[0001] Die Erfindung betrifft einen Flammenverstärker zur Flammenüberwachung in bzw. an
einem Brenner sowie ein zugehöriges Verfahren zur Flammenüberwachung einer Flamme
in bzw. an dem Brenner.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist bereits eine Vielzahl von Vorrichtungen zur Flammenüberwachung
bei bzw. an Brennern bekannt.
[0003] Nach dem Stand der Technik nutzen solche Vorrichtungen bzw. solche Flammenverstärker
oftmals den Gleichrichteffekt einer Flamme zur Erkennung des Vorhandenseins bzw. eines
Zustandes einer Verbrennung. Üblicherweise wird dazu eine Wechselspannung mit der
Frequenz der Netzspannung über einen Flammenverstärker an eine Elektrode geführt,
die mit der Flamme in Kontakt steht. Bei einer Verbrennung fließt durch die Flamme
ein Gleichstrom, der vom Flammenverstärker gemessen wird und als Ionisationsstrom
oder Flammenstrom bezeichnet wird.
[0004] Ein solcher Flammenverstärker ist so gestaltet, dass nur der Gleichstromanteil ausgewertet
wird, ein möglicher Wechselstromanteil z.B. durch Übergangswiderstände (Feuchtigkeit
oder Ruß) wird herausgefiltert.
[0005] Ein Steuergerät wertet das Signal des Flammenverstärkers zur Flammenüberwachung des
Brenners oder zur Regelung der Verbrennungsgüte aus.
[0006] Beispielsweise sind an vormischenden Gasbrennern Gemischregelungen bekannt, die auf
diesem sogenannten lonisationsprinzip beruhen. Dabei wird der Effekt ausgenutzt, dass
das der lonisations- bzw. Flammenstrom bei vollständiger Verbrennung sein Maximum
erreicht und die Höhe dieses Signals somit zur Erfassung der Verbrennungsgüte genutzt
werden kann.
[0007] Flammenverstärker können somit nicht nur den Zustand der Flamme als brennend oder
erloschen detektieren, sondern auch die Güte der Verbrennung anhand der Höhe des Flammenstroms
bestimmen.
[0008] Nach dem Stand der Technik sind daher Flammenverstärker bekannt, die aus der Netzspannung
die Versorgungsspannung für einen lonisationsflammenverstärker beziehen und entsprechend
eine Ionisationsspannung als eine Wechselspannung mit der Frequenz der Netzspannung
bereitstellen. Da die Flamme wie ein Gleichrichter wirkt, ist zunächst eine Mischspannung
bzw. ein Mischstrom vorhanden, aus welchem jedoch nur der Gleichstromanteil berücksichtigt
werden darf.
[0009] Dies erfolgt in der Regel durch einfache Tiefpassfilter, die auf die Frequenz der
Netzspannung bzw. der Ionisationsspannung ausgelegt sind. Überwiegend bestehen die
Tiefpassfilter aus einer Kombination eines elektrischen Kondensators und einem Vorwiderstand.
[0010] Solch ein Flammenwächter bzw. Flammenverstärker ist durch die Schrift
EP 2 154 430 A1 beschrieben. Hierbei wird das Flammensignal verstärkt und über eine Widerstand-Kondensator-Kombination
als Tiefpassfilter geglättet. Dieses geglättete Signal wird einer Auswerteelektronik
zugeführt, die die Höhe dieses Signales zur Bewertung der Flammengüte nutzt.
[0011] Diese einfachen Tiefpassfilter haben jedoch den Nachteil, dass der Widerstand und
der Kondensator des Tiefpassfilters entsprechend groß dimensioniert werden müssen,
um eine ausgangsseitige Restwelligkeit des gefilterten Signals bei der vorhandenen
Netzfrequenz so gering wie möglich zu halten, wodurch die Tiefpassfilter eine Reaktionszeit
aufweisen, die von der Höhe des Signales abhängt.
[0012] Daraus folgt:
- a) die Glättung eines Signales mit einer der Frequenz der Netzspannung entsprechenden
niedrigen Frequenz erfordert vergleichsweise große Kondensatoren mit einer hohen Kapazität
im Tiefpassfilter. Diese großen Kondensatoren sorgen für eine vergleichsweise lange
Reaktionszeit, d.h. wenn das Flammensignal erlischt, kann die Auswerteelektronik dies
erst erfassen, wenn die Kondensatorspannung unter den Ausschaltschwellwert abgesunken
ist.
- b) wenn das Eingangssignal am Tiefpassfilter bzw. der Flammenstrom hoch ist, dauert
es durch den aufgeladenen Kondensator länger bis die Schaltschwelle der Auswerteelektronik
erreicht ist, als bei einem niedrigen Eingangssignal bzw. einem niedrigen Flammenstrom.
[0013] Da die maximalen Reaktionszeiten aufgrund von Sicherheitsvorschriften begrenzt sind,
müssen diese Tiefpassfilter so dimensioniert werden, dass sie bei einem maximalen
Signal (Flammenstrom bzw. das dazu korrespondierende Flammensignal) und niedrigster
Frequenz (Netzfrequenz) ausreichend schnell abschalten.
[0014] Dies wiederum führt dazu, dass bei einem niedrigen Signal und eventuell auftretender
elektrischer Störungen die Abschaltzeiten sehr gering sind, d.h. unter Umständen kleinere
Störungen schon zu einer unberechtigten Störabschaltung führen können, da die Flamme
fälschlicherweise als Erloschen detektiert wird.
[0015] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten Nachteile zu überwinden
und einen Flammenverstärker sowie ein zugehöriges Verfahren zur Flammenüberwachung
bereitzustellen, durch welche eine nahezu konstante Reaktionszeit unabhängig von der
Höhe des Flammenstroms ermöglicht und Störungen, durch eine fehlerhafte Detektion
eines Erlöschens der Flamme, minimiert werden, so dass der Flammenverstärker bzw.
das Verfahren in einem breiten Bereich des Flammenstroms zuverlässig arbeitet und
das Vorhandensein der Flamme innerhalb einer vorgegebenen Reaktionszeit sicher detektiert
werden kann.
