[0001] Die Erfindung betrifft das Gebiet der Kompressoren, insbesondere für Wärmepumpen
und dergleichen. Elektrisch betriebene Kompressoren sind für den Einsatz in Klima-/
Kältetechnik und Wärmepumpen bekannt. Ein solcher Kompressor hat die Aufgabe ein Gas
(Kältemittel) von einem niedrigen Druck auf einen höheren Druck zu komprimieren. Bei
diesem Vorgang steigt die Temperatur des Gases. Solche Kompressoren sind in den meisten
Fällen mit einem zylindrischen Gehäuse ausgestattet und werden aufrecht, d. h. mit
senkrecht stehender Zylinderachse, montiert. Dazu wird an ihrem unteren Ende eine
Halterung angebracht, meist angeschweißt, die drei oder mehr Füße oder Auflagestellen
aufweist. Mit diesen Füßen oder Auflagestellen wird der Kompressor, im Allgemeinen
unter Zwischenschaltung von Dämpfungselementen, insbesondere aus Gummi, an einer Grundplatte
oder anderen Strukturen befestigt. Die Dämpfungselemente dienen dazu, möglichst wenig
Schwingungen des Kompressors, der beim Betrieb immer gewisse Schwingungen seines Gehäuses
verursacht, auf die Grundplatte oder andere Strukturen zu übertragen. Da Schwingungen
von Strukturen Körperschall und daraus Luftschall bewirken können, ist die Übertragung
von Schwingungen unerwünscht, insbesondere bei Wärmepumpen, die in oder in der Nähe
von Gebäuden angeordnet sind.
[0002] Trotz der Dämpfungselemente kommt es oft zu einer unerwünschten Übertragung von Vibrationen,
die unerwünschte Geräuschbildung und Luftschallabstrahlung bewirken, insbesondere
wenn die Vibrationen auf ein großflächiges Bauteil, beispielsweise eine Bodenplatte
einer Wärmepumpe, übertragen werden.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, die eingangs genannten Probleme wenigstens
teilweise zu beseitigen und insbesondere die Schaffung einer Halterung für einen Kompressor,
die eine Einleitung von Vibrationen in benachbarte Bauteile oder Strukturen verhindert
oder wenigstens vermindert.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen ein Kompressor mit einer Halterung und ein Verfahren
zur Halterung eines Kompressors gemäß den unabhängigen Ansprüchen. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben.
Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit der Zeichnung, veranschaulicht
die Erfindung und gibt bevorzugte Ausführungsbeispiele an.
[0005] Hierzu trägt ein Kompressor mit einem Gehäuse für eine Aufstellung mit senkrechter
Zylinderachse bei, wobei das Gehäuse ein oberes und ein unteres Ende und einen zylindrischen
Zwischenbereich mit einer Zylinderachse aufweist. Ferner ist eine Halterung vorgesehen,
die mit dem Gehäuse im zylindrischen Zwischenbereich verbunden ist, sich von dort
bis unterhalb des unteren Endes erstreckt und in drei, vier oder mehr Füßen oder einem
Auflagebereich mit drei, vier oder mehr Auflageflächen endet.
[0006] Genaue Untersuchungen und Betrachtungen haben gezeigt, dass ein Kompressor bei typischen
Ansteuerungsfrequenzen Schwingungen ausführt, bei denen die größten Amplituden an
den Enden des Gehäuses liegen, während etwa in der Mitte des Zwischenbereiches eine
Kompressor-Ruhelinie liegt, in der die geringsten Schwingungsamplituden festgestellt
werden. Diesen Effekt macht sich die Erfindung zu Nutze, indem der Kompressor gerade
in dem Zwischenbereich gehaltert wird.
[0007] Bevorzugt ist die Halterung etwa in der Mitte des Zwischenbereiches mit dem Gehäuse
verbunden. So lässt sich eine Stabile Halterung mit geringer Vibrationsübertragung
verwirklichen.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Halterung einen Kragen (oder Gürtel)
um den Zwischenbereich auf, von dem ausgehend Stützen nach unten führen, die in Füßen
oder Auflageflächen enden. Ein Kragen oder Gürtel lässt sich ohne Schädigung der Stabilität
um ein zylindrisches Gehäuse spannen und eignet sich besonders gut für die Befestigung
von Stützen. Die direkte Befestigung der Stützen an dem Gehäuse in einem Gürtelbereich
ist aber grundsätzlich auch möglich. Alle Teile, die den Kompressor tragen und/oder
mit dem Untergrund verbinden, werden zusammen als Halterung bezeichnet.
[0009] Besonders günstig ist es, wenn der Kragen in seiner Höhe verstellbar an dem Gehäuse
befestigt werden kann. Da die Schwingungseigenschaften des Gehäuses auch von daran
angeschlossener Verrohrung oder daran befestigten anderen Bauteile abhängt, kann durch
eine Veränderung der Höhe des Kragens am Gehäuse (meist nur um wenige Zentimeter)
die günstigste Höhe gewählt werden.
