[0001] Die Erfindung betrifft einen Montagehalter zur Montage einer Markise an einem Gebäude,
insbesondere an einem vertikal oder horizontal stehenden Gebäudeteil, wie eine Gebäudewand,
Deckenunterseite oder ein Dachbalken, mit den im Oberbegriff des Patentanspruches
1 angegebenen Merkmalen sowie eine mit einem solchen Montagehalter ausgerüstete Markise.
Derartige Montagehalter sind beispielsweise aus der
DE 200 01 537 U1 bekannt.
[0002] Übliche Montagehalter für die Befestigung von Markisen an einem Gebäude weisen einen
am Gebäude montierbaren Basissockel sowie einen über ein Drehgelenk um eine horizontale
Achse schwenkbar damit verbundenen Markisenhalter auf. Letzterer weist eine Aufnahme
für ein tragendes Markisenteil, wie beispielsweise das sogenannte Markisengehäuse,
auf, das in diese Aufnahme eingesetzt und darin entsprechend festgelegt wird.
[0003] Durch die Schwenkbarkeit des Markisenhalters gegenüber dem Basissockel kann die Neigungsstellung
des Markisenhalters an den Neigungswinkel der Markise angepasst werden. Dies ist wichtig,
da beispielsweise Wetterschutz- oder Wintergarten-Markisen mit einem Tragrahmen umfassend
seitliche Führungsschienen zur Führung des Ausfallprofils der Markise beim Ausfahren
des Markisentuches je nach Aufstellort und Länge der Führungsschienen unterschiedliche
Neigungswinkel der seitlichen Führungsschienen benötigen.
[0004] Ferner ist zum Hintergrund der Erfindung festzuhalten, dass wegen ihrer Sperrigkeit
solche Markisen nicht als Ganzes angeliefert und montiert werden, sondern sukzessive
derart, dass nach der Anbringung der Montagehalter am Gebäude zuerst das nächstliegende
Markisenteil, also in der Regel das Markisengehäuse, mit den Markisenhaltern verbunden
wird. Aufgrund des Gewichts des Markisenteils schwenken dann die Markisenhalter mit
dem Markisengehäuse unter dem Einfluss der Schwerkraft nach unten. Dies wiederum hat
zur Folge, dass bei Markisen mit niedriger Anbringungshöhe am Gebäude oder für das
Einsetzen insbesondere sehr langer, einen flachen Neigungswinkel der Markise bedingenden
Führungsschienen in das Markisengehäuse letzteres von Hand hochgeschwenkt werden muss,
was die Montagefreundlichkeit erheblich beeinträchtigt.
[0005] Der Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, einen Montagehalter der gattungsgemäßen
Art so zu gestalten, dass er eine erheblich verbesserte Montagefreundlichkeit erzielt.
[0006] Diese Aufgabe wird laut Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 dadurch gelöst, dass
eine Arretierung des schwenkbaren Markisenhalters am Basissockel in einer angehobenen
Ausgangsschwenkstellung vorgesehen ist. Damit bleibt der Markisenhalter auch bei der
Montage des ersten Markisenteils, also insbesondere des Markisengehäuses in seiner
angehobenen Position, wodurch die weiteren Markisenteile, wie insbesondere die seitlichen
Führungsschienen, problemlos in das Markisengehäuse eingeführt werden können. Anschließend
wird dann durch Lösung der Arretierung beim Verschwenken von Markisenhalter, Markisengehäuse
und Führungsschienen eine Anpassung der Neigungsstellung des Markisenhalters an den
Neigungswinkel der Markise vorgenommen.
[0007] Die Arretierung selbst kann reversibel ausgelegt sein, vorzugsweise wird jedoch eine
irreversible Lösung der Arretierung durch die Verschwenkung des Markisenhalters bei
der Erstanpassung seiner Neigungsstellung während des Montageprozesses der Markise
vorgenommen. Eine irreversible Lösung bedingt einen geringeren mechanischen Aufwand
gegenüber einer reversiblen Auslegung.
