[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kanalblechanordnung für einen Straßenfertiger
gemäß Anspruch 1 sowie einen Straßenfertiger gemäß Anspruch 12.
Stand der Technik
[0002] Straßenfertiger sind aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt. Um deren Einsetzbarkeit
zu erhöhen, wurden hinsichtlich ihrer Arbeitsbreite variable Einbaubohlen konzipiert.
Die Arbeitsbreite ist die Breite, mit der die Einbaubohle das Material auf dem Untergrund
verteilt.
[0003] So offenbart beispielsweise die
EP 2 169 117 A1 eine entsprechende, in ihrer Arbeitsbreite stufenlos variierbare Einbaubohle.
[0004] Da sich durch das Einstellen der Arbeitsbreite der Einbaubohle auch die Breite des
ausgebrachten Materials ändert, kann es in Fahrtrichtung der die Einbaubohle verwendenden
Straßenfertiger zu einer überschüssigen Ausbringung von Material vor der Verteilerschnecke
kommen.
[0005] Um dies zu verhindern, schlägt die
EP 2 169 117 A1 einbaubare Kanalbleche vor, die etwa als Teil der Verteilerschneckenaufhängung oder
mit dieser verbunden vorgesehen sein können. Damit wird zwar die Möglichkeit geschaffen,
die effektive Breite der Kanalbleche einzustellen, mit der sie ein unerwünschtes Ausbringen
von Material in Fahrtrichtung des Straßenfertigers vor der Verteilerschnecke verhindern.
Ein solcher Aufbau ist jedoch zeitaufwändig und durch die einzubauenden Kanalblechteile
wenig flexibel.
[0006] Ferner zeigt die
WO2020/009123 A3 einen Straßenfertiger, wobei das Ausbringen von Material in Fahrtrichtung des Straßenfertigers
durch ein schwenkbares äußeres Halteblech kontrolliert werden kann. Das Halteblech
ist über vergleichsweise komplexe mechanische Kopplungen mit der Zugmaschine verbunden.
Aufgabe
[0007] Ausgehend vom bekannten Stand der Technik besteht die zu lösende technische Aufgabe
darin, die effektive Breite der Kanalblechanordnung auf für den Bediener einfache
Art und Weise an die Arbeitsbreite einer Einbaubohle anpassbar zu gestalten, wobei
die Erfindung möglichst auch in bereits bestehende Straßenfertiger integrierbar sein
sollte.
Lösung
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kanalblechanordnung für einen Straßenfertiger
gemäß Anspruch 1 oder den Straßenfertiger, umfassend einen Gutbunker, einer Verteilerschnecke,
eine Einbaubohle sowie eine Kanalblechanordnung gemäß Anspruch 12 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen erfasst.
[0009] Die Erfindungsgemäße Kanalblechanordnung umfasst eine Erweiterungseinrichtung, die
ein erstes Kanalblech umfasst, das bezüglich der Kanalblechanordnung in horizontaler
Richtung beweglich gelagert ist, um die effektive Breite der Kanalblechanordnung variabel
einzustellen, und wobei ein zweites Kanalblech mit dem ersten Kanalblech verbunden
ist und das zweite Kanalblech schwenkbar am ersten Kanalblech angeordnet ist, um die
effektive Breite der Kanalblechanordnung variabel einzustellen.
[0010] Das erste Kanalblech kann insbesondere quer zu einer Fahrtrichtung des Straßenfertigers
beweglich gelagert sein.
[0011] Das zweite Kanalblech kann insbesondere als um eine Achse schwenkbar am ersten Kanalblech
angeordnet sein, wobei die Achse etwa eine vertikale Achse oder eine horizontale Achse
sein kann.
[0012] Die Kanalblechanordnung kann hinsichtlich ihrer effektiven Breite, also der Breite
mit der sie den Materialstrom in Fahrtrichtung begrenzen kann, an die Arbeitsbreite
einer Einbaubohle, insbesondere einer Einbaubohle mit variabler Arbeitsbreite mit
geringem Aufwand für den Bediener eingestellt werden.
[0013] Unter der Arbeitsbreite der Einbaubohle wird die Breite verstanden, mit der die Einbaubohle
das Material auf den Untergrund bzw. das Planum ausbringt.
[0014] Unter der effektiven Breite der Kanalblechanordnung ist die Breite zu verstehen,
auf die die Kanalblechanordnungen den Materialstrom in Fahrtrichtung begrenzt. Diese
Begrenzung kann üblicherweise auch in Wechselwirkung mit seitlichen Begrenzungsblechen
einer Einbaubohle bewirkt werden, zwischen denen sich die Kanalblechanordnung erstreckt.
Dabei muss diese Begrenzung nicht senkrecht zur Arbeitsrichtung des Straßenfertigers
sein, sondern kann insbesondere durch das zweite Kanalblech auch teilweise schräg
bzw. unter einem nicht senkrechten Winkel erfolgen.
[0015] Die variable Einstellbarkeit der Arbeitsbreite der Einbaubohle kann eine stufenlose
Einstellbarkeit, oder auch eine stufenweise variable Einstellbarkeit der Arbeitsbreite
bedeuten.
[0016] Grundsätzlich sind hier zwei Typen von Einbaubohlen bekannt und können im Rahmen
der Erfindung als Einbaubohle Anwendung finden.
[0017] Zum einen ist die Ausziehbohle bekannt, die eine Grundbohle (auch Bohlengrundkörper
genannt) und daran angeordnete Bohlenausziehteile umfasst. Die Bohlenausziehteile
können üblicherweise hydraulisch (und stufenlos) gegenüber dem Bohlengrundkörper verfahren
werden. An den äußeren Enden der Bohlenausziehteile können je nach Notwendigkeit (starre)
Verbreitungsteile angebracht werden. Ein oder mehrere solcher Verbreiterungsteile
können an den Bohlenausziehteilen angebaut werden, um so die Arbeitsbreite der Ausziehbohle
zu vergrößern.
