[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Heizgeräte, in deren Brenneranordnungen ein
Gemisch aus Verbrennungsluft und flüssigem oder gasförmigem Brennstoff verbrannt wird,
insbesondere betrifft sie Brenneranordnungen, in denen als Brenngas im Wesentlichen
Wasserstoff verbrannt wird. Solche Heizgeräte dienen meist zur Warmwasserbereitung
und/oder Beheizung eines Gebäudes.
[0002] Eine Elektronikeinheit regelt und überwacht den Betrieb des Heizgerätes, wobei an
die Elektronikeinheit verschiedene Sensoren angeschlossen sind, deren Messsignale
verarbeitet und ausgewertet werden. Weiter steuert oder regelt die Elektronikeinheit
Ventile für den Einlass von Verbrennungsluft und Brennstoff und sorgt für die Zündung
der Verbrennung durch eine Zündeinrichtung.
[0003] Außerdem wird das Vorhandensein einer Flamme und das Verhältnis von Luft zu Brennstoff
überwacht, um eine möglichst umweltfreundliche Verbrennung zu gewährleisten. Weitere
Parameter, wie z. B. Temperaturen an unterschiedlichen Stellen, können ebenfalls überwacht
werden. Bei einer Störung sorgt die Elektronikeinheit in allen Betriebssituationen
für einen sicheren Weiterbetrieb oder für eine Abschaltung, insbesondere eine Abschaltung
der Brennstoffzufuhr, und dafür, dass bei besonders sicherheitsrelevanten Störungen
die Brenneranordnung selbst nach einem Stromausfall nicht ohne Weiteres wieder eingeschaltet
werden kann.
[0004] Als Elektronikeinheit werden z. B. sogenannte Gasfeuerungsautomaten eingesetzt, wie
sie beispielsweise in der
DE 24 26 943 B2 oder der
EP 2 295 863 B1 beschrieben sind. Solche Geräte sind mit zahlreichen Sicherheitseinrichtungen ausgestattet,
um einen für Benutzer und Umwelt gefahrlosen Betrieb zu gewährleisten.
[0005] Es gibt allerdings eine Art von Störung, die bei Brenneranordnungen nach dem Stand
der Technik nicht leicht frühzeitig erkannt und verhindert werden kann. Dies ist eine
Überhitzung eines Brennerkörpers der Brenneranordnung, die dazu führen kann, dass
sich im Inneren des Brennerkörpers das Brennstoff-Verbrennungsluft-Gemisch entzündet
(ein sogenannter Flammenrückschlag) und dort erheblichen Schaden anrichtet, bis hin
zu sicherheitsrelevanten Folgeproblemen. Eine Überhitzung stellt besonders bei der
Verwendung von Wasserstoff (oder Beimischungen von Wasserstoff) als Brennstoff ein
Risiko dar, weil Wasserstoff mit Luft bei sehr hohen Temperaturen verbrennt und eine
sogenannte Selbstzündung eines Wasserstoff-Luft-Gemisch schon bei relativ niedrigen
Temperaturen ab ca. 800 °C [Grad Celsius] erfolgen kann. Eine höhere Flammgeschwindigkeit
von Wasserstoff-Luft-Gemischen und eine große Bandbreite von Mischungsverhältnissen
zwischen Wasserstoff und Luft bei der Verbrennung sind außerdem mit ursächlich für
ein höheres Risiko, jedoch ist es auch bei anderen Brennstoffen wünschenswert, eine
drohende Überhitzung frühzeitig zu erkennen, obwohl Verbrennungssysteme mit Erdgas
oder Flüssiggasen meist so ausgelegt werden können, dass keine Überhitzung zu befürchten
ist.
[0006] Hier will die vorliegende Erfindung Abhilfe schaffen, um eine frühzeitige Erkennung
einer drohenden Überhitzung eines Brennerkörpers und schnelle Gegenmaßnahmen bis hin
zur Abschaltung zu ermöglichen.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen ein Verfahren und eine Vorrichtung sowie ein Computerprogrammprodukt
nach den unabhängigen Ansprüchen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben. Die Beschreibung,
insbesondere im Zusammenhang mit der Zeichnung, veranschaulicht die Erfindung und
gibt bevorzugte Ausführungsbeispiele an.