[0008] Die erfindungsgemäße Arretierung kann auf verschiedensten konstruktiven Prinzipien
bestehen, beispielsweise könnte der Markisenhalter in seiner Ausgangsschwenkstellung
durch eine Federbeaufschlagung mit Wirkung einer reversiblen Arretierung gehalten
sein. Da es sich bei den Montagehaltern allerdings um in der Regel massive, robuste
Metallbeschläge handelt, ist die Realisierung der Arretierung durch ein mechanisches
Eingriffsteil zwischen Basissockel und Markisenhalter zu bevorzugen.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das mechanische Eingriffsteil in konstruktiv
besonders einfacher Weise durch einen Arretierbolzen gebildet, der vorzugsweise als
separates Teil in Aufnahmebohrungen im Basissockel und Markisenhalter sitzt, die in
der Ausgangsschwenkstellung des Markisenhalters miteinander fluchten.
[0010] Als besonders günstiges Material für den Arretierbolzen im Hinblick auf eine ausreichend
stabile Arretierung im Ausgangszustand zur Standhaltung gegenüber dem Gewicht des
Markisengehäuses sowie auf eine problemlose irreversible Lösbarkeit der Arretierung
bei der Montage hat sich ein Kunststoffmaterial, insbesondere ein Polyamid, wie PA6.6
herausgestellt.
[0011] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht ferner vor, dass der Arretierbolzen
als Gewindebolzen und entsprechend die Aufnahmebohrungen als Gewindebohrungen ausgebildet
sind. Dies erleichtert das Einsetzen der Arretierbolzen in ihre Arretierstellung.
[0012] Ein weit verbreiteter Typ von Montagehaltern sieht einen Basissockel mit zwei Lagerwangen
vor, zwischen denen der Markisenhalter über ein entsprechendes Drehgelenk schwenkbar
gelagert ist. Für diese Art von Montagehaltern sieht dann eine bevorzugte Ausführungsform
der Arretierung vor, dass jeweils ein Arretierbolzen zwischen dem Markisenhalter einerseits
und den beiden Lagerwangen im Basissockel andererseits eingesetzt ist.
[0013] Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Markise mit der vorstehend erörterten
Arretierung des Markisenhalters. Zur Vermeidung von Wiederholungen in diesem Zusammenhang
sowie im Hinblick auf weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung wird
auf die nachfolgende Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der beigefügten
Zeichnungen verwiesen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer Faltmarkise in ausgefahrenem Zustand des Markisentuches,
- Fig. 2
- eine perspektivische Explosionsdarstellung eines Montagehalters,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des Montagehalters in seiner Ausgangsschwenkstellung,
- Fig. 4
- eine Frontansicht des Montagehalters aus Pfeilrichtung IV nach Fig. 3 in teilweise
entlang der Schnittlinie IV-IV geschnittener Darstellung,
- Fig. 5 und 6
- Darstellungen des Montagehalters analog Fig. 3 und 4 nach Verschwenkung des Markisenhalters
und damit gelöster Arretierung,
- Fig. 7 und 8
- eine Seitenansicht und eine perspektivische Ansicht eines über Montagehalter an einer
Gebäudewand montierten Markisengehäuses, sowie
- Fig. 9 und 10
- eine Seitenansicht und eine perspektivische Ansicht einer teilmontierten Markise.
[0014] Anhand von Fig. 1 ist der grundsätzliche Aufbau der gezeigten Faltmarkise zu erläutern.
Diese weist einen in Draufsicht rechteckigen Tragrahmen 1 auf, der aus in Ausfallrichtung
A eines Markisenbehangs 2 verlaufenden, seitlichen Führungsschienen 3, 4 und deren
Enden verbindenden Endschienen 5, 6 zusammengesetzt ist.
[0015] Mit der einen Endschiene, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel die elektromotorischen
Antriebe mit einer entsprechenden Steuerung für den Markisenbehang 2 beherbergt und
dementsprechend im Folgenden durchgehend als Markisengehäuse 5 bezeichnet wird, ist
die Markise über entsprechende Montagehalter 15 an einer Gebäudewand 7 montiert, die
gegenüberliegende Endschiene 6 ruht auf Stützen 8, 9, die beispielsweise auf einer
zu überdachenden Terrasse 10 stehen.