[0016] Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
[0017] Erfindungsgemäß wird ein Flammenverstärker zur Flammenüberwachung in bzw. an einem
Brenner vorgeschlagen, wobei der Flammenverstärker auch als Flammenwächter bezeichnet
werden kann. Bei dem Brenner handelt es sich vorzugsweise um einen Gasbrenner und
bei der Flamme entsprechend um eine Gasflamme, welche ionisierende bzw. als Gleichrichter
wirkende Eigenschaften aufweist. Der erfindungsgemäße Flammenverstärker weist einen
lonisationsspannungsgenerator zur Erzeugung einer Wechselspannung als Ionisationsspannung
sowie eine lonisationselektrode zur Beaufschlagung einer durch den bzw. in dem Brenner
erzeugten Flamme mit der Ionisationsspannung auf. Die als ein Gleichrichter wirkende
Flamme erzeugt aus der Ionisationsspannung eine Gleichspannung als Flammenspannung
und ein Gleichstrom fließt als Flammenstrom über die Flamme. Vorzugsweise dient dabei
der Brenner bzw. ein Gehäuse des Brenners als ein Gegenpol zu dem durch die lonisationselektrode
gebildeten Pol, so dass der Flammenstrom, welcher auch als lonisationsstrom bezeichnet
werden kann, über die Flamme zwischen der lonisationselektrode und dem Brenner bzw.
dem Gehäuse des Brenners fließt. Ferner weist der Flammenverstärker eine Flammensignalaufbereitung
bzw. eine Schaltungsanordnung zur Flammensignalaufbereitung mit einem Tiefpass auf,
welcher auch als Tiefpassfilter bezeichnet werden kann und entsprechend Signalanteile
eines eingangsseitigen Signals mit Frequenzen unterhalb einer vorbestimmten Grenzfrequenz
annähernd ungeschwächt passieren lässt. An dem Tiefpass liegen eingangsseitig eine
aus Ionisationsspannung und Flammenspannung gebildete Mischspannung sowie ein Mischstrom
mit einem Wechselstromanteil und einem dem Flammenstrom entsprechenden Gleichstromanteil
an. Für die Erfindung wesentlich ist, dass der lonisationsspannungsgenerator ausgebildet
ist, die Ionisationsspannung als eine Wechselspannung mit einer Frequenz von mehr
als 60 Hz, also mit einer Frequenz oberhalb und vorzugsweise deutlich oberhalb der
Netzfrequenz, zu erzeugen. Daraus und auch entsprechend der Erfindung ergibt sich,
dass der Tiefpass eine Grenzfrequenz entsprechend der Frequenz der Ionisationsspannung
aufweist, so dass der Wechselstromanteil des Mischstroms bzw. allgemein der Wechselspannung-
und Wechselstromanteil des eingangsseitigen an dem Tiefpass anliegenden Signals blockiert
wird und der Tiefpass eine zu der Frequenz der Ionisationsspannung korrespondierende
Zeitkonstante und folglich entsprechend dimensionierte Komponenten, wie Widerstand
und Kondensator, aufweist. Durch den Tiefpass wird dadurch aus einem eingangsseitig
an dem Tiefpass anliegenden ungefilterten Flammensignal ein ausgangsseitig gefiltertes
und weiterhin zu dem Flammenstrom korrespondierendes Flammensignal erzeugt.
[0018] Die dem beschriebenen Flammenverstärker zugrunde liegende erfinderische Idee ist
es, dass der Tiefpassfilter durch die Frequenz der lonisationsspannung oberhalb der
Netzfrequenz, welcher zur Trennung von Gleich- und Wechselstrom notwendig ist und
vorzugsweise aus genau einem Widerstand und genau einem Kondensator besteht, niederohmig
bzw. mit einem kleinen Widerstand ausgelegt werden kann. Eine solche niederohmige
Auslegung begrenzt die Spannung am Kondensator des Tiefpasses auf vergleichsweise
kleine Werte. Bei einem Flammenausfall, also einem Erlöschen der Flamme, kann diese
kleine Spannung bzw. der entsprechend vorzugsweise klein dimensionierte Kondensator
auch schnell über einen niederohmigen Eingangswiderstand eines gegebenenfalls vorgesehenen
Verstärkers entladen werden, so dass der Flammenverstärker insgesamt schneller auf
den Flammenausfall reagiert.
[0019] Hinzukommt, dass das Flammensignal, welches zu dem Flammenstrom korrespondiert und
entsprechend dem Gleichstromanteil des an dem Tiefpass anliegenden Mischstroms bzw.
dem ausgangsseitigen Signal des Tiefpasses entspricht bzw. Rückschlüsse auf diese
ermöglicht, mit einer Abtastfrequenz und vorzugsweise entsprechend der Frequenz der
Ionisationsspannung und somit mit einer höheren Geschwindigkeit im Vergleich zu einer
Abtastung entsprechend der Netzspannungsfrequenz abgetastet werden kann, so dass das
Flammensignal ausgangsseitig des Tiefpasses und durch den entsprechend dimensionierten
Tiefpass schnell auf einen Flammenausfall reagiert, so dass dieses mit einer sehr
geringen Zeitverzögerung bzw. im Wesentlichen ohne Zeitverzögerung erfasst und digital
ausgewertet werden kann. Dabei gibt es immer eine minimale Zeitverzögerung, welche
jedoch beispielsweise in einem maximal zweistelligen Millisekundenbereich liegt.
[0020] Eine Glättung oder Filterung des Flammensignals ausgangsseitig des Tiefpasses, z.B.
bei flackerndem Flammensignal durch eine flackernde Flamme, kann digital von einer
gegebenenfalls vorgesehenen Auswerteelektronik erfolgen und ist somit beispielsweise
über eine entsprechende Software der Auswerteelektronik gezielt parametrierbar und
damit unabhängig von der Höhe des Flammensignals.
[0021] Darauf basierend kann das Flammensignal in der vorzugsweise vorgesehenen Auswerteelektronik
mit einer hohen Abtastrate und vorzugsweise mit der Frequenz der Ionisationsspannung
abgetastet werden. Durch die hohe Abtastfrequenz können in kurzer Zeit eine Vielzahl
von Werte generiert werden, aus welchen zusätzlich Mittelwerte zur Glättung des Flammensignals
gebildet werden können. Die Werte bzw. Mittelwerte können durch die sehr schnelle
Reaktion des Flammensignals auf den Flammenausfall und durch die hohe Abtastrate beobachtet
werden, bevor ein Erlöschen der Flamme erkannt bzw. gemeldet wird, so dass die Fehlerrate
bei dem Erkennen einer erloschenen Flamme sinkt.
[0022] Durch eine geschickte bzw. vorteilhafte Abtastung des Flammensignals mittels der
Auswerteelektronik kann zudem in Abhängigkeit der Phasenlage der künstlich erzeugten
Ionisationsspannung ein in das Flammensignal eingekoppeltes Netzbrummen auf eine vorzugsweise
hochohmige angeschlossene lonisationsleitung nahe zu 100% unterdrückt werden.
[0023] Gegenüber dem Stand der Technik ergibt sich dadurch, dass eine kürzere Reaktionszeit
des Flammenverstärkers mit einer durch bzw. in der Auswerteelektronik und beispielsweise
softwareseitig parametrierbare Verzögerungszeit realisierbar ist, innerhalb derer
das Flammensignal bzw. aus dem Flammensignal abgeleitete Werte oder Mittelwerte beobachtet
werden kann, bevor von einem Erlöschen der Flamme ausgegangen wird. Hierdurch können
insbesondere unterschiedliche Normenanforderungen ohne hardwareseitige Änderung der
Auswerteelektronik oder Änderungen der Flammensignalaufbereitung durch Festlegung
anderer Parameter realisiert werden.
