Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Banderoliermaschine zum Banderolieren von gestapeltem,
weichen und/oder empfindlichen Packgut, wobei das abgewickelte Band um das Packgut
geführt, in einem Rücklauf mit einer Zielbandspannung an das Packgut gezogen, dann
verklebt oder verschweisst und schliesslich abgeschnitten wird. Weiter bezieht sich
die Erfindung auf ein Verfahren zum Banderolieren, welches diese Banderoliermaschine
ausführt.
[0002] In Banderoliermaschinen wird ein Band beispielsweise aus Papier, Kunststoff oder
einem Verbundmaterial in einer die Ausdehnung begrenzenden Bandführung als Schlaufe
um ein Packgut geführt. Dazu wird das Band beispielsweise mit Hilfe eines Bandantriebs
durch eine Einschuböffnung in die Bandführung eingeschoben, bis der Bandanfang wieder
in der Nähe der Einschuböffnung der Bandführung liegt. In weiteren Ausführungsformen
wird das Band durch einen Luftstrom in eine Schlaufe geblasen oder durch einen Schlitten
zu einer Schlaufe gezogen. Auch bei diesen Ausführungsformen weist die Bandführung
typischerweise eine Öffnung auf, durch welche das Band in die Bandführung gelangt.
Diese Öffnung wird hier und im Folgenden ebenfalls als Einschuböffnung bezeichnet.
Bei der Einschuböffnung wird der Bandanfang, also das freie Ende des Bandes, festgehalten,
beispielsweise durch Einklemmen. So bildet sich eine in sich stabile oder offengehaltene
Schlaufe, in welche das Packgut gelegt wird. Für das Offenhalten der Schlaufe kann
beispielsweise ein seitlich wegziehbarer Bandführungskanal oder die Nutzung von Unterdruck
genutzt werden. Das Einlegen des Packguts kann beim Einschieben oder Einziehen des
Bandes auch vor der Schlaufenbildung erfolgen. Durch einen Sensorgesteuert oder mit
einem Hand- oder Fussschalter ausgelöst, wird gegebenenfalls die Schlaufe freigegeben,
also beispielsweise ein Bandführungskanal weggezogen oder ein Unterdruck aufgehoben,
und das an seinem freien Ende festgeklemmte Band durch die Einschuböffnung zurückgezogen.
Dieser Vorgang des Zurückziehens wird als Rücklauf bezeichnet. Das Zurückziehen des
Bandes kann durch den Bandantrieb geschehen. Beim Rücklauf verlässt das Band die Bandführung
und legt sich zunehmend enger um das Packgut bis die Zielbandspannung erreicht ist.
Dann wird das festgeklemmte Ende mit dem angezogenen Band verklebt oder verschweisst
und abgeschnitten. Somit entsteht aus dem Band eine das Packgut umgebende Banderole
mit einer bestimmten Bandspannung, der Zielbandspannung. Bevorzugt wird unter Zielbandspannung
die Kraft verstanden, mit der das Band unmittelbar vor dem Zeitpunkt des Verklebens
oder Verschweissens angezogen wurde.
Stand der Technik
[0003] Bei bekannten Banderolierungsverfahren wird eine Zielbandspannung vorgegeben, mit
welcher das Band um das Packgut gezogen wird. Bei weichen und/oder empfindlichen Packgut
kann aber bereits eine geringe Bandspannung zu Beschädigungen oder Knicken führen.
Deshalb lehrt die
CH 696 398 A5, die Länge der Bandschlaufe festzulegen und nicht ausschliesslich die Zielbandspannung.
[0004] Diese Lösung verhindert zwar, dass das Packgut durch die Banderole komprimiert wird,
aber nur, wenn es genau den vorprogrammierten Massen entspricht oder kleiner als diese
ist. Ist es kleiner als erwartet, ist die resultierende Bandschlaufe zu gross und
kann vom Packgut abrutschen.
[0005] Gerade weiche Packgüter, wie beispielsweise Wäschestapel weisen aber oft eine signifikante
Variation in ihrer Grösse auf. So führt die vorgewählte Schlaufenlänge in manchen
Fällen zu einer Banderole, die zu locker sitzt und abrutscht und in anderen Fällen
zu einer Banderole, die den Stapel unkontrolliert komprimiert und zu Falten in der
Wäsche führt.
[0006] In der
JP H06 278 710 und der
EP 0 881 149 A1 werden Verfahren zum Einhalten von Taktzeiten und zur Verkürzung derselben vorgeschlagen.
In beiden Dokumenten wird der Rückzug, also der Verfahrensschritt in dem das Band
über eine relevante Länge zurück gezogen wird, und das Spannen, also ein Verfahrensschritt
in dem die Zielbandspannung erreicht wird, als getrennte Arbeitsschritte mit getrennten
Antrieben durchgeführt. Die
JP H06 278 710 lehrt, die Grösse des Packguts bei der Geschwindigkeit der für das Spannen zuständigen
Spannungsrolle zu berücksichtigen und zwar so, dass die Zeit, die für das Spannen
benötigt wird, stets gleich bleibt. Die
EP 0 881 149 A1 lehrt, die für den Rückzug vorgesehene Zeitdauer in Abhängigkeit der gemessenen Höhe
des Objektes gegebenenfalls zu verkürzen und rascher zum Spannvorgang überzugehen
als dies bis anhin üblich war.
[0007] Weder die
JP H06 278 710 noch die
EP 0 881 149 A1 beschäftigen sich mit besonders weichen oder empfindlichen Packgut: So schlägt die
EP 0 881 149 A1 sogar vor, kompressible Güter mit einer besonders hohen Bandspannung zu umgeben,
also gerade das Umwickeln zum Komprimieren zu nutzen.
[0008] Die in der
JP H06 278 710 und
EP 0 881 149 A1 offenbarte Trennung von Rückzug und Spannen hat zur Konsequenz, dass die kleinstmögliche
Zielbandspannung durch den Rückzug fest vorgegeben ist: Das Spannen beginnt in den
bekannten Verfahren erst, wenn der Rückzug abgeschlossen ist. Die beim Rückzug aufgewendete
Kraft ist somit die technisch bedingte kleinstmögliche Zielbandspannung.
[0009] Zudem hat sich in der Praxis ein weiteres Problem gezeigt: Der Rücklauf, also das
Zurückziehen des Bandes, geschieht möglichst schnell um kleine Taktzeiten zu ermöglichen.
Rollen und/oder anderen bewegte Teile des Bandantriebs weisen somit während des Rücklaufs
eine hohe kinetische Energie auf, die kaum abrupt abgegeben werden kann. Wird daher
der Bandantrieb erst in dem Moment gestoppt, in dem das Erreichen der Zielbandspannung
erkannt wird, führt die Trägheit des Bandantriebes dazu, dass er noch etwas ausläuft
und dabei das Band auf dem Packgut aufschlägt und es auch bei gering eingestellten
Zielbandspannungen zu Beschädigungen oder der Komprimierung des Packgutes kommen kann.
Darstellung der Erfindung
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine dem eingangs genannten technischen Gebiet
zugehörende Banderoliermaschine zu schaffen, mit welcher empfindliches Packgut schnell
banderoliert werden kann, ohne es dabei in unerwünschtem Ausmaß zu komprimieren oder
zu beschädigen.
[0011] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der
Erfindung umfasst die Banderoliermaschine eine Bandführung, einen Bandantrieb, einen
Drehgeber und eine Steuerung. Die Bandführung ist mit mindestens einem Abstandssensor
versehen. Mit Hilfe mindestens eines Messwertes des mindestens einen Abstandsensors
ist ein Banderolier-Umfang abschätzbar. Insbesondere kann sich aus dem Messwert der
Abstand zu einem innerhalb der Bandführung liegenden Packgut bestimmen lassen. Mit
Hilfe des Bandantriebs kann ein Band zurückgezogen werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
kann das Band zudem mit Hilfe des Bandantriebs in die Bandführung eingeschoben werden.
Mit Hilfe des Drehgebers kann eine zurückgezogene Länge des Bandes oder die Differenzlänge
erfasst werden. Die Differenzlänge ist die Differenz zwischen einer eingeschobenen
und der zurückgezogenen Länge des Bandes.
[0012] Die Steuerung der erfindungsgemässen Banderoliermaschine ist dazu ausgelegt, unter
Berücksichtigung des mindestens einen Messwertes des mindestens einen Abstandsensors
einen Sollwert zu bestimmen.
[0013] Ausserdem ist die Steuerung dazu ausgelegt, den Bandantrieb derart zu steuern, dass
das Band beim Rücklauf zunächst mit einer ersten Rücklaufgeschwindigkeit zurückgezogen
wird. Sobald die zurückgezogene Länge oder die Differenzlänge dem Sollwert entspricht,
wird das Band mit einer zweiten Rücklaufgeschwindigkeit, die kleiner ist als die erste
Rücklaufgeschwindigkeit, zurückgezogen. Auch dazu ist die Steuerung ausgelegt.
[0014] Durch die Erfassung der Messwerte der Abstandssensoren wird der für die Banderolierung
relevante Umfang des Packgutes abschätzbar. Der für die Banderolierung relevante Umfang
des Packgutes wird als Banderolier-Umfang bezeichnet. Da eine Banderole dem konvexen
Umfang folgen wird und insbesondere nicht in konkave Abschnitte der Umfangs des Packgutes
eindringt, ist der Banderolier-Umfang des Packgutes bevorzugt der konvexe Umfang des
Packgutes in dem Bereich, in dem sich das Band um das Packgut legen soll. Der Banderolier-Umfang
ist also bevorzugt der konvexe Umfang des Packgutes in der Schnittebene, die durch
die Bandführung definiert wird.
[0015] Aus dem geschätzten Banderolier-Umfang des Packgutes kann wiederum abgeschätzt werden,
wieviel Band zurückgezogen werden muss, bis die Bandschlaufe beim Rücklauf dem Packgut
nahe kommt. Indem der Rücklauf bei einer dem Packgut nahen Bandschlaufe langsamer
läuft als in einer grösseren Distanz wird verhindert, dass das Band mit hoher Geschwindigkeit
gegen das Packgut schlägt oder an diesem mit relevantem Anpressdruck, schnell vorbeigezogen
wird. Packgut und Band werden auf diese Weise geschont. Die langsamere Geschwindigkeit
erlaubt zudem ein präzises Erreichen von geringen Zielbandspannungen. Da für das Abbremsen
des Bandantriebes eine gewisse Zeitspanne zur Verfügung steht, sinken die Anforderungen
an die Bremsvorrichtung was die Banderoliermaschine zuverlässiger, wartungsärmer und
leichter macht. Gleichzeitig ermöglicht die Nutzung der höheren ersten Rücklaufgeschwindigkeit,
kurze Taktzeiten, da gerade bei kleinem Packgut lange Bandabschnitte schnell zurückgezogen
werden. Da das Verfahren bevorzugt über die effektiv zurückgezogene Länge oder die
Differenzlänge geregelt wird, ist es robust gegenüber Schwankungen in der Effizienz
der Beschleunigung des Bandes und kann damit ohne Anpassung an ein spezifisches Band
genutzt werden.
[0016] Bevorzugt treibt eine Bandantriebsrolle das Band an und stellt somit einen Bandantrieb
dar. Besonders bevorzugt wird der Bandantrieb durch zwei Bandantriebsrollen realisiert,
die das Band zwischen sich kraftschlüssig fassen. Der Bandantrieb kann aber auch anders
gestaltet sein, beispielsweise in Form eines Förderbandes, auf welchem das Band über
eine gewisse Länge aufliegt.
[0017] Der Drehgebers ist ein Messgerät, welches die Länge des eingeschobenen und wieder
zurück gezogenen Bandes oder die Differenzlänge bestimmt. Bevorzugt ist der Drehgeber
durch eine Drehgeberrolle realisiert, die durch die Bewegung des Bandes angetrieben
wird. Neben einer Drehgeberrolle, die auf dem Band mitläuft, lässt sich ein Drehgeber
insbesondere auch optisch realisieren: Beispielsweise können gleichmässig angeordnete
Druckmarken auf dem Band erkennt und gezählt werden. Der Drehgeber kann mehrere, räumlich
verteilte Bauteile umfassen und auch Teile der Steuerung können zugleich Teil des
Drehgebers sein: So kann die Drehgeberrolle einfache Impulse erzeugen, die von der
Steuerung empfangen und verarbeitet werden oder die Drehgeberrolle kann passiv gestaltet
sein, aber ihre Bewegung von einer Sensoranordnung erfasst werden und diese Sensoranordnung
leitet ihre Messwerte an die Steuerung weiter. Es kann auch eine zwischengeschaltete
Auswertungs- und/oder Übermittlungseinheit geben, welche Impulse oder Sensorsignale
verstärkt, sowie bevorzugt teilweise oder vollständig auswertet und das Resultat an
die Steuerung übermittelt und die entsprechend auch ein Teil des Drehgebers darstellt.
[0018] Bevorzugt ist die Bandführung bogenförmig ausgebildet. Dies gibt einerseits mehr
Möglichkeiten den Abstandssensor zu montieren und erlaubt zudem die Nutzung von besonders
dünnen Bändern, da sich das Einschieben besser kontrollieren lässt. In anderen Ausführungsformen
umfasst Bandführung hingegen nur zwei Hörner, die die entstehende Bandschlaufe seitlich
aber nicht nach oben hin begrenzen. In solchen Fällen kann der Bandanfang bereits
vor dem Einschieben fixiert werden und allein durch das Einschieben öffnet sich die
Schlaufe.