[0018] Zum anderen sind starre Bohlen bekannt, die eine starre Grundbohle und an die Grundbohle
anbaubare Verbreiterungsteile umfassen. Die Verbreiterungsteile sind üblicherweise
selbst starr. An den äußeren Enden der starren Bohle können jedoch als spezielle Ausgestaltung
der Verbreiterungsteile hydraulisch verstellbare Ausziehanbauteile angeordnet werden,
um so die Arbeitsbreite der starren Bohle zumindest an den äußeren Enden stufenlos
und variabel einstellen zu können. Die Ausziehanbauteile werden üblicherweise immer
als am weitesten außen (gesehen von der Mitte der starren Bohle) angeordnete Verbreiterungsteile
vorgesehen.
[0019] Die erfindungsgemäße Kanalblechanordnung gestattet zum einen eine im Wesentlichen
stufenlose Einstellung der effektiven Breite der Kanalblechanordnung und zum anderen
aufgrund der sowohl horizontalen Bewegungsrichtung des ersten Kanalblechs als auch
der schwenkbaren Bewegung des zweiten Kanalblechs eine variable Einstellung der Eigenschaften
der Kanalblechanordnung, was sich insbesondere durch die erhöhte variable Breite der
Kanalblechanordnung als vorteilhaft erweist.
[0020] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Erweiterungseinrichtung eine aktive,
insbesondere eine hydraulische und/oder pneumatische Verfahreinrichtung umfasst, mit
der das erste Kanalblech in horizontaler Richtung bewegbar ist. Die hydraulische Verfahreinrichtung
gestattet eine automatische und damit für den Bediener möglichst einfache Bewegung
des ersten Kanalblechs in horizontaler Richtung. Die aktive Verfahreinrichtung kann
insbesondere als Aktuator ausgestaltet sein. Die aktive Verfahreinrichtung kann insbesondere
ausgebildet sein, das horizontale Bewegen des ersten Kanalblechs ohne manuelle Einwirkung
zu bewirken, etwa abhängig von einer Arbeitsbreite der Einbaubohle.
[0021] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Erweiterungseinrichtung lösbar mit der Kanalblechanordnung
verbunden ist.
[0022] Die sonstige Kanalblechanordnung (auch Kanalblechgrundanordnung), die insbesondere
als bisher übliche Kanalblechanordnung ausgestaltet sein kann, kann also auch ohne
die Erweiterungseinrichtung betrieben werden. Damit können schmale Wege vom Straßenfertiger
besser passiert werden, indem die Erweiterungseinrichtung zumindest kurzfristig abgebaut
und später wieder montiert wird, was die Einsetzbarkeit des Straßenfertigers auch
in schwierigem Terrain verbessert.
[0023] In einer Ausführungsform ist die Erweiterungseinrichtung mittels einer Führungseinrichtung
an der Kanalblechanordnung angeordnet, wobei die Führungseinrichtung zum Einstellen
einer Position der Erweiterungseinrichtung relativ zur Kanalblechanordnung ausgebildet
ist. Hiermit kann das Einstellen der effektiven Breite der Kanalblechanordnung über
einen größeren Bereich realisiert werden, da auch die Erweiterungseinrichtung verschoben
werden kann, was die Ausgangspositionen für die horizontale Bewegung des ersten Kanalblechs
etwa weiter von der Mitte der der Kanalblechanordnung entfernen kann.
[0024] Ferner kann die Kanalblechanordnung wenigstens zwei beabstandet zueinander angeordnete
Aufhängungen zur lösbaren Verbindung mit der Erweiterungseinrichtung aufweisen, die
in einem eingebauten Zustand der Kanalblechanordnung in einem Straßenfertiger in einer
Richtung quer zur Arbeitsrichtung des Straßenfertigers angeordnet sind. Durch Anpassen
des Aufhängungspunktes der Erweiterungseinrichtung kann ebenfalls erreicht werden,
dass die effektive Breite der Kanalblechanordnung vergrößert werden kann. Diese und
die vorangegangene Ausführungsform können auch vorteilhaft kombiniert werden und zum
einen eine stufenweise Einstellung der Aufhängung und damit der Ausgangslage der Erweiterungseinrichtung
und zum anderen zwischen diesen Stufen eine stufenlose Einstellung der Ausgangslage
der Erweiterungseinrichtung zu bewirken.
[0025] Es kann auch vorgesehen sein, dass das zweite Kanalblech mittels einer aktiven, insbesondere
einer hydraulischen, elektrischen und/oder pneumatischen Verschwenkeinrichtung an
dem ersten Kanalblech schwenkbar angeordnet ist. Diese Verschwenkeinrichtung kann
insbesondere auch als Aktuator ausgebildet sein oder einen solchen umfassen. Das hydraulische
Verschwenken gestattet für den Bediener eine einfache Veränderung der effektiven Breite
der Kanalblechanordnung.
[0026] In einer bevorzugten Ausführungsform können die aktive Verfahreinrichtung und die
aktive Verschwenkeinrichtung gekoppelt sein, um sowohl ein Verfahren des ersten Kanalblechs
als auch ein Verschwenken des zweiten Kanalblechs gleichzeitig bzw. synchron zu bewirken.
Insbesondere können die Verfahreinrichtung und/oder die Verschwenkeinrichtung das
Verschwenken und/oder das Verfahren abhängig von der Arbeitsbreite der Einbaubohle
teilweise automatisch oder voll-automatisch bewirken. Dazu können etwa ein oder mehrere
Sensoren, wie etwa Abstandssensoren oder Positionssensoren vorgesehen sein, die Informationen
über die Arbeitsbreite der Einbaubohle (etwa unter Berücksichtigung von starren Verbreiterungsteilen
und/oder beweglichen Ausziehanbauteilen und/oder beweglichen Bohlenausziehteilen)
bestimmen. Basierend auf diesen Informationen kann dann eine Steuereinheit die Verschwenkeinrichtung
und/oder die Verfahreinrichtung zur (synchronen) Bewegung (also Verschwenken und/oder
Verfahren) des ersten und/oder des zweiten Kanalblechs ansteuern.
