusammenfügen der Streifen zur Zwischenplatte kann aber auch unter Zusatz eines
lösbaren Klebstoffs, insbesondere eines Haftklebers, erfolgen. Ein solcher lösbarer
Klebstoff unterstützt den Zusammenhalt der Streifen in der Zwischenplatte bei deren
Bearbeitung, also dem Auftrennen der Zwischenplatte in Bauelementstreifen und dem
randseitigen Profilieren der Bauelementstreifen. Im Bedarfsfall kann die Klebstoffverbindung
wieder gelöst werden. Dies kann werksseitig oder am Einbauort erfolgen. Das Lösen
der Klebstoffverbindung ist mechanisch möglich, beispielsweise durch ein Biegen oder
Kippen der Bauelemente relativ zueinander und Auseinanderziehen. Der Klebstoff und
die Klebstoffverbindung sind so ausgelegt, dass die Verbindung ohne Beschädigung gelöst
werden kann.
[0031] Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von plattenförmigen
Bauelementen geeignet, die quadratisch konfiguriert sind. Möglich sind auch Kachelformate
oder Rechteckformate mit fliesenähnlichen Dimensionen, insbesondere mit Abmessungen
von 30 x 60 cm oder 40 x 85 cm oder 30 x 120 cm.
[0032] Eine vorteilhafte Verwendung von mehreren plattenförmigen Bauelementen sieht vor,
dass diese jeweils als vorkonfektionierte Verlegeeinheiten vorbereitet sind. Bei solchen
vorkonfektionierten Verlegeeinheiten kann es sich um zusammengefügte Bauelementstreifen
handeln, die allseitig profiliert und mit Verbindungsmitteln versehen sind. Möglich
ist es auch, dass einzelne plattenförmige Bauelemente zu langformatigen Dielen zusammengesetzt
werden. Hierbei können unterschiedliche Bauelemente kombiniert werden, was deren Oberflächendesign
und auch den Faserverlauf anbelangt. Bevorzugt besteht ein solcher Bauelementstreifen
aus Quadraten, bei denen jedes zweite gestürzt ist, also der Faserverlauf immer abwechselnd
sichtbar ist. Dies führt zu einer auffallenden Optik. Hierdurch wird die Anwendungsmöglichkeit
der erfindungsgemäß hergestellten Bauelemente gestaltungstechnisch weiter verbessert.
Unterstützt werden kann dies dadurch, dass die einzelnen Quadrate an ihren randseitigen
Kantenbereichen eine Fase, insbesondere eine umlaufende Fase haben. Die Fase kann
als Stufenfalz ausgeführt sein. Des Weiteren kann die Fase farblich als Kontrast lackiert
oder passend zur Oberfläche der Bauelemente gestaltet sein.
[0033] Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung betrifft plattenförmige Bauelemente die als
Bauelementstreifen ausgeführt sind, wobei mindestens zwei plattenförmige Bauelemente
werksmäßig, also im Werk zusammengefügt sind. Solche verlegefertig vorbereitete plattenförmige
Bauelemente sind werksmäßig aus zumindest zwei einzelnen Bauelementen zusammengesetzt.
[0034] Es können auch Bauelementstreifen patchworkartig zusammengesetzt werden. Ein solches
verlegefertiges plattenförmiges Bauelement in Form eines Bauelementstreifens besteht
aus einzelnen zusammengesetzten Bauelementen, die aus gleichen oder ungleichen Materialien
bestehen können mit unterschiedlichen Strukturen oder Farben. Denkbar sind auch Anwendungen
mit Linoleumoberflächen und Dekoroberflächen mit Steinoptik. Hierbei können quadratische
Bauelemente mit zwei oder mehreren unterschiedlichen Farben oder Oberflächen kombiniert
werden. Bei zwei Farben entsteht so beispielsweise ein klassisches Schachbrettmuster.