[0019] Bevorzugt kann der Drehgeber neben der zurückgezogenen Länge des Bandes auch die
eingeschobene Länge des Bandes erfassen. Bevorzugt kann der Drehgeber neben der aktuellen
Differenzlänge auch die Differenzlänge unmittelbar vor dem Beginn des Rücklaufs erfassen.
Bevorzugt gehen diese Grössen in die Bestimmung des Sollwertes mit ein. Durch die
Erfassung der eingeschobenen Länge des Bandes oder der Differenzlänge vor Beginn des
Rücklaufs ist nämlich die Länge des Bandes in der Bandführung vor Beginn des Rücklaufs
bekannt. Diese wird im Folgenden als effektiv eingeschobene Bandlänge, U
b, bezeichnet.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Banderoliermaschine mindestens zwei
Abstandssensoren, von denen einer den Abstand zum Packgut in einer ersten Dimension,
bevorzugt in horizontaler Richtung, und einer den Abstand zum Packgut in einer zweiten
Dimension, bevorzugt in vertikaler Richtung, bestimmen kann.
[0021] Die erste und die zweite Dimension stehen senkrecht aufeinander und spannen die Bandführungsebene
auf.
[0022] In einer anderen Ausführungsform umfasst die Banderoliermaschine einen Abstandssensor
aus dessen Daten sowohl die Ausdehnung des Packgutes in der ersten Dimension als auch
in der zweite Dimension abgeschätzt wird.
[0023] Der oder die Abstandssensoren erlauben den Banderolier-Umfang abzuschätzen:
Da es das Ziel der Erfindung ist, das Packgut zu schützen, wird der Banderolier-Umfang
bevorzugt zu gross geschätzt. Eine einfache und schnelle Art eine geeignete Schätzung
des Banderolier-Umfangs zu erhalten, ist den Packgut-Querschnitt durch ein den Packgut-Querschnitt
umgebenes Rechteck zu approximieren und den Umfang dieses Rechtecks als Schätzung
des Banderolier-Umfangs zu nutzen. Die Seitenlängen dieses approximierenden Rechtecks
ergeben sich aus der Differenz der, im allgemeinen bekannten, Ausdehnung des Messbereichs
und den gemessenen Abständen zum Packgut. Die Ausdehnung des Messbereichs wird durch
den Abstandssensoren und gegebenenfalls Führungselemente begrenzt. Solche Führungselemente
können beispielsweise eine Förderfläche sein, auf welchem das Packgut liegt, oder
eine Seitenwand der Bandführung, an welcher das Packgut anliegt. Wird das Packgut
auf zwei Seiten geführt, so genügen zwei einfache Abstandssensoren für die Umfangsschätzung.
[0024] Unter einem einfachen Abstandssensor wird hier ein Abstandssensor verstanden, der
im Wesentlichen einen Messwert liefert und insbesondere keine Daten mit räumlicher
Auflösung liefert. Die Verarbeitung solcher Messwerte ist entsprechend einfach und
schnell.
[0025] Es ist aber auch möglich, dass ein einziger Abstandssensor alle nötigen Daten liefert:
So können gleich drei Führungselemente das Packgut begrenzen und ein einziger einfacher
Abstandssensor liefert Angaben zum verbleibenden, unbekannten Abstand. Die Nutzung
eines einzigen einfachen Abstandssensors in Verbindung mit Führungselementen erlaubt
eine nochmals einfachere Verarbeitung des Messwerts.
[0026] Bei dem Abstandssensor kann es sich auch um einen komplexen Abstandssensor handeln.
Ein komplexer Abstandssensor liefert mehr als einen Messwert und kann so beispielsweise
Bild- und Abstands-informationen liefern oder mehrere Abstandsinformationen oder Abstands-
und Winkel -informationen.
[0027] Komplexe und einfache Abstandssensoren sind Abstandssensoren.
[0028] Ein Abstandssensor kann auch ein Höhenprofil über die gesamte mögliche Breite des
Packgutes erstellen. In einem solchen Höhenprofil lässt sich die Breite des Packgutes
als Differenz zwischen denjenigen Stellen ermitteln an denen die Höhe, jeweils ausgehende
von den Rändern des Messbereichs, das erste Mal ungleich der Höhe der Förderfläche,
beispielsweise des Fördertisches, ist. Die Nutzung eines Abstandssensors der räumlich
aufgelöste Abstände ermittelt, verbindet die Vorteile einer Minimierung der Anzahl
nötiger Sensoren mit einer grossen Flexibilität in Hinblick auf die banderolierbaren
Packgüter.
[0029] Ein Abstandssensor kann auch eine geringste Distanz und die Grenz-Beobachtungswinkel,
unter denen die Grenzen des Packgutes erscheinen, erfassen und daraus die Abstände
abschätzen. Ähnlich wie bei der Bestimmung des Höhenprofils lässt sich so mit nur
einem Sensor eine grosse Flexibilität in Hinblick auf die banderolierbaren Packgüter
erreichen und zudem sind die Anforderungen an den Sensor vergleichsweise gering. Die
Grenz-Beobachtungswinkel lassen sich auf einem normalen Foto ablesen. Bevorzugt sind
dafür die Bandführung und die Führungsfläche mit Markierungen oder ein Winkelskalierung
versehen, Die geringste Distanz lässt sich besonders einfach aus einem Höhenprofil
abschätzen oder durch Laufzeitmessung von Sensoren mit halbkugelförmig oder halbkreisförmigen
Sichtfeld.
[0030] Um aus den drei Grössen, kleiner und grosser Grenz-Beobachtungswinkel, sowie der
geringsten Distanz, die für die Sollwertbestimmung nötigen Abstände zu ermitteln,
kann beispielsweise angenommen werden, dass der Querschnitt des Packgutes rechteckig
ist.
[0031] Ist der Sensor nun oberhalb des Packgutes angeordnet, so ist die gemessene, geringste
Distanz der Abstand in der zweiten Dimension, in diesem Beispiel der vertikale Abstand.
Die Ausdehnung des Packguts in der ersten Dimension, hier in der Horizontalen, folgt
aus den Grenz-Beobachtungswinkeln. Der Abstand in der ersten Dimension, hier der horizontale
Abstand, entspricht der Differenz der Ausdehnung des Messbereichs in der ersten Dimension,
also hier der Breite der Bandführung, und der Ausdehnung des Packguts in der ersten
Dimension, die hier die horizontale Ausdehnung des Packguts ist.
[0032] Ist der Sensor hingegen in einer Ecke angeordnet, so ist die gemessene, geringste
Distanz die Distanz zu einer Ecke des angenommen Rechtecks. Die Ecke des gesuchten
Rechtecks muss also auf einem Kreis mit dem gemessenen Abstand als Radius um den Abstandsensor
herum liegen. Zudem wird das gesuchte Rechteck durch die beobachteten Grenz-Beobachtungswinkel
beschränkt. Da die Lage des Abstandssensors relativ zur Förderfläche bekannt ist,
lässt sich das gesuchte Rechteck nun eindeutig bestimmen, wenn davon ausgegangen wird,
dass es auf der Förderfläche liegt. Ist das Rechteck nun bekannt, können die für die
Sollwertbestimmung benötigten Abstände als Differenz zwischen dem Rechteck und der
Bandführung bestimmt werden.
[0033] Die Schätzung des Banderolier-Umfangs kann entweder explizit in der Steuerung geschehen
oder implizit in die Bestimmung des Sollwertes mit einfliessen.
[0034] Falls der Sollwert in der erfindungsgemässen Banderoliermaschine mit der zurückgezogenen
Länge verglichen wird, so entspricht der Sollwert bevorzugt dem Doppelten der Summe
der Abstände zum Packgut abzüglich einer Pufferlänge.
[0035] Falls der Sollwert in der erfindungsgemässen Banderoliermaschine mit der Differenzlänge
verglichen wird, so entspricht der Sollwert bevorzugt der Summe vom Doppelten der
Abstände der Abstandssensoren oder der Führungselemente voneinander sowie einer Überlappungslänge
abzüglich dem Doppelten der Summe der Abstände zum Packgut und abzüglich einer Pufferlänge.
[0036] Bei Führungselementen handelt es sich um Flächen, die das Packgut führen und somit
um Flächen, die das Packgut beim Banderolieren berührt.
[0037] Diesen Ausführungsformen liegen folgende Überlegungen zugrunde:
Der Banderolier-Umfang des Packgutes wird aus den bestimmten Abständen geschätzt und
zwar indem der Umfang des den Querschnitt des Packguts einhüllende Rechtecks bestimmt
wird. Die Seitenlängen dieses Rechtecks sind die Abstände der Abstandssensoren oder
Führungselemente voneinander in zwei senkrecht zueinander stehenden Dimensionen abzüglich
der in diesen Dimensionen jeweils gemessenen oder anderweitig bekannten Abstände zwischen
den Abstandssensoren oder den Führungselemente und dem Packgut.
[0038] Es gibt, da zwei senkrecht zueinander stehende Dimensionen berücksichtigt werden,
insgesamt vier mögliche Abstände: In jeder der beiden Dimensionen kann von einem Abstandssensor
oder einem Führungselement ausgehend der Abstand zum Packgut in Richtung des zweiten
in dieser Dimension messenden Abstandssensors oder dem zweiten Führungselement bestimmt
werden.
[0039] Jedes Führungselement und jeder Abstandssensor definiert seine Nullebene: Die Nullebene
eines Führungselementes steht senkrecht auf der Normalen des Führungselementes und
das Führungselement berührt seine Nullebene. Die Nullebene eines Abstandssensors hat
als Normale die Messrichtung oder die Symmetrieachse des Sichtfelds des Abstandssensors.
Der Abstand 0 von einem Abstandssensor liegt in seiner Nullebene.
[0040] Im vorliegenden Fall liegen bevorzugt jeweils zwei Nullebenen parallel zueinander.
Bevorzugt stehen jeweils zwei Nullebenen senkrecht auf den anderen beiden Nullebenen.
[0041] Die Bandführung führt das Band in einer Bandführungsebene auf der bevorzugt alle
Nullebenen senkrecht stehen. Die Abstände werden bevorzugt parallel zu und besonders
bevorzugt in der Bandführungsebene bestimmt.
[0042] Bei den Abständen handelt es sich bevorzugt um den Abstand zwischen Packgut und Nullebene.
Werden mehrere Abstände zwischen dem Packgut und einer der Nullebenen bestimmt, so
wird bevorzugt der kleinste der erfassten Abstände für die Schätzung des Banderolier-Umfangs
genutzt.
[0043] Der Distanz der Abstandssensoren oder Führungselemente voneinander in der ersten
Dimension ist bevorzugt die Distanz zwischen den ersten zwei parallelen Nullebenen.
Die Distanz der Abstandssensoren oder Führungselemente voneinander in der zweiten
Dimension ist bevorzugt die Distanz zwischen den zweiten zwei parallelen Nullebenen.
Gibt es keine Paare paralleler Nullebenen, zum Beispiel weil ein Abstandsensor in
einer Ecke der Bandführung montiert ist und die Symmetrieachse seines Sichtfelds weder
senkrecht noch parallel zu jeder der Nullebenen der Führungselemente steht, so werden
die Distanzen der Abstandssensoren oder der Führungselemente in der ersten und/oder
der zweiten Dimension bevorzugt bestimmt indem die Distanzen zwischen Nullebenen der
Führungselementen und denjenigen Punkten genutzt werden, in denen der oder die Abstandssensoren
den Abstand Null messen.
[0044] Die Distanzen der Abstandssensoren oder Führungselemente voneinander in der ersten
und zweiten Dimension werden im Folgenden auch als Ausdehnung des Messbereichs bezeichnet.
Die erste Dimension ist bevorzugt die Horizontale und die zweite Dimension die Vertikale.
Die Vertikale wird bevorzugt durch die Lotrichtung bestimmt.
[0045] Bevorzugt werden die Abstandssensoren und Führungselemente derart an der Bandführung
angeordnet oder derart kalibriert, dass die Schnittlinien der Nullebenen und der Bandführungsebene
den Verlauf des in der Bandführung geführten Bandes approximieren und so die Ausdehnung
der Bandführung der Ausdehnung des Messbereichs entspricht.
[0046] Ist ein Abstandssensor beispielsweise in der Höhe h über der Förderfläche an der
Bandführung angeordnet und wurde ein vertikaler Abstand zum Packgut v gemessen und
liegt das Packgut dabei auf einer Förderfläche, die ein Führungselement ist und einen
Abstand 0 vom Packgut hat, so ist die Höhe des approximierenden Rechtecks h-(v+0).
Haben die in der Horizontalen messenden Abstandsensoren an der Bandführung einen Abstand
b voneinander und wurden die horizontale Abstände h1 und h2 zum Packgut gemessen,
so ist die Breite des approximierenden Rechtecks b-(h1+h2). Die Ausdehnung des Messbereichs
ist b in der ersten und h in der zweiten Dimension, wenn die erste Dimension die Horizontale
und die zweite Dimension die Vertikale ist.
[0047] Der Umfang des approximierenden Rechtecks ist das Doppelte der Summe aus Höhe und
Breite und somit 2(h+b-(v+0+h 1+h2)).