[0027] In einer Ausführungsform ist das zweite Kanalblech von einer Ausgangslage, in der
es beispielsweise parallel zum ersten Kanalblech angeordnet ist, in Richtung der Arbeitsrichtung
eines Straßenfertigers und/oder entgegen der Arbeitsrichtung des Straßenfertigers
schwenkbar gelagert. Dies bedeutet, dass das zweite Kanalblech entweder in Arbeitsrichtung
nach vorne oder nach hinten verschwenkbar ist, was je nach Einsatz des Straßenfertigers
vorteilhaft sein kann. Die Ausgangslage ist dabei nur willkürlich als parallel zum
ersten Kanalblech angegeben. Auch jede andere Ausgangslage ist hier denkbar, wobei
ausgehend von dieser Ausgangslage ein Verschwenken in zumindest eine Richtung entweder
in Arbeitsrichtung und/oder entgegen der Arbeitsrichtung gemäß dieser Ausführungsform
möglich ist.
[0028] Ferner kann die Kanalblechanordnung eine effektive Grundbreite aufweisen. Gemäß dieser
Ausführungsform wird die Kanalblechanordnung auch ohne Erweiterungseinrichtung (dann
im Sinne einer Kanalblechgrundanordnung) ein unerwünschtes Ablagern des Einbaumaterials
auf dem Untergrund bzw. Planum in Arbeitsrichtung auf einer gewissen Breite vermeiden.
[0029] In einer Ausführungsform umfasst die Erweiterungseinrichtung ein drittes Kanalblech,
dessen Lage bezüglich der Erweiterungseinrichtung feststeht.
[0030] Damit wird durch die Erweiterungseinrichtung unabhängig von der relativen Lage des
ersten und zweiten Kanalblechs schon ein Ausbringen des Materials begrenzt. Dies kann
insbesondere mit Hinblick auf die Ausführungsformen der variablen Anordnung der Erweiterungseinrichtung
an der Kanalblechanordnung vorteilhaft sein, um Lücken in der gesamten Kanalblechanordnung
(dann auch umfassend die Erweiterungseinrichtung) zu vermeiden.
[0031] In einer weiteren Ausführungsform ist die Erweiterungseinrichtung zur gekoppelten
Bewegung mit einer Einbaubohle eines Straßenfertigers ausgebildet, sodass die effektive
Breite der Kanalblechanordnung in Abhängigkeit von einer Arbeitsbreite einer Einbaubohle
einstellbar ist. Hierdurch kann durch Einstellen der Arbeitsbreite der Einbaubohle
bereits ein korrektes Einstellen der effektiven Breite der Kanalblechanordnung realisiert
werden. Dies kann etwa über die bereits oben angeführten Sensoren und die Steuereinheit
realisiert werden. Die Kopplung der Bewegung der Kanalblechanordnung an die Bewegung
bzw. Arbeitsbreite der Einbaubohle kann dabei eine mechanische Kopplung und/oder eine
steuerungstechnische Kopplung, etwa über einen Regelkreis unter Verwendung eines oder
mehrerer Sensoren umfassen.
[0032] Es kann vorgesehen sein, dass die Position des ersten Kanalblechs unabhängig vom
Verschwenken des zweiten Kanalblechs einstellbar ist. Unterschiedliche Anforderungen
an die Kanalblechanordnung und ihre effektive Breite können so realisiert werden.
[0033] Es kann vorgesehen sein, dass die Position des ersten Kanalblechs unabhängig vom
Verschwenken des zweiten Kanalblechs einstellbar ist.
[0034] Der erfindungsgemäße Straßenfertiger umfasst ein Zugfahrzeug, einen Gutbunker, eine
Verteilerschnecke und eine Einbaubohle sowie eine Kanalblechanordnung gemäß einer
der vorangegangenen Ausführungsformen. Dieser Straßenfertiger erlaubt eine für den
Bediener vereinfachte Einstellung der Arbeitsbreite und der effektiven Breite der
Einbaubohle bzw. der Kanalblechanordnung.
[0035] Der Straßenfertiger umfasst gemäß einer Ausführungsform eine Steuereinheit zum Steuern
der effektiven Breite der Kanalblechanordnung in Abhängigkeit von der Arbeitsbreite
der Einbaubohle. Hiermit kann eine (voll)automatische Einstellung der effektiven Breite
der Kanalblechanordnung und der Arbeitsbreite der Einbaubohle gewährleistet werden,
was die Bedienung des Straßenfertigers für dessen Bediener weiter vereinfacht.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0036]
- Fig. 1
- zeigt eine schematische Draufsicht auf einen Straßenfertiger mit einer Einbaubohle
und einer Kanalblechanordnung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
- Fig. 2
- zeigt eine Ansicht der Kanalblechanordnung mit Erweiterungseinrichtung gemäß einer
Ausführungsform
- Fig. 3
- zeigt eine weitere Ansicht einer Kanalblechanordnung mit Erweiterungseinrichtungen
gemäß einer zweiten Ausführungsform
Ausführliche Beschreibung
[0037] Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Straßenfertiger 100 gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung.
[0038] Der Straßenfertiger umfasst üblicherweise ein Zugfahrzeug 102 und eine Einbaubohle
110, die an dem Zugfahrzeug befestigt ist, sowie einer Verteilerschnecke 116. Die
Ausgestaltung der Zugmaschine bzw. des Zugfahrzeugs 102 ist nur beispielhaft zu verstehen.