[0035] Vorzugsweise sind Bauelementstreifen aus mindestens zwei plattenförmigen Bauelementen,
insbesondere quadratischen Bauelementen oder in einer Kombination aus rechteckigen
und quadratischen Bauelementen zusammengesetzt. Diese einzelnen Bauelemente können
zur Sicherung untereinander verleimt oder fixiert sein. Diese Verleimung oder Fixierung
kann mechanisch gelöst werden, so dass auch wieder einzelne Quadrate bzw. plattenförmige
Bauelemente bei Bedarf zur Verfügung stehen. Auf diese Weise ist ein weiterer gestaltungstechnischer
Vorteil gewährleistet, der individuelle Oberflächenbilder am Einbauort ermöglicht.
[0036] Auf diese Weise kann ein plattenförmiges Bauelement erzeugt werden, aus dem ein sogenannter
Flechtverband herstellbar ist. Dazu werden zumindest zwei unterschiedlich lange Bauelemente
zu einem Bauelementstreifen zusammengesetzt, wobei ein Bauelement gegenüber dem anderen
Bauelement gestürzt, also um 90° gedreht ist. Beispielsweise kann ein Bauelementstreifen
aus zwei Bauelementen zusammengesetzt werden, die gleich breit sind, wobei jedoch
das erste Bauelement eine Länge von 1 m und das andere Bauelement eine Länge von 25
cm besitzt.
[0037] Auch plattenförmige Bauelemente, die als vorgefertigte Bauelementstreifen eine Mosaikorientierung
besitzen, sind möglich. Hierbei sind jeweils quadratische bzw. würfelförmige Bauelemente
versetzt, also rechtwinklig zueinander, angeordnet.
[0038] Ein aus mehreren plattenförmigen Bauelementen zusammengesetzter Bauelementstreifen
bzw. eine aus Bauelementen zusammengesetzte Diele weist eine Breite auf, welche der
Länge einer ersten Seite eines Bauelementes oder dem mehrfachen der Länge einer ersten
Seite eines Bauelements entspricht. Die Diele weist weiterhin eine Länge auf, welche
der Länge einer zweiten Seite eines Bauelements oder dem mehrfachen der Länge einer
zweiten Seite eines Bauelementes entspricht.
[0039] Die erfindungsgemäße Vorgehensweise bzw. das Verfahren ermöglicht die Fertigung von
plattenförmigen Bauelementen in Form von umlaufend mit Verbindungsmitteln versehenen
Bauelementstreifen oder von kleinformatigen plattenförmigen Bauelementen auf Profilierungsanlagen
mit hohen Durchlaufgeschwindigkeiten, die üblicherweise auf große Stückzahlen ausgelegt
sind. Dies ist möglich, da die aus der Ausgangsplatte gefertigten Streifen profiliert
und anschließend wieder zur Zwischenplatte zusammengefügt werden. Die Zwischenplatte
wird dann wieder streifenförmig geteilt und in mehrere Bauelementstreifen aufgetrennt.
Anschließend werden auch die aus der Zwischenplatte erzeugten Bauelementstreifen randseitig
profiliert. Insgesamt ist auf diese Weise eine rationelle Fertigung von plattenförmigen
Bauelementen mit hoher Maßgenauigkeit, insbesondere Winkelgenauigkeit, möglich.
[0040] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Herstellung von bauteilgeometrisch
und gestaltungstechnisch vorteilhaften plattenförmigen Bauelementen. Gestaltungstechnisch
vorteilhaft ist, dass geometrisch unterschiedliche Formate hergestellt und auch kombiniert
werden können. Zudem können Bauelemente unterschiedlicher Optik sowohl einzeln zusammengesetzt
als auch bereits vorkonfektioniert als Bauelementstreifen verwendet werden.