[0048] Allgemein ergibt sich somit für den geschätzten Banderolier-Umfang folgendes:

mit h und b Ausdehnung des Messbereichs in der ersten und zweiten Dimension und a
i als gemessene oder bekannte Abstände des Packgutes von den Abstandssensoren oder
Führungselementen. Es werden dabei vier Abstände berücksichtigt: je zwei in jeder
der beiden Dimensionen. Die Ausdehnung des Messbereichs ist in vielen Fällen durch
die Montage der Abstandssensoren und gegebenenfalls der Führungselemente an der Banderoliermaschine
festgelegt.
[0049] Wenn das Packgut an einer oder zwei Seiten an einem Führungselement anliegt, so ist
der entsprechende Abstand a
i durch dieses Anliegen gegeben und beträgt typischerweise 0. Oft sind Führungselemente
Teil der Bandführung oder fest mit dieser verbaut. Dann ist die Ausdehnung des Messbereichs
gegeben und kann in der Steuerung hinterlegt sein.
[0050] Bei der Nutzung von einstellbaren Führungselementen kann die Ausdehnung des Messbereichs
hingegen variiert werden. In diesem Fall wird die Ausdehnung bevorzugt immer wieder
bestimmt. Diese kann beispielsweise durch die Messung der Strecke geschehen, um welche
das betreffende Führungselement aus seiner bekannten Ausgangsstellung verschoben wird.
[0051] Falls es einen Abstandssensor gegenüber eines Führungselementes gibt, so kann mit
diesem eine Messung in Abwesenheit eines Packgut durchgeführt werden und der so ermittelte
Abstand als Ausdehnung des Messbereichs in der betreffenden Dimension genutzt werden.
Derartige Messungen können sowohl zur Kalibrierung einer Banderoliermaschine mit fest
montierten Abstandssensoren und Führungselementen genutzt werden als auch im Verfahren
mit einstellbaren Führungselementen.
[0052] Bei einem einzigen Abstandssensor, der ein Höhenprofil liefert, ergeben sich die
Abstände parallel zur Messrichtung, also in Richtungen parallel zur Nullebene des
Abstandssensors, aus dem Orten an denen das Höhenprofil, von aussen kommend, erstmals
das Packgut anzeigt. Der Abstand in Messrichtung, also in Richtung der Normalen der
Nullebene, ist bevorzugt der kleinste im Höhenprofil erfasste Abstand. Bei mehreren,
gleich ausgerichteten, parallel zueinander angeordneten und messenden Abstandssensoren,
ist bevorzugt ebenfalls jeweils der kleinste gemessene Abstand zur entsprechenden
Nullebene zu nutzen.
[0053] In der erfindungsgemässen Banderoliermaschine ist es die Bandführung, die mit den
Abstandssensoren versehen ist. Bevorzugt sind die Abstandssensoren derart angeordnet
und/oder kalibriert, dass sie denjenigen Abstand erfassen der zwischen dem geführten
Band und dem Packgut liegt. Die Länge des geführten Bandes gerade vor dem Rücklauf
wird in diesem Fall massgeblich von der Höhe und der Breite der Bandführung bestimmt.
Die Höhe h und Breite b der Bandführung entsprechen in dieser Ausführungsform der
Ausdehnung des Messbereichs. Wäre die Bandführung ein perfektes Rechteck und die Abstandssensoren
sowie mögliche Führungselemente genau dort angeordnet, wo das Band beim Einschieben
liegt, so wäre die Länge des eingeschobenen Bandes gerade 2(h+b) zuzüglich einer möglichen,
in der Regel, kleinen Überlappungslänge u.

[0054] Dass die Ecken bei den meisten Ausführungsformen abgerundet sind um das Band beim
Einschieben zu lenken, reduziert die eingeschobene Länge des Bandes oder die Differenzlänge
vor Beginn des Rücklaufs etwas. Eine Abweichung kann auch dadurch entstehen, dass
die Abstandssensoren etwas gegenüber der Lage des Bandes versetzt an der Bandführung
angebracht sind. In der hier vorgestellten bevorzugten Ausführungsform werden diese
und ähnliche Abweichungen vernachlässigt oder durch eine entsprechende Kalibrierung
der Abstandssensoren kompensiert. Es wird also angenommen, dass die effektiv eingeschobene
Bandlänge gleich der theoretischen Bandlänge ist:

[0055] Die Überlappungslänge u bleibt auch beim fertig banderolierten Packgut bestehen.
Bei einem perfekt vermessenen, im Querschnitt rechteckigen Packgut wäre somit die
für die Banderolierung benötigte Bandlänge
Up +
u, also die Summe des geschätzten Banderolier-Umfangs und der Überlappungslänge. Bei
einem anders geformten Packgut ist die für die Banderolierung benötigte Bandlänge
in der Regel kleiner. Die Summe des geschätzten Banderolier-Umfangs und der Überlappungslänge
stellt daher den Schätzwert der maximal benötigten Bandlänge dar.
[0056] Die minimale, bis zum Kontakt mit dem Packgut zurückzuziehende Länge des Bandes
RK,min wird als Differenz des Schätzwertes der eingeschobenen Bandlänge und des Schätzwertes
der für die Banderolierung benötigten Bandlänge geschätzt:

[0057] Um das Packgut zu schonen, soll erfindungsgemäss die zweite Rücklaufgeschwindigkeit
in der unmittelbaren Nähe des Packguts genutzt werden. Die oben erläuterte Schätzung
führt bei einem tatsächlich rechteckigen Querschnitt des Packgutes und einer tatsächlichen
Länge des in die Bandführung eingeschobenen Bandes von 2(h+b)+u dazu, dass bei einer
zurückgezogenen Länge vom Doppelten der Summe aller Abstände das Band das Packgut
gerade berührt. Die zweite Rücklaufgeschwindigkeit sollte somit bevorzugt bereits
genutzt werden bevor die zurückgezogene Länge gleich
RK,min ist.
[0058] Die zurückgezogene Länge des Bandes wird auch Rücklauflänge genannt.
[0059] Die Länge des Bandes über welche mindestens mit der zweite Rücklaufgeschwindigkeit
in der vorliegenden Ausführungsform zurückgezogen werden soll, wird als Pufferlänge
P bezeichnet.
[0060] Somit wird in dieser Ausführungsform die zweite Rücklaufgeschwindigkeit genutzt,
sobald die erfolgte Rücklauflänge das Doppelte der Summe aller Abstände abzüglich
der Pufferlänge ist. In der Ausführungsform, die den Sollwert mit der zurückgezogenen
Länge vergleicht, wird daher der Sollwert
SL bevorzugt auf das Doppelte der Summe aller Abstände abzüglich der Pufferlänge gesetzt.

[0061] Wobei
ai die gemessenen, bestimmten oder bekannten Abstände zum Packgut in der ersten und
zweiten Dimension sind und P die Pufferlänge.
[0062] Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass keinerlei Angaben über die Gestaltung
der Banderoliermaschine hinterlegt sein müssen, sondern nur die gemessenen Abstände
und die Pufferlänge gebraucht werden. Diese Ausführungsform setzt aber voraus, dass
die Ausdehnung des Messbereichs so eingestellt wird, dass sie in etwa der Ausdehnung
der Bandführung entspricht.
[0063] Während die Rücklauflänge während des Rücklaufs mit der Zeit zunimmt, nimmt die Differenzlänge
während des Rücklaufs mit der Zeit ab.
[0064] Wird der Sollwert mit der Differenzlänge verglichen, so ist die Frage, was der Umfang
der verbleibenden Schlaufe sein soll zu dem Zeitpunkt zu dem die Rücklaufgeschwindigkeit
gedrosselt wird. Da die zweite Rücklaufgeschwindigkeit mindestens für die Pufferlänge
genutzt werden soll, ist der Sollwert
SD der Differenzlänge, der Schätzwertes der maximal benötigten Bandlänge, also die Summe
des geschätzten Banderolier-Umfangs und der Überlappungslänge, zuzüglich der Pufferlänge:

[0065] Wobei
ai die gemessenen, bestimmten oder bekannten Abstände in der ersten und zweiten Dimension
sind, P die Pufferlänge, h und b die Ausdehnung des Messbereichs in der ersten und
zweiten Dimension und u die Überlappungslänge.
[0066] Diese Ausführungsform minimiert die Schätzfehler, da hier keinerlei Annahmen über
die Ausdehnung der Bandführung getroffen werden müssen, und erlaubt daher den Sollwert
nahe der technischen Grenze zu setzen und so die Bearbeitungszeit besonders kurz zu
halten. Mit technischer Grenze ist hier diejenige Differenzlänge gemeint, bei der
spätestens die zweite Rücklaufgeschwindigkeit gewählt werden muss, um bei einem Packgut
mit rechteckigem Querschnitt eine Beschädigung sicher zu vermeiden.
[0067] Zudem werden für die Bestimmung dieses Sollwertes nur die Messungen der Abstände
sowie die Ausdehnung des Messbereichs und die Pufferlänge P benötigt. Die Ausdehnung
des Messbereichs, also die Werte h und b, können zudem in vielen Fällen durch die
Abstandssensoren bestimmt werden und zwar indem die Distanzen zueinander oder zu Führungselementen
in Abwesenheit von Packgut gemessen werden. Die Ausdehnung des Messbereichs, oder
auch direkt die Summe 2(h+b)+u kann auch in der Steuerung hinterlegt sein.
[0068] In einer anderen Ausführungsform umfasst der Sollwert
SL der zurückgezogenen Länge einen Korrekturterm, der den Unterschied zwischen der effektiv
eingeschobenen Bandlänge und der theoretischen Bandlänge
Ub,th abschätzt.
[0069] Die Differenzlänge vor Beginn des Rücklaufs oder die eingeschobene Länge des Bandes
sind ein Mass für den tatsächlichen Umfang der Bandführung. In einer weiteren Ausführungsform
nutzt der Sollwert der zurückgezogenen Länge daher diesen Messwert der eingeschobenen
Bandlänge
LIN vor Beginn des Rücklaufs und berechnet sich wie folgt:

[0070] Diese Ausführungsform minimiert die Schätzfehler, der durch die Annahme, dass die
Ausdehnung des Messbereichs gleich der Ausdehnung der Bandführung ist, entstehen kann
und erlaubt daher den Sollwert nahe der technischen Grenze zu setzen und so die Bearbeitungszeit
besonders kurz zu halten. Mit technischer Grenze ist hier diejenige Rücklauflänge
gemeint, bei der spätestens die zweite Rücklaufgeschwindigkeit gewählt werden muss,
um bei einem Packgut mit rechteckigem Querschnitt eine Beschädigung sicher zu vermeiden.
[0071] In einer anderen Ausführungsform wird die Überlappungslänge u vernachlässig und somit
bei der Bestimmung des Sollwert
SD der Differenzlänge oder des Sollwerts
SL der zurückgezogenen Länge als u=0 angenommen.
[0072] Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass auf die Bestimmung und gegebenenfalls
Anpassung des Wertes u für die Überlappungslänge verzichtet werden kann. Wird die
Pufferlänge grosszügig gewählt, also so, dass sie deutlich grösser als die Überlappungslänge
u, besteht dabei keine Gefahr für das Packgut.
[0073] In einer weiteren Ausführungsform wird bei der Bestimmung des Sollwerts
SD der Differenzlänge die Differenzlänge vor Beginn des Rücklaufs,
Dmax, anstelle der Maschinenparameter h, b und u genutzt, und wie folgt berechnet:

[0074] Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass keinerlei Information über die Abmessungen
der Banderoliermaschine der Steuerung zur Verfügung stehen muss:
Dmax und
ai sind Messwerte und P ist die vom Nutzer gewünschte Pufferlänge.
[0075] In einer Ausführungsform einer Banderoliermaschine umfasst diese mindestens zwei
Abstandssensoren. Die Abstandssensoren realisieren einen ersten und einen zweiten
Beobachtungspunkt in einer bekannten Distanz voneinander. Einer dieser Abstandsensoren
kann einen kleinen und einen grossen Grenz-Beobachtungswinkel von einem ersten Beobachtungspunkt
aus bestimmen. Der andere dieser Abstandsensoren kann einen kleinen und einen grossen
Grenz-Beobachtungswinkel von einem zweiten Beobachtungspunkt aus bestimmen.
[0076] Grenz-Beobachtungswinkel sind diejenigen Winkel, unter denen die Grenzen des Packgutes
für den jeweiligen Abstandssensor erscheinen. Ein einfacher Weg sie zu bestimmen,
ist es den Ausschnitt eines Bildes zu bestimmen, der durch das Packgut verdeckt wird.
Ist das Sichtfeld der Kamera bekannt und die Eigenschaften ihrer Optik, so lassen
sich die Orte auf dem Bild Beobachtungswinkeln zuordnen. Um die Bestimmung zu vereinfachen
und/oder um die Kamera kalibrieren zu können, sind bevorzugt die Bandführung und Führungselemente,
insbesondere die Förderfläche, mit Markierungen versehen sein, die auf den Bildern
der Kamera besonders einfach erkennbar sind. Grenz-Beobachtungswinkel lassen sich
in weiteren Ausführungsformen auch mit Lichtschrankensystemen oder Laserscannern erfassen.
