[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schären einer Kette, bei dem
man ein Band, das mehrere Fäden aufweist, durch eine Bandzuführanordnung einer Schärtrommel
zuführt, das Band an der Schärtrommel befestigt und mit einer vorbestimmten Anzahl
von Windungen auf der Schärtrommel aufwickelt, wobei man nach dem Erreichen der vorbestimmten
Anzahl von Windungen das Band durchtrennt und ein erstes Ende und ein zweites Ende
des Bandes bildet und die Fäden des Bandes an mindestens einem Ende zusammenfasst.
[0002] Weiterhin betrifft die Erfindung eine Sektional-Schärmaschine mit einer Bandzuführanordnung
zum Zuführen eines Bandes und einer Schärtrommel, wobei die Schärtrommel eine Einrichtung
zum Befestigen eines Endes des Bandes aufweist.
[0003] Eine Kette, die beispielsweise zum Herstellen eines Gewebes oder einer Kettenwirkware
verwendet wird, weist eine Vielzahl von Fäden auf. Die Zahl der Fäden ist üblicherweise
so groß, dass nicht alle Fäden gleichzeitig von einem Gatter abgezogen und aufgewickelt
werden können. Aus diesem Grund verwendet man eine begrenzte Anzahl von Fäden, die
gemeinsam aus dem Gatter abgezogen und aufgewickelt werden. Diese Fäden werden auch
als "Band" bezeichnet. Um die gewünschte Breite der Kette zu erhalten, wird nach dem
Wickeln des ersten Bandes der Wickelvorgang wiederholt, wobei das zweite Band dann
um eine Bandbreite gegenüber dem ersten Band versetzt worden ist.
[0004] Zum Aufwickeln des Bandes wird das Band an der Schärtrommel befestigt und die Schärtrommel
wird in Rotation versetzt, bis das Band mit der gewünschten oder vorbestimmten Anzahl
von Windungen aufgewickelt worden ist. Danach wird das Band durchtrennt, so dass sich
zwei Enden ergeben. Das erste Ende gehört zu dem Teil des Bandes, der aufgewickelt
worden ist. Das zweite Ende gehört zu dem Teil des Bandes, der im nachfolgenden Wickel
aufgewickelt werden muss. Um die Fäden des Bandes gegeneinander zu fixieren, erzeugt
man an mindestens einem Ende des Bandes, üblicherweise aber an beiden Enden des Bandes,
einen Knoten. Das erste Ende des Bandes wird dann unter einer Windung im radial äußeren
Bereich des aufgewickelten Bandes hindurchgeführt und damit am Wickel festgelegt.
Der Knoten am zweiten Ende kann verwendet werden, um den Anfang des zweiten Teils
des Bandes an der Schärtrommel zu befestigen.
[0005] Diese Vorgehensweise hat sich bewährt, erfordert aber einen relativ hohen Personalaufwand.
In Abhängigkeit von der Länge der zu erzeugenden Kette und der Umdrehungsgeschwindigkeit
der Schärtrommel muss der Vorgang des Durchtrennens, des Knotens und Befestigens alle
paar Minuten wiederholt werden. Der zeitliche Abstand zwischen den Wiederholungen
ist so klein, dass die Bedienungsperson in der Zwischenzeit praktisch keine anderen
Arbeiten verrichten kann.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit anzugeben, mit der das
Schären zumindest teilweise automatisiert werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass man die Fäden des Bandes an mindestens einem Ende durch Crimpen mit einer Crimphülse
zusammenfasst.
[0008] Beim Crimpen wird eine Crimphülse um die Fäden des Bandes herumgelegt und zusammengepresst.
Die Fäden werden dann in der Crimphülse eingeklemmt. Das Crimpen ist an sich aus dem
Bereich der Elektrotechnik oder Elektroinstallation bekannt, beispielsweise um Leiter
und Verbindungselemente miteinander zu verbinden. Das Crimpen ersetzt das Verknoten.
Das Crimpen kann durch eine Crimpeinrichtung durchgeführt werden, die automatisch
oder halbautomatisch arbeiten kann, insbesondere SPS- gesteuert ist. Wenn man das
Ende des Bandes durch Crimpen zusammenfasst, befindet sich an dem Ende eine Crimphülse,
die neben dem Fixieren der Fäden eines Bandes relativ zueinander auch zum Festlegen
des jeweiligen Endes des Bandes verwendet werden kann. Die Handhabungseinrichtung,
beispielsweise ein Roboter, kann dann das Ende mit der Crimphülse erfassen und in
eine vorbestimmte Position bewegen.