[0024] Auch kann beim Start des Brenners, also bei einer erstmaligen Zündung der Flamme
innerhalb eines Betriebszyklus, eine längere Verzögerungszeit, beispielsweise durch
softwareseitige Einstellung, genutzt werden als während des Brennerbetriebes, da das
Flammensignal direkt nach dem Zünden oftmals weniger stabil ist und somit vermehrt
zu einem Flackern des Flammensignals kommen kann.
[0025] Bei einem niedrigen, unterhalb eines vorbestimmten Wertes liegenden Flammensignal
kann zudem die Reaktionszeit auf den maximal erlaubten Wert erhöht werden, was dem
Absenken einer später erläuterten Verzögerungszeit entspricht, so dass bei einem Unterschreiten
eines zur Auswertung erfassten Mittelwertes unterhalb der Abschaltschwelle, weniger
lang gewartet wird, bevor ein Erlöschen der Flamme detektiert wird. Dies sorgt für
einen störungsfreien Betrieb auch bei einem vergleichsweise kleinen Flammensignal.
Ist beispielsweise das Flammensignal aufgrund geringer Brennerleistung niedrig bzw.
klein, würde ein kurzes Flackern durch Wind bei herkömmlichen Schaltungen sofort eine
Störabschaltung bewirken. Mit der durch die Auswerteelektronik realisierten Verzögerungszeit,
kann die Auswerteelektronik während des erlaubten und durch die Verzögerungszeit definierten
Zeitraumes abwarten, ob das Flammensignal wirklich erloschen ist oder nur flackert.
[0026] Zur Anpassung der Abtastrate der Auswerteelektronik und/oder der Parameter des lonisationsspannungsgenerators
zur Erzeugung einer lonisationsspannung mit vorzugsweise gleichbleibender, also zeitlich
konstanter Frequenz, kann zudem vorgesehen sein, dass die Auswerteelektronik und/oder
der lonisationsspannungsgerator ausgebildet sind/ist, eine Netzfrequenz einer den
lonisationsspannungsgenerator und/oder die Auswerteelektronik versorgenden Versorgungsspannung
selbstständig und vorzugsweise in regelmäßigen Intervallen zu bestimmen, so dass darauf
basierend gegebenenfalls Parameter der Auswerteelektronik und/oder des lonisationsspannungsgenerators
angepasst oder das Flammensignal bzw. abgetastete Werte des Flammensignals entsprechend
korrigiert werden können.
[0027] Durch den vorgeschlagenen Flammenverstärker kann der Zustand der Flamme, also ob
diese erloschen ist oder brennt, sowie die Güte der Verbrennung bestimmt und der Zustand
und die Güte zur Regelung der Verbrennung und einer Störabschaltung bei einem einer
Störung entsprechenden Erlöschen der Flamme verwendet werden. Dabei kann beispielsweise
eine Höhe des Flammenstroms bzw. des dazu korrespondierenden Flammensignals einen
Rückschluss auf die Güte der Verbrennung erlauben, da das Flammensignal bzw. der Flammenstrom
bei einer vollständigen Verbrennung sein Maximum erreicht.
[0028] Vorzugsweise ist somit vorgesehen, dass der Flammenverstärker eine Auswerteelektronik
aufweist, welche signaltechnisch mit einem Ausgang des Tiefpass verbunden ist. Die
Auswerteelektronik ist ausgebildet, das zu dem Flammenstrom korrespondierende Flammensignal
auszuwerten und einen Zustand der Flamme, insbesondere ob die Flamme brennt oder erloschen
ist, und/oder eine Verbrennungsgüte zu bestimmen. Die Auswertung basiert dabei vorzugsweise
auf der bereits genannten Abtastung des Flammensignals mit einer Frequenz vorzugsweise
entsprechend der Frequenz der Ionisationsspannung und der anschließenden Weiterverarbeitung
der bei der Abtastung erfassten Werte.
[0029] Um ein Flackern des Flammensignals für die weitere Auswertung zu glätten und dadurch
die Wahrscheinlichkeit für eine fehlerhafte Detektion des Zustands der Flamme zu minimieren,
ist die Auswerteelektronik vorzugsweise ausgebildet, das Flammensignal entsprechend
der Frequenz der lonisationsspannung abzutasten und dabei zeitlich aufeinanderfolgende
Werte des Flammensignals zu erfassen sowie aus den zeitlich aufeinanderfolgenden Werten
den Flammenstrom und vorzugsweise aus jeweils zwei unmittelbar zeitlich aufeinanderfolgenden
Werten Mittelwerte und/oder einen geglätteten Verlauf des Flammenstroms zu bestimmen.
Alternativ und abhängig von der gewünschten Reaktionszeit und Glättung kann auch jeweils
ein Mittelwert aus drei oder mehr durch die Abtastung des Flammensignals erfassten
Werten bestimmt werden, was beispielsweise softwareseitig in der Auswerteeinheit einstellbar
sein kann.
[0030] Dadurch, dass das Flammensignal zu dem Flammenstrom korrespondiert, korrespondieren
auch die durch die Abtastung erfassten Werte (Abtastpunkte) im Erfassungszeitpunkt
sowie die ggfs. daraus bestimmten Mittelwerte zu dem Flammenstrom, so dass sich aus
der zeitlichen Folge der Abtastpunkte bzw. der Mittelwerte der geglättete Verlauf
des Flammenstroms bzw. des dazu korrespondierenden Flammensignals ergibt.
[0031] Wie eingangs bereits erläutert, ergibt sich durch die schnelle Reaktion des Flammensignals
ausgangsseitig des Tiefpasses auf den tatsächlichen Zustand der Flamme die Möglichkeit,
das Flammensignal länger zu beobachten, bevor innerhalb einer vorbestimmten Zeit auf
ein Erlöschen der Flamme geschlossen werden muss. Insbesondere in Zusammenschau mit
der Abtastung durch die Auswerteeinheit, ergibt sich eine vorteilhafte Variante des
Flammenverstärkers, bei welcher die Auswerteelektronik ausgebildet ist, Werte des
gefilterten und ggfs. durch einen Verstärker verstärkten Flammensignals und/oder durch
die Auswerteelektronik aus dem Flammensignal gebildete Mittelwerte mit einer Abschaltschwelle
zu vergleichen. Ist ein Wert bzw. Mittelwert kleiner der Abschaltschwelle und/oder
bei einem Unterschreiten der Abschaltschwelle, war also der vorherige Wert/Mittelwert
oberhalb der Abschaltschwelle, wird eine Verzögerungszeit τ abgewartet und eine gelöschte
Flamme nur dann detektiert, wenn nachfolgende Werte und vorzugsweise alle nachfolgenden
Werte innerhalb der Verzögerungszeit τ kleiner sind als die Abschaltschwelle. Dabei
ist die Verzögerungszeit vorzugsweise kleiner oder gleich der maximal zulässigen Zeit,
innerhalb welcher der Flammenverstärker reagieren muss, was beispielsweise durch eine
Normung festgelegt sein kann. Die Verzögerungszeit sowie die Abschaltschwelle können
dabei softwareseitig parametriert, also eingestellt werden.
