[0001] Die Erfindung betrifft einen Kessel für einen Festbrennstoff, beispielsweise Pellets,
aufweisend:
eine Feuerungseinheit mit einem zwischen einer Feuerungsstellung und einer Reinigungsstellung
kippbaren Kipprost, welcher eine Rostfläche und Primärluftöffnungen aufweist.
[0002] Weiters betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Reinigen eines Kipprostes eines
Kessels für einen Festbrennstoff, beispielsweise Pellets.
[0003] Bei bekannten Heizkesseln für Festbrennstoffe kann ein Kipprost mit Rostöffnungen
vorgesehen sein. Durch Verkippen des Kipprosts können Asche und Schlacke von der Rostfläche
entfernt werden. Zudem kann es im Betrieb zum Anbacken von geschmolzener Asche an
den Rostöffnungen kommen, wodurch Betriebsstörungen hervorgerufen werden können.
[0004] Im Stand der Technik ist es nun einerseits bekannt, unter dem Kipprost stationäre
Matrizen anzuordnen, gegen die der Kipprost geschwenkt werden kann, um die Rostöffnungen
zu reinigen. Nachteilig ist jedoch, dass die Reinigung der Matrizen schwierig sein
kann. Zudem können die Matrizen anderen Temperaturen ausgesetzt sein als der darüberliegende
Rost. Das kann dazu führen, dass sich die Matrizen verbiegen und nicht mehr zu den
Primärluftöffnungen des Kipprostes passen, wodurch die Reinigung nicht mehr funktioniert.
Nachteilig ist weiters, dass die stationären Matrizen viel Platz im Ascheraum unter
dem Kipprost wegnehmen.
[0005] Die
AT 503 043 B1 schlägt eine andere Art der Zwangsreinigung des Rosts vor. Bei diesem Stand der Technik
wird der Rost um eine Schwenkachse am seitlichen Rand des Kipprostes nach unten gekippt.
Die Kippbewegung wird durch einen Anschlag begrenzt, der so eingestellt ist, dass
in der unteren Stellung bewegliche Oberrostteile verschoben werden. Dadurch werden
die Luftspalte gereinigt, welche zwischen den beweglichen Oberrostteilen und festen
Oberrostteilen gebildet sind. Eine Ausführung mit beweglichen und festen Oberrostteilen
ist jedoch nachteilig, weil es aufgrund der hohen thermischen Belastungen durch das
Glutbett zu einem Verzug der Rostteile kommen kann. Dadurch kann die Reinigung behindert
werden. In einer Ausführungsvariante dieses Standes der Technik ist zudem ein bewegliches
Rostteil in Form eines Rundstabs vorgesehen, welcher beim Kippen durch eine Luftöffnung
in der Mitte des Kipprosts geführt wird. Somit werden bei diesem Stand der Technik
beim Abkippen des Kipprostes einerseits Rostteile, d.h. die Rostfläche bildende Teile
des Kipprostes, gegeneinander bewegt und andererseits ein Rundstab durch die zentrale
Rostöffnung geschoben. Dieser Aufbau ist jedoch sehr kompliziert und nimmt ebenfalls
viel Platz ein. Aufgrund der Bauhöhe kann es zudem zu Verformungen aufgrund des Temperaturprofils
kommen. Durch eine Wärmedämmung unter der Aschebarriere wird dieses Problem noch gesteigert.
[0006] Demgegenüber hat die Erfindung zur Aufgabe, zumindest einzelne Nachteile des Standes
der Technik zu lindern oder zu beheben. Die Erfindung setzt sich insbesondere zum
Ziel, einen Kessel mit einem konstruktiv einfachen und platzsparenden Kipprost auszustatten,
mit dem die Primärluftöffnungen auf Dauer und besonders zuverlässig gereinigt werden.
[0007] Diese Aufgabe wird durch einen Kessel mit den Merkmalen von Anspruch 1 und ein Verfahren
mit den Schritten von Anspruch 15 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den
abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Erfindungsgemäß sind am Kipprost mehrere Reinigungselemente beweglich gelagert, welche
beim Verkippen des Kipprostes in die Reinigungsstellung durch die Primärluftöffnungen
geführt werden.