[0041] Ein bevorzugter Aspekt sieht vor, dass ein Bauelementstreifen aus mehreren Echtholzquadraten,
also plattenförmigen Bauelementen, mit einer Echtholzoberfläche besteht. Insbesondere
ist bei diesen Bauelementstreifen jedes zweite Bauelement gestürzt, also der Faserverlauf
immer abwechselnd sichtbar. Unterstützt werden kann dies, indem die einzelnen quadratischen
Bauelemente mit einer umlaufenden Fase versehen werden. Die Fase kann auch als Stufenfalz
ausgeführt sein. Des Weiteren ist es möglich, die Fase farblich als Kontrast zu lackieren
oder passend zur Oberfläche zu gestalten.
[0042] Ein weiterer Aspekt sieht vor, dass verlegefertige Bauelementstreifen bereitgestellt
werden, die ein Oberflächenpatchwork bilden. Das können gleiche Materialien sein mit
unterschiedlichen Strukturen oder Farben. Denkbar ist auch, dass die in einem Oberflächenbelag
kombinierten plattenförmigen Bauelemente unterschiedliche Breiten haben oder auch
eine farblich abgesetzte Kante bzw. Fase besitzen. Wie bereits erwähnt, ist auch ein
Schachbrettmuster möglich.
[0043] Das Trennen der Ausgangsplatte und das Trennen der Zwischenplatte kann auf ein und
derselben Trennvorrichtung erfolgen. Dies ist besonders vorteilhaft. Hierzu wird die
Zwischenplatte vor dem Zuführen um 90° gedreht, so dass die in der Zwischenplatte
zusammengesetzten Streifen quer zu ihrer Längserstreckung der Trennvorrichtung zugeführt
werden.
[0044] Selbstverständlich kann das Trennen der Ausgangsplatte und der Zwischenplatte durch
Sägeschnitte auch in separaten Trennvorrichtungen durchgeführt werden.
[0045] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Zeichnungen illustriert und beschrieben.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine Ausgangsplatte in einer Draufsicht;
- Figur 2
- die Ausgangsplatte beim Zuführvorgang in eine Trennvorrichtung;
- Figur 3
- einen aus einer Ausgangsplatte abgeteilten Streifen beim längsseitigen Profilierungsvorgang;
- Figur 4
- die Darstellung von mehreren Streifen in einer Draufsicht beim Zusammenfügen zu einer
Zwischenplatte;
- Figur 5
- eine aus mehreren Streifen gebildete Zwischenplatte;
- Figur 6
- die Zwischenplatte beim Zuführvorgang in eine Trennvorrichtung;
- Figur 7
- einen aus der Zwischenplatte abgeteilten Bauelementstreifen beim längsseitigen Profilierungsvorgang;
- Figur 8
- mehrere aus einer Zwischenplatte erzeugte und randseitig profilierte Bauelementstreifen;
- Figur 9
- die Bauelementstreifen entsprechend der Darstellung der Figur 8, zerlegt in einzelne
quadratisch konfigurierte plattenförmige Bauelemente;
- Figur 10
- mehrere quadratische plattenförmige Bauelemente in einer Längsrichtung zueinander
orientiert;
- Figur 11
- die einzelnen plattenförmigen Bauelemente entsprechend der Darstellung der Figur 10
in zu einem Bauelementstreifen zusammengefügter Darstellung;
- Figur 12
- eine weitere Ausführungsform eines aus zwei plattenförmigen Bauelementen zusammengesetzten
Bauelementstreifens und
- Figur 13
- ein Flechtverband hergestellt aus vorgefertigten Bauelementstreifen entsprechend der
Figur 12.
[0046] Die Herstellung von plattenförmigen Bauelementen 1 (Figur 9), 2 (Figur 8), 3 (Figur
11) und Ausgestaltungen hiervon ist anhand der Figuren 1 bis 11 beschrieben. Bei den
plattenförmigen Bauelementen 1, 2, 3 handelt es sich insbesondere um Fußbodenelemente.
[0047] Zur Herstellung der plattenförmigen Bauelemente 1, 2, 3 wird eine großformatige Ausgangsplatte
4 bereitgestellt (Figur 1).