[0009] Vorzugsweise durchtrennt man das Band nach dem Crimpen. Vor dem Durchtrennen liegt
das Band noch zusammenhängend vor. Es gibt also keine losen Enden des Bandes, was
die weitere Handhabung erleichtert. Insbesondere kann das Band vor dem Crimpen gestrafft
oder der Länge nach ausgerichtet werden, so dass das Anbringen einer Crimphülse vereinfacht
wird.
[0010] Vorzugsweise legt man die Fäden des Endes in eine offene Crimphülse ein und drückt
die Crimphülse um die Fäden herum zusammen. Eine offene Crimphülse hat den Vorteil,
dass die Fäden nicht durch die Crimphülse hindurchgeführt werden müssen, sondern es
eine seitliche Öffnung in der Crimphülse gibt, durch die die Fäden eingebracht werden
können.
[0011] Vorzugsweise verwendet man eine Crimphülse, die mindestens zwei in Längsrichtung
der Fäden hintereinander angeordnete Verformungsbereiche aufweist. Die Verformungsbereiche
werden dann um die Fäden des Bandes herum zusammengedrückt. Wenn zwei oder mehr Verformungsbereiche
vorgesehen sind, wird die Sicherheit erhöht, dass die Crimphülse die Fäden des Bandes
in der gewünschten Weise zusammenhält.
[0012] Vorzugsweise verwendet man eine Crimphülse am zweiten Ende, um das zweite Ende an
der Schärtrommel zu befestigen. Wenn das zweite Ende des Bandes mit einer Crimphülse
versehen ist, dann ergibt sich an dem zweiten Ende eine Durchmesservergrößerung durch
die Crimphülse. Man kann dann das zweite Ende des Bandes an der Schärtrommel einhaken.
Die Crimphülse verhindert dann, dass das zweite Ende des Bandes wieder herausgezogen
wird.
[0013] Vorzugsweise wickelt man bei einer der letzten Windungen eines durch das Band auf
der Schärtrommel gebildeten Wickels eine Hilfseinrichtung unter das Band und legt
eine Crimphülse am ersten Ende des Bandes in die Hilfseinrichtung ein, wobei man die
Hilfseinrichtung nach dem Einlegen der Crimphülse aus dem Wickel entfernt. Die Hilfseinrichtung
wird also verwendet, um das erste Ende des Bandes unter einer der letzten Windungen
des Wickels hindurchzuziehen und somit das erste Ende des Bandes an dem Wickel zu
fixieren. Die Crimphülse bildet, wie bereits erwähnt, einen geringfügig vergrößerten
Durchmesser des ersten Endes des Bandes. Wenn man dieses erste Ende mit der Crimphülse
in die Hilfseinrichtung einlegt, kann man durch die Hilfseinrichtung eine gewisse
Zugkraft auf das erste Ende des Bandes ausüben und somit dieses erste Ende durch den
Wickel im radial äußeren Bereich des Wickels hindurchziehen.
[0014] Vorzugsweise verwendet man zum Crimpen eine Crimpvorrichtung, in die das Band durch
eine Handhabungseinrichtung eingelegt wird. Die Handhabungseinrichtung kann relativ
einfach ausgebildet sein, beispielsweise als Einarm-Roboter. Die Handhabungseinrichtung
muss lediglich in der Lage sein, das Band in die Crimpvorrichtung einzulegen und ggfs.
auszurichten. Hierzu sind keine komplizierten Bewegungen notwendig.
[0015] Die Aufgabe wird bei einer Sektional-Schärmaschine der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, dass eine Crimpvorrichtung vorgesehen ist, die Fäden des Bandes an seinem
Ende zusammenfasst.
[0016] Die Crimpvorrichtung erzeugt also an mindestens einem Ende eine Crimpverbindung,
bei der eine Crimphülse um die Fäden herum zusammengepresst wird. Die Fäden werden
dann durch die Crimphülse zusammengehalten. Gleichzeitig entsteht ein definierter
Angriffspunkt, an dem das jeweilige Ende des Bandes gehandhabt werden kann.