[0009] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Reinigen eines Kipprostes eines Kessels für
einen Festbrennstoff, beispielsweise Pellets, wird folgender Schritt durchgeführt:
Kippen des Kipprostes von einer Feuerungsstellung in eine Reinigungsstellung, wobei
am Kipprost beweglich gelagerte Reinigungselemente durch das Kippen des Kipprosts
aus den Primärluftöffnungen herausgeführt werden.
[0010] Durch das Kippen des Kipprostes werden die Reinigungselemente von einer ersten Endposition,
entsprechend der Feuerungsstellung des Kipprostes, in eine zweite Endposition, entsprechend
der Reinigungsstellung des Kipprostes, bewegt. In der ersten Endposition befinden
sich die Oberkanten der Reinigungselemente vorzugsweise im Wesentlichen auf Ebene
der Rostfläche oder maximal so weit unter der Rostfläche, dass die Reinigungselemente
seitlich nicht aus den Durchtrittsöffnungen heraus können. Dadurch kann ein Verklemmen
der Reinigungselemente aufgrund der thermischen Belastung im Feuerungsbetrieb begrenzt
und die Funktion der Reinigungselemente sichergestellt werden. Somit stehen die Reinigungselemente
in der Feuerungsstellung nicht über die vorzugsweise ebene Rostfläche hinaus, welche
in der Feuerungsstellung vorzugsweise im Wesentlichen horizontal angeordnet ist. Bevorzugt
ist eine einheitliche Rostfläche (d.h. ohne gegeneinander bewegliche Abschnitte) vorgesehen.
Beispielsweise kann der Kipprost eine Rostplatte aufweisen, deren Oberseite die Rostfläche
bildet und welche Aussparungen zur Ausbildung der Primärluftöffnungen aufweist. Vorzugsweise
sind die Reinigungselemente derart am Kipprost gelagert, dass die Oberkanten der Reinigungselemente
in der Feuerungsstellung im Wesentlichen bündig mit der Oberseite der Rostplatte,
d.h. mit der Rostfläche, abschließen oder nur weniger als die Wandstärke der Rostplatte
darunter liegen. In der Reinigungsstellung des Kipprostes ragen die Reinigungselemente
über die Rostfläche nach oben hervor. Die Relativbewegung zwischen den Reinigungselementen
und den Primärluftöffnungen bewirkt eine Reinigung der Primärluftöffnungen von Ablagerungen.
Durch die Anordnung mehrerer Reinigungselemente können die Primärluftöffnungen großflächig
und gründlich von Ablagerungen, wie Asche oder Schlacke, befreit werden. Aufgrund
der Lagerung der Reinigungselemente am Kipprost wird eine Zwangsreinigung der Primärluftöffnungen
beim Kippen des Kipprostes in die Reinigungsstellung sichergestellt. So kann die Primärluftzufuhr
für den Betrieb zuverlässig gewährleistet werden. Das Kippen des Kipprostes bewirkt
weiters, dass die Rostfläche von losen Rückständen wie Asche und Schlacke gereinigt
wird. Da die Reinigungselemente am Kipprost gelagert sind und die Kippbewegung des
Kipprostes mitmachen, wird vorteilhafterweise kein zusätzlicher Raum für stationäre
Matrizen im Ascheraum unterhalb des Kipprostes benötigt. Somit kann zum einen ein
größeres Volumen von Asche im Ascheraum aufgenommen werden. Da die Reinigungselemente
am Kipprost selbst gelagert sind, befinden sich die Reinigungselemente im Wesentlichen
auf demselben Temperaturniveau wie die Rostfläche mit den Primärluftöffnungen. Dadurch
können Verformungen der Reinigungselemente aufgrund von Temperaturunterschieden vermieden
und so der passgenaue Durchtritt der Reinigungselemente durch die Primärluftöffnungen
gewährleistet werden. Vorteilhafterweise können daher Funktionseinbußen aufgrund von
thermisch bedingten Verformungen weitgehend vermieden werden. Aufgrund der Mehrzahl
von Reinigungselementen können mehrere Primärluftöffnungen zuverlässig gereinigt werden.