[0008] Hierzu trägt das nachfolgend erläuterte Verfahren zur Verhinderung eines Flammenrückschlags
bei einer Verbrennung eines vorgemischten Brennstoff-Luft-Gemisches in einer Brenneranordnung
bei. Die Brenneranordnung weist ein erstes von einer Verbrennung in seiner Temperatur
beeinflusstes Bauteil auf, das mit einem Material gebildet ist, welches sich in Abhängigkeit
von der Temperatur ausdehnt. Es wird ein Messwert für eine thermische Ausdehnung des
ersten Bauteils mit mindestens einem Sensor gemessen und in Abhängigkeit von dem Messwert
die Zufuhr von Brennstoff und/oder Luft verändert und/oder bei Überschreiten eines
vorgebbaren Schwellwertes abgeschaltet. So lässt sich anhand der Ausdehnung des Bauteils
dessen Temperatur (oder ein dieser Temperatur proportionales Signal) messen und die
Annäherung an einen vorgebbaren Grenzwert oder gar dessen Überschreitung feststellen.
Unter einer "Ausdehnung" wird hier und im Folgenden nicht nur die tatsächliche Ausdehnung
des ersten Bauteils (also eine Bewegung), sondern auch die behinderte Ausdehnung (ohne
oder mit nur geringer Bewegung) verstanden, die sich bei einem elastischen Bauteil
(und um solche handelt es sich hier immer im gesamten betrachteten Temperaturbereich)
als Zug- oder Druckspannung manifestiert.
[0009] Bevorzugt wird die Ausdehnung des ersten Bauteils nicht absolut, sondern relativ
zu einem zweiten Bauteil, welches in seiner Ausdehnung in geringerem Maß von der Verbrennung
beeinflusst wird, gemessen. Eine relative Messung ist in den meisten Fällen einfacher
als eine absolute Messung und trotzdem für die vorliegende Anwendung sehr zuverlässig.
[0010] Besonders bevorzugt wird eine mechanische Druck- oder Zugspannung an einer Brücke
zwischen dem ersten Bauteil und dem zweiten Bauteil gemessen. Wenn ein erstes Bauteil
über eine Brücke mit einem zweiten Bauteil verbunden ist und sich beide Bauteile bei
einem Temperaturanstieg unterschiedlich ausdehnen, so wirkt auf die Brücke eine der
Temperatur proportionale Zug- oder Druckkraft, die mit einem geeigneten Sensor leicht
in ein elektrisches Signal umgewandelt werden kann.
[0011] Insbesondere können als Sensor ein Piezo-Element oder ein Dehnungsmessstreifen verwendet
werden, das/der mechanische Spannungen in elektrische Signale umwandelt.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das erste Bauteil ein Brennerkörper mit
Öffnungen für den Austritt von Brennstoff-Luftgemisch in einen Verbrennungsraum, wobei
der Brennerkörper einen Hohlraum bildet, in dem sich das zweite Bauteil befindet und
von Brennstoff-Luft-Gemisch umströmbar oder durchströmbar ist, und wobei das erste
und das zweite Bauteil zu einer Brücke miteinander verbunden werden und eine Druck-
oder Zugspannung an der Brücke gemessen wird. Gerade diese Ausführungsform ist für
den beschriebenen Zweck besonders geeignet, weil der Brennerkörper außen von der Temperatur
der Verbrennung im Verbrennungsraum beeinflusst wird und ein Flammenrückschlag gerade
dann zu befürchten ist, wenn der Brennerkörper so heiß wird, dass er auch auf seiner
Innenseite, die den Hohlraum umschließt, irgendwo eine Temperatur erreicht, die das
dort strömende (noch kalte) Brennstoff-Luft-Gemisch zünden kann. Andererseits hält
das dort strömende Brennstoff-Luft-Gemisch, welches auf Umgebungstemperatur oder höchstens
in geringem Maße vorgewärmt ist, das zweite Bauteil praktisch auf fast konstanter
Temperatur, so dass sich dieses nicht oder jedenfalls weniger ausdehnt und gut als
Referenz für die Ausdehnung des Brennerkörpers genutzt werden kann.