[0017] Vorzugsweise ist eine Handhabungseinrichtung vorgesehen, mit der das Band in einen
Crimpbereich der Crimpvorrichtung verlagerbar ist. Die Handhabungseinrichtung muss
das Band im einfachsten Fall lediglich seitlich verschieben, wenn die Crimpvorrichtung
außerhalb eines Bereichs angeordnet ist, durch den das Band beim Wickeln geführt wird.
Eine derartige Anordnung ist zweckmäßig, weil dann die Crimpvorrichtung beim Wickeln
nicht weiter stört.
[0018] Hierbei ist bevorzugt, dass die Crimpvorrichtung benachbart zu der Schärtrommel und
der Fadenzuführeinrichtung angeordnet ist. Es ist besonders bevorzugt, wenn die Crimpvorrichtung
zwischen der Schärtrommel und der Fadenzuführeinrichtung, aber seitlich versetzt zu
dem Bereich angeordnet ist, durch den die Fäden des Bandes beim Wickeln laufen.
[0019] Vorzugsweise weist die Crimpvorrichtung zwei Crimpbereiche auf, die mit einem Abstand
zueinander in Längsrichtung des Bandes auf das Band wirken. Die Crimpvorrichtung kann
dann zwei Crimpverbindungen erzeugen, also eine Crimpverbindung am ersten Ende des
Bandes und eine Crimpverbindung am zweiten Ende des Bandes. Dies vereinfacht die Handhabung
des Bandes.
[0020] Vorzugsweise ist eine Trenneinrichtung vorgesehen, mit der das Band zwischen den
beiden Crimpbereichen durchtrennbar ist. Man kann also das Band durchtrennen, nachdem
die beiden Enden jeweils so vorbereitet worden sind, dass die Fäden sich hier nicht
vereinzeln können. Dies vereinfacht die Handhabung weiter.
[0021] Vorzugsweise weist die Schärtrommel mindestens eine Öffnung auf, in der eine Crimphülsen-Fangeinrichtung
angeordnet ist. Die Crimphülsen-Fangeinrichtung weist im einfachsten Fall einen Schlitz
auf, in den das Ende des Bandes eingelegt wird. Dieser Schlitz weist eine Weite auf,
die etwas kleiner ist als der Durchmesser der Crimphülse, so dass sich die Crimphülse
hinter der Crimphülsen-Fangeinrichtung verhaken kann. Der Schlitz kann an seiner Öffnung
durchaus eine größere Breite als an der Position haben, an der sich die Crimphülse
verhakt. Dies erleichtert das Einfädeln.
[0022] Auch ist von Vorteil, wenn die Crimphülsen-Fangeinrichtung einen Magneten aufweist.
Vielfach sind die Crimphülsen aus einem Metall gebildet, das durch einen Magneten
angezogen wird. Der Magnet kann dann verwendet werden, um die Crimphülse und das Ende
des Bandes weit genug in die Crimphülsen-Fangeinrichtung hineinzuziehen.
[0023] Auch ist von Vorteil, wenn eine Hilfseinrichtung vorgesehen ist, die in einem Zustand,
in dem sie in einen sich auf der Schärtrommel bildenden Wickel eingewickelt ist, ein
aus dem Wickel herausragendes erstes Ende, das eine Crimphülsen-Einhakeinrichtung
aufweist, und ein aus dem Wickel auf der dem ersten Ende gegenüberliegenden Seite
herausragendes zweites Ende aufweist, an dem die Hilfseinrichtung aus dem Wickel herausziehbar
ist. Mit der Hilfseinrichtung kann dann das erste Ende des Bandes an dem Wickel fixiert
werden.
[0024] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine stark schematisierte Draufsicht auf einen Teil einer Sektional-Schärmaschine,
- Fig. 2
- eine Darstellung des Verlaufs eines Bandes in einer ersten Phase vor dem Crimpen,
- Fig. 3
- der Verlauf des Bandes in einer zweiten Phase vor dem Crimpen,
- Fig. 4
- ein Bandende mit einer Crimphülse, das von einem Greifer ergriffen ist,
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung des Einwickelns einer Hilfseinrichtung in einen Wickel,
- Fig. 6
- die in den Wickel eingewickelte Hilfseinrichtung und
- Fig. 7
- eine Darstellung der Befestigung eines zweiten Endes eines Bandes an einer Schärtrommel.