[0011] Alle Orts- und Richtungsangaben, wie "oben", "unten", "nach oben", "nach unten",
"vertikal", "horizontal" etc., beziehen sich in dieser Offenbarung auf die Betriebsstellung
des Kessels auf einer ebenen, horizontalen Grundfläche.
[0012] In einer bevorzugten Ausführung weist der Kipprost zumindest drei, insbesondere zumindest
vier, Primärluftöffnungen, und eine entsprechende Anzahl von Reinigungselementen auf.
Die Primärluftöffnungen erstrecken sich in Abständen, insbesondere in konstanten Abständen,
zueinander an dem Kipprost, wodurch die Rostfläche an der Oberseite des Kipprostes
in einzelne Abschnitte unterteilt ist.
[0013] Hinsichtlich einer kompakten Ausführung ist es günstig, wenn die Reinigungselemente
um eine Schwenkachse verschwenkbar am Kipprost gelagert sind. Bei dieser Ausführung
wird die Kippbewegung des Kipprostes in eine Schwenkbewegung der Reinigungselemente
umgewandelt. Durch das Verschwenken der Reinigungselemente treten die Reinigungselemente
aus den Primärluftöffnungen hervor, um den Kipprost zu reinigen. Die Schwenkachse
kann durch eine Achse gebildet sein, welche in Öffnungen des Kipprostes unterhalb
der Rostfläche (bezogen auf die Feuerungsstellung) gelagert ist. Die Öffnungen können
an einem Fortsatz ausgebildet sein, welcher sich von der Rostfläche nach unten erstreckt.
Der maximale Schwenkwinkel der Reinigungselemente zwischen der ersten und der zweiten
Endposition relativ zur Rostfläche beträgt bevorzugt zumindest 5, bevorzugt zumindest
9 Grad, insbesondere im Wesentlichen 10 Grad.
[0014] Um eine großflächige und gründliche Reinigung des Kipprostes zu ermöglichen, verläuft
die Schwenkachse der Reinigungselemente bei einer bevorzugten Ausführung an einem
seitlichen Randbereich des Kipprostes.
[0015] Bei einer bevorzugten Ausführung sind die Primärluftöffnungen als Primärluftschlitze
und die Reinigungselemente als Reinigungsplatten, insbesondere Reinigungsbleche, ausgebildet,
wobei die Reinigungsplatten bevorzugt hochkant (d.h. im Wesentlichen senkrecht zur
Rostfläche) am Kipprost angeordnet sind. Die Reinigungsplatten sind bevorzugt langgestreckt,
wobei die langgestreckten Reinigungsplatten vorzugsweise liegend (d.h. entlang der
Primärluftschlitze) angeordnet sind. Dadurch wird eine geringe Bauhöhe des Kipprostes
mit den Reinigungselementen sichergestellt. Vorteilhafterweise liegen die Reinigungselemente
im Feuerungsbetrieb im Wesentlichen auf demselben Temperaturniveau wie der Kipprost.
Die Primärluftschlitze ermöglichen eine wirkungsvolle Luftzufuhr in den Feuerungsraum,
wobei die Reinigungsplatten für eine großflächige Abreinigung der Rostfläche sorgen.
[0016] Um die Rostfläche frei von Ablagerungen zu halten, ist bevorzugt vorgesehen, dass
sich die Primärluftschlitze über mehr als die halbe Länge der Rostfläche, insbesondere
über mehr als drei Viertel der Länge der Rostfläche, erstrecken, wobei sich die Reinigungsplatten
bevorzugt im Wesentlichen über die ganze Länge der Primärluftschlitze erstrecken.
Die Reinigungsplatten sind bevorzugt mit einem seitlichen und/oder stirnseitigen Spiel
in den Primärluftschlitzen angeordnet, um den Durchtritt der Primärluft zu ermöglichen.