[0032] Dementsprechend wird der Zustand der Flamme durch die Auswerteelektronik innerhalb
der Verzögerungszeit beobachtet und erst aus dem Verhalten innerhalb der Verzögerungszeit
auf den tatsächlichen Zustand der Flamme geschlossen. Als Zustand der Flamme wird
hierbei das Vorhandensein, also eine brennende Flamme, oder das nicht Vorhandensein,
also eine erloschene Flamme, verstanden.
[0033] Falls die Bestimmung der Güte der Verbrennung erforderlich ist, kann der Flammenstrom
bzw. das dazu korrespondierende Flammensignal oder die gebildeten Mittelwerte als
Istwert mit vorbekannten Sollwerten verglichen werden, welche beispielsweise in der
Auswerteelektronik hinterlegt sein können.
[0034] Generell gilt, dass das Flammensignal zu dem Flammenstrom korrespondiert, jedoch
das gegenüber dem Tiefpass ausgangsseitige Flammensignal gegenüber dem eingangsseitigen
Signal des Tiefpasses gedämpft und/oder zeitlich verschoben sein kann, so dass das
ausgangsseitige Flammensignal des Tiefpasses gegenüber dem Flammenstrom geringfügig
zeitlich versetzt und gedämpft sein kann, jedoch weiter Rückschlüsse auf den Flammenstorm
zulässt. Ferner kann nach Erfassung des Flammensignals, also nach Ermittlung der Werte
und/oder nach Bestimmung der Mittelwerte durch die Auswerteelektronik aus dem sich
dadurch ergebenden Verlauf der Werte bzw. der Mittelwerte der Flammenstrom berechnet
werden.
[0035] Eine vorteilhafte Weiterbildung des Flammenverstärkers sieht vor, dass der lonisationsspannungsgenerator
ausgebildet ist, die Ionisationsspannung mit einer Frequenz von zumindest 100 Hz,
vorzugsweise zumindest 500 Hz und weiter vorzugsweise zumindest 1000 Hz zu erzeugen,
wobei eine höhere Frequenz zu einer höheren Abtastfrequenz und zu einer schnelleren
Reaktionszeit führt. Die Frequenz ist theoretisch und vorzugsweise nach oben hin nicht
begrenzt also beliebig hoch, der Tiefpass muss lediglich entsprechend dimensioniert
sein. Allerdings sind Frequenzen über 10 kHz nachteilhaft bzw. unnötig hoch, da dann
das an der Elektrode vorhandene Flammensignal durch Kabelkapazitäten der lonisationsleitung
deutlich abgeschwächt ist und die Kurvenform des Flammensignals auch stark verzerrt
wird.
[0036] Zudem ist der lonisationsspannungsgenerator bei einer vorteilhaften Variante ausgebildet,
die Ionisationsspannung als Rechtecksignal mit symmetrischen Pulsbreiten zu erzeugen.
[0037] Zur Einspeisung der Ionisationsspannung in die Flamme und in den Tiefpass weist die
Flammensignalaufbereitung zudem vorzugsweise eine Koppelelektronik auf, welche dem
Tiefpass eingangsseitig vorgeschalten ist und welche elektrisch zwischen dem lonisationsspannungsgenerator
und der Ionisationselektrode angeordnet ist. Dadurch sind diese elektrisch über die
Koppelelektronik miteinander verbunden und die von dem lonisationsspannungsgenerator
erzeugte Ionisationsspannung sowie ein zugehöriger Wechselstrom liegen über die Koppelelektronik
an der lonisationselektrode bzw. der Flamme und dem Tiefpass an. Diese Koppelelektronik
kann in einem einfachen Fall aus einem der lonisationselektrode unmittelbar vorgeschalteten
Vorwiderstand bestehen.
[0038] Der Tiefpass ist gemäß einer Weiterbildung zudem ausgebildet, dass sein ausgangsseitiges
Signal, also das ausgangsseitige Flammensignal eine definierte Restwelligkeit aufweist,
welche durch eine geeignete Wahl der Komponenten des Tiefpasses einstellbar ist.
[0039] Um das ausgangsseitige Signal des Tiefpasses zur weiteren Verarbeitung weiter aufzuarbeiten,
ist gemäß einer vorteilhaften Variante zudem vorgesehen, dass die Flammensignalaufbereitung
einen Verstärker aufweist, welcher dem Tiefpass ausgangsseitig nach- und der Auswerteelektronik
vorgeschalten ist. Der Tiefpass ist ferner ausgebildet, ein bzw. das ausgangsseitige
Flammensignal des Tiefpasses, also der Anteil der Mischspannung bzw. des Mischstroms,
welcher den Tiefpass passiert, zu einem verstärkten Flammensignal zu verstärken und
an die Auswerteelektronik weiterzuleiten.
[0040] Gemäß eines weiteren Aspekts der Erfindung wird zudem ein Verfahren zur Flammenüberwachung
einer Flamme in bzw. an einem Brenner mit einem erfindungsgemäßen Flammenverstärker
vorgeschlagen. Bei dem Verfahren wird mit dem lonisationsspannungsgenerator eine als
Ionisationsspannung bezeichnete Wechselspannung mit einer Frequenz von mehr als 60
Hz erzeugt und die Flamme mit der Ionisationsspannung beaufschlagt, so dass die Flamme
als Gleichrichter wirkend aus der Ionisationsspannung eine als Flammenspannung bezeichnete
Gleichspannung erzeugt und über die Flamme ein als Flammenstrom bezeichneter Gleichstrom
fließt. Durch den Tiefpass wird aus einer eingangsseitigen, aus der Ionisationsspannung
und der Flammenspannung bestehenden Mischspannung und dem zugehörigen Mischstrom mit
dem Flammenstrom als Gleichstromanteil ein ausgangsseitiges Flammensignal erzeugt,
welches zu dem Flammenstrom korrespondiert. Der Flammenstrom bzw. eine ausgangsseitige
Gleichspannung kann eine Restwelligkeit aufweisen, welche durch den Tiefpass bzw.
den für diesen gewählten Komponenten und die Frequenz der Ionisationsspannung bestimmt
ist. Das Flammensignal, also das ausgangsseitige und gegebenenfalls durch einen Verstärker
verstärkte Signal des Tiefpasses wird in einer Auswerteelektronik ausgewertet und
aus dem Flammensignal ein Zustand der Flamme und/oder eine Verbrennungsgüte bestimmt.