Die Einbaubohle kann vielmehr mit allen geeigneten Zugmaschinen oder Zugfahrzeugen,
die bei der Fertigung von Straßen zum Einsatz kommen, verwendet werden.
[0039] In der beispielhaften Ausgestaltung umfasst die Zugmaschine 102 einen Gutbunker 121,
in dem das auf den Untergrund auszubringende Gut, wie beispielsweise Asphalt, vorgehalten
wird. Ein hier nicht weiter dargestelltes Transportsystem mit gegebenenfalls einem
oder mehreren Kratzerbändern kann das Material aus dem Gutbunker 121 durch die Zugmaschine
hindurch in Richtung der Einbaubohle 110 transportieren, wo es von der Verteilerschnecke,
quer zur Fahrtrichtung und vor der Einbaubohle verteilt wird.
[0040] Die Zugmaschine 102 kann weiterhin einen Fahrerstand 122 umfassen, in dem ein Fahrer
Platz nehmen kann. Hier sind auch automatische Ausführungsformen bzw. autonom fahrende
Ausführungsformen denkbar. Diese müssen dann nicht mehr notwendigerweise einen Fahrerstand
122 umfassen.
[0041] Seitlich an der Zugmaschine 102 können jeweils Holme oder Zylinder 123 angeordnet
sein, die die Einbaubohle 110 mit der Zugmaschine verbinden und etwa hinsichtlich
der Höhe ausrichten. Sie können auch lediglich zum "Schleppen" der Einbaubohle über
den Untergrund dienen und ansonsten keine weitere Funktion besitzen.
[0042] Die Einbaubohle umfasst gemäß der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform zumindest
eine "Grundbohle" 111. Diese besitzt eine gewisse Arbeitsbreite W1, die hier nicht
weiter spezifiziert ist. Diese kann beispielsweise 1 m, 2 m oder 3 m betragen. Besonders
bevorzugt ist vorgesehen, dass die Einbaubohle insgesamt über eine variabel einstellbare
Arbeitsbreite verfügt.
[0043] Die folgende Beschreibung geht der Einfachheit halber davon aus, dass es sich bei
der Einbaubohle um eine Ausziehbohle im Sinne der obigen Ausführungen handelt. Diese
umfasst also Bohlenausziehteile, die mit einem Bohlengrundkörper verbunden und gegenüber
diesem bevorzugt hydraulisch bewegbar sind. Es versteht sich, dass die Erfindung nicht
auf eine Ausziehbohle als Einbaubohle beschränkt ist, sondern auch eine Ausgestaltung
der Einbaubohle mittels einer starren Einbaubohle möglich ist. Während also im Folgenden
auf eine Ausführung der Einbaubohle als Ausziehbohle eingegangen wird, ist damit stets
auch die Ausgestaltung der Einbaubohle als starre Bohle mit eventuellen Verbreiterungsteilen
und hydraulisch verstellbaren Ausziehanbauteilen mit umfasst.
[0044] Dazu sind in der hier dargestellten Ausführungsform Bohlenausziehteile 113 vorgesehen.
Diese können in den hier dargestellten Doppelpfeilrichtungen relativ zu der Grundbohle
111 bewegt werden, um so die Arbeitsbreite der Einbaubohle zu verändern.
[0045] Dabei kann die Arbeitsbreite W beispielsweise definiert sein durch die gesamte Breite
der Grundbohle 111 zusammen mit den Bohlenausziehteilen 113. Begrenzt wird der Bereich,
in dem das Gut etwa von der Verteilerschnecke 116 vor der Grundbohle und den Bohlenausziehteilen
verteilt wird, üblicherweise durch Seitenschilde 114, die ein Verteilen des einzubauenden
Materials in Bereiche, die außerhalb der Einbaubohle liegen, vermeiden.
[0046] Die Grundbohle 111 und die Bohlenausziehteile 113 sowie die Schilde 114 sind grundsätzlich
bekannt und üben die aus dem Stand der Technik bekannten Funktionen aus.
[0047] Die Bohlenausziehteile 113 können (müssen jedoch nicht) hydraulisch relativ zur Grundbohle
111 einstellbar sein, um die Arbeitsbreite W der Einbaubohle einzustellen. Alternativ
können die Bohlenausziehteile auch als manuell verstellbare oder manuell anbaubare
und abnehmbare Zusatzteile vorgesehen sein, die je nach Notwendigkeit mit der Grundbohle
111 verbunden werden.
[0048] Im Falle einer starren Einbaubohle können über die Grundbohle 111 hinaus als Teil
der Einbaubohle auch (starre) Verbreiterungsteile vorgesehen sein, die mit der Grundbohle
verbunden werden können. In einem solchen Fall werden hydraulisch verstellbare Ausziehanbauteile
am von der Grundbohle aus gesehen äußeren Ende der Verbreiterungsteile angeordnet.
[0049] Die Erfindung ist hinsichtlich dieser Ausführungsformen nicht beschränkt.
[0050] Erfindungsgemäß ist eine Kanalblechanordnung 101 als Teil des hier dargestellten
Straßenfertigers 100 vorgesehen.
[0051] Diese Kanalblechanordnung 101 befindet sich, im angebautem Zustand der Kanalblechanordnung
und der Einbaubohle im Straßenfertiger, auf der bezüglich der Einbaubohle 110 (evtl.
mit Grundbohle 111 und den Bohlenausziehteile 113 sowie ggf. Bohlenverbreiterungsteilen)
gegenüberliegenden Seite der Verteilerschnecke 116. Insbesondere befindet sie sich
vor der in Fahrtrichtung F liegenden Seite der Verteilerschnecke 116.