[0017] Um die Reinigungselemente durch das Kippen des Kipprostes aus den Primärluftöffnungen
herauszuführen, ist es günstig, wenn der Kipprost ein relativ zur Rostfläche beweglich
gelagertes Betätigungselement, insbesondere eine Betätigungsstange, aufweist, welches
beim Verkippen des Kipprostes in die Reinigungsstellung gegen einen ersten stationären
Anschlag der Feuerungseinheit bewegt wird. Somit wird das Betätigungselement beim
Überführen des Kipprostes in die Reinigungsstellung so gegen den ersten stationären
(d.h. nicht mit dem Kipprost mitkippenden) Anschlag gedrückt, dass die Reinigungselemente
über die Rostfläche hinaus geschoben werden. Vorteilhafterweise ist kein eigener Antrieb
für die Bewegung der Reinigungselemente erforderlich. Das Kippen des Kipprostes gegen
den ersten Anschlag bewirkt zugleich das Herausdrücken der Reinigungselemente aus
der Rostfläche. Zu diesem Zweck kann das Betätigungselement mit den einzelnen Reinigungselementen
verbunden sein, insbesondere über Halteöffnungen. Wenn das Betätigungselement als
Betätigungsstange ausgeführt ist, kann die Betätigungsstange die einzelnen Reinigungselemente
in einem Abstand zur Schwenkachse durchdringen, insbesondere an den freien Endbereichen
gegenüberliegend der Schwenkachse der Reinigungselemente. Die Betätigungsstange kann
Distanzringe aufweisen, welche die Reinigungselemente auf Distanz halten. Entsprechend
kann die Schwenkachse der Reinigungselemente weitere Distanzringe aufweisen, welche
ebenfalls die Reinigungselemente auf Distanz halten.
[0018] Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die Reinigungselemente derart an dem Kipprost
gelagert, insbesondere verschwenkbar gelagert, dass die Reinigungselemente beim Verkippen
des Kipprostes in die Reinigungsstellung ausschließlich durch die Schwerkraft in die
zweite Endstellung bewegt, insbesondere verschwenkt, werden, in welcher die Reinigungselemente
aus den Primärluftöffnungen des Kipprostes hervortreten. Somit können die Reinigungselemente
bei dieser Ausführungsform insbesondere bereits vor Erreichen eines ersten stationären
Anschlags in der zweiten Endstellung angeordnet sein. Das kann durch geeignete Wahl
des Schwerpunkts der Reinigungselemente relativ zum Schwerpunkt des Kipprostes und
eine entsprechende Anordnung der Kippachse des Kipprostes erreicht werden. Auch bei
dieser Ausführungsform ist jedoch bevorzugt der erste stationäre Anschlag vorgesehen,
welcher die Reinigungselemente selbst im verschmutzten Zustand der Primärluftöffnungen
zuverlässig in die zweite Endstellung bringt.
Um die Reinigungselemente beim Überführen des Kipprostes zuverlässig unter oder auf
Ebene der Rostfläche zurückzuführen, ist es von Vorteil, wenn die Feuerungseinheit
einen zweiten stationären Anschlag aufweist, gegen den das Betätigungselement beim
Verkippen des Kipprostes in die Feuerungsstellung bewegt wird. Beim Kippen des Kipprostes
in die Feuerungsstellung wird das Betätigungselement auf den zweiten stationären (d.h.
nicht mit dem Kipprost mitkippenden) Anschlag aufgeschoben, wodurch die Reinigungselemente
- zusätzlich zur Wirkung der Schwerkraft - in die erste Endposition zurückgedrückt
werden. Mit dem zweiten stationären Anschlag kann die vollständige Rückführung der
Reinigungselemente unabhängig von der Schwerkraft sichergestellt werden.
