[0001] Die Erfindung betrifft eine Markise und insbesondere Wintergarten- oder Wetterschutzmarkise
mit den im Oberbegriff des Schutzanspruches 1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Eine derartige Markise ist beispielsweise aus der
DE 20 2016 106 962 U1 und weist einen Markisenbehang sowie einen Tragrahmen mit in Ausfallrichtung des
Markisenbehangs verlaufenden, seitlichen Führungsschienen dafür und quer dazu verlaufenden
Endschienen auf. Letztere dienen zur stationären Halterung der Markise an einem Gebäude
und/oder auf Stützen. Ferner ist ein Stützträger vorgesehen, der quer zur Ausfallrichtung
zwischen den beiden Führungsschienen unterhalb des Markisenbehangs angeordnet ist.
[0003] Dieser Stützträger dient zur Stabilisierung der Markise und zur Halterung verschiedener
Zubehörkomponenten, wie beispielsweise Wärmestrahler, Leuchtspots, Lichtstrahlen oder
Lautsprecher. Nachteilig bei der bekannten Konstruktion ist die enge Anbindung des
Stützträgers an die Unterseite der Führungsschienen, sodass eine räumliche Nähe zwischen
dem Stützträger und dem darüber vorbeilaufenden Markisenbehang besteht. Damit besteht
insbesondere bei einer baldachinartigen Ausbildung des Markisenbehangs mit nach unten
durchhängenden Faltstreifen die Gefahr, dass das Markisentuch auf dem Stützträger
schleift und damit verschleißanfällig wird. Darüber hinaus ist der bekannte Stützträger
starr an die Führungsschienen angebunden, sodass bei geneigten Führungsschienen der
Stützträger verkippt angeordnet ist.
[0004] Ausgehend von den geschilderten Problemen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Markise der Gattung gemäß den Art so zu verbessern, dass die Anordnung und Positionierbarkeit
des Stützträgers flexibler werden und ein größerer Abstand zum Markisenbehang gewährleistet
wird.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale
gelöst, wonach der Stützträger an seinen beiden Enden jeweils über einen vertikal
verlaufenden Schwenklagerarm gegenüber dem Tragrahmen nach unten abgehängt und um
eine horizontale, quer zur Ausfallrichtung verlaufende Schwenkachse schwenkbar an
den Führungsschienen angelenkt ist.
[0006] Durch die nach unten abgehängte Konfiguration der Stützträger-Lagerung ergibt sich
der gewünschte ausreichende Abstand zwischen dem Stützträger und dem Markisenbehang,
sodass eine gegenseitige Berührung dieser Komponenten nicht mehr zu befürchten steht.
Durch die schwenkbare Lagerung der Schwenklagerarme der Stützträger können diese Arme
unabhängig von der Neigung der Führungsschienen immer sauber vertikal eingestellt
werden, sodass der eigentliche Stützträger sowohl um seine Längsals auch Querachse
horizontal angeordnet werden kann. An der Unterseite des Stützträgers angebrachte,
nach unten abstrahlende Wärmestrahler erfassen damit exakt den vertikal unter ihnen
liegenden Bereich.
[0007] In den abhängigen Ansprüchen sind bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung angegeben.
So kann der Stützträger in an sich bekannter Weise für daran anzubringende Zubehörkomponenten,
wie Wärmestrahler, Leuchtspots, Lichtschienen, Lautsprecher oder dergleichen dienen.
Zu diesem Zweck ist es dann vorteilhaft, wenn der Stützträger als Hohlprofil mit hoher
Tragfähigkeit ausgelegt ist, sodass er zum einen zur verborgenen Aufnahme und Weiterführung
von elektrischen Versorgungsleitungen für diese Zubehörkomponenten und zum anderen
für eine stabile, durchbiegungsfreie Lagerung dieser Zubehörkomponenten gerade auch
bei vielzähligen und/oder schwergewichtigen Komponenten dient.
[0008] Zur positionsflexiblen Halterung solcher Zubehörkomponenten ist der Stützträger gemäß
einer bevorzugten Weiterbildung auf seiner Außenseite mit mindestens einer Multifunktionsnut
versehen. Damit können unterschiedliche Zubehörkomponenten an unterschiedlichen Positionen
auf einfache Weise am Sturzträger befestigt werden.
[0009] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht ferner eine zwischen den benachbarten
Enden des Stützträgers und der vorzugsweise ebenfalls als Hohlprofile zur Aufnahme
von elektrischen Versorgungsleitungen ausgebildeten Schwenklagerarme angeordnete Abdeckkappe
vor, mit deren Hilfe die in den Hohlprofil-Innenräumen verlaufenden Versorgungsleitungen
zwischen den Schwenklagerarmen und dem Stützträger verdeckt geführt werden können.
Dies kommt einem aufgeräumten Erscheinungsbild der erfindungsgemäßen Markise zugute.