[0013] Weiter wird auch eine Vorrichtung zur Verhinderung eines Flammenrückschlags bei einer
Brenneranordnung für ein vorgemischtes Brenngas-Luft-Gemisch vorgeschlagen, wobei
ein erstes von einer Verbrennung in seiner Temperatur beeinflussbares Bauteil aus
einem Material, welches sich in Abhängigkeit von der Temperatur ausdehnt, vorhanden
ist und wobei mindestens ein Sensor vorhanden ist, der ein der Ausdehnung des ersten
Bauteils proportionales Signal erzeugt, das zu einer Regelung und/oder Abschaltung
der Brenneranordnung nutzbar ist.
[0014] Die Erläuterungen zum Verfahren können auch zur Charakterisierung der Vorrichtung
herangezogen werden, und umgekehrt. Insbesondere kann das Verfahren mit der Vorrichtung
durchgeführt werden. Weiter kann die Vorrichtung auch so eingerichtet sein, dass diese
das Verfahren ausführen kann.
[0015] Bevorzugt ist ein zweites Bauteil vorhanden, welches in seiner Ausdehnung nur in
geringerem Maß von der Verbrennung beeinflussbar ist, und wobei der Sensor gestaltet
und angeordnet ist, ein der relativen Ausdehnung zwischen erstem Bauteil und zweitem
Bauteil proportionales Signal zu erzeugen.
[0016] In einer besonderen Ausgestaltung sind das erste und das zweite Bauteil miteinander
durch eine Brücke verbunden, und der Sensor ist zur Messung einer auf die Brücke wirkenden
Zug- oder Druckspannung ausgebildet. Bei dieser Ausgestaltung findet praktisch keine
Dehnungsbewegung statt, sondern nur ein Spannungsaufbau an der Brücke.
[0017] Besonders geeignet als Sensor für die beschriebene Anordnung ist ein Piezo-Element,
welches einen Teil der Brücke bildet oder an dieser befestigt ist.
[0018] Alternativ ist der Sensor ein Dehnungsmessstreifen, der an der Brücke befestigt ist.
In diesem Fall findet eine gewisse Relativbewegung zwischen erstem und zweitem Bauteil
statt, die zu einer elastischen Verformung der Brücke führt, welche von dem Dehnungsmessstreifen
festgestellt und in ein elektrisches Signal umgewandelt wird.
[0019] Besonders bevorzugt ist das erste Bauteil ein Brennerkörper mit Öffnungen für den
Austritt von Brennstoff-Luft-Gemisch in einen Verbrennungsraum ist, wobei der Brennerkörper
einen Hohlraum bildet, in dem sich das zweite Bauteil befindet und von Brennstoff-Luftgemisch
vor einem Austritt aus dem Brennerkörper umströmbar oder durchströmbar ist. In manchen
Brennerkörpern befindet sich in dem Hohlraum ein Verteilerblech, welches sich gut
als zweites Bauteil eignet, weil es praktisch auf fast konstanter Temperatur bleibt
und sich daher nicht bei steigender Temperatur im Verbrennungsraum ausdehnt.
[0020] Da Sensoren, insbesondere Piezo-Elemente, weniger gut Zugspannungen aushalten und
messen können als Druckspannungen, ist die Brücke besonders bevorzugt so ausgebildet
ist, dass sie in kaltem Zustand mit einer Druckspannung vorgespannt ist und bei Ausdehnung
des Brennerkörpers die Druckspannung abnimmt, aber in einem vorgebbaren Temperaturbereich
nie zu einer Zugspannung wird.
[0021] Alternativ ist die Brücke so ausgebildet ist, dass sie bzw. ein dort angebrachter
Sensor in kaltem Zustand ohne Spannung oder mit einer Druckspannung vorgespannt ist
und bei Ausdehnung des Brennerkörpers die Druckspannung zunimmt, aber in einem vorgebbaren
Temperaturbereich nie zu einer Zugspannung wird.