[0019] Eine einfache Bauweise wird erzielt, wenn der erste und/oder der zweite stationäre
Anschlag an einer Anschlagplatte ausgebildet sind, an welcher vorzugsweise die Kippachse
des Kipprostes gelagert ist. Noch stabiler ist es eine Ausführung, bei der zwei Anschlagplatten,
jeweils mit einem ersten und einem zweiten stationären Anschlag, an gegenüberliegenden
Seiten, insbesondere Längsseiten, des Kipprostes vorgesehen sind, wobei zwei gegenüberliegende
Enden des Betätigungselements beim Erreichen der Reinigungsstellung auf die ersten
stationären Anschläge und beim Erreichen der Feuerungsstellung auf die zweiten stationären
Anschläge aufgeschoben werden.
[0020] Um definierte Endpositionen der Bewegung der Reinigungselemente sicherzustellen,
weist der Kipprost bei einer bevorzugten Ausführung eine Führung für das Betätigungselement
auf, wobei die Führung die Bewegung des Betätigungselements relativ zur Rostfläche
begrenzt.
[0021] Hinsichtlich einer konstruktiv einfachen, zuverlässigen Bauweise kann die Führung
zumindest eine Langlochführung aufweisen, entlang welcher das Betätigungselement geführt
ist. Die Enden der Langlochführung legen die erste und die zweite Endposition der
Bewegung des Betätigungselements fest. Je nach Ausführung können zwei Langlochführungen,
insbesondere an gegenüberliegenden Rändern des Kipprostes, vorgesehen sein.
[0022] Eine leichte und zuverlässige Ausführung wird erreicht, wenn das Betätigungselement
im Wesentlichen parallel und insbesondere in einem Abstand zur Kippachse des Kipprostes
erstreckt ist. Als Betätigungselement kann beispielsweise eine Betätigungsstange,
vorzugsweise mit einem kreisförmigen Querschnitt, vorgesehen sein.
[0023] Um die Bewegung der Reinigungselemente beim Kippen des Kipprostes zuverlässig auszulösen,
ist es günstig, wenn das Betätigungselement zumindest an einer Seite, insbesondere
in Richtung der Kippachse des Kipprostes, über einen Rand der Rostfläche hinaussteht.
[0024] Um eine gründliche Abreinigung der Rostfläche zu erzielen, ist es von Vorteil, wenn
der Kipprost beim Kippen von der Feuerungsin die Reinigungsstellung um mehr als 90°,
beispielsweise um im Wesentlichen 110°, gekippt wird.
[0025] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist als Kippachse des Kipprostes eine Drehwelle
vorgesehen, welche mit einem Motor verbunden ist. Mit Hilfe des Motors kann die Drehwelle
so gedreht werden, dass der Kipprost von der Feuerungs- in die Reinigungsstellung
(und umgekehrt) gekippt wird.
[0026] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Kippachse des Kipprosts im Wesentlichen
mittig bezüglich der Rostfläche angeordnet.
[0027] Wie im Stand der Technik bekannt, kann der Kessel oberhalb des Kipprostes eine Brennkammer
aufweisen, welche vorzugsweise von einer Schamottauskleidung umgeben ist. An die Brennkammer
schließt bevorzugt ein Flammraum an, welcher von einem Wärmetauscher zur Aufheizung
eines Mediums, insbesondere Wasser, umgeben ist. Der Wärmetauscher kann weiters eine
Rauchgasführung, vorzugsweise mit zwei Zügen, insbesondere jeweils mit mehreren Rohren,
aufweisen.
[0028] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels weiter
erläutert.
Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Kessel entlang des Schnitts I-I in Fig. 2, wobei
ein Kipprost in einer horizontalen Feuerungsstellung dargestellt ist.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf den Kessel der Fig. 1.
Fig. 3 zeigt schaubildliche Ansicht des Kessels mit einem Schnitt entlang der Linie
I-I in Fig. 2.
Fig. 4 einen erfindungsgemäßen Kessel mit einem Kipprost, welcher in der horizontalen
Feuerungsstellung dargestellt ist.
Fig. 5 zeigt den Kessel gemäß Fig. 1, wobei der Kipprost in einer gekippten Reinigungsstellung
dargestellt ist, in der am Kipprost verschwenkbar gelagerte Reinigungsbleche aus Primärluftschlitzen
herausgedrückt sind.
Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf den Kipprost in der Feuerungsstellung.