[0077] Die Abstandssensoren sind dabei derart montiert, dass der Abschnitt des Packgutes
innerhalb der Bandführung vollständig in ihrem Sichtfeld liegt. So erfasst jeder der
Sensoren zwei Grenz-Beobachtungswinkel. Die Winkel werden von einer beliebigen aber
bekannten Referenz aus gemessen und zwar in der Bandführungsebene. Eine mögliche Referenz
ist die Parallele zur Förderfläche in der Bandführungsebene oder die Normale der Förderfläche.
Da die Winkel beider Grenz-Beobachtungswinkel eines Beobachtungspunktes ausgehend
von der Referenz bevorzugt in dieselbe Richtung gemessen werden, ist einer der Grenz-Beobachtungswinkel
grösser als der andere und stellt entsprechend den grossen Grenz-Beobachtungswinkel
des entsprechenden Beobachtungspunktes dar.
[0078] In einer Ausführungsform einer Banderoliermaschine, deren Abstandssensoren Grenz-Beobachtungswinkel
bestimmen, wird der geschätzte Banderolier-Umfang auf den Umfang des Vielecks geschätzt,
dessen Eckpunkte sich aus den, von dem jeweiligen Beobachtungspunkt aus gezählt, jeweils
ersten beiden Schnittpunkten der folgenden Geraden in der Bandführungsebene ergeben:
Eine erste Grade verläuft durch den ersten Beobachtungspunkt und schliesst den kleinen
Grenz-Beobachtungswinkel des ersten Beobachtungspunktes ein.
[0079] Eine zweite Gerade verläuft durch den ersten Beobachtungspunkt und schliesst den
grossen Grenz-Beobachtungswinkel des ersten Beobachtungspunktes ein.
[0080] Eine dritte Gerade verläuft durch den zweiten Beobachtungspunkt und schliesst den
kleinen Grenz-Beobachtungswinkel des zweiten Beobachtungspunktes ein.
[0081] Eine vierte Gerade verläuft durch den zweiten Beobachtungspunkt und schliesst den
grossen Grenz-Beobachtungswinkel des zweiten Beobachtungspunktes ein.
[0082] Bevorzugt wird eine fünfte Gerade berücksichtigt, die sich entlang der Förderfläche
erstreckt, also auf der Förderfläche liegt.
[0083] Die Eckpunkte des Vielecks sind Schnittpunkte dieser Geraden. Es werden dabei, von
den jeweiligen Beobachtungspunkten aus gezählt, nur die jeweils ersten beiden Schnittpunkte
mit Beteiligung der ersten bis vierten Gerade ausserhalb der Beobachtungspunkte berücksichtigt.
[0084] Falls der Sollwert mit der zurückgezogenen Länge verglichen wird, entspricht der
Sollwert dann dem Umfang der Bandführung abzüglich der Summe des geschätzten Banderolier-Umfangs
und einer Pufferlänge.
[0085] Falls der Sollwert mit der Differenzlänge verglichen wird, entspricht der Sollwert
der Summe des geschätzten Banderolier-Umfangs, einer Überlappungslänge und einer Pufferlänge.
[0086] Für den Verlauf der Geraden ausgehend von einem Beobachtungspunkt wird dabei dieselbe
Referenz genutzt wie für die Bestimmung der Grenz-Beobachtungswinkel dieses Beobachtungspunktes.
[0087] In dieser Ausführungsform sind die Abstandsensoren zum Beispiel durch zwei, in einer
bekannten Distanz zueinander an der Bandführung montierten Kameras realisiert: Aus
den Bildern der Kameras lassen sich jeweils zwei Grenz-Beobachtungswinkel ermittelt.
Aus jeder Kombination eines Grenz-Beobachtungswinkel der ersten Kamera und eines Grenz-Beobachtungswinkels
der zweiten Kamera sowie der bekannten Distanz zwischen der ersten und der zweiten
Kamera ergibt sich jeweils ein Schnittpunkt, der ausserhalb der Abstandssensoren,
also der Kameras, selbst liegt. Da beispielsweise die erste Gerade zuerst die dritte
und dann die vierte Gerade schneidet, handelt es sich bei diesen zwei Schnittpunkten
um gültige Schnittpunkte. Ebenso schneidet die zweite Gerade zuerst die dritte und
dann die vierte Gerade, was ebenfalls ausgehend vom ersten Beobachtungspunkt gezählt,
die ersten zwei Schnittpunkte sind und somit zur Bestimmung des Vielecks herangezogen
werden. Hier gibt es nun vier gültige Schnittpunkte und somit ist das Vieleck ein
Viereck, dessen Umfang als grobe Schätzung des Banderolier-Umfangs dienen kann.
[0088] Da diese Schätzung sehr grob ist, kann die Förderfläche als bekannte Begrenzung des
Packgutes mit in die Analyse einbezogen werden, um die Abschätzung des Banderolier-Umfangs
zu verfeinern.
[0089] Wird in diesem Fall die Gerade entlang der Förderfläche mit berücksichtigt, so gibt
es mehr Schnittpunkte: Ausgehend von der ersten Kamera schneidet die erste Gerade
beispielsweise die dritte, vierte und fünfte Gerade und zwar in dieser Reihenfolge.
Da nur die ersten beiden Schnittpunkte zu berücksichtigen sind, werden die Schnittpunkte
der ersten und der dritten Gerade sowie der ersten und der vierten Gerade als Eckpunkte
des Vielecks genutzt. Ausgehend von der ersten Kamera schneidet die zweite Gerade
beispielweise die dritte, fünfte und vierte Gerade in dieser Reihenfolge. Folglich
werden die Schnittpunkte der zweiten und dritten Gerade sowie der zweiten und fünften
Gerade als Eckpunkte des Vielecks genutzt. Ausgehend von der zweiten Kamera ergibt
sich aus ähnlichen Überlegungen, dass beispielswiese die Schnittpunkte der ersten
und dritten, der zweiten und dritten, der ersten und vierten und der vierten und fünften
Gerade als Eckpunkte des Vielecks genutzt werden sollen. Drei der zu berücksichtigenden
Schnittpunkte ausgehend von der ersten Kamera gleichen drei der zu berücksichtigenden
Schnittpunkte ausgehend von der zweiten Kamera. Zusammengefasst gibt es somit in diesem
Fall fünf verschiedene, zu berücksichtigende Eckpunkte und das Vieleck ist entsprechend
ein Fünfeck. Der Banderolier-Umfang wird in diesem Fall auf den Umfang dieses Fünfecks
geschätzt.
[0090] Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass bekannte und einfach erhältliche Sensoren,
nämlich optische Kameras, mit einer einfachen Auswertung, nämlich beispielsweise dem
Vergleich des bekannten Bildes der Bandführung mit einem Bild der verdeckten Bandführung,
eingesetzt werden kann um die gewünschte Schätzung einfach, günstig und robust zu
erhalten.
[0091] In einer Ausführungsform umfasst die Banderoliermaschine eine Eingabeschnittstelle,
über die der Nutzer Informationen über ein Band eingeben kann. Die Sollwertberechnung
berücksichtigt bevorzugt eine Angabe zur Masse pro Länge des Bandes. Insbesondere
wird die Pufferlänge mit zunehmender Masse pro Länge vergrössert.
[0092] Die Masse des Bandes bestimmt die kinetische Energie und den Impuls des mit der ersten
Rücklaufgeschwindigkeit bewegten Bandes. Bei der Reduzierung der Rücklaufgeschwindigkeit
muss entsprechend bei einem leichteren Band weniger kinetische Energie abgebaut werden.
Somit kann in vielen Fällen ein leichteres Band später gebremst werden als ein schweres.
Durch die Massenabhängigkeit der Pufferlänge kann die Taktzeit für leichte Bänder
weiter reduziert werden.
[0093] In einer bevorzugten Ausführungsform einer Banderoliermaschine beträgt die Pufferlänge
10 bis 20 cm.
[0094] Es hat sich gezeigt, dass für übliche Bänder und typische, zu banderolierende Güter
sich mit einer Pufferlänge in der Grössenordnung von 10 - 20 cm der gewünschte Effekt
zuverlässig erreichen lässt.
[0095] Beispielsweise wird ein Packgut mit einem Banderolier-Umfang von 70 cm in einer erfindungsgemässen
Banderoliermaschine, deren Bandführung einen Umfang von 140 cm hat, wie folgt banderoliert:
Die Banderoliermaschine schätzt auf Grund der Messung mindestens eines Abstandssensors
den Banderolier-Umfang auf 70 cm und in der Steuerung ist in diesem Beispiel eine
Pufferlänge von 10 cm hinterlegt. Das Band wird eingeschoben und zwar mit einer mittleren
Geschwindigkeit von 2.8 m/s. Innerhalb einer halben Sekunde ist die Bandschlaufe somit
gebildet. Der Bandantrieb wird in seiner Wirkungsrichtung umgedreht und zieht nun
das Band mit einer ähnlichen Beschleunigung wie beim Einschieben wieder zurück, so
dass die erste Rücklaufgeschwindigkeit ebenfalls ca. 2.8 m/s beträgt. Diese erste
Rücklaufgeschwindigkeit wird aber nur für das Zurückziehen der ersten 60cm der insgesamt
eingeschobenen 140 cm verwendet. Dieser Sollwert der zurückgezogenen Länge ist die
Differenz des Umfang der Bandführung, hier 140 cm, und der Summe des geschätzten Banderolier-Umfangs
von 70 cm und der Pufferlänge von 10 cm. Nutzt die Steuerung hingegen die Differenzlänge,
so wird die Rückzugsgeschwindigkeit ab einem Sollwert von 140-60 = 80 cm gedrosselt.
Ab dem Erreichen des Sollwertes wird die zweite Rücklaufgeschwindigkeit von beispielsweise
0.1 m/s angestrebt. Zudem wird die Kraft mit der das Band bewegt wird, auf die hier
gewählte Zielbandspannung von 0.1 N reduziert. Die Pufferlänge von 10 cm erlaubt es
somit den Bandantrieb über ein Zeitintervall von über 0.05 Sekunden hinweg vergleichsweise
sanft abzubremsen.
[0096] In einer Ausführungsform umfasst eine Banderoliermaschine entweder eine Eingabeschnittstelle
und/oder mindestens einen Erkennungssensor. Über die Eingabeschnittstelle kann eine
Zielbandspannung eingestellt werden. Der Erkennungssensor kann einen Packguttyp, beispielsweise
anhand eines Identifizierungscodes, erkennen. Wird ein Erkennungssensor genutzt, so
umfasst die Banderoliermaschine bevorzugt zudem einen Speicher mit einer Datenbank,
in der diesem Packguttyp eine Zielbandspannung zugeordnet ist.
[0097] Auf diese Art kann die Zielbandspannung an das jeweilige Packgut angepasst werden.
Die Zielbandspannung kann höher gewählt werden, wenn ein sicheres Zusammenhalten des
Packgutes durch die Banderole gewünscht ist und tiefer, wenn sich das Packgut leicht
verformt und diese Verformung unerwünscht ist. So kann beispielswiese ein Stapel Frottee-Handtücher
mit einer höheren Zielbandspannung banderoliert werden als ein Stapel gebügelter Servietten,
bei denen eine Verformung zu unerwünschter Faltenbildung führen würde.
[0098] In einer Ausführungsform nutzt der Erkennungssensor mindestens einen der Abstandssensoren.
Der Packguttyp wird anhand von Abmessungen des Packgutes und/oder anhand von Reflektionseigenschaften
und/oder seinem Aussehen erkannt.
[0099] Diese Ausführungsform verzichtet auf zusätzliche Sensorik und bietet dem Nutzer dennoch
den Komfort, auf eine manuelle Eingabe zum Wechsel der Zielbandspannung bei einem
Wechsel des Packguttyps verzichten zu können. Während sich die Abmessungen des Packgutes
quasi als Nebenprodukt der Abstandsmessung ergeben und somit einfach zugänglich sind,
lassen sich durch das zusätzliche Erfassen der Reflektionseigenschaften gegebenenfalls
auch Packguttypen ähnlicher Grösse oder mit ähnlichem Höhenprofil voneinander unterscheiden.
Werden Kameras als Abstandssensoren genutzt, so kann auch anhand des Aussehens auf
einen Packguttyp geschlossen werden.
[0100] Handelt es sich bei dem optischen Abstandssensor um eine Lasertriangulation bei der,
der Ort an dem ein Laser, der auf der Oberfläche reflektiert wurde, auf einem internen
Bildsensor auftrifft beobachtet wird, so beinhaltet die Aufweitung dieses Punktes
und die Intensität der reflektierten Strahlung Informationen über die Oberflächenstruktur
und ihre Reflektivität im Wellenlängenbereich des Messlasers: Die Frotteetücher reflektieren
den Laser, zum Beispiel diffuser und weniger stark als die gebügelten Servietten,
so dass sich beispielsweise diese beiden Packguttypen anhand ihrer Reflektionseigenschaften
unterscheiden lassen. Auch wenn ein interferometrisches Messprinzip oder eine Laufzeitmessung
genutzt wird, kann die Intensität des reflektierten Lichtes erfasst werden und zur
Erkennung des Packguttypes genutzt werden.
[0101] In einer Ausführungsform einer Banderoliermaschine wird die zweite Rücklaufgeschwindigkeit
in Abhängigkeit der Zielbandspannung gewählt. Die zweite Rücklaufgeschwindigkeit wird
insbesondere umso kleiner gewählt, je geringer die Zielbandspannung ist.
[0102] Die zweite Rücklaufgeschwindigkeit wird insbesondere umso grösser gewählt, je elastischer
das gewählte Band ist.