[0022] Ein besonders wichtiges Anwendungsgebiet des Verfahrens und der Vorrichtungen ist
die Verbrennung von Wasserstoff oder Brenngas mit Anteilen an Wasserstoff in Heizgeräten.
Bei diesen Anwendungen ist das Risiko eines Flammenrückschlags und möglicher dabei
entstehender Schäden größer als bei anderen Brennstoffen, weshalb hier zusätzliche
Sicherheitseinrichtungen besonders sinnvoll sind.
[0023] Ein weiterer Aspekt betrifft ein Computerprogrammprodukt, umfassend Befehle, die
bewirken, dass die beschriebene Vorrichtung das beschriebene Verfahren ausführt. In
der Elektronikeinheit wird typischerweise ein Programm ausgeführt, welches Sensordaten
verarbeitet und daraus anhand gespeicherter Daten oder Grenzwerte Steuerungsbefehle
für das Brennstoffventil und das Gebläse macht. Daten und Programm müssen dabei manchmal
aktualisiert werden. Moderne Brenner enthalten typischerweise eine elektronische Steuerung,
die mindestens einen programmierbaren Mikroprozessor enthält, der durch ein solches
Computerprogrammprodukt (insbesondere auch als Teil eines umfassenderen Computerprogrammproduktes
für die gesamte Regelung einer Feuerungsautomatik) gesteuert werden kann.
[0024] Wenn eine drohende Überhitzung erkannt wird, gibt es verschiedene Möglichkeiten,
die Temperatur abzusenken bzw. einen Flammenrückschlag zu vermeiden. Bei Erreichen
einer kritischen Temperatur kann z. B. die Zufuhr von Brennstoff-Luft-Gemisch einfach
abgeschaltet werden. Besser ist es, nur die Zufuhr von Brennstoff abzuschalten und
das Gebläse einige Zeit weiterlaufen zu lassen, um die ganze Brenneranordnung wieder
abzukühlen, bis ein Brennerbetrieb wieder möglich ist. Am Günstigsten ist es allerdings,
die Temperatur des Brennerkörpers bei der Regelung der Leistung des Brenners und des
Brennstoff-Luft-Verhältnisses zu berücksichtigen. In vielen Fällen ist es dadurch
möglich, einen unzulässigen Anstieg der Verbrennungstemperatur und damit der Temperatur
des Brennerkörpers zu vermeiden, ohne gleich die Brenneranordnung ganz abzuschalten.
[0025] Ein schematisches Ausführungsbeispiel der Erfindung, auf das diese jedoch nicht beschränkt
ist, und die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens werden nun anhand der
Zeichnung detailliert erläutert. Es stellen schematisch dar:
- Fig. 1:
- ein Heizgerät mit einer Vorrichtung,
- Fig. 2:
- einen Ausschnitt aus Fig. 1 mit einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 3:
- einen Ausschnitt aus Fig. 1 mit einer zweiten Ausführungsform, und
- Fig. 4:
- einen Ausschnitt aus Fig. 1 mit einer dritten Ausführungsform.
[0026] Figur 1 zeigt schematisch ein Heizgerät 1 mit einer Brenneranordnung 2. In einem
Verbrennungsraum 3 findet eine Verbrennung, hier durch Flammen 4 dargestellt, eines
Brennstoff-Luft-Gemisches statt, wobei die Erfindung sich insbesondere bei der Verbrennung
von Wasserstoff-Luft-Gemischen als vorteilhaft erweist. Über eine Luftzufuhr 11 wird
mittels eines Gebläses 10 Umgebungsluft zum Verbrennungsraum 3 geführt. Von einer
Brennstoffzufuhr 13 wird Brennstoff über ein Brennstoffventil 12 zu einem Mischer
14 (z. B. einer Venturidüse) geführt und der Luft beigemischt. Mittels einer Zuleitung
15 wird das entstehende Brennstoff-Luft-Gemisch der Brenneranordnung 2 zugeführt.