Fig. 7 zeigt eine Seitenansicht des Kipprosts des Kessels gemäß Fig. 1.
Fig. 8 zeigt eine weitere Seitenansicht des Kipprosts in der Feuerungsstellung.
Fig. 9 zeigt eine schaubildliche Ansicht des Kipprosts in der Feuerungsstellung.
Fig. 10 zeigt eine Seitenansicht des Kipprosts in der Reinigungsstellung mit ausgefahrenen
Reinigungselementen.
Fig. 11 zeigt eine schaubildliche Ansicht des Kipprosts in der Reinigungsstellung.
[0029] Fig. 1 zeigt einen Heizkessel, der im Folgenden kurz als "Kessel 1" bezeichnet wird.
Der Kessel 1 weist eine Feuerungseinheit 2 zur Verfeuerung eines Festbrennstoffs,
beispielsweise Holzpellets, auf. Die Feuerungseinheit 2 weist einen Kipprost 3 (vgl.
im Detail Fig. 4 bis 11) mit einer Rostfläche 4 auf, welche über eine Brennstoffzuführung
5, hier mit einer Schnecke, mit Festbrennstoff beschickt wird. In der gezeigten Ausführung
ist der Kipprost 3 frei von einer Wärmedämmung unterhalb der Rostfläche 4. Oberhalb
des Kipprostes 4 ist eine Brennkammer 6 gebildet, welche von einer Schamottauskleidung
6A umgeben ist. An die Brennkammer 6 schließt oberseitig über einen Aufsatz 7 ein
Flammraum 8 an, welcher von einem Wärmetauscher 9 zur Aufheizung eines Mediums, insbesondere
Wasser, umgeben ist. Die Rauchgase strömen vom Flammraum 8, insbesondere durch ein
Saugzuggebläse unterstützt, in den Wärmetauscher 9, der eine Rauchgasführung mit zwei
Zügen, jeweils bestehend aus mehreren Rohren, aufweist. Die Rauchgase werden schließlich
über einen Abzug 10 aus dem Kessel 1 abgezogen.
[0030] Wie aus Fig. 4 und Fig. 5 ersichtlich, ist der Kipprost 3 zwischen einer Feuerungsstellung
(vgl. Fig. 4) und einer Reinigungsstellung (vgl. Fig. 5) um eine Kippachse 21 verkippbar,
um Verbrennungsrückstände, wie Asche und Schlacke, von der Rostfläche 4 in einen darunterliegenden
Ascheraum 12 zu befördern. In der gezeigten Ausführung wird der Kipprost 3 beim Überführen
von der Feuerungs- in die Reinigungsstellung um mehr als 90° gekippt. Die Kippachse
21 des Kipprosts 3 verläuft in der gezeigten Ausführung im Wesentlichen mittig zwischen
zwei Schmalseiten der Rostfläche 4. In der gezeigten Ausführung ist die Kippachse
21 durch eine Drehwelle gebildet, welche mit einem (nicht gezeigten) Motor gekoppelt
ist. Die abgereinigten Rückstände werden vom Ascheraum 12 über einen Förderer 13,
hier einen Schneckenförderer, in einen Aschekasten 14 entsorgt, der manuell entleert
wird.
[0031] Wie im Detail aus Fig. 6 bis 11 ersichtlich, sind an dem Kipprost 3 mehrere, beispielsweise
vier, Reinigungselemente 15 beweglich angeordnet, mit denen eine entsprechende Anzahl
von Primärluftöffnungen 16, die entlang der Rostfläche 4 verlaufen, gereinigt werden.
In der gezeigten Ausführung werden die Reinigungselemente 15 am Kipprost 3 durch das
Verkippen des Kipprostes 3 in die Reinigungsstellung aus den Primärluftöffnungen 16
herausgedrückt, um die Primärluftöffnungen 16 von Ablagerungen zu befreien und so
die Primärluftzufuhr sicherzustellen. Die Reinigungselemente 15 durchdringen daher
die Primärluftöffnungen 16 an der Rostfläche 4.