[0103] Um eine geringe Zielbandspannung zu erreichen und zwar ohne sie zuvor überschritten
zu haben, sollte das Band mit solch einer Geschwindigkeit zurückgezogen werden, dass
die durch die Trägheit des Bandantriebs entstehende Bandspannung stets kleiner ist
als die Zielbandspannung. Ist diese Bedingung erfüllt, so kann die Zielbandspannung
durch kontrolliertes Zurückziehen mit dem Bandantrieb eingestellt werden.
[0104] Bevorzugt wird die zweite Rücklaufgeschwindigkeit derart gewählt, dass sich auf Grund
der Trägheit des Bandantriebs eine Bandspannung knapp unterhalb der Zielbandspannung
ergibt. So wird besonders schnell banderoliert.
[0105] Bevorzugt wird der Zusammenhang zwischen der durch die Trägheit erreichten Bandspannung,
dem konkreten Band und der genutzten Rücklaufgeschwindigkeit durch einen Kalibrierungstest
ermittelt. Zum Beispiel kann ein komprimierbarer Testkörper bei verschiedenen Rücklaufgeschwindigkeiten
mit dem gewünschten Band banderoliert werden und ermittelt werden, wie stark der Testkörper
dabei komprimiert wurde. Aus dieser Komprimierung lässt sich, bei bekannten Eigenschaften
des Testkörpers, die höchste, im Verfahren aufgetretene Bandspannung ableiten. Damit
kann eine Tabelle erstellt werden, in welcher Rücklaufgeschwindigkeit und Trägheit-bedingte
Bandspannung erfasst sind. Durch Interpolation dieser Daten lässt sich dann eine Regel
ermitteln, mit der für die gegebene Banderoliermaschine und das gegebene Band jeweils
die höchste, für eine bestimmte Zielbandspannung nutzbare, zweite Rücklaufgeschwindigkeit
abschätzen lässt.
[0106] Bevorzugt wird die zweite Rücklaufgeschwindigkeit für ein konkretes Band berechnet
und zwar indem in einem ersten Schritt ermittelt wird, welche Bandlänge ab dem erkennen
des Kontaktes mit dem Packgut noch zurückgezogen werden darf um die Zielbandspannung
nicht zu überschreiten. Ist diese Länge bekannt und zudem die Bremsbeschleunigung,
die der Bandantrieb erbringen kann und soll, so kann berechnet werden, welches die
Geschwindigkeit ist, die über die bestimmte Länge mit der Bremsbeschleunigung auf
Null abfällt. In vielen Fällen wird die Bandlänge des ersten Schrittes diese Berechnung
von der Länge der Banderole abhängen. Bevorzugt wird daher für diese Rechnung der
Banderolier-Umfang als Schätzung für die Länge der Banderole genutzt. Da diese Schätzung
zu zu hohen Werten für die zweiten Rücklaufgeschwindigkeiten führen kann, kann die
tatsächlich genutzt zweite Rücklaufgeschwindigkeit bewusst kleiner als der ermittelte
Wert gewählt werden, beispielsweise auf 75%, 80% oder 90% der Schätzung.
[0107] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Abstandssensoren optische Sensoren.
Besonders bevorzugt wird Lasertriangulation, die Bestimmung der Lichtlaufzeit oder
Interferometrie als Messprinzip der Sensoren genutzt.
[0108] Optischen Sensoren messen die Abstände berührungslos und mit grosser Präzision. Das
zu banderolierende Packgut wird somit nicht beeinflusst.
[0109] Neben Lasertriangulation, Lichtlaufzeitbestimmung und Interferometrie könnten auch
Lichtschrankenanordnungen oder Kameras zur optischen Abstandsbestimmung eingesetzt
werden. Lasertriangulation, Lichtlaufzeitbestimmung und Interferometrie haben den
Vorteil, dass sich die Sensordaten einfach auswerten lassen und somit die Abstandswerte
schnell und mit geringer Rechenleistung ermittelbar sind.
[0110] Die bevorzugten optischen Messprinzipien haben zudem den Vorteil, dass der Nutzer
bei einer vermeintlichen Fehlfunktion vergleichsweise einfach prüfen kann, ob überhaupt
ein Messlicht ausgesendet wird und wo es auf das Packgut auftrifft. Bei Lasern im
sichtbaren Wellenlängenbereich genügt es in der Regel die Umgebung abzudunkeln. Bei
Lasern anderer Wellenlängen kann entsprechend mit einer geeigneten Indikatorkarte
geprüft werden. Wird die Bandführung auf der dem Abstandssensor gegenüberliegende
Seite zumindest teilweise mit einer entsprechenden, zum Beispiel fluoreszierenden,
Indikatorfarbe versehen, so kann der Nutzer intuitiv und unmittelbar das Sichtfeld
und das Funktionieren des Abstandssensors erkennen. Das Versehen der Bandführung mit
fluoreszierender oder anderweitig auffallender Indikatorfarbe kann auch bei der Nutzung
von Kameras als Abstandssensoren die Bestimmung der Grenz-Beobachtungswinkel vereinfachen.
[0111] In einer weiteren Ausführungsform kann der Abstandssensor sowohl ein Bild als auch
Distanzen erfassen.
[0112] In weiteren Ausführungsform werden die Abstände über Radar oder Echoortung, beispielsweise
mittels Ultraschall, erfasst.
[0113] In einer bevorzugten Ausführungsform erfassen die Abstandssensoren die Abstände zum
Packgut entlang von Strecken in der Bandführungsebene oder in einer oder mehreren
in unmittelbarer Nähe liegenden, parallelen Ebenen und geben den kleinsten erfassten
Abstandswert an die Steuerung der Banderoliermaschine aus. So lassen sich Fehler in
der Schätzung des Banderolier-Umfangs vermeiden, die darauf zurück zu führen sind,
dass ein Abstandssensor den Abstand an einem ungeeigneten Punkt, beispielsweise neben
dem Packgut, gemessen hat.
[0114] In einer bevorzugten Ausführungsform einer Banderoliermaschine wird das Band durch
eine Einschuböffnung in die Bandführung geschoben. Die Einschuböffnung befindet sich
unterhalb einer Förderfläche. Zwei Abstandssensoren liegen sich im Wesentlichen gegenüber
an der Bandführung und bestimmen aus entgegengesetzten Richtungen den horizontalen
Abstand zum Packgut. Ein weiterer Abstandssensor befindet sich oberhalb der Förderfläche
an der Bandführung und bestimmt den vertikalen Abstand zum Packgut.
[0115] Das Packgut wird auf der Förderfläche gefördert. Hier handelt es sich somit um ein
Führungselement und der Abstand zur Förderfläche ist Null. Da gerade die Förderfläche
als Führungselement dient, ist gewährleistet, dass das Packgut an dem Führungselement
anliegt. Die übrigen drei Abstände werden durch, bevorzugt einfache, Abstandssensoren
gemessen. Es genügt somit, dass jeder der Abstandssensoren den Abstand in eine Richtung
misst. Die Abstandssensoren können somit vergleichsweise einfach gebaut sein und die
Messung erfolgt schnell.
[0116] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird das Band durch eine Einschuböffnung
in die Bandführung geschoben. Die Einschuböffnung befindet sich neben der Förderfläche.
Ein erster Abstandssensor befindet sich an der Bandführung gegenüber der Einschuböffnung
und bestimmt den horizontalen Abstand zum Packgut. Ein zweiter Abstandssensor befindet
sich an der Bandführung oberhalb der Förderfläche und bestimmt den vertikalen Abstand
zum Packgut.
[0117] Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass die vergleichsweise voluminösen Bauteile
der Banderoliermaschine, die sich in der Umgebung der Einschuböffnung befinden, neben
der Bandführung angeordnet sind. Somit bleibt Raum unterhalb der Bandführung frei
und kann beispielsweise für eine Förderstrecke des fertig banderolierten Packgutes
genutzt werden.
[0118] Die Ebene, in der die Einschuböffnung liegt, dient auch in dieser Ausführungsform
bevorzugt als Führungselement. Da das Band durch die Einschuböffnung eingeschoben
und wieder zurück gezogen wird, würde bei einer Positionierung des Packgutes in einer
Distanz zu dieser Ebene andernfalls entweder die entstehende Banderole zu gross werden
lassen oder die Zielbandspannung wäre derart hoch gewählt, dass das Packgut durch
das Band beim Rücklauf an die Ebene der Einschuböffnung herangezogen würde.
[0119] Die Ausführungsform umfasst somit zwei Führungselemente: Die Förderfläche und die
Ebene der Einschuböffnung. Zwei der vier möglichen Abstände sind somit bekannt und
mit dem ersten und dem zweiten Abstandssensor lassen sich die übrigen beiden Abstände
bestimmen.
[0120] Diese Ausführungsform hat somit den Vorteil auch mit nur wenigen Abstandssensoren
eine gute und schnelle Schätzung des Banderolier-Umfangs zu ermöglichen und empfindliches
Packgut schonend und schnell zu banderolieren.
[0121] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird das Band durch eine Einschuböffnung
in die Bandführung geschoben. Die Einschuböffnung befindet sich oberhalb einer Förderfläche.
Zwei Abstandssensoren liegen sich im Wesentlichen gegenüber an der Bandführung und
bestimmen aus entgegengesetzten Richtungen den horizontalen Abstand zum Packgut. Ein
weiterer Abstandssensor liegt in der Ebene der Einschuböffnung und bestimmt den vertikalen
Abstand zum Packgut. Die Förderfläche ist bevorzugt höhenverstellbar. Bevorzugt stellt
die Steuerung die Höhe der Förderfläche in Abhängigkeit des vom vertikal messenden
Abstandssensor gemessenen Abstands derart ein, dass das Packgut zu dem Zeitpunkt an
der Ebene der Einschuböffnung anliegt, zu dem das Band zurückgezogen wird.
[0122] Durch das Verstellen der Förderfläche kann eine kontrollierte und, wenn die Ebene
der Einschuböffnung entsprechend flächig gestaltet ist, auch besonders gleichmässige
Kompression während des Banderolierens mit geringer Zielbandspannung erfolgen. So
kann beispielsweise durch eine solche gleichmässige, flächige Kompression überschüssige
Luft aus einem Stapel gebügelter Servietten als Packgut entfernt werden, ohne dass
diese knicken. Anschliessend kann der Stapel im komprimierten Zustand schonend banderoliert
werden. Dank einer niedrig gewählten Zielbandspannung können Falten an den Aussenkanten
des Stapels vermieden werden.
[0123] Ein anderes Anwendungsbeispiel ist das Banderolieren von kompressiblen Gütern, wie
beispielsweise Bündeln von Stangensellerie: Hier kann die Förderfläche derart gefahren
oder eingestellt werden, dass zwischen Förderfläche und Ebene der Einschuböffnung
eine Sollhöhe besteht. Das Packgut passt sich auf Grund seiner Kompressibilität dieser
Sollhöhe an. Die anschliessende schonende Banderolierung kann mit tiefer Zielbandspannung
erfolgen, so dass das Packgut nur im gewünschten, geringen Masse seitlich komprimiert
wird.
[0124] In der Sollwertberechnung kann eine höhenverstellbare Förderfläche wie folgt berücksichtigt
werden: Bei der Bestimmung der Ausdehnung des Messbereiches wird die Förderfläche
in ihrer Grundposition von dem vertikal messenden Abstandssensor erfasst. Die Grundposition
ist bevorzugt die tiefste Position der Förderfläche. Das Packgut wird dann auf die
Förderfläche in ihrer Grundposition gelegt und dort der Abstand zum Packgut vermessen.
Dies ist der Abstandswert, der dann in die Sollwertberechnung einfliesst. Alternativ
können beide vertikale Abstände als 0 angenommen werden und das Hochfahren der Förderfläche
in einer entsprechend reduzierten Ausdehnung des Messbereichs abgebildet sein.
[0125] In einer Ausführungsform wird auf den Abstandssensor zur Bestimmung des vertikalen
Abstandes verzichtet und stattdessen fährt die Förderfläche so lange an die Ebene
der Einschuböffnung heran, bis ein vorgegebener Wiederstand sich dieser Bewegung entgegen
stellt. Dieser Wiederstand kann gerade der Zielbandspannung entsprechen. In diesem
Fall kann der ursprüngliche Abstand über den erfolgten Fahrweg der Förderfläche bestimmt
werden.
[0126] Ein erfindungsgemässes Verfahren zum Banderolieren, umfasst die folgenden Schritte:
Es werden Abstände und/oder Grenz-Beobachtungswinkel zu einem innerhalb der Bandführung
liegenden Packgut bestimmt oder der Banderolier-Umfang mit Hilfe mindestens eines
Messwertes mindestens eines Abstandssensors abgeschätzt.
[0127] In einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Band wird in die Bandführung eingeschoben.
[0128] Ein Sollwert wird bestimmt und zwar unter Berücksichtigung der bestimmten Abstände
und/oder der Grenz-Beobachtungswinkel oder des geschätzten Banderolier-Umfangs
[0129] Das Band wird zunächst mit einer ersten Rücklaufgeschwindigkeit zurückgezogen.
[0130] Die zurückgezogene Länge des Bandes oder eine Differenzlänge, also die Differenz
zwischen der eingeschobenen und zurückgezogenen Länge des Bandes, wird erfasst.