[0041] Hierfür sieht eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens vor, dass die Auswerteelektronik
das Flammensignal entsprechend der Frequenz der lonisationsspannung abtastet und dabei
zeitlich aufeinanderfolgende Werte als Abtastpunkte des Flammensignals erfasst. Weiter
bestimmt die Auswerteelektronik aus zeitlich unmittelbar aufeinanderfolgenden Werten
und durch die Abtastung ermittelten Werten bzw. aus vorzugsweise genau zwei zeitlich
unmittelbar aufeinanderfolgenden Werten jeweils Mittelwerte bzw. zeitlich aufeinanderfolgende
Mittelwerte des Flammensignals, so dass sich durch die Mittelwertbildung ein geglätteter
und weniger störanfälliger Verlauf des Flammenstroms bzw. des zu dem Flammenstroms
korrespondierenden Flammensignals ergibt.
[0042] Werden die Mittelwerte bzw. ein Verlauf der Mittelwerte bestimmt, kann die Auswerteelektronik
die Mittelwerte bzw. jeweils einen der zeitlich aufeinanderfolgenden Mittelwerte mit
einer vorbestimmten Abschaltschwelle vergleichen, wobei bei einem Mittelwert kleiner
bzw. unterhalb der Abschaltschwelle eine gelöschte (erloschene) Flamme und bei einem
Mittelwert größer bzw. oberhalb der Abschaltschwelle eine brennende (vorhandene) Flamme
detektiert, also angenommen bzw. gemeldet wird.
[0043] Da die Flamme in bestimmten Betriebszuständen des Brenners und beispielsweise in
einer Anlaufphase der Verbrennung flackern und der über die Flamme fließende Flammenstrom
sowie das zu dem Flammenstrom korrespondierende Flammensignal teilweise hohen Schwankungen
bzw. ebenfalls einem Flackern unterworfen sein kann, sieht eine vorteilhafte Variante
des Verfahrens vor, dass die Auswerteelektronik die Mittelwerte bzw. jeweils einen
Mittelwert der zeitlich aufeinanderfolgenden Mittelwerte mit einer vorbestimmten Abschaltschwelle
vergleicht, wobei bei einem Mittelwert kleiner der Abschaltschwelle und/oder bei einem
Unterschreiten der Abschaltschwelle, wenn also der Mittelwert unmittelbar zuvor größer
bzw. oberhalb der Abschaltschwelle war, eine Verzögerungszeit abgewartet und eine
gelöschte Flamme nur dann detektiert, also angenommen bzw. gemeldet wird, wenn die
nachfolgenden Mittelwerte und vorzugsweise alle nachfolgenden Mittelwerte innerhalb
der Verzögerungszeit kleiner sind als die Abschaltschwelle.
[0044] Unabhängig von einer möglichen Störung der Flamme, kann auch die der Netzspannung
entsprechenden Versorgungsspannung des lonisationsspannungsgenerators, der Auswerteelektronik
und/oder der Flammensignalaufbereitung Störungsbehaftet sein, so dass beispielsweise
durch eine über den lonisationsspannungsgenerator in die Ionisationsspannung eingekoppelte
Stör- bzw. Brummspannung Einfluss auf das Flammensignal nehmen und dieses verfälschen
kann. Solche, einem gewissen Verhalten unterworfene Störquellen können gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens erfasst und kompensiert werden,
wobei die Auswerteelektronik hierfür aus einer periodisch widerkehrenden Abweichung
der von der Auswerteelektronik erfassten zeitlich aufeinanderfolgende Werte der Signalspannung
und der daraus bestimmten Mittelwerte eine vorzugsweise störungsbedingte Änderung
der Ionisationsspannung bzw. die dadurch störungsbedingte Verfälschung des Flammensignals
erkennt und die Mittelwerte auf Basis der erkannten Änderung der Ionisationsspannung
korrigiert oder kompensiert. Hierfür kann beispielsweise ein jeweiliger Mittelwert
mit einer störungsbedingten und erkannten Änderung in Form eines Korrekturwertes verrechnet
werden.
[0045] Die vorstehend offenbarten Merkmale sind beliebig kombinierbar, soweit dies technisch
möglich ist und diese nicht im Widerspruch zueinander stehen.
[0046] Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der
Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- Übersichtsschema eines Flammenverstärkers;
- Fig. 2
- Verhalten bei Flammenbildung;
- Fig. 3
- Verhalten bei Flammenausfall;
- Fig. 4
- Verhalten bei kurzzeitigen Flammenschwankungen;
- Fig. 5
- Verhalten bei netzspannungsgebundenen Störungen.
[0047] Die Figuren sind beispielhaft schematisch. Gleiche Bezugszeichen in den Figuren weisen
auf gleiche funktionale und/oder strukturelle Merkmale hin.
[0048] In Figur 1 ist eine an einem Regelschema angelehnte Darstellung eines Flammenverstärkers
gezeigt. In einem lonisationsspannungsgenerator 10 wird eine Wechselspannung als Ionisationsspannung
erzeugt, deren Frequenz deutlich höher als die Netzfrequenz und beispielsweise 1000
Hz ist. Die Ionisationsspannung wird vorzugsweise, aber nicht beschränkt darauf, als
eine Rechteckfrequenz mit symmetrischen Pulsbreiten erzeugt. Diese Ionisationsspannung
wird über eine Koppelelektronik 4 an eine lonisationselektrode 2 angeschlossen. Entsteht
am Brenner 1 eine Flamme, fließt durch sie ein Flammenstrom 3 hindurch. Da die Flamme
wie ein Gleichrichter wirkt, fließt durch die Flamme ein pulsierender und als Flammenstrom
3 bezeichneter Gleichstrom, auch wenn die Ionisationsspannung als eine Wechselspannung
anliegt.
[0049] Der durch die Flamme fließende Flammenstrom 3 wird über einen Tiefpass 5 geführt,
um den durch die Ionisationsspannung bedingten Wechselstromanteil herauszufiltern.
Da die synthetisch generierte Ionisationsspannung mit 1000 Hz deutlich über der Netzfrequenz
von ca. 50 - 60 Hz liegt, kann der Tiefpass 5 mit einer vergleichsweise kleinen Zeitkonstante
eingesetzt werden, woraus eine geringe zeitliche Verzögerung des ausgangsseitigen
Signals des Tiefpasses 5 gegenüber dem eingangsseitigen Signal des Tiefpasses 5 folgt.
Durch die damit einhergehende Niederohmigkeit des Tiefpasses 5 ist zusätzlich eine
hohe Störfestigkeit gegenüber elektrischen Störungen realisiert. Um möglichst kleine
Verzögerungen des durch den Tiefpass 5 gefilterten Flammensignals 6 zu erreichen,
ist der Tiefpass 5 so dimensioniert, dass eine definierte Restwelligkeit der angelegten
Ionisationsspannung erhalten bleibt. Dieses Flammensignal 6, welches zu dem Flammenstrom
3 korrespondiert, wird durch einem dem Tiefpass 5 nachgeschalteten Verstärker 7 verstärkt
und als ein verstärktes Flammensignal 8 einer Steuer- bzw. Auswerteelektronik 9 zugeführt.