[0048] Die großformatige Ausgangsplatte 4, die beispielsweise eine Länge von 2,60 m und
eine Breite von 2,10 m besitzen kann, wird einer Trennvorrichtung 5 zugeführt (Figur
2). Die Zuführrichtung, die der Richtung der Schnitte in Längsrichtung der Ausgangsplatte
4 entspricht, ist in der Figur 2 durch den Pfeil S1 gekennzeichnet.
[0049] In der Trennvorrichtung 5 wird die Ausgangsplatte 4 in ihrer Längsrichtung in Streifen
6 getrennt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel werden aus der Ausgangsplatte 4 insgesamt
fünf Streifen 6 gleicher Breite geschnitten. In der Figur 2 sind die an bzw. aus der
Ausgangsplatte 4 in der Trennvorrichtung 5 erzeugten Streifen 6 durch die punktierten
Linien angedeutet.
[0050] Die Streifen 6 werden anschließend einer Profiliervorrichtung 7 zugeführt (Figur
3). In der Profiliervorrichtung 7 werden die Streifen 6 längsseitig profiliert und
entlang der einander gegenüberliegenden parallelen Längsseiten 8, 9 Verbindungsmittel
10, 11 ausgebildet. Zum Profilieren werden die einzelnen Streifen 6 gemäß dem in der
Figur 3 dargestellten Pfeil P1 durch die Profiliervorrichtung 7 geführt. Die Verbindungsmittel
10, 11 sind zueinander komplementär und insbesondere Klickverbindungsmittel mit Nuten
und Federn sowie mit Klick- bzw. Rastelementen an den Nuten und Federn.
[0051] Beim randseitigen Profilieren der Streifen 6 können diese auch mit einer Fase versehen
werden. Die Fase kann mit einem Lack versehen werden. Weiterhin kann bei der Profilierung
der Längsseiten 8, 9, bzw. im Anschluss an die Ausbildung der Verbindungsmittel 10,
11 ein Kantenimprägniermittel, ein Gleitmittel oder ein Hydrophobierungsmittel aufgetragen
werden.
[0052] Die Länge der einzelnen Streifen 6 entspricht der Länge der Ausgangsplatte 4. Die
Breite der Streifen 6 entspricht der Breite von fertigen Bauelementen 1, 2, 3 inklusive
einer Profilzugabe für die Ausbildung der Verbindungsmittel 10, 11 an den Längsseiten
8, 9.
[0053] Die einzelnen längsseitig profilierten Streifen 6 werden zu einer Zwischenplatte
12 zusammengesetzt. Hierfür werden mehrere Streifen 6 mittels der längsseitigen Verbindungsmittel
10 und 11 zu der großformatigen Zwischenplatte 12 zusammengefügt. Dies erfolgt durch
Ineinanderfügen, insbesondere Zusammenklicken der Verbindungsmittel 10, 11. In der
Figur 4 ist das Zusammenfügen der einzelnen Streifen 6 zur Zwischenplatte 12 durch
die Pfeile Z1, Z2 verdeutlicht.
[0054] Das Zusammenklicken der aus der Ausgangsplatte 4 erzeugten und profilierten Streifen
6 kann manuell oder maschinell erfolgen. Einige leimfreie Klicksysteme erfordern eine
Einwinkelbewegung, andere lassen sich flachliegend zusammenfügen. Dies kann auf entsprechenden
Anlagen im Durchlauf geschehen und rationell erfolgen.
[0055] Aus Stabilitätsgründen kann es notwendig sein, die Streifen 6 unter Zugabe von Klebstoff
zusammenzufügen. Solche zusammengefügten Elemente sind dann je nach Klebstoff nach
dem letzten Profilierungsvorgang nicht oder nur mit Hilfsmitteln wieder lösbar.
[0056] Es können auch lösbare Klebstoffe eingesetzt werden, die die Fügung der Streifen
6 in der Zwischenplatte 12 während der Weiterbearbeitung unterstützen, wobei die Klebstoffverbindung
jedoch wieder problemlos lösbar ist.