[0052] Die Kanalblechanordnung 101 hat die Funktion, das von der Verteilerschnecke 116 auf
dem Untergrund verteilte Material nicht in Fahrtrichtung über die Kanalblechanordnung
101 hinaus austreten zu lassen, was ein unbeabsichtigtes Abkühlen des Materials einerseits,
aber auch eine Beschädigung des Straßenfertigers 100 andererseits effektiv verhindern
kann. Außerdem kann so für einen kontinuierlichen Materialstrom vor der Verteilerschnecke
gesorgt werden und weiterhin eine thermische und/oder mechanische Entmischung des
Materials des Materialstroms vermieden werden.
[0053] Da die Arbeitsbreite der Einbaubohle durch die Grundbohle 111 (sowie eventuell vorgesehene
Bohlenverbreiterungsteile) definiert ist, kann in einer Ausführungsform vorgesehen
sein, dass die Kanalblechanordnung 101 eine "effektive Grundbreite" aufweist, die
beispielsweise in etwa der der Grundbohle bzw. dem Bohlengrundkörper 111 entsprechenden
Arbeitsbreite entspricht. Die effektive Breite der Kanalblechanordnung 101 ist dabei
die Breite, auf der sie grundsätzlich in der Lage ist, das Austreten von Material
in Richtung der Zugmaschine zu verhindern. Die effektive Grundbreite kann etwa analog
zur Grundbohle 111 durch eine Kanalblechgrundanordnung 112 realisiert werden.
[0054] Die Kanalblechanordnung 101 kann dazu ein oder mehrere Kanalbleche umfassen, die
beispielsweise fest mit der Einbaubohle und/oder einer Schneckentraverse der Verteilerschnecke
und/oder einem Chassis verbunden sein können, etwa über Verschraubungen oder Verschweißungen.
[0055] Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, dass die Kanalblechanordnung weiterhin eine Erweiterungseinrichtung
115 umfasst, die ausgebildet ist, die effektive Breite der Kanalblechanordnung 101
(bevorzugt in Abhängigkeit der Arbeitsbreite der Einbaubohle) variabel einzustellen.
[0056] Dazu umfasst die Erweiterungseinrichtung 115 gemäß einer Ausführungsform zumindest
ein erstes Kanalblech 151, das in der hier ebenfalls dargestellten Doppelpfeilrichtung
mit Hilfe beispielsweise einer hydraulischen Verfahreinrichtung 154 (wie etwa ein
Hydraulikzylinder) horizontal in der hier dargestellten Bildebene verschoben werden
kann.
[0057] Dadurch wird die effektive Breite der Kanalblechanordnung 101 vergrößert, wenn das
erste Kanalblech weiter nach außen verschoben wird.
[0058] Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass an dem außenliegenden Ende des Kanalblechs
151 etwa über eine hydraulische Verschwenkeinrichtung ein zweites Kanalblech 152 angeordnet
ist. Dies ist erfindungsgemäß um die Achse 153 verschwenkbar angeordnet, wobei die
genaue Lage der Achse nicht beschränkend zu verstehen ist. So verläuft die Achse 153
hier senkrecht zur Zeichenebene, sodass das Kanalblech 152 in der Zeichenebene verschwenkt
wird. Auch andere Ausführungsformen sind denkbar, bei denen die Achse 153 in der Zeichenebene
liegt oder einen von 90° verschiedenen Winkel mit der Zeichenebene einschließt.
[0059] Das hier dargestellte zweite Kanalblech 152 ist dabei entgegen der Fahrtrichtung
F verschwenkbar. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass das zweite Kanalblech 152
ausgehend von einer Ausgangslage (beispielsweise eine Lage entsprechend dem ersten
Kanalblech 151) auch in Fahrtrichtung F um die Achse 153 verschwenkbar ist. Es sind
auch Ausführungsformen denkbar, bei denen das zweite Kanalblech 152 beliebig entlang
der bzw. um die Achse 153 verschwenkt werden kann.
[0060] Die Erweiterungseinrichtung 115 kann in einer Ausführungsform lediglich das erste
Kanalblech 151 und das zweite Kanalblech 152 sowie entsprechende Mittel zur Bewegung
des ersten Kanalblechs entlang einer horizontalen Richtung und Mittel zum Bewegen
bzw. Verschwenken des zweiten Kanalblechs um die Achse 153 (Verschwenkeinrichtung
153) umfassen und unmittelbar mit der Kanalblechanordnung verbunden sein, beispielsweise
indem der hydraulische Zylinder an der Kanalblechanordnung befestigt wird, sodass
ein Betätigen des hydraulischen Zylinders ein Bewegen des ersten Kanalblechs relativ
zur übrigen Kanalblechanordnung bewirkt.
[0061] Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die Erweiterungseinrichtung ein oder mehrere
weitere Kanalbleche 155 umfasst, die dann jedoch bevorzugt nicht beweglich bezüglich
der Kanalblechgrundanordnung 112 ausgebildet sind. Diese bilden dann einen fixen Bezugspunkt,
etwa für die Bewegung des ersten Kanalblechs 151 und das Verschwenken des zweiten
Kanalblechs 152. Überdies kann durch die Verwendung eines solchen zusätzlichen dritten
Kanalblechs oder weiterer Kanalbleche sichergestellt werden, dass bei Einbau der Erweiterungseinrichtungen
nicht auch die Mittel zum Betätigen des ersten und zweiten Kanalblechs speziell auf
die bereits vorhandene Kanalblechgrundanordnung angepasst werden müssen.
[0062] In der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform des Straßenfertigers 100 ist weiterhin
schematisch eine Steuereinheit 130 in der Zugmaschine 102 gezeigt. Diese Steuereinheit
kann in einer Ausführungsform so ausgebildet sein, dass sie beispielsweise die Ansteuerung
der Bohlenausziehteile 113 und/oder der Erweiterungseinrichtung 115 der Kanalblechanordnung
101 steuert. Damit kann eine wenigstens teilweise automatische oder vollautomatische
Bewegung der Bohlenausziehteile 113 und/oder der Erweiterungseinrichtung 115 realisiert
werden und der Bediener braucht die Kanalbleche nicht von Hand einzustellen.