[0131] Ab dem Zeitpunkt zudem die zurückgezogene Länge des Bandes oder die Differenzlänge
dem Sollwert entspricht, wird das Bandes mit einer zweiten Rücklaufgeschwindigkeit
zurückgezogen. Die zweite Rücklaufgeschwindigkeit ist kleiner als die erste Rücklaufgeschwindigkeit.
[0132] Bevorzugt wird das Verfahren auf der erfindungsgemässen Banderoliermaschine ausgeführt.
[0133] Bevorzugt beschleunigt und bremst derselbe Bandantrieb das Band beim Einschieben
und beim Rücklauf.
[0134] So wird auf einfache Art und Weise erreicht, dass die Kraftübertragung für die Beschleunigungen
in alle Bewegungsrichtungen gleich gewählt werden kann. Dies erleichtert die Steuerung.
Zudem lässt sich eine besonders kompakte Bauweise erreichen.
[0135] Bevorzugt umfasst das Verfahren ausserdem die Schritte des Beendens des Rücklaufs
und des Verbindens des Bandes mit sich selbst, sobald eine Zielbandspannung erreicht
ist.
[0136] Damit wird eine sanfte, aber an das konkrete Packgut angepasste Banderolierung erreicht:
Die Banderole kann gerade derart stark gespannt werden, dass sie der Zielbandspannung
entspricht und, beispielsweise einerseits nicht vom Packgut abrutscht und andererseits
das Band das Packgut auch nicht beschädigt oder wesentlich komprimiert.
[0137] In einer andere Ausführungsform wird der Rücklauf beendet und das Band mit sich selbst
verbunden sobald eine bestimmte Bandlänge zurückgezogen wurde oder sobald eine gewünschte
Differenzlänge erreicht wurde.
[0138] Damit wird eine gleichbleibende Banderolenlänge erreicht und gleichzeitig verhindert,
dass die Banderole mit hoher Geschwindigkeit auf das Packgut aufschlägt und es dabei
beschädigt. Zudem schont das Verfahren die Banderoliermaschine, da das Abbremsen des
Antriebs besonders sanft geschehen kann.
[0139] In einer weiteren Ausführungsform wird der Rücklauf beendet und das Band mit sich
selbst verbunden, sobald eine Zielbandspannung erreicht wurde oder eine bestimmte
Bandlänge zurückgezogen wurde oder sobald eine gewünschte Differenzlänge erreicht
wurde, je nachdem welches dieser Kriterien zuerst eintritt.
[0140] So kann erreicht werden, dass die Banderole stets eine gewisse Mindestlänge aufweist
und gleichzeitig das Packgut vor einer zu hohen Bandspannung geschützt ist. Dies ist
beispielsweise bei Lebensmitteln nützlich die in ihrer Grösse schwanken, aber nicht
komprimiert werden sollten und auf deren Banderolen Zutatenlisten aufgedruckt sind,
weshalb die Banderolen bei gegebenen Design eine Mindestlänge aufweisen müssen. Brote
sind ein Beispiel für solche Lebensmittel.
[0141] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0142] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht einer Banderoliermaschine mit einer Drehgeberrolle
- Fig. 2
- Eine Ansicht einer Banderoliermaschine mit Packgut auf dem Tisch, vor Beginn des Rückzugs
des Bandes.
- Fig. 3
- Eine Ansicht einer Banderoliermaschine mit Packgut auf dem Tisch, während des Rücklaufs
des Bandes kurz bevor die zweite Rücklaufgeschwindigkeit genutzt wird.
- Fig. 4
- Eine Ansicht einer Banderoliermaschine mit banderoliertem Packgut auf dem Tisch, kurz
vor der Entnahme des Packgutes.
- Fig. 5a
- eine Ansicht in Förderrichtung des Packgutes der bogenförmige Bandführung einer Banderoliermaschine
und auf einem Förderband zugeführtes Packgut, wobei die Bandantriebsrolle sowie die
Schweiss- und Schneideinheit neben dem Förderband angeordnet sind.
- Fig. 5b
- eine Ansicht senkrecht zur Förderrichtung des Packgutes der Banderoliermaschine von
Figur 5a.
- Fig. 6a
- eine Ansicht in Förderrichtung des Packgutes der bogenförmige Bandführung einer Banderoliermaschine
und auf einem Förderband zugeführtes Packgut, wobei die Bandantriebsrolle sowie die
Schweiss- und Schneideinheit oberhalb des Förderbandes angeordnet sind.
- Fig. 6b
- eine Ansicht senkrecht zur Förderrichtung des Packgutes der Banderoliermaschine von
Figur 6a.
- Fig.7a
- eine Illustration der Abstände sowie der Banderole um ein Packgut mit nicht rechteckigem
Querschnitt sowie der für dieses Packgut geschätzte Banderolier-Umfang bei der Nutzung
von einfachen Abstandssensoren.
- Fig.7b
- Eine Illustration der Schätzung des Banderolier-Umfangs aus der Bestimmung von Grenz-Beobachtungswinkeln.
[0143] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0144] Fig. 1 zeigt eine Banderoliermaschine 10 mit einem höhenverstellbaren Fahrgestell
12 auf arretierbaren Rädern 14. An einer Querstrebe 16 des Fahrgestells 12 ist eine
Abrollscheibe 18 mit einer Bandrolle 20 drehbar gelagert. Ein Band 22 wird über einen
Bandspeicher 24 abgewickelt, welcher drei ortsfeste Umlenkrollen 26 und drei auf einem
gespannten, schwenkbaren Hebel 28 gelagerte Umlenkrollen 30 umfasst. Bei der sehr
schnell erfolgenden Schlaufenbildung, als beim Einschieben des Bandes dient der Bandspeicher
24 als Reserve. Ebenso kann der Bandspeicher 24 das bei Rücklauf zurückgezogene Band
22 aufnehmen.
[0145] Nach dem Bandspeicher 24 wird das Band 22 in einen Bandkanal 32 gezogen, welcher
in einem Maschinengehäuse 34 mit einem Tisch 36 angeordnet ist. Der Tisch 36 stellt
eine Förderfläche und ein Führungselement dar. In diesem Maschinengehäuse 34 sind
weitere Maschinenelemente angeordnet, insbesondere eine Bandantriebsrolle 38, eine
bei entsprechender Stellung eines Hebels 40 das Band 22 an die Bandantriebsrolle 38
pressende oder dieser Freilauf gewährende Transportrolle 42, eine mit dem Band 22
exakt mitlaufende Drehgeberrolle 44, eine Schweiss- und Schneideinheit 48, sowie eine
mit dem Antrieb der Bandantriebsrolle 38 und der Drehgeberrolle 44 elektrisch verbundene
Steuerung 60, vorliegend eine Digitalsteuerung. Das Band wird kraftschlüssig von Bandantriebsrolle
38 und Transportrolle 42 gefasst und durch die Bewegungen der Bandantriebsrolle 38
und/oder der Transportrolle 42 eingeschoben und zurückgezogen.
[0146] Hier ist der Bandantrieb durch die Bandantriebsrolle 38 und die Transportrolle 42
realisiert und der Drehgeber durch die Drehgeberrolle 44. Am Ausgang des Bandkanals
32 befindet sich die Einschuböffnung 37 der Bandführung 50. Der Tisch 36 realisiert
also in diesem Fall auch die Ebene der Einschuböffnung 37.
[0147] Die Bandführung 50 im Bereich von gestapeltem Packgut 52 ist vorliegend eine bogenförmige
Struktur, die zusammen mit dem Tisch 36 einen im Wesentlichen rechteckigen Innenraum
definiert. Die Bandführung 50 ist zum von ihr umgebenen Innenraum hin offen. Im vorliegenden
Fall ist im Inneren der Bandführung 50 ein seitlich offener und seitlich wegziehbarer
Bandführungskanal 55 angeordnet. In einer Einschubposition verhindert der Bandführungskanal
55, dass das Band beim Einschieben oder die gebildete Bandschlaufe zu einem unerwünschten
Zeitpunkt die Bandführung 50 verlässt.
[0148] Die Bandführung 50 trägt insgesamt drei einfachen Abstandssensor 1a, 1b, 1c, der
den Abstand zur jeweils nächstgelegenen Oberfläche des Packguts 52 bestimmt. Die einfachen
Abstandssensoren 1a, 1b, 1c sind derart angeordnet, dass die Messrichtung des einfachen
Abstandssensors 1a in Richtung des Tisches 36 zeigt während die Messrichtungen der
einfachen Abstandssensoren 1b und 1c beide in den Innenraum zeigen und beide im 90°
Winkel zur Messrichtung des einfachen Abstandssensors 1a stehen.
[0149] Die Abstandssensoren 1a, 1b und 1c übertragen die gemessenen Abstände an die Digitalsteuerung
60, die daraus einen Sollwert bestimmt.
[0150] Unter einem Klappendeckel 58 ist ein Schalter 56 angeordnet. Dieser Schalter 56 kann
auch als Fussschalter ausgebildet sein. Die Betätigung des Schalters 56 aktiviert
den Bandantrieb, welche das Band 22 mit grosser Geschwindigkeit in die Bandführung
50 schiebt. In weiteren Ausführungsformen wird der Bandantrieb durch ein Sensorsignal
aktiviert, nachdem die Maschine durch Betätigen des Schalters 56 angestellt wurde.
Bei dem Sensorsignal kann es sich beispielsweise um das Signal eines der Abstandssensoren
1a, 1b, 1c handeln und die Aktivierung kann zeitverzögert stattfinden, um dem Nutzer
das Positionieren des Packgutes 52 zu erlauben. Bei dem Sensorsignal kann es sich
aber auch um das Signal eines Packgutsensors handeln, der auf beliebigen Wege feststellt,
dass das Packgut 52 in zum Banderolieren geeigneter Art und Weise in der Bandführung
50 liegt.
[0151] Vor oder nach der Bildung einer Schlaufe wird der Anfang des Bandes 22 mit der Bandanfangsklemme
47 festgeklemmt. In einem festgelegten Abstand zum Einschieben, durch den Schalter
56, einen Fussschalter, oder durch ein Sensorsignal ausgelöst, wird zunächst der Bandführungskanal
55 zur Seite weggezogen und somit die Bandschlaufe freigegeben, Dann zieht der Bandantrieb
das Band 22 zurück und damit um das eingelegte, gestapelte Packgut 52, was als Rücklauf
bezeichnet wird. Dazu wird die Bandantriebsrolle 38 in die entgegengesetzte Richtung
gedreht.
[0152] Der Rücklauf geschieht dabei zunächst mit einer ersten Rücklaufgeschwindigkeit. Die
Drehgeberrolle 44 überwacht kontinuierlich die Rücklauflänge, also welche Länge des
Bandes 22 bereits zurückgezogen wurde, oder die Differenzlänge. Bei der Differenzlänge
erfasst die Drehgeberrolle 44 die Bandbewegungen beim Einschieben mit einem positiven
Vorzeichen und beim Rücklauf mit einem negativen Vorzeichen. Es werden jeweils die
Bandlängen erfasst.
[0153] Die Steuerung 60 vergleicht den Wert des Drehgebers, hier realisiert durch die Drehgeberrolle
44, mit dem Sollwert: Wird erkannt, dass sich die Werte gleichen, so wird die Geschwindigkeit
der Bandantriebsrolle 38 reduziert und zwar so, dass die Bandgeschwindigkeit letztendlich
der zweiten Rücklaufgeschwindigkeit entspricht.
[0154] Zeitgleich mit dem Drosseln des Bandantriebs auf die zweite Rücklaufgeschwindigkeit
wird die Zielbandspannung beispielsweise an der Kupplung oder am Antrieb der Bandantriebsrolle
38 eingestellt: Der Antrieb kann so die Bandantriebsrolle 38 bei Erreichen der Zielbandspannung
nicht weiter antreiben. Sobald die Drehgeberrolle 44 den Stillstand des Bandes erkennt,
löst die Steuerung 60 die Aktion der Schweiss- und Schneideinheit 48 aus: Die Bandschlaufe
wird verschlossen und vom verbleibenden Band 22 getrennt. Das Packgut 52 ist banderoliert
und kann entnommen werden.
[0155] In einer anderen Ausführungsform wird gemeinsam mit der Geschwindigkeit auch der
Drehimpuls der Bandantriebsrolle 38 eingestellt und zwar so, dass die auf das Band
übertragene Zugkraft der Zielbandspannung entspricht.
[0156] In einer weiteren Ausführungsform wird der Druck der Transportrolle 42 auf die Bandantriebsrolle
38 derart reduziert, dass das Band beim Erreichen der Zielbandspannung zwischen Transportrolle
42 und Bandantriebsrolle 38 hindurchrutscht und sich somit nicht stärker als die Zielbandspannung
spannen lässt.
[0157] Die Figuren 2 bis 4 illustrieren das Banderolierverfahren: Figur 2 zeigt die Situation
vor Beginn des Rücklaufs: Das Band ist nicht erkennbar, da es noch in der Bandführung
50 liegt. Packgut 52 in dem von der Bandführung 50 umgebenen Raum auf dem Tisch 36.
Ein Sensor oder die Betätigung eines Schalters oder Pedals durch den Nutzer löst den
Rücklauf aus. Das Band 22 wird, falls nötig freigegeben und dann zurückgezogen und
zwar zunächst mit einer ersten Rücklaufgeschwindigkeit 62. Dabei tritt es aus der
Bandführung 50 aus und bildet eine zunehmend kleiner werdende Bandschlaufe. Sobald
der Umfang der Bandschlaufe nur wenig grösser ist als der geschätzte Banderolier-Umfang
53 wird die Rücklaufgeschwindigkeit auf die zweite Rücklaufgeschwindigkeit reduziert.