[0057] Eine aus mehreren Streifen 6 zusammengeklickte Zwischenplatte 12 ist in der Figur
5 dargestellt. Die Zwischenplatte 12 wird um 90° gedreht. Der Drehvorgang ist in der
Figur 5 durch den Pfeil D1 verdeutlicht.
[0058] Die gedrehte Lage der Zwischenplatte 12 zeigt die Figur 6. In der um 90° gedrehten
Lage wird die Zwischenplatte 12 einer Trennvorrichtung 5 zugeführt. Bei der Trennvorrichtung
5 kann es sich um die Trennvorrichtung 5 handeln, die auch für die Herstellung der
Schnitte S1 an der Ausgangsplatte 4 gedient hat. Selbstverständlich kann es sich auch
um eine zweite Trennvorrichtung 5 handeln. Die Lage, in welcher die Zwischenplatte
12 durch die Trennvorrichtung 5 geführt wird, ist gegenüber der Lage, in welcher die
Ausgangsplatte 4 durch die Trennvorrichtung 5 geführt worden ist, um 90° gedreht.
[0059] Die Zwischenplatte 12 wird durch die Trennvorrichtung 5 gemäß dem Pfeil S2 geführt.
In der Trennvorrichtung 5 wird die Zwischenplatte 12 quer zur Längserstreckung L1
der Streifen 6 in mehrere Bauelementstreifen 13 getrennt. Die einzelnen Bauelementstreifen
13 sind in der Figur 6 an der Zwischenplatte 12 durch die gepunkteten Linien verdeutlicht,
welche den einzelnen an der Zwischenplatte 12 durchgeführten Schnitten entspricht.
[0060] Ein Bauelementstreifen 13 ist in der Figur 7 dargestellt. Die nach dem Aufteilen
der Zwischenplatte 12 in die in der Trennvorrichtung 5 erzeugten Bauelementstreifen
13 sind an ihren einander gegenüberliegenden parallelen Längsseiten 14, 15 unprofiliert.
Die Bauelementstreifen 13 werden einer Profiliervorrichtung 7 zugeführt und dort entlang
der Längsseiten 14, 15 profiliert, wodurch Verbindungsmittel 16, 17 an den Längsseiten
14, 15 der Bauelementstreifen 13 erzeugt werden. Der Bearbeitungsvorgang an den Längsseiten
14, 15 der Bauelementstreifen 13 und die Durchführung der einzelnen Bauelementstreifen
13 durch die Profiliervorrichtung 7 ist in der Figur 7 durch den Pfeil P2 veranschaulicht.
Auch bei diesen Verbindungsmitteln 16, 17 handelt es sich insbesondere um Verbindungsmittel
16, 17 nach Art eines Klicksystems mit Nuten und Federn sowie an den Nuten und den
Federn ausgebildeten Klick- und/oder Rastelementen. Die Profiliervorrichtung 7 kann
der Profiliervorrichtung 7 entsprechen, die zur Profilierung der Streifen 6 verwendet
worden ist. Selbstverständlich ist es auch hier möglich, die Profilierung der Bauelementstreifen
13 entlang ihrer Längsseiten 14, 15 auf einer anderen Profiliervorrichtung 7 durchzuführen.
[0061] Anhand der Figur 6 ebenso wie der Figur 8 erkennt man, dass die Zwischenplatte 12
in insgesamt sechs Bauelementstreifen 13 aufgeteilt worden ist. Die Länge der Bauelementstreifen
13 entspricht der Breite der ursprünglichen Ausgangsplatte 4 unter Berücksichtigung
eines Materialabtrags durch das Profilieren der Längsseiten 8, 9 der Streifen 6 und
das Ausbilden der Verbindungsmittel 10, 11.
[0062] Die allseitig mit Verbindungsmitteln 10, 11 sowie 16, 17 versehenen Bauelementstreifen
13 sind in der Figur 8 dargestellt. Die Bauelementstreifen 13 weisen Verbindungsmittel
16, 17 an ihren einander gegenüberliegenden parallelen Längsseiten 14, 15 und Verbindungsmittel
10, 11 an ihren einander gegenüberliegenden parallelen Kopfseiten 18, 19 auf. In dieser
Ausgestaltung bilden die Bauelementstreifen 13 die plattenförmigen Bauelemente 2.