[0025] Fig. 1 zeigt stark schematisiert einen Teil einer Schärmaschine, die als Sektional-Schärmaschine
ausgebildet ist, in Draufsicht. Die Schärmaschine weist eine Schärtrommel 1 auf. Die
Schärtrommel 1 weist einen Konusabschnitt 2 auf. Parallel zu der Schärtrommel 1 ist
ein Schärschlitten 3 angeordnet, der auf einer Führung parallel zu der Schärtrommel
1 bewegbar ist. Am Schärschlitten 3 ist eine Messwalze 5 angeordnet. Ein Band 6 (Fig.
2 und 3), das auf der Schärtrommel 1 aufgewickelt werden soll, wird durch eine Bandzuführanordnung
7 zugeführt. Die Bandzuführanordnung 7 ist hier nur schematisch dargestellt. Sie kann
in an sich bekannter Weise eine Geleseeinheit und ein Fadenriet aufweisen. Der Abstand
zwischen der Bandzuführanordnung 7 und der Messwalze 5 kann veränderbar sein.
[0026] Wenn ein Band 6 auf der Schärtrommel 1 aufgewickelt werden soll, dann wird der Anfang
des Bandes 6 an der Schärtrommel befestigt. Die Schärtrommel dreht sich und wickelt
das Band 6 auf. Hierbei erfolgt eine Relativbewegung zwischen dem Schärschlitten 3
und der Schärtrommel 1 parallel zu einer Achse 8 der Schärtrommel 1, so dass das aufzuwickelnde
Band 6 den Konusabschnitt 2 hinaufgeführt wird.
[0027] Wenn das Band 6 mit der gewünschten Länge auf der Schärtrommel 1 aufgewickelt worden
ist, wird es durchtrennt. Das Ende des aufgewickelten Teils des Bandes 6 wird als
erstes Ende bezeichnet. Das Ende des Teils des Bandes 6, der nachfolgend aufgewickelt
werden soll, wird als zweites Ende bezeichnet. Bislang hat man an jedem Ende einen
Knoten erzeugt, um die Fäden des Bandes am Ende zusammenzufassen. Das Erzeugen des
Knotens war allerdings erst möglich, nachdem das Band durchtrennt worden ist. Zum
Erzeugen eines Knotens benötigt eine Bedienungsperson üblicherweise zwei Hände. Der
Knoten am ersten Ende wurde dann in den Wickel eingesteckt, um ein Lösen des ersten
Endes von dem Wickel während eines nachfolgenden Wickelvorgangs zu verhindern. Der
Knoten am zweiten Ende wurde verwendet, um das zweite Ende des Bandes an der Schärtrommel
zu befestigen und einen weiteren Wickelvorgang zu starten. Dieser Vorgang wird solange
wiederholt, bis die gewünschte Breite einer Kette erreicht worden ist.
[0028] Um die Möglichkeit zu schaffen, zumindest einen Teil des Schärvorgangs zu automatisieren,
weist die Schärvorrichtung eine Crimpvorrichtung 9 auf, die seitlich neben dem Schärschlitten
3 angeordnet ist. Sie muss aber nicht auf dem Schlitten 3 angeordnet sein, so dass
sie auch eine relativ große Masse aufweisen kann. Sie muss nicht bewegt werden.
[0029] Die Crimpvorrichtung 9 weist eine Crimpzone 10 mit einem ersten Crimpbereich 11 und
einem zweiten Crimpbereich 12 auf. Die beiden Crimpbereiche 11, 12 sind in Laufrichtung
des Bandes 6 hintereinander angeordnet und zwar mit einem Abstand zueinander. Die
Crimpvorrichtung 9 kann das Band 6 in jeden Crimpbereich 11, 12 mit einer Crimphüls
versehen und die Crimphülse um das Band 6 herum zusammendrücken. Dieser Vorgang wird
als "Crimpen" bezeichnet.
[0030] In dem Abstand zwischen den Crimpbereichen 11, 12 ist eine Trenneinrichtung 13 angeordnet,
mit der das Band 6 zwischen den beiden Crimpbereichen 11, 12 durchtrennt werden kann.
[0031] Zwischen der Bandzuführanordnung 7 und der Messwalze 5 ist ein "Laufbereich" für
das Band 6 angeordnet. Man kann erkennen, dass die Crimpzone 10 außerhalb des Laufbereichs
angeordnet ist, so dass sie den Lauf des Bandes nicht stört.