Die Geschwindigkeit mit der sich die Bandschlaufe reduziert, nimmt dadurch ab. Der
Bandantrieb kann durch die geringere Geschwindigkeit entsprechend präzise und schneller
gestoppt werden, so dass das Packgut 52 nach erfolgter Banderolierung, gezeigt in
Figur 4, nicht komprimiert ist und seine Kanten unbeschädigt sind. Das Band 22 umgibt
das Packgut dennoch dicht. Nach dem Verschliessen der Bandschlaufe und der Trennung
vom verbleibenden Band durch die Schweiss- und Schneideinheit 48, kann das banderolierte
Packgut entnommen werden.
[0158] Figur 5a zeigt eine Ansicht in Förderrichtung des Packgutes 52 der bogenförmigen
Bandführung 50 einer Banderoliermaschine. Auf einer Förderfläche 35, beispielsweise
einem Förderband, befindet sich Packgut 52. Die Bandantriebsrolle 38 sowie die Schweiss-
und Schneideinheit 48 sind neben der Förderfläche 35 angeordnet. Auch die Einschuböffnung
37 befindet sich seitlich neben der Förderfläche 35. Die Ebene der Einschuböffnung
37 ist in diesem Beispiel somit ungleich der Förderfläche 35. Es gibt zwei Führungselemente:
Die Ebene der Einschuböffnung 37 und die Förderfläche 35.
[0159] Das Band 22 wird, ebenso wie in der in Figur 1 beschriebenen Banderoliermaschine,
in einem Bandkanal 32 durch eine Bandantriebsrolle 38 beschleunigt. Dabei wird das
Band 22 durch eine Einschuböffnung 37 in die Bandführung 50 geschoben, bis der Bandanfang
seine Endposition erreicht hat und von einer Bandanfangsklemme 47 fixiert wird.
[0160] Im Inneren der bogenförmigen Bandführung 50 liegt auf der Förderfläche 35 das Packgut
52. Die Seitenwand des Maschinengehäuses 34 in der sich die Einschuböffnung 37 befindet,
stellt ein Führungselement dar. Die Seitenwand des Maschinengehäuses 34 realisiert
die Ebene der Einschuböffnung 37. Das Packgut 52 liegt sowohl an diesem Führungselement
in der Form der Seitenwand des Maschinengehäuses 34 als auch an der Förderfläche 35
an.
[0161] An der bogenförmigen Bandführung 50 sind zwei Abstandssensoren 1a, b montiert. Ein
horizontal ausgerichteter Abstandssensor 1b misst den Abstand in Richtung des durch
die Seitenwand des Maschinengehäuses 34 gebildeten Führungselements. Der vertikal
ausgerichtete Abstandssensor 1a misst den Abstand in Richtung der Förderfläche 35.
Die Abstände, die die beiden Abstandssensoren 1a und 1b messen, werden an die Steuerung
60 übertragen.
[0162] In einem Speicher der Steuerung 60 ist hinterlegt, wie weit der horizontal ausgerichtete
Abstandssensor 1b von dem durch die Seitenwand des Maschinengehäuse 34 gebildeten
Führungselement entfernt ist, wie weit der vertikal ausgerichtete Abstandssensor 1a
von der Förderfläche 35 entfernt ist und über welche Länge sich das Bandes 22 in der
fertigen Banderole 23 überlappt, also die Überlappungslänge.
[0163] Schliesslich ist in der Steuerung 60 auch eine Pufferlänge hinterlegt. Die Steuerung
60 ermittelt aus den hinterlegten Daten und den gemessenen Abständen den Sollwert.
[0164] Neben der Bandantriebsrolle 38 befindet sich auch eine Drehgeberrolle 44 am Bandkanal
32. Die Drehgeberrolle 44 läuft mit dem Band 22 mit und erfasst ihre Umdrehungen.
Im vorliegenden Beispiel werden die Umdrehungen bei Einschieben des Bandes positiv
gezählt und die Umdrehungen beim Rücklauf negativ. Der Zählerstand der Drehgeberrolle
44 ist damit ein Mass für die Differenzlänge. Auch in diesem Beispiel ist somit die
Drehgeberrolle 44 der Drehgeber. Die aktuelle Differenzlänge wird an die Steuerung
60 übertragen.
[0165] Bei Betätigung eines nicht gezeigten Knopfes, eines Fussschalters oder auf Grund
der Erkennung des Packgutes 52 durch die Abstandssensoren 1a,b oder durch einen Erkennungssensor
oder einen anderen Sensor, beginnt der Rücklauf: Die Steuerung 60 sorgt dafür, dass
das Band 22 gegebenenfalls freigegeben wird und weist den Antrieb der Bandantriebrolle
38 an, diese in die Gegenrichtung zu drehen und zwar so, dass das Band 22 sich mit
der ersten Rücklaufgeschwindigkeit bewegt. Während des Rücklaufs vergleicht die Steuerung
60 die von der Drehgeberrolle 44 übertragene Differenzlänge mit dem Sollwert. Gleicht
die Differenzlänge dem Sollwert, wird der Antrieb der Bandantriebsrolle 38 angewiesen,
die Bandantriebsrolle 38 derart anzutreiben, dass sich das Band 22 mit der zweiten
Rücklaufgeschwindigkeit bewegt. Zudem wird die Kopplung zwischen Bandantriebsrolle
38 und ihrem Antrieb derart eingestellt, dass die Bandantriebsrolle 38 nicht mehr
Zugkraft auf das Band ausüben kann als die Zielbandspannung: Hat die Bandschlaufe
die Zielbandspannung erreicht, kommt die Bandantriebsrolle 38 und das Band 22 zum
Stehen. Die Drehgeberrolle 44 ändert ihren Zähler nicht mehr und die Steuerung 60
erkennt so, dass die Bandschlaufe durch Verschweissen zu einer Banderole 23 geschlossen
werden kann und vom übrigen Band 22 getrennt werden sollte. Die Schweiss- und Schneideinheit
48 führt dies aus. Das Packgut 52, nun banderoliert, kann entnommen werden oder auf
der Förderfläche 35 abtransportiert werden.
[0166] Fig. 5b zeigt eine Ansicht senkrecht zur Förderrichtung des Packgutes 52 der Banderoliermaschine
von Figur 5a.
[0167] Hier ist zu erkennen, dass die Förderfläche 35 im Bereich der Bandführung 50 unterbrochen
ist um es dem Band 22 zu ermöglichen sich um das Packgut 52 zu legen.
Fig. 6a zeigt eine Ansicht der bogenförmigen Bandführung 50 einer Banderoliermaschine
in Förderrichtung des Packgutes 52. Auf einem Förderband ist ein zugeführtes Packgut
52. In Figur 6a ist die Bandantriebsrolle 38 sowie die Schweiss- und Schneideinheit
48 und die Einschuböffnung 37 oberhalb der Förderfläche 35 angeordnet. Die Förderfläche
35 ist auf höheverstellbaren Beinen 39 gelagert.
[0168] Grundsätzlich verläuft das Banderolierverfahren analog zu dem in Hinblick auf Figur
1 und 5a beschriebenen. Im Unterschied zu diesen Verfahren stellt der vertikal messende
Abstandssensor 1a nun aber die Abstand zum Packgut 52 fest, während die Förderfläche
35 in ihrer tiefsten Position, ihrer Grundposition, ist und die Steuerung 60 leitet
diese Information an die Beine 39 weiter, die daraufhin die Förderfläche 35 mit dem
Packgut 52 soweit anheben, dass es in Kontakt mit der Seitenwand des Maschinengehäuses
34 kommt, in der sich die Einschuböffnung 37 befindet. Dieser gemessene Abstand, der
nun durch die Beine 39 ausgeglichen wurde, ist einer der Abstände die in die Bestimmung
des Sollwertes mit einfliesst. Die anderen beiden Abstände werden durch zwei in der
Horizontalen messende Abstandssensoren 1c und 1b ermittelt. In der Steuerung 60 hinterlegt
ist die Distanz zwischen den Abstandssensoren 1c und 1b sowie die Distanz zwischen
dem Abstandssensor 1a und der Förderfläche 35 in ihrer Grundposition. Ebenfalls hinterlegt
sind die Überlappungslänge und die Pufferlänge. Die Steuerung 60 bestimmt aus diesen
Werten den Sollwert.
[0169] Fig. 6b zeigt eine Ansicht senkrecht zur Förderrichtung des Packgutes 52 der Banderoliermaschine
von Figur 6a.
[0170] Hier ist zu erkennen, dass die Förderfläche 35 im Bereich der Bandführung 50 unterbrochen
ist, um es dem Band 22 zu ermöglichen sich um das Packgut 52 zu legen. Ausserdem ist
zu erkennen, dass der Abstandssensor 1a neben der Einschuböffnung 37 angeordnet ist
um Platz für den Bandkanal 32, die Schweiss- und Schneideinheit 48 und das Band 22
zu erhalten.
[0171] Fig. 7a illustriert die verschiedenen Abstände 2a-2d, 51a und b sowie die Banderole
23 um ein Packgut 52 mit nicht rechteckigem Querschnitt und den für dieses Packgut
52 geschätzte Banderolier-Umfang 53.
[0172] Bei dem Packgut 52 handelt es sich um eine Schale, die in der Mitte ihres Deckels
eingebuchtet ist, also lokal konkav ist. Die Banderole 23 soll diesem konkaven Abschnitt
nicht folgen, sondern überspannt ihn. An den konvexen Flächen des Packgutes 52 liegt
die Banderole 23 hingegen an. Die Banderole 23 erscheint in ihrem Querschnitt somit
in Trapezform.
[0173] Der Umfang des Trapezes wird nun durch den Umfang des umhüllenden Rechtecks abgeschätzt.
Dies ist der geschätzte Banderolier-Umfang 53. Das umhüllende Rechteck ist mit einer
gestrichelten Linie angedeutet.
[0174] Der Banderolier-Umfang 53 wird ermittelt, indem Abstandssensoren 1a-c,f oder Führungselemente
in bekannten Abständen voneinander positioniert werden und zwar so, dass in einer
ersten und in einer zweiten, aufeinander senkrecht stehenden Dimensionen gemessen
wird. In der gezeigten Ansicht blickt man auf die Kanten der Nullebenen aller Abstandssensoren
1a-c, f. Die Nullebenen, gezeichnet mit durchgezogenen Linien und nur im Bereich zwischen
ihren Schnittlinien, ergänzen sich zu einem Rechteck. Die Bandführungsebene ist die
Ebene auf die der Betrachter der Figur 7a blickt. Die Abstände der Abstandssensoren
1a-c, f voneinander sind mit 51a und 51b bezeichnet. Hierbei handelt es sich um die
Ausdehnung des Messbereichs. Dabei könnte auch jeweils einer der sich gegenüberliegenden
Abstandssensoren durch ein Führungselement ersetzt werden. In diesem Fall sollte aber
das Packgut 52 an dem Führungselement anliegen.
[0175] Die Abstandssensoren 1a-c, f ermitteln dann jeweils den kleinsten Abstand, den das
Packgut 52 von ihrer Nullebene hat. Dies sind die Abstände 2a-2d.
[0176] Die Nullebene eines Abstandssensors 1a-f ist dabei diejenige Ebene von der aus der
Abstand ermittelt wird und zu der der Abstandssensor 1a-f zumindest an einem Punkt
einen Abstand von 0 feststellen würde. Die Normale der Nullebene ist die Messrichtung
des Abstandssensors 1a-f oder die Symmetrieachse des Sichtfelds des Abstandssensors
1a-f.
[0177] Fig. 7b illustriert die Abschätzung des Banderolier-Umfangs 53, wenn die Abstandssensoren
1d und 1e die Grenz-Beobachtungswinkel 3e, 3d, 4e, 4d bestimmen können und die Distanz
zwischen den Abstandssensoren 1d, 1e bekannt ist.
[0178] Die Abstandssensoren 1d und 1e sind an der Bandführung 50 montiert und zwar in einer
bekannten Distanz voneinander. Das Packgut 52 verdeckt jeweils einen Teil der Bandführung
50, den der Abstandsensor 1d oder 1e ohne Packgut 52 erkennen würde. Die Winkel unter
denen die Grenzen de Packgutes 52 für den jeweiligen Abstandssensor 1d, 1e erscheinen,
sind die Grenz-Beobachtungswinkel 3e, 3d, 4e, 4d.
[0179] Im vorliegenden Beispiel dient die Verbindungslinie der beiden Abstandssensoren 1d,
1e als Referenz 5 von der aus die Winkel gemessen werden. Hier nutzen beide Abstandssensoren
1d, e dieselbe Referenz 5. Es ist aber auch möglich, dass jeder Abstandssensor 1d,
e eine eigene Referenz 5 nutzt. Ausgehend von dieser Referenz 5 gibt es jeweils einen
kleinen Grenz-Beobachtungswinkel 3d, e und einen grossen Grenz-Beobachtungswinkel
4d,e.
[0180] Im gezeigten Beispiel wird das Packgut 52 zudem auf einer Förderfläche 35 geführt.
Die Lage des Förderfläche 35 in Bezug auf die Abstandssensoren 1d, 1e ist ebenfalls
bekannt.