[0032] In der gezeigten Ausführung sind die Reinigungselemente 15 um eine Schwenkachse 15A
an einem seitlichen Randbereich des Kipprostes 3 verschwenkbar gelagert. Dadurch können
die Reinigungselemente 15 von einer unter die Rostfläche 4 abgesenkten Stellung in
eine über die Rostfläche 4 vorragende Stellung verschwenkt werden. Die Primärluftöffnungen
16 sind als parallel in Abständen zueinander verlaufende Primärluftschlitze ausgeführt,
welche die Rostfläche 4 in einzelne Rostflächenabschnitte unterteilen.
[0033] Als Reinigungselemente 15 sind Reinigungsplatten, hier Reinigungsbleche, vorgesehen,
welche hochkant stehend (d.h. senkrecht zur Rostfläche 4 verlaufend) am Kipprost 3
angeordnet sind. Die Primärluftschlitze erstrecken sich über mehr als die halbe Länge
der Rostfläche 4, insbesondere über mehr als drei Viertel der Länge der Rostfläche
4, erstrecken. Die Reinigungsplatten erstrecken sich im Wesentlichen über die ganze
Länge der Primärluftschlitze. Die Reinigungsplatten füllen die Primärluftschlitze
nicht vollständig aus, sondern lassen längsseitig und an den Stirnseiten schmale Luftdurchtritte
offen.
[0034] In der gezeigten Ausführung bewirkt das Kippen des Kipprostes 3 zugleich das Verschwenken
der Reinigungselemente 15. Zu diesem Zweck weist der Kipprost 3 ein relativ zur Rostfläche
4 beweglich gelagertes Betätigungselement 17 auf, welches in der gezeigten Ausführung
durch eine Betätigungsstange gebildet ist. Die Betätigungsstange erstreckt sich parallel
zur Kippachse 21 des Kipprostes 3 und tritt durch Halteöffnungen der Reinigungselemente
15 durch. In der gezeigten Ausführung weist die Betätigungsstange einzelne Distanzringe
17A zwischen den Reinigungselementen 15 auf. Beim Verkippen des Kipprostes 3 in die
Reinigungsstellung werden über die Längsseiten der Rostfläche 4 vorstehende Enden
des Betätigungselements 17 gegen einen ersten stationären Anschlag 18 (vgl. Fig. 4)
der Feuerungseinheit 2 gedrückt, so dass die Reinigungselemente 15 - sofern sie nicht
bereits durch die Schwerkraft aus der Rostfläche hervorgetreten sind - verschwenkt
werden. Die Feuerungseinheit 2 weist zudem einen zweiten stationären Anschlag 19 (vgl.
Fig. 5) auf, gegen den das Betätigungselement 17 beim Verkippen des Kipprostes 3 in
die Feuerungsstellung bewegt wird, um die Reinigungselemente 15 unter die Rostfläche
4 zu drücken.
[0035] Wie aus Fig. 4 und Fig. 5 ersichtlich, sind der erste stationäre Anschlag 18 und
der zweite stationäre Anschlag 19 an einer stationären Anschlagplatte 20 ausgebildet,
an welcher die Kippachse 21 des Kipprostes 3 gelagert ist. In der gezeigten Ausführung
sind zwei Anschlagplatten 20 auf gegenüberliegenden Seiten des Kipprostes 3 vorgesehen,
wobei die Kippachse 21 in Form der Drehwelle in Rundlöchern der Anschlagplatten 20
gelagert ist. Das eine Ende der Drehwelle kann kraftschlüssig, beispielsweise über
einen Sechskantteil, mit dem Motor verbunden sein.
[0036] Wie im Detail aus Fig. 5 ersichtlich, weist der Kipprost 3 eine Führung 22, hier
eine gebogene Langlochführung, für das Betätigungselement 17 auf. Durch die Führung
22 wird die Bewegung des Betätigungselements 17 relativ zur Rostfläche 4 beim Kippen
des Kipprosts 3 auf eine definierte erste und zweite Endposition begrenzt.