Diese erfasst dann die phasensynchronen aufeinanderfolgenden Werte mit einer Abtastrate
entsprechend der Frequenz der Ionisationsspannung und bildet aus jeweils zwei aufeinanderfolgenden
Werten jeweils einen Mittelwert, so dass sich eine Vielzahl von zeitlich aufeinanderfolgenden
Mittelwerten ergeben, welche entsprechend einen Verlauf bilden, der einem geglätteten
und angenäherten Verlauf des Flammensignals 6, 8 entspricht sowie zu dem Flammenstrom
3 korrespondiert.
[0050] Der Mittelwert jeweils zweier zeitlich unmittelbar aufeinanderfolgender Werte bzw.
die Mittewerte des gemessenen Flammensignals 6, 8 lassen sich dann in den Flammenstrom
3 umrechnen, so dass dieser aus dem Flammensignal 6, 8 bzw. den Mittelwerten bestimmbar
ist.
[0051] Der Flammenstrom 3 kann dann als Indikator der Güte der Verbrennung zur Regelung
der Verbrennung herangezogen werden. Ferner kann bei einem Erkennen einer erloschenen
Flamme, beispielsweise durch Unterschreiten zumindest eines der Mittelwerte unterhalb
einer vorbestimmten Abschaltschwelle 22, eine Sicherheitsabschaltung 11 ausgelöst
werden.
[0052] Die Funktionsweise des Flammenverstärkers bzw. das zugrunde liegende Verfahren wird
anhand der Beschreibung der Figuren 2 bis 5 und der in diesen dargestellten Signalflussbildern
deutlich.
[0053] In dem in Figur 2 abgebildeten Diagramm 20 ist in Abschnitt (a) der Verlauf des Flammensignals
3 des Brenners 1 in Abhängigkeit der Zeit t bei einem Start der Verbrennung dargestellt.
[0054] Ausgehend vom Brennerstillstand, bei welchem also keine Flamme vorhanden ist und
kein Flammensignal vorliegt, wird ein Gasventil zum Brenner 1 geöffnet und der Brenner
1 gezündet (nicht dargestellt). Sobald sich eine Flamme gebildet hat, fließt durch
die Flamme nahezu ohne Zeitverzögerung der Flammenstrom 3. Nach Ablauf einer Wartezeit
t1 wird die Regelung des Brenners 1 freigegeben und die Höhe des Flammenstromes 3
in Abhängigkeit der Verbrennung geregelt.
[0055] Beispielhaft liegt, wie in Abschnitt (b) dargestellt, die von dem lonisationsspannungsgenerator
10 erzeugte Ionisationsspannung als eine Rechteckfrequenz mit einer Frequenz von 1000
Hz vor, welche somit deutlich über der Netzfrequenz von ca. 50 bis 60 Hz liegt. Entsprechend
der Frequenz der Ionisationsspannung wird, wie in Abschnitt (c) dargestellt, der Verlauf
des nach dem Tiefpass 5 von dem Verstärker 7 verstärkten Flammensignales 8 in der
Auswerteelektronik 9 abgetastet, wobei das verstärkte Flammensignal 8 bzw. der Verlauf
des Flammensignals 8 im Vergleich zu dem tatsächlichen Verlauf des Flammensignals
leicht gedämpft ansteigt und absinkt. Es sind weiterhin in den jeweiligen Phasenlagen
der Ionisationsspannung die von der Auswerteelektronik 9 abgetasteten Werte (weiße
Punkte) (z.B. die beiden zusammengehörenden Abtastpunkte 24 und 25) sowie die jeweils
berechneten Mittelwerte (schwarze Punkte) dargestellt (z.B. die zu den weiteren Abtastungen
berechneten Mittelwerte 26, 27, 28 und 29). Basierend auf den Mittelwerten ergibt
sich in Abschnitt (d) der Verlauf der Mittelwerte (schwarze Punkte) über dem Verlauf
des verstärkten Flammensignales 8 (gestrichelte Linie), wobei hierzu die Abschaltschwelle
22 aufgetragen ist, so dass sich für die Flammenerkennung in Abschnitt (e) das Ergebnis
bzw. Auswertesignal der Auswertung durch die Auswerteelektronik für die Sicherheitsabschaltung
11 ergibt. Mittelwerte, die über der Abschaltschwelle 22 liegen, bedeuten, dass das
Vorhandensein einer Flamme sicher detektiert werden kann. Die Zeit t2 spiegelt die
Verzögerung zwischen dem tatsächlichen Auftreten des Flammenstroms 3 und der erfolgten
Detektion der Flamme wieder.
[0056] Es ist ersichtlich, dass diese Zeit t2 nahezu ausschließlich von der Frequenz der
Ionisationsspannung abhängt. Je höher die Frequenz der lonisationsspannung gewählt
wird, desto kleiner kann der Tiefpass 5 dimensioniert werden, so dass dieser eine
entsprechend geringe Dämpfung des tatsächlichen Flammensignals verursacht, welches
eingangsseitig an dem Tiefpass 5 anliegt. Gleichzeitig kann in bzw. durch die Auswerteelektronik
9 schneller abgetastet und die Mittelwerte berechnet werden.
[0057] Wird, wie hier, die Ionisationsspannung mit einer Frequenz von 1000 Hz erzeugt, ist
die Reaktionszeit im Vergleich zu den üblichen 50 Hz der Netzspannung 20-mal kleiner.
[0058] Diese kurze Reaktionszeit ist für eine Regelung der Verbrennung vorteilhaft, da bei
der Regelung schnell auf sich ändernde Bedingungen im Flammensignal bzw. im Flammenstrom
3 reagiert werden muss, welcher die Güte der Verbrennung widerspiegelt.
[0059] Durch Figur 3 sind das Verhalten des Flammenverstärkers und die sich daraus ergebenden
Vorteile bei der sicheren und zuverlässigen Flammenüberwachung erkennbar.
[0060] In dem in Figur 3 abgebildeten Diagramm 30 ist in Abschnitt (a) ein spontaner Ausfall
des Flammenstroms 3 bzw. des dazu korrespondierenden Flammensignals dargestellt. Gemäß
der in Abschnitt (b) abgebildeten von dem lonisationsspannungsgenerator 10 erzeugten
Ionisationsspannung bzw. der damit einhergehenden Abtastung des Flammensignals 6,
8 in der Auswerteelektronik ergeben sich die in Abschnitt (c) dargestellten Werte
(weiße Punkte) und Mittelwerte (schwarze Punkte), wobei die Mittelwerte in Abschnitt
(c) die Werte teilweise überlagern. In Abschnitt (c) ist entsprechend der Verlauf
des gefilterten und verstärkten Flammensignales 8 mit erkennbarer Dämpfung durch den
Tiefpass 5, sowie die Abtastpunkte (weiß) und die sich aus zwei aufeinanderfolgenden
Werten ergebenden Mittelwerte
[0061] (schwarz) erkennbar, wobei die berechneten Mittelwerte in Abschnitt (d) mit dem Verlauf
des verstärkten gedämpften Flammensignales 8 (gestrichelte Linie) und der Abschaltschwelle
22 aufgetragen sind, so dass sich in Abschnitt (e) des Diagramms das Ergebnis der
Auswertung durch die Auswerteelektronik 9 als ein Auswertesignal für die Sicherheitsabschaltung
11 ergibt.