[0063] Die plattenförmigen Bauelemente 2 in Form der randseitig umlaufend profilierten Bauelementstreifen
13 können so der Weiterverwendung zugeführt werden. Jeder Bauelementstreifen 13 bzw.
jedes plattenförmige Bauelement 2 besteht aus einzelnen quadratischen plattenförmigen
Bauelementen 1, die untereinander mittels der Klickverbindungsmittel 10, 11 verbunden
sind. Die Verbindung der einzelnen plattenförmigen Bauelemente 1 innerhalb der streifenförmigen,
plattenförmigen Bauelemente 2 kann durch Klebstoffzugabe im Bereich der Verbindungsmittel
verstärkt werden. Hierzu kann das Zusammenfügen der Streifen zur Zwischenplatte unter
Zusatz von Klebstoff, beispielsweise eines Haftklebers, erfolgen.
[0064] Die umlaufend profilierten und mit Verbindungsmitteln versehenen Bauelementstreifen
13 können auseinandergeklickt werden. Man erhält einzelne quadratische plattenförmige
Bauelemente 1, wie in der Figur 9 dargestellt. Die plattenförmigen Bauelemente 1 sind
quadratisch und weisen an allen vier Seitenrändern Verbindungsmittel 10, 11 und 16,
17 auf. Diese plattenförmigen Bauelemente 1 können übereinander gestapelt und verpackt
werden.
[0065] Vorteilhaft können auch mehrere plattenförmige Bauelemente 1 zu einem plattenförmigen
Bauelement 3 in Form einer länglichen Diele zusammengesetzt werden. Dies ist anhand
der Figuren 10 und 11 dargestellt und erläutert.
[0066] Die Figur 10 zeigt einzelne plattenförmige Bauelemente 1. Jedes zweite plattenförmige
Bauelement 1 wird gestürzt, also um 90° gedreht, wie durch die Pfeile D2 verdeutlicht,
so dass der Faserverlauf in den einzelnen plattenförmigen Bauelementen immer abwechselnd
sichtbar wird. Über die komplementär zueinander ausgebildeten Verbindungsmittel 10,
11 bzw. 16, 17 an den Seitenrändern der Bauelemente 1 können die Bauelemente 1 zusammengeklickt
werden. Dies ist durch die Pfeile Z3, Z4 in der Figur 11 verdeutlicht. Es handelt
sich dann wieder um einen aus einzelnen plattenförmigen Bauelementen 1 gebildeten
Bauelementstreifen. Diese plattenförmigen Bauelemente 3 bzw. länglichen Dielen werden
dann zu einem Gebinde, bestehend aus mehreren solcher Dielen, verpackt und der Weiterverwendung
zugeführt. Diese vorkonfektionierten Dielen haben den Vorteil, dass das Verlegen schneller
durchzuführen ist. Insbesondere ist eine reihenförmige Verlegung leichter.
[0067] Eine Vorkonfektionierung von Dielen aus mehreren aneinander gekoppelten plattenförmigen
Bauelementen 1 im Werk zu Bauelementstreifen hat den Vorteil, dass auf der Baustelle
nicht kleinteilige Formate verlegt werden müssen, sondern die größeren Streifenformate.
[0068] Die erfindungsgemäß hergestellten plattenförmigen Bauelemente 1, 2, 3 weisen eine
hohe Winkelgenauigkeit auf. Diese ist gegenüber herkömmlich hergestellten Bauelementen
deutlich verbessert. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Herstellung von
bauteilgeometrisch vorteilhaften plattenförmigen Bauelementen 1, 2, 3. Ein wesentlicher
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, dass insbesondere auch quadratische
Bauelemente 1 auf Standardprofilierstraßen gefertigt werden können.