[0032] Lediglich zum Crimpen wird das Band 6 aus dem Laufbereich herausgeschoben. Hierzu
kann es zweckmäßig sein, an der Messwalze 5 eine seitliche Begrenzung, etwa in Form
einer Scheibe, vorzusehen, um zu verhindern, dass das Band von der Messwalze herunterbewegt
wird.
[0033] Auf der anderen Seite des Schärschlittens 3 ist eine Handhabungseinrichtung 14 vorgesehen,
die als Einarm-Roboter ausgebildet ist. Die Handhabungseinrichtung 14 weist einen
Roboterarm 15 auf, mit dem es möglich ist, das Band 6 bzw. Enden des Bandes 6 zu handhaben,
wie nachfolgend erläutert werden wird.
[0034] Auch die Handhabungseinrichtung 14 ist nicht auf dem Schärschlitten 3 angeordnet.
Der Abstand zwischen der Crimpvorrichtung 9 und der Handhabungseinrichtung 14 ist
so groß, dass der Schärschlitten 3 gegenüber der Schärtrommel 1 in einem Maß beweglich
ist, das ausreicht, um das Band 6 ausreichend weit den Konusabschnitt 2 hinauf zu
wickeln.
[0035] Wenn das Band 6 mit einer vorbestimmten Anzahl von Windungen auf die Schärtrommel
1 aufgewickelt worden ist, wird die Schärtrommel 1 angehalten. Der Roboterarm 15 drückt
nun das Band 6 zwischen den beiden Crimpbereichen 11, 12 in die Crimpzone, wie dies
in Fig. 2 dargestellt ist. Hierbei entsteht ein Punkt 16, an dem die Fäden des Bandes
6 zusammengeführt sind. Die Crimpvorrichtung 9 kann die Fäden, nachdem sie zusammengeführt
worden sind, an diesem Punkt 16 festhalten.
[0036] Der Roboterarm 15 wird nun auf die andere Seite des ersten Crimpbereichs 11 bewegt
und führt die Fäden an einem zweiten Punkt 17 wieder zusammen. Dies hat zur Folge,
dass das Band 6 zwischen den beiden Punkten 16, 17 nicht mehr flächig vorhanden ist,
sondern ein Fadenbündel bildet. Dieses Fadenbündel wird durch den Roboterarm in eine
nicht näher dargestellte Crimphülse eingeschoben, die im ersten Crimpbereich 11 angeordnet
oder von der Crimpvorrichtung 9 bereitgestellt worden ist. Hierbei wird eine seitlich
offene Crimphülse verwendet, in die die Fäden des Bandes 6 eingelegt werden können.
Die Crimpvorrichtung 9 kann dann die Crimphülse im ersten Crimpbereich 11 zusammendrücken,
um die Fäden des Bandes 6 durch Crimpen zusammenzufassen.
[0037] In gleicher Weise kann man auf der der Messwalze 5 abgewandten Seite der Crimpzone
10 das Band 6 durch den Roboterarm 15 zusammendrücken, um das Band in eine zweite
Crimphülse einzulegen, die in dem zweiten Crimpbereich 12 angeordnet ist. Auch hier
kann die Crimpvorrichtung 9 dann die Fäden des Bandes 12 durch Crimpen zusammenfassen.
[0038] Die Crimpvorrichtung 9 kann auch beide Crimpbereiche 11, 12 gleichzeitig betätigen,
so dass das Band 6 an zwei Positionen, die einen Abstand zueinander aufweisen, gleichzeitig
mit einer Crimphülse versehen wird.
[0039] Nachdem die beiden Crimpvorgänge abgeschlossen sind, kann das Band durch die Trenneinrichtung
13 zwischen den beiden Crimphülsen durchtrennt werden.
[0040] Es entsteht dadurch ein erstes Ende des Bandes 6 mit einer ersten Crimphülse und
ein zweites Ende des Bandes 6 mit einer zweiten Crimphülse. Die Crimpvorrichtung 9
kann nun das zweite Ende des Bandes im zweiten Crimpbereich 12 festhalten. Der Roboterarm
15 kann, wie dies in Fig. 4 dargestellt ist, das erste Ende 18 des Bandes ergreifen,
an dem die erste Crimphülse 19 angeordnet ist. Aufgrund des Gewichts der ersten Crimphülse
19 wird das Band am ersten Ende 18 aber unter der Wirkung der Schwerkraft etwas herunterhängen,
so dass die weitere Handhabung diese Verformung des Bandes berücksichtigen muss.