[0010] In einer weiteren bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist die Schwenkachse für die
Schwenklagerarme jeweils durch ein unten an den Markisen-Führungsschienen angebrachtes
Drehgelenk gebildet, was eine konstruktiv einfache, robuste Auslegung der Schwenkachse
mit sich bringt.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung beziehen sich auf die Wahl des
Markisenbehanges. Dieser kann beispielsweise ein im wesentlichen eben gespanntes Markisentuch
sein, das - wie aus der eingangs genannten
DE 20 2016 106 962 U1 bekannt ist - mithilfe einer Wickelwelle und einem in den seitlichen Führungsschienen
in Ausfallrichtung der Markise verschiebbar geführten Ausfallprofil gestrafft wird.
[0012] Alternativ dazu kann der Behang auch ein baldachinartiges Markisentuch sein, dass
in Streifenzonen eingeteilt und über ein Ausfallprofil sowie ebenfalls in den Führungsschienen
verschiebbar gelagerte, die Streifenzonen bildende Tuchschienen geführt ist.
[0013] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der beigefügten Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Markise,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Einzelheit II nach Fig. 1,
- Fig. 3 und 4
- Seitenansichten der Markise mit unterschiedlichen Neigungen,
- Fig. 5
- einen Vertikalschnitt entlang der Schnittlinie III - III nach Fig. 2,
- Fig. 6
- einen Querschnitt durch einen Stützträger, sowie
- Fig. 7 bis 9
- perspektivische Teilansichten der Markise gemäß Fig. 1 mit Stützträgern und unterschiedlichen
daran befes-tigten Zubehörkomponenten.
[0014] Anhand von Fig. 1 ist der grundsätzliche Aufbau des Erfindungsgegenstandes anhand
der gezeigten Wetterschutzmarkise zu erläutern. Diese weist einen Draufsicht rechteckigen
Tragrahmen 1 auf, der aus in Ausfallrichtung A eines Markisenbehangs 2 verlaufenden,
seitlichen Führungsschienen 3, 4 und deren Enden verbindenden Endschienen 5, 6 zusammengesetzt
ist. Zur Stabilisierung des Tragrahmens 1 ist mittig zwischen den Führungsschienen
3, 4 noch eine parallel dazu verlaufende Verbindungsschiene 7 vorgesehen, die an den
Endschienen 5, 6 angebracht ist.
[0015] Mit der einen Endschiene 5 ist die Markise über entsprechende Konsolen 8 an einer
Gebäudewand G montiert, die gegenüberliegende Endschiene 6 ruht auf Stützen 10, 11,
die beispielsweise auf einer zu überdachenden Terrasse T stehen.
[0016] Bei dem Markisenbehang 1 handelt es sich im gezeigten Ausführungsbeispiel um ein
Markisentuch 12, das mit seinem in Ausfallrichtung A weisenden Ende in einem quer
zur Ausfallrichtung A verlaufenden, in dieser Richtung verschiebbar angetrieben in
den Führungsschienen 3, 4 geführten Ausfallprofil 13 befestigt ist. Das Markisentuch
12 ist ferner baldachinartig in einzelne Streifenzonen 14 eingeteilt und mit dem Rand
jeder seiner Zonen 14 an einer Tuchhalteschiene 15 befestigt. Letztere sind mit ihren
Enden frei in den Führungsschienen 3, 4 in Ausfallrichtung A verschiebbar geführt
und verschieben sich unter dem Einfluss der Schwerkraft und der Zugwirkung des Ausfallprofils
13 aus der in Fig. 1, 3 und 4 gezeigten eingefahrenen Stellung der Markise mit nach
unten hängenden Falten der einzelnen Streifenzonen 14 in die ausgefahrene Stellung,
in der das Markisentuch 12 mit den Tuchhalteschienen 15 durch das angetriebene Ausfallprofil
13 in Ausfallrichtung A gezogen und bei Erreichen der ausfallseitigen Endschiene 4
eben gespannt ist.
[0017] Etwa mittig bezogen auf die Ausfallrichtung A verläuft quer dazu zwischen den beiden
Führungsschienen 3, 4 parallel zu den Endschienen 5, 6 ein Stützträger 16, der mit
seinen beiden Enden 17, 18 über im wesentlichen vertikal verlaufende Schwenklagerarme
19, 20 gegenüber dem Tragrahmen 1 nach unten abgehängt positioniert ist. Die Schwenklagerarme
19, 20 sind mit ihrem oberen Ende jeweils in einem Drehgelenk 21, 22 an der Unterseite
der Führungsschienen 3, 4 um eine Schwenkachse S schwenkbar angelenkt. Dadurch können
die Schwenklagerarme 19, 20, wie aus den Fig. 2 bis 4 deutlich wird, unabhängig vom
Neigungswinkel N des Tragrahmens 1 immer exakt vertikal eingestellt werden.
[0018] Wie aus den Fig. 5 und 6 deutlich wird, ist der Stützträger 16 als Hohlprofil mit
hoher Tragfähigkeit ausgebildet. Er kann eine oder mehrere elektrische Versorgungsleitungen
23 für anhand der Fig. 7 bis 9 beschriebene Zubehörkomponenten aufnehmen. Das Hohlprofil
ist ein im wesentlichen im Querschnitt rechteckiges, stranggepresstes Kammerprofil,
wobei durch entsprechende Zwischenwände 24 in den unteren Kantenbereichen in bzw.
entgegen der Ausfallrichtung nach außen offene Multifunktionsnuten 25 vorgesehen sind.