[0016] Bei dem Markisenbehang 2 handelt es sich im gezeigten Ausführungsbeispiel um ein
Markisentuch 12, das mit seinem in Ausfallrichtung A weisenden Ende 16 in einem quer
zur Ausfallrichtung A verlaufenden, in dieser Richtung verschiebbar angetrieben in
den Führungsschienen 3, 4 geführten Ausfallprofil 11 befestigt ist. Das Markisentuch
12 ist ferner baldachinartig in einzelne Streifenzonen 13 eingeteilt und mit dem Rand
jeder seiner Zonen 13 an einem Tuchstützprofil 14 befestigt. Letztere sind mit ihren
Enden frei in den Führungsschienen 3, 4 in Ausfallrichtung A verschiebbar geführt
und verschieben sich unter dem Einfluss der Schwerkraft und der Zugwirkung des Ausfallprofils
11 aus einer eingefahrenen Stellung der Markise mit nach unten hängenden Falten der
einzelnen Streifenzonen 13 in die in Fig. 1 gezeigte, ausgefahrene Stellung, in der
das Markisentuch 12 mit den Tuchstützprofilen 14 durch das angetriebene Ausfallprofil
11 in Ausfallrichtung A gezogen und bei Erreichen der ausfallseitigen Endschiene 4
eben gespannt ist.
[0017] Anhand der Fig. 2 bis 4 ist nun der Aufbau der Montagehalter 15 zu erläutern. Diese
bestehen aus einem an der Gebäudewand 7 anzubringenden Basissockel 17, der einstückig
aus Metall ausgebildet ist und eine Grundplatte 18 mit aus der Plattenebene vorstehenden,
seitlichen Lagerwangen 19, 20 aufweist. In letzteren sind Achsaufnahmen 21, 22 für
eine Drehachse 23 angelegt, um ein Drehgelenk 24 zwischen dem Basissockel 17 und einem
Markisenhalter 25 zu bilden. Letzterer weist an seinem Grundkörper 26 einen Lagervorsprung
27 auf, der mit seinen Ausmaßen zwischen die beiden Lagerwangen 19, 20 und die dazwischen
gebildete Zentralöffnung 28 des Basissockels 17 passt. Im Lagervorsprung 27 ist ebenfalls
eine Achsaufnahme 29 eingeformt, die mit den beiden Achsaufnahmen 21, 22 im Basissockel
17 fluchtet. Die in die Achsaufnahmen 21, 22, 29 eingesteckte Drehachse 23 und die
gegenseitige Dimensionierung von Lagervorsprung 27 und Zentralöffnung 28 ermöglichen
eine Drehung des Markisenhalter 25 zwischen einer oberen Stellung, wie sie in Fig.
3 mit einem Neigungswinkel N von 5° gezeigt ist, und einer deutlich nach vorne unten
verschwenkten Stellung mit einer Neigung jenseits von 20° (nicht gezeigt).
[0018] Der Markisenhalter 25 weist an seinem Grundkörper 26 auf der dem Lagervorsprung 27
abgewandten Seite ferner eine Aufnahme 30 für das Markisengehäuse 5 auf, die mit einem
oberen, hakenförmigen Greifvorsprung 31 und einem unteren Auflagersteg 32 für das
Markisengehäuse versehen ist. Das in die Aufnahme 30 eingesetzte Markisengehäuse 5
wird dabei durch den Auflagersteg 32 durchgreifende Halteschrauben 33 in seiner Position
gesichert.
[0019] Um den Markisenhalter 25 vor und zur Markisenmontage in der in Fig. 3 gezeigten Ausgangsschwenkstellung
zu fixieren, ist eine als Ganzes mit 34 bezeichnete Arretierung zwischen dem Basissockel
17 und dem Markisen halter 25 vorgesehen. Diese weist zum einen jeweils als Gewindebohrungen
ausgelegte Aufnahmebohrungen 35, 36 in den beiden Lagerwangen 19, 20 des Basissockels
sowie die Aufnahmebohrung 37 im Lagervorsprung 27 des Markisenhalter 25 auf. Diese
Aufnahmebohrungen 35, 36, 37 verlaufen parallel zur Drehachse 23 und fluchten bei
der in Fig. 3 gezeigten Ausgangsschwenkstellung miteinander. Zum anderen weist die
Arretierung 34 zwei als separate Teile ausgestaltete, aus Kunststoffmaterial bestehende
Arretierbolzen 38, 39 auf, die als Gewindebolzen ausgelegt und in Ausgangsschwenkstellung
des Markisenhalters 25 jeweils so in die Aufnahmebohrungen 35, 37 bzw. 36, 37 zwischen
Lagerwange 19 und Lagervorsprung 27 bzw. Lagervorsprung 27 und Lagerwange 20 eingesetzt
werden, dass die Schwenkbewegung um die Drehachse 23 blockiert ist. Damit ist der
Markisenhalter 25 vorerst in der in Fig. 3 gezeigten, oberen Ausgangsschwenkstellung
festgehalten.
[0020] In dieser Position kann nur das Markisengehäuse 5 in die an der Gebäudewand 7 vor
montierten Markisenhalter 25 eingesetzt und mithilfe der Halteschrauben 33 gesichert
werden. Markisenhalter 25 mit Markisengehäuse 5 verbleiben dabei aufgrund der Arretierung
34 in der Ausgangsschwenkstellung, in der die Führungsschienen 3, 4 - und gegebenenfalls,
wie in Fig. 10 gezeigt ist, eine zusätzliche Stabilisierungsschiene 40 - auf die nach
vorne auskragenden Verbinder 41 mit dem flachen Neigungswinkel N von etwa 5° aufgesetzt,
dort fixiert und auf den Stützen 8, 9 aufgelegt werden können.
[0021] Sofern nun die Markise mit einem größeren Neigungswinkel N von beispielsweise 15°
aufgestellt werden soll, werden die Führungsschienen 3, 4 (und gegebenenfalls die
zusätzliche Stabilisierungsschiene 40) nach der vorstehend erörterten Montageweise
von der Ausgangsschwenkstellung nach unten bis zum Erreichen des gewünschten Neigungswinkels
des abgelassen. Dabei werden die nachgiebigen Arretierbolzen 38, 39 durch die Verdrehung
des Markisenhalters 25 und die damit verursachte Versetzung der Aufnahmebohrungen
35, 36, 37 relativ zueinander abgeschert - siehe Fig. 5 und 6 - und dementsprechend
die Arretierung 34 des Drehgelenks 24 irreversibel gelöst.
1. Montagehalter zur Montage einer Markise an einem Gebäude, insbesondere an einem vertikal
oder horizontal stehenden Gebäudeteil, wie Gebäudewand (7), Deckenunterseite oder
Dachbalken, umfassend
- einen am Gebäude montierbaren Basissockel (17), sowie
- einen über ein Drehgelenk (24) um eine horizontale Drehachse (23) schwenkbar damit
verbundenen Markisenhalter (25) mit einer Aufnahme (30) für ein Markisenteil, insbesondere
ein Markisengehäuse (5), wobei durch die Schwenkbarkeit des Markisenhalters (25) eine
Anpassung der Neigungsstellung des Markisenhalters (25) an den Neigungswinkel (N)
der Markise erfolgt,
gekennzeichnet durch
- eine Arretierung (34) des Markisenhalters (25) am Basissockel (17) in einer angehobenen
Ausgangsschwenkstellung, welche Arretierung (34) durch eine Verschwenkung des Markisenhalters
(25) während der Montage zur Anpassung dessen Neigungsstellung an den Neigungswinkel
(N) der Markise lösbar ist.
2. Montagehalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierung (34) durch die Verschwenkung des Markisenhalters (25) bei der Erstanpassung
seiner Neigungsstellung irreversibel lösbar ist.
3. Montagehalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierung (34) durch mindestens ein mechanisches Eingriffsteil zwischen Basissockel
(17) und Markisenhalter (20) gebildet ist.
4. Montagehalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mechanische Eingriffsteil durch einen Arretierbolzen (38, 39) gebildet ist.
5. Montagehalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Arretierbolzen (38, 39) als separates Teil ausgebildet ist, der in der Ausgangsschwenkstellung
des Markisenhalters (25) in miteinander fluchtenden Aufnahmebohrungen (35, 36, 37)
in Basissockel (17) und Markisenhalter (25) sitzt.
6. Montagehalter nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Arretierbolzen (38, 39) aus einem Kunststoffmaterial besteht.
7. Montagehalter nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Arretierbolzen (38, 39) als Gewinde-Arretierbolzen und die Aufnahmebohrungen
(35, 36, 37) als Gewindebohrungen ausgebildet sind.
8. Montagehalter nach einem der Ansprüche 4 bis 7, wobei der Basissockel (17) zwei Lagerwangen
(19, 20) aufweist, zwischen denen der Markisenhalter (25) schwenkbar gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein Arretierbolzen (38, 39) zwischen dem Markisenhalter (25) einerseits und
den beiden Lagerwangen (19, 20) andererseits in entsprechenden Aufnahmebohrungen (35,
36, 37) angeordnet ist.
9. Markise mit einem Montagehalter nach einem der Ansprüche 1 bis 8.