Das Brennstoff-Luft-Gemisch gelangt in einen Brennerkörper (hier als erstes Bauteil
5), der in den dargestellten Ausführungsbeispielen etwa zylinderförmig ist, aber auch
andere Formen haben kann. Der Brennerkörper hat eine Vielzahl von Öffnungen 6 (Düsen),
durch die das Brennstoff-Luft-Gemisch in den Verbrennungsraum 3 strömt, um dort verbrannt
zu werden. Der Brennerkörper bildet einen Hohlraum 7, in dem sich ein Verteilblech
(hier als zweites Bauteil 8) befindet, welches Durchbrechungen 9 aufweist und zur
gleichmäßigen Verteilung des einströmenden Brennstoff-Luft-Gemisches auf die Öffnungen
6 des Brennerkörpers dient. Auch das Verteilbleich hat daher im vorliegenden Ausführungsbeispiel
etwa die Form eines Zylinders, der überall (außer an einer eingangsseitigen Stirnseite)
mit Abstand zum Brennerkörper angeordnet ist. Der Brennerkörper wird beim Betrieb
der Brenneranordnung 2 auf seiner Außenseite durch die Verbrennungswärme (Flammen
4) erhitzt und durch Wärmeleitung wird auch seine Innenseite dabei wärmer, obwohl
diese von dem noch unverbrannten Brennstoff-Luft-Gemisch gekühlt wird. Der Brennerkörper
dehnt sich mit zunehmender Temperatur aus, sofern diese Ausdehnung nicht behindert
wird. Eine solche Ausdehnung kann mittels geeigneter Sensorik gemessen werden.
[0027] Bei den hier dargestellten Ausführungsbeispielen wird ein besonderer Weg der Messung
gewählt. Da sich das Verteilblech in dem von unverbranntem Brennstoff-Luft-Gemisch
durchströmten Hohlraum 7 befindet, dehnt es sich praktisch nicht aus, auch wenn die
Brenneranordnung 2 in Betrieb ist. Verbindet man Brennerkörper (erstes Bauteil 5)
und Verteilblech (zweites Bauteil 8) durch eine Brücke 16, insbesondere in einem dem
Verbrennungsraum 3 zugewandten Bereich der äußeren, dem Verbrennungsraum 3 zugewandten
Stirnseiten beider Bauteile, so kann sich der Brennerkörper nicht mehr frei dehnen.
Es entsteht eine von seiner Temperatur abhängige Zug- oder Druckspannung an der Brücke.
Mit einem Sensor 20 kann diese in ein der Temperatur proportionales Signal umgewandelt
werden, welches über eine Signalleitung 24 einer Elektronikeinheit 25 zugeleitet wird.
Diese wertet die Sensorsignale aus und leitet bei vorgebbaren Grenzwerten Gegenmaßnahmen
gegen einen Flammenrückschlag ein. Dazu können insbesondere Gebläse 10 und Brennstoffventil
12 über Steuerleitungen 26 angesteuert werden, z. B. zum Abschalten oder Verändern
der Luft- und/oder Brenngaszufuhr. Ein Vorteil dieser Anordnung ist, dass sich der
Sensor 20 im Hohlraum 7 befindet und damit nicht die hohe Temperatur im Verbrennungsraum
3 aushalten muss.
[0028] Die Fig. 2, 3 und 4 zeigen jeweils den durch einen Kreis gekennzeichneten Bereich
der Fig. 1 und enthalten alternative Ausführungsbeispiele für diesen Bereich im Detail,
aber in schematischer Darstellung.
[0029] Fig 2. zeigt die schon anhand von Fig .1 im Prinzip beschriebene Variante. Ein Piezo-Element
22 dient in diesem Fall als Sensor, wobei Piezo-Elemente nicht gut Zugspannungen aufnehmen
können, sondern besser zur Messung von Druckspannungen geeignet sind. Daher wird bei
diesem Beispiel der Brennerkörper (erstes Bauteil 5) im kalten Zustand gegen das Verteilblech
(zweites Bauteil 8) vorgespannt, so dass die höchste Druckspannung in kaltem Zustand
vorliegt. Diese ist so hoch, dass selbst bei der höchsten zulässigen Temperatur des
Brennerkörpers noch eine Druckspannung vorliegt. In dieser Ausführungsform ist die
gemessene Druckspannung also umgekehrt proportional zur Temperatur des Brennerkörpers.