[0181] Um den Banderolier-Umfangs 53 abzuschätzen, werden nun die jeweils ausgehend von
den Abstandssensoren 1d, 1e gezählten, ersten beide Schnittpunkte der folgenden Geraden
genutzt. Die Geraden sollen dabei alle in der Bandführungsebene liegen:
- Eine durch den Abstandssensor 1d, also den ersten Beobachtungspunkt, verlaufende Gerade,
die den kleinen Grenz-Beobachtungswinkel 3d des Abstandssensors 1d mit der Referenz
5 des Abstandssensors 1d einschliesst.
- Eine durch den Abstandssensor 1d, also den ersten Beobachtungspunkt, verlaufende Gerade,
die den grossen Grenz-Beobachtungswinkel 4d des Abstandssensors 1d mit der Referenz
5 des Abstandssensors 1d einschliesst.
- Eine durch den Abstandssensor 1e, also den zweiten Beobachtungspunkt, verlaufende
Gerade, die den kleinen Grenz-Beobachtungswinkel 3e des Abstandssensors 1e mit der
Referenz 5 des Abstandssensors 1e einschliesst.
- Eine durch den Abstandssensor 1e, also den zweiten Beobachtungspunkt, verlaufende
Gerade, die den grossen Grenz-Beobachtungswinkel 4e des Abstandssensors 1e mit der
Referenz 5 des ersten Abstandssensors 1e einschliesst.
- Eine Gerade auf der Förderfläche 35
[0182] Die Geraden, die von einem Abstandssensor 1d, 1e ausgehen, schneiden sich offensichtlich
nur im Beobachtungspunkt des Abstandssensors 1d, 1e von dem sie ausgehen. Da beide
Abstandsensoren 1d, 1e dasselbe Packgut 52 beobachten aber nicht denselben Beobachtungsort
nutzen, schneiden beide von dem einen Abstandssensor 1d, 1e ausgehende Geraden, die
beiden von dem anderen Abstandssensor 1e, 1d ausgehende Geraden. Ausser in dem eher
ungewöhnlichen Fall, dass einer der Abstandssensoren 1e, 1d, genau in Höhe der Förderfläche
35 angebracht ist, ist die Gerade der Förderfläche 35 keine Parallele zu einer der
übrigen Geraden und schneidet diese entsprechen auch. Insgesamt gibt es somit 8 Schnittpunkte.
Von diesen werden aber nur die jeweils ersten beiden Schnittpunkte in der weiteren
Auswertung genutzt. In Figur 4b sind diese, für die Abschätzung des Banderolier-Umfangs
53 zu nutzenden, Schnittpunkte mit Kreisen markiert.
[0183] Die Lage der Schnittpunkte im Raum lässt sich mathematisch ermitteln: Schnittpunkt
der von Abstandssensoren 1d, e ausgehenden Geraden sind Eckpunkte von Dreiecken, von
denen eine Seite und die daran angrenzenden Winkel bekannt sind. Schnittpunkte von
einer von einem Abstandssensor 1d, e ausgehenden Gerade und der Förderfläche 35 sind
Eckpunkte von rechtwinkligen Dreiecken, von denen die Länge einer Kathete und ein
weiterer Winkel bekannt sind: Die Kathete ist gerade die Höhe des entsprechenden Abstandssensors
1d, e über der Förderfläche 35. Der Banderolier-Umfang 53 wird dann auf den Umfang
des Vielecks geschätzt, welches sich aus den berücksichtigten Schnittpunkten ergibt.
[0184] Zusammenfassend ist festzustellen, dass anstelle der Differenzlänge auch die Rücklauflänge
zum Vergleich mit dem Sollwert genutzt werden kann, wobei der Sollwert allerdings
geeignet zu bestimmen ist. Zudem kann die Zielbandspannung auf andere Art eingestellt
und auch direkt gemessen und überwacht werden. Die Banderoliermaschine kann mit weiteren
Sensoren ausgestattet sein, beispielsweise mit Erkennungssensoren, die den Packguttyp
erfassen können. Bei der ersten und der zweiten Dimension kann es sich um die Horizontale
und die Vertikale handeln.
1. Banderoliermaschine (10), umfassend eine Bandführung (50), einen Bandantrieb (38),
einen Drehgeber (44) und eine Steuerung (60), wobei
a) die Bandführung (50) mit mindestens einem Abstandssensor (1a,b,c,d,f) versehen
ist und
b) mit Hilfe mindestens eines Messwertes des mindestens einen Abstandsensors (1a,b,c),
ein Banderolier-Umfang (53) abschätzbar ist, insbesondere indem sich aus dem Messwert
ein Abstand (2a-d) zu einem innerhalb der Bandführung (50) liegenden Packgutes (52)
bestimmen lässt und
c) mit Hilfe des Bandantriebs (38) ein Band (22) zurückgezogen werden kann, und
d) mit Hilfe des Drehgebers (44)
i) eine zurückgezogene Länge des Bandes oder
ii) die Differenzlänge, welches die Differenz zwischen der eingeschobenen und der
zurückgezogenen Länge des Bandes ist,
erfasst werden kann
dadurch gekennzeichnet, dass
e) die Steuerung (60) dazu ausgelegt ist, unter Berücksichtigung des mindestens einen
Messwertes des mindestens einen Abstandsensors (1a,b,c) einen Sollwert zu bestimmen,
und
f) die Steuerung (60) dazu ausgelegt ist, den Bandantrieb (38) derart zu steuern,
dass das Band (22) beim Rücklauf zunächst mit einer ersten Rücklaufgeschwindigkeit
zurück gezogen wird und sobald
i) die zurückgezogene Länge oder
ii) die Differenzlänge
dem Sollwert entspricht, das Band (22) mit einer zweiten Rücklaufgeschwindigkeit,
die kleiner ist als die erste Rücklaufgeschwindigkeit, zurückgezogen wird.
2. Banderoliermaschine (10), gemäss Anspruch 1, umfassend mindestens zwei Abstandssensoren
(1a,b,c,f), von denen einer den Abstand zum Packgut (52) in einer ersten Dimension
und einer den Abstand zum Packgut (52) in einer zweiten Dimension bestimmen kann.
3. Banderoliermaschine (10), gemäss einem der Ansprüche 1 bis 2, wobei
i) der Sollwert gleich dem Doppelten der Summe der Abstände (2a-d) zum Packgut (52)
abzüglich einer Pufferlänge entspricht, falls der Sollwert mit der zurückgezogenen
Länge verglichen wird
ii) der Sollwert gleich der Summe vom Doppelten der Abstände (2a-d) der Abstandssensoren
(1a-f) oder von Führungselementen voneinander und einer Überlappungslänge abzüglich
dem Doppelten der Summe der Abstände (2a-d) zum Packgut (52) und abzüglich einer Pufferlänge
entspricht, falls der Sollwert mit der Differenzlänge verglichen wird.
4. Banderoliermaschine (10), gemäss Anspruch 1, umfassend mindestens zwei Abstandssensoren
(1d, 1e), die einen ersten und einen zweiten Beobachtungspunkt in einer bekannten
Distanz voneinander realisieren, wobei einer der Abstandssensoren (1d) einen kleinen
und einen grossen Grenz-Beobachtungswinkel (3d, 4d) von einem ersten Beobachtungspunkt
aus bestimmt kann und der andere Abstandssensor (1e) einen kleinen und einen grossen
Grenz-Beobachtungswinkel (3e, 4e) von einem zweiten Beobachtungspunkt aus bestimmt
kann.
5. Banderoliermaschine (10), gemäss Anspruch 4, wobei
i) der geschätzte Banderolier-Umfang (53) auf den Umfang des Vielecks geschätzt wird,
dessen Eckpunkte die vom jeweiligen Beobachtungspunkt her gezählten, ersten beiden,
ausserhalb der Beobachtungspunkte liegenden Schnittpunkte der folgenden, in der Bandführungsebene
liegenden, Geraden sind:
(1) Eine durch den ersten Beobachtungspunkt verlaufende Gerade, die den kleinen Grenz-Beobachtungswinkel
(3d) des ersten Beobachtungspunktes einschliesst,
(2) Eine durch den ersten Beobachtungspunkt verlaufende Gerade, die den grossen Grenz-Beobachtungswinkel
(4d) des ersten Beobachtungspunktes einschliesst,
(3) Eine durch den zweiten Beobachtungspunkt verlaufende Gerade, die den kleinen Grenz-Beobachtungswinkel
(3e) des zweiten Beobachtungspunktes einschliesst,
(4) Eine durch den zweiten Beobachtungspunkt verlaufende Gerade, die den grossen Grenz-Beobachtungswinkel
(4e) des zweiten Beobachtungspunktes einschliesst,
(5) bevorzugt, eine Gerade auf der Förderfläche (35)
ii) der Sollwert dem Umfang der Bandführung (50) abzüglich der Summe des geschätzten
Banderolier-Umfangs (53) und einer Pufferlänge entspricht, falls der Sollwert mit
der zurückgezogenen Länge verglichen wird
iii) der Sollwert gleich der Summe des geschätzten Banderolier-Umfangs (53), einer
Überlappungslänge und einer Pufferlänge entspricht, falls der Sollwert mit der Differenzlänge
verglichen wird.
6. Banderoliermaschine (10), gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Pufferlänge
10 bis 20 cm beträgt.
7. Banderoliermaschine (10) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, welche entweder einer
Eingabeschnittstelle aufweist, über die eine Zielbandspannung eingestellt werden kann
und/oder mindestens einen Erkennungssensor, welcher ein Packguttyp, beispielsweise
anhand eines Identifizierungscodes, erkennen kann, sowie bevorzugt einen Speicher
mit einer Datenbank in der diesem Packguttyp eine Zielbandspannung zugeordnet ist.
8. Banderoliermaschine (10) gemäss Anspruch 7, wobei der Erkennungssensor mindestens
einen der Abstandssensoren (1a-f) nutzt und der Packguttyp anhand von Abmessungen
des Packgutes (52) und /oder anhand von Reflektionseigenschaften und/oder seinem Aussehen
erkannt wird.
9. Banderoliermaschine (10) gemäss einem der Ansprüche 7 bis 8, wobei die zweite Rücklaufgeschwindigkeit
in Abhängigkeit der Zielbandspannung gewählt wird und die zweite Rücklaufgeschwindigkeit
insbesondere umso kleiner gewählt wird je geringer die Zielbandspannung ist.
10. Banderoliermaschine (10) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Abstandssensoren
(1a-f) optische Sensoren sind und bevorzugt Lasertriangulation, die Lichtlaufzeit
oder Interferometrie als Messprinzip nutzen.
11. Banderoliermaschine (10) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Band (22)
durch eine Einschuböffnung (37) in die Bandführung (50) geschoben wird und sich die
Einschuböffnung (37) unterhalb einer Förderfläche (35) befindet und zwei Abstandssensoren
(1a-f) an der Bandführung (50) sich im Wesentlichen gegenüberliegen und aus entgegengesetzten
Richtungen den horizontalen Abstand zum Packgut (52) bestimmen und ein weiterer Abstandssensor
(1a-f), der sich oberhalb der Förderfläche (35) befindet, den vertikalen Abstand zum
Packgut (52) bestimmt.
12. Banderoliermaschine (10) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Band (22)
durch eine Einschuböffnung (37) in die Bandführung (50) geschoben wird und sich die
Einschuböffnung (37) neben einer Förderfläche (35) befindet und ein erster Abstandssensor
(1a-f) sich an der Bandführung (50) gegenüber der Einschuböffnung (37) befindet und
den horizontalen Abstand zum Packgut (52) bestimmt und ein zweiter Abstandssensor
(1a-f) sich an der Bandführung (50) oberhalb der Förderfläche (35) befindet und den
vertikalen Abstand zum Packgut (52) bestimmt.
13. Verfahren zum Banderolieren, umfassend die folgenden Schritte:
• Bestimmen von Abständen (2a-d) und/oder Grenz-Beobachtungswinkeln (3d,e,4d,e) zu
einem innerhalb der Bandführung (50) liegenden Packgutes (52), oder abschätzen eines
Banderolier-Umfangs (53) mit Hilfe mindestens eines Messwertes mindestens eines Abstandsensors
• Bevorzugt, einschieben eines Bandes in die Bandführung (50),
• Bestimmen eines Sollwertes unter Berücksichtigung der bestimmten Abstände (2a-d)
und/oder der Grenz-Beobachtungswinkel (3d,e,4d,e) oder des geschätzten Banderolier-Umfangs
(53)
• Rückziehen des Bandes mit einer ersten Rücklaufgeschwindigkeit
• Erfassen einer zurückgezogenen Länge des Bandes oder Erfassen einer Differenzlänge,
also der Differenz zwischen der eingeschobenen und zurückgezogenen Länge des Bandes,
• Ab dem Zeitpunkt, zu dem die zurückgezogene Länge des Bandes oder die Differenzlänge
dem Sollwert entspricht, Rückziehen des Bandes mit einer zweiten Rücklaufgeschwindigkeit,
die kleiner der ersten Rücklaufgeschwindigkeit ist.
14. Verfahren gemäss Anspruch 13, wobei derselbe Bandantrieb das Band (22) beim Einschieben
und beim Rücklauf beschleunigt und bremst.
15. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 13 bis 14, umfassend den Schritt Beenden des
Rücklaufs und Verbinden des Bandes mit sich selbst, sobald eine Zielbandspannung erreicht
ist.