[0010] Jede Halterung, die im zylindrischen Zwischenbereich angreift, verringert die Übertragung
von Vibrationen, aber bevorzugt liegt die Verbindung von Gehäuse und Halterung in
einem schwingungsarmen Teil des Zwischenbereiches (in der Nähe der Kompressor-Ruhelinie),
der durch Versuche oder Berechnungen ermittelt werden kann.
[0011] Die Halterung kann so gestaltet und dimensioniert sein, dass sie den Kompressor und
daran aufgehängte weitere Bauteile standfest mit einem Untergrund verbinden kann.
Schon die Befestigung der Halterung an der Peripherie des zylindrischen Gehäuses und
in der Nähe des Schwerpunktes des Kompressors führt zu einer höheren Standfestigkeit
gegenüber bekannten Befestigungen. Dazu kommt, dass die Stützen schräg nach außen
(und nach unten) geführt sein können, wodurch die Standfestigkeit weiter erhöht wird.
[0012] Auch bei einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Füße oder Auflageflächen über elastische
Elemente mit einem Untergrund oder einer anderen Auflagestruktur verbindbar, damit
auch eventuell noch übertragene Vibrationen gedämpft werden.
[0013] Gemäß einem weiteren Aspekt wird auch ein Verfahren zur Halterung eines Kompressors
mit einem Gehäuse, das ein oberes und ein unteres Ende und einen zylindrischen Zwischenbereich
mit einer Zylinderachse aufweist, bei einer Aufstellung mit senkrechter Zylinderachse
vorgeschlagen. Dabei wird das Gehäuse mit der Halterung nur in dem zylindrischen Zwischenbereich
verbunden und die Halterung über mindestens drei Füße oder Auflagebereiche unter Zwischenschaltung
von Dämpfungselementen mit einem Untergrund oder einer anderen Struktur verbunden.
[0014] Bevorzugt werden die Schwingungseigenschaften des Kompressors ermittelt und die Halterung
im Bereich einer Kompressor-Ruhelinie einer Hauptschwingung des Gehäuses mit diesem
verbunden. Je nach eventuell in angrenzenden Strukturen anregbaren Resonanzen ist
auch eine nachträgliche Veränderung der Lage des Kragens/Gürtels im zylindrischen
Zwischenbereich sinnvoll.
[0015] Ein schematisches Ausführungsbeispiel der Erfindung, auf das diese jedoch nicht beschränkt
ist, und die Funktionsweise des Verfahrens werden im Folgenden anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- schematisch eine Vorderansicht eines Kompressors mit einer Halterung und
- Fig. 2
- schematisch eine Seitenansicht eines Kompressors mit einer Halterung.
[0016] Fig. 1 zeigt eine Vorderansicht und Fig. 2 eine Seitenansicht eines Kompressors
1 mit einem Gehäuse 2, welches ein oberes Ende 3 und ein unteres Ende 4 hat. Dazwischen
liegt ein zylindrischer Zwischenbereich 5 mit einer Zylinderachse 6. Solche Kompressoren
werden typischerweise senkrecht, also mit senkrecht stehender Zylinderachse 6 aufgestellt.
Während im Stand der Technik bei Kompressoren, Druckbehältern und Ähnlichem im Allgemeinen
Füße oder eine Halterung im Bereich des unteren Endes vorhanden sind, ist erfindungsgemäß
eine andersartige Halterung 8 vorgesehen. Hierbei gibt es eine Art Kragen oder Gürtel
9, der einen schwingungsarmen Teil 7 des zylindrischen Zwischenbereiches 5 umgibt.
Von diesem gehen Stützen 10 nach unten, die in Füßen 11 enden. Diese Füße 11 können
in über elastische Elemente 12, insbesondere aus Gummi oder dergleichen, auf einem
Untergrund oder einer Auflagestruktur 14 befestigt werden. Typischerweise erfolgt
eine Befestigung mit Halteschrauben 13. Im Ausführungsbeispiel sind aus Symmetriegründen
vier Füße 11 vorgesehen, es ist aber auch möglich nur drei oder auch mehr als vier
Füße vorzusehen. Grundsätzlich können die Stützen durch nicht dargestellte Verbindungen
untereinander stabilisiert oder durch eine nicht dargestellte Platte unten miteinander
verbunden sein, wobei dann die Platte eine Auflage bildet, die an drei oder mehr an
geeigneten Stellen Auflageflächen aufweist.
[0017] Der Kompresser 1 weist im vorliegenden Fall außen befestigte weitere Bauteile 16
(z. B. einen Flüssigkeitsabscheider, einen Elektroanschluss etc.) auf, deren Gewicht
und Lage bei der Dimensionierung und Anbringung der Halterung 8 berücksichtigt wird.