[0063] Während die Steuereinheit 130 in der hier dargestellten Ausführungsform als Teil
der Zugmaschine vorgesehen ist, kann die Steuereinheit in anderen Ausführungsformen
auch als Teil der Einbaubohle 110 vorgesehen sein. Auch alternative Ausführungsformen
sind denkbar, bei denen ein Teil der Steuereinheit in der Einbaubohle und ein anderer
Teil der Steuereinheit in der Zugmaschine 102 angeordnet sind.
[0064] Die Steuereinheit kann beispielsweise als Steuerungscomputer für die Einbaubohle
110 und/oder alle Funktionen der Zugmaschine 102 ausgestaltet sein und beispielsweise
über eine Eingabemöglichkeit, wie eine Tastatur, und eine Ausgabemöglichkeit, wie
etwa ein Display, verfügen.
[0065] Der Steuereinheit können auch Sensoren zugeordnet sein, die beispielsweise automatische
die Breite der Einbaubohle bestimmen und mittels der Erweiterungseinrichtung und/oder
der Verschwenkeinrichtung 153 und/oder der Verfahreinrichtung 154 im Sinne eines Regelkreises
zusammenwirken, sodass die effektive Breite der Kanalblechanordnung abhängig von der
Arbeitsbreite der Einbaubohle eingestellt wird. Dies kann bevorzugt vollautomatisch
erfolgen, sodass etwa während des Betriebs des Straßenfertigers bei Erreichen eines
Gullys und/oder eines (Brücken-)Pfeilers die Arbeitsbreite der Einbaubohle und basierend
darauf und bevorzugt synchron die effektive Breite der Kanalblechanordnung eingestellt
wird, um eine Kollision oder ein unerwünschtes Ausbringen von Material zu vermeiden.
[0066] Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform einer Kanalblechanordnung 101.
[0067] In der hier dargestellten Ausführungsform umfasst die Kanalblechanordnung 101 die
Kanalblechgrundanordnung 112, die eine Reihe von Aufhängungen 261, 262 und 263 umfasst,
die jeweils ausgebildet sind, eine Erweiterungseinrichtung aufzunehmen und so lösbar
mit der Kanalblechgrundanordnung bzw. der übrigen Kanalblechanordnung zu verbinden.
[0068] Die hier vorgesehenen Aufhängungen sind als einzelne Schlitze bzw. Langlöcher dargestellt.
Es kann sich auch um Paare von Langlöchern, die beispielsweise in vertikaler Richtung
zueinander versetzt sind, handeln. Auch andere Ausführungsformen anstelle von Langlöchern,
beispielsweise Gewindebohrungen oder Öffnungen oder Klemmeinrichtungen, sind hier
denkbar.
[0069] Grundsätzlich müssen die Aufhängungen 261 bis 263 nur derart ausgestaltet sein, dass
sie eine lösbare Verbindung der Erweiterungseinrichtung 115 mit der Kanalblechgrundanordnung
112 ermöglichen.
[0070] Sind die Aufhängungen 261 bis 263 beispielsweise als Langlöcher ausgebildet, so kann
die Erweiterungseinrichtung entsprechende Eingriffe umfassen, die in diese Langlöcher
eingreifen können, um eine (lösbare) Verbindung mit der Kanalblechgrundanordnung einzugehen.
[0071] In der hier dargestellten Ausführungsform der Fig. 2 umfasst die Erweiterungseinrichtung
neben dem ersten Kanalblech 151 und dem zweiten Kanalblech 152 auch das dritte Kanalblech
155, das bereits in Bezug auf Fig. 1 beschrieben wurden. Diesem Kanalblech ist der
hydraulische Zylinder 154 zugeordnet bzw. an diesem befestigt, mit Hilfe dessen das
erste Kanalblech 151 hydraulisch bewegt werden kann.
[0072] Anstelle des hydraulischen Zylinders 154 können auch andere Realisierungen einer
Verfahreinrichtung zum horizontalen Verfahren des ersten Kanalblechs vorgesehen sein.
So können auch pneumatische Zylinder oder Kombinationen dieser mit hydraulischen Zylindern
verwendet werden.
[0073] Anstelle der hydraulischen Verfahreinrichtung kann auch ein manuelles Verstellen
der Position des ersten Kanalblechs in horizontaler Richtung (dargestellter Doppelpfeil)
relativ zum dritten Kanalblech 155 oder allgemein relativ zur Kanalblechgrundanordnung
112 vorgesehen sein, etwa mittels einer Kurbel und einer Spindel oder ähnlichen Einrichtungen.
[0074] Während hier ein drittes Kanalblech dargestellt ist, an dem die Erweiterungseinrichtung
angeordnet ist, kann auch vorgesehen sein, dass mehr als ein drittes Kanalblech im
Sinne eines oder mehrerer Kanalblechverbreiterungsteile, etwa vergleichbar mit den
Verbreiterungsteilen der Einbaubohle, vorgesehen sind, um die Breite der Kanalblechanordnung
festzulegen. An dem ausgehend von der Kanalblechgrundanordnung äußersten Kanalblechverbreiterungsteil
kann dann die Erweiterungseinrichtung mit dem ersten Kanalblech und dem diesbezüglich
verschwenkbaren zweiten Kanalblech angeordnet sein. Die Kanalblechverbreiterungsteile
sind bevorzugt starr mit der Kanalblechgrundanordnung verbindbar ausgebildet, etwa
mittels Verschraubungen.
[0075] Ist kein drittes Kanalblech 155 vorgesehen, so kann vorgesehen sein, dass die Verbindung
der Erweiterungseinrichtungen mit der Kanalblechgrundanordnung in der Fig. 2 beispielsweise
teilweise oder vollständig vermittels des Hydraulikzylinders 154 bzw. allgemeiner
einer optional vorgesehenen (hydraulischen) Verfahreinrichtung realisiert wird, die
dann einerseits Mittel zum Bewegen des ersten Kanalblechs 151 und andererseits Mittel
zum Inverbindungbringen mit der Kanalblechgrundanordnung 112 umfasst.