Eine Länge L des Brennerkörpers (Länge des Zylinders) würde sich mit steigender Temperatur
vergrößern, was aber durch eine vorgespannte Brücke 17 verhindert wird.
[0030] In Fig. 3 wird ein anderes Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem eine nicht (notwendigerweise)
vorgespannte Brücke 21 zwischen Brennerkörper (erstes Bauteil 5) und Verteilblech
(zweites Bauteil 8) verwendet wird. Durch eine Art Anker 18 ist diese Brücke 21 so
gestaltet und mindestens ein Piezo-Element 22 so angeordnet, dass in kaltem Zustand
keine (oder eine geringe) Druckspannung vorliegt, die bei steigender Temperatur des
Brennerkörpers 5 ansteigt. So entsteht ein der Temperatur proportionales Messsignal.
[0031] In Fig. 3 schließlich ist eine Möglichkeit zur Relativmessung ohne Einbeziehung eines
Verteilblechs (zweites Bauteil 8) dargestellt. Ein Verbindungssteg 19 (als Brücke)
zwischen äußerer Stirnseite des Brennerkörper (erstes Bauteil 5) und einer Wand der
Zuleitung 15 ist so dimensioniert, dass er bei Ausdehnung des Brennerkörpers auch
etwas gedehnt wird, was durch einen Dehnungsmessstreifen 23 gemessen werden kann.
Auch hier entsteht ein der Temperatur des Brennerkörpers proportionales Signal, allerdings
muss die Dehnung des Brennerkörpers nicht so stark behindert werden wie bei den beiden
anderen Ausführungsbeispielen.
[0032] Weitere Varianten oder Kombinationen der beschriebenen Möglichkeiten werden von der
Erfindung umfasst. Als erstes Bauteil kann jedes Bauteil dienen, welches sich proportional
zur Temperatur im Verbrennungsraum 3 ausdehnt. Als zweites Bauteil kann jede Komponente
dienen, die im Betreib weniger erwärmt wird als das erste Bauteil.
[0033] Die Erfindung ermöglicht es, insbesondere bei Heizgeräten, die mit Wasserstoff betrieben
werden, Situationen, die zu einem Flammenrückschlag führen können, frühzeitig zu erkennen
und Gegenmaßnahmen einzuleiten, durch die ein Flammenrückschlag sicher verhindert
wird.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Heizgerät
- 2
- Brenneranordnung
- 3
- Verbrennungsraum
- 4
- Flammen
- 5
- Erstes Bauteil
- 6
- Öffnungen
- 7
- Hohlraum
- 8
- Zweites Bauteil
- 9
- Durchbrechungen
- 10
- Gebläse
- 11
- Luftzufuhr
- 12
- Brennstoffventil
- 13
- Brennstoffzufuhr
- 14
- Mischer
- 15
- Zuleitung für Brennstoff-Luft-Gemisch
- 16
- Brücke
- 17
- Vorgespannte Brücke
- 18
- Anker
- 19
- Verbindungssteg
- 20
- Sensor
- 21
- Nicht vorgespannte Brücke
- 22
- Piezo-Element für Druckspannung
- 23
- Dehnungsmessstreifen
- 24
- Signalleitung
- 25
- Elektronikeinheit
- 26
- Steuerleitungen
1. Verfahren zur Verhinderung eines Flammenrückschlags bei einer Verbrennung eines vorgemischten
Brennstoff-Luft-Gemisches in einer Brenneranordnung (2), wobei ein erstes von einer
Verbrennung in seiner Temperatur beeinflusstes Bauteil (5) aus einem Material, welches
sich in Abhängigkeit von der Temperatur ausdehnt, vorhanden ist und wobei ein Messwert
für eine thermische Ausdehnung des ersten Bauteils mit mindestens einem Sensor (20)
gemessen und in Abhängigkeit von dem Messwert die Zufuhr von wenigstens Brennstoff
oder Luft zumindest verändert oder bei Überschreiten eines vorgebbaren Schwellwertes
abgeschaltet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Ausdehnung des ersten Bauteils (5) relativ zu
einem zweiten Bauteil (8), welches in seiner Ausdehnung in geringerem Maß von der
Verbrennung beeinflusst wird, gemessen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei eine mechanische Druck- oder Zugspannung an einer
Brücke (16) zwischen dem ersten Bauteil (5) und dem zweiten Bauteil (8) gemessen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei als Sensor (20) ein Piezo-Element (22) oder ein Dehnungsmessstreifen
(23) verwendet wird, mit dem mechanische Spannungen in elektrische Signale umwandelbar
sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4, wobei das erste Bauteil (5) ein Brennerkörper
mit Öffnungen (6) für den Austritt von Brennstoff-Luft-Gemisch in einen Verbrennungsraum
(3) ist, wobei der Brennerkörper (5) einen Hohlraum (7) bildet, in dem sich das zweite
Bauteil (8) befindet und von Brennstoff-Luft-Gemisch umströmbar oder durchströmbar
ist, und wobei das erste Bauteil (5) und das zweite Bauteil (8) miteinander durch
eine Brücke (16) verbunden werden und eine Druck- oder Zugspannung an der Brücke (16)
gemessen wird.