[0041] Wie weiter oben beschrieben worden ist, möchte man das erste Ende 18 in dem bereits
auf der Schärtrommel 1 erzeugten Wickel fixieren. Hierzu verwendet man eine Hilfseinrichtung
20, die in den Fig. 5 und 6 näher dargestellt ist.
[0042] Die Hilfseinrichtung 20 wird zwischen dem bereits auf der Schärtrommel 1 gebildeten
Wickel 21 und dem zugeführten Band 6 eingewickelt und zwar vorzugsweise zwischen der
letzten Windung des Bandes 6 und vor dem Crimpen. Die Hilfseinrichtung 20 weist, wenn
sie in den Wickel 21 eingewickelt worden ist, ein erstes Ende 22 auf, das aus dem
Wickel 20 herausragt, und ein zweites Ende 23, das auf der dem ersten Ende 22 gegenüberliegenden
Seite aus dem Wickel 21 herausragt. Das zweite Ende 23 steht radial über den Wickel
vor. Das erste Ende 22 weist einen einseitig offenen Schlitz 24 auf, dessen Breite
sich radial nach außen erweitert. Ein radial inneres Ende des Schlitzes, d.h. das
geschlossene Ende, weist eine Breite auf, die kleiner ist als der Durchmesser der
ersten Crimphülse 19. Man kann daher das erste Ende 18 des Bandes 6 mit dem Roboterarm
15 in den Schlitz 24 einführen, so dass sich die erste Crimphülse 19 am ersten Ende
22 der Hilfseinrichtung 20 verhakt. Der Roboterarm 15 kann nun das erste Ende 18 des
Bandes loslassen und das zweite Ende 23 der Hilfseinrichtung 20 erfassen und die Hilfseinrichtung
20 aus dem Wickel herausziehen. Dabei wird das erste Ende 18 des Bandes 6 durch die
erste Crimphülse 19, die am ersten Ende 22 der Hilfseinrichtung 20 verhakt ist, mitgenommen,
so dass das erste Ende 18 des Bandes 6 durch den Wickel hindurchgezogen wird und im
Folgenden am Wickel fixiert ist.
[0043] Der Roboterarm 15 muss dann lediglich die Hilfseinrichtung 20 umdrehen, so dass die
Öffnung des Schlitzes 24 zur Schärtrommel 1 hinweist und das erste Ende 18 des Bandes
6 mit der ersten Crimphülse 19 kann aus der Hilfseinrichtung 20 herausrutschen.
[0044] Fig. 7 zeigt ein zweites Ende 25 des Bandes 6 mit einer zweiten Crimphülse 26. Das
zweite Ende 25 des Bandes 6 wird in die Schärtrommel 1 eingeführt, die zu diesem Zweck
eine Reihe von Öffnungen 27 aufweist. An jeder Öffnung 27 ist eine Crimphülsen-Fangeinrichtung
28 angeordnet, die ebenfalls einen einseitig offenen Schlitz 29 aufweist, der sich
zu seiner Öffnung hin verbreitet. Am geschlossenen Ende des Schlitzes 29 ist ein Magnet
30 angeordnet. Die zweite Crimphülse 26 kann durch den Magneten 30 angezogen werden.
[0045] Der Roboterarm 15 kann, nachdem das erste Ende des Bandes 6 an dem Wickel 21 festgelegt
worden ist, das zweite Ende 25 ergreifen und in die Öffnung 27 einführen. Der Roboterarm
15 muss das zweite Ende 25 dann lediglich so bewegen, dass das zweite Ende 25 in den
Schlitz 29 eingeführt wird. Die zweite Crimphülse 26 weist einen Durchmesser auf,
der größer ist als die Breite des Schlitzes 29 am geschlossenen Ende. Das Einführen
wird dadurch erleichtert, dass der Magnet 30 die zweite Crimphülse 26 anzieht. Wenn
die Schärtrommel 1 dann gedreht wird, bewegt sich (bezogen auf die Darstellung der
Fig. 7) die Crimphülsen-Fangeinrichtung 28 von oben nach unten und nimmt das zweite
Ende 25 des Bandes 6 mit, indem sie auf die zweite Crimphülse 26 wirkt. Dadurch wird
das Band 6 wieder auf die Schärtrommel 1 aufgewickelt.
[0046] Die beiden Crimphülsen 19, 26 sind hier lediglich schematisch dargestellt. Es ist
allerdings zweckmäßig, wenn man Crimphülsen 19, 26 verwendet, die jeweils zwei Verformungsbereiche
aufweisen, die in Längsrichtung oder Laufrichtung der Fäden des Bandes 6 hintereinander
angeordnet sind.
1. Verfahren zum Schären einer Kette, bei dem man ein Band (6), das mehrere Fäden aufweist,
durch eine Bandzuführanordnung (7) einer Schärtrommel (1) zuführt, das Band (6) an
der Schärtrommel (1) befestigt und mit einer vorbestimmten Anzahl von Windungen auf
der Schärtrommel (1) aufwickelt, wobei man nach dem Erreichen der vorbestimmten Anzahl
von Windungen das Band (6) durchtrennt und ein erstes Ende (18) und ein zweites Ende
(25) des Bandes (6) bildet und man die Fäden des Bandes (6) an mindestens einem Ende
(18, 25) zusammenfasst, dadurch gekennzeichnet, dass man die Fäden des Bandes (6) an mindestens einem Ende (18, 25) durch Crimpen mit
einer Crimphülse (19, 26) zusammenfasst.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das Band (6) nach dem Crimpen durchtrennt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die Fäden des Endes (18, 25) in eine offene Crimphülse einlegt und die Crimphülse
um die Fäden herum zusammendrückt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Crimphülse (19, 26) verwendet, die mindestens zwei in Längsrichtung der
Fäden hintereinander angeordnete Verformungsbereiche aufweist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Crimphülse (26) am zweiten Ende (25) verwendet, um das zweite Ende (25)
an der Schärtrommel (1) zu befestigen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man bei einer der letzten Windungen eines durch das Band (6) auf der Schärtrommel
(1) gebildeten Wickels (21) eine Hilfseinrichtung (20) unter das Band (6) wickelt
und eine Crimphülse (19) am ersten Ende (18) des Bandes (6) in die Hilfseinrichtung
(20) einlegt, wobei man die Hilfseinrichtung (20) nach dem Einlegen der Crimphülse
(19) aus dem Wickel (21) entfernt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man zum Crimpen eine Crimpvorrichtung (9) verwendet, in die das Band (6) durch eine
Handhabungseinrichtung eingelegt wird (14).
8. Sektionalschärmaschine mit einer Bandzuführanordnung (7) zum Zuführen eines Bandes
(6) und einer Schärtrommel (1), wobei die Schärtrommel (1) eine Einrichtung zum Befestigen
eines Endes (26) des Bandes (6) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Crimpvorrichtung (9) vorgesehen ist, die Fäden des Bandes (6) an seinem Ende
(18, 25) zusammenfasst.
9. Sektionalschärmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Handhabungseinrichtung (14) vorgesehen ist, mit der das Band (6) in einen Crimpbereich
(11, 12) der Crimpvorrichtung (9) verlagerbar ist.
10. Sektionalschärmaschine nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Crimpvorrichtung (9) benachbart zu der Schärtrommel (1) und der Fadenzuführeinrichtung
(7) angeordnet ist.
11. Sektionalschärmaschine nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Crimpvorrichtung (9) zwei Crimpbereiche (11, 12) aufweist, die mit einem Abstand
zueinander in Längsrichtung des Bandes (6) auf das Band (6) wirken.
12. Sektionalschärmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Trenneinrichtung (13) vorgesehen ist, mit der das Band (6) zwischen den beiden
Crimpbereichen (11, 12) durchtrennbar ist.
13. Sektionalschärmaschine nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Schärtrommel (1) mindestens eine Öffnung (27) aufweist, in der eine Crimphülsen-Fangeinrichtung
(28) angeordnet ist.
14. Sektionalschärmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Crimphülsen-Fangeinrichtung (28) einen Magneten (30) aufweist.
15. Sektionalschärmaschine nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Hilfseinrichtung (20) vorgesehen ist, die in einem Zustand, in dem sie in einen
sich auf der Schärtrommel (1) bildenden Wickel (21) eingewickelt ist, ein aus dem
Wickel (21) herausragendes erstes Ende (22), das eine Crimphülsen-Einhakeinrichtung
aufweist, und ein aus dem Wickel (21) auf der dem ersten Ende (22) gegenüberliegenden
Seite herausragendes zweites Ende (23) aufweist, an dem die Hilfseinrichtung (20)
aus dem Wickel (21) herausziehbar ist.