Auch eine Verrohrung 18 (üblicherweise mindestens ein Eintrittsrohr für Kältemittel
unter niedrigem Druck und ein Austrittsrohr für Kältemittel unter hohem Druck) des
Kompressors 1 wird dabei einbezogen, insbesondere auch bei einer Betrachtung des Schwingungsverhaltens
des Gehäuses 2. Durch Berechnungen und/oder Versuche lässt sich eine Kompressor-Ruhelinie
15 (bzw. Ruheebene) ermitteln, entlang derer das Gehäuse die geringste Schwingungsamplitude
(meist für eine Schwingung erster oder zweiter Ordnung) bei üblichen Anregungsfrequenzen
zwischen 50 und 400 kHz [Kilohertz], insbesondere 120 und 240 kHz, aufweist. In der
Umgebung dieser Kompressor-Ruhelinie 15 liegt der schwingungsarme Teil 7 des zylindrischen
Zwischenbereiches 15, so dass dort die günstigste Lage für den Kragen (Gürtel) 9 der
Halterung 8 ist. Grundsätzlich könnten die Stützen 10 auch ohne tatsächlich vorhandenen
Kragen 9 an dem Gehäuse befestigt, z. b. angeschweißt, werden (in einem umlaufenden
Gürtelbereich), jedoch wird dies bei zylindrischen Behältern meist vermieden. Dafür
kann ein Kragen 9, durch eine nicht dargestellte Spannvorrichtung befestigt und in
unterschiedlichen Höhen montiert werden. Die Füße 11 müssen zusammen mit den elastischen
Elementen 12 nur tiefer enden als das untere Ende 4 des Gehäuses 1.
[0018] Die vorliegende Erfindung erlaubt es, einen Kompressor schwingungsarm zu halten,
so dass bei seinem Betrieb kaum Schwingungen auf andere Strukturen übertragen werden,
die einen unerwünschten Luftschall erzeugen könnten.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 1
- Kompressor
- 2
- Gehäuse
- 3
- Oberes Ende des Gehäuses
- 4
- Unteres Ende des Gehäuses
- 5
- Zylindrischer Zwischenbereich
- 6
- Zylinderachse des Zwischenbereiches
- 7
- Schwingungsarmer Teil des Zwischenbereiches
- 8
- Halterung
- 9
- Kragen / Gürtel
- 10
- Stütze
- 11
- Fuß, Auflagefläche
- 12
- Elastisches Element
- 13
- Halteschraube
- 14
- Untergrund / Auflagestruktur
- 15
- Kompressor-Ruhelinie
- 16
- Weiteres Bauteil
- 17
- Tragöse
- 18
- Verrohrung
1. Kompressor (1) mit einem Gehäuse (2), das ein oberes Ende (3) und ein unteres Ende
(4) und einen zylindrischen Zwischenbereich (5) mit einer Zylinderachse (6) aufweist,
für eine Aufstellung mit senkrechter Zylinderachse (6), wobei eine Halterung (8) vorhanden
ist, die mit dem Gehäuse (2) im zylindrischen Zwischenbereich (5) verbunden ist, sich
von dort bis unterhalb des unteren Endes (4) erstreckt und in drei, vier oder mehr
Füßen (11) oder einem Auflagebereich mit drei, vier oder mehr Auflageflächen endet.
2. Kompressor (1) nach Anspruch 1, wobei die Halterung (8) in der Mitte des Zwischenbereiches
(5) mit dem Gehäuse (2) verbunden ist.
3. Kompressor (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Halterung (8) einen Kragen (9) um
den Zwischenbereich (5) aufweist, von dem ausgehend Stützen (10) nach unten führen,
die in Füßen (11) oder Auflageflächen enden.
4. Kompressor (1) nach Anspruch 3, wobei der Kragen (9) in seiner Höhe verstellbar an
dem Gehäuse (2) befestigt werden kann.
5. Kompressor (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Verbindung von Gehäuse
(2) und Halterung (8) in einem schwingungsarmen Teil (7) des Zwischenbereiches (5)
liegt.
6. Kompressor (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Halterung (8) gestaltet
und dimensioniert ist, den Kompressor (1) und daran aufgehängte weitere Bauteile (16)
standfest mit einem Untergrund (14) zu verbinden.
7. Kompressor (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Füße (11) oder Auflageflächen
über elastische Elemente (12) mit einem Untergrund (14) oder einer anderen Auflagestruktur
verbindbar sind.
8. Verfahren zur Halterung eines Kompressors (1) mit einem Gehäuse (2), das ein oberes
(3) und ein unteres (4) Ende und einen zylindrischen Zwischenbereich (5) mit einer
Zylinderachse (6) aufweist, bei einer Aufstellung mit senkrechter Zylinderachse (6),
wobei das Gehäuse (2) mit der Halterung (8) nur in dem zylindrischen Zwischenbereich
(5) verbunden wird und die Halterung (8) über mindestens drei Füße (11) oder Auflagebereiche
unter Zwischenschaltung von Dämpfungselementen (12) mit einem Untergrund (14) oder
einer Auflagestruktur verbunden wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei die Schwingungseigenschaften des Kompressors (1)
ermittelt und die Halterung (8) im Bereich einer Kompressor-Ruhelinie (15) einer Hauptschwingung
des Gehäuses (2) mit diesem verbunden wird.