[0069] Die Erzeugung eines Schachbrettmusters in einem Oberflächenbelag aus erfindungsgemäßen
plattenförmigen Bauelementen 2 ist vorteilhaft auf unterschiedliche Weise möglich.
Das kann beispielsweise derart erfolgen, dass eine erste Ausgangsplatte 4 in Streifen
6 getrennt wird. Die Streifen 6 werden an ihren Längsseiten 8, 9 profiliert und mit
Verbindungsmitteln 10, 11 versehen. Eine zweite Ausgangsplatte 4 wird um 90° gedreht
und in dieser Lage in der Trennvorrichtung 5 in Streifen 6 aufgetrennt. Diese Streifen
6 werden anschließend ebenfalls an ihren Längsseiten 8, 9 profiliert und Verbindungsmittel
10, 11 ausgebildet. Die aus der ersten Ausgangsplatte 4 stammenden Streifen 6 und
die aus der zweiten Ausgangsplatte 4 stammenden Streifen 6 werden abwechselnd zusammengeklickt,
also untereinander gefügt und eine Zwischenplatte 12 aus Streifen 6 der ersten Ausgangsplatte
4 und Streifen 6 der zweiten Ausgangsplatte 4 gebildet. Diese Zwischenplatte 12 wird
dann in Bauteilstreifen 13 aufgetrennt. Die so erzeugten Bauelementstreifen 13 werden
der erfindungsgemäßen Vorgehensweise entsprechend an ihren unprofilierten Längsseiten
14, 15 mittels einer Profiliervorrichtung 7 profiliert und an den Längsseiten 14,
15 Verbindungsmittel 16, 17 ausgebildet.
[0070] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Herstellung von bauteilgeometrisch
und gestaltungstechnisch vorteilhaften plattenförmigen Bauelementen 1, 2, 3 hoher
Qualität in rationeller Weise. Ein besonderer Vorteil des Verfahrens ist die genaue
Fertigung der plattenförmigen Bauelemente 1, 2, 3, insbesondere von quadratischen
Bauelementen 1, ebenso wie von streifenförmigen plattenförmigen Bauelementen 2 oder
3.
[0071] Jedes der Bauelemente 1, 2 oder 3 weist allseitig umlaufend an seinen Seitenrändern
Verbindungsmittel 10, 11 bzw. 16, 17 auf. Da die Seitenränder der rechteckig konfigurierten
plattenförmigen Bauelemente 1, 2, 3 vollständig profiliert und bearbeitet sind, sind
auch Fasenausführungen, Fasenlackierungen oder Fasenabdeckungen möglich.
[0072] Eine weitere Ausführungsform eines plattenförmigen Bauelements 3 zeigt die Darstellung
der Figur 12. Das plattenförmige Bauelement 3 ist aus zwei unterschiedlich langen
plattenförmigen Bauelementen 1, 1' zusammengesetzt. Das plattenförmige Bauelement
1' ist rechteckig konfiguriert mit einer um mindestens der dreifachen, beispielsweise
der vierfachen größeren Länge als das Bauelement 1. Das Bauelement 1 ist mit seinem
Faserverlauf gegenüber dem Faserverlauf des plattenförmigen Bauelements 1' gestürzt,
also um 90° gedreht.
[0073] Die Figur 13 zeigt einen Flechtverband 20 hergestellt aus plattenförmigen Bauelementen
3, wie sie in der Figur 12 dargestellt und erläutert wurden. Der Flechtverband 20
wird aus den plattenförmigen Bauelementen 3 zusammengesetzt, wobei die plattenförmige
Bauelemente 3 als vorgefertigte, verlegefertige Einheit bereitgestellt sind. Auf diese
Weise entsteht eine Flechtoptik aus plattenförmigen Bauelementen 1, 1', wobei die
plattenförmige Bauelemente 1, 1' ein voneinander verschiedenes Format besitzen.