[0076] In der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform sind anstelle der Aufhängungen 261
bis 263 zwei Führungseinrichtungen 271 und 272 vorgesehen, die beispielsweise in Form
von Schienen ausgebildet sein können, entlang denen die Erweiterungseinrichtung beweglich
gelagert werden kann. Anstelle zweier Führungseinrichtungen 271 und 272 kann auch
lediglich eine Führungseinrichtung vorgesehen sein. Die Führungseinrichtungen erlauben
eine im Prinzip stufenlose Einstellung der horizontalen Position des ersten Kanalblechs
151 der Erweiterungseinrichtung 115, im Gegensatz zur in Fig. 2 beschriebenen Ausführungsform.
[0077] Es ist auch denkbar, eine Kombination dieser in Fig. 2 und 3 beschriebenen Ausführungsformen
zu realisieren, wobei beispielsweise Verbindungsmittel vorgesehen sind, die mit den
Aufhängungen 261, 262 oder 263 in Verbindung gebracht werden können und an denen dann
andererseits die Erweiterungseinrichtung angebracht wird, wobei die Verbindungsmittel
eine horizontale Bewegung bzw. ein horizontales Verschieben der Erweiterungseinrichtung
relativ zu den Aufhängungen in der Kanalblechgrundanordnung 112 ermöglichen.
[0078] Damit kann zum einen eine stufenweise Einstellung des "groben" Abstands der Erweiterungseinrichtung
beispielsweise zur Mitte der Einbaubohle bewirkt werden. Andererseits ist dann auch
eine stufenlose Einstellung der genauen Position der Erweiterungseinrichtung möglich.
[0079] Dabei kann vorgesehen sein, dass die stufenlose Einstellung der Position der Erweiterungseinrichtung
in horizontaler Richtung bevorzugt über einen Bereich möglich ist, der höchstens gleich
oder zumindest geringfügig kleiner als der Abstand zweier benachbarter Aufhängungen
ist. Besitzen die Aufhängungen beispielsweise einen Abstand von 20cm, so kann vorgesehen
sein, dass die Verbindungsteile eine stufenlose Einstellung der Position der Erweiterungseinrichtung
relativ zur Kanalblechgrundanordnung 112 über 15 cm oder über 18 cm ermöglichen. Hier
sind auch beliebige andere Werte denkbar.
[0080] Während in den Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsformen das dritte Kanalblech
155 zu dem ersten Kanalblech einen geringfügigen Abstand aufweist, sind Ausführungsformen
besonders bevorzugt, bei denen unabhängig von der eingestellten Position des ersten
Kanalblechs 151 in horizontaler Richtung mittels der beispielsweise hydraulischen
Verfahreinrichtung 154 stets ein lückenloser Überlapp zwischen dem dritten Kanalblech
155 (sofern vorgesehen) oder der Kanalblechgrundanordnung 112 und dem ersten Kanalblech
151 gewährleistet ist. So kann ein unabsichtliches Austreten von Material aus einem
sich etwa zwischen dem ersten Kanalblech und dem dritten Kanalblech oder der Kanalblechgrundanordnung
bildenden Spalt vermieden werden. Gleichzeitig kann durch diesen Überlapp die Stabilität
des ersten Kanalblechs erhöht werden, wenn es in Fahrtrichtung nach dem dritten Kanalblech
bzw. der Kanalblechgrundanordnung verläuft, sodass es aufgrund des Materialdrucks
aus der Verteilerschnecke gegen die Kanalblechgrundanordnung 112 bzw. das dritte Kanalblech
155 gedrückt wird.
[0081] Während die Führungseinrichtung in den bisherigen Ausführungsformen zur Fig. 3 als
separates Mittel zum Bewegen bzw. Einstellen der Position der Erweiterungseinrichtung
relativ zur Kanalblechgrundanordnung beschrieben wurde, kann die Führungseinrichtung
auch genutzt werden, um ein für den Bediener möglichst einfaches Verschieben der Erweiterungseinrichtung
zwischen zwei benachbarten Aufhängungen zu ermöglichen.
[0082] Während in den Fig. 2 und 3 sowie auch mit Bezug auf Fig. 1 Bezug auf nur eine Erweiterungseinrichtung
115 genommen wurde, versteht es sich, dass auf beiden Seiten der Kanalblechgrundanordnung
112 eine entsprechende Erweiterungseinrichtung 115 angeordnet sein kann. Hier sind
auch asymmetrische Ausgestaltungen der Einbaubohle möglich, sodass je nach Notwendigkeit
eine Erweiterungseinrichtung lediglich auf einer Seite der Kanalblechgrundanordnung
vorgesehen wird und auf der anderen Seite lediglich die Kanalblechgrundanordnung die
effektive Breite der Kanalblechanordnung bestimmt.
[0083] Es versteht sich, dass die Kanalblechanordnung unabhängig von der verwendeten Einbaubohle
bereitgestellt werden kann. Zwar ist die Verwendung der Kanalblechanordnung insbesondere
bei Kombination mit einer Einbaubohle mit variabler Arbeitsbreite (insbesondere Ausziehbohlen)
besonders vorteilhaft, jedoch kann die Kanalblechanordnung mit der Erweiterungseinrichtung
auch an einem Straßenfertiger befestigt werden und auf die Arbeitsbreiten verschiedener,
hinsichtlich ihrer Arbeitsbreite nicht einstellbarer Einbaubohlen angepasst werden.