[0062] Die Zeit t3 spiegelt die von den einschlägigen Vorschriften erlaubte Sicherheitszeit
von dem tatsächlichen Flammenausfall bis zur Sicherheitsabschaltung wieder, welche
also in jedem Fall eingehalten werden muss.
[0063] Da wie in diesem Beispiel gezeigt, bereits nach zwei Datenpunkten der zugehörige
Mittelwert unter der Abschaltschwelle 22 liegt und durch die Auswerteelektronik 9
eine mögliche Flammensignalunterbrechung erkannt wird, besteht die Möglichkeit eine
Verzögerungszeit τ abzuwarten und dabei das Flammensignal 8 weiter zu beobachten,
bis eine Störabschaltung bei tatsächlich erloschener Flamme erfolgen muss.
[0064] Falls das Flammensignal bzw. die Flamme und dadurch der Flammenstrom durch beispielsweise
Wind oder eine elektrische Störung für eine kurze Zeit (kürzer als die Sicherheitszeit
t3) nicht detektiert werden kann und der zugehörige Mittelwert unterhalb der Abschaltschwelle
22 liegt, wird gemäß der vorliegenden Ausgestaltung des Verfahrens das Erlöschen der
Flamme nicht gemeldet und somit der Verbrennungsprozess fortgesetzt, sofern innerhalb
der Verzögerungszeit τ wieder eine Flamme detektiert wird, also der Mittelwert innerhalb
der Verzögerungszeit τ wieder über der Abschaltschwelle 22 liegt.
[0065] Wird weiterhin von einer Frequenz von 1000 Hz für die Ionisationsspannung ausgegangen
und wird eine Sicherheitszeit t3 von einer Sekunde angenommen, können bis 1000 Datenpunkte
ausgewertet werden, bevor eine Störabschaltung bei Erlöschen der Flamme bzw. Störung
des Flammensignals zwingend erfolgen muss.
[0066] Der sich daraus ergebende Vorteil wird besonders bei kleinen und stark schwankenden
Flammensignalen deutlich, wie es in Figur 4 abgebildet ist.
[0067] In dem in Figur 4 dargestellten Diagramm 40 ist in Abschnitt (a) ein stark schwankender
Flammenstrom 3 angetragen, welcher zunächst einen niedrigen und anschließend hohen
Pegel aufweist. Die Mittelwerte sind in Abschnitt (d) über den Verlauf des verstärkten
und gedämpften Flammensignales (gestrichelte Linie) vereinfacht dargestellt und zusammen
mit der Abschaltschwelle 22 aufgetragen. In Abschnitt (e) der Figur 4 ist das darauf
basierende Auswertesignal für die Sicherheitsabschaltung 11 dargestellt, wie es von
der Auswerteelektronik 9 ausgegeben wird.
[0068] Insbesondere aus Abschnitt (d) ist erkennbar, dass die Reaktionszeit zwischen dem
Unterschreiten der Abschaltschwelle 22 bei kleinen Signalen bis zum Erfassen des zugehörigen
Mittelwertes 21 nahezu gleich ist wie bei einem Unterschreiten der Abschaltschwelle
22 von einem hohen Signalpegel aus bis zum Erfassen des zugehörigen Mittelwertes 23.
Da die Verzögerungszeit τ in beiden Fällen identisch ist, ist die Gesamtreaktionszeit
ebenfalls nahezu gleich.
[0069] Unterbrechungen des Flammenstroms 3, welche kürzer sind als die Sicherheitszeit t3,
führen in beiden dargestellten Fällen nicht zu einer Störabschaltung und somit zu
einem weniger störanfälligen und sicheren Betrieb des Brenners.
[0070] Weiterhin kann durch die schnelle, auf der Frequenz der lonisationsspannung basierenden
Abtastung im Vergleich zu einer auf der Netzfrequenz basierenden Abtastung beispielsweise
ein unerwünscht eingekoppeltes Netzbrummen erkannt und ausgeglichen werden.
[0071] Bei dem in Figur 5 dargestellten Diagramm 50, ist in Abschnitt (a) ein konstanter
Anstieg des Flammenstroms 3 bzw. des dazu korrespondierenden Flammensignals dargestellt.
Wird das eigentlich konstante Flammensignal gemäß der in Abschnitt (b) der Figur 5
angetragenen und von dem Ionisationsspannungsgenerator 10 erzeugten Ionisationsspannung
abgetastet und ist das Flammensignal durch ein Netzbrummen gestört, ergibt sich der
in Abschnitt (c) dargestellte Verlauf des durch ein Netzbrummen beeinflussten Flammensignales
8, wobei wiederum die Abtastpunkte (weiß) und die aus den Werten der Abtastpunkte
berechneten Mittelwerte (schwarz) dargestellt sind.
[0072] Aus den periodisch wiederkehrenden Abweichungen zwischen zwei Abtastpunkten und dem
jeweils zugehörigen Mittelwert in die positive und negative Richtung, kann durch die
Auswerteelektronik 9 eine harmonische Schwingung erkannt und die dadurch beeinflussten
Werte bzw. Mittelwerte durch die Auswerteelektronik 9 korrigiert oder ausgefiltert
werden.
[0073] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen
bevorzugten Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar,
welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht.
1. Flammenverstärker zur Flammenüberwachung in einem Brenner (1) mit einem lonisationsspannungsgenerator
(10) zur Erzeugung einer Wechselspannung als lonisationsspannung, einer lonisationselektrode
(2) zur Beaufschlagung einer durch den Brenner (1) erzeugten Flamme mit der lonisationsspannung,
so dass durch die als ein Gleichrichter wirkende Flamme aus der Ionisationsspannung
eine Gleichspannung als Flammenspannung erzeugt wird und ein Gleichstrom als Flammenstrom
(3) fließt, und mit einer Flammensignalaufbereitung mit einem Tiefpass (5), an welchem
eingangsseitig eine aus lonisationsspannung und Flammenspannung gebildete Mischspannung
sowie ein Mischstrom mit einem Wechselstromanteil und einem dem Flammenstrom (3) entsprechenden
Gleichstromanteil anliegen,
wobei der lonisationsspannungsgenerator (10) ausgebildet ist, die Ionisationsspannung
mit einer Frequenz von mehr als 60 Hz zu erzeugen,
und wobei der Tiefpass (5) eine Grenzfrequenz entsprechend der Frequenz der Ionisationsspannung
aufweist, so dass der Wechselstromanteil des Mischstroms blockiert wird und der Tiefpass
(5) eine zu der Frequenz der Ionisationsspannung korrespondierende Zeitkonstante aufweist,
so dass aus einem eingangsseitig an dem Tiefpass (5) anliegenden ungefilterten Flammensignal
ein ausgangsseitig gefiltertes und zu dem Flammenstrom (3) korrespondierendes Flammensignal
(6, 8) erzeugt wird.