Bezugszeichen:
[0074]
1 - plattenförmige Bauelemente 1' - plattenförmiges Bauelement
2 - plattenförmige Bauelemente
3 - plattenförmige Bauelemente
4 - Ausgangsplatte
5 - Trennvorrichtung
6 - Streifen
7 - Profiliervorrichtung
8 - Längsseite
9 - Längsseite
10 - Verbindungsmittel
11 - Verbindungsmittel
12 - Zwischenplatte
13 - Bauelementstreifen
14 - Längsseite
15 - Längsseite
16 - Verbindungsmittel
17 - Verbindungsmittel
18 - Kopfseite
19 - Kopfseite
20 - Flechtverband
S1 - Pfeil
S2 - Pfeil
P1 - Pfeil
P2 - Pfeil
Z1 - Pfeil
Z2 - Pfeil
Z3 - Pfeil
Z4 - Pfeil
D1 - Pfeil
D2 - Pfeil
L1 - Längserstreckung
1. Verfahren zur Herstellung von plattenförmigen Bauelementen (1, 1', 2, 3), insbesondere
von Fußbodenelementen, mit folgenden Schritten:
- Bereitstellen einer großformatigen Ausgangsplatte (4);
- Zuführen der Ausgangsplatte (4) in eine Trennvorrichtung (5) und Trennen der Ausgangsplatte
(4) in mehrere Streifen (6);
- Zuführen der Streifen (6) in eine Profiliervorrichtung (7) und Profilieren der Streifen
(6) entlang zwei einander gegenüberliegenden parallelen Längsseiten (8, 9) und Ausbilden
von Verbindungsmitteln (10, 11) an den Längsseiten (8, 9) der Streifen (6);
- Zusammenfügen von mehreren Streifen (6) mittels der längsseitigen Verbindungsmittel
(10, 11) zu einer großformatigen Zwischenplatte (12);
- Zuführen der Zwischenplatte (12) in eine Trennvorrichtung (5) und Trennen der Zwischenplatte
(12) quer zur Längserstreckung (L1) der Streifen (6) in mehrere Bauelementstreifen
(13);
- Zuführen der Bauelementstreifen (13) in eine Profiliervorrichtung (7) und Profilieren
der Bauelementstreifen (13) entlang zwei einander gegenüberliegenden parallelen Längsseiten
(14, 15) und Ausbilden von Verbindungsmitteln (16, 17) an den Längsseiten (14, 15)
der Bauelementstreifen (13).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenplatte (12) vor dem Zuführen in die Trennvorrichtung (5) relativ zur
Längserstreckung (L1) der Streifen (6) um 90° gedreht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bauelementstreifen (13) nach dem Profilieren der Längsseiten (14, 15) zum Erhalt
von einzelnen plattenförmigen Bauelementen (1) auseinandergenommen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusammenfügen der Streifen (6) zur Zwischenplatte (12) unter Zugabe von Klebstoff
erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine aus mehreren Schichten bestehende Ausgangsplatte (4) verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ausgangsplatte (4) mit einer Echtholzoberfläche oder Korkoberfläche verwendet
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel (10, 11 bzw. 16, 17) mit Klick- und/oder Rastelementen ausgebildet
werden.
8. Plattenförmiges Bauelement, insbesondere Fußbodenelement, hergestellt nach einem Verfahren
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7.
9. Verwendung eines plattenförmigen Bauelements, hergestellt nach einem Verfahren gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 7, zur Herstellung eines Belags auf einer Oberfläche, insbesondere
eines Fußbodenbelags.
10. Verwendung von mehreren plattenförmigen Bauelementen, hergestellt nach einem Verfahren
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, zur Herstellung einer Diele, wobei die Diele eine
Breite aufweist, welche der Länge einer 1. Seite eines Bauelements (1) oder dem Mehrfachen
der Länge einer 1. Seite eines Bauelements (1) entspricht und die Diele eine Länge
aufweist, welche der Länge einer 2. Seite eines Bauelements (1) oder dem Mehrfachen
der Länge einer 2. Seite eines Bauelements (1) entspricht.