6. Vorrichtung zur Verhinderung eines Flammenrückschlags bei einer Brenneranordnung (2)
für ein vorgemischtes Brennstoff-Luft-Gemisch, wobei ein erstes von einer Verbrennung
in seiner Temperatur beeinflussbares Bauteil (5) aus einem Material, welches sich
in Abhängigkeit von der Temperatur ausdehnt, vorhanden ist, und wobei mindestens ein
Sensor (20) vorhanden ist, der ein der Ausdehnung des ersten Bauteils (5) proportionales
Signal erzeugt, das zumindest zu einer Regelung oder einer Abschaltung der Brenneranordnung
(2) nutzbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, wobei ein zweites Bauteil (8) vorhanden ist, welches
in seiner Ausdehnung in geringerem Maß von der Verbrennung beeinflussbar ist und wobei
der Sensor (20) gestaltet und angeordnet ist, ein der relativen Ausdehnung zwischen
erstem Bauteil (5) und zweitem Bauteil (8) proportionales Signal zu erzeugen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei das erste Bauteil (5) und das zweite Bauteil (8)
miteinander durch eine Brücke (16) verbunden sind und der Sensor (20) zur Messung
einer auf die Brücke (16) wirkenden Zug- oder Druckspannung ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei der Sensor (20) ein Piezo-Element (22) ist, welches
einen Teil der Brücke (16) bildet oder an dieser befestigt ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei der Sensor (20) ein Dehnungsmessstreifen (23) ist,
der an der Brücke (16) befestigt ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei das erste Bauteil (5) ein Brennerkörper
mit Öffnungen (6) für den Austritt von Brennstoff-Luft-Gemisch in einen Verbrennungsraum
(3) ist und der Brennerkörper einen Hohlraum (7) bildet, in dem sich das zweite Bauteil
(8) befindet und von Brennstoff-Luft-Gemisch vor einem Austritt aus dem Brennerkörper
(5) umströmbar oder durchströmbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, wobei die Brücke (17) so ausgebildet ist, dass sie in
kaltem Zustand mit einer Druckspannung vorgespannt ist und bei Ausdehnung des Brennerkörpers
(5) die Druckspannung abnimmt, aber in einem vorgebbaren Temperaturbereich nie zu
einer Zugspannung wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, wobei die Brücke (21) so ausgebildet ist, dass sie in
kaltem Zustand ohne Spannung oder mit einer Druckspannung vorgespannt ist und bei
Ausdehnung des Brennerkörpers (5) die Druckspannung zunimmt, aber in einem vorgebbaren
Temperaturbereich nie zu einer Zugspannung wird.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13, wobei die Vorrichtung zur Verbrennung
von Wasserstoff oder Brenngas mit Anteilen an Wasserstoff ausgelegt ist.
15. Computerprogrammprodukt, umfassend Befehle, die bewirken, dass eine Vorrichtung nach
einem der Ansprüche 6 bis 14 ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 ausführt.