2. Flammenverstärker nach Anspruch 1,
ferner aufweisend eine Auswerteelektronik (9), welche signaltechnisch mit einem Ausgang
des Tiefpass (5) verbunden und ausgebildet ist, das zu dem Flammenstrom (3) korrespondierende
Flammensignal (6, 8) auszuwerten und einen Zustand der Flamme, insbesondere ob die
Flamme brennt oder erloschen ist, und/oder eine Verbrennungsgüte zu bestimmen.
3. Flammenverstärker nach Anspruch 2,
wobei die Auswerteelektronik (9) ausgebildet ist, das Flammensignal (6, 8) entsprechend
der Frequenz der Ionisationsspannung abzutasten und dabei zeitlich aufeinanderfolgende
Werte des Flammensignals (6, 8) zu erfassen sowie aus den zeitlich aufeinanderfolgenden
Werten den Flammenstrom (3) Mittelwerte und/oder einen geglätteten Verlauf des Flammenstroms
(3) zu bestimmen.
4. Flammenverstärker nach Anspruch 2 oder 3,
wobei die Auswerteelektronik (9) ausgebildet ist, Werte des gefilterten Flammensignals
(6, 8) und/oder durch die Auswerteelektronik (9) aus dem Flammensignal (6, 8) gebildete
Mittelwerte mit einer Abschaltschwelle (22) zu vergleichen, wobei bei einem Wert kleiner
der Abschaltschwelle (22) und/oder bei einem Unterschreiten der Abschaltschwelle (22)
eine Verzögerungszeit (τ) abgewartet und eine gelöschte Flamme nur dann detektiert
wird, wenn nachfolgende Werte innerhalb der Verzögerungszeit (τ) kleiner sind als
die Abschaltschwelle (22).
5. Flammenverstärker nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der lonisationsspannungsgenerator (10) ausgebildet ist, die Ionisationsspannung
mit einer Frequenz von zumindest 100 Hz, insbesondere zumindest 500 Hz und weiter
insbesondere zumindest 1000 Hz zu erzeugen.
6. Flammenverstärker nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der lonisationsspannungsgenerator (10) ausgebildet ist, die Ionisationsspannung
als Rechtecksignal mit symmetrischen Pulsbreiten zu erzeugen.
7. Flammenverstärker nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Flammensignalaufbereitung eine Koppelelektronik (4) aufweist, welche dem
Tiefpass (5) eingangsseitig vorgeschalten ist und welche elektrisch zwischen dem lonisationsspannungsgenerator
(10) und der lonisationselektrode (2) angeordnet ist, so dass diese elektrisch über
die Koppelelektronik (4) verbunden sind und die von dem lonisationsspannungsgenerator
(10) erzeugte lonisationsspannung sowie ein zugehöriger Wechselstrom über die Koppelelektronik
(4) an der lonisationselektrode (2) und dem Tiefpass (5) anliegt.
8. Flammenverstärker nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Tiefpass (5) ausgebildet ist, dass sein ausgangsseitiges Flammensignal (6)
eine definierte Restwelligkeit aufweist.
9. Flammenverstärker nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 8,
wobei die Flammensignalaufbereitung einen Verstärker (7) aufweist, welcher dem Tiefpass
(5) ausgangsseitig nachgeschalten und der Auswerteelektronik (9) vorgeschalten ist
und welcher ausgebildet ist, das ausgangsseitige Flammensignal (6) des Tiefpasses
(5) zu einem verstärkten Flammensignal (8) zu verstärken und an die Auswerteelektronik
(9) weiterzuleiten.
10. Verfahren zur Flammenüberwachung einer Flamme in einem Brenner (1) mit einem Flammenverstärker
gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei mit dem lonisationsspannungsgenerator (10) eine Ionisationsspannung mit einer
Frequenz von mehr als 60 Hz erzeugt und die Flamme mit der Ionisationsspannung beaufschlagt
wird, so dass die Flamme als Gleichrichter wirkend aus der Ionisationsspannung eine
Gleichspannung als Flammenspannung erzeugt und über die Flamme ein Gleichstrom als
Flammenstrom (3) fließt,
wobei durch den Tiefpass (5) aus einer eingangsseitigen, aus der Ionisationsspannung
und der Flammenspannung bestehenden Mischspannung und dem zugehörigen Mischstrom mit
dem Flammenstrom (3) als Gleichstromanteil ein ausgangsseitiges Flammensignal (6,
8) erzeugt wird, welches zu dem Flammenstrom (3) korrespondiert,
wobei das Flammensignal (6, 8) in einer Auswerteelektronik (9) ausgewertet und aus
dem Flammensignal (6, 8) ein Zustand der Flamme, insbesondere ob die Flamme brennt
oder erloschen ist, und/oder eine Verbrennungsgüte bestimmt wird.
11. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch,
wobei die Auswerteelektronik (9) das Flammensignal (6, 8) entsprechend der Frequenz
der Ionisationsspannung abtastet und dabei zeitlich aufeinanderfolgende Werte des
Flammensignals (6, 8) erfasst,
wobei die Auswerteelektronik (9) aus zeitlich unmittelbar aufeinanderfolgenden Werten
zeitlich aufeinander folgende Mittelwerte des Flammensignals (6, 8) bestimmt.
12. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch,
wobei die Auswerteelektronik (9) die Mittelwerte mit einer vorbestimmten Abschaltschwelle
(22) vergleicht, wobei bei einem Mittelwert kleiner der Abschaltschwelle (22) eine
gelöschte Flamme und bei einem Mittelwert größer der Abschaltschwelle (22) eine brennende
Flamme detektiert wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 11 oder 12,
wobei die Auswerteelektronik (9) die Mittelwerte mit einer vorbestimmten Abschaltschwelle
(22) vergleicht, wobei bei einem Mittelwert kleiner der Abschaltschwelle (22) und/oder
bei einem Unterschreiten der Abschaltschwelle (22) eine Verzögerungszeit (τ) abgewartet
und eine gelöschte Flamme nur dann detektiert wird, wenn nachfolgende Mittelwerte
innerhalb der Verzögerungszeit (τ) kleiner sind als die Abschaltschwelle (22).
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 10 bis 13,
wobei die Auswerteelektronik (9) aus einer periodisch widerkehrenden Abweichung der
von der Auswerteelektronik (9) erfassten zeitlich aufeinanderfolgende Werte des Flammensignals
(6, 8) und der daraus bestimmten Mittelwerte eine Änderung der lonisationsspannung
erkennt und die Mittelwerte auf Basis der erkannten Änderung korrigiert oder kompensiert.