[0037] Mit dem Kessel 1 kann folgendes Verfahren zum Reinigen des Kipprostes 3 durchgeführt
werden:
Kippen des Kipprostes 3 von der Feuerungsstellung in die Reinigungsstellung, wobei
am Kipprost 3 beweglich, insbesondere verschwenkbar, gelagerte Reinigungselemente
15 durch das Kippen des Kipprosts 3 aus den Primärluftöffnungen 16 herausgeführt werden.
1. Kessel (1) für einen Festbrennstoff, beispielsweise Pellets, aufweisend:
eine Feuerungseinheit (2) mit einem zwischen einer Feuerungsstellung und einer Reinigungsstellung
kippbaren Kipprost (3), welcher eine Rostfläche (4) und Primärluftöffnungen (16) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
am Kipprost (3) mehrere Reinigungselemente (15) beweglich gelagert sind, welche beim
Verkippen des Kipprostes (3) in die Reinigungsstellung durch die Primärluftöffnungen
(16) geführt werden.
2. Kessel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungselemente (15) um eine Schwenkachse (15A) verschwenkbar am Kipprost
(3) gelagert sind.
3. Kessel (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (15A) an einem seitlichen Randbereich des Kipprostes (3) verläuft.
4. Kessel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Primärluftöffnungen (16) als Primärluftschlitze und die Reinigungselemente (15)
als Reinigungsplatten, insbesondere Reinigungsbleche, ausgebildet sind, wobei die
Reinigungsplatten bevorzugt hochkant stehend am Kipprost angeordnet sind.
5. Kessel (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Primärluftschlitze über mehr als die halbe Länge der Rostfläche (4), insbesondere
über mehr als drei Viertel der Länge der Rostfläche, erstrecken, wobei sich die Reinigungsplatten
bevorzugt im Wesentlichen über die ganze Länge der Primärluftschlitze erstrecken.
6. Kessel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kipprost (3) ein relativ zur Rostfläche (4) beweglich gelagertes Betätigungselement
(17), insbesondere eine Betätigungsstange, aufweist, welches beim Verkippen des Kipprostes
(3) in die Reinigungsstellung gegen einen ersten stationären Anschlag (18) der Feuerungseinheit
(2) bewegt wird.
7. Kessel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Feuerungseinheit (2) einen zweiten stationären Anschlag (19) aufweist, gegen
den das Betätigungselement (17) beim Verkippen des Kipprostes (3) in die Feuerungsstellung
bewegt wird.
8. Kessel (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der erste (18) und/oder der zweite stationäre Anschlag (19) an einer Anschlagplatte
(20) ausgebildet sind, an welcher vorzugsweise zudem die Kippachse (21) des Kipprostes
(3) gelagert ist.
9. Kessel (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Kipprost (3) eine Führung (22) für das Betätigungselement (17) aufweist, wobei
die Führung (22) die Bewegung des Betätigungselements (17) relativ zur Rostfläche
(4) begrenzt.
10. Kessel (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (22) zumindest eine Langlochführung aufweist, entlang welcher das Betätigungselement
(17) geführt ist.
11. Kessel (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (17) im Wesentlichen parallel zur Kippachse (21) des Kipprostes
(3) erstreckt ist.
12. Kessel (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (17) zumindest an einer Seite, insbesondere in Richtung der
Kippachse (21) des Kipprostes (3), über einen Rand der Rostfläche (4) hinaussteht.
13. Kessel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Kipprost (3) beim Kippen von der Feuerungs- in die Reinigungsstellung um mehr
als 90° gekippt wird.
14. Kessel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Kippachse (21) des Kipprosts (3) im Wesentlichen mittig bezüglich der Rostfläche
(4) angeordnet ist.
15. Verfahren zum Reinigen eines Kipprostes (3) eines Kessels (1) für einen Festbrennstoff,
beispielsweise Pellets, mit dem Schritt:
Kippen des Kipprostes (3) von einer Feuerungsstellung in eine Reinigungsstellung,
wobei am Kipprost (3) beweglich gelagerte Reinigungselemente (15) durch das Kippen
des Kipprosts (3) aus den Primärluftöffnungen (16) herausgeführt werden.