[0084] Während ganz grundsätzlich vorgesehen sein kann, dass die Vergrößerung der Arbeitsbreite
W der Einbaubohle 110 durch Verschieben von bereits beschriebenen Bohlenausziehteilen
113 und die Verbreiterung der effektiven Breite der Kanalblechanordnung 101 unabhängig
voneinander möglich sind, kann hier nicht nur eine steuerungstechnische Kopplung (etwa
über die Steuereinheit 130), sondern auch eine mechanische Kopplung zwischen der Einstellung
der Arbeitsbreite der Einbaubohle und der effektiven Breite der Kanalblechanordnung
vorgesehen sein. Die mechanische Kopplung kann etwa über eine (zumindest teilweise)
starre Verbindung eines Bohlenausziehteils mit der Erweiterungseinrichtung realisiert
werden. Die steuerungstechnische Kopplung kann etwa mittels eines oder mehrerer Sensoren,
die die Arbeitsbreite der Einbaubohle messen und an die Steuereinheit übermitteln
und eine Betätigung der Verschwenkeinrichtung und/oder der Verfahreinrichtung durch
die Steuereinheit abhängig von der durch die Sensoren bestimmten Arbeitsbreite der
Einbaubohle so erfolgen, dass die effektive Breite der Kanalblechanordnung abhängig
von der Arbeitsbreite der Einbaubohle eingestellt wird.
[0085] Insbesondere wenn die Breite der Kanalblechanordnung oder der horizontalen Position
des ersten Kanalblechs stufenlos einstellbar ist, kann vorgesehen sein, dass über
eine mechanische Verbindung der Verfahreinrichtung zum Verfahren des ersten Kanalblechs
mit einem Element der Bohlenausziehteile die Bewegung der Bohlenausziehteile in eine
Bewegung des ersten Kanalblechs und/oder der gesamten Erweiterungsanordnung und/oder
ein Verschwenken des zweiten Kanalblechs überführt wird.
1. Kanalblechanordnung (101) für einen Straßenfertiger (100), wobei an der Kanalblechanordnung
eine Erweiterungseinrichtung (115) angeordnet ist, die ein erstes Kanalblech (151)
umfasst, das bezüglich der Kanalblechanordnung (101) in horizontaler Richtung beweglich
gelagert ist, um die effektive Breite der Kanalblechanordnung (101) variabel einzustellen,
und wobei ein zweites Kanalblech (152) mit dem ersten Kanalblech (151) verbunden ist
und das zweite Kanalblech schwenkbar am ersten Kanalblech angeordnet ist, um die effektive
Breite der Kanalblechanordnung (101) variabel einzustellen.
2. Kanalblechanordnung (101) nach Anspruch 1, wobei die Erweiterungseinrichtung (115)
eine aktive, insbesondere eine hydraulische, elektrische und/oder pneumatische Verfahreinrichtung
umfasst (154) umfasst, mit der das erste Kanalblech (151) in horizontaler Richtung
bewegbar ist.
3. Kanalblechanordnung (101) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Erweiterungseinrichtung
(115) lösbar mit der Kanalblechanordnung (101) verbunden ist.
4. Kanalblechanordnung (101) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Erweiterungseinrichtung
(115) mittels einer Führungseinrichtung (271, 272) an der Kanalblechanordnung (101)
angeordnet ist, wobei die Führungseinrichtung (271, 272) zum Einstellen einer Position
der Erweiterungseinrichtung (115) relativ zur Kanalblechanordnung (101) ausgebildet
ist.
5. Kanalblechanordnung (101) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Kanalblechanordnung
(101) wenigstens zwei beabstandet zueinander angeordnete Aufhängungen (261, 262, 263)
zur lösbaren Verbindung mit der Erweiterungseinrichtung (115) aufweist, die in einem
eingebauten Zustand der Kanalblechanordnung (101) in einem Straßenfertiger (100) in
einer Richtung quer zur Arbeitsrichtung des Straßenfertigers angeordnet sind.
6. Kanalblechanordnung (101) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das zweite Kanalblech
(152) mittels einer aktiven, insbesondere einer hydraulischen und/oder pneumatischen
Verschwenkeinrichtung (153) an dem ersten Kanalblech (151) schwenkbar angeordnet ist.
7. Kanalblechanordnung (101) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das zweite Kanalblech
(152) von einer Ausgangslage, in der es parallel zum ersten Kanalblech (151) angeordnet
ist, in eingebautem Zustand in einem Straßenfertiger (100) in Richtung der Arbeitsrichtung
des Straßenfertigers und/oder entgegen der Arbeitsrichtung des Straßenfertigers schwenkbar
gelagert ist.
8. Kanalblechanordnung (101) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Kanalblechanordnung
eine effektive Grundbreite aufweist.
9. Kanalblechanordnung (101) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Erweiterungseinrichtung
(115) ein drittes Kanalblech (155) umfasst, dessen Lage bezüglich der Erweiterungseinrichtung
(115) feststeht.
10. Kanalblechanordnung (101) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Erweiterungseinrichtung
(115) zur gekoppelten Bewegung mit einer Einbaubohle (110) eines Straßenfertigers
(100) ausgebildet sind, sodass die effektive Breite der Kanalblechanordnung (101)
in Abhängigkeit von einer Arbeitsbreite der Einbaubohle (110) einstellbar ist.
11. Kanalblechanordnung (101) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Position des
ersten Kanalblechs (151) unabhängig vom Verschwenken des zweiten Kanalblechs (152)
einstellbar ist.
12. Straßenfertiger (100) umfassend ein Zugfahrzeug (102), einen Gutbunker (121), eine
Verteilerschnecke (116) und eine Einbaubohle (110) sowie eine Kanalblechanordnung
(101) nach einem der Ansprüche 1 bis 11.
13. Straßenfertiger (100) nach Anspruch 12, weiterhin umfassend eine Steuereinheit (130)
zum Steuern der effektiven Breite der Kanalblechanordnung (101) in Abhängigkeit von
der Arbeitsbreite der Einbaubohle (110).