Darin können im Querschnitt angepasste, strangförmige LED-Leuchtschienen 27 eingesetzt
werden - siehe Fig. 7 - oder durch entsprechende Halterungen (nicht dargestellt) Leuchtspots
29 - siehe Fig. 9 - montiert werden. Großvolumigere und schwerere Wärmestrahler 28
- siehe Fig. 8 - können auch direkt über Haltebleche 30 an den Seitenwänden 31 des
Stützträgers 16 angeschraubt werden.
[0019] Wie aus Fig. 5 hervorgeht, sind die Schwenklagerarme 19, 20 ebenfalls als im Querschnitt
flach-rechteckiges Hohlprofil ausgestaltet, durch die die Versorgungsleitungen 23
von oben her aus der jeweiligen Führungsschienen 3, 4 eingeführt und am unteren Ende
zum Hohlraum des Stützträgers 16 weitergeführt werden können. Der Übergangsbereich
zwischen den Schwenklagerarmen 19, 20 und dem Stützträger 16 ist dabei durch eine
seitliche Abdeckkappe 32 verschlossen, wodurch die Hohlprofil-Innenräume 37 und die
Versorgungsleitungen 23 verdeckt sind.
[0020] Zur stabilen Verbindung zwischen den Schwenklagerarmen 19, 20 und dem Stützträger
16 ist ein L-förmiger Befestigungswinkel 33 zwischen diesen beiden Bauteilen vorgesehen,
der mit seinem vertikalen Schenkel 34 mit dem jeweiligen Schwenklagerarm 19, 20 verschraubt
und mit seinem horizontalen Schenkel 35 in entsprechende Nuten 36 im Hohlprofil-Innenraum
37 eingesteckt ist.
[0021] Der Vollständigkeit halber wird im Zusammenhang mit Fig. 5 auf die dort erkennbare
Rollenlagerung 38 des Ausfallprofils 13 bzw. der bezogen auf die Zeichnung dahinter
liegenden Tuchhalteschienen 15 hingewiesen, was jedoch nicht Gegenstand dieser Anmeldung
ist.
1. Markise, insbesondere Wintergarten- oder Wetterschutzmarkise, umfassend
- einen Markisenbehang (2),
- einen Tragrahmen (1) mit in Ausfallrichtung (A) des Markisenbehangs (2) verlaufenden,
seitlichen Führungsschienen (3, 4) für den Markisenbehang (2) und quer dazu verlaufenden
Endschienen (5, 6) zur stationären Halterung der Markise an einem Gebäude (G) und/oder
auf Stützen (10, 11), sowie
- mindestens einen Stützträger (16), der quer zur Ausfallrichtung (A) zwischen den
beiden Führungsschienen (3, 4) unterhalb des Markisenbehangs (2) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der mindestens eine Stützträger (16) an seinen beiden Enden (17, 18) jeweils über
einen vertikal verlaufenden Schwenklagerarm (19, 20) gegenüber dem Tragrahmen (1)
nach unten abgehängt und um eine horizontale, quer zur Ausfallrichtung (A) verlaufende
Schwenkachse (S) schwenkbar an den Führungsschienen (3, 4) angelenkt ist.
2. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützträger (16) als Hohlprofil mit hoher Tragfähigkeit zur Aufnahme von elektrischen
Versorgungsleitungen (23) für am Stützträger (16) anzubringende Zubehörkomponenten,
wie Wärmestrahler (28), Leuchtspots (29), Leuchtschienen (27) oder Lautsprecher, und
zur Halterung dieser Zubehörkomponenten ausgelegt ist.
3. Markise nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützträger (16) auf seiner Außenseite mit mindestens einer Multifunktionsnut
(25) zur positionsflexiblen Halterung der Zubehörkomponenten versehen ist.
4. Markise nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenklagerarme (19, 20) als Hohlprofile zur Aufnahme von elektrischen Versorgungsleitungen
(23) ausgebildet sind.
5. Markise nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine zwischen den benachbarten Enden des Stützträgers (16) und der Schwenklagerarme
(19, 20) angeordnete Abdeckkappe (32) zum Verdecken der Hohlprofil-Innenräume (37)
und zur verdeckten Führung der Versorgungsleitungen (23) zwischen Schwenklagerarmen
(19, 20) und Stützträger (16).
6. Markise nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (es) für die Schwenklagerarme (19, 20) durch ein unten an den Führungsschienen
(3, 4) angebrachtes Drehgelenk (21, 22) gebildet ist.
7. Markise nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Markisenbehang (2) durch ein im wesentlichen eben gespanntes Markisentuch gebildet
ist, das in an sich bekannter Weise mithilfe einer Wickelwelle und einem Ausfallprofil
gestrafft wird.
8. Markise nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Markisenbehang (2) durch ein baldachinartiges Markisentuch (12) gebildet ist,
das in Streifenzonen (14) eingeteilt und über ein Ausfallprofil (13) und in den Führungsschienen
(3, 4) verschiebbar gelagerten Tuchhalteschienen